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- Dag 1
- fredag 28 oktober 2016 19:23
- ⛅ 12 °C
- Höjd över havet: 49 m
TysklandPankow52°34’11” N 13°24’42” E
Pankow

Es passiert was. Wir müssen uns mal so langsam überlegen, wohin es überhaupt gehen soll und investieren erst einmal in einen Reiseführer.
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- Dag 8
- fredag 4 november 2016 20:41
- 🌙 4 °C
- Höjd över havet: 41 m
TysklandPankow52°34’24” N 13°24’45” E
Pankow

Wir schmeißen Molwanien von der Liste der zu bereisenden Länder und bestellen einen zweiten Reiseführer.
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- Dag 107
- lördag 11 februari 2017 18:24
- ⛅ -1 °C
- Höjd över havet: 48 m
TysklandPankow52°34’16” N 13°24’42” E
Pankow

Es ist vollbracht! Wir haben es endlich geschafft, unsere Länderauswahl zu treffen:
- Cuba
- Mexiko (Yucatan)
- USA Festland
- USA Hawaii
- Japan
- V.A.E.
Route anbei!

Chris TianeIch hätte gerne ein Foto von einem Walhai vor Yukatan! Sind die da, wenn ihr kommt?
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- Dag 107
- lördag 11 februari 2017 18:35
- ⛅ -1 °C
- Höjd över havet: 48 m
TysklandPankow52°34’15” N 13°24’42” E
Pankow

Mittlerweile haben uns hunderte von Zuschriften erreicht, die sich nur mit einer Frage beschäftigen: warum gerade diese Route? Gerne möchten wir hiermit darauf eingehen.
Bei der Auswahl unserer Zielländer haben wir uns keineswegs von persönlichen Befindlichkeiten leiten lassen, sondern sind streng nach Plan vorgegangen. Bei der Betrachtung unserer Route auf einer Mercator-Projektion (siehe letzten Footprint) wird das leider nicht wirklich ersichtlich.
Wird unsere Route hingegen auf einer Landkarte der flachen Erde eingezeichnet, ergibt sich ein vollkommen anderes Bild. Die Route selbst entspricht nun ziemlich genau den Außengrenzen von New Mexiko (USA) im Maßstab 1:1000.Läs mer
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- Dag 165
- måndag 10 april 2017 19:38
- ⛅ 11 °C
- Höjd över havet: 51 m
TysklandPankow52°33’51” N 13°23’41” E
Rewe in Pankow

Die letzten Vorbereitungen laufen an. Wir kaufen uns ein paar Snacks für den Flug nach Düsseldorf. Ob die Getränke reichen?
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- Dag 172
- måndag 17 april 2017 13:36
- ⛅ 7 °C
- Höjd över havet: 50 m
TysklandPankow52°33’56” N 13°23’51” E
immer noch Pankow

Wie man für 250 Euro nach Havanna Business fliegt:
- Nehme am Exquisite-Programm von AIR BERLIN teil. Besonders dann, wenn es kein Business-Flug bzw. das Zielgebiet eine sozialistische Diktatur ohne nennenswerte Geschäftsbeziehungen zu deinem Ursprungsland ist.
- Biete 5% mehr als das Mindestgebot, um diejenigen auszustechen, die "just for fun" mitbieten wollen
- Sorge dafür, dass dein Zubringerflug ohne Nennung von Gründen ausfällt, und du somit Anrecht auf Entschädigung in Höhe von 600,-/Person hast (Umsetzung könnte etwas knifflig werden).Läs mer
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- Dag 175
- torsdag 20 april 2017
- ⛅ 28 °C
- Höjd över havet: 28 m
KubaEstación Terminal23°8’5” N 82°21’0” W
Kuba

Knapp 11 Flugstunden und 2,5 Flaschen Möt später: wir quälen uns aus unseren Super-Deluxe-Massage-Liegesitzen und entsteigen glücklich, aber halbwegs besoffen dem Ferienbomber, der uns nach Havanna gebracht hat. Die vorherrschende Aussentemperatur, die leicht über den 5 Grad liegt, mit denen uns Berlin verabschiedet hat, hilft ungemein, den Restalkohol verdunsten zu lassen. Als wir die ersten begeisterten Ausrufe unserer Mitflieger ("auch nich anders als Malle, ey") vernehmen, wissen wir: wir sind auf Kuba.
Schon auf der Taxifahrt zu unserem Haus offenbart sich das Land von seiner eindringlichsten Seite: alle 100 Meter verblasste sozialistische Parolen, die zum Durchhalten auffordern. Runtergekommene und improvisiert zusammengeflickte Behausungen. Tausend Menschen auf allen Straßen. Und bei weitem nicht so viele Oldtimer, wie wir vermutet haben; unser Privattaxi ist deutlich jünger als wir, und stammt nicht aus vorrevolutionären Zeiten. In unserem B&B angekommen stellt sich die Frage: den vorhandenen Lauf mit Mojitos fortsetzen, oder es erst einmal ruhig angehen lassen? Wir entscheiden uns für letzteres, und legen uns recht früh ab. Es ist immerhin Kuba, hombre! Kein Platz für teutonischen Aktionismus; Mañana ist auch ein Tag.Läs mer

Katrin FoersterIst das an der Ecke, wo Suramas Mutter wohnt? Kommt mir irgendwie bekannt vor 😉
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- Dag 176
- fredag 21 april 2017
- ☁️ 22 °C
- Höjd över havet: 34 m
KubaCentro Habana23°8’19” N 82°21’27” W
Hasta la Victoria's Secret

Am nächsten Morgen werden wir vom Krähen des Hahnes geweckt. Um 3. Mitten in der Stadt. Dafuq? Wir stehen trotzdem erst um 7 auf, und begeben uns auf Wanderschaft, um das Drecksviech ausfindig zu machen.
Auch wenn man noch nie hier war, hat man eine gewisse Vorstellung, wie Kuba so tickt. Ich habe mal gelesen, es ist das Land, in dem Menschen, die darauf keine Lust haben, morgens mit Bussen fahren, die nicht funktionieren, zu Fabriken, wo sie nichts tun, wofür sie kein Geld verdienen, und gehen abends nach Hause, wo es keinen Strom gibt, der aber auch nichts kostet (Parallelen zur DDR, das hässlichere Kuba des Nordens, sind unausweichlich). Das mag sicherlich vor einigen Jahren noch richtig gewesen sein, es gilt aber nicht (mehr) für das Kuba, welches wir gerade hier erleben. Habana vieja, die Altstadt, in der wir wohnen, ist fest in touristischer Hand. Du kommst keine 50m weit ohne Taxifahrten, Zigarren, Stadtführungen und Lokalitäten teilweise recht aufdringlich angeboten zu bekommen. Die Oldtimer, einst Sinnbild des Landes, sind alle ausschließlich als Taxis unterwegs, in denen fette Amerikaner durch die Stadt kutschiert werden; niemand, der solch ein wertvolles Auto besitzt, lässt sich das Geschäft entgehen. Jeder lechzt nach dem CUC, der Touristenwährung, die sich nach dem Dollar richtet und 25x so viel wert ist wie der kubanische Peso. Dadurch wird in die "letzte Bastion des real existierenden Sozialismus" massiv Geld hineingepumpt, welches nicht nur dazu dient, die teilweise wirklich marode, aber wunderschöne Architektur zu sanieren, sondern auch um die Speerspitze des Imperialismus ins Land zu tragen: erst diese Woche eröffnete in der Calle Neptuno in der Altstadt eine hypermoderne Mall, wo du von Gucci über Prada bis D&G alles kaufen kannst, was dein Kapitalistenherz begehrt. Selbst das Bikini in Berlin verblasst vor so viel Dekadenz, und es wird nicht mehr lange dauern, bis das erste McDonalds in Havanna seine Pforten öffnet. War es nicht Fidel selbst, der vor knapp 60 Jahren neben Batista auch Meyer Lansky und seine Mafiafreunde aus dem Land jagte, bevor Havanna vollends zur Lasterhöhle der US-Schickeria verkommt?
Es ist natürlich recht müßig, die schwindende Originalität des Landes zu kritisieren, wenn man selbst Teil und sogar Katalysator dieses Transformationsprozesses ist. Und man kann es auch den Kubanern alles andere als verübeln, wenn sie eben nicht mehr lediglich die lebensfrohen, aber armen Inseläffchen sein wollen, die nur von Liebe, Salsa und Mojitos leben. Sollte aber einer von euch genau das hier suchen, muss er schnellstmöglich seine Koffer packen und einen Flug nach Kuba buchen. Denn es könnte sonst schon bald zu spät sein.
Den Drecksvogel haben wir übrigens nicht gefunden. Scheint sich irgendwo in den Dächern aufzuhalten. Aber, hey: Mañana ist auch noch ein Tag!Läs mer

Katrin FoersterKrass, da hat sich in den letzten drei Jahren doch schon einiges geändert...
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- Dag 178
- söndag 23 april 2017
- ⛅ 26 °C
- Höjd över havet: 56 m
KubaMonumento a la Revolución Cubana23°7’21” N 82°23’12” W
Ding Dong, der Hahn ist tot!

