• Robert Fichtner
May – Nov 2019

On a roadtrip in Canada

Canada becomes the biggest and most interesting challenge for 2019. I like to cycle all through Canada from Vancouver to Montreal and further on. Meeting multiple cultures, different types of nature and find out inspiriations I want share with you. Read more
  • open sea Kajak

    May 21, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 11 °C

    Was gibt es schöneres als wieder mal etwas neues auszuprobieren. Gestern Abend noch musste ich mir einen Schlafplatz suchen weil mein Host kurzfristig abgesagt hatte. Und keine Stunde später hatte ich die Einladung heute mit zum Kajakfahren mit zu kommen. Nach der Einweisung ging es in den Hafen und dann raus ins offene Wasser vor die Küste von Victoria. Seelöwen, Seesterne, Quallen nur Wale hab ich eigentlich keine gefunden. Der Trip führte durch für Kajaks recht raue see mit vl 60cm Wellengang. Natürlich war ich hinterher auch nass und sitz deswegen heute schon hier um zu schreiben und zu trocknen. Um den Flugzeugen im Hafen zu entgehen führte uns Nici die Guidefrau in Navygewässer, wenn wir also kentern würden dann wären wir in jedem Fall unter Beobachtung. Nur leider durften wir nicht an Land was die Blase doch arg strapazierte und dann fast keinen unterschid machen würde von was man eigentlich nass ist nach 4 Stunden Hochseekajak. Aber schön wars!Read more

  • Saturna Island

    May 23, 2019 in Canada ⋅ 🌙 15 °C

    Die Trainingsrunde neigt sich dem Ende zu, die Herausforderungen werden aber nicht kleiner. Ich radle zum Fährhafen da begegnet mir ein Österreicher auf dem Rad. Wir kommen schnell ins Gespräch und er lädt mich auf eine Farm ein. Frisches Obst, Gemüse, günstiger als im Laden da konnte ich nicht wiederstehen. Also - Pause. Später fragt mich einer von hinten wo es den hingeht und ich sage ihm die Insel. "Oh das ist meine Fähre, auf der arbeite ich nachher" Wieder kommen wir ins Gespräch und er lädt mich zu sich nach Hause ein sollte ich mir das mit dem! Gepäck doch nochmal anders überlegt haben. Ich bedanke mich, bin dann aber doch übergesetzt. Und ich musste es nicht bereuen. Die Insel zählt mit nur 350 Einwohnern als unberührt hier gibt es alles auf einem Haufen zu entdecken. Haufen, sprichwörtlich, denn die Anstiege hier sind nicht zu unterschätzen. Dafür belohnen sie im Nationalpark und rundum zahlreich mit Weißkopfseeadlern, Wildziegen und purer Schönheit. Ich glaube einzig die Karibik kommt da noch ziemlich nah heran.
    Über Stock und Stein geht es auf die Berge und von Oben kann man bis nach Washington gucken!
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  • Wale!

    May 23, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 18 °C

    Was wäre der Pazifik ohne Walbeobachtung. Nur ist die hier in Canada vom Schiff aus sehr teuer. Warum also nicht von Land? Möglich ist das auf Saturna, weil die Wale in der Gezeitenstöming den ganzen Sommer Nahrung finden und z.T nur 20 von der Küste weg unterwegs sind. Ich würde sagen: check!Read more

  • Am Fraser River gen Osten

    May 24, 2019 in Canada ⋅ 🌧 15 °C

    Früh morgens um Sechs ging die Fähre zurück aufs Festland. Das hieß für mich um Vier aufstehen und nach einer Regenreichen Nacht das Zelt wieder einzupacken. Zum Glück war es dazu auch recht stürmisch auf Saturna Island. So war doch vieles schon wieder trocken. Vancouver selbst ist ja recht beschaulich mit seinen 5x5 km Halbinsel. Aber der Großraum zieht sich Haus an Haus gut 70 km den Fraser River hinauf. Irgendwann konnte ich keine Häuser mehr sehen und wollte einfach nur wieder ins Grüne. Erschreckend wie schnell man Großstädte meiden will...Read more

