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- May 20, 2024, 6:20 PM
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 346 m
- SwedenDalarnaLeksand MunicipalityGropenSkinnaråsen60°36’45” N 14°46’25” E
20. Mai
May 20, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 16 °C
Die Nacht hat sich doch trocken gehalten bis auf circa 10 Minuten leichter Regen heute Morgen um fünf. Entsprechend ist alles trocken, als ich um sieben aufstehe. Allerdings ist es heute bedeckt und deutlich kühler als die ganzen letzten Tage. Dagegen fühlt sich das Wasser, das ich aus dem See nehme, richtig warm an. Die Luftmatratze ist trotz provisorischer Reparatur wieder platt, so dass ich mich dieser Thematik im besten Fall heute Abend noch mal annehmen werde. Ich breche um neun auf, es ist herrliches Wanderwetter und der Weg führt mich jetzt erst mal in gut 6 km Entfernung in Mockfjärd in den Supermarkt. Es ist ein kleines Städtchen am Fluss Västerdalälven. Passieren tut hier ähnlich viel wie in den kleinen Städtchen im wilden Westen, das Quietschen der Saloontür ist so ziemlich das Aufregendste. Ein paar Schuljungs stehen auf der anderen Straßenseite und klatschen mir gemeinsam Beifall, als sie mich vorbeilaufen sehen, ich gebe den freundlichen Grüßaugust. Gleich vor der Eingangstüre des Supermarkts breite ich den ganzen Inhalt meines Rucksacks aus, um die teuer erstandenen Lebensmittel darin zu verstauen. Außerdem lasse ich mir direkt einen Brownie und einen großen Becher Quark schmecken, das trägt sich im Bauch viel besser als im Rucksack. Der Himmel hat sich inzwischen etwas gelichtet, es ist schon viel Blau dabei und inzwischen wieder drückend warm.
Entlang der Wanderwege, aber nur teilweise auf ihnen, ist immer häufiger das rote Kreuz zu sehen als Kennzeichnung für die Winterwege, also zum Winterwandern und für das Befahren mit Schneemobilen. Häufig führen die Winterwege über Flüsse und Seen, da die ja dann verfroren sind und dementsprechend befahren werden können.
Der Weg führt recht angenehm durch Birken- oder Kiefernwwälder, es ist nicht sonderlich viel Steigung dabei, so dass ich gut vorwärts komme.
Während meiner Mittagspause hat sich unweit von mir ein Braunauge niedergelassen, es ist schön, den Falter eine ganze Zeit lang zu beobachten und er lässt sich sogar fotografieren.
Als ich später wieder unterwegs bin, habe ich mal wieder eine Begegnung mit einer Broms (Bremse). Die sind hier deutlich größer als zu Hause, eher die Größe einer Hornisse, aber die Form einer Fliege und halt komplett in schwarz. Dieser nette Flieger begleitet mich eine gute Viertelstunde lang auf dem Weg, kreist um mich herum, als würde er in einem Kettenkarussell sitzen und fällt dann immer wieder mal für eine Zeit lang zurück. Ich höre ihn aber die ganze Zeit und dann ist er doch wieder da, findet aber scheinbar keine Möglichkeit zum Anflug, während sich das Zielobjekt bewegt. So nett sich diese Begebenheit auch anfühlt, ist es doch nicht ganz ohne; wenn sie anbeißen, dann läuft das Blut, ich habe das in Lappland schon mal gesehen. Von daher gucke ich, dass ich schön weitermarschiere.
Am späteren Nachmittag zieht sich der Weg noch einmal auf einen Höhenzug. Es ist bei der Wärme jetzt eine ganz ordentliche Plackerei, aber es gibt genügend Stellen unterwegs, an denen ich mir aus Bächen Wasser nehme, damit ich ausreichend zu trinken habe. Und ich komme an mehreren uralten Höfen vorbei. Es sind wunderschöne alte Häuser. Wieder im Wald, nehme ich ein besonderes Hinweisschild wahr, dass an einem Baum befestigt ist. Es ist sehr alt und hat in fast 100 Jahren eine merkwürdige Form angenommen. Es sind sehr viele handgeschriebene, wahrscheinlich mit Bleistift verfasste Inschriften von Wanderern zu lesen, viele aus den Jahren um den zweiten Weltkrieg, die ältesten kann ich aus dem Jahr 1935 erkennen.
Um kurz nach sechs passiere ich wieder ein altes Gehöft, es ist Ljusbodarna, ich sehe mich fasziniert um und mache ein paar Fotos. Dabei nehme ich wahr, dass eins der alten Bauernhäuser für Wanderer zum Übernachten zur Verfügung steht. Eigentlich habe ich noch 5 km bis zum nächsten See geplant, aber das lasse ich mir nicht nehmen, in diesem wunderschönen original erhaltenen alten Sennerhaus zu übernachten. Zur Bodarna gehören Wohnhaus, Viehstall, Getreidescheune, Pferdestall, Speicher und Heuschuppen. In einem der Häuser gegenüber spreche ich mit einer Frau, sie betreibt hier mit einigen anderen Leuten zusammen im Sommer Landwirtschaft auf die alte Art, sie halten Kühe auf einigen Weiden hier herum und für den Winter wird auf anderen Weiden Heu gemacht.
Ich hole mir an der nahen Quelle noch frisches kaltes Wasser, koche mir Tortelloni und lege mich dann diagonal in das viel zu kleine Bett.Read more
Traveler Was hast du drauf geschrieben?
WildeHilde Mal vorsichtshalber nichts aus drei guten Gründen: 1. Verena hat meinen Bleistift geklaut 😈 / 2. Da war absolut kein Platz mehr drauf zum Schreiben / 3. Das ist so altehrwürdig, da käme ich mir vor, als würde ich im Museum an einem Claude Monet selbst Hand anlegen und nach meinem Gusto weitere Akzente setzen.
Traveler Wunderschöne heile Welt
Traveler Und wenn auch zu klein das Bett, Matratzenproblem für heute gelöst 😁