Heute hat es geregnet. Dabei ist das ein leichter Euphemismus, denn die Pforten des Himmels öffneten sich und so viel Wasser ergoss sich auf Havanna nieder, als würde sich Gott spontan dazu entschieden haben, eine zweite Sintflut einzuläuten. Das dürfte nicht leicht für die Kubaner sein, von denen einige in den letzten Tagen schon ihr Regenschirm aufspannten, wenn es lediglich regnen könnte. Wir haben es vormittags trotzdem geschafft in Vedado, einem weiteren Stadtteil Havannas, den Platz der Revolution und den José Martí-Turm zu besteigen (um den ganz oben einige Geier kreisten; nichts unübliches bei den Wolkenkratzern der Stadt). Kathrin hat anschließend ganz liebestrunken zahlreiche Fotos von Ches Konterfei auf der Häuserfassade am Platz geschossen.
Diese Wassermassen kann der Hahn auf dem Dach niemals überlebt haben. Wir freuen uns morgen aufs Ausschlafen!Läs mer
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- Dag 179
- måndag 24 april 2017
- ⛅ 8 °C
- Höjd över havet: 173 m
KubaViñales22°36’59” N 83°42’32” W
The Last House on The Left

Wir ziehen weiter, um dem lauten Treiben der Hauptstadt zu entfliehen und ein wenig kubanische Natur zu erleben. Drei Stunden Taxifahrt später sind wir in der kubanischen Version von Riccione angekommen: Viñales. Was ursprünglich ein kleines Dörfchen mit knapp 10.000 Einwohnern und vielen Tabakfeldern inmitten atemberaubender Landschaft war, hat sich innerhalb weniger Jahre neben Varadero und Trinidad zu einem der Hauptattraktionen des Landes gemausert. Und da man mit Tourismus mehr Geld verdienen kann als mit Nikotin (zumal 90% der Ernte für schlechtes Geld an den Staat geht), ist mittlerweile jedes Haus in Viñales eine "casa particular": ein staatlich genehmigtes BnB. Wir haben uns für eine Bleibe etwas abseits entschieden - es ist das letzte Haus links in einer unbedeutenden Nebenstraße kurz vor dem subtropischen Urwald.
Der Rest des Tages wird damit verbracht, den Hühnern hinter dem Haus beim Scharren zuzuschauen. Nach vier Tagen Havanna ist das Entspannung pur.Läs mer
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- Dag 181
- onsdag 26 april 2017
- ⛅ 24 °C
- Höjd över havet: 192 m
KubaEl Mogote del Valle22°37’43” N 83°43’20” W
Encuentros en el campo

Pro-Tipp vom Globetrotter: bevor du 15km durch den subtropischen Dschungel mit deinen neuen Trekking-Schuhen stapfst, solltest du diese vorher zuhause einlaufen!
Die sich schnell bildenden Blasen an meinen Füßen zwangen uns zu einem langsameren Schritt mit mehr Pausen, und das führte zu zahlreichen, teilweise sehr beglückenden Begegnungen mit den Einheimischen. In Havanna wirst du ebenfalls oft angesprochen, merkst aber recht bald, man will dir meistens nur das Geld aus der Tasche ziehen; in Viñales ist das anders. Es gibt auch hier Verkaufsgespräche, sie verlaufen aber viel freundlicher, fast schon zaghaft; die Leute hier besitzen nicht die Abgebrühtheit der Städter. Einige Gespräche entwickeln sich aus reinem Interesse am Gegenüber; das Wort "Peso" fällt kein einziges Mal. Dadurch hatten wir die Gelegenheit, ein Stück weit in die Kultur und Geschichte des Landes einzutauchen, was dieser Reise plötzlich eine ganz andere Tiefe verleiht. Wir sprachen mit "Paul Newman", einem 77jährigen Landarbeiter mit stahlblauen Augen, der uns davon erzählte, wie er 1958 als junger Bursche den "Barbudos" (den Revolutionären) zuhörte, wie diese von ihrem Piratensender aus die Bevölkerung um Unterstützung baten. Er musste deswegen um sein Leben fürchten; die Schergen Batistas hatten ihre Augen und Ohren überall, und einige seiner Freunde verschwanden damals einfach. Oder Odeyra, die gläubige Methodistin, die in einer ärmeren Gegend Viñales' lebt, und von der eigenen casa particular träumt, obwohl sie weiß, dass sich dieser Traum wohl niemals verwirklichen wird. Es sind all diese flüchtigen Begegnungen auf der Straße oder auf dem Feld, die in ihrer Gesamtheit den Reiz und die Schönheit Kubas ausmachen.Läs mer

Katrin FoersterUnd all das geht denjenigen verloren, die nur in Varadero am Strand liegen.. Was ein Glück, wenn man die Landessprache spricht!!! 👍🏻
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- Dag 184
- lördag 29 april 2017
- ☀️ 28 °C
- Höjd över havet: 77 m
KubaRancho Boyeros23°0’26” N 82°23’27” W
Aus den Augen, niemals aus dem Sinn

...so wird es wohl jedem ergehen, der schon mal auf Kuba gewesen ist. Bei uns waren es lediglich zehn Tage, aber sie haben uns auf eindrucksvolle Weise dem Land näher gebracht. Vielleicht auch deswegen, weil wir es ausnahmsweise nicht lediglich durch den Sucher einer Fotokamera betrachtet haben, sondern immer wieder auf Tuchfühlung mit Kubanern gegangen sind, was eine tolle Erfahrung gewesen ist. Morgen fliegen wir nach Mexico, die zweite Etappe unserer Reise. Endlich wieder vernünftiges Internet! (hier online zu gehen ist trotz Modernisierung des Landes immer noch ein ziemlicher Act, und es erforderte einiges an Planung und Vorbereitung, diesen Blog einigermaßen up to Date zu halten...). Doch wir fliegen nicht los, ohne noch vorher ein paar Props in alle geographische Richtungen loszuwerden:
Danke an Katrin für die hervorragenden Tipps bezüglich der Bleibe in Havanna (Suramas Haus ist der Wahnsinn!) und der Auswahl der aufzusuchenden Orte; Viñales war der benötigte Ausgleich zur Hauptstadt und hat die Reise richtig rund gemacht. Danke an Andrea, die uns die "Gebrauchsanweisung für Kuba" geschenkt hat, ein wirklich großartiges Buch, welches wunderbar die eigenen Erfahrungen im Land ergänzte und erklärte. Und last, but not least, danke an Alfonso vom Hotel Los Jazmines in Viñales für seinen "Mojito Especial", dessen Rezeptur er mir nach dem dritten, den ich davon hatte, verraten hat (habe ich leider gleich wieder vergessen).
Hasta la vista, Cuba!Läs mer
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- Dag 185
- söndag 30 april 2017
- ⛅ 29 °C
- Höjd över havet: 24 m
MexicoLa Isla21°6’41” N 86°45’41” W
Mexiko

