Tanzania
Iringa

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Travelers at this place
    • Day 28

      Mit Ally und Johann durch Iringa

      November 10, 2024 in Tanzania ⋅ ⛅ 27 °C

      Ausgedehnte Tour durch Iringa | Deutsche Geschichte | Kunst und Kultur

      Ally (27) und Johann (28), meine Tourguides, holen mich früh am Morgen ab, als Iringa gerade erst erwacht. Ich habe sie über die Rezeption engagiert, und sie werden mir einen authentischen Blick auf Iringa ermöglichen.

      Wir beginnen die etwa vierstündige Tour an der Gedenkstätte für gefallene Soldaten aus Deutschland und Großbritannien. Die Kolonialgeschichte ist hier immer noch ein großer Teil des Alltags, da viele Gebäude und Einrichtungen mit deutschen Geldern restauriert und instand gehalten werden. Weiter geht es am städtischen Gefängnis vorbei in Richtung eines lokalen Marktes.

      Die ersten Sonnenstrahlen fallen auf die geschäftigen Straßen, und der Duft von frisch zubereitetem Chapati und gegrilltem Fleisch vermischt sich mit dem rauchigen Geruch der Holzkohleöfen. Gemeinsam schlendern wir durch die engen, pulsierenden Gassen und nehmen die lebendige Atmosphäre in uns auf. Überall rufen Straßenhändler lautstark ihre Angebote aus, während Passanten in farbenfrohen Kitenge-Stoffen an uns vorbeieilen. Bunt und lebendig – so wie die Vielfalt der Menschen hier. Viele verschiedene Ethnien und religiöse Gemeinschaften leben in Iringa friedlich zusammen. Christen, Muslime und Hindus bilden die größten Gruppen, erzählt Ally. Das Stadtbild spiegelt dies durch die verschiedenen Gotteshäuser wider. Dass in Afrika über 200 verschiedene Ethnien leben, erkennt man hier besser als anderswo. Nur wenige Touristen verirren sich nach Iringa, da es nur einen kleinen Flughafen gibt, der nicht regelmäßig angeflogen wird. Wer in der Nähe eine Safari plant, fliegt meist direkt auf die Landebahnen der Nationalparks. Zum Glück mache ich es anders.

      Unser erster Halt ist der lokale Markt, den Ally und Johann mir voller Begeisterung zeigen. Zwischen Ständen mit glänzenden Früchten, frischem Gemüse und getrocknetem Fisch herrscht reges Treiben. Ally, der die Region wie seine Westentasche kennt, erklärt mir die Vielfalt der exotischen Gewürze – Kardamom, Zimt und Nelken, die aus Sansibar importiert werden. Ich bin fasziniert von den kunstvoll gestapelten Haufen aus Bananen, Tomaten und Maniok und probiere neugierig eine kleine Probe getrockneter Mangos, die ein Verkäufer mir anbietet. Unvorstellbar lecker! Um uns herum verhandeln die Menschen lautstark, und das Lachen der Verkäufer mischt sich mit dem Rauschen der vorbeifahrenden Pikipikis und Bajajis. Es ist wieder diese lebhafte Unordnung und das Gewusel der Menge, in dem sich jeder blind zurechtfindet, die mich so begeistert.

      Von dort aus führen mich die beiden ins Stadtzentrum, wo sich traditionelle Geschäfte und kleine Cafés aneinanderreihen. In einem der Cafés machen wir eine Pause, und Johann bestellt uns allen eine Tasse frisch gebrühten Kaffee aus den nahegelegenen Bergen des Udzungwa-Gebirges. Die Kaffeebohnen, tief und aromatisch, spiegeln den reichen Geschmack der Region wider, sagt Johann. Durch das Fenster beobachte ich das Leben auf der Straße – Schüler in Schuluniformen, Frauen mit großen Körben auf dem Kopf und kleine Kinder, die in den schmalen Gassen spielen. Wahnsinn, was die Frauen hier alles auf dem Kopf transportieren!

