Sardinien

april - mai 2023
Et 41-dagers eventyr av Staunend reisen mit Edith & Thomas Les mer
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  • Dag 22

    Spiaggia di Masua

    2. mai 2023, Italia ⋅ ⛅ 16 °C

    Gestern Nachmittag sind wir ja noch an die Südwestküste Sardiniens gefahren.
    Hier in Masua ist es wunderschön. Heute ist es wieder einmal sehr windig, aber die Temperaturen sind trotzdem frühlingshaft. Nein- nicht sommerlich, davon sind wir noch ziemlich einige Grade entfernt.
    In der Früh spazieren wir nach Porto Flavia.
    Der faszinierende Hafen Porto Flavia gehört zu einem ehemaligen Bergwerk, das sich an der Westküste Sardiniens befindet. Die spektakuläre Lage der verlassenen Mine, die direkt in die Kalksteinklippen über dem Mittelmeer geschlagen wurde, lockt viele Besucher in diese Gegend. Mittlerweile ist die gesamte Bergwerksgegend um Iglesias zum Weltkulturerbe erklärt.

    Seit Jahrhunderten wird in der Region um Porto Flavia Bergbau betrieben, aber der Hafen wurde erst 1923 angelegt. Seinen klangvollen Namen erhielt er in Anlehnung an die Tochter des Architekten Cesare Vecelli, der einst die gewagte Konstruktion entwarf, die das Verladen von Mineralien auf die Schiffe revolutionierte.

    Im frühen 20. Jahrhundert, als der Abbau von Kohle, Schwefel und Mineralien florierte, erlebte Porto Flavia seine Blütezeit. In den 1990er Jahren, als es mit dem Bergbau bergab ging, musste auch dieser Stollen geschlossen werden.
    Wir haben diesen genialen, faszinierenden Stollen im Rahmen einer geführten Tour erkundet Anders kommt man auch gar nicht hinein.
    Wir waren schon um halb 10 da und hatten das Glück, mit der ersten Tour, bestehend aus 6 Personen und dem Guide, mitzukommen. Die Führungen gehen ab 10.00Uhr stündlich und kosten 8 €.

    Nach dieser Tour spazieren wir zurück zu unserem Auto, warfen uns in Bergschuhe und machten eine wunderschöne und relativ anspruchsvolle Klippenwanderung Richtung Nebida und zurück.
    Heute Nacht bleiben wir noch hier und genießen die Schönheit dieser Südwestküste. Der Wind pfeift immer noch.
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  • Dag 23

    Von Masua nach Villamassargia

    3. mai 2023, Italia ⋅ ☀️ 19 °C

    Gefahrene Strecke: 42km

    Heute gings wieder einmal ein bisschen weg vom Meer. Zunächst nach Iglesias: Einkaufen in der Markthalle, Frühstücken in einer Bar im Zentrum. Da verfolge ich ein Gespräch, in dem ein offenbar einheimischer Radfahrer über die Grotta San Giovanni schwärmt, durch die er angeblich mit dem Rad gefahren ist. Seine Erzählungen machen mich neugierig und ich lasse mich von der Begeisterung anstecken. Nachdem es bis dorthin nicht weit ist und wir auch keinen Umweg fahren müssen, beschließen wir, trotz Grottenskepsis, dorthin zu fahren. Vorher aber muss noch Großeinkauf getätigt werden, da es in der Markthalle nur Brot und Obst und Gemüse gab.
    Danach also zur Grotta San Giovanni, die zur Gemeinde Domusnovas gehört.
    Die Höhle von San Giovanni mit ihrer 860 Meter langen Binnenstraße wird als die längste befahrbare Höhle der Welt eingestuft, der einzige Fall in Italien und einer der drei Fälle der Welt. Bis 1999 war die Höhle sogar für den Autoverkehr offen.
    Eintritt in die Höhle kostet 10 € bzw. 6,50 €, das ist unser Sondertarif. Fazit: Kann man sich anschauen, muss man aber nicht.
    Ein deutsches Paar in unserem Alter will sich auch diese Grotte anschauen, braucht aber sprachliche Unterstützung meinerseits, was sich dann, im Laufe der Besichtigung zu einem netten Gespräch entwickelt hat.
    Dann fahren wir zu unserem heutigen Stellplatz in Villamassargia. Ein wunderschöner Platz bei einem BioBetrieb im Rahmen eines Projektes " Donne agricoltrici". Wir stehen zwischen Olivenbäumen und der Platz bietet jegliche Infrastuktur für Camper um 29 Euro plus 2 Euro Dusche.
    Risotto al Nero di seppia (homemade) schließt den Tag ab.
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  • Dag 25