  • Deichland in den Maple Mountains

    May 24, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 16 °C

    Kaum bin ich über eine Brücke gefahren warteten auf der anderen Seite die Maple Mountains auf mich. Hier beginnt also schon ein hügeliger Vorgeschmack auf das was kommen würde. Und dazwischen - Deiche. All zu hoch konnte ich also noch nicht sein. Hier traf ich auch wieder auf den Great trail und folgte ihm 25 km entlang wunderschön angelegter Kanäle auf der einen Seite und ersten "kleineren" Obstfarmen auf der anderen Seite. Soon bisschen wie Ostsee, nur mit Bergen. Bestimmt auch wunderschön zum Wandern aber ich habe noch ein gutes Stück zu radeln. In ein, zwei Tagen geht es dann auch wieder mal zu Fuß weiter.Read more

  • Poker Run

    May 25, 2019 in Canada ⋅ 🌧 16 °C

    Wo in einem vorherigen Block doch schon mal Züge zu sehen waren.... entlang dem Hwy 7 verläuft die Zugtrasse gen Osten. Hier rattert mindestens alle halbe Stunde eine, oder mehrere Züge gleichzeitig durch. Mit Zügen können die Kanadier soweit umgehen, solange es Güterzüge sind. Personenzüge habe ich bislang nur aufm Abstellgleis gefunden. Die Güterzüge wiederum bestehen meist aus einer Lok vorn und einer hinten dazwischen mindestens 70 Wagons manchmal auch noch mehr Loks und alles bewegt sich, verdammt, immer noch schneller als ich mich mit dem Rad - aber viel fehlt nicht mehr. :) Das längste was ich allein heute gezählt habe waren vier Loks und 176 Wagons von k+s.

    Einen etwas spezielleren Zug habe ich dann am Nachmittag noch erleben dürfen. Es hat den ganzen Tag geregnet und so entschied ich mich zu Mittag meine gänzlich aufgequollenen Füße zu entlasten- Schuhe aus, Luft ran. Autos produzieren glaub ich auch nicht sehr viel unsauberere Luft. Dann knatterte es . Ich denk mir - ist bestimmt bloß ein Zug. Ja, aber was für einer! In drei Etappen fuhren über hundert Biker an mir vorbei und alle in einer Seelenruhe auf ihrer Harley - im Regen! Die Pause musste ja auch mal ein Ende haben, also weiter. Ich kam keine fünf Kilometer bis zum nächsten größeren Pub mitten im Nichts. Da standen sie alle fein in dreier Reihe geparkt und blitzten vor lauter Regentropfen. Ich gesellte mich dazu, kam mir aber ziemlich schnell underdressed vor - so mit Fahrrad und Regencape. Das einzig coole an mir war wohl meine Warnweste mit der ich ziemlich gut zum Serviceteam passte. Naja und was machen Biker Samstags im Regen inn Kanada? Sie spielen Poker Run. Sie fahren von Pub zu Pub, trinken ein bisschen, pokern um die coolsten Sprüche und knattern dann wieder von dannen. Geniale Bikes!
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  • Harrison Hotsprings

    May 25, 2019 in Canada ⋅ ☁️ 16 °C

    Mit jedem Kilometer gen Osten kommt man nun den heißen Quellen näher. Ziemlich überall wo Hot spring dran steht ist auch irgendwo in einem öffentlichen Schwimmbad einer drin. Der Lake Harrison ist ein langgestreckter Fjord an dessen Ende man wegen der heißen Quelle einfach paar Hotels und Infrastruktur aufgebaut hat. Es ist aber schön gestaltet. Das muss ich ihnen lassen. Zudem lädt die Region zum wandern ein. Man kann auf die Berge klettern, muss man aber nicht. Der See bietet am Fuße ja heiße quellen. Und wie überall war die Natur auch hier größenwahnsinnig. Dass Wasser kommt dann auch mit 140 grad angedampft. Abends gab es Feuerwerk. Das ist hier aber nicht soo üblich.

    Man merkt auch schnell dass die Distanzen jetzt weiter werden. Ich denke aber Einsamkeit sieht anders aus.
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  • Die letzte Hoffnung

    May 26, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 21 °C

    Die Ersten Siedler hatten mehrfach vergebens versucht ein Fort zu errichten. Doch es hatte nie Stand gehalten bis denn Hope ihre letzte Hoffnung wurde... Heute leben in dem Städtchen gut 8000 Menschen und es gibt ein par wenige aktive, dennoch super freundliche Couchsurfer und sogar ein Kino! Kino wurde hier früher ohnehin großgeschrieben als dass hier ein Rambo Film gedreht wurde und diese Allüren heute noch die meisten Touristen zu einem Zwischenstop verleiten.

