Kanarenwanderung 2019

April - May 2019
Wir wollen die kompletten Kanaren durchwandern und dabei von Insel zu Insel mit der Fähre übersetzen. Read more
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  • Day 9

    Insel und Dünen: Los Lobos/Corralejo

    April 15, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Die Bungalow-Siedlung ist sehr gut. Nicht nur, dass es nachts sehr ruhig war, auch tagsüber ist es eher gechillt. Nach dem Aufstehen gingen wir für Olafs Geburtstags-Frühstück einkaufen und nach dem Frühstück ging es dann zum Hafen, um von dort dann mit den vor drei Tagen per Internet reservierten Tickets auf "Los Lobos" überzusetzen. Die Tickets sind deshalb limitiert worden, um die Touristenströme auf dieser kleinen Insel zu begrenzen und die Natur zu schützen.

    Schon allein die Überfahrt mit dem kleinen Schnellboot war eine tolle Erfahrung und auf der kleinen Insel waren wir zunächst in dem Gebäude mit den Informationen und danach gingen wir eine Rundtour entlang der Küste. Wir kamen an kleinen Lagunen vorbei, dem Leuchtturm und der Badebucht. Insgesamt ein sehr schöner und zugleich auch trauriger Weg. Denn die Mönchsrobben, welche der Insel ihren Namen gaben, waren durch den Menschen verdrängt und getötet worden. Weltweit gibt es maximal nur noch 500! von dieser Robbenart.

    Wieder mit dem kleinen Schnellboot zurück, gingen wir zu unserer Unterkunft. Machten dort eine kleine Pause und wuschen Wäsche. Dann gingen wir in Richtung Dünen, um dort am Dünenstrand etwas zu relaxen und zu baden. Aber schon der Weg durch die Dünen war eine Herausforderung und natürlich mussten wir auch (fast) den selben Weg zurück. Dieser war sehr warm, die Sonne brannte ohne Gnade. Aber es war herrlich! Wir "quälten" uns zurück durch die Dünen zu unserer Unterkunft. Ich ging dann noch einmal los, um für das Abendbrot etwas einzukaufen.

    Insgesamt war es ein wirklich schöner und auch erholsamer Tag und auch Olaf hatte einen schönen chilligen Geburtstag. Morgen setzen wir unsere Wanderreise - diesmal durch Fuerteventura - fort.
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  • Day 10

    Streifenhörnchen: Corralejo - La Oliva

    April 16, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Irgendwie kam mir der heutige Morgen wie ein Abschied vom Urlaub vor. Dabei war es doch nur ein Abschied von der Unterkunft und wir haben noch 4(!) Wochen vor uns. Wahrscheinlich lag es daran, dass wir uns beide in der Unterkunft "Blue Gardenia" von Donatella sehr wohl gefühlt haben.

    Ich ging zum Supermarkt "Hiper-Dino" und kaufte frische Baguettes. Olaf hat während dessen den Tisch gedeckt und nach dem Frühstück packten wir die restlichen Sachen zusammen, nahmen den von uns verursachten Müll mit und verabschiedeten uns von dem Bungalow. Wir verließen Corralejo und kamen an einem Kieswerk an. Das mussten wir jedoch umgehen und erreichten später wieder den GR131 - dem Teilstück vom E7. Diesen würden wir heute den gesamten Tag folgen.

    Der Weg war gut begehbar und obwohl es ein Schotterweg war, kamen immer wieder einige LKWs vom und zum Kieswerk vorbei und überholten uns. Der Staub wurde dann kräftig aufgewirbelt.

    Und täglich grüßt das Streifenhörnchen:
    Wir näherten uns der Caldera (Krater) vom Vulkan "Bayuyo". An dessen Eingang zum Kessel wurden wir von neugierigen Streifenhörnchen begrüßt. Sie kamen bis zur Hand, um Futter von uns zu bekommen. Obwohl wir wussten, dass wir in ein Gebiet kommen mit Streifenhörnchen und eigentlich entsprechendes Futter kaufen wollten, haben wir es dann doch vergessen. Aber trotzdem war es zauberhaft und sehr putzig, die herumtollenden Tierchen zu beobachten.

    Von der Neugier der Streifenhörnchen und beglückt, gingen wir auf der staubigen Straße weiter. An einem Punkt entschieden wir uns gegen die geplante Route und folgten weiter dem GR131. Denn sonst hätten wir den Weg über den Vulkan "Calderon Hondo" nehmen müssen und uns war eh schon sehr warm durch die steigende Sonne. Zusätzlich sahen wir viele Menschen auf diesem Vulkan, was uns in der Routenänderungen bestätigte.

    Jedoch war der "neue" Weg vom GR131 etwas länger. So dass wir dringend eine Pause machen wollten. Jedoch war kein schattiger Platz weit und breit zu finden. Plötzlich ein kleiner Unterstand. Leider war die Sitzbank frisch eingeölt und wir konnten uns nicht setzen. Dann eben noch ein wenig weiter bis zum Ort "Lajares". Dort hofften wir auf einen schattigen Kirchplatz. Aber auch hier kein Glück. Aber wir fanden einen Shop vom "Clean-Ocean-Project" (einer sehr löblichen Umweltorganisation hier auf Fuerteventura) und machten dort im Eingangsbereich auf der Bank die wohlverdiente Pause.

    Danach zogen wir weiter und von nun an etwas stetig bergauf. Oben erneut ein kleines Häuschen zum Ausruhen und diesmal waren die Sitzbänke nicht geölt. Die Aussicht auf den bisher von uns gegangenen Weg war von hier oben atemberaubend. Selbst Lanzarote könnten wir noch sehen.

    Laut Komoot sollten wir in ca. 50 Minuten in unserer heutigen Unterkunft ankommen. Unterwegs kamen wir dabei noch an zwei wirklich gut restaurierten kanarischen Windmühlen vorbei und konnten einen Mann und seine Frau und deren zwei Hunde und eine Katze, beim Spaziergang beobachten. Wobei die Katze offensichtlich nicht so recht Lust hatte und ständig miaute, lustlos hinterher trottete und ständig gerufen wurde 😄

    Dann erreichten wir unsere Unterkunft. "Hotel Rural Mahoh" - sehr schick im ländlichen Stil. So etwas gefällt uns sehr gut. Wir schauten uns dann unsere bisherige Fotoausbeute an und erinnerten uns sehr gerne an die vielen Begegnungen mit den Streifenhörnchen, welche wir auf unserem Weg immer wieder zu Gesicht bekamen. Aber es gab auch viele Ziegen und Pferde zu bestaunen.

    Hier in unserem Landhotel haben wir Halbpension gebucht und es war die richtige Entscheidung: Sehr freundlicher und zuvorkommender Service und seeeeeehr leckeres Essen. Man konnte aus mehreren Vor-, Haupt- und Nachspeisen auswählen. Wir hatten zuerst sehr köstliche große Salate. Als Hauptspeisen gab es aber auf der Karte nur Gerichte mit Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten. Man hat uns aber extra eine große Pfanne mit veganer Paella zubereitet, ganz fein mit frischen Kräutern abgeschmeckt ... exzellent! Als Nachspeise wählten wir eine Gofio-Mousse ... himmlisch!!! Kurz gesagt: Todo bien - Alles super!
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  • Day 11

    Gruß der Guanchen: La Oliva - Betancuria

    April 17, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    In der Nacht war es warm und geschlafen habe ich auch nicht gut. Schade. Dafür war das Frühstück wieder umso besser. Das "Hotel Rural Mahoh" ist eine wirklich gute Location.

    Den heutigen Weg, um es gleich vorweg zu nehmen, folgten wir ausschließlich dem GR131 - oder "Camino Natural Corralejo - Punta de Jandia" oder "E7" oder "Camino de Peña". So viele Namen für einen einzigen Weg.

    Zuerst gingen wir an der Straße auf dem Fußweg entlang bis nach "La Olivia" oder wie ich immer sagte "Laovia" ;-) Dort schauten wir uns die Kirche an und es war das erste Mal, dass eine Kirche in diesem Urlaub auf den Kanaren offen war und wir rein konnten.

    Dann ließen wir "La Olivia" hinter uns und es breitete sich ein fantastisches Panorama einer Hochebene und Vulkanen vor uns aus. Das Wetter war sonnig mit leichter Bewölkung. Meistens gingen wir auf gut begehbaren Schotterpisten daher. Manchmal auch Asphaltstraßen. Aber das war eher nur in den Ortschaften.

    Vorbei am Vulkan "Montaña de la Olivia", am Vulkan "Tindaya", " La Ventosilla" und" Montaña Bermja". In den jeweils dazwischen liegenden Ortschaften oder so alle 2 Stunden machten wir eine ausgiebige Pause und plünderten unsere Lebensmittelreste. Was auch gut war, denn die "schleppten" wir schon 5 Tage mit uns herum.

    Auch diesmal sahen wir unterwegs viele Tiere: Esel, Hunde, Ziegen, Schafe und auch wieder die Streifenhörnchen. Auch kamen wir wieder an schönen, restaurierten Mühlen vorbei. Allerdings gerieten wir später auch in einen Sprühregen und wir mussten unsere Regenschutz-Kleidung anziehen. Natürlich nahm dazu auch die Bewölkung zu und dadurch auch die Weitsicht und das "schöne Licht" ab. Trotzdem hatten wir Spaß an der Wanderung und so machten wir in "Llanos Conceptión" die letzte Pause vor dem Ziel, aber auch vor einem steilen Aufstieg. Zum Glück hörte der Regen jetzt auch auf.

    Der Aufstieg war schon etwas anstrengend, aber gut zu meistern. Und so kamen wir dann bei dem Aussichtspunkt "Mirador de Guise y Ayose" mit den riesigen Statuen von zwei Guanchen an, Sie symbolisieren zwei Könige, welche auf Fuerteventura gelebt haben. Der eine im Norden und der andere im Süden. Beide Unterlagen im Kampf gegen die Eroberer und wurden christianisiert.

    Wir folgten weiter der Markierung und kamen ziemlich erschöpft nach dieser langen Etappe bei unserer heutigen Unterkunft in der ehemaligen Inselhauptstadt "Betancuria" an. Ein ebenfalls sehr altes Gebäude und scheinbar das einzige "Hotel" hier in der kleinen aber hübschen Stadt. Alles ist sehr urig hier und sehr sympathisch. Hier in "Betancuria" wollen wir zwei Nächte bleiben und uns etwas erholen bzw. auf die nächste Etappe vorbereiten. Wir ruhten uns etwas aus und aßen dann als einzige Gäste im Hotel zu Abend.
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  • Day 12

    Si - (fast) ein Ruhetag: Betancuria

    April 18, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Es sollte ein Ruhetag werden. Denn am nächsten Tag trennen sich Olafs und meine Wege. Er geht nach "Antigua" und von dort mit dem Bus nach "Costa Calma". Ich hingegen werde bis nach "Costa Calma" gehen.

    Nach dem Frühstück in unserem urigen Hotel, brachen wir zu einem Rundgang auf. Das Ziel sollte eine kleine Kapelle sein. Das Wetter war freundlich und leicht bewölkt. Im Laufe des Vormittags wurde es zusehends sonniger und wärmer und wir zogen unsere Jacken aus. Zuerst folgten wir einem Teilstück vom GR131 und dann den markierten Weg zur "Ermita de la Peña".

    In einem kleinen Ort vor der Ermita "Vega de Rio Palmas" hielten schon die Autos und Busse mit den wanderlustigen Touristen. In einem ausgetrockneten Flussbett führte uns der Weg zu einem ebenfalls ausgetrockneten, aber sehr imposanten alten Staudamm. An dessen Rand und an der Schlucht entlang, führte der Pfad dann zu der kleinen und schneeweißen Kapelle. Es war ein wirklich schöner und entspannter Ort mit tollen Ausblicken.