    Von Villamassargia in die Berge

    5. mai 2023, Italia

    Gefahrene Strecke: 54 km
    Wieder voll mit sauberem Wasser und entleert von allem, was es zu entleeren gibt, fahren wir heute wieder in die Berge.
    Zunächst nach Domusnovas, wo wir unsere Frühstücksbar finden. Dort leistet uns eine alte Dame Gesellschaft, die aus dem Ort stammt , mehr als ein halbes Jahrhundert in Deutschland gelebt hat und jetzt als Witwe wieder zurückgekehrt ist in ihre alte Heimat und zu ihrer Jugendliebe. Eine sehr berührende Geschichte. ❤️🧡❤️
    Wir fahren weiter. Google Maps hat CantinaFerraris, wo wir heute hinwollen, sofort erkannt, den Weg dahin offensichtlich nicht. Wir landen zunächst auf jeden Fall bei einem streng bewachten und mit Stacheldraht abgesicherten Gebäudekomplex, von dem wir vermuten, dass es sich um ein Gefängnis handelt. Schon läuft ein Ubiformierter auf uns zu, gewappnet mit strenger Miene und 5 Brocken englisch. Als er merkt, dass er italienisch sprechen kann, wird er schlagartig freundlich und erklärt uns, dass hier kein Weiterkommen ist. Wir müssen also den ganzen Weg zurück und über Villacidro fahren. Wir kommen auf einer relativ engen Asphaltstraße a Stausee Diga vorbei und bald geht es über eine Schotterpiste, die mehr schlecht als recht zu befahren ist, Richtung Cantina Ferraris. Die Schotterpist führt vorbei am den Gebäuden der Guardia forestale, die uns bewundern, dass wir mit dem Balù überhaupt diese Straße fahren.
    Cantina Ferraris ist ein Komplex von alten Ställen, die derzeit nicht in Betrieb sind. Der Ort liegt wunderschön zwischen Bergen, am südlichen Ausläufer des Monte Linas Gebirges.
    Wir parken. Eine Frau aus Kärnten mit VW Bus steht dort. Sie hat schon den ganzen Winter relativ einsam in Sardiniens Bergen verbracht.
    Aber wir sind ja zum Wandern da. Es ist mittlerweile früher Nachmittag. Also machen wir eine kürzere Wanderund u.z. zu den Cascate di Muru Mannu. Das ist eine wunderschöne Tour von ca. 10 km. Von Cascate (Wasserfälle) ist zwar keine Rede, aber der Weg ist wunderschön. Wieder muss ich den Rother Wanderführer Sardinien loben. Wer in Sardinien mehr als Badeurlaub machen will, soll sich diesen Wanderführer unbedingt zulegen.
    Heute Nacht bleiben wir hier in Cantina Ferraris. Ist ein wunderschöner Platz, ohne jegliche Infrastuktur, aber mit zwei Trinkwasserbrunnen. Bei dem einen Brunnen ist sogar der Schlauchanschluss möglich, sodass wir Wasser auffüllen können.
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  • Dag 25