    Für mich ein wenig wehleidiger - ab jetzt geht es nur noch Bergauf.
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  • Othello tunnels

    May 27, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 22 °C

    Die letzte Nacht verbrachte ich mal nicht im Zelt sondern bei Couchsurfern on Hope. Soweit so gut, wenn ich nach solchen Nächten nicht immer erst Mittag loskäme... Also noch biss was eingekauft. Der Magen kanns gebrauchen und die Waage meint ich hätte noch nicht gelitten. Sehr fein. Von Hope dolge och dem Kettle Valley railway trail soweit noch vorhanden für die nächsten 200 km oder so. Damit die Touris nicht soweit laufen müssen... nein, weil eben gleich am Anfang eine ziemlich große Klamm liegt wurden für die Eisenbahn Tunnel gegraben. Eigentlich auch so ein Unding. Da schickt man dutzende Arbeiter ins Nirwana um eine der teuersten jemals gebauten Strecken pro Kilometer herzurichten und dann existiert sie nicht mal fünfzig Jahre als Bahnstrecke. Ach, zum Glück gibt es halt doch Touris. Damit war das heute ein sanfter Einstieg in die Rockies, hm, oder so. Dazu später. Auf jeden Fall eine Reise wert wenn man mal in Hope Zwischenstopp macht und erfrischend kühl wenn draußen die Sonne brennt weil man zu spät los ist. Oben angekommen ist der Qoquihalla River wieder ganz zahm.Read more

  • 4000 Füße auf dem Weg nach oben

    May 27, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 20 °C

    Wie schon eingangs erwähnt bin ich erst Mittags losgekommen und habe mir die Route heute so gewählt dass sie mit einem leichten Anstieg besser zu bewältigen sei als Die steilen Berge ausm Trainingslager auf Vancouver Island. Der Kettle Valley trail ist nicht vollständig wieder hergestellt worden und seit den Neunziger Jahren auch zum Teil zu einem Highway umgebaut worden. Naja, dachte ich mir, es hat so schon 30 grad, dann gehts asphaltiert leichter von der Hand. Um es kurz zu machen. Das Training hatte sich ausgezahlt. Ich bin heute in nur 5 Stunden kontinuierlich 45km bergauf geradelt und schlafe heute erstmals auf der Baumgrenze hier in Kanada. Nochdazu hatte ich dann Zeitnot weil oben am Pass eine Würstchenbude steht due laut maps.me um 18 Uhr schließt. Ich war denn auch 18 in Sichtweite, aber weiter kam ich und wollte ich nicht mehr. Der Anstieg hatte 5 Stunden lang seine durchschnittlich 4% und dann war Ende nach 1200 Höhenmetern auf 4081 Fuß. Pausen alle 3 Minuten und niemand der mit mir darüber reden wollte. Wenigstens ging die Sonne irgendwann unter. Jetzt bin ich umringt von Zweitausendern und die Sterne funkeln.

    Was soll ich sagen, möglich ist alles. Es braucht nur Disziplin.
    Und ein Würstchen hamm sie mir übrigens auch noch warm gemacht. Danke!
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  • Kettle Valley Railway Trail 1

    May 28, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 25 °C

    Neuer Tag, neues Glück. Also erstmal wieder vom Berg runter und gemütlich 30 km dahinrauschen. Dann Frühstück unter blühenden Apfelbäumen. Und dann - die Hölle von British Columbia... Zumindest dieser Teil des Kettle Valley Trail ist doch noch recht wenig befahren und entsprechend in sehr schlechtem Zustand. Große Steinklumpen, scharfkantiges Geröll, immer wieder von Steinschlag versperrte Wege. Da braucht man bloß zu husten, schon hört man das Geröll vom Hang rieseln. Ich komme bis zur ersten Ortschaft und werde gefragt wie viel Platten ich denn schon hätte. Ich denke mir so, der weg ist zwar Stalins letzte Rache in Canada, aber Platten gabs noch keine. Viel besser,,, zwei Kilometer später schaukelt sich mein Fahrrad so komisch auf wenn ich über die Steine holpere. Ich halte an und der Gepäckträger ist gebrochen. Das ist wieder mal Murphys Gesetz! An alles denkste, aber nicht dass so ne Schotterpiste das Gewicht des Gepäckträgers vervielfachen und brechen lässt. Bleibt mir ja nix übrig, muss ja weiter gehen - und noch 60 Kilometer bis zum Couchsurfing Host am Abend.
    Tape drum, die Strecke wird Landschaftlich echt schön - wenigstens dass hat sich gelohnt, obwohl mir zuvor einige auch davon abgeraten haben. Da muss ich ja ehrlich sein. Ist nach zwanzig Kilometern ist das Tape das erste Mal gerissen und diesmal wird mit Kabelbinder und Tape verstärkt. Das kostet immer einen Haufen Zeit, aber ich komme weiter und noch 40 km bis zum Host...
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  • Von Kanada in den wilden Westen