Nach längerer Schreibabstinenz melden wir uns wieder. Doch nicht die mangelnde Muße oder schlichte Faulheit ist es gewesen, die uns davon abhielt, das geschriebene Wort an euch zu richten, sondern der leibhaftige Montezuma, dessen Rache mich die ersten drei Tage fest im Griff hatte. Seitdem sich aber mein Darm auf Neustart gestellt hat (mit all den leidigen Unannehmlichkeiten, die damit einhergehen), ist es wieder viel besser. Aus diesem Grunde auch der zweite Pro-Tip, diesmal von Doreen: alkoholische Getränke sollten in Mittelamerika immer ohne Eiswürfel bestellt werden!
Die ersten Tage in Mexiko waren aus den genannten Gründen wenig spektakulär für mich, ich hatte andere Sorgen, wenngleich ich am Rande mitbekam, dass uns der Kapitalismus wieder fest im Griff hatte. All das, was wir schon begannen, ein wenig zu vermissen, war auf einem Schlag wieder da: Werbung. Cola Light. Hair Conditioner. McDonalds. Und sogar Hooters! (fand Kathrin jetzt irgendwie nicht so spannend)...und zwar alles in recht geballter Form. Cancun ist auf den U.S.-amerikanischem Massentourismus ausgelegt, alles dort ist laut und bunt und auffällig, ein Riesenhotel reiht sich dem nächsten an, und das die gesamte Riviera Maya entlang. Die Dinger sehen allesamt extrem protzig und teuer aus.... es würde mich nicht wundern, wenn einige davon Drogengeld-Waschanlagen sind. Wir blieben aber nur eine Nacht, um am nächsten Tag Richtung Tulum zu fahren.
Zwei Dinge fallen besonders auf, wenn du mit dem Auto auf Mexikos Straßen unterwegs bist: die "Topes", diese unsäglichen Bodenschwellen zur Geschwindigkeitskontrolle, und die Polizeisperren. Jeder Ortseingang, egal wie mickrig das Kaff auch sein mag, besitzt ein kleines Polizeihäuschen, in dem in den meisten Fällen ein endgelangweilter Wachmeister sitzt, der ins Nichts gafft. Manchmal jedoch versammeln sich vor besagtem Häuschen gleich mehrere Polizisten mit halbautomatischen Schnellfeuerwaffen im Anschlag (die Waffen sind dabei annähernd so groß wie ihre Besitzer), um wahllos Fahrzeuge zu kontrollieren. Wir haben nicht in Erfahrung bringen können, wann und warum es zu diesem Kontrollen kommt; auch nicht, nach welchen Kriterien Fahrzeuge rausgezogen werden. Wir hörten in Deutschland schlimme Geschichten darüber, fanden das aber hier alles halb so dramatisch; wir sind bei einer ähnlichen Situation ebenfalls von einem Polizisten angehalten worden, durften aber nach ein paar Fragen unbehelligt weiterfahren. Ganz anders, wenn dir eine Sondereinheit der Polizei mit Kevlar-Vollschutz und voll vermummt, das schwere Maschinengewehr fest am Aufbau des Jeeps montiert, Sicario-Style entgegenkommt. Weniger lustig.
Autofahren durch Yucatan ist aber hauptsächlich eines: scheisselangweilig. Schnurgerade Straßen, ab und an ein entgegenkommendes Fahrzeug, links und rechts der immer gleiche subtropische Dschungel. Um euch an dieser berauschenden Erfahrung teilhaben zu lassen, haben wir eine Minute Fahrt von Tulum nach Valladolid aufgezeichnet. Vielleicht kann das ja einer von euch zu einem 10h YouTube-Video zusammenschneiden, sobald wir hier Videos hochladen können...Läs mer
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- Dag 187
- tisdag 2 maj 2017
- ☀️ 34 °C
- Höjd över havet: 12 m
MexicoTulum20°12’33” N 87°27’59” W
Zu Besuch bei den Mayas

In Tulum besichtigten wir die Maya-Ruinen direkt am Strand (wow!), und fuhren am nächsten Tag nach Valladolid, um von dort aus während der folgenden Tage zwei weitere ehemalige Maya-Städte zu besuchen: Chichen Itza und Ek Balam. Erstere dürfte jedem bekannt sein, sie zählt ja immerhin zu den "neuen" sieben Weltwundern, die Pyramide hat man unzählige Male auf Fotos gesehen; es war trotzdem sehr eindrucksvoll, einmal selbst unter diesem uraltem Ungetüm zu stehen. Nebenan befindet sich das wohl älteste Fußballfeld der Welt; die Spieler dort waren aufgrund ihrer verschiedenen Körper-Protektoren aus Kautschuk auch als "die Gummi-Mayas" bekannt.
Am nächsten Tag war Ek Balam dran, welches erst 1997 entdeckt und noch nicht komplett freigelegt wurde. Es ist nicht minder sehenswert, aber weitaus weniger überlaufen als Chichen; auf die 32m hohe, sechsstöckige Akropolis kann man sogar hochlaufen, was in Chichen schon lange nicht mehr geht. Der Blick von dort aus ist sensationell.Läs mer
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- Dag 194
- tisdag 9 maj 2017
- ⛅ 25 °C
- Höjd över havet: 9 m
MexicoIsla Holbox21°31’13” N 87°22’56” W
Paradise Lost

Wow! Was für wundervolle vier Tage... Holbox ist wirklich eine Trauminsel! Nach dem Kulturstress auf dem Festland musste unbedingt etwas seichtes her, und wir hatten uns schon zu Hause überlegt, ein paar Strandtage einzulegen. Nur wohin?
Wenn du in Yucatan baden gehen willst, hast du ganz grob drei Möglichkeiten. Du kannst dich auf einen der wenigen freien Strände zwischen Cancun und Tulum packen, zwischen der Landbevölkerung und krebsroten, dauerbesoffenen US-Springbreakern. Ist vielleicht nicht die beste, aber ohne Zweifel die günstigste Option. Du kannst dich aber auch in einen Hotelkomplex mit Privatstrand begeben, entweder an der Riviera Maya, oder auf der Isla Mujeres...das ist schon wesentlich angenehmer. Südlich von Playa del Carmen gibt es sogar riesengroße "gated Communities", ganze abgeriegelte und eingezäunte Städte mit eigener Infrastruktur, Shopping Centern, Restaurants, mehreren Hotels und schönen Strandvillen - und vor allem super sicher; mittlerweile ein nicht ganz unwichtiger Aspekt in Mexiko.
Oder du fährst nach Holbox.
Diese Option nutzen recht wenige Mexiko-Urlauber, da es etwas umständlich ist, auf Holbox zu gelangen. Nur eine kleine Landstraße fährt nach Chiquila, von wo aus die einzige Fähre geht, die dich nach Holbox bringt, und es gibt keine direkte Verbindung von Cancun. Deswegen sind auch Taxis dorthin recht teuer, und für Sammeltaxis musst du erst genug Leute zusammen haben, damit es finanziell erträglich wird. Selbst mit dem Leihwagen dort hinzugelangen ist ein wenig doof, denn auf die Insel kannst du es nicht mitnehmen - Autos sind dort nämlich verboten. Also musst du deine Karre für die Dauer deines Holbox-Aufenthalts in Chiquila parken...wofür du natürlich auch zahlst. Man kann sich vorstellen, dass der All-inclusive-Touri auf den ganzen Stress keinen Bock hat und lieber (je nach Geldbeutel) eine der ersten beiden Optionen wählt. Was wiederum dazu führt, dass Holbox momentan noch vom Massentourismus verschont geblieben ist, und sich dort eine sehr entspannte, hippieeske Community eingefunden hat, die das Gesamtergebnis nur noch angenehmer macht. Kein richtiger Verkehr, nur einige Golf-Carts und Fat Bikes. Keine Hotelanlagen, sondern hauptsächlich Villen und Häuser direkt am Strand. Niemand, der dir ständig irgendeinen Tourischeiß anbieten möchte, lediglich ein argentinischer Keksverkäufer, der dir zum Sonnenuntergang am Strand dauergrinsend seine "besonderen Cookies" anbietet. Alles und alle sind dort wirklich sehr laid back, und dazu kommt natürlich eine wunderschöne Insel, die zum großen Teil aus Naturschutzgebiet und traumhaft schönen, karibischen Stränden besteht.
Als wir die Insel verlassen mussten, fühlten wir uns ein wenig wie Adam und Eva, die von der verbotenen Mango gekostet haben. Was für ein schöner Ort! Wir können euch nur empfehlen, irgendwann mal ebenfalls ein paar Tage hier zu verbringen.Läs mer

WestwardsJaaaa und wir haben sie ganz schnell ganz weit ins Wasser geworfen, damit sie nicht von den Vögeln gefressen werden! ...nein, stimmt nicht. 😉 War leider gerade keine Brutzeit, aber wir waren dort, wo die Eier vergraben werden, und fanden das Schild so süß, deshalb das Bild. Wir hätten sehr gern welche gesehen!
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- Dag 195
- onsdag 10 maj 2017
- ⛅ 17 °C
- Höjd över havet: 1 180 m
Förenta staternaJones Stadium - El Paso High School31°46’23” N 106°29’24” W
USA