    Noch eine Bergtour

    5. mai 2023, Italia ⋅ ☀️ 22 °C

    Von Cantina Ferraris nach Grotta Mannau 65 km
    Heute Früh haben wir die Cantina Ferraris relativ zeitig verlassen, und sind dann Richtung Fluminimaggiore gefahren. Dort in der Nähe soll unsere heutige Bergtour -rund um die Punta Bau Mannu-losgehen. Die Straße zum Ausgangspunkt in einer Parkbucht auf der SP 126 ist extrem kurvenreich und führt über den Passo Bidderdi auf 492m, genau zwischen Arbus und Fluminimaggiore. Eine wunderschöne Strecke und auch hier: Ein Paradies für Motorradfahrer*innen. Autoverkehr gibt's auch hier kaum.
    Die ca. 4 stündige Tour ist durchaus anstrengend, vor allem, weil hier alle Bergpfade zwar gut markiert sind, aber aus losem grobem Geröll bestehen, was vor allem das Bergabgehen äußerst mühsam macht. Aber die wunderbare Landschaft und der Wahnsinns Ausblick sind jeden Schritt wert.
    In dieser Gegend wurde übrigens bis in die 1969 er Jahre recht individueller Bergbau betrieben. Das heißt, es gab viele kleine Bergwerke, in denen Zink, Blei, Kobalt und Nickel abgebaut wurde. Typisch verfallene Bergwerkshäuser zeugen davon.
    Nach unserer Tour fuhren wir die 6 km weiter zur Grotta Mannau, auf deren Parkplatz wir heute übernachten.
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  • Dag 26

    Archäologische Wanderung

    6. mai 2023, Italia ⋅ ☀️ 24 °C

    Gefahrene Strecke: 77 km
    Wir haben also am Parkplatz der Grotta su Mannau übernachtet. In der Früh bekamen wir überraschenden Besuch von einer Ziegenherde.
    Die Grotte haben wir aber nicht besucht
    Dennoch haben wir die notwendigen Infos über diese Grotte eingeholt. Einen Besuch haben wir uns erspart, weil wir hier schon 2 Grotten besucht haben.
    Wasser, Stein und Zeit – diese drei Elemente braucht eine Grotte, um zu wachsen. Die Grotte Su Mannau in Fluminimaggiore ist eine der schönsten und größten Grotten in ganz Sardinien – und mit ihren permanent 16 Grad eines der angenehmen Ausflugsziele auf der Insel speziell im Sommer.
    Su Mannau ist immer noch dabei, sich zu entwickeln. Während andere Grotten bereits fossil werden und sich wegen der klimatischen Veränderungen in einer Art Stillstand befinden.

    Die Grotte also nicht, dafür aber doch eine archäologische Wanderung durch das Antas- und Mannau Tal. Von Archäologie ist aber bei dieser Wanderung nicht allzu viel zu sehen. Nur der Ruinenkomplex des Tempio von Antas und die Überreste einer Nuraghensiedlung.
    Die Tour heute ist recht gemütlich und dauert knappe 3 Stunden. Der Weg ist zwar gut markiert, aber auch die Markierungen lassen viele Möglichkeiten offen. Thomas hat sich aber die tolle tschechische App heruntergeladen (mapy.cz), die uns schon gleich beim ersten Mal gute Dienste geleistet hat.

    Am Abend fahren wir dann weiter nach Baradilli. Dort gibt es eine kostenlose Area Sosta Camper, mit Strom, Wasser, Ver- und Entsorgungsmöglichkeit und warmer Dusche.
    Baradilli hat noch etwas ganz besonders: Es ist die kleinste Gemeinde Sardiniens mit 77 Einwohnern. Aber 3 Pizzerie/Restaurants. Eine Pizzeria haben wir heute besucht: Sa scolla. Der Besitzer hatte die Idee, in der größten (Cagliari) und kleinsten Gemeinde Sardiniens ein Lokal zu eröffnen. Und siehe da: Das Lokal ist riesig, hat sicher 70 Plätze und wurde im Laufe des Abends tatsächlich voll.
    Wirklich gute Pizza und guter Wein.
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  • Dag 27