      Nach dieser kleinen Stärkung geht es zur berühmten Ruaha Road, einer Hauptstraße, die das Herz des geschäftlichen Lebens in Iringa bildet. Ally und Johann führen mich durch eine bunte Mischung aus kleinen Werkstätten, Schneiderläden und Boutiquen. Ein Schneider sitzt an seiner alten Nähmaschine und näht mit flinken Händen Kitenge-Stoffe zu farbenfrohen Kleidern, während ein junger Künstler seine handgemachten Holzschnitzereien sorgfältig in Szene setzt. Johann erklärt mir dabei viel über die Kreativität und das Handwerk, die hier in Iringa eine lange Tradition haben.

      Später bringen sie mich zum Gangilonga Rock, einem berühmten Aussichtspunkt oberhalb der Stadt. Von hier aus haben wir einen weiten Blick über Iringa und das Umland. Ally erzählt mir die lokale Legende des Felsens, der einst ein Treffpunkt der Heiler und Weisen der Region gewesen sein soll. Die Landschaft ist atemberaubend – von den grünen Hügeln bis hinunter zu den kleinen Häusern der Stadt, die im Sonnenlicht schimmern.

      Zur Mittagszeit kehren wir in die Innenstadt zurück und finden uns in einem beliebten Restaurant ein, das für seine tansanischen Spezialitäten bekannt ist. Während wir Ugali, Ndizi na Nyama (Bananen und Fleisch) und Pilau genießen, wird die Atmosphäre immer lebhafter. Die Einheimischen lachen, unterhalten sich und tauschen Geschichten aus. Ich fühle mich willkommen und eingebunden in das pulsierende Leben um mich herum. Auch wenn ich, wie so oft als Weißer hier, das Gesprächsthema bin, empfinde ich die Neugier der Menschen als angenehm. Immer wieder machen sie mir deutlich, dass ich willkommen bin – „Karibu!“

      Ally und Johann führen mich zum Boma, einem der markantesten Gebäude in Iringa. Die weiße Kolonialarchitektur hebt sich eindrucksvoll von der lebhaften Umgebung ab und erzählt von der Geschichte der deutschen Kolonialzeit, in der dieses imposante Verwaltungsgebäude errichtet wurde. Ally erklärt mir, dass das Boma ursprünglich als Verwaltungszentrum und als Stützpunkt für deutsche Kolonialtruppen diente. Die dicken Wände, großen Bögen und imposanten Holztüren des Gebäudes zeugen von dieser Zeit und lassen die damalige Atmosphäre spürbar werden. Heute ist das Boma ein Ort, an dem Menschen aus Iringa und Besucher aus aller Welt zusammenkommen, um mehr über die Kultur, Geschichte und Traditionen Tansanias zu erfahren.

      Im Inneren des Bomas entdecke ich eine kleine, aber gut gestaltete Ausstellung, die die Entwicklung Iringas und der umliegenden Region dokumentiert. Es gibt Fotografien und alte Karten, die die Stadt zur Kolonialzeit zeigen, sowie zahlreiche Artefakte aus dem täglichen Leben der Hehe, dem indigenen Volk dieser Region. Johann erzählt mir von Chief Mkwawa, dem berühmten Häuptling der Hehe, der mutig gegen die deutschen Kolonialherren kämpfte, und ich spüre den Stolz, mit dem er diese Geschichte erzählt.

      Bevor wir gehen, halte ich einen Moment inne, um die friedliche Atmosphäre des Bomas zu genießen. Ich lade Ally und Johann auf ein Getränk im ansässigen Café ein. In unserem Gespräch erzählen sie, was sie besonders an Iringa schätzen. Ally, als Muslim, und Johann, als Christ, sind seit jeher befreundet und haben nie erlebt, dass sich diese Gemeinschaften nicht vertragen. Das Leben in Iringa scheint friedlich – abseits von Vorurteilen und Anfeindungen.

