Escultura Puppy

Heute morgen klingelt Peadar‘s Wecker um kurz vor sieben und wir machen uns fertig für den Aufbruch. Nach einem Frühstück auf der Terrasse und Abschieden von anderen Pilgerfreunden machen wir uns auf den Weg und verlassen die wirklich tolle und familiäre Herberge in Pozueta. Unser Ziel heute heißt Bilbao und früh erwartet uns bereits der erste Anstieg. Auf ca. 320m Höhe haben wir es geschafft und dort oben ist es einige Grad kühler. Ab hier geht es jedoch praktisch bis nach Bilbao downhill. Wir lassen uns ordentlich rollen und Peadar erzählt mit nebenbei eine Kurzversion irischer Geschichte. Inzwischen hat sich meine große und schwere Essenstasche unter uns zu einem richtigen Running-Gag entwickelt. Denn bei einem kleinen Halt an einem nahen Lidl lade ich nochmal ordentlich meine Reserven auf und kaufe Haferflocken, Erdnussbutter und andere Leckereien. Ziemlich schnell sind wir schon in den Vororten Bilbao‘s und als wir in die Stadt reinfahren überkommt mich ein trauriges Abschiedsgefühl. Einerseits naht morgen der Abschied von Peadar, andererseits ist die große Stadt nun überwältigend im Vergleich zu der Ruhe auf den Bergen und in den kleinen Dörfern in den vergangenen Tagen.
Wir besuchen zwei Kirchen und setzen uns vor den Eingang einer dritten Kirche für unseren Lunch. Walnussbrötchen, Baguettey Käse, Chorizo und Schokolade. Dort treffen wir auch noch zufällig einen anderen Pilgerfreund aus Tschechien, mitten in der Stadt!
Wir fahren hoch zu unserer heutigen Übernachtungsmöglichkeit, ein Hostel in Bilbao. Der Ort fühlt sich etwas weniger pilgermäßig an, denn hier übernachten auch viele Leute die nicht pilgern. Nachdem wir eingecheckt haben machen wir uns zu Fuß auf den Weg zurück in die Innenstadt, denn wir wollen das Museum Guggenheim besuchen. Das Museum beherbergt Moderne Kunst und liegt direkt am Fluss. Wir kommen noch gerade rechtzeitig an, sodass wir 1,5 Stunden Zeit haben, um uns die Ausstellung anzuschauen. Beide können wir moderner Kunst zwar nicht super viel abgewinnen, aber wir haben unseren Spaß und gemeinsam erkunden wir das Museum. Eine Installation, die uns besonders gefallen hat, waren mehrere große Kunstwerke die aus Metall gefertigt sind und begehbar sind. Teilweise sind das richtige Illusionen, denn die Wände sind schief und spielen dem Gehirn einen Streich. Andere Installationen hallen so, dass man die eigene Stimme doppelt hört und eine Art akustische Illusion entsteht. Unser Highlight des Museums! Wir schauen uns vor dem Museum noch die Puppy-Statue aus Blumen an und machen uns auf die Suche nach Abendessen. Eine Frau aus Bilbao, die ich auf der Straße frage, empfiehlt uns in Richtung Altstadt zu gehen und wir finden ein authentisch aussehendes Restaurant und bestellen zwei Cazuelitas zum Teilen. Peadar gönnt sich einen Rotwein und ich einen Cider. Wir quatschten über alles Mögliche und genießen das Essen und unsere jeweilige Gemeinschaft. Als wir gehen halb elf das Lokal verlassen, streunen wir noch ein bisschen durch die Gassen Bilbaos und plötzlich fällt mir auf, dass wir beide unsere Postkarten aus dem Museum im Lokal liegen gelassen haben. Was für ein Zufall! Na dann geht es morgen nochmal kurz zum Museumsshop 😅. Bilbao ist ziemlich hügelig und so gehen wir auf dem Weg zum Hostel noch einige Treppen hoch. Oben angekommen beziehen wir rasch unsere Betten, den der erste im Zimmer hat schon angefangen zu schnarchen… Buenas noches 💤Weiterlesen