Sie haben uns tatsächlich reingelassen! Wir hatten ja ein wenig Sorge, dass uns der orange Mann an der Grenze abweist und wir deswegen die nächsten sechs Wochen in Venezuela verbringen müssen. Einige meiner Facebook-Posts der jüngsten Vergangenheit haben nicht gerade viel Sympathie für die Trump-Regierung durchscheinen lassen, und man weiß ja nie genau, was sie von einem so alles wissen...
Wir haben trotzdem nur mit Mühe und Not unseren Anschlussflug von Dallas nach El Paso bekommen, da uns die Dame der Homeland Security noch unbedingt erklären wollte, wo es in El Paso die allerbesten Chicken Tacos gibt. Dabei haben wir nach knapp drei Wochen Kuba/Mexiko die Schnauze gestrichen voll von Tacos mit Reisbohnen, Tacos mit Bohnenreis, Tacos mit Bohnenmuß (und Reis) und sonstige Bohnen/Reis-Taco-Kombos...wir wollten endlich mal wieder ein anständiges Stück FLEISCH. Wir blieben natürlich trotzdem höflich, lächelten und ließen den Schwall über uns ergehen. Daran sollte es nicht scheitern.
In El Paso gelandet holten wir erst einmal unser Auto, wo uns der freundliche Alamo-Mann ein Upgrade auf die eigentlich gebuchte Mittelklasse-Karre gab, so das wir jetzt die nächsten 34 Tage ein Jeep Trailhawk 4x4 unser eigen nennen dürfen. Klingt ja erst einmal ganz toll, ein wenig Sorgen machten wir uns deswegen trotzdem, das Ding ist recht groß, und ich bin ja berüchtigt für meine zweifelhaften Fahrkünste. Aber ganz umsonst, wie es sich herausstellte: man mag ja über US-Amerikaner denken, was man will, aber das Fahren hier ist extrem relaxed. Im Gegensatz zu Mexiko, wo sich alle auf der Straße so verhalten, als hätten sie eine Chilischote im Arsch, sind amerikanische Fahrer sehr rücksichtsvoll, höflich und sogar richtig zuvorkommend. Das mag vielleicht auch daran liegen, weil sportliches Fahren mittels Automatik gar nicht wirklich möglich ist, und du auf der Straße mit Schildern und Anweisungen zugebombt wirst: "Use this lane!" "Wrong direction!" "Yield!" "Use only crossover!" Innerhalb geschlossener Ortschaften bist du anfänglich mehr mit Lesen als mit Fahren beschäftigt, man gewöhnt sich aber recht schnell daran, und ab da macht das Rumkurven auch wirklich Spaß: Cruise Control rein und laufen lassen.
Wir blieben eine Nacht in El Paso, um erst einmal wieder richtig abzufressen und auch mal die Grenze zu besuchen. Denn es gibt ja jetzt auch schon eine "Wall", wenngleich sicherlich nicht mit den Maßen, die sich Donnie vorstellt (siehe Foto). Die Meinung der weißen Bevölkerung über Mexikaner ist hier nicht die allerbeste, viele glauben ebenfalls, dass zahlreiche "bad hombres" auf der anderen Seite des Zauns wohnen. Und leider haben sie teilweise nicht ganz Unrecht. In diesen Twin Towns, die sich entlang der US-mexikanischen Grenze gebildet haben (neben El Paso/Juárez gibt es zum Beispiel noch San Diego/Tijuana) hat sich Niedriglohnindustrie breit gemacht, die massenhaft Landbevölkerung aus Mexiko angezogen hat. Juárez, einst ein kleines Grenzstädtchen, ist deshalb innerhalb kürzester Zeit zur fünftgrößten Stadt Mexikos angewachsen; ein Moloch mit knapp 2 Millionen Einwohnern, die meisten davon verarmt. Manche grenznahe Slums auf der mexikanischen Seite wie Anapra haben weder Strom noch fließend Wasser (die Kriminalitätsrate dort ist extrem hoch). Das lässt sich besonders gut nachts vom Scenic Drive aus hoch über El Paso beobachten: während die US-Hälfte der Stadt hell erleuchtet ist, bleibt es vielerorts in Juárez stockfinster.Läs mer
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- Dag 200
- måndag 15 maj 2017 20:44
- 🌙 18 °C
- Höjd över havet: 1 242 m
Förenta staternaGypsum Creek Rapids37°9’3” N 109°52’3” W
Atemlos durch das Land

Während ich diese Zeilen schreibe, klampft gerade unser Motel-Nachbar auf dem gemeinsamen Balkon ein paar nette Lieder auf seinem Banjo, während vor unserem Zimmer langsam der San Juan River vor sich hinfließt. Alles sehr entspannend...
...im Gegensatz zu den letzten Tagen. Was für ein Ritt! Wir wussten ja, die Tage vor Kanab könnten ein wenig stressig werden, und so war es letztendlich auch. Innerhalb der letzten fünf Tage sind wir ca. 1.500 km durch vier Staaten und teilweise wirklich atemberaubende Landschaften gefahren, waren in zwei großartigen National Parks: White Sands und Mesa Verde, haben in Alamogordo, Albuquerque und Farmington übernachtet (ich habe es geschafft, Kathrin davon abzubringen, die Breaking Bad Tour zu buchen. Puh! Gerüchten zufolge hat sich die echte Besitzerin von Walter Whites Haus mittlerweile eine Waffe gekauft und schießt auf jeden, der versucht, eine Pizza auf ihr Dach zu werfen), waren in Roswell (big fail - don't go), am VLA (nerdig, aber geil) und Shiprock, sind ein Stück die Route 66 gefahren (hier ganz OK, aber die 163er ist wesentlich spektakulärer, siehe Video), haben mexikanische Schneemänner in 3.300m Höhe gebaut und stehen jetzt in Mexican Hat vor den Toren des Monument Valley, den wir uns morgen anschauen werden. Für die Dinge, die wir anschauen wollten, haben wir uns trotzdem viel Zeit genommen - nur zum Durchschnaufen nicht. Von daher ist es gut, dass es die nächsten Tage ein wenig langsamer vorangehen wird. Mit etwas Glück ist es uns gelungen, morgen Abend eine Lodge innerhalb des Monument Valley zu belegen, und anschließend steht Capitol Reef für ein paar Tage auf dem Programm (aber alles sehr shanti), bevor wir uns für eine Woche in Kanab einquartieren um den Roadtrip kurz zu pausieren, und die umliegenden National Parks zu besuchen.Läs mer
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- Dag 203
- torsdag 18 maj 2017 16:07
- ☀️ 5 °C
- Höjd över havet: 2 153 m
Förenta staternaEast Bicknell Sand Wash Pond38°20’27” N 111°32’57” W
Winter is coming

Auf unserer Wettervorhersage-App haben wir natürlich auch Berlin eingespeichert, und wir freuten uns in den letzten Wochen wie die Schneekönige, wenn wir die heimatlichen Temperaturen mit denen unseres jeweiligen Standortes verglichen - ein Gefälle von teilweise 30 Grad zu unseren Gunsten trieb uns immer ein schadenfrohes Lächeln ins Gesicht. Es war klar, dass das Karma irgendwann mal zurückschlagen würde. Nämlich genau jetzt.
Wir befinden uns gerade in Bicknell, Utah, vor den Toren des Capitol Reef National Parks. Eine gebirgige Landschaft mit bizarr anmutenden, roten Felsen, tiefen Canyons und wilder, ungestümer Vegetation - ein wunderbarer Kontrast zu den Wüstenlandschaften New Mexikos, die wir zuletzt hatten. Wir wären jetzt gerne da draußen, inmitten dieser Natur, auf einem der zahlreichen Hiking Trails die der Park anbietet...und sind doch dazu verdammt, im Hotel rumzuhocken und abzuwarten, bis das Wetter besser wird. Ein Tiefdruckgebiet mit der ungefähren Größe Deutschlands hängt nämlich gerade über das südliche Utah/nördliche Arizona, und dieses bringt einen deutlichen Wetterumschwung mit sich.
Die ersten Anzeichen, dass es ein bisschen kälter geworden sein könnte, erlebten wir, als wir heute früh ins Auto einstiegen, um zum Park zu fahren. Die Cola vom Vortag, die sich noch im Getränkehalter des Autos befand, war zugefroren. Wir haben in den letzten vier Wochen nie mehr als ein T-Shirt tragen müssen (OK, manchmal hatten wir noch eine Hose an), und in unseren Autos lief bisher ständig die Klimaanlage. Diese stellten wir heute auf "heizen", vorher jedoch mussten wir nochmal aufs Zimmer, um Pullover und Jacke anzuziehen. Die Fahrt ging allerdings nicht lang, da es recht bald anfing zu regnen, der Regen ging anschließend in Schnee über. Wir kehrten um.
Wie es der Zufall so will, besitzt unser Motel eine angeschlossene Videothek (ich wusste gar nicht, dass es in den USA noch sowas gibt; andererseits wird es hier in der Einöde, in der es kaum Handyempfang und nur langsames Internet gibt, nicht so wahnsinnig viele Streamingangebote geben), und wir haben einen DVD/VHS-Player im Zimmer, sodass wir uns wohl ein paar Filme ausleihen werden. Wir wollten ja sowieso ein wenig langsamer machen, oder?
Wir sind trotzdem froh, dass die kleine Eiszeit jetzt erst über Nordamerika ausbricht. Vorgestern waren wir noch am Monument Valley, und da streifte uns das Tiefdruckgebiet nur: während es am Vormittag kurz regnete, klärte es sich zum Nachmittag zunehmend auf, und wir hatten zum Sonnenuntergang fast wolkenlosen Himmel. Die Landschaft dort zählt zu dem Beeindruckendsten, das wir auf unserer Reise bisher gesehen haben; es wäre sehr schade gewesen, auf diese Eindrücke aufgrund von schlechtem Wetter verzichten zu müssen.
Und noch ein kleiner, positiver Nebeneffekt: auf der Rückfahrt zum Motel versuchten wir noch (vergeblich), das schlechte Wetter auszusitzen, und begaben uns in ein kleines Restaurant in Torrey, das Café Diablo. Dort gab es ausgezeichnete Sandwiches, Kathrin hatte ihres mit "bacon marmelade". Das Zeug ist ein wahres Fest für die Geschmacksnerven: salzig, süß, leicht scharf und extrem herzhaft - ich glaube, ich habe noch nie so was leckeres gegessen!
Das angehängte Video wurde übrigens im Capitol Reef aufgenommen - gestern, bei der Fahrt hierher. Am Horizont kann man bereits die Tieffront erkennen, die uns heute voll erwischte.Läs mer