      Später besuche ich mit Johann sein Kunstatelier, einen inspirierenden Raum voller Farben, Texturen und kreativer Energie. Die Wände sind gesäumt von Gemälden, die die Landschaften, Menschen und Kultur Iringas widerspiegeln. Besonders ein Bild, das verschiedene Tiere unter einer Akazie zeigt, hat es mir angetan. Ich kaufe es, zusammen mit einigen anderen Werken, als Erinnerung an diese besondere Zeit.

      Als der Abend über Iringa hereinbricht, wird mir klar, dass Ally und Johann mir an diesem Tag nicht nur die Stadt gezeigt haben, sondern auch das Herz und die Seele dieses besonderen Ortes – ihre Stadt, die von der Energie und den Träumen ihrer Bewohner lebt und auf die sie so stolz sind.
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    • Day 27

      Schlafen wie ein Prinz

      November 9, 2024 in Tanzania ⋅ 🌙 19 °C

      Um 5:15 klingelt der Wecker. Meine Abreise steht an. Ich habe am Abend alles so weit gepackt und vorbereitet, dass ich morgens nur noch die Zähne putzen muss und los kann. Es fällt mir richtig schwer, die Tür des Doctors’ House hinter mir zu schließen. Zumindest fürs Erste werde ich Litembo verlassen und meine Reise durch ein wundervolles Land beginnen.
      Meine Fahrt startet vor dem Gelände des Hospitals. Um 6:00 Uhr fährt der erste Kleinbus nach Mbinga. Den muss ich erwischen, damit ich dort den Reisebus nach Iringa bekomme. An diesem Morgen stellen wir einen neuen Rekord auf. Der Kleinbus, dessen beste Jahre längst vorbei sind, hat heute Platz für 14 Menschen. Wir sitzen wie die Hühner auf der Stange. Umfallen kann hier keiner – es gibt schlicht keinen Platz. Die Mittelkonsole vorne ist mit einem einfachen Kissen zu einem Sitzplatz umfunktioniert. Mit dem Fahrer sitzen vier Menschen gequetscht auf der schmalen Bank. Ich hoffe, dass der Fahrer noch gut an die Pedale kommt – auf den ersten Blick sieht es nicht so aus.
      Die einstündige Fahrt ist wie immer ein Erlebnis. Ich glaube, ich habe noch nie in einem Auto gesessen, das sich so sehr zur Seite neigte wie dieses in den vielen Kurven des Hinterlands. Über die Schlaglöcher müssen wir gar nicht reden. Was hier als Straße bezeichnet wird, wäre in Europa die perfekte Strecke für ein Mountainbike-Rennen. Doch im Bus herrscht eine familiäre Stimmung. Die Menschen sprechen miteinander, lachen und haben eine gute Zeit – bis am Busbahnhof in Mbinga die Türen aufgehen und alle ihrer Wege gehen.
      Für mich besteht die Herausforderung nun darin, den richtigen Reisebus unter den vielen Bussen zu finden. Erstaunlich gut meistere ich das jedes Mal. Ich nutze die Aufmerksamkeit, die ich als Weiße automatisch auf mich ziehe, und rufe mehrmals den Namen der Stadt, in die ich will: „Iringa! Iringa!“ Sofort kommen hilfsbereite junge Männer, schnappen sich mein Gepäck und bringen mich zum richtigen Bus. Sie wünschen mir eine gute Reise, berühren meine Arme oder Hände und verabschieden sich freundlich. Diese Situationen sind mir immer etwas unangenehm, doch da ich weiß, dass es nicht böse gemeint ist, lächle ich und bedanke mich: „Asante sana! Kwaheri!“
