• Robert Fichtner
maj – nov. 2019

On a roadtrip in Canada

Canada becomes the biggest and most interesting challenge for 2019. I like to cycle all through Canada from Vancouver to Montreal and further on. Meeting multiple cultures, different types of nature and find out inspiriations I want share with you. Läs mer
  • Farmers Market

    16 juni 2019, Kanada ⋅ ☀️ 18 °C

    Nachdem mich der Parkwächter unsanft von meinem Nachtlager verscheucht hatte wollte ich eigentlich nur noch raus aus Calgary. Aber wie das immer so ist, da macht man zweites Frühstück, kommt auf dumme Ideen und quatscht Leute an. Gut, es ist Sonntag, aber warum wollen heute alle auf der Nebenstraße aus der Stadt raus und nicht auf dem Highway zehn Meter daneben?
    Die Lösung lag dann oben auf dem Berg. Es ist Markttag. Auch wenn das Bauernmarkt heißt gibt es hier eigentlich alles was nicht Niet und Nagelfest ist. Sogar ein mobiler Geldautomat wird hergeschafft. Dazu üben dann Kinder auf der Violine. Zugegeben, die können das gut. Countrymusik kann also doch schön sein.
    Und für mich gab es zum dritten Frühstück alsdann ein zwei „Bier“ und die Einladung ich soll doch unbedingt mal in die Brauerei nach Red deer kommen. — Mach ich wahrscheinlich sogar in ein paar Wochen.
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  • Monsun

    16 juni 2019, Kanada ⋅ ⛅ 17 °C

    Treffen sich ein Motorradfahrer und ein Radfahrer unter der Brücke. Sie tauschen sich aus woher des Weges wohin des Weges. Und das man doch diesmal das Gewitterslalom verloren hätte. Zehn Minuten Später ziehen beide durchgefroren bis auf die Knochen weiter um irgendwie wieder warm zu werden. Das Gewitter ist vorbei und vielleicht schon zwei Brücken weiter geht das Spiel in die nächste Runde.

    Es ist schon echt witzig, dass auf der einen Seite seit etwa einem Monat in allen Medien von einem riesigen Waldbrand im Norden Albertas erzählt wird - auch schon in British Columbia. Und dann ist man in derPrärie, lässt die Berge mal drei Tage hinter sich und die Leute sprechen vom Juni Monsun.
    Das Spiel heißt übrigens Gewitterslalom. Man fährt eine möglichst weite Strecke von A nach B immer gerade aus. Kurven haben sie gleich nach den Bergen abgeschafft. Ohne Berge ist das ganze natürlich mit wesentlich mehr Wind verbunden den man in der Regel gegen sich hat. Und jetzt ziehen wie in einem Computerspiel die Gewitterwolken von links nach rechts oder umgekehrt. Und mit dem Wind ist das dann schlimmer wie Neuschnee wenn man diese Gischt abbekommt. Natürlich rumpelt und pimpelt es ordentlich dazu.
    Ziel ist es möglichst heile in B anzukommen. Ob nass oder trocken kann. Man sich eigentlich schenken. Aber sagen wir mal möglichst trocken. Das heißt man guckt sich wie immer links und rechts der Straße um was es alles zu entdecken gibt und hat den Himmel im Blick ob man jetzt unbedingt weiter sollte weil es hier in fünf Minuten regnet oder ob man lieber noch fünf Minuten Pause macht. Meist überlagern sich die Wolkenblöcke auch ein wenig so dass man wenn nich bei der ersten, dann eben bei der zweiten Wolke nass wird. Und Brücken? Gibts leider nicht so viele wie in Deutschland...
    Als Trostpflaster gibt es hinterher dann wenigstens immer einen Regenbogen. Und der Wind föhnt einen trocken damit man auch immer mit den gleichen Startbedingungen in die nächste Runde fährt.
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  • Campen in Kanada

    16 juni 2019, Kanada ⋅ ⛅ 15 °C

    Der ein oder andere hat eine vage Vorstellung was es bedeutet in Kanada zu Campen. Man fährt in den Wald baut sein Zelt auf und macht ein Feuerchen. Nun, die Wahrheit an dieser Geschichte bleibt — ohne Lagerfeuer ist Camping kein Camping! Das mit dem Zelt wird dann schon schwieriger. Wie soll man da die Fahrräder, die Kanus, den Hund und die Familie unterbringen, nebenbei noch Plätzchen backen und, naja Lagerfeuer macht man außerhalb. Also doch lieber den klassischen Trailer rausgeholt. So ziemlich jeder zweite Kanadier besitzt in irgendeiner Form ein total untermotorisiertes Fahrzeug (Pickup oder halber LKW) dort kuppelt man dann das Alltagsauto hinten an und lädt drauf was nicht in den Trailer passt. Ich glaube Umzug wäre bei uns wirklich Spaß dagegen. Ihr könnt auf den Bildern denke ich sehr gut vergleichen was es zum campen alles braucht...
    Weil es hier gerade so schön passt mal das mindeste was man zum Bärenschutz machen sollte. In der Regel nutze ich auf Zeltplätzen ja Locker oder Börenpfähle, einfach nur zum aufhängen von Essen und Zahnpasta. Im Wald sieht das dann so aus. Niemals das Essen mirt ins Zelt nehmen. Ich habe Demovideos gesehen. Das Zelt hält doch tatsächlich nicht dem Gewicht stand wenn sich ein Bär drauf stürzt weil er was zu Essen riecht. Und die Leute berichten das gleiche. Also in den Rockies entweder ins auto oder den Locker aber niemals nicht ins Zelt.
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  • Banff (1) + (2)

    17 juni 2019, Kanada ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Highway scheint wie für mich gemacht. Auf dem Weg nach Banff geht es fast nur Bergab bis auf zwei drei Hügel die dann gleich wieder 8% und mehr haben. Muss ja kein LKW drüber sondern nur Radfahrer.
    Von dem Ort Banff haben mir auf dem Weg hierher eigentlich alle abgeraten. Touristisch, überlaufen, kitschig, teuer. Nun ja, sie hatten Recht und ich will mich alsbald wieder aus dem Staub machen. Zu viele Menschen bringen auch nur Stress. Aber es liegt neunmal auf dem Weg nach Calgary und ein bisschen neugierig darf man ja auch mal sein.
    Da finde ich das Hinterland rund u: den Vermillon Lake im Abendhimmel viel schöner. Zum Glück bin ich nicht der einzige der so denkt.
    Und schwups bin ich wieder weg...

    Auf dem Rückweg von Calgary nehme ich mir dann doch Jochen,al die Zeit für den Ort. Er ist immer noch überlaufen. Aber immerhin ist er Geburtsstätte unseres heutigen Verständnis zu Nationalparks. Hier wurde weltweit der Erste gegründet. Drei Arbeiter hatten an ihrem freien Tag lange Weile, gingen wandern und entdeckten durch Zufall ein Loch im Boden dass bis dahin nur den Indianern bekannt war. Sie kletterten hinab und fanden warmes Wasser. Stank leicht nach Schwefel, aber egal. Warm baden tut immer gut. Sie entschieden das Land kaufen zu wollen und bauten binnen drei Tagen die erste Holzhütte an Ort und Stelle. Das erste Hotel in Banff. Und dann nahm die Geschichte ihren Lauf. Alle wollten hin, immer noch größer toller, teurer bis sich daraus das heutige Banff entwickelte.
    In den ursprünglichen Quellen ist übrigens das berühren des Wassers unter Strafe strengstens verboten weil da irgend eine seltene Schnecke lebt... vom aussterben bedroht. Armes Ding bei den vielen Touristen.
    Ein paar alte Häuschen aus englischer Zeit runden das Stadtbild von Banff ganz gut ab. Und es gibt nen rauschenden Wasserfall. Was will man mehr?
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  • Zum Tee bei Prinzessin Louise

    18 juni 2019, Kanada ⋅ ⛅ 14 °C

    Zu Ehren Prinzessin Louise Caroline Alberta, 4. Tochter der Queen Victoria hält man dann schon mal an. ZuMittag bin ich u ten an der Highwayausfahrt, bis ich oben am Lake Louise bin ist bestimmt Teatime.
    Die Nacht zuvor war der Campingplatz schon bis auf den letzten Platz voll und ich habe mir den Platz mit zwei Mädels teilen dürfen. Hat also auch bloß die Hälfte gekostet. :) Die zwei haben mir mal wieder empfohlen doch am besten dran vorbei zu fahren weil einfach ‚tooo busy‘ für kanadische Verhältnisse. Sie sahen dann aber auch ein wenn man denn schon einmal herkommt, na dann kann man ja auch kurz mal anhalten, Foto machen und weiter. Gesagt getan. Ich war am See, Foto gemacht und dann bin ich wandern gegangen. Ich muss mir ja nicht die Flaniermeile teilen. 600 Meter weiter oben wartete ein schickes Teehaus am Lake Agnes auf mich. Das wird noch heute durchgängig betrieben und trotz der Massen nur einmal jährlich vom Hubschrauber angeflogen. Den Rest der Zeit wird sie mit Pferden versorgt. Die armen Tiere...
    Den Tee konnte ich mir dann doch schenken. Zwei Stunden Wartezeit und mehr. Also doch nur Bank am See und Picknick. Das hat dafür sonst keiner gemacht. Und eine Aussicht! Der Platz hat zu Recht einen Ehrennamen bekommen.
    Für die nächsten zwei Tage ist Regen angesagt. Deshalb heute noch bei schöner Sicht so weit wie möglich kommen.
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  • Königsetappe

    18 juni 2019, Kanada ⋅ ⛅ 12 °C

    Abends halb zehn in Kanada.
    Die Trinkflaschen stehen kurz vorm vereisen und der kleine Robert steht mit seinem Fahrrad in Sandalen schweißgebadet auf dem Höhenpunkt seiner Reise. Man radelt ja ach nicht alle Tage mal auf einen Siebentausender. :) Das kann man dann ruhig auch noch kurz vor Mitternacht machen. ( zum Glück ist es bis halb zwölf hell und danach kommt der Vollmond. Ich konnte also noch gut mein Zelt in Silverhorn Creek aufbauen.) Hier auf dem Icefield Parkway merkt man dann auch, dass die Rockies eben nicht die Alpen sind. 80km bergauf und dennoch nichts als Berge, Seen und Gletscher. Kein Dorf, schlecht ausgeschilderte Wanderwege und wenn man die Berge kurz mal satt hat darf man bloß nicht auf den Tacho schauen. Das wird nur noch endloser...
    Dafür toppt hier ein blauer See den nächsten. Oben am Pass wartet dann statt einem Schild dass man doch endlich oben ist (sowas gibt es nur außerhalb der Nationalparks) der wohl himmelblaueste See der Rockies. Das Blau entsteht in Seen und Flüssen durch die Korngeöße des mitgeführten Gletschersedimentes und die Lichteinstrahlung. In der blauen Stunde morgens und abends wirkt das besonders intensiv. Und dann noch aus der Vogelperspektive. Perfekt! Echt schöner als Lake Louise. Naja, die Gletscher schmelzen, also beeile sich wer das noch sehen möchte.
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  • Midsommer (?!?)

    20 juni 2019, Kanada ⋅ 🌧 5 °C

    Der zu erwartende Regen kam. Den Vormittag habe ich also mit Nichtstun verbracht und den Nachmittag sollte es wenigstens bissel weiter gehen. Aber so richtig fehlte die Motivation. Mittag um halb vier an der Sasketchewan Crossing wird zum Höhepunkt als es heißt grill it yourself and make your own Burger. Interessant auch, dass die dann nur ein Drittel vom Menuepreis kosten der im Menue steht. Sowas gabs noch nie!

    Diie Nacht entscheide ich mich nicht mehr auf den Pass zu fahren und campe gemütlich vor mich hin. Bis der morgen kommt... Es regnet immer noch. Nich mehr? Doch wieder. Nich mehr? ... schnell Zelt sauber machen und zusammen packen. Dann wird die Vorhersage erst so richtig herrlich. Es schneit mal wieder. Für den Pass haben sie minus zwei bis minus sieben Grad angesagt. Und binnen einer Stunde liegen die ersten fünf Zentimeter. Dann packe ich lieber die Kamera weg und bin riesig froh, dass ich mein Zelt schon eingepackt habe während ich einem Ungar dabei helfe Schnee zu schippen. Zu Mittag fahre ich lieber ne Stunde zurück bis nach Sasketchewan crossing als weiter berg an zu fahren. Keine fünf Minuten kommen mir mehrere Polizeiautos, Krankenwagen, die Feuerwehr und ein Schneepflug entgegen. Zum längsten Tag des Jahres! Ich muss mich echt verfahren haben... Die Parkangestellten riegeln fleißig die Strasse ab und meinen bloß ~für heute geschlossen~ da haben sich zwei Busse quer gestellt. In der einzigen Serpentine auf der ganzen Strasse...
    Oben liegen schon 15 cm Neuschnee. Schaun wir mal wie es weiter geht. Sonst wird so langsam das Essen knapp wenn morgen kein weg über den letzten großen Pass der Rockies hinüber führt. Ich bin ganz zufrieden, dass ich schon drei Tage ohne Supermarkt auskomme. Aber die Kapazitäten auf so nem Rad sind halt begrenzt.
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  • Eiszeit

    21 juni 2019, Kanada ⋅ 🌧 5 °C

    Jippie! Die fleißigen Helferlein haben die Strasse wieder frei gemacht von bis zu 30 cm Neuschnee. Jetzt weiß ich wie die in Amerika zu ihren Blizzards kommen. Im Tal regnet es dummerweise immer noch, aber ich bin guter Dinge dass ich mittlerweile einen Dreh gefunden habe auch bei Regen mein Zelt möglichst trocken einzupacken. Mal sehen wie lange das gut geht. Ich werde mit Alberta einfach nicht warm es vergeht kein Tag an dem es nicht irgendwie regnet. Und wohlgemerkt in 400 km Entfernung wütet seit 5 Wochen ein Waldbrand nahe Edmonton.

    Freie Fahrt ins Nirwana hätte ich diesen Blog genauso gut nennen können. Ich fahre erstmal zur Whipping Wall. Zweites Frühstück an einer Felswand an dersich mehrere Wasserfälle wie aus dem Nichts herunterstürzen. Wasserfälle können die Kanadier bekanntlich echt gut. Deswegen folgen auch noch ein paar besonders schöne hoffentlich. Aber für heute war es das mit flüssigem Wasser. Auf dem Pass denke ich mir dass ich jetzt völlig falsch sein muss. Steht doch tatsächlich geschrieben. So, ab hier fließt alles Wasser in die Arktis. Na prima! Ind dazu noch der Neuschnee von dem heute immer noch gut 20cm hier liegen. Und entsprechend nasskalte 0 grad und eisiger Wind versüßen mir diesen längsten Tag des Jahres zusätzlich.

    Zum aufwärmen geht es erstmal in die Hütte und es gibt ein deftiges Beef Chili. Ich traue mich am Nachmittag auch in Richtung Gletscher. Nur komme ich leider nicht sehr weit. Die Straße dampft, so sehr presst die Sonne und die Luft ist extrem trocken. Ringsherum hingegen ist alles weiß. Von wegen Gletscher - alles ist weiß! Ich versuche zu erahnen wo der Gletscher liegt und finde auch ein paar Gletscherspalten. Rings um mich herum hat Tauwetter eingesetzt und bringt eine Geröllmure nach der anderen zu Tal. Ein bisschen Bedrohlich klingt das schon wenn man vor so einer gewaltigen Eismasse steht. Man weiß/ und es steht auch überall geschrieben, dass sich die Zunge bewegt. Und dazu kommt dann das donnernde Geröll. Da fühlt man sich wieder so richtig klein. Gezeltet wird wie üblich nicht im trockenen. Geht nicht, weil überall noch Schnee liegt. Ich versuche wenigstens zwischen dem Schnee mein Zelt aufzubauen. Aber das wird später im Jahr noch echt lustig. Es ist einfach nur so kalt, dass selbst ein Feuerchen nicht mehr viel nützt!
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  • Wasserfälle

    22 juni 2019, Kanada ⋅ ⛅ 12 °C

    Trotz der eisigen Kälte habe ich geschlafen wie ein Baby. Man muss einfach mehr anziehen! So ist mein Zelt am nächsten Morgen auch von außen fast schon wieder trocken, während man es innen noch ziemlich gut auswringen kann. Nicht schlimm denke ich mir, es soll ja heute 80 km weitestgehend bergab gehen. Da kann ich es schnell wieder aufbauen. !!! Denkt niemals sowas blödes !!! Erstens, bergab werden mindestens zwei steile Rampen bergauf eingebaut. Warum soll man auch alle Berge einfach wegschreddern. Ca. 90% aller Hindernisse abzutragen ist ja auch schonmal was.
    Und zweitens kommt Nachmittags immer fieser Gegenwind auf. Da kann man machen was man will, man kommt nicht schneller vorwärts als bergauf.

    Umso öfter stoppe ich wieder an Wasserfällen und schönen Bergansichten, soweit vorhanden. Der obere Teil ist meist tief in den Wolken.
    Egal.Aber Wasserfälle, das können die Kanadier echt gut. Ich kann da vor allem die Athabasca Falls nur empfehlen. Da brauch man keine. Niagara Fälle mehr. Was sin schon 50m. Eben nur nicht an einem Stück.

    Währendessen merke ich schnell, dass hier in Jasper die Bärenpopulation sehr viel höher ist als in Banff und ich weiß jetzt auch, warum man vermeiden sollte dem Bären zu nahe zu kommen. Es gibt leider immer wieder Leute die erst praktische Erfahrung in Bärenattacken brauchen und ich war diesmal zum Glück nur Beisitzer. Ich frage mich aber trotzdem ob es denn das Foto wert ist einem ausgewachsenen Bären bis auf drei Meter nahe zu kommen? Ich kann es jedenfalls keinem raten. Im Zweifel wissen die Bären ziemlich genau, dass sie die stärkeren sind.
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  • Jasper

    23 juni 2019, Kanada ⋅ ☁️ 10 °C

    Ich bin gut in Jasper angekommen. Das Dorf ist zugegeben wieder etwas touristischer als die letzten Tage, aber es fehlt noch ganz viel zu Banff und Lake Louise was möglichst so bleiben soll. Hier treffe ich auch wieder auf die Eisenbahn, die scheinbar im Minutentakt mit Kilometer langen Zügen in beide Richtungen verkehrt. Zwischendurch die RockyMountain train - der Passagierzug. Mit Freude stelle ich fest, dass auch schon zwanzig Prozent der Strecke geschafft ist. Was will man denn mehr. Mit etwas mehr als 3000 km auf dem Tacho ist erstmal wieder ein wenig Fahrradservice angesagt und vielleicht gönne ich mir morgen auch einen Ruhetag.Läs mer

  • Kaffeefahrt

    23 juni 2019, Kanada ⋅ 🌧 10 °C

    Kaffeefahrten geht man bekanntlich etwas ruhiger an. An meinem Ruhetag will ichs ja auch nicht übertreiben und stelle zum Glück erst auf halber Strecke fest dass das heutige ziel nur 60 km hin und 60 zurück, sowie 700m über meinem Campingplatz liegt. Toller Ruhetag. Egal, wo ich einmal hin bin muss ich auch wieder zurück.
    Der allseits beschriebene Bärenstau ( Autos halten auf offenem Highway an um Fotos von Bären zu schießen. Entpuppt sich heute mehrfach als Caribustau. Gut, es gibt auch Bären, aber das Rotwild lässt sich echt schlecht auseinander halten. Es kommen hier sowohl Elch, Hirsch
    und Karibu vor. Also, wer da noch die Geweihe auseinader halten kann während er fotografiert....

    Der weg folgte erstmal wieder einem Canyon hinauf zum Medicine Lake (leider nichts besonderes für Apotheker) und weiter zum Maligne Lake, dem wohl am schönsten eingerahmten See in den Rockies. Aber dazu muss man ja bekanntlich erstmal oben ankommen!
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  • Eiswelten

    24 juni 2019, Kanada ⋅ ⛅ 8 °C

    Gemeinsam reist man weniger allein.
    Unter diesem Motto haben sich auf dem Campingplatz sechs Reiselustige Globetrotter zusammengefunden, ein Auto gemietet und den Nationalpark unsicher gemacht. Vieles was die letzten Tage im Schnee versunken ist konnte man nun mal bei Sonnenschein und Schnee genießen. Oder zumindest hat es kurzfristig mal nicht geregnet. Egal.
    Eine Empfehlung die ich mit dem Rad nach der gestrigen Kaffeefahrt niemals freiwillig gemacht hätte ist der Edith Cavell Gletscher. Wie immer granddiose Ansichten und wer sich traut kann bis zum Gletschersee laufen. In dem schwimmen noch riesige Eisschollen.

    Anschließend ging es bei sonnigem Wetter nochmal auf den Athabasca Gletscher auf dem unser Kanadier erfolgreich unter Beweis stellte dass man auch im Gletschersee baden kann. (OK, er hatte noch was gut zu machen). Und bevor der Gletscher weggeschmolzen ist dachten wir uns da gehn mer nochma drauf.

    Wer kleine süße Bärenbabies sehen möchte sollte übrigens nach Jasper kommen. Das lohnt sich. Aber bitte im Auto bleiben. Da möchte ich ausnahmsweise auch mal kein Radfahrer sein, auch wenn es sonst mehr Vorteile hat.
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  • Bis zur Arktis und dann rechts...

    25 juni 2019, Kanada ⋅ 🌧 9 °C

    Was für ein verregneter Morgen. Abends halb zwölf von der Kaffeefahrt zurück und erst mal Abendbrot gegessen, da fing es schon an zu regnen und hörte auch nicht wieder auf bis zum Nachmittag. Diese Gemeinschaftsräume mit Ofen sind echt was tolles hier in Kanada. Aber bei aller notwendigen kuscheligen Wärme. Nach drei Tagen in Jasper muss es auch mal weiter gehen. Also rechts abbiegen und noch bisschen weiter nördlich auf dem Yellowhead Hwy. Die Lkw freie Zeit ist jetzt wieder vorbei. Aber es dauert keine Stunde dann guckt die Sonne unschuldig vom Himmel. Ich muss wohl immer in Bewegung bleiben. Hmmm. :(
    Leider bin ich zu spät los um heute noch heiß baden zu können. Dann eben früh am Morgen. Wer weiß wann die nächste heiße Quelle kommt.
    Hier spiegelt sich der Vorteil vom Radfahren auch wieder. Selbst wenn unten am Berg schon steht ˋCampsite fullˋ bekommt man oben mit einem müden lächeln immer noch einen freien Platz. Perfekt! Als Auto würde man abgewiesen. Und derWe dorthin der hat sich echt gelohnt.
    Kaum hat man Jasper verlassen sieht man die Rockies in ganz anderem Licht. Ursprüngliches Ziel war es ja mal in den hohen Norden in Northern Territorries zu fahren. Nun hat mich der Schnee hier schon eingeholt. Und oben im Norden? - da brennt es seit Wochen ununterbrochen. Das war echt zeitig dieses Jahr. Die Natur kann jeden Tropfen Regen oder Schnee gebrauchen. Doch für mich wird das auf dem Rad zu gefährlich. Daher versuche ich mich mal bis zum ersten Juli nach Red Deer durch zu kämpfen. Sind ja nu 420 km in vier Tagen umd angeblich wird es alles flach sobald ich die Rockies verlassen habe.
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  • Der Norden

    27 juni 2019, Kanada ⋅ 🌧 12 °C

    Außerhalb des Nationalparks bin ich endlich nicht mehr an Campingplätze gebunden wenn ich sie Abends denn doch nicht erreichen sollte. Und so habe ich die Qual der Wahl einer wirklich schönen Grünfläche. Allerdings mit Ölpipeline, Gaspipeline, Stromtrasse oder Telefonkabel, dass unter Wasser steht. Alles andere ist Wald. Undurchdringlicher Wald.

    Aus noch bislang unerklärlichen Gründen verliert mein Hinterreifen alle 50 km soviel Luft, dass ich zwar fahren kann, aber aufpumpen sollte. Ich kann und will der Sache gerade nicht auf den Grund gehen denn es regnet. Also nix wie weg hier. Nach den Rockies wird es ja flach.
    Haha, denkste. Die ersten 50 km kämpfe ich mich zwar weitestgehend gerade aus, aber dennoch bergauf auf den Obed Summit. Berge sieht man tatsächlich leine mehr, aber flach geht anders.

    Den nördlichsten Punkt meiner Reise markiert der Obed Lake, ein sehr schöner Fischgrund und wäre bestimmt auch ein schöner See zum segeln. Allein mir fehlt das Boot. Also geht es weiter in Richtung Osten und meine Lieblingsbeschäftigung wird es Schwerlastransporte zu zählen. Hier fährt wirklich alles über die Strasse, was nicht auf den Zug passt. Hauptsache es wiegt weniger als 60t und lässt sich gerade noch so ziehen egal wie schwach der Motor ist.
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  • Land unter

    28 juni 2019, Kanada ⋅ 🌧 12 °C

    Gestern haben sie an der Strasse noch ein Schild gehabt: Achtung, schlecht Sicht wegen Rauch. Zugegeben. Hier brennt es auch wirklich andauernd. Wie die Leute mir erzählen ist Jedes Jahr ein größeres Feuer dessen Rauchschwaden sich in alle Winde verteilen. Wie beim Vulkanausbruch. Das begrenzt sich nicht auf 10 km Umkreis...
    Anders sieht das beim Regen aus. Der weiß immer genau wo ich hin will und ist dann entweder schon da oder gibt sich größte Mühe das bis zum Abendbrot zu schaffen. Gestern Abend haben sie sogar eine BaustellenLeuchttafel umfunktioniert und „Rainfall Warning“ draufgeschrieben. Zugegeben, ich musste schmunzeln. Hab ich doch die letzten 15 Tage den Regen auch ohne solche Hinweise immer abbekommen. Und das Wetterradar zeigt einen schön verregneten Gürtel, 15km nördlich und südlich des Highway für die nächsten 200 km. Ansonsten scheint angeblich in ganz Alberta die Sonne. Is klar!
    Nun, der Regen kam und auch die Warnung hatte ihre Berechtigung. Es schüttete so stark, dass binnen einer halben Stunde sogar mein Nabendynamo den Dienst einstellte und das Rad wie ein Wasserhahn den Strom zur Erde umleitete. (Jetzt ist er trocken und geht wieder, aber das hab ich auch noch nicht erlebt.)
    Wo am Abend vielleicht noch Kühe grasten schwammen am nächsten Morgen Enten und deren Küken bis an den Highway.
    Es waren wohl so 30-40 l und ich mittendrin. (Sorry, davon gibts keine Bilder!)
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  • Das Ende der Eiszeit

    29 juni 2019, Kanada ⋅ ⛅ 13 °C

    Alle haben sie behauptet- wenn du aus den Rockies einmal raus bist wirds flach! Aha?
    Zu dumm das wir zuletzt Eiszeit hatten und die tolle Errungenschaften hinterlassen hat. Was man im Auto nicht spürt fühlt man auf dem Rad um so mehr wenn es die Endmoräne rauf und runter geht wie im Altenburger Land. Am Ende des Tages kommt man getrost auf seine 600-800 Höhenmeter ohne jemals wirklich einen Berg zu sehen. Und je weiter man sich von den Bergen weg kommt, desto beständiger weht der Wind. Manchmal sogar von hinten, aber meist von der Seite. Das macht die Berge auf Dauer sympathischer.

    Wie ist das nun in der Prärie?
    Die Menschen Albertas waren zu Zeiten der Einwanderer größtenteils Bauern. Und so dominiert auch heute die Landwirtschaft. Später kam noch das Öl hinzu. Die Äcker sind kaum größer als zu Hause. 12-15 Hektar, dann kommt die nächste Ranch. Und dazu gehört fast immer ein Haus, Pferde oder Kühe und eine Ölpumpe. Das ist Alberta. Zumindest für die 124 km von Heute
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  • Pigeon Lake

    29 juni 2019, Kanada ⋅ ⛅ 14 °C

    Für etwas Abwechslung legte ich die Route entlang dem Pigeon Lake. Laut Navi sehr schön anzuschauen. Leider war das einzige was ich sah Die Flussmündung und zwei Motorboote. Der Rest ist zugepflastert wie am Ballaton. Man ist 15m neben dem See und sieht ihn trotzdem nicht. Zu allem Übel fiel das Abendbrot auch wieder mal ins Wasser und ich hatte Mühe einen trockenen Schlafplatz zu finden. (Zur Not hilft die Feuerwehr weiter :)
    Am Nachmittag traf ich ein paar Angler an der Seemündung. Angeln ist eine der kanadischen Volkssportarten neben Golf, wenn gerade kein Eishockey geht. Die Angeln auch meist bloß zum Spaß und lassen die Fische dann wieder frei. Aber was für welche und in welcher Menge! Da versteh ich wenn sie in Europa von Überfischung reden.
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  • Größenwahnsinn

    29 juni 2019, Kanada ⋅ 🌧 14 °C

    Je weiter man sich von einer Stadt entfernt desto größer werden in der Regel die Hausnummern und auch die Verkehrsschilder. Manchmal ist eine Straße eben einfach unerwartet zu Ende und man muss sich für links oder rechts entscheiden. Man darf ja eh bloß 90 fahren und weil man dabei einschlafen kann gibt es schon mal 5m große Verkehrsschilder.

    Zugegeben, die Straßen sind aber auch gerade mitm Lineal. Ich kann mich nicht beklagen, bislang war es immer abwechslungsreich und gab entlang der Strecke immer etwas zu sehen. Eingeteilt wird nach Schachbrettmuster in Highway, secondary Highway, Ranchroad und Townshiproad. Letzteres ist sowas wie der Kettle Valley Trail für Autos und sollte gemieden werden. Der Rest geht im Rechteck immer gerade aus und ist recht passabel. Aber wenn da eben ein Hügel ist muss die Straße drüber und nicht etwa drumrum... Und so kommt es dass ich auf 46km genau zwei (in Zahlen 2!) Kurven hatte weil doch blöderweise bei der Straßennetzplanung ein See auf der Geraden lag.

    Schlimmer noch - ich dachte es ist deprimierend wenn man in den Bergen Mittags schon sieht wo man Abends sein will. Neee - es ist viel schlimmer wenn man Nachmittags auf einem Hügel die Straße zurückverfolgt und sieht wo man früh angefangen hat.
    Da ist es auch nicht verwunderlich dass die Hausnummern entlang dem Highway mal eben die 471034 erreicht. Zu dumm wenn man jetzt Freunde in der Nummer 1 besuchen will. Wahrscheinlich am anderen Ende der Provinz oder so.
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  • Sylvan Lake

    1 juli 2019, Kanada ⋅ ⛅ 19 °C

    Den Morgen verbrachte ich mit ein bisschen ausschlafen. Die 470 km in den letzten vier Tagen waren doch ein bisschen viel verlangt wenn man es nicht gewöhnt ist. Aber daran werde ich mich wohl die nächsten Wochen gewöhnen müssen will ich überhaupt irgendwann ankommen. Die Leute hier im Flachland behaupten es wird noch flacher... (und der Wind nimmt wahrscheinlich exponentiell zu)

    Ok was macht man an einem Ruhetag? Erstmal 17km ins nächste Dorf fahren und gucken was da so los ist. Mittag hänge ich noch fix Wäsche auf, die Sonne brennt. Ich fahre los und sehe mich keine 20 Minuten später mit starkem Gegenwind konfrontiert. 10 Minuten später regnet es.
    Dabei bin ich doch heute in Ausgehkluft und Sandalen unterwegs.
    Sylvan ist dann auch bald erreicht. Man muss das machen wie die Kanadier. Was ist schon eine Stunde fahren (auf dem Rad, oder mit dem Auto, egal) das ist gleich bei Nachbars nebenan. Den Regen wettere ich noch ab aber den Starkwind werde ich nicht los. Der peitscht derweil schön an den Pier vom See und die Wellen schaukeln sich schnell auf einen halben Meter und mehr auf. Ungemütlich und kalt! So kalt dass mir später auf dem Heimweg die Füße starr werden. Erst hinterher erfahre ich was ich falsch gemacht habe. Ein Mitbewohner in der Unterkunft in der ich wohne sagt mir wenn es in BC oder in Ontario regnet dann ziehst du extra weniger an um mit der Luftfeuchte klar zu kommen. Hier in Alberta ziehst du extra mehr an um mit der Eiseskälte klar zu kommen die der Regen mit sich bringt. Ich glaub das muss man mögen. Aber ich bin ja sowieso im Klinsch mit dieser Provinz. Immer nur Regen...

    In Sylvan Lake waren eigentlich ein paar Festlichkeiten angesagt aber die sind wegen dem Sturm alle ins Wasser gefallen. Und so sin ein Windsurfer und zwei Badegäste die einzigen die sich mit mir an der Strandpromenade aufhalten. Die Fressmeile ist wie leer gefegt. Aber sollte denn mal die Sonne scheinen ist das einer der ersten Seen an dem es lohnt einen Abstecher zu machen weil er eben nicht mit Häusern zugepflastert ist.

    Warum heute soviel los ist erfahrt ihr im nächsten Blog...
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  • Canada day

    1 juli 2019, Kanada ⋅ ⛅ 7 °C

    Alle behaupten heute ist Montag. Die Leute lassen aber auch keine Luft an Alternativen...
    Natürlich ist heute Freitag! Oder wie die Kanadier sagen ˋHappy Canada Day! ´

    Gut ganz Radfrei war er dann ja doch nicht, aber immerhin ohne Gepäck.

    Canada Day — Nationalfeiertag zum Gründungstag heute vor 151 Jahren. Da merkt man erstmal wie jung eigentlich Deutschland ist und was wir trotz Bürokratie dennoch alles erreicht haben. Die Kanadier zumindest behaupten wir sind in vielen Dingen weiter.

    Was macht man an so einem Tag als Kanadier? Haus schmücken, vielleicht noch Fähnchen ans Auto oder Limo aus der Garage holen — und dann auf Arbeit...
    zumindest jeder Supermarkt hat regulär geöffnet. Alles andere geht feiern.
    Nach einem ziemlich verregneten Nachmittag verkrieche ich mich zum aufwärmen lieber in meinen Schlafsack. Und nach dem Abendbrot hat es auch wieder aufgehört zu regnen. Sehr schön! Dann mal auf zum Festgelände nach Red Deer.
    Die erste Überraschung — die Fressmeile ist auch ohne Regen genauso leer. Wahrscheinlich spielt Essen einfach nicht so eine große Rolle. Die Leute kommen weniger zum Fest wegen Kommerz, sondern weil es einfach einer dieser wenigen Tage zum abschalten ist.
    Die zweite Überraschung — es gibt keinen Alkohol, nur Kaffee. Eigentlich wenig überraschend, könnte eh keiner bezahlen wenn die Dose Bier regulär schon 5$ kostet. Aber man muss es sich eben erst wieder in Erinnerung rufen.
    Leider ist die Stadt anders als Victoria am Victoria-Day mit mehr als 100000 Einwohnern noch zu klein für einen Umzug. Dafür hätte ich nochmal nach Calgary gemusst. No Way!
    Dafür gibt es eine große Parkbühne auf der sowohl die Jugend zum Zug kommt als auch klassische Country Musik oder Jazz. Eine ganz nette Mischung. Abends gegen zehn kommt dann sogar nochmal die Sonne raus um gute Nacht zu sagen.
    Und zum krönenden Abschluss gehört natürlich ein Feuerwerk!
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  • von Knoten und Verrenkungen

    2 juli 2019, Kanada ⋅ ⛅ 16 °C

    Wenn der ein oder andere sich fragt was ich den lieben langen Tag außer Rad fahren noch mache. — Ich habe gaaaanz viel Zeit zum Nachdenken. Und möglichst alles und jeder versucht Zeit davon für sich zu beanspruchen. Oder ich kombiniere das Denken nach dem warum mitt Fahrrad reparieren. Hier drei aktuelle Beispiele.

    Die Orte liegen ja bekanntlich weit auseinander in Canada. Also tut es auch nicht zwingend Not zu wissen wie der Nachbarort heißt. Norden, Süden, Osten reicht. Und das zeigte die Erfahrung, ja reicht wirklich - wenn die Kreuzung zwei Straßen hat.
    Nun haben die Kanadier Platz ohne Ende also bauen sie auch mal Ausfallstraßen mit 8 Spuren und schreiben dann kurz vor der Ampel hin wo es lang geht — äh, ich meine das reicht nicht mehr. Jeder der hier dann einfach gerade aus fährt weil er mit lesen nicht schnell genug war. Fährt dann bekanntlich ziemlich lange gerade aus. Das kann schon mal zu Verrenkungen führen bis man da den dreh raus hat.

    Noch schöner wird es dann wenn neben den 8 Spuren der Radweg vergessen wurde. Über den Acker gehts ja auch irgendwie. Aber fragt mich bitte nicht wie mein Rad es geschafft hat sein Schutzblech akkurat zu falten. Es wollte dann jedenfalls erstmal nicht mehr weiter fahren und ich hatte wieder einen Knoten mehr im Kopf wie ich es Bruchfrei entfalte.( hat geklappt nach ner guten Stunde Mittagssonne)

    Eigentlich bleibt einem da nur die Bierstube übrig. Aber auch da kommt es zu außergewöhnlichen Verrenkungen. Der Boss sammelt nämlich Bierdosen aus aller Welt. Mittlerweile kann er 3 Wände seiner Lagerhalle damit tapezieren. Jetzt wäre ein guter. Moment sich nach dem Wie oder Warum zu fragen.

    Lieber nicht! Solche Meditationsphasen sind unergründlich. :)
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  • Pine Lake

    2 juli 2019, Kanada ⋅ ⛅ 16 °C

    Wähle deine Schlafstätte mit Bedacht oder du bekommst der Götter Zorn zu spüren.

    Ich bin erst recht spät aus Red Deer weggekommen und der einzige Lohnenswerte Ort zum länger verweilen war der Pine Lake. Keine Ahnung wo der Name her kommt, denn erstmals habe ich das Gefühl es gibt mehr Laub als. Nadelbäume..
    Der See ist schön gelegen also ab auf den Campingplatz. Was ich später noch erfuhr, der wird von der Heilsarmee unterhalten.
    Zwei Stunden mit knurrendem Magen und eine Bibel reicher ist der Abend fast schon gelaufen und ich komme endlich zum Abend essen. Ich spaziere nochmal über den Zeltplatz der gerade für das Sommer Jugend Camp vorbereitet wird. Zu allem Übel ist auch noch Feueralarm Übung heute Abend. Das schöne, der Zeltplatz hat nen eigenen Pool am See. Auf Nachfrage - „in den See geht doch keiner baden! Da fahren wir Kanu und der ist voller Algen. Aber du darfst unseren Pool frei benutzen.“ - lass ich mir das nicht zweimal sagen. Und muss denn auch feststellen, dass der zu allem auch noch beheizt ist.
    Ein beheizter Pool, abends zum Sonnenuntergang ganz für mich allein. So schlecht war die Wahl des Schlafplatzes dann auch wieder nicht. Am nächsten Morgen werde ich sogar noch zum Vorgesetztenfrühstück eingeladen. Ich glaub viel besser kann man nicht übernachten irgendwo kurz vor nirgendwo.
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  • The Aboretum of Trochu

    3 juli 2019, Kanada ⋅ ⛅ 15 °C

    Wilkommen in den Badlands. Warum die so heißen, dazu später.
    Meinen ersten großen Zwischenstop habe ich in Trochu gemacht. Man kann echt sagen, der liebe Gott hat einmal die Sonne scheinen lassen und da ist mitten im Farmland ein kleiner Botanischer Garten entstanden. Rundherum gehen die Felder Kilometerweit über die Hügel...
    Ein Arzt hat in den 1920ern hier ein Grundstück von der Bahn gekauft und sein Haus gebaut. Ein Gärtner hat zur Verschönerung etliche Bäume gepflanzt aber jeden eine andere Sorte. Daraus entstand ein stattlicher Garten und der nachfolgende Besitzer hat in den 60ern noch Blumen und Sträucher angepflanzt und voller Enthusiasmus weiterentwickelt was einmal angefangen hat.
    Heute ist es ein erholsames Kleinod das von der Dorfgemeinschaft gepflegt wird. Das Wohnhaus beherbergt heute ein schickes Cafe mit lecker Kakao und Möhrentorte. Anhalten lohnt sich!
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  • Horse Thief Canyon

    3 juli 2019, Kanada ⋅ ⛅ 15 °C

    Auf den letzten hundert Kilometern kann ich mich nicht wirklich an mehr als eine Kurve erinnern. Alles andere waren Kreuzungen. Eigentlich ist das Hinterland erstaunlich gut erschlossen. Man stelle sich ein Reißbrett vor und ziehe aller 2x3Km ein Rechteck. Dass wird mit Schotterpisten versorgt und fertig ist Alberta. Ab und an gibt es auch eine geteerte Straße für den Durchgangsverkehr. Aber die Pisten sind ziemlich gut in Schuss. Und man hat sie für sich ziemlich allein und kann die ganze Breite nutzen. Das hat schon Vorteile! Hier si d auch keine Seen mehr im Weg nur ab und zu ein Fluss. Der größere Fluss wir mit ner Fähre überquert. Brücken bleiben rar.

    Man muss erstmal zu der Fähre kommen!
    Die liegt nämlich in einem Canyon der wie aus dem nichts im gerade aus auftaucht. Nicht um sonst haben früher die Indianer Büffel gejagt und sie dann den Buffalo jump hinuntergestürzt. Sowas erspart viel Arbeit. Dummerweise muss ich aufpassen dass ich nicht einfach mal 170m runter falle. Das geht am besten am Horse Thief Canyon.
    Der Canyon ist danach bemannt dass die Pferde früher immer mit einer anderen Farbe wieder herauskamen als sie hineingeritten sind. Und man sagte sich der Canyon würde Pferde stehlen. Geschuldet ist das der Geschichte Albertas dass einst lange Zeit in flachem Wasser lag und etliche Schichten Sediment, Öl und Kohle aufbauen konnte. Die spült der Red Deer River wieder aus und macht dabei alles bunt was durch will. Und was liegen bleibt wird vielleicht mal noch ein Fossil. Davon mehr im nächsten Teil.
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  • Welt aus Stein

    4 juli 2019, Kanada ⋅ 🌧 13 °C

    Willkomen aus der Welt aus Stein im Royal Tyrell Museum of Drumheller.
    Der Red Deer River legt wie gesagt unglaublich viele Steinschichten frei. Und drinnen finden sich allerlei tote Tiere. Soviel, dass sogar die Unesco etliche Teile des Flusses unter Unesco Welterbe stellte. Willkommen im Reich der Dinosaurier!

    Was einst unseren Planeten beherschte findet sich hier sehr konzentriert zwischen Banff und Saskatchewan wegen dem bereits beschriebenen flachen Meer das einst hier lag. Und kam dann mal ein oder mehrere Naturkatastrophen auf einmal schwemmte es regelrecht Dinoknochen übers Land. Und die meisten sind ziemlich gut erhalten, so dass heute per Gesetz sämtliche Funde dem Museum gemeldet werde müssen. Egal ob beim Hausbau, Brückenbau oder beim Wandern. Für die Paläontologen sind schon über eine Million größere Fundstücke zur Forschung zusammengetragen worden. Und für die Besucher bietet sich natürlich auch eine spektakuläre Kulisse. Kleiner Tipp wenn man früh um neun kommt kann man die Ausstellung noch genießen. Wenn dann die 150 Reisebusse pro Stunde kommen nicht mehr ganz so. Und die Kinder sind kurz davor alles auseinander zu nehmen was die Eltern nicht ausdrücklich verbieten. Also beeilt euch. Ihr braucht auch im Schnelldurchlauf fünf Stunden. Think big...
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