    Su Nuraxi und dann weiter ans Meer

    7. mai 2023, Italia ⋅ ☀️ 22 °C

    Gefahrene Strecke: 92 km
    11 km von Baradilli entfernt liegt Sardiniens größte Nuraghensiedlung Su Nuraxi di Barumini. Die haben wir heute besucht.
    Ein Kilometer außerhalb des Orts Barumini, am Nordrand der Hügellandschaft Marmilla, thront die best erhaltenste Großnuraghe Sardiniens. 1949 nach schweren Regenfällen und Erdrutschen wurde sie entdeckt und 1997 erklärte sie die UNESCO zum Weltkulturerbe.
    Noch weiter außerhalb liegen ca. 150 Fundamente ehemaliger Rundbauten, einer Dorfanlage aus der Zeit 1200 v.Chr. wohingegen der innere Nuraghenkern aus der Zeit 2000 v.Chr. stammt.

    Die Funktion dieser Nuraghen ist bis heute umstritten. Wahrscheinlich waren es Kultstätten und bei Bedarf Verteidigungsanlagen. Über das Volk, das diese Nuraghen gebaut hat, ist so gut wie gar nichts bekannt. Denn erstaunlicherweise hatten die keine Schrift- bzw. Zeichensprache und somit gibt es diesbezüglich keine interpretierbaren Funde.
    Und noch etwas: Nuraghen gibt es ausschließlich auf Sardinien.

    Nach diesem sehr lehrreichen Vormittag fuhren wir nun weiter ans Meer und zwar auf die Halbinsel Sinis. Auf dem Weg erledigten wir noch den Einkauf. Jetzt stehen wir auf einem schönen Parkplatz etwas oberhalb vom Strand.
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  • Dag 28

    Sinis Halbinsel - Turre de foghe

    8. mai 2023, Italia ⋅ ☁️ 19 °C

    Gefahrene Strecke: 64 km
    Das Wetter lässt etwas zu wünschen übrig. Immer dieser Mistral, der es relativ kühl macht. Wir gehen von unserem Übernachtungsplatz bis an das Ende der Halbinsel Sinis zum Leuchtturm. Die Strecke ist etwa 6 km lang und archäologisch interessant.
    Irgendwie wirkt die Gegend, trotz ziemlich einiger Ferienhäuser, total ausgestorben. Dennoch gibt es dann um den Ort San Giovanni viele Bars und Restaurants, von denen einige geöffnet haben.
    Der Weg geht immer in Meereshöhe und wir kommen zunächst zu den Ruinen der antiken Stadt Tharros: An dieser Stelle errichteten die Phönizier im 8. Jahrhundert v. Chr. eine Stadt und nutzten diese als Handelsniederlassung. Auf einem Hügel entstand die Stadt Tharros, die später von den Puniern eingenommen wurde und als bedeutender Handelshafen galt. Nachdem die Römer die Punier besiegt hatten, fiel Tharros in die Hände des Römischen Reiches. Viele antike Völker haben also ihre Spuren in Tharros hinterlassen, so dass der Ort auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken kann.
    Heute sieht man noch die Überreste eines römischen Tempels. Sonst eigentlich nur jede Menge Trümmer, die derzeit noch von Wissenschafter*innen akribisch analysiert werden. Um einen guten Eindruck von Tharros zu bekommen, muss man das Gelände nicht unbedingt betreten und Eintritt zahlen. Es ist von außen gut einsehbar und vor allem wegen seiner Lage beeindruckend. Gegenüber von den Ausgrabungen, auf einer Anhöhe la torre di San Giovanni. Zu diesem Turm muss man schon wegen der herrlichen Aussicht hinaufgehen. Ca. 1,5 km weiter kommen wir dann zum Leuchtturm von Capo San Marco, der aber nicht besucht werden kann, weil die Zone, auf der er steht, militärisches Sperrgebiet ist.
    Auf dem Rückweg besuchen wir noch die Chiesa di San Giovanni di Sinis
    Sie steht an dem Ort, an dem vorher zunächst eine phönizisch-punische Nekropole und dann ein christlicher Friedhof lag und ist eine der ältesten Kirchen Sardiniens: sie wurde in der byzantinischen Zeit, um das 6. Jahrhundert n. Chr., aus Sandbausteinen gebaut. Es handelte sich bei der Kirche vermutlich um eine Taufkapelle.
    Nach so viel Kultur fuhren wir dann weiter zum Turre de foghe, weiter nördlich, schon ganz in der Nähe von Bosa. (Liegt auf dem Gemeindegebiet von Tresnuraghes)
    Die Fahrt dorthin ist wieder einmal eine riesige Herausforderung über Rumpelpisten, dass wir für 5 km eine halbe Stunde brauchen. Aber es lohnt sich. Der Platz dort ist ein Traum und wir genießen eine wunderschönen Abend und erleben zum ersten Mal auf Sardinien einen traumhaften Sonnenuntergang.
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  • Dag 29