    May 29, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 28 °C

    Das Fahrrad hat eine neue Stütze bekommen - und Sie hält! Nochmals vielen, vielen Dank an Otto und seine Freude am tüfteln. Die anderen Blessuren die ich mir auf dem KVR zugezogen habe, unter anderem ne Platzwunde am Schienbein, müssen erst noch heilen. Also, weil war heute Wunden lecken angesagt. Dazu passend ging es 77km bergab. Je weiter ich mich von Princeton entferne, desto karger wird die Landschaft und der Einfluss des wilden Westens macht sich breit. Morgen erreiche ich wohl die Ausläufer der Nevada. Zumindest hier klappt es denn gut an jedem dritten Campingplatz sein Wasser aufzufüllen. Denn die Vorräte reichen nicht wirklich lang bei praller Sonne und 30 grad. Abends nach dem Essen rad zu fahren ist zwar gefährlich, aber da macht man die meisten Meter. Mittags gibts jetzt immer Siesta. Zwischendurch gibt es viel Interessantes aber es ist keiner mehr da der einem dazu noch was erzählen kann. schade eigentlich.Read more

  • Zwischen Bier und Weinverkostung

    May 30, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 28 °C

    Ich bin im Okanagan Vally angekommen. Die Gepäckträgerprothese hält gut. Dank dem kontinentalen Klima gewöhnt man sich auch außergewöhnlich schnell an 30 Grad und mehr. Man merkt den Unterschied eigentlich nur an der enorm gestiegenen Trinkmenge. Deshalb gibt es öfters als sonst auch mal wieder Kostproben an Wein und Bier ( also... Craftbeer) Enorm entspannend finde ich auch m Nachmittag die Gewitter. Ich hatte allerdings letzte Nacht auch die Herausforderung. Gewitter vorbei, aber der Sturm ist geblieben. Also bin ich alle 2 Stunden raus mein Zelt noch ein bisschen Wetterfester zu machen. Und wie packt man das ganze früh im Wind eigentlich wieder ein? Aber abseits dieser Kleinigkeiten genieße ich die Weinroute so gut es schon geht. Die Kirschen sind hier auch noch nicht reifer als zu Hause und so haben viele Farmer auch noch keine Saison. Zeit genug mit dem ein oder anderen ins Gespräch zu kommen wo sie doch dazu in einem Monat keine Zeit mehr haben. Und schade eigentlich, dass fast alle Touristen nur der Freizeit halber hier her kommen, Jetski und Motorboot fahren oder im Winter natürlich ski stehen hoch im Kurs. Aber Obstanbau? Das kann man doch im Laden kaufen...
    Den Nachmittag versüße ich mir mit Kaffee und Kuchen und bei Gewitter ist die nächste Weinverkostung bestimmt nicht weit. Ach und übrigens, es war wieder Poker Run. Diesmal mit Old Timers Grund genug sich das alles etwas näher anzuschauen.
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  • Pentincton

    May 31, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 32 °C

    Zum weiterfahren ist es noch zu heiß, die nächsten 40km geht es wieder 1000 m bergauf.
    Auf dem weg nach Pentincton finde ich mich wieder auf dem Kettle Valley trail wieder und der ist bedeutend schöner als der letzte Abschnitt und allemal besser als die Bundesstraße. Was ich so senn nicht wusste, hier im Tal gibt es die sogenannte Rocky Mountain Muschel.sieht aus wie ne Miesmuschel, filtert aber Süßwasser und ist wie so vieles vom Aussterben bedroht.
    Zur Abwechslung zum Wein von gestern geht es heute wieder zum Bierverkosten. Dabei erklärt mir der Braumeister, begeistert dass ich aus Deutschland komme, wie das hier so läuft. Das Okanagan Valley, etwa halb so groß wie Sachsen beherbergt heute an die 25 Privatbrauereien. Auf ganz Kanada sind es wohl an die 1200. Keine der Brauereien ist wirklich älter als 50 Jahre, diese hier sogar nur 15. Mit dem wachsenden Altersdurchachnitt wollten die Leute keine Party mehr bis in die Nacht. Die Nightclubs gingen, die breweries kamen.
    Nun werden bei Craftbeer nur die Grundlage und ein Zusatz gemischt. Also auch nicht alles wild durcheinander. Dafür sorgt dann die Karte mit um die 40 Sorten je Brauerei. Jeder Weinladen ist da übersichtlicher... Der Braumeister fing an zu erzählen, musste zwischendurch wohl irgendwo mal umrühren und kam dann nochmal wieder. Schade, auf eine Führung hat er sich nicht eingelassen. Egal. Man muss sich das so vorstellen, dass auf einen klassischen Ansatz Lager oder Pilsener je nach Sorte zum Beispiel 40 kg Aprikosen oder Blaubeeren kommen. Dann kann man das ganze noch etwas ansäuern und schon kann man es eigentlich nicht mehr Bier nennen. Aber es schmeckt gut! Ok das Popcorn dazu bitte links liegen lassen wenn ihr selbst mal probiert. Und das alles funktioniert weil die Leute hier zum quatschen herkommen. Jeder will Abends um zehn ins Bett aber um vier zwei drei Bier das geht immer.
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  • Neuschnee

    June 7, 2019 in Canada ⋅ 🌧 6 °C

    Ich glaube ich habe mich verfahren. Muss wohl irgendwo auf der Südhalbkugel rausgekommen sein, oder viel zu weit im Norden. Na jedenfalls gab es heute 10 cm Neuschnee und ich natürlich mittendrin.

    Zweites Frühstück gab es noch im Trockenen zwischen uraltem Zedernwald. Fast so groß wie Mammutbäume und gerade so, dass ich da noch durchnässe. Ab Revelstoke steht fast alles unter Nationalparkverwaltung. Daher haben die Holzfirmen aktuell auch keine Chance da ran zu kommen und der Wald wird sich selbst überlassen. Wenn der Baum mal umfällt dann ist er eben Nährstoff und wenn er nicht gestorben ist dann wächst er auch waagerecht munter weiter. Aber die meisten Toten Bäume gibt es hier immer wieder durch Lawinen und ein paar Ungezieferplagen. Wird ja auch nicht bekämpft.

    Apropos Lawine. Ich befinde mich gerade auf dem Weg zum Rogers Pass. Mein mittlerweile vierter. Habe also schon etwas Übung im ‚Passen‘. Dieser Pass ist allerdings auch für heutige Kanadische Verhältnisse des Öfteren Kriegsschauplatz im sogenannten ‚Snow war‘. Hier fallen im Winter durchschnittlich 16-23 m! Schnee. Und zwischendurch schlängelt sich die bedeutendste Fernstraße gen Osten. Warum auch nicht... Kein Wunder also, dass der Winter im Juni keine Pause machen kann.
    De4 Pass ist in 20 Sektionen eingeteilt die entweder durch schicke Schneetunnel geschützt sind oder mittels Granatwerfern 30-40 mal im Winter bewusst Lawinen ausgelöst werden um die Straße sonst wenigstens einigermaßen offen zu halten. Es gibt dazu ein beeindruckendes Besucherzentrum und vielleicht findet man heute auch unter YouTube tolle Eindrücke bei „Rogers Pass Snow war“.

    Im Sommer werden die Tunnel und alles rundrum in Stand gehalten, also Baustelle... Diesmal durfte ich aber durch. Drei Tunnel bergauf, dass kann dauern. Als ob ich von nichts wüsste Reihe ich mich also in die Autoschlange ein und Fahre am lebenden Ampelposten vorbei. Der guckt mich ungläubig an, aber was will er anderes machen. Also wird der Gegenverkehr so lange still gelegt bis ich drüben ankomme. Ok, ich habe mich beeilt. Aber trotzdem vielen Danke dafür, dass ich die Tunnel für mich allein hätte mit LKW und Gegenverkehr wird das Bergauf echt eng.
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  • Hüttenzauber

    June 7, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 5 °C

    Im Neuschnee auf dem Rogers Pass angekommen habe ich mich im Discovery Center erstmal wieder aufgetaut und kam mit den Parkwächtern so ins Gespräch. Da hab ich doch tatsächlich mitten am heiligten Tag einen Schwarzbären beim fressen fotografiert und das ist mir auch noch gut gelungen. Der ein oder andere war hellauf begeistert. Ich dürfte also auch erstmal ein Sichtungsprotokoll ausfüllen, wann wo unter welchen Umständen... was tut man nicht alles für die Wissenschaft. Nur leider gabs anders als zu Unizeiten als Belohnung keine Schokolade. :(

    Dafür kam die Frage auf wo ich denn bei dem Schnee noch hin will? Die Campingplätze sind ja nicht ohne Grund immer noch geschlossen. Hmmm. Kurze Überlegung schnelle Hilfe. Einer der Mitarbeiter zückt sein Telefon und ruft beim Alpin Verein an. Die haben hier irgendwo eine Hütte, die sogar mir dem Rad zu erreichen ist. Gesagt getan. Ich darf also nochmal 3 km zurück und morgen erneut über den Pass... aber ich habe eine trockene Bleibe. Und was für eine! Angeblich sollte nochjemand kommen, kam aber nicht. Ich hatte also alles ganz für mich alleine. Schlafsaal, Küche vom feinstenausgestattet und ein Kamin!!! Ich habe mich so gut gefühlt dass ich entschied noch ein bisschen in den Gletschern wandern zu gehen, wenn denn die Sonne wieder mal raus kommt.
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  • Radium Hot Springs

    June 11, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach dem Rogers Pass geht es in ein lang gestreckten Tal. 1500 km. Und ich muss mit erschrecken feststellen — Rocky Mountains? HIER ROCKT NISCHT bisher!! Dieses langezogene Tal, die Rocky Mountain Trench, ist geologisch die Grenze zwischen den Columbia Mountains und den eigentlichen Rockies die mal eben 60 Millionen Jahre jünger sind. Gerade aus tut auch gut. Und so ändert sich nicht nur die Landschaft auch der Menschenschlag. Hier geht es wieder um Rekorde. ( je größer desto besser)
    Ein Schülerprojekt zum Beispiel baute mal eben das größte Paddel der Welt. Steht auch im Guiness Buch.
    Irgendwann komme ich nach Radium Hotsprings und in den nächsten Nationalpark. Die Kooteneys sind für Ihre heißen Quellen bekannt. Also entscheide ich mich kurzfristig — Heute ist Badetag. Schade nur dass die Kanadier die alten Badeanstalten abreißen und dann sowas gewöhnungsbedürftiges aus den Sechzigern unter Denkmalschutz stellen. Schön warm wars allemal.( während mir bei drei grad im Gebirge die Finger steif werden während ich das nachträglich schreibe.
    Neben den heißen Quellen werden die richtige Rockies auch durch etliche Schluchten und Canyons durchzogen. Da stehen dann lustige Verkehrszeichen am Rand. Weiß jemand zufällig was die aufgehängte Ziege bedeutend? Wenn nein folgt die Auflösung in indem späteren Blog. Irgendwann muss es dann aber ja weiter gehen und die nächsten 14 km bergauf war anhalten verboten. Irgendwann vorige Woche hat hier irgendwo auf nem Parkplatz jemand nen Grizzly gesehen. Schon wird alles abgeriegelt. Und komme ich dann am Olive Lake ( ausnahmsweise mal kein klarer blauer See sonder tatsächlich Olivgruen) kurz mal zum trinken hupt mich von hinten schon wieder ein Parks Kanada Auto an und deutet auf die Schilder. No Stopping gelte auch für Radfahrer.
    Wohlgemerkt 10 km weiter aufm Campingplatz interessiert das niemanden mehr. Nur hier am Berg, wo man eh schon mit sich zu kämpfen hat...
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  • Marble Canyon an der Wasserscheide

    June 12, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 19 °C

    Wieder einmal waren mitten im Sommer sämtliche Zeltplätze wegen Winters noch geschlossen. Schnee liegt schon lange keiner mehr, aber naja. Als Radfahrer habe ich gelernt hat man in manchen Parks das Privileg dennoch zu bleiben auch wenn das Plumpsklo noch verschlossen ist. Man muss nur spät genug ankommen wenn es finster wird. Was nun, bin ich doch fünf Stunden zu früh? Die Grenze zu Banff ist nicht mehr weit und stellt Gleichzeitig die Kontinentalscheide dar. Hier trennt sich das Wasser dass in den Pazifik bzw. in den Atlantik fließt. Ganz schön weiter Weg. Für das Wasser heißt das im Gebirge bekanntlich erstmal Anlauf nehmen und die ersten Klippen runterbrausen. Dumm nur wenn die Nachgeben. Und so hat sich in den letzten 14000 Jahren ein beachtlicher Canyon gebildet. 500 m lang und über 50 m tief. Ist der Marble Canyon umso beeindruckender wenn man ihn Abends für sich allein hat.Read more

