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Deutschland-Tour, Teil 2

Einmal quer durch Deutschland, mit möglichst viel Strecke in den inzwischen nicht mehr ganz neuen Bundesländern.
Teil 2: Karlstadt a. Main - Kap Arkona
Begleitet bis zum Brocken hat mich mein Freund Markus.
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  • Trip start
    July 21, 2018

    Tag 1: Karlstadt - Elfershausen

    July 21, 2018 in Germany

    So, der zweite Teil der Deutschland-Tour hat begonnen. Der Start war eher kühl und regnerisch. Markus und ich wurden auf dem Festivalgelände am Mäuerle von Daniella und dem U&D Personal noch mit einem leckeren Frühstück bewirtet und starteten gegen 09:30 Uhr Richtung Eußenheim. Mittagessen gab es in Hundsbach und nach einer weiteren Rast in Fuchsstadt erreichten wir unser Quartier in Elfershausen dann gegen 18:30 Uhr. Leider wurde das Restaurant im Gasthof Stern heuer aufgegeben und das andere Hotel am Ort hatte eine geschlossene Gesellschaft. Zum Glück machte unser Wirt doch noch kalte Platten und zusammen mit ein, zwei kühlen Bier gab es die verdiente Belohnung für die heutigen 35 km. Morgen gehts auf den Kreuzberg.Read more

  • Tag 2: Elfershausen - Bischofsheim

    July 22, 2018 in Germany

    Nach 39 km und auch einigen Höhenmetern sind wir heute in Bischofsheim angekommen. Zunächst waren wir mit einem ordentlichen Frühstück in Elfershausen gestartet. Nächster Stop war in Burkardroth. Hier gerieten wir in einen Blasmusik-Contest mit einer irren 360-Grad-Beschallung von drei Blechkapellen, das war super! Dazu gabs Steaks und eine süffige Maß. Anschließend schauten wir noch kurz bei Marion & Markus vorbei, die ihr Wohnmobil gerade für den Slowenienurlaub aufