Kauai - Hawaii

Am frühen Morgen bauten wir auf Maui im Dunkeln unser Zelt ab und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Nach einer Zwischenlandung in Honolulu landeten wir Mittags auf der Insel Kauai. Auch hier hatten wir wieder einen Mietwagen, denn ohne kommt man auf den Inseln nur schwer zurecht. Schon nach wenigen Kilometern Fahrt bis zu unserer Airbnb-Wohnung hatten wir das Gefühl, dass uns diese Insel richtig gut gefällt! Den Nachmittag verbrachten wir erstmal in der Wohnung, packten aus und planten die nächsten Tage. Abends gingen wir kurz vor Sonnenuntergang nochmal raus und liefen zum nicht weit entfernten Strand. Hier ist alles noch viel ruhiger und naturbelassener, das gefällt uns echt gut.
An unserem ersten kompletten Tag auf Kauai hatten wir eine Bootstour entlang der Na Pali Küste gebucht, die schon einigen bekannten Filmen als Kulisse gedient hat, unter anderem einem James Bond Film. Dafür mussten wir um 5:15 Uhr aufstehen um rechtzeitig am Hafen zu sein. Das sollte sich aber lohnen: schon nach wenigen Minuten Fahrt auf dem kleinen, aber stark motorisierten Boot waren wir von einem Schwarm von ca. 150 Delfinen umgeben, so zumindest die Einschätzung des Kapitäns. Die Delfine schossen fröhlich durchs Wasser und folgten unserem Boot eine Zeit lang. Die Bootsfahrt an sich war sehr abenteuerlich, da sehr starker Wellengang war. Oft schlugen wir hart auf der Wasseroberfläche auf, man musste sich sehr gut festhalten wovon wir sogar Blasen an den Händen bekamen. Die Küste selbst war ein Highlight für sich. Wir sahen Täler zwischen den grünen Bergen, rote Felsen, Wasserfälle und Höhlen. Eigentlich stand auch das Besichtigen zweier Höhlen vom Boot aus auf dem Programm, was aber angesichts der hohen Wellen zu gefährlich war. Schade, aber da gilt natürlich Safety first! Dafür bescherte uns die Natur mehr als eine angemessene Entschädigung: im Dezember beginnt auf Hawaii die Walsaison. Buckelwale kommen von Alaska in die wärmeren Buchten um ihre Jungen zur Welt zu bringen und sie soweit groß zuziehen, bis sie im kälteren Wasser klar kommen. Wir hatten das große Glück Wale zu sehen! Zuerst zwei Wale in einiger Entfernung, aber dabei sollte es nicht bleiben. Wir sahen nochmal zwei, und einer zeigte uns wirklich einen genialen Sprung aus dem Wasser. Wahnsinn! Einige Zeit später sahen wir nochmal drei - zwei große mit einem Jungtier. Diesmal bekamen wir eine gewaltige Schwanzflosse zu sehen, der stärkste Muskel im Tierreich. Zum Schluss der Bootstour gingen wir noch in einer Bucht schnorcheln, wo wir einige bunte Fische sahen. Zu Mittag waren wir zurück an Land. Was für ein tolles Erlebnis!
Nach dem Mittagessen fuhren wir ins Landesinnere am Waimea Canyon entlang, der auch der Grand Canyon des Pazifiks genannt wird. Am Straßenrand gab es immer wieder Aussichtspunkte an denen wir anhielten. Der Blick in den Canyon war gigantisch, an manchen Stellen konnte man auch Wasserfälle im Canyon sehen. Am Nachmittag fuhren wir wieder aus dem Canyongebiet raus, legten uns an den Strand und machten ein Nickerchen, bis uns ein streunender Hund weckte. Zum Sonnenuntergang fuhren wir auf einen Berg und genossen die Aussicht. Dann ging es nach einem langen Tag zurück in die Unterkunft, wo wir kochten.
Tagsdarauf fuhren wir nach Hanalei Bay auf die andere Seite der Insel. Schon auf dem Weg dorthin gab es wieder tolle Ausblicke, beispielsweise in ein Tal, in dem Taro angebaut wird. Das sieht ähnlich aus wie Reisfelder. Unsere Priorität war aber erstmal das Surfen, bevor es wieder zu spät ist und die Läden Mittags schließen. 😀 Diesmal hatten wir Erfolg und verbrachten knapp drei Stunden im Wasser, bis die Muskeln einfach nicht mehr mitmachen wollten. Keine einfache Sache, aber wenn man mal eine Welle erwischt macht es so viel Spaß, dass man es wieder und wieder schaffen will. Nach einem sehr späten Mittagessen fuhren wir zum Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung. Der Weg führte durch das Taroanbaugebiet, wo viele verschiedene Vögel ihren Lebensraum haben, darunter auch Nene, der Staatsvogel von Hawaii, den wir hier zum ersten Mal sahen. Dann sahen wir auch zum ersten Mal Ananas an einer Palme hängen! Die Wanderung führte durch ziemlich dichten Wald bergauf, bis wir an einem Aussichtspunkt mit Blick auf Hanalei Bay ankamen. Dort kehrten wir um und machten uns auf den Rückweg zur Unterkunft.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich die Na Pali Küste vom Land aus erkundigen. Dort gibt es viele Wanderwege, Wasserfälle, Höhlen und Strände. Allerdings wurden wir am Eingang des Nationalparks gestoppt, man muss scheinbar vorher online eine Reservierung machen, sonst kommt man nicht rein. Für den aktuellen Tag war das aber nicht mehr möglich, also mussten wir umdrehen und unsere Pläne ändern. Wir schauten uns zuerst die Maniniholo Höhle an, in die ein sehr breiter aber immer flacher werdender Gang führt. Wegen von der der Decke baumelnder Spinnen gingen wir nicht sehr weit rein. 😀 Danach ließen wir uns an einem Strand nieder und lasen. Auch hier kamen riesige Wellen rein, so dass die Life Guards es den Leuten sogar verboten ins Wasser zu gehen. Hätten wir eh nicht vorgehabt bei den Bedingungen! Wir genossen lieber die Sonne. Dann fuhren wir zurück in die Unterkunft. Für den Abend hatten wir doch mal ein Luau gebucht, was normalerweise ein All you can eat Abendessen mit einer typisch hawaiianischen Show ist. Wir hatten einen Anbieter gefunden, bei dem man auch nur die Show ohne das Abendessen buchen konnte, das war natürlich wesentlich günstiger. Scheinbar sind diese Luaus so ziemlich die einzige Möglichkeit, die hawaiianischen Tänze mal zu sehen. Das es sehr touristisch werden würde war ja vorher klar, aber es war doch interessant die Tänze mal zu sehen und die Musik zu hören. Dabei wurden auch noch die verschiedenen kulturellen Einflüsse und einige Traditionen kurz erklärt, so gab es auch Showeinlagen die Japan, die Philippinen, Neuseeland und Haiti repräsentiert haben.
Für unseren letzten Tag hatten wir versucht noch eine Reservierung im Nationalpark zu machen, aber der war zu unserer Überraschung bis einschließlich Januar komplett ausgebucht. Entweder der ist wirklich gut, oder es gibt so wenige Tickets, oder beides. Schade, aber da kann man nichts machen. Also ließen wir den Tag langsam angehen und packten unsere Sachen. Dann gingen wir zu Mittag essen und schlenderten ziellos durch verschiedene Läden. Den Nachmittag verbrachten wir lesend an verschiedenen Stränden. Erst um 23:45 Uhr ging unser Flug nach Honolulu, wo wir noch eine letzte Nacht auf Hawaii in einem Hotel in Flughafennähe verbrachten.
Kauai ist mit riesengroßem Abstand unsere Lieblingsinsel von den drei hawaiianischen Inseln die wir jetzt gesehen haben. Hier haben wir uns sofort wohlgefühlt, und es ging einfach nicht mehr so viel schief wie zuvor. Wir sind froh, dass wir hier noch einen versöhnlichen Abschluss mit Hawaii hatten! Insgesamt ist Hawaii völlig anders als wir es uns vorgestellt hatten, aber das haben wir ja in den zwei Posts vorher schon erzählt. Jetzt freuen wir uns erstmal richtig auf ein kleines Coming Home in Thailand, wo wir Michaels Geburtstag, Weihnachten und Silvester mit Freunden aus der Heimat verbringen werden. 😊Read more
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Tolle Landschaftsbilder