Katrin FoersterIch hätte gern eine Playlist 😂 Sehr chillig, was bei euch da immer im Radio läuft bei den Videos!

Westwards🙃 Wir hören meistens irgendsoein Chillout-Sender, der echt gute Musik bringt...das, was du da hörst ist Röyksopp - What Else is There (eventuell als Remix).

Paola Illarise penso alle nostre città piene di spazzature che meraviglia quei canyon rossi
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- Dag 207
- måndag 22 maj 2017
- ☀️ 21 °C
- Höjd över havet: 1 531 m
Förenta staternaKanab37°1’14” N 112°33’29” W
Hollywood ist überall

Das schlechte Wetter hielt zwei Tage an, sodass wir unseren Aufenthalt in Bicknell um einen weiteren Tag verlängerten, um bei erträglichen Temperaturen Capitol Reef zu erkunden. Der Park wurde entlang der "Waterpocket Fold" errichtet, einer 150km langen Verwerfung in Nord-Süd-Richtung, die vor 200 Jahren der Eroberung des Westens einen guten Dämpfer verpasste - denn das Teil ist nicht so einfach überwindbar. Aber so nervig es für die damaligen Siedler war, so schön ist es heute für Besucher des Capitol Reefs, sich in dessen Canyons und Washes zu bewegen. Anschließend fuhren wir weiter nach Kanab, wo wir ab dem 22. ein Ferienhaus gebucht haben.
Es war in den späten 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, als man begann, Western-Filme "on location" und nicht mehr im Studio zu drehen. Die Hollywood-Studios begaben sich zu diesem Zweck auf die Suche nach einem geeigneten Ort in der Nähe klassischer Western-Settings als Produktionsstandort, und stießen dadurch auf Kanab: "Little Hollywood" war geboren. Im Laufe der nächsten 30 Jahre sollten mehr als 200 Western-Filme und -Serien hier entstehen. Es gab keinen namhaften Western-Darsteller, der nicht mindestens eine Nacht in Kanab verbracht hätte... um genauer zu sein, in der "Parry Lodge" - the place to be als Westernstar in den 60ern. Die Cabins, die früher von den Talents bewohnt wurden, sind heutzutage klassische Motel-Zimmer geworden. Lediglich die Benennung der Räumlichkeiten nach den früheren Darsteller, die diese bezogen, und die Tatsache, dass jedes Zimmer immer noch einen Schminktisch für die damalige Maske besitzt, erinnert an den Glamour vergangener Tage.
Analog zum Walk of Fame in Los Angeles schmücken bebilderte Tafeln die Hauptstraße Kanabs mit den Namen der bekanntesten Darsteller und Regisseure der goldenen Zeit des amerikanischen Westerns. Diese Epoche ist schon lange vorbei, doch was geblieben ist, sind die atemberaubenden Kulissen um Kanab herum, die bestimmt jeder von euch in einem alten Schinken gesehen hat. Heutzutage sind diese Landschaften nicht selten Teil irgendeines Nationalparks geworden und einige davon möchten wir in den nächsten Tagen von hier aus besuchen.Läs mer

Katrin FoersterDa muss ich hin! Hab ich mal erzählt, dass eins meiner Abschlussprüfungsthemen vom Studim der Western war? Ich hab mich also seeeeehr intensiv damit befasst (aber leider auch ganz viel wieder vergessen) - und trotzdem weniger Western geschaut als man meinen sollte... 🙈
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- Dag 209
- onsdag 24 maj 2017
- ☀️ 21 °C
- Höjd över havet: 2 521 m
Förenta staternaInspiration Point37°36’48” N 112°10’13” W
Der Bryce ist heiß

Süd-Utah, 1959. Walt Disney, Ralph McQuarrie und ein noch recht junger Bob Ross beschließen bei einem höchst konspirativen Treffen der US-Regierung, der Gegend um Tropic ebenfalls eine Attraktion zu bescheren...denn das kleine Städtchen im Garfield County ist mittlerweile das einzige ohne eigenem Nationalpark.
Nach langen, geheimen Planungsphasen, einigen "Unfällen" eingeweihter Geheimnisträger und mehreren Budgetkürzungen ist es endlich soweit: der Bryce-Canyon-Nationalpark wird eingeweiht.
Ob sich das wirklich so zugetragen hat, ist fraglich, aber wenn man sich Bryce anschaut, könnte man das wirklich glauben. Der Park ist recht klein, an einem Tag gut erkundbar, und wahnsinnig schön. Wenn man zum ersten Mal vom Sunrise Point auf das sogenannte "Amphitheater" hinunterblickt, bekommt man das Gefühl, dass der Anblick nicht natürlich sein kann, so unglaublich perfekt wirkt es – wie eine außerirdische Filmkulisse, in der vereinzelt idyllische irdische Landschaften eingefügt wurden. Überall springen zutrauliche Eichhörnchen, Erdhörnchen und Rehe rum, die dir aus der Hand fressen würden, wenn das Füttern nicht strikt verboten wäre. Kein Scheiß.
Eines ist bei unseren ganzen Besuchen der Nationalparks ebenfalls erstaunlich: man könnte meinen, es gäbe nichts, was einem beim nächsten noch groß begeistern könnte. Immerhin befinden sich alle mehr oder weniger auf dem Colorado Plateau, sodass die Gesteinsformationen sich wiederholen müssten, ebenfalls die Einflüsse, die auf die Felsen im Laufe der letzten Millionen Jahre gewirkt haben. Und trotzdem wurden wir bisher bei jedem Park von der gleichen, fast ehrfürchtigen Begeisterung ergriffen, wenn wir zum ersten Mal reinfuhren. Jeder Park ist anders, und jeder Park versetzt uns immer wieder in kindliches Staunen.
So auch beim Zion National Park gestern. Während der Bryce Canyon eher klein ist und aufgrund seiner Hoodoo-Formationen sehr filigran wirkt, begeistert Zion durch seine massive Größe und schiere Wucht – man fährt rein und wird regelrecht von den hohen Steilwänden und massiven Felsblöcken erschlagen. Der Park ist in jeder Hinsicht gigantisch, besitzt zahlreiche Wanderwege und ist eigentlich nicht an einem Tag vernünftig zu ergründen; wir suchten uns zwei Routen aus, die etwas anspruchsvoller und somit nicht so ganz überlaufen waren (für die Kenner der Gegend: Angels Landing und Upper Emerald Pool Trail). Das angehängte Video zeigt die Einfahrt in den Park.Läs mer

Katrin FoersterHahaha, ich hatte nur den obersten Beitrag gelesen!! 🙈 Und freue mich nun über mehr Lesestoff. Super schöne Aufnahmen und wieder sehr chillige Musik 😉👍🏻
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- Dag 210
- torsdag 25 maj 2017 23:13
- 🌙 20 °C
- Höjd över havet: 1 549 m
Förenta staternaKane County37°4’5” N 111°59’29” W
That's a Bingo!