    Wir nahmen wieder den selben Weg zurück, um uns in dem Ort in der Kirche die Statue der heiligen Jungfrau Maria anzusehen. Diese wurde der Legende nach von einem Mönch gefunden, in dem er helle Lichter und Musik an einem Berg bemerkte und dann dort grub. Diese Marienfigur gilt als Schutzheilige von Fuerteventura. Nur leider war die Kirche geschlossen. Und so gingen wir wieder in Richtung "Betancuria". Aber nach einer Weile bogen wir ab und folgten dem GR131, der in einem großen Bogen dann nach "Betancuria" führte. Kurz vor "Betancuria" sollte er den Weg kreuzen, auf dem Olaf morgen nach '"Antigua" gehen wird.

    Aber bis dahin hatten wir unerwartete und scheinbar nicht enden wollende Aufstiege vor uns. Zwar präsentierte sich uns dann immer wieder ein herrliches Panorama, aber die Beschwerlichkeit war nicht von der Hand zu weisen.

    Wir kamen auch an einem typischen Rastplatz vorbei, wo die Spanier am Wochenende oder wie jetzt auch an Feiertagen hinkommen, grillen und sich entspannen. Der Gründonnerstag vor Ostern ist in Spanien bereits ein Feiertag.

    Wir erreichten schwitzend den "Gipfel" und es war schon beeindruckend von dort oben sowohl "Betancuria", als auch "Antigua" zu sehen. Dann gingen wir den Weg hinunter zu unserem Ort und machten bei dem Minimarkt eine kleine Pause und aßen dort auch etwas. Wie kauften dann dort noch für morgen Wasser, Kekse und etwas Brot ein. Dann gingen wir zurück und brachten die Vorräte in unsere Unterkunft.

    So dann zogen wir erneut los und sahen uns das alte und durchaus sehenswerte "Convent von Betancuria" an. Es war zwar fast nur noch eine Ruine, aber trotzdem sehr hübsch anzusehen. Dort fanden wir einen weißen Spitzensonnenschirm und mussten sogleich ein Fotoshooting damit machen ;-).

    Dann gingen wir zurück in den Ort und besichtigten noch die Kirche von Betancuria, die zum Glück offen war. Beim leckeren Abendbrot im Landhotel besprachen wir nochmals den morgigen Tag durch und gingen doch recht erschöpft zu Bett. Es war halt doch nur fast ein Ruhetag ;-)

    Hier haben wir uns auch wirklich sehr wohl gefühlt.
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  • Day 13

    Wege-Trennung: Betancuria - Costa Calma

    April 19, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute war der Tag unserer Wege-Trennung:

    Olaf geht von "Betancuria" über den Berg nach "Antigua" und fährt von dort dann mit dem Bus nach "Costa Calma", da ihm rund 46 km zu weit sind zum Wandern und er auch noch Zeit haben möchte, am Lagunenstrand von Costa Calma zu baden. Ich werde hingegen die gesamte Strecke zuerst mit dem GR131 gehen und die restlichen 10km irgendwie einen Weg finden.

    Gegen 07:20 Uhr bin ich los und verabschiedete mich von Olaf. Auf den Straßen war keine Menschenseele zu sehen. Zuerst folgten ich dem Weg, welchen wir gestern zu der "Eremita de la Peña" gegangen sind und stieß kurz davor auf den GR131. Diesen folgten ich aber zunächst nicht, sondern ging auf der Straße entlang.

    Keine Ahnung ob es an dem Feiertag "Karfreitag" lag oder es einfach zu früh war. Es kam mir niemand entgegen. Kein Auto oder Radfahrer schien unterwegs zu sein. Trotzdem beeilte ich mich auf der Straße vorwärts zu kommen, denn in einigen Kilometern kreuzte der GR131 eben diese Straße.

    So war es dann auch und ich verließ diese nicht ganz ungefährliche Wanderstrecke und ging an dem Abzweig bergauf auf einer sehr steinigen Piste. Es wurde warm und zunehmend windig. Zu kalt um die Jacke auszuziehen und zu warm, nicht zu schwitzen. Unterwegs immer wieder fantastische Ausblicke und Panoramen. Es war einfach überwältigend.

    Ich erreichte "Pajara", ein kleiner und scheinbar verträumter Ort. Die Kirche wurde kurz vor Ostern frisch geweißt und zwei Einheimische saßen in einem Straßencafé. Sehr beschaulich und hübsch hergerichtet kam mir dieser Ort vor.

    An einer alten restaurierten Mühle verließ ich dann "Pajara" und folgte erneut einem steinigen Schotterweg. Scheinbar immer bergauf schraubte sich der Weg. Fast hätte ich das Gefühl den Himmel berühren zu können und ich war ganz allein. Keine Behausung, kein Tier, kein Mensch weit und breit. Aber der kräftige Wind war stetes mein Begleiter.

    Schätzungsweise 15 km war die Strecke über die Berge und immer mit dem kräftigen Wind. Die Schönheit der Aussichten war überwältigend. Aber es war auch sehr anstrengend.

    Ich erreichte " Cardón", ein hässlicher Ort mit weit verzweigten Häusern. Kurz dahinter ein noch hässlicheres Kieswerk. Aber dank des Feiertages wohl heute nicht in Betrieb. Von da an zog sich der Weg bis nach "Costa Calma". Erst unter die Autobahn durch, dann neben der Autobahn entlang. Ich vermisste die Ruhe des vorherigen Weges.

    Der Ort "Costa Calma" lebt oder besser besteht nur aus Touristen. Furchtbar. Im Supermarkt kaufte ich Wasser und setzte den Weg zum Appartement fort. Etwas durch eine Art Sandwüste und schon war ich nach knapp 48 km am Ziel.

    Das Apartment erreichte ich erschöpft, aber glücklich. An der Tür ein Zahlencode. Mit diesem erhielt ich den Schlüssel zum Apartment. Olaf hatte das vorher schon ausgemacht. Er war noch am Strand zum Baden und bereits schon auf dem Rückweg.