      Die Busfahrt von Mbinga nach Iringa reiht sich nahtlos in die besonderen Momente der letzten Wochen ein. Sobald wir Mbinga hinter uns lassen, durchqueren wir eine Landschaft, die sich ständig wandelt. Üppige, grüne Hänge und dichte, mystisch wirkende Wälder säumen die Strecke, bevor die Weiten der tansanischen Hochländer auftauchen. Immer wieder passieren wir kleine Dörfer mit Lehm- und Holzhäusern, in denen Kinder, Ziegen und Hunde umherstreifen. Die Menschen am Straßenrand winken freundlich, ihre Gesichter scheinen Geschichten vom Leben, von der Natur und von der Gemeinschaft zu erzählen.
      Im Bus ist die Stimmung heiter und lebendig. Die Menschen, dicht an dicht gedrängt, reden lautstark miteinander, lachen und teilen Snacks, die sie bei Zwischenstopps gekauft haben. Händler mit Körben voller gegrillter Maiskolben oder Mangospieße steigen gelegentlich ein, um ihre Waren anzubieten. Trotz der Enge und der langen Fahrt herrscht eine entspannte Atmosphäre – ein Spiegel der tansanischen Lebensfreude, die mich immer wieder beeindruckt.
      In einem kleinen Städtchen legen wir eine kurze Pause ein. Ich nutze die Gelegenheit, mir die Beine zu vertreten und die Atmosphäre des Marktes zu genießen. Doch ich verliere die Zeit aus den Augen, bis ich plötzlich das laute Hupen unseres Busses höre. Zu meinem Schrecken sehe ich, wie er langsam anfährt! Mein Gepäck ist noch im Bus (zum Glück trage ich Reisepass und Kreditkarte immer bei mir). Ich renne dem Bus hinterher, klopfe wild winkend gegen die Seitenwand – und tatsächlich hält der Fahrer lachend an. „Pole sana“ („Entschuldigung“), sagt er grinsend, während die anderen Passagiere schmunzeln. Ich bin mir sicher, dass er das nur als Scherz gemacht hat, um die Mitreisenden zu amüsieren.
      Die Landschaft, die sich vor uns ausbreitet, ist atemberaubend. Wir fahren an kilometerlangen Teeplantagen bei Njombe vorbei. Die saftigen, grünen Büsche erstrecken sich wie ein flauschiger Teppich bis zum Horizont. Zu gerne würde ich hier anhalten und eine Plantage besuchen, doch leider fehlt mir die Zeit. Vielleicht klappt es an einem anderen Ort auf meiner Reise.
      Die letzte Etappe der zehnstündigen Fahrt führt uns durch das Ngwasi Forest Reserve. Zwischen den dichten Nadelbäumen entdecke ich kleine Affen, die neugierig dem Treiben auf der Straße zusehen. Als der Bus hinter einem LKW langsamer wird, habe ich Zeit, die Tiere genauer zu beobachten. Ich lehne mich zurück und realisiere, wie sehr mich dieses Land fasziniert: die Herzlichkeit der Menschen, die Vielfalt der Landschaft und die kleinen, unerwarteten Abenteuer – all das macht Tansania zu einem Ort, der mich tief beeindruckt.
      Gegen 20 Uhr, längst im Dunkeln, erreichen wir Iringa. Die Straßen sind belebt, und ein Bajaji (motorisierte Rikscha) reiht sich an das nächste. Ich steige in eines der Bajajis, das mich zu meinem Hotel bringt.
      Im „Neema Crafts“ werde ich herzlich empfangen. Alles ist vorbereitet. Erschöpft von der langen Fahrt betrete ich mein Zimmer – und stelle überrascht fest, dass hier wohl das britische Königshaus Geld investiert hat. Wahrscheinlich, um historische Schuldgefühle zu kompensieren, denke ich schmunzelnd. Iringa gehörte einst zum britischen Kolonialgebiet.

      Über „Neema Crafts“ und warum ich hier bin, erzähle ich morgen mehr. Jetzt falle ich wie ein Prinz in das King-Size-Bett und freue mich auf den neuen Tag.
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    • Day 82