Zu dieser Jahreszeit sind National Parks schon recht gut besucht, wenngleich die Hochsaison offiziell noch nicht begonnen hat. Capitol Reef, Bryce und Zion kommen mit dem Ansturm der Touristen recht gut klar, da sie flächenmäßig eine gute Verteilung der Besucherströme ermöglichen; andere POIs haben da schon größere Probleme, wie zum Beispiel der Antelope Canyon oder die Coyote Buttes. Doch jede Parkleitung hat ihren eigenen Umgang im Falle zu hoher Nachfrage bei begrenzter Kapazität.
Das Gebiet der Coyote Buttes steht aufgrund seiner sehr empfindlichen und einzigartigen Sandsteinformationen unter Naturschutz. Innerhalb der Buttes sind die Hauptattraktionen die sogenannten "Waves". Die Bilder der First Wave kennt übrigens jeder, der Windows 7 hat und in der Lage ist, Bildschirmschoner eigenständig auszuwechseln. Interessanterweise hat seit dem Release des Betriebssystems im Jahre 2009 der Besucherandrang zu den Coyote Buttes dermaßen zugenommen, dass der Staat die Besucheranzahl auf 20 Besucher pro Tag eingrenzen musste; 10 Genehmigungen hierfür werden vier Monate online im voraus, die restlichen 10 werden täglich im Besucherzentrum hier in Kanab durch eine Lotterie verlost.
Beim Antelope Canyon wiederum handelt es sich um einen sogenannten "Slot Canyon", eine sehr enge, durch schnell fließendes Wasser geformte Klamm, die extrem eindrucksvolle, sanft geschwungene Felsspalten aufweist. Die Anzahl der Besucher ist somit schon durch die Form begrenzt, zudem ist der (schönere) obere Abschnitt lediglich 400m lang. Der Antelope Canyon liegt allerdings auf Navajo-Land, und es käme diesem äußerst geschäftstüchtigen Volk sicher nicht in den Sinn, die Anzahl der zahlenden Touristen zu begrenzen. Somit werden durch die sehr engen Schluchten des Canyons täglich Tausende von Touristen im Gänsemarsch und recht zügig kurz vor Ausbruch einer Massenpanik durchgeschleust. Fotos zu machen ist unter diesen Bedingungen ebenfalls kaum möglich; in dem Canyon ist es sehr dunkel, man bräuchte ein Stativ, und um das mitzunehmen, bedarf es einer Sondergenehmigung. Die ordentlich kostet.
Da der Zutritt zum Upper Antelope Canyon nur mit Navajo-Führung möglich ist, haben wir die "Photographers Tour" gebucht. Allerdings nicht um die Mittagszeit, wo der Sonneneinfall in den Canyon fast senkrecht ist und sich sehr eindrucksvolle Lichtstrahlen, die "beams", zeigen: zu diesem Zeitpunkt kostet die Tour zwischen $150 und $200 pro Person und ist auf Monate ausgebucht. Wir waren nachmittags drin, zum Schnäppchen von $90 pro Nase. Man darf aber nicht denken, dass die Fotografen während ihres Besuchs im leeren Canyon stünden, mitnichten! Natürlich geht da gleichzeitig das Durchschleusen der normalen Besucher (die ca. $30 für diese Tortur berappen müssen) weiter. Diese werden lediglich kurz aufgehalten oder zur Seite geschoben, damit man Fotos ohne Menschenmassen im Bild machen kann. Hierfür bekommt man von den Guides jeweils die genaue Positionierung des Stativs und die Richtung vorgegeben, in der man schießen soll; anschließend hat man 1–2 Minuten Zeit, bis die Touristen sich wieder in die Fotospots ergießen, bis dahin müssen die Bilder geschossen sein. Man bekommt tatsächlich ein paar nette Fotos hin, aber mit kreativer Fotografie hat das absolut nichts mehr zu tun. Die Navajo hingegen können sich freuen: sie scheffeln auf diese Weise Millionen jährlich. Das ist wohl die späte Rache des roten Mannes.
Da ist der Ansatz Utahs, an den Coyote Buttes die Anzahl der Besucher zu begrenzen, der sicherlich angenehmere Weg – aber nur für diejenigen, welche die Lotterie gewinnen. Nur wenige kommen in den Genuss, die Wave besuchen zu dürfen, die meisten werden abgewiesen. Seit wir in Kanab sind, nehmen wir daran Teil, heute waren wir zum vierten Mal dort. Immer von 8:30 bis 9:00, bisher waren immer um die 50 Bingokugeln in der Trommel, wir haben uns sagen lassen, an guten Wochenenden können es auch 75 sein. Es werden insgesamt 10 Leute pro Tag ausgelost; da die meisten zu zweit oder zu dritt teilnehmen, zieht also der nette Ranger jeden Morgen maximal 3–5 Bingokugeln für den nächsten Tag, bis die 10 Plätze weg sind. Man kann sich also ausrechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist. Eher klein.
Wir haben es heute mit der Nummer 15 trotzdem geschafft (FUCKING UNBELIEVABLE! Die 15 ist auf ewig unsere Glückszahl!). Mussten anschließend uns öfters gegenseitig zwicken, da es uns so unwirklich schien. Wir freuen uns tierisch! Morgen um 8:00 geht es los...Läs mer

Katrin FoersterEndlich wieder was Neues von euch! 😄👍🏻 Und herzlich Glückwunsch! Bin gespannt auf die Bilder. War die 15 schon immer eure Glückszahl? Der Ranger sieht echt sympathisch aus. Lustiger Job irgendwie, jeden Morgen Bingo zu spielen.

WestwardsJa, hat gedauert, sorry! Dafür gleich drei Einträge auf einmal. Die letzten Tage hier in Kanab waren gut gefüllt: um 7 aufstehen, frühstücken, zur Lotterie fahren, gleich danach weiter in einen Park, wandern & fotografieren, zwischen 8 und 9 recht kaputt nach Hause, Abendessen. Wir waren einfach zu müde :) Gestern sind wir zu Hause geblieben, um ein wenig durchzuschnaufen, da war Zeit, um sich mal wieder zu melden. Nein, die 15 war nie unsere Glückszahl...zumindest bisher nicht. Und der Ranger ist wirklich supernett. Ich glaube, er heißt Ray, und spült jeden Morgen den exakt (wirklich haargenau) gleichen Text ab, bevor es zur Lotterie geht. Voll lustig. Er macht das anscheinend schon sehr, sehr lange...
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- Dag 212
- lördag 27 maj 2017
- ☀️ 22 °C
- Höjd över havet: 1 607 m
Förenta staternaSand Cove36°59’45” N 112°0’22” W
Die perfekte Welle