    Wir begrüßten uns ausgiebig und erzählten von unseren heutigen Erlebnissen. Dann bereiteten wir das Abendbrot vor und genossen den Abend auf unserm Balkon mit dem herrlichen Blick auf das Meer und den Strand.

    Und nun Olafs Bericht:
    Nachdem ich mich von Guido verabschiedet und Betancuria verlassen habe, ging ich ein ganzes Stück bergauf und zwar bis zu der Wegkreuzung, die wir gestern schon erkundet haben. Die Aussicht auf dem Bergkamm war in beide Richtungen grandios. Dann begann der windige Abstieg nach Antigua. Ich beeilte mich, da ich unbedingt den vorgesehen Bus erreichen wollte und es klappte und war sogar noch etwas zu früh in der Stadt.

    Antigua ist ein etwas größerer und moderner Ort und offensichtlich für Touristen nicht so interessant, so dass ich gleich zur Bushaltestelle ging und wartete auf den Bus. Während der Busfahrt und kurz vor Costa Calma stellte ich dann mit Erschrecken fest, dass der Check-in für unser Appartement nicht vor Ort stattfinden soll, sondern in einem Büro in einem ganz anderen Ort. Was nun? Ich rief in diesem Büro an und versuchte mit meinen kleinen Spanischkenntnissen und etwas englisch die Situation zu erklären und konnte dann tatsächlich telefonisch einchecken, nachdem ich Ausweisfotos von Guidos und meinem Ausweis per Mail dorthin geschickt habe. Anschließend habe ich den Code für die Schlüsselbox erhalten ... was für ein Glück!

    Nachdem das geregelt war, ging ich noch etwas einkaufen für das heutige Abendessen und das morgige Frühstück und ging dann zum etwas außerhalb gelegen großen Appartementhaus. Ich musste noch etwas warten, da die Reinigungskräfte noch im Appartement zugange waren, dann konnte ich aber rein. Ich packte meinen kleinen Strandrucksack und marschierte los Richtung Badestelle. Dummerweise entschied ich mich für den "Weg" auf den Sandbänken und nicht für den auf der Landseite der Lagune. Nach einem ganzen Stück kam ich dann nicht mehr weiter, da die Flut kam. Ich zog mir die Badehose an und versuchte es dann durch das Wasser, welches schnell immer tiefer wurde und plötzlich war ich durch die Flut schon ganz unter Wasser und hielt nur noch den Rucksack über Wasser und verlor fast die Orientierung. Die Flut zog mich immer weiter und leichte Panik erfasste mich, als ich dann doch wieder die rettende Sandbank erreichte. Nach einer kurzen Erholungspause ging ich dann den ganzen Weg auf der Sandbank zurück und auf dem Landweg weiter zu meiner vorgesehenen Badestelle. Leider war durch diese ganzen Umstände mein Badevergnügen kürzer als geplant.

    Am späten Nachmittag ging ich dann zurück zum Appartement um mich mit Guido wieder zu vereinigen :-).
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  • Day 14

    Überfahrt: Costa Calma - Las Palmas G.C.

    April 20, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Das Appartement war wunderbar. Der Ausblick in der Nacht über das Meer und dem Mond war einfach traumhaft und es war wunderbar ruhig.

    Nach dem Aufstehen genossen wir den Sonnenaufgang, bereiteten das Frühstück vor und packten unsere Rucksäcke. Dann nahmen wir das Frühstück mit Blick auf das Meer auf dem Balkon ein. Wir bereiteten uns noch ein paar belegte Baguettes für die spätere Fahrt auf der Fähre nach Gran Canaria vor. Gegen 9 Uhr verließen das schöne Appartement.

    Die von uns geplante Route verlief immer an der Küste entlang über "Jandia" bis nach "Morro Jable", einer kleinen Küstenstadt mit dem Fährhafen. Auch sollten wir später wieder auf den GR131 treffen, der dann bis zur Südspitze von Fuerteventura nach " Punta de Jandia" verläuft. Allerdings werden wir nicht bis dorthin gehen, da dieser Punkt über "Morro Jable" hinaus liegt und wir dann wieder zurück müssten. In der Planungsphase haben wir gemerkt, das es zeitlich sehr aufwendig ist und so verlief unsere Tour über Fuerteventura "nur" bis zu der kleinen Küstenstadt.

    Wie erwähnt verlief die gesamte Strecke über an der Küste entlang und wir hatten Glück, es war Ebbe. So konnten wir komplett von unserem Appartement bis nach "Morro Jable" am Strand entlang gehen. Nur einmal verließen wir den Strand, weil wir dann doch auf dem parallel verlaufenden GR131 gehen wollten. Schnell stellten wir aber fest, dass es viel schöner war, am Strand entlang zu gehen.

    Die Landschaft war traumhaft schön. Links das türkise Wasser, der hellgelbe Sand auf dem wir gingen und rechts die braunroten Berge. Anfangs waren kaum Menschen unterwegs und so hatte man das Gefühl, als würde man vor Glück ohnmächtig von der natürlichen Schönheit werden.

    Aber bald kamen dann auch die ersten Hotelburgen und somit auch mehr Menschen. Trotzdem hielt es sich in Grenzen und der Spaß beim Gehen an der Küste blieb bis zum Ende.

    Wir erreichten den großen Touristenort "Jandia", kamen am Leuchtturm vorbei und an unzähligen großen Hotels, Bars und Restaurants an der Promenade. Zum Schluss wurde der Weg dann eher unangenehm, weil es quirlig und laut wurde.

    "Jandia" geht dann direkt in "Morro Jable" über und hier wurde es dann wieder deutlich ruhiger. Am Fährhafen suchten wir die Fährlinie "Armas" auf, um unsere Tickets zu kaufen. Weil wir noch Zeit hatten, gingen wir in ein überfülltes und lautes Restaurant direkt am Fährhafen. Wir nahmen zum ersten mal "Gofio" als Brei zu uns und gingen danach zur Fähre.

    Wir konnten schon auf die sehr große Fähre und suchten uns für die Abfahrt einen Platz am obersten Deck. Dann verabschiedeten wir uns beim Ablegen von Fuerteventura und bedankten uns für die schöne Zeit. Wir gingen unter Deck, in einen der großen Aufenthaltsräume, nahmen unser Baguettes ein und ich konnte sogar etwas schlafen, während Olaf eine Runde auf der großen Fähre machte.

    Nach gut 2 Stunden sehr windiger Fahrt kamen wir in Las Palmas auf Gran Canaria an. Wir liefen gefühlt endlos durch den riesigen Fährhafen um in die Stadt zu kommen. Endlich geschafft gingen wir gleich zu unserem gebuchten Hostel "Cactus", ein wirklich sehr schönes Hostel, modern und individuell eingerichtet. Am Abend bummelten wir noch etwas an der Strandpromenade von Las Palmas, kauften uns etwas zu essen und verzehrten es genüsslich auf einer Bank an der Promenade.
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  • Day 15

    Komoot sei Dank: Las Palmas - Firgas

    April 21, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Wir nahmen Abschied von "Las Palmas", aber vorher nahmen wir in der am Abend zuvor entdeckten Café Bar "La Churreria" unser Frühstück ein. Es bestand aus einem Kaffee, frisch gepressten Orangensaft und 3 grossen Churros. Diese Spezialität haben wir vor einigen Jahren auf unserer ersten Andalusien-Rundreise kennen und schätzen gelernt. Sie bestehen aus einer Art Brandteig-Masse und werden in siedendem Öl ausgebacken. Eigentlich keine Nährwerte, sondern nur Kalorien ... aber lecker. Man kann sie pur, mit Zucker oder heißer Schokolade essen. Die meisten tunken sie in ihren Kaffee.

    So lecker gestärkt, gingen wir zur Promenade und folgten dieser bis ans Ende der Stadt. Wir hatten ein wenig Zweifel an der Wegesplanung, da diese scheinbar direkt an der Autobahn oder Schnellstraße entlang läuft. So war dem auch, allerdings zum Glück mit einem abgeteilten Fußweg .

    So kamen wir nach ca. 1 km an einen Mirador. Ein Künstler hat dort aus Natursteinen einen Art Mensch mit zum Himmel gestreckten Armen errichtet. Weiter ging es dann immer an der Küste und somit auch an dieser Autobahn oder Schnellstraße entlang. Man weiß es nicht, um welche Straßenart es sich handelte. Blaue Schilder eigentlich für Autobahn.

    So kamen wir zum Ort "Costa Ayala' und dort bogen wir ins Landesinnere ein und überqueren die große Straße über eine große Brücke, um so dann in einem Barranco einen kleinen Weg zu folgen. Es würde zunehmend ruhiger und die Natur blühte. Die Vögel gaben alles und die Hunde passten auf.

    Wir folgten unserer eigenen Planung mit Komoot und kamen plötzlich an eine Stelle, wo der Weg durch ein Tor versperrt war. Leider kennt auch Komoot (unsere Wanderrouten App) nicht die Wege genau und was früher einmal begehbar war, zeigt sich vor Ort eben manchmal anders. Wir versuchten zuerst zwischen den Grundstücken weiter zu kommen, mussten aber nach einer Weile aufgeben und gingen zurück.

    Wir machten eine Pause und berieten uns, was wir jetzt machen. Dann planten wir mit Komoot um (Komoot sei Dank) und entschieden uns für einen Weg durch eine Siedlung - ein nicht nennenswerter Umweg. Es ging bergauf und bergauf und bergauf. Dann unterquerten wir erneut eine Schnellstraße und erreichten mit schönen Ausblicken "Arucas". Eine recht große Stadt, welche durch ihre dunkle, fast schwarze Kathedrale weit sichtbar war. In "Arucas" machten wir in einer gehobenen Tapas-Bar (Entre duelas y tapas) eine Pause. Wir aßen Papas Arrugadas mit zwei herrlichen Mojos aus Mango und Gofio. Dann gingen wir weiter.

    Auch durch "Arucas" ging es scheinbar nur bergauf. Aber endlich ging es auch wieder bergab. Jedoch nur, um den Barranco zu durchqueren und auf der anderen Seite wieder nach oben zu gehen. Im Barranco selber war es richtig grün und chillig.

    Wir erreichten nach dem Aufstieg dann unser heutiges Ziel "Firgas" und gingen gleich zur Unterkunft, da es etwas tröpfelte. Nach dem wir uns etwas ausgeruht hatten, besichtigten wir die kleine Stadt mit der schönen Wassertreppe und dem "Paseo de Canarias". Auch eine Treppe auf der jede Insel der Kanaren eine eigene Stufe inklusive Fliesenbild hat ... sehr hübsch! Firgas ist übrigens recht berühmt durch seine Mineralwasserquelle.

    Dann kam der Moment; Schon Tage vorher haben wir geplant, wie meine liebe Pilgerfreundin Edith schnell zu uns kommt. Denn sie wird uns ein Stück auf unserer Wanderung begleiten. Wir haben für sie die Busverbindungen heraus gesucht. Zwar musste sie zweimal Umsteigen, dafür war es sehr preisgünstig. Und auch zeitlich war es so abgestimmt, dass sie ankommt und nach ein paar Minuten den nächsten Bus besteigen kann. Edith schrieb, nachdem sie gelandet war, dass sie nun in Bus nach "Las Palmas" sitze. Wunderbar dachten wir. Es klappt. Dann kam längere Zeit nichts und wir vermuteten eine Verspätung. So war es dann aber doch nicht. Fakt ist, wir konnten sie um 19:49 Uhr pünktlich in "Firgas" in die Arme nehmen.

    Zuerst gab es ein kleines Sightseeing für sie, dann zeigten wir ihr das Appartement und gingen danach in ein Restaurant. Bei dem gemeinsamen Essen redeten wir über Erlebtes und auch Kommendes. Edith freute sich sehr und wir uns auch. Es hat für sie alles super geklappt und nun freuen wir uns auf den gemeinsamen vor uns liegenden Weg.
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  • Day 16

    Grüne Barrancos: Firgas - Gáldar

    April 22, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 19 °C

    Vorweg: es war war ein spannender und auch schöner Tag.

    Aber zuerst wie wir geschlafen haben. Die Nacht war wegen "lauten Nachbarn" etwas unruhig. Geschlafen haben wir alle mit Ohrstöpsel. Gegen Morgen war es allerdings ruhig und man konnte entspannt ohne diese Dinger im Ohr weiter schlafen.

    Gegen 07:45 Uhr standen wir auf. Im Zimmer von Edith blieb es ruhig. Wir packten unsere Sachen. Im Zimmer von Edith blieb es ruhig. Wir wurden lauter und vollzogen unsere Morgentoilette etwas lautstärker. Im Zimmer von Edith blieb es ruhig. Nun machte ich mir langsam Gedanken, ob sie überhaupt noch da ist. Ich schaute im Zimmer nach und ... Edith schlief seelenruhig. Dann wurde sie wach. Sie habe sehr gut geschlafen. Hehe.

    Als wir alle unsere Sachen gepackt hatten, gingen wir zu einer Café-Bar um die Ecke. Dort nahmen wir unser Frühstück mit leckerem Kaffee ein und begannen unsere Tour zunächst quer durch "Firgas", um am Ortsende in der Barranco "Azujae" hinabzusteigen. Wir sahen dort eine Ruine von einem geplanten Spa-Hotel und gingen kurz im Barranco entlang. Dann begannen wir den Aufstieg auf der anderen Seite.

    Mit erhöhtem Puls und schnellerem Atem kamen wir oben kurz vor "Moya" an. Dort in diesem Ort, wollten wir uns die Kirche ansehen. Wie immer waren die Kirchen geschlossen. Das Wetter war hervorragend. Es war sonnig und die Temperatur war angenehm zum Wandern.

    Schnell verließen wir den Ort und kamen bald auf den Weg " Los Tilos". Dieser Weg soll deswegen so schön sein, weil man durch Eukalyptus- und Lorbeerwäldchen geht. Und so war es dann auch. Langsam kam uns der Geruch von Eukalyptus in die Nase. Die Lorbeerbäume haben wir später gefunden. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, welch unwahrscheinlich schönen Anblick wir zu sehen bekamen. Es war so grün, es blühte überall, die Vögel zwitscherten und es war so beruhigend. Unglaublich was wir dort erleben konnten.

    Wir durchgingen dieses wunderschöne Tal mit großem Genuss und kamen an einen Punkt, wo wir erneut in einen Barranco einbogen. Auch diesen mussten wir ein kleines Stück durchwandern und dann auf der anderen Seite wieder hinaufsteigen.

    Am Anfang war es ein breiter Weg, weiterhin gesäumt von unzähligen Blumen in allen Farben, dann verschmälerte er sich auf eine Spur und dann sah man ihn kaum noch. Trotzdem gingen wir weiter und es kamen immer wieder Zweifel auf, ob wir überhaupt richtig sind. Man merkte auch fast nicht, das es bergauf ging. Meist war man damit beschäftigt, irgendwelche Äste, Dornengestrüpp oder andere Dinge von sich sich fern zu halten. Ein Rückweg schien uns unmöglich und so gingen wir weiter. Wir sehnten uns nach einer Asphaltstraße, aber es war keine in Sicht. Sondern fast nur Kakteen und Dornen.

    Wir machten Rast und ich sah mich etwas in der Gegend um. Nur angedeutet schien es einen Pfad zu geben. Wir gingen weiter und es wurde sehr anstrengend. Aber neben uns waren bestellte Felder zu sehen und schließlich mussten die Bauern diese Felder auch betreten können. Und so war es auch. Es lichtete sich und eine guter und für uns breiter Pfad wurde sichtbar. Erfreut nahmen wir uns in die Arme und beglückwünschten uns. Ein wenig später trafen wir eine ältere Dame mit Stock und diese schien mehr als verwundert zu sein, wo wir denn nun gerade herkommen.

    Erfreut und erleichtert gingen wir auf der Straße entlang. Nach einer Weile war der Weg erneut versperrt und wir mussten umplanen. Von da an gingen wir auf Nebenstraßen und in der Ferne sah man schon unser heutiges Ziel "Gáldar". Der markante Berg, um dessen Rand sich die Stadt quetschte, verriet es uns. "Gáldar" war einst die Hauptstadt von Gran Canaria - heutzutage ist es "Las Palmas". In einem größeren Vorort legten wir eine langersehnte Pause in einer Bar ein und tranken etwas, während Olaf eine Uhrzeit und Treffpunkt für die Schlüsselübergabe der Unterkünfte verabredete.

    Ziemlich erschöpft kamen wir bei unseren Unterkünften an. Edith wohnte im Nachbargebäude. Wr verabredeten uns gegen 19:30 Uhr zum Abendessen. Dann gingen wir in unsere Appartement nebenan. Nach dem Auspacken gingen Olaf und ich zuerst für das Abendessen einkaufen. Dann wuschen wir unsere Wäsche und duschten uns. Danach bereitete ich das Abendessen zu und Edith kam rüber. Gemeinsam aßen wir auf der Terrasse zum Sonnenuntergang und mit dem Berg von "Gáldar" in Sichtweite. Wir ließen den Tag Revue passieren und hatten viel Spaß.

    Obwohl wir sehr erschöpft waren, war es ein sehr schöner Tag. Der häufigste Satz des Tages: Wo ist die nächste Bar?
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  • Day 17

    Hola Teide: Gáldar-Santa Cruz (Tenerife)

    April 23, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Ein Wort zu unserer Nachtruhe: schlecht. Warum auch immer konnten wir letzte Nacht nicht gut schlafen. Es war ruhig und auch luftig. Jedoch war uns auch warm. Vielleicht lag es auch daran, dass es ein recht schmales Doppelbett war.

    Nach dem Aufstehen ging ich zum Supermarkt, wo ich auch gestern Abend war und kaufte etwas Baguette, Saft und Äpfel. Schon auf dem Weg dorthin merkte ich, dass es recht schwül draußen war. Zurück bereiteten wir das Frühstück vor. Kaffee, Saft, Baguette mit Olivenöl und Tomaten. Dazu eine frisch aufgeschnittene Paprika.

    Danach verabredeten wir uns vor der Haustür. Unseren Schlüssel vom Appartement, sollten wir bei Edith nebenan mit ins Zimmer legen. Gesagt getan und wir gingen dann los.

    Zuerst quer durch die Stadt in Richtung Kirche. Es handelt sich dabei um die "Jacubus-Kirche" und ist somit Ausgangspunkt für den Jakobsweg auf Gran Canaria. Dieser verläuft quer durch die Insel und endet am Leuchtturm von "Maspalomas". Aber das war nicht unser heutiger Weg. Wir besuchten das Rathaus am Platz, da sich dort in dem kleinen Innenhof ein Drachenbaum befindet. Hierbei handelt es sich um den ältesten Drachenbaum auf Gran Canaria und wurde 1718 gepflanzt. Dann vorbei am Museum "Cueva Pintada" und wir verließen "Gáldar" über diverse, zum Teil stark befahrene Straßen. Es ging leicht bergauf und durch einige kleine Orte. In einem kleinen Fußballstadion wurde trainiert und eine Großbaustelle qualmte vor Staub.

    Nachdem wir drei große Einkaufscenter hinter uns gelassen und erneut einen kleinen Hügel erklommen haben, öffnete sich uns das Panorama zur Küste. Es war schon ein beeindruckender Moment. Links das imposante Bergmassiv und dann die Küste mit Blick auf den Teide von Teneriffa. Das war das erste Mal, dass wir in diesem Urlaub den höchsten Berg Spaniens erblickten. Das Meer und der Himmel waren so blau.

    Aber wir mussten, um vollends an die Küste zu kommen, zuerst durch eine große Tomatenplantage gehen. Das hat uns ebenfalls keinen Spaß gemacht. Denn es war nicht nur staubig und trocken, sondern auch öde entlang riesiger Plastikplanen zu gehen. Aber auch das ging vorbei und wir gingen dann auf einer Schotterpiste an der Küste entlang.

    Weiter in Richtung eines kleinen Kiesstrandes, ging es immer mehr runter. Dort machten wir eine Pause, um uns für den "Aufstieg" zu stärken. Unsere Befürchtungen bestätigten sich nicht und der "Aufstieg" war schnell und gut geschafft. Wieder ein herrliches Panorama im Sonnenlicht auf das Meer und die Küste.

    So erreichten wir den Hafenort "Puerto de Las Nieves" von "Agaete". Unser Plan war zunächst am Hafen eine Sangria zu trinken und die Fähre dann um 16:00 Uhr nach Teneriffa zu nehmen. Allerdings kamen wir doch schneller voran als wir dachten und das Wetter zog sich auch langsam zu. So entschieden wir uns dann für die Fähre um 14:00 Uhr.

    Entspannt gingen wir auf die Fähre und sie war kaum gefüllt. Da sich das Wetter mehr und mehr verschlechterte war anzunehmen, dass die Überfahrt nach Teneriffa nicht ohne schaukeln abgehen wird. Und so war es auch. Anfänglich machte es sogar Spaß. Aber je mehr wir auf das Meer hinaus fuhren, um so mehr schaukelte die Fähre. Hoch und runter, rechts und links. Immer wieder gab ein Auto im "Bauch" der Fähre Alarm. Zum Teil kräftige Schläge der Wellen an die Außenwand der Fähre, beunruhigten zusätzlich. Und dann passierte es. Die Hände von Edith begannen zu kribbeln und ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Sie sagte, dass sie sich wahrscheinlich übergeben müsse und hat es kaum ausgesprochen, da zupft sie ihre Tüte vor das Gesicht und füllte diese. Es dauerte einen Moment, bis sie wieder sprechen konnte und auch das Kribbeln ließ etwas nach. Zusehends ging es ihr besser und sie ruhte noch etwas.

    Nach 20 weiteren Minuten kamen wir im Hafen von "Santa Cruz de Tenerife" an und verließen die Fähre. Edith fühlte sich noch etwas wackelig, insgesamt aber viel besser. So gingen wir dann zuerst zum Hotel, checkten ein. Olaf und ich hatten Glück und bekamen ein Zimmer in der obersten Etage mit einer eigenen Terrasse und tollem Blick über die Stadt. Edith wollte sich etwas ausruhen und wir sprachen ab, wann wir uns wieder treffen werden - per SMS würde Edith sich dann melden.

    Olaf und ich gingen in die City und sahen uns ein paar Sehenswürdigkeiten an z.B. den imposanten "Plaza de España". Zwischendurch gingen wir in einem veganen Burgerladen etwas essen. Das war verdammt lecker dort und werden heute Abend bestimmt noch einmal mit Edith dorthin gehen.

    Schon meldete sich Edith und wir trafen uns vor dem Hotel wieder. Sie hat etwas geschlafen und es ging ihr wieder gut. Das freute uns sehr. Wir gingen dann zusammen ebenfalls durch die City, sahen uns eine Kirche von innen an und erreichten den Busbahnhof. Eventuell werden wir morgen ein paar Kilometer mit dem Bus aus der Stadt raus fahren, da die industriellen Vororte extrem hässlich sind. Außerdem hätten wir dann am Ende unserer Etappe genügend Zeit, uns dort etwas interessantes anzusehen.

    Das Auditorium in "Santa Cruz" sah wirklich sehr gut aus. Dem Konzerthaus in Sidney nachempfunden mit einer Art "Segel" als Dach. Sehr gelungen.

    Edith blieb in einem Café um Postkarten zu schreiben und wir gingen zurück ins Hotel. Nach dem Duschen trafen wir uns erneut mit Edith und gingen zu dem veganen Burgerladen zum Abendessen.
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  • Day 18

    Heilige und Pyramiden: Santa Cruz-Güímar

    April 24, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach dem Aufstehen, genossen wir den herrlichen Ausblick und den Sonnenaufgang von unserer Terrasse aus. Dann klopfte wie verabredet die Edith an unserer Zimmertür. Zusammen gingen wir dann von der 8. Etage eine höher, um dann dort im Speiseraum unser Frühstück zu uns zu nehmen. In Büfett-Form angeboten, war sogar für uns etwas dabei.

    Das Wetter war herrlich und es machte den Anschein, als wenn es heute richtig warm werden würde. Edith und Olaf schienen gut drauf zu sein. Ich hingegen war etwas getrübt. Denn gestern habe ich mich demokratisch der Entscheidung gebeugt, dass wir heute mit dem Bus bis kurz vor "Candelaria" fahren wollen. Aber nur unter einer Bedingung und dazu später mehr.

    Wir gingen zur zentralen Busstation und da wir noch einen Bus früher erreichen konnten, beeilten wir uns etwas. Das Problem jedoch war, finde dich mit dem Ticketsystem und Bussteigen zurecht. Es handelte sich bei der "zentralen Busstation" um ein riesiges Gebäude mit mehreren Etagen. Von diesen Etagen fuhren die Busse in sämtliche Himmelsrichtungen ab. Als wir unseren Bus gefunden haben, der nebenbei gesagt laut Plan in einer Minute Abfuhr, waren wir froh. Wir stiegen schnaufend in den Bus, der Fahrer meinte, die Tickets müssen wir in dem Schalter kaufen. Olaf und ich zum Schalter, während Edith die Tür vom Bus blockierte. Die Dame am Schalter sagte, die Tickets müssen wir im Bus kaufen. Hier müssen wir sagen, dass beide Recht haben. Der Busfahrer dachte, dass wir eine "elektronische" Fahrkarte besitzen, die wir dort aufladen lassen müssen. Die Dame im Schalter hatte auch Recht, weil wir unsere "Papier-Tickets" beim Busfahrer bekommen. Natürlich waren wir schon über der Abfahrtszeit hinaus, aber hier sieht man alles etwas gelassener.

    Die Busfahrt ging entlang an ausgedehnten unattraktiven Vorstadt- und Industriegebieten auf einer Schnellstraße, immer an der Küste entlang. Dann stiegen wir kurz vor "Candelaria" aus und gingen gleich in einen Supermarkt Wasser kaufen. Dann begann unsere eigentliche Wanderung. Es war auf dieser Reise für mich das erste mal, dass wir mit einem Bus gefahren sind. Sonst bin ich nur gelaufen (Olaf ist ja bereits auf Fuerteventura ein Stück mit dem Bus gefahren). Das machte mir schon ein etwas schlechtes Gewissen. Denn eigentlich wollte ich nur gehen und keinen Bus oder ähnliches benutzen. Aber ich glaube, dass wir am Ende unserer Kanarenreise sowieso auf ein Bus angewiesen sein werden. Von daher also, war es okay.

    Der Ort "Candelaria" ist ein typischer Küstenort mit einigen Touristen. Aber es gibt auch eine Wallfahrtskirche und zwar die bedeutendste der Kanaren. Die " Basilica der Nuestra der Señora Candelaria" . Im Inneren befindet sich die Schutzheilige der kanarischen Inseln - die heilige Jungfrau Maria. Jährlich pilgern an die 2,5 Millionen Menschen deshalb zu dieser Kirche.

    Nach der Besichtigung der Kirche, sahen wir uns die 9 Statuen der wichtigsten "Guanchen-Könige* an der Promenade an und gingen dann oberhalb des Ortes auf einem Wanderpfad an der Küste entlang. Immer wieder gab es schöne, reizvolle Ausblicke auf die Küste und deren Landschaft. An einem kleinen Kiesstrand machten wir kurz Rast und zogen dann erneut auf dem Küstenpfad weiter. Diesen folgten wir bis zum Ort " El Socorro" und gingen von da an ins Landesinnere. Wir durchquerten ein Industriegebiet, eine Baustelle und machten wegen steigender Temperaturen und nun weiteren Anstiegen erneut Pause an einem schattigen Platz.

    Die Küste von Teneriffa scheint zumindest hier sehr zersiedelt zu sein, so das wir nicht mehr sagen konnten, wann ein Ort anfing bzw. wieder aufhörte. Jedenfalls ging es permanent stetig bergauf und es schien heute nicht Edith ihr Tag zu sein. Oder es war noch wegen gestern, dass sie sich etwas schwächlich fühlte oder gar wegen den Temperaturen. Keine Ahnung. Wir kamen mir gemächlich voran und erreichten dann doch noch "Güimar" - unseren Zielort.

    Wir gingen an der Kirche zum Hotel Rural "Santo Domingo" und checkten ein. Das Gebäude war aus dem 16. Jahrhundert. Edith bekam das schönste Zimmer. Ich habe sie schon ein wenig darum beneidet. Aber sie hat es auch verdient. Olaf und ich machten eine kurze Pause und gingen dann uns die "Pyramiden von Güimar" ansehen. Und das war meine Bedingung, dass wir mit dem Bus gefahren sind. Ich wollte mir die Gegend, die Ausstellung und das Museum von den "Pyramiden" ansehen. Was wir auch ausgiebig taten. Man hat dort auch viel interessantes und wissenswertes über die kanarischen Inseln, deren Flora und Fauna, den Ureinwohnern (Guanchen), Kultur, Vulkanismus usw erfahren. Anschließend trafen wir uns wieder mit Edith im Hotel und tranken im Patio von dem alten Hotel eine Flasche Wein, den wir vorher gekauft hatten. Dort sprachen wir über das Erlebte und den heutigen Abend.

    Wir gingen dann Pizza essen und danach suchten Olaf und Edith diverse Cafés und Bars nach Sangria ab. Niemand hatte diese im Angebot und so vergnügten wir uns jeweils mit einem Bier am Kirchplatz und gingen danach zurück zum Hotel. Für morgen haben wir Frühstück inbegriffen und schon auf einem Zettel unsere Bestellung dazu angegeben. Mal sehen wie es wird.
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