    Ein paar km weiter nach Sennariolo

    9. mai 2023, Italia ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute nur 8 km gefahren.
    Zuerst aber haben wir beim Torre noch eine schöne Rundwanderung an der Küste gemacht und dann einen gemütlichen Nachmittag mit lesen, schreiben und Ordnung machen.
    Gegen 5 sind wir dann die Rumpelpiste zurückgefahren bis zur Abzweigung Santa Vittoria. Von dort waren es dann noch 600 m bis zum Restaurant La Rosa dei Venti. Dort gibt es einen Stellplatz, der alles kann. Angeblich gibt es sogar warme Dusche, stellte sich aber dann als Outdoor Solardusche heraus, die natürlich nur bei schönem Wetter funktioniert. Heute hat's ja gut geklappt. Der Platz kostet 18 €, außer man isst im zugehörigen Restaurant, dann ist der Platz kostenlos. Wir haben gern die Chance genutzt, wieder Mal im Restaurant zu essen. Sehr sympathisches Lokal, nette Betreiber*innen, gutes Essen aus lauter heimischen Produkten, aber doch etwas überteuert. War alles in allem aber ein feiner Abend.Les mer

  • Dag 30

    Sennariolo - Bosa

    10. mai 2023, Italia

    Gefahrene Strecke: 45 km
    In der Nacht hat es ganz schön geregnet und gestürmt. Im Wohnmobil ist der Regen immer besonders laut und hört sich nach mehr an, als es ist.

    Heute fahren wir zunächst weiter nach Bosa. Schon von Weitem sieht man das mächtige Kastell, die Festung Malaspina aus dem 12. Jahrhundert, welches die Silhouette der mittelalterlichen Stadt prägt.
    Die mittelalterliche Altstadt in ihrer heutigen Form entstand zum größten Teil nach der Errichtung des Kastells und zieht sich in dessen Schatten den Berg hinauf.

    Der Temo, der einzige schiffbare Fluss Sardiniens, verleiht der Stadt ihre besondere Atmosphäre: Palmen, prachtvolle Bürgerhäuser und bunte Fischerboote säumen sein Ufer. Jenseits des Temo steht noch heute die alte Gerberei, die der Stadt einst zu ihrem Wohlstand verhalf: Bosa war ein wichtiges Zentrum der Fell- und Lederverarbeitung.
    Das Herz der Altstadt bildet der mit Granit gepflasterte Corso Vittorio Emanuele. Von hier aus verliert man sich
    im Gewirr der pittoresken kleinen Gassen der „Sa Costa“, mit ihren verwinkelt angeordneten bunten Häusern, die nahezu alle zum Verkauf stehen.
    Zahlreiche Treppen und Gassen führen von der Altstadt aus hinauf zum verfallenen Castello Malaspina. Von hier bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf Altstadt.

    Bevor wir wirklich weiterfahren, fahren wir noch an der Kirche San Pietro Extramuros vorbei.