Der Standort des bekanntesten Spots innerhalb der Coyote Buttes ist längst kein Geheimnis mehr; die GPS-Koordinaten stehen in jedem Wanderführer. Die Wave ist trotzdem nicht leicht zu erreichen. Sie ist sehr gut versteckt, da sie auf keiner von weitem sichtbaren Anhöhe liegt, sondern vielmehr eingebettet innerhalb kleiner Sandsteinhügel. Sie besitzt keine besonderen Landschaftsmerkmale in der Nähe, und jegliche von Besuchern hinterlassene Wegmarkierungen (zum Beispiel die üblichen Steinhügel) werden von den Rangern regelmäßig entfernt. Es soll eben wenn möglich niemand, der keinen Permit hat, dazu verleitet werden, den Weg dorthin einzuschlagen.
Vom Trailhead (dem Startpunkt des Wanderwegs) bis zur ersten sanften Schwingung der Wave sind es etwas über 5 Kilometer. Es gibt keinen Trampelpfad, keine Wegweiser, die vorgeschlagene Wegführung führt komplett durch wildes, unwirtliches Gelände. Fußstapfen können, müssen aber kein Indikator sein, dass du auf dem richtigen Weg bist, und spätestens ab der Hälfte verläuft der Weg sowieso fast nur noch über Stein – der zudem teilweise magnetisch ist, sodass auch Kompassunterstützung versagen kann. Handyempfang ist schlecht bis gar nicht vorhanden. Und: im Frühling/Sommer ist es im besten Falle sehr warm dort - meistens aber recht heiß. Man sollte unbedingt genug Wasser dabei haben. Da sich nicht wenige Wanderer auf dem Weg dorthin (oder zurück) verlaufen haben, bekommt man vom Visitor Center eine Karte mit Bildern zur Orientierung – das ist die einzige Möglichkeit, dorthin zu gelangen.
Wir machten uns um 10:00 auf dem Weg, um zur Mittagszeit dort anzukommen. Zu dieser Zeit scheint die Sonne senkrecht auf die Wave und wirft keine störenden Schatten. Zur Unterstützung hatten wir noch ein GPS-Gerät dabei, welches unseren Weg dorthin aufzeichnete – so wie bei Hänsel & Gretel, nur etwas zeitgemäßer. Die meisten Leute verlaufen sich nämlich auf dem Rückweg; bei der Rückkehr aus der Wave ist es einige Stunden später, der Sonnenstand anders, die Landschaft sieht komplett verschieden aus, und eventuelle Fußspuren wurden vom Wind verweht.
Die Wave selbst ist nur spektakulär. Sie ist nicht wirklich groß, sondern wirkt lediglich so, da sie meist mit einem Weitwinkel fotografiert wird. Ihre Wände bestehen aus Sand eines längst vergangenen Strandes, als sich noch große Teile des Südwestens Nordamerikas direkt am Pazifik befanden. Dieser Sand verfestigte sich im Laufe der Jahrmillionen zu rot-weißem Sandstein, und der starke Wind und das Regenwasser gaben dem Felsen seinen unverkennbaren Schwung; eine weltweit einzigartige Formation entstand.
Wir hielten uns etwa vier Stunden dort auf, es waren noch weitere 6–7 Leute vor Ort. Durch die Sonnenbewegung entstanden ständig neue Muster. Egal, wie du dich zu ihr positionierst, du hast immer ein Wahnsinnsbild im Sucher... die Wave ist ein wahres Paradies für Landschaftsfotografen!
Anschließend erkundeten wir noch etwas die Umgebung. Während die Wave selbst in einer heutzutage eher windgeschützten Gegend liegt, toben etwas südlich von ihr heftige Winde. Wir wagten uns auf eine Anhöhe nicht weit davon entfernt, um ein paar Panos zu schießen, mussten allerdings kurz darauf wieder runter, weil der Wind zu heftig war; auf dem Video kann man das ein wenig erkennen.
So eindrucksvoll und schön der Ausflug auch war, der Tag endete eher traurig: bei unserer Rückkehr am Trailhead erwarteten uns ein Ranger samt Sheriff. Anscheinend hatte sich ein einzelner Wanderer auf dem Weg zurück verlaufen und war seit mittlerweile mehreren Stunden nicht mehr erreichbar. Wir wurden befragt, ob wir ihn gesehen hätten, was wir leider verneinen mussten. Der Wanderer hatte Stunden zuvor kurz Empfang gehabt und sein Handy sendete einen GPS Signal; Ranger und Sheriff machten sich anschließend mit viel Wasser auf dem Weg, um zu dieser Position mit ATVs zu fahren. Wir hoffen, dass dem Mann nichts passiert ist und er mittlerweile wieder zuhause ist.Läs mer

Nicole BöhmerEs ist großartig - auf dem Weg zur Arbeit das Fernweh gestillt zu bekommen - weiter so, Bitte 😀

Katrin FoersterWahnsinnsbilder, toll geschrieben und super informativ!! 👍🏻😊 Und echt krass... Danke, dass ihr auch die Karte gepostet habt, das ist ja wirklich abenteuerlich. Hoffentlich ist der Wanderer wohlauf..
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- Dag 214
- måndag 29 maj 2017
- ⛅ 24 °C
- Höjd över havet: 1 968 m
Förenta staternaMaricopa Point36°3’60” N 112°8’35” W
Hit the Road, Jack

Reisen ist ein ständiges Abschiednehmen. Diese Tatsache wurde uns erneut bewusst, als wir nach einer Woche Aufenthalt das Haus in Kanab verlassen mussten. Das Haus war klasse, es war ein super gelegener Ausgangspunkt für Tagesausflüge und es war gut, während dieser Zeit sich nicht überlegen zu müssen, wie die Routenplanung für den nächsten Tag auszusehen hat und wo man übernachten will. Es macht Spaß, "on the Road" zu sein, aber jeden Abend in gewohnte vier Wände heimzukommen, hat auch seine Vorzüge. Wir können nun besser verstehen, warum der Mensch vor 10.000 Jahren sesshaft wurde :)
Wir fuhren raus aus Utah Richtung Grand Canyon. Dieser liegt in Arizona, genauso wie die Coyote Buttes, und schon da hatten wir es mit der Zeitumstellung nicht so richtig gerallt. Zu diesem Zeitpunkt war es nicht so schlimm, da wir uns nur kurz in Arizona aufhalten würden. Diesmal war es anders, und wir mussten uns etwas ernsthafter damit ausseinandersetzen.
Das ist in Arizona nämlich nicht so einfach. Prinzipiell gilt (so wie auch in Deutschland auch) in den gesamten USA Sommerzeit (Daylight Savings Time", DST)....bis auf Arizona. Sie machten es einst mit, bis sie feststellten, dass eine Stunde mehr Sonne am Abend keine so gute Idee ist. Mehr Sonne bedeutet mehr Hitze, und das wiederum führt zu einem höheren Energieverbrauch durch Klimaanlage, sodass sie DST wieder abschafften.
Das kriegt man ja noch einigermaßen auf die Uhr. Etwas komplizierter wird es allerdings wenn man weiß, dass das Navajo-Reservat, welches das größte indianische Reservat auf US-Boden ist und dessen Gebiet ein Viertel der Fläche Arizonas einnimmt, sich um die Vorgaben des Landes nichts schert und DST nutzt. Vollkommen undurchsichtig wird es aber durch die Tatsache, dass das Hopi-Reservat, welches innerhalb des Navajo-Gebiets liegt, auf DST wiederum verzichtet und Arizona-Zeit hat. Wie es der Zufall so will, liegen auch viele der POIs nicht nur im Navajo- oder Hopi-Gebiet, sondern zusätzlich auch entlang der Grenze Arizona/Utah. Da hat fast schon jeder Ort seine eigene Zeit, und du rallst irgendwann mal überhaupt nicht mehr, wie spät es gerade ist, da auch die automatische Zeitumstellung des Handys schon lange nicht mehr mitkommt.
Am Ende war uns das einfach nur noch Wurst. Es war halt immer je nach Sonnenstand "irgendwas zwischen 4 und 6 Uhr" oder so ähnlich. What the fuck. Wir sind im Urlaub. Genauer muss man das nicht wissen.
Wir kamen also "irgendwann mal zwischen 4 und 6 Uhr" am Grand Canyon an, und hielten uns knapp zwei Tage dort auf. Der Canyon ist sehr groß (um die 15km durchschnittliche Entfernung zwischen Nord- und Südrand) und es gibt keine Brücke zwischen den beiden Rändern. Diese können also nur getrennt besichtigt werden, die meisten POIs befinden sich allerdings am Südrand. Von diesem aus kann man übrigens auch nicht den Colorado-Fluss am Canyongrund sehen, denn es geht in verschiedenen Abstufungen 1.600m in die Tiefe... wir haben ja mittlerweile einige Canyons gesehen, aber die Bezeichnung "Grand" ist hier mehr als berechtigt. Das Ding ist einfach riesig.
Wir waren am Memorial Day dort, eines der wichtigsten Nationalfeiertage der Amerikaner, es war also ein verlängertes Wochende und der Grand Canyon dementsprechend voll. Trotz der Bedeutung des Canyons als eine DER Sehenswürdigkeiten des US-amerikanischen Südwestens, als DAS Sinnbild amerikanischer Größe und Erhabenheit (die es zweifelsohne besitzt) waren wir trotzdem nicht total geflasht – und das lag nicht unbedingt daran, dass es an diesem Tag so voll war. Wir glauben, dass wir nun doch noch den bereits erwähnten Sättigungspunkt erreicht haben, was Steinformationen in verschiedenen Farben betrifft. Der Grand Canyon sollte trotzdem bei einer Reise durch den Südwesten der USA nicht fehlen – zumal er so groß ist, dass man kaum daran vorbeikommt.Läs mer

Katrin FoersterDas mit den Zeiten ist ja witzig 😂 Zumindest so lange, bis man zu einer z.B. gebuchten Tour irgendwo pünktlich erscheinen muss... Und wieder tolle Bilder!! Echt ganz schön grand, der Grand Canyon 😲
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- Dag 218
- fredag 2 juni 2017
- ☀️ 33 °C
- Höjd över havet: 672 m
Förenta staternaBracken36°6’48” N 115°10’33” W
Too Much Of A Good Thing...

Während unseres USA-Trips sind wir bereits ein paar mal auf der alten Route 66 gefahren, jener Straße, die als eine der ersten das Land komplett durchkreuzte und es somit zu weltweiter Bekanntheit brachte. In dieser Form existiert die Route 66 allerdings nicht mehr; sie ist noch zweispurig, teilweise im schlechten Zustand, und wäre als eigentlicher Interstate Highway nicht mehr in der Lage, es mit dem heutigen Verkehrsaufkommen aufzunehmen. Sie führt aber immer noch teilweise durch faszinierende Landschaften, und wo dies der Fall ist, wurde sie als "Historic Route 66" neben den neu gebauten Teilabschnitten belassen. Besonders hier im Südwesten ist das der Fall, und so bietet sie eine spannende Abwechslung zu den großen, vierspurigen Highways, die meilenweit das Land schnurgerade durchkreuzen.
Die Routenplanung ist mühsam, da der Navi dich natürlich immer auf dem schnellsten und/oder kürzesten Weg irgendwo hinschickt, und die alte Route 66 ist beides nicht...aber es lohnt sich trotzdem. Meistens zumindest.
Wir hatten vor, vom Grand Canyon nach Las Vegas über die alte Route 66 zu fahren (mit einem kleinen Abstecher zum Barringer-Meteoritenkrater und zur Mojave-Wüste samt Killerdünenbesteigung...puh!). Der Teilabschnitt hier ist besonders pittoresk und führt nicht nur durch den Kaibab National Forest, sondern auch durch alte, mittlerweile verlassene Kleinstädte, deren Glanzzeit zu dem Zeitpunkt endete, als schnellere Ersatz-Highways die einstige Ost-West-Verbindung obsolet machten und die Ortschaften vom Durchgangsverkehr trennten. Eines dieser Orte ist zum Beispiel Williams...oder hätte es sein müssen. Denn das Städtchen ist alles andere als verlassen, sondern zu einem Route 66-Touri-Memorial verkommen. Ein Souvenirshop reiht sich an den nächsten, wo du dir deinen Route 66 Kühlschrankpin kaufen kannst. Wir sind genau 10 Minuten dort geblieben.
Es gibt aber die besagten Ortschaften trotzdem noch, zum Beispiel Peach Springs oder Oatman. Das sind teilweise wirklich lost places, aber trotzdem ungleich charmanter als solche Fake-Nummern wie Williams.
Am Mittwoch Abend kamen wir in Las Vegas an, und nahmen uns für den nächsten Tag vor, den gesamten Strip rauf- und wieder runterzulaufen. Auf diesem Wege lässt es sich auch nicht vermeiden, die größten Casinos/Hotels zu besuchen, da man die Straßen um den Strip selten "klassisch", also über dem Bürgersteig überqueren kann, sondern über Straßenbrücken, die (welch Zufall!) durch die Casinos selbst führen. Während uns die alle gleich aussehenden Spielhöllen ziemlich egal waren (wir haben nur ein paar Dollar an den Slotmachines gelassen), fanden wir die überbordende Architektur einiger Hotels umso interessanter. Wir waren zum ersten Mal in Vegas, und haben uns deswegen ganz klassisch im Bellagio eingebucht (siehe Video). Sollten wir aber jemals wieder in die Spielerstadt kommen, wird es wohl das Luxor werden - was für ein abgefahrenes Teil!
Nach 20 Tagen National Parks ist Vegas eine ganz schöne Umstellung; anfänglich war alles etwas zu grell und zu laut und zu bunt. Ich habe aber gemerkt, dass sich das viel leichter ertragen lässt, wenn man leicht einen sitzen hat. So holten wir uns zu unseren Strip-Walk nach kurzer Zeit bei Fat Tuesdays einen 22oz Margarita-Slushy (meine Frage, ob es die verschiedenen Geschmacksrichtungen auch ohne Alkohol gäbe, wurde lediglich mit einem mitleidigem Lächeln beantwortet)... und plötzlich machte alles irgendwie viel mehr Sinn! Vor allem die 17$ für ein kleines Sandwich und die 52$/Person für das Riesenrad. Las Vegas kann nämlich nüchtern ganz schön teuer sein.
Am Freitag, also bevor das Hotelzimmer begann, *richtig* teuer zu werden, sind wir weiter Richtung Death Valley. Wir zogen wieder unsere staubigen Trekkingschuhe an. Es war ein gutes Gefühl :)Läs mer
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- Dag 220
- söndag 4 juni 2017
- ☀️ 40 °C
- Höjd över havet: Havsnivå
Förenta staternaTal des Todes36°15’6” N 116°48’58” W
Im Tal des Todes

Sobald man die Stadtgrenze von Las Vegas passiert hat, ist man in der Mojave-Wüste. Und doch besteht noch ein himmelweiter Unterschied zwischen der Mojave und dem zwei Autostunden entfernten Death Valley. Dieses liegt eingekesselt zwischen mehreren hohen, hintereinander folgenden Gebirgszügen, die jegliche Feuchtigkeit fernhalten. Zudem sorgen einige geothermische Faktoren dafür, dass sich die bereits erhitze Luft nicht erhebt, sondern im Tal bleibt, um sich weiter zu erwärmen. Extrem hohe Temperaturen sind die Folge.
Das Death Valley ist aber nicht nur die heißeste, sondern gleichzeitig auch die tiefste Stelle der USA. Das Tal bei Badwater liegt bei 85m unter dem Meeresspiegel und würde sich unter normalen meteorologischen Verhältnissen schnell mit Wasser aus den umliegenden Gebirgen füllen; die hohen Temperaturen verhindern das jedoch, sodass lediglich eine riesige Salzlache davon zeugt, dass gelegentlich doch noch Wasser ins Tal gelangt.
Wir standen an diesem Tag früher als sonst auf, da davon abgeraten wird, nach 10 Uhr morgens durch den Death Valley zu wandern; die Hiking-Möglichkeiten sind sowieso recht begrenzt. Als wir gegen 9 Uhr am Zabriskie Point ankamen, hatte es schon 36 Grad. Bei Badwater war es zwei Stunden später schon 46 Grad heiß. Die Hitze ist trocken, und somit erträglicher als feuchte Schwüle; man schwitzt sich zwar einen ab, merkt es aber gar nicht wirklich, da der Schweiß sofort verdunstet. Nach 30 Minuten auf dem Salzsee wurde es uns aber doch ein wenig schwindlig, und wir kehrten um; es war eine recht kurze, aber trotzdem sehr intensive Wanderung. Die anschließende Fahrt aus dem Tal mussten wir ohne Klimaanlage absolvieren, um das Auto nicht zu überhitzen. Wir fuhren mit offenen Seitenfenstern, was aber nur geringfügig Abkühlung brachte; es war eher so, als würde man einen riesigen Fön laufen lassen, der dir heiße Luft entgegenbläst.
Als wir das Death Valley verließen, verhinderte ein schneebehängter Gebirgszug die Weiterfahrt Richtung Westen, eine riesige, undurchdringliche Wand, die sich von einem Ende des Horizonts zum anderen erstreckte: die Sierra Nevada. Ursprünglich hatten wir vor, sie wesentlich weiter nördlich am 3000m hohen Tioga-Pass zu überqueren, dort wo sie richtig hoch ist, um anschließend direkt am Eingang des Yosemite Nationalparks zu stehen. Leider ist das momentan noch nicht möglich, da der Pass aufgrund großer Schneemassen noch nicht geöffnet ist. Wir rechneten aber bereits damit und gingen zu Plan B über: Wir umfuhren die Sierra südwärts, um von dort aus alternativ den Sequoia Nationalpark zu besuchen.
Werden unsere unerschrockenen Weltenbummler dort endlich einen waschechten Schwarzbären zu Gesicht bekommen? Oder gar eine Klapperschlange? Das alles erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag. Stay tuned!Läs mer

Katrin FoersterOh neeeeee, ein Cliffhanger!!! Das Warten fällt doch eh schon immer so schwer! 🙈😄 Aber war sicher ein krasser Gegensatz, wenn man nach so einer Hitze wegen SCHNEE nicht die gewünschte Route nehmen kann..
Moldawien ist nicht mehr Bestandteil der Route? 😂
WestwardsMOLWANIEN! Nicht Moldawien. Da sind wir natürlich.