      Down to Iringa

      October 25, 2024 in Tanzania ⋅ ☁️ 27 °C

      The day started with a dollop of downhill sprinkled with headwind and warming temps. I had added my light jacket, dayglow orange, as a chill barrier, and useful hiviz for the traffic. It lasted a lot longer than the temperature dictated. There wasn't a lot of useful road shops before lunch and I resorted to my days old fried bread as I pedalled. At least the rolling landscape of yesterday's road was less pronounced today. I dropped a couple of hundred metres before a steep uphill into town. The bigger regional town of Iringa sported a few western hotels, coffee shops and fancier restaurants for those inclined. I was. The better equipped 4g Royal was my 2 night location. I'd had some help finding it from a local tour arranger/guide who'd seen me arrive. He'd also suggested The Alexander Hotel as a better quality restaurant. It turns out also a bar for many of its safari tour operators. The assistance was at least partly self interested. Iringa sits between the prime Kilimanjaro National Park and the smaller southerly National parks. It's likely an easier environment to navigate than the main cities of Dodoma, Arusha or Dar es Salaam. Especially for tourists who are covering that mix of sites. A late lunch became an early dinner of pepper steak chips & salad. Delicious. Despite forgetting to give strict instructions on medium/rare. Medium was still very tender. Mushroom sauce tasty. I left the coffee till tomorrow. And forewent the beer for a later event, where it would be more reasonably priced. Back into tap to pay land, via phone, the trip funds once again contributing directly. After a leisurely stroll around town I located a nearby pub, grabbed a celebratory beer, chatting to locals and catching the last of the local football derby. Mingi would arrive tomorrow and I'd do a bit of sight seeing, some laundry and rest the legs. And the coffee.Read more

    • Day 89

      Chipsi Mayai

      March 15, 2020 in Tanzania ⋅ ☀️ 24 °C

      I leave my provocative wild camping spot and head to direction of Dodoma via Iringa where I stop for Chipsi Mayai. Like Spanish tortilla but fancier with spicy toppings. Let's see if the mountains east of Dodoma are traversable!Read more

    • Day 31

      Tanzania - The soul of Africa

      June 4, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 15 °C

      Es ist jedes Mal wieder ein Phänomen, wie mit dem Überqueren der Grenze sich von jetzt auf gleich Landschaft, Menschen und Lebensgefühl komplett verändern.

      Tanzania - die Seele Afrika's. Das Land ist die Heimat von über 120 verschiedenen ethnischen Gruppen, es werden weit über 150 Sprachen gesprochen und 30% der Fläche ist als Nationalpark besonders geschützt. Wir kamen über die Grenze in Songwe und fuhren nur kurze Zeit später bereits durch riesige Bananen und Teeplantagen. Und während ich den Footprint hier schreibe läuft Reggae Music aus den Boxen der Pool Bar. Es fühlt sich gut an!

      Heute Morgen starteten wir zudem mit einem kleinen Umweg hinaus aus Mbeya. Ziel war der Rift Valley Lookout Point. An dieser Stelle teilt sich der afrikanische Kontinent weiter auf, so dass in Millionen von Jahren, man von hier aus, auf das Meer schauen kann.

      Mit nur noch 1.700 Restkilometern kommen wir unserem Ziel Mombasa, Kenia nun Tag für Tag auch immer näher. Noch aber haben wir den Besuch des Ngorongoro Krater, die Vorbeifahrt am Kilimanjaro und einen Abstecher zu den Masai vor uns!
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    • Day 29

      Vision Neema Crafts

      November 11, 2024 in Tanzania ⋅ ⛅ 28 °C

      Mein Zuhause, das Neema Crafts Guesthouse | Wanderung zum Geheimnis des HeHe Volkes | Aufbruch in den Ruaha Nationalpark

      Wie besprochen, möchte ich einige Eindrücke und Details zu Neema Crafts geben. Ich bin in deren Guesthouse untergebracht. Das Besondere hier ist, dass dieser Betrieb von überwiegend gehörlosen Menschen geführt wird. Auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen arbeiten hier. Heute habe ich die Betriebsstätte besucht. Dieser Besuch war nicht nur inspirierend, sondern auch eine beeindruckende Erfahrung, die mir die Bedeutung von Inklusion, Handwerk und sozialem Engagement in Afrika nähergebracht hat. Neema Crafts ist eine Organisation, die sich darauf spezialisiert hat, Arbeitsmöglichkeiten und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. In ihrer Betriebsstätte wird hochwertiges Kunsthandwerk produziert, das traditionelle tansanische Techniken mit modernem Design verbindet. Für Afrika ist dies ein ganz besonderes Projekt. Inklusion findet im Alltag so gut wie gar nicht statt – ein Problem für tausende betroffene Menschen. Hier in Iringa ist eine Wohlfühloase entstanden. Denn neben der Betriebsstätte finanziert Neema Crafts verschiedene städtebauliche Projekte mit, sodass Iringa eine lebenswerte Stadt für Menschen mit Behinderungen geworden ist.