  • Die ersten Radfahrer

    June 12, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    Ich weiß ja, dass ich nicht der einige Radfahrer bin auf Erden. Aber immer öfter kommt manchmal sich hier echt so vor. Gerade in den Kootenys wo man bald mehr Bären wie Mensch trifft so lange die Zeltplätze noch zu sind. Auf den ersten 2000 km habe ich gerade einmal zwei! Radfahrer außerhalb einer Stadt getroffen. ( also, Mehrtagesreisende) hier merkt man ziemlich schnell dass Banff auch nicht mehr weit sein kann denn alle sagen sie dass Banff total überfüllt ist. Am liebsten will ich das jetzt schon hinter mir lassen, aber ich muss da irgendwie durch. Und es gibt mir die einzigartige Chance mal zu zeigen, wie sicher doch Radfahren in BC ist. Ich kann nach wie vor nicht freihändig fahren und mich knipsen... sorryRead more

  • Paint Pots

    June 12, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    Kanada hatte nicht immer Nationalparks seit seiner Gründung. In den ersten Jahren wurden auch extrem viele oberflächennahe Minen angelegt. Hier in den Kooteneys zB sind es Ockerminen die noch heute begeistern. Irgendjemand kam auf die Idee Ocker abzubauen, der wird ja heute noch in der Malerei gebraucht. Dabei wurde eine Quelle aufgeschürft und nachdem sich der Nationalpark entwickelt hatte blieben Quellteiche über in denen sich extrem Mineralreiches Wasser sammelt, weil die Quellen extrem langsam fließen. Da hat es Zeit sich anzureichern. Ergebnis sind rote und milchgüne Teiche mitten im nirgendwo zwischen den Bergen.
    Wenn man weiter geht trifft man alsbald auf Bären und Brücken. Alles samt ziemlich Furchteinflößend wenn es nicht allein vorkommt.
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  • Continental Divide

    June 13, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    Zu Canada in jungen Jahren mussten irgendwie die Provinzgrenzen festgelegt werden. Dafür hat man hier in Nordamerika gerne das Lineal an die Karte angelegt und fertig. Nun ist das in der Prärie problemlos umsetzbar, aber hier zwischen BC und Alberta liegen Berge.
    „Die Grenze verlaufe auf dem 120• West sowie innerhalb der Berge entlang der Wasserscheide von Pazifik und Atlantik“. Nun stelle man sich bitte nochmal kurz vor wie das war ohne Straßen irgendwo hinzukommen, wo es mehr Bären und Mosquitos wie alles andere gibt. (Straßen sowieso noch nicht) Und dort das Land zu vermessen ob das Wasser nun links oder rechts abfließt...
    Aber irgendwie haben die das hinbekommen.
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  • Johnston Canyon

    June 13, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 23 °C

    Was ist zu erwarten wenn alle Reiseführer gleichzeitig über einen Ort schreiben? Richtig, Stau und lange Wartezeiten. Da komme ich nun aus meinem Kooteny Nationalpark dahergeredet, habe gerade mal eine Hand voll Radfahrer, zehn Wanderer und zwei Schwarzbären gesehen. Und zehn Kilometer Weiter hat sich eine 2 km lange Autoschlange gebildet weil alle Parkplätze und Overflows schon überfüllt sind. Ach wie gut dass ich immer einen Parkplatz finde. Was gibts zu sehen? Eine nun ja, doch ziemlich empfehlenswerte lange Klamm wo man auf Stegen über dem Wasser läuft, Wasserfälle wo man garantiert nass wird. Und sogenannte Ink Pots. Kälte Quellen, die wie Farbtöpfe aussehen. Würde man jetzt nicht so schön zu viele Kalorien verbrennen lohnt sich auf jedenfalls ein Weitermarsch ins Hinterland. Dort gibt es leichte Wanderwege, backcountry Campingplätze und wieder mehr Ruhe. Ich entscheide mich für die Tourivariante weil ich am späten Nachmittag eigentlich gerne durch das noch überfülltere Banff hindurch sein wollte.

    An dieser Stelle will ich auch die Frage auflösen was es mit dem Verkehrsschild auf sich hatte. Es geht dabei um Rocky Mountan Schafe. — oder auch Dickhornschafe. Monströse Kraftpakete für ein Schaf. Fast so groß wie ein Esel und genauso stur wenn Ihnen gerade der Weg gehört. Da will man nicht mal eben mit dem Auto reinfahren.
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  • elektrischer Totalausfall

    June 14, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 17 °C

    Jetzt rate bitte mal einer warum ich mir diese Reise mit einem Fahrrad made in Germany antue anstatt mit einem gemieteten oder gar mit dem Auto? ... — Weil man da dran alles selbst und vor Ort reparieren kann. Wenn ich heute aufzählen soll, was bis dato alles schon mal kaputt ging ist die Liste eigentlich noch recht kurz. Der Gepäckträger war mal gebrochen und es war mal ein Baum, der meinte mein Fahrrad sieht ohne Klingel schöner aus.
    Wenn ich nun die Elektronik — nicht mehr made in Germany und auch nicht mehr zum einfach vor Ort selber reparieren einbeziehe wird die Liste sehr viel umfangreicher.
    Da ist das Kabel vom Fahrradtacho gerissen, das Rücklicht hat zwei Stecker die in den letzten zwei Jahren noch nie Probleme gemacht haben und nun stecke ich sie bald aller drei Tage immer wieder neu zusammen. Bei der Kamera gibt es SD Karten die gehen und welche die haben Fehler so das hinterher die Bilder nicht alle lesbar sind. Mein zweiter Frontacheinwerfer hat nen Wackelkontakt. Der geht so bissl nach Lust und Laune. Ach und dann gibt es noch mein I Pad.

    Von einem Tag auf den anderen machte das mal eben nichts mehr. Deshalb möchte ich mich auch bei allen entschuldigen die krampfhaft nach Neuigkeiten gesucht haben und keine fanden. Ich musste mal eben von Kelowna erst über die Rocky Mountains ins paar hundert Kilometer entfernte Calgary um des reparieren zu lassen. Da ist es dann aus mit ‚selfmade‘.
    Wenigstens war es was ernsthaftes. Wie die Diagnose im I Store Auskunft gab war wohl der Grafikchip hinüber und noch do ein paar andere Komponenten was wohl der Schüttelei aufm Rad und der anhaltend sengenden Sonne geschuldet ist.

    Also merkt euch! Technik ist was für Touristen aber nicht für Abenteurer.
    Ich muss zugeben ich bin auch wunderbar mit Karte und Kompass zurecht gekommen, allerdings gab es immer wieder echte Schwierigkeiten geeignete Schlafplätze zu finden und Distanzen abzuschätzen. Sooo genau sind die Karten hier nun auch wieder nicht. Und spätestens du Höhenmeter können einen echt mürbe machen wenn da ein Berg kommt auf den man gar nich vorbereitet war....

    Die nächste Tage folgen noch ein paar Blogs zwischen Kelowna und Banff nachträglich. Also schaut beim Lesen mal noch ein paar Seiten Rückwärts bitte.
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  • Calgary

    June 15, 2019 in Canada ⋅ 🌧 19 °C

    Unrühmlich dass ich überhaupt hier her musste weil alle Apple stores zuvor nur noch verkauften aber nicht mehr reparierten. Echt kein Service in den Bergen... wenn ich schon mal hier bin schau ich mir das große Dorf auch mal an. Quadratisch, praktisch gut findet man sich schnell auf den Straßen zurecht. Dumm nur wenn man Street mit Avenue verwechselt und statt beim Essen sieben Blocks entfernt bei nem Autohaus umher irrt ohne den Fehler zu finden. Wenn nicht gerade Stampede ist (ein Musikfestival) dann ist Calgery eher betriebsam aber arm an Historie. Es gibt zwei lohnenswerte Museen von denen ich mich für das MusikMuseum entschieden habe. Musikgeschichte zum anfassen. Instrumente, allseits bei uns bekannte Kanadische Künstler von denen ich nicht mal wusste dass sie aus Nordamerika stammen und Musikwelten wo das Ohr nur hinhört. Das ganze in einem ziemlich futuristischen Bau ala Guggenheim wirkt sehr schön inszeniert. Ansonsten hat die Stadtwenig zu bieten und die Parkwächter schmeißen einen sehr zeitig wieder raus. Sie mögen es nicht wenn Sie Sonntag früh Obdachlose zusammenkehren müssen also auch keine Radfahrer. Zugegeben, das war erst der dritte unfreundliche Mensch dem ich in Kanada begegnet bin.Read more