    Punkt halb vier kommt der Pförtner, öffnet die Eingangstor, kassiert 8€ von uns und setzt sich dann wieder zwecks Smartphonarbeit in sein Auto

    Inmitten einer üppigen Gartenlandschaft steht San Pietro "außerhalb der Stadtmauern". Das balkengedeckte Hauptschiff dieser ältesten romanischen Kirche Sardiniens beeindruckt durch archaische Schlichtheit.

    Von hier fahren wir dann am späteren Nachmittag noch ein paar km ins Landesinnere nach Tinnura, das uns wegen eines Tierkreiszeichen-Brunnens und wegen der Murales interessiert. Und was soll ich sagen: Ein kleiner, bezaubernder Ort mit einem tatsächlich sehr interessanten Brunnen der Tierkreiszeichen. Nichts Antikes, sondern erst knapp 20 Jahre alt und sehr gelungen. Besonders schön finden wir auch die Murales.

    Zum Abschluss kehren wir in der Wine-Bar "A casa mia" ein, wo wir unter einem Wahnsinns- Marillenbaum köstlichen Malvasier kosten, der hier in der Gegend angebaut wir. Mit dem Wirt, der ein sehr interessanter Typ ist, entspann sich ein interessantes Gespräch über Weinbau, Marillenverarbeitung, Kunst und Künstler in Tinnura usw.
    Dann kamm noch eine kleine italienische Reisegruppe aus Verona, mit denen wir uns kurz unterhalten haben und die dann unsere Zeche bezahlten "perchè siete delle persone molto simpatiche" 😍😘
    Von Tinnura fuhren wir aber dann wieder zurück nach Bosa, wo wir auf einem Parkplatz am Temo übernachten.
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  • Dag 31

    Bosa-Alghero-Spaggia di Tamariglio

    11. mai 2023, Italia ⋅ ☀️ 19 °C

    Gefahrene Strecke: 69 km
    In Bosa haben wir heute noch gefrühstückt, in einer Bar an der zentralen Kreuzung. Da spielt sich das morgendliche Leben des Ortes ab. Ich finde es immer sehr spannend, das zu beobachten.
    Von Bosa sind wir dann die Küstenstraße nach Alghero gefahren, wo wir ein bisschen außerhalb am Straßenrand geparkt haben.
    Alghero war über 400 Jahre lang eine katalanische Enklave. Die sardischen Bewohner wurden quasi über Nacht umgesiedelt und durch katalanische ersetzt – und so sprechen noch heute viele meist ältere Einwohner Algheros den katalanischen Dialekt Algherese.
    Über dem Rathaus weht neben der sardischen, italienischen und europäischen Flagge auch die katalanische. Eine begehbare Stadtmauer ist noch zu einem großen Teil erhalten.
    Die Stadt an sich wirkt quirlig und lebendig. Viele kleine Geschäfte finden sich in der Fußgängerzone.
    Berühmt ist Alghero auch wegen seiner Korallen und der Langustenfischerei.
    Die Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

    Nach zwei-drei Stunden Alghero fuhren wir dann weiter Richtung Capo Caccia.
    Dort wollen wir 2 -3 Tage bleiben und ein paar Wanderungen machen. Denn dort, in der Bucht von Porto Conte, gibt es den Parco di Porto Conte, mit unendlich vielen Wandermöglichkeiten. Auf unserer Strecke liegt das Besucherzentrum des Parks. Dort haben wir schon mal Informationen eingeholt, erfahren, dass man mit dem Auto einen Teil des Parks befahren kann, aber nicht im Park übernachten darf. Interessiert uns eh nicht, mit dem Auto in den Park zu fahren. Außerdem: Der Eintritt in den Park kostet 8 € pro Person.
    Mit diesen Informationen beschließen wir, morgen wieder zu kommen und eine unserer geplanten Touren zu machen. Jetzt brauchen wir nur noch einen Übernachtungsplatz. Den finden wir ein paar km weiter in Tramariglio. Ein großer Parkplatz, wahrscheinlich für den Strand und wir sind ganz allein.
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