      Ich wurde herzlich von Phillip, einem Mitarbeiter von Neema Crafts, begrüßt, der mir eine ausführliche Führung durch die Betriebsstätte gab. Er erklärte mir die unterschiedlichen Arbeitsbereiche und führte mich durch die verschiedenen Werkstätten, darunter die Keramik-, Papier-, Web- und Nähabteilungen. Besonders beeindruckend war zu sehen, wie talentiert die Mitarbeiter in ihren jeweiligen Bereichen sind und mit welcher Hingabe sie ihre Arbeiten anfertigen. Jedes Produkt ein Unikat – mit absoluter Liebe zum Detail. Phillip erklärte mir dabei die einzelnen Arbeitsschritte und zeigte mir, wie aus lokal verfügbaren Materialien einzigartige Produkte entstehen.

      Während der Führung erklärte Phillip auch das soziale Konzept von Neema Crafts. Die Organisation bietet nicht nur Arbeit, sondern auch Ausbildung und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen in der Region. Dies ermöglicht den Mitarbeitern finanzielle Unabhängigkeit und stärkt zugleich die Gemeinschaft, da die Produkte auch im Inland und international verkauft werden. Die Erlöse aus dem Verkauf der Produkte fließen direkt zurück in die Projekte, um noch mehr Menschen helfen zu können. Ich empfehle allen einen Besuch auf der Internetseite!

      Besonders berührend fand ich die Geschichten, die Phillip über die einzelnen Mitarbeiter und ihre persönlichen Herausforderungen und Erfolge erzählte. Es wurde mir klar, wie wichtig Neema Crafts für die lokale Gemeinschaft ist und welche positiven Veränderungen durch die Arbeit der Organisation angestoßen werden.

      Zum Abschluss meines Rundgangs hatte ich die Möglichkeit, einige der handgefertigten Produkte im hauseigenen Laden zu kaufen und damit die Arbeit von Neema Crafts zu unterstützen. Langsam wird der Platz im Gepäck immer weniger…

      Nachdem ich auch im Neema Crafts Café gefrühstückt und einen hervorragenden Kaffee getrunken hatte, habe ich mich auf den Weg zum Igangilonga Plateau gemacht. Es ist ein Aussichtspunkt, von dem aus man ganz Iringa Town und die Iringa-Region überblicken kann. Chief Mkwawa, Anführer des HeHe-Volkes, kam hier Anfang des 19. Jahrhunderts her, um die Stimmen der Urahnen zu hören. Von hier aus beobachtete sein Volk auch die deutschen Truppen zur Zeit der Kolonialzeit. Alois, der hier oben die Touristen begrüßt und die Gebühr abrechnet, begrüßte mich mit freudigem Lächeln. An einem Montag ist hier nicht viel Publikum; ich bin der erste Besucher an diesem Morgen. In seinem schicken Anzug erzählte er wortgewandt von den berühmten Geschichten des HeHe-Volkes und geleitete mich den Weg auf den Felsen. Ein steiler, steiniger Weg, den man erklimmen muss, führte uns beide auf den Felsen und auf das Plateau. Ein atemberaubender Blick, der nur schwer mit der Kamera einzufangen ist. Wir machen einige Bilder und sprechen über Alois, seine Pläne für die Zukunft und seine kleine Familie. Diese Geschichten sind besonders spannend, und ich frage immer wieder gezielt nach dem Leben der Menschen, wenn ich merke, dass es passt und wenn sie aufgeschlossen sind. Nachdem wir eine Stunde auf dem Felsen gesessen und gesprochen haben, steigen wir hinunter. Ich lasse Alois ein großzügiges Trinkgeld da. Er strahlt über alle vier Backen und möchte, dass ich wiederkomme. Er wird ein Geschenk vorbereiten, das er mir dann geben möchte. In dem Wissen, unhöflich zu sein, wenn ich nicht wiederkomme, tauschen wir Nummern aus. Ich will ihm wenigstens mitteilen, falls ich es nicht schaffe. Eine tolle Begegnung, von denen ich immer wieder mit positiven Gefühlen rausgehe.

      Gegen 15 Uhr stehe ich mit meinem Gepäck bei Neema Crafts und warte auf meinen Fahrer. Jetzt geht ein richtiges Abenteuer los, für das ich eine Menge Geld in die Hand nehme. Ich werde von Bosco abgeholt. Mit seinem langen Land Cruiser kommt er um die Ecke und hupt mir aufgeregt zu. Es ist der Shuttle in den Ruaha-Nationalpark, genauer gesagt in die Hilltop Lodge. Die nächsten zwei Tage gehe ich mit einem Fahrer und einem erfahrenen Guide auf die Suche nach all den Tieren, die das Dschungelbuch zu bieten hat. Tatsächlich sehe ich die ersten Affen bereits auf dem 2,5-stündigen Anfahrtsweg. Der Ruaha-Nationalpark ist einer der größten Nationalparks Tansanias, aber nicht so überlaufen und deutlich günstiger als die bekanntesten im Norden (Serengeti und Tarangire). Auf halbem Weg checkt Bosco die Reifen, denn der Weg ist holprig und das Tempo, mit dem er über die unbefestigte Straße jagt, ist beachtlich. Die üppigen Bäume ragen über den kleinen Weg. Jedes Mal, wenn wir unter ihnen hindurchschießen, springen die ausladenden Äste auf und ab. Ein Gefühl von Freiheit stellt sich ein. Unendliche Freiheit. So weit das Auge reicht: grüne Bäume und Unendlichkeit. Auf dem Weg begegnen wir immer wieder Maasai, vor allem Kinder, die auf das Vieh aufpassen. Majestätisch winken sie in ihrer traditionellen Kleidung in Richtung des Jeeps.

      Als wir auf eine steile Straße abbiegen, sehen wir kleine Schakale. Ich bin fasziniert, wie nah sie an die Autos herankommen. Und das, obwohl wir nur zur Unterkunft fahren. Ich freue mich wie ein Kind auf die Safari morgen. Die Unterkunft liegt an einem Felshang oberhalb der Ebene. Ein traumhafter Blick ins Tal. Die viele Arbeit der letzten Wochen und Monate hat sich sowas von ausgezahlt.

      HAKUNA MATATA!
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    • Day 24

      Iringa, Familie Mukuta

      November 27, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 19 °C

      Nach einer kurzen Nacht und einem kurzen Flug, bin ich in Iringa angekommen.
      Schon aus dem Flugzeug gefiel mir die hügelige und grüne Landschaft. Zum Teil hat es sogar so etwas wie Felsen auf den Hügeln⛰️🪨
      In der Stadt ist schon etwas los, aber viel ruhiger als Dar es Salaam oder Stone Town. Die Stadt ist gefühlt ein einzig grosses Einkaufszentrum für alle möglichen Dinge mit einem Markt, Kirche und Moschee im Zentrum. Den Leuten scheint es wirtschaftlich besser zu gehen und es hat einige schöne Cafés und Shops.
      Nicht nur im Städtchen fühlte ich mich wohl, sondern auch bei der Familie Mukuta bei welcher ich an den Wochenende sein darf. Momentan ist noch ein anderer Schwiezer hier und am Abend kamen 2 ehemalige deutsche Volunteers zum Abendessen vorbei. Nach der ruhigen Woche auf Sansibar ist es schön wieder soviele Leute um sich zu haben.
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    • Day 13

      Iringa

      September 20, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 18 °C

      Heut ging's zur nächsten Station weiter ,Iringa. Diese liegt auf 1.600m. Auf dem Weg dorthin besuchten wir eine Bio-Kaffefarm mit Abenteuerflussüberquerung und dann in Iringa den Markt, bevor wir in der Mama -Lodge unsere superschönen Zimmer bezogenRead more

    • Day 30

      Taufe in Iringa

      December 3, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 23 °C

      Taufen in Tansania sind einwenig anders als bei uns😂 Aber von vorne: Die Tochter meiner Gastfamilie in Iringa wurde am Sonntag getauft und ich durfte dabei sein. Dafür half ich gerne am Samstag bei den Vorbereitungen und mit Vorbereitungen meine ich ALLE Vorbereitungen. Ein Tag vor der Taufe wurde von Taufkleid, Kleid für die Mama, über Catering, selbstzubereitetes Essen, Getränke, Zelt und Kleid für mich (in der Kirche sind Hosen für Frauen nicht erlaubt) alles organisiert und eingekauft. Das einzige was vorgängig fix war, war die Kirche und die Einladung für die Gäste. Also nach einem Tag in der Stadt, mit rein in den Laden und raus in den nächsten, Einkauf auf dem Markt und viel Babytragen (Ich glaube ich habe jetzt eine Sehnenscheidenentzündung im rechten Unterarm) war am Abend auf wundersame Weise alles bereit. Davor wurde fast noch ein Baum gefällt, damit das Zelt Platz hat im Garten, nach langem Hin und Her stellte man das Zelt über den Baum. Vor dem Schlafengehen musste nun nur noch die Ziege geschlachtet werden🫡🥴
      Am nächsten Morgen musste "lediglich" noch das Zelt dekoriert werden und Salate vorbereitet werden.
      Der Gottesdienst dauerte 2 Stunden, war also relativ kurz für tansanischs Verhältnisse und es wurde viel gesungen und gespendet (habe die ganze letzte Woche nicht so viel Geld ausgegeben wie bei diesem Gottesdienst). Beim anschliessenden Fest durfte ich viele neue Leute kennenlernen. Es war wunderschön ein Teil davon sein zu dürfen. Trotzdem war ich am Abend froh wieder zurück in Ilula zu sein, weg von all dem Trubel der letzten Tage.
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    • Day 84

      The mother of all drives!

      July 29, 2023 in Tanzania ⋅ ☀️ 26 °C

      Today, we were driving into Tanzania. The crew has been warning us for the past few days that this would be the longest driving day of the whole trip. Patrick has been describing it as ‘the mother of all drives’!! We expected to be on the road for 12 to 14 hours, longer if the border crossing went badly!

      We were up before 4am for our 5am start. Despite the early hour, Henry had made fresh doughnuts for breakfast! He had also provided all the ingredients for us to make up a packed lunch.

      The first part of the drive to the border went very smoothly. We arrived at the Tanzanian immigration point by 8.30am. Laban had advised us that it was no quicker to have already applied for an e-visa online than to get a visa on entry. So, five of us hadn’t organised our visas in advance. He was right. We got through in the same time as those who already had visas. The office was very quiet, so we didn’t have to wait too long. We were all though and back on the truck within 90 minutes.

      Once in Tanzania (country #61), the scenery changed. Everywhere was very lush and green. There was less evidence of deforestation than we had seen in Malawi. They are very strict about speed limits in Tanzania. For much of the drive, we were restricted to 50 kilometres per hour. It was a very long day!

      We arrived at our campsite 50 kilometres from Iringa at just after 8pm. We didn’t see much of it. We put our tents up and I went straight to bed. I was too tired to eat! Mark stayed up for dinner. Henry had prepared savoury mince and rice. Mark came to bed at about 10.30pm. We have to be up again at 4am!!
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    You might also know this place by the following names:

    Iringa, إيرينغا, Иринга, Ιρίνγκα, ایرینگا, IRI, イリンガ, 이링가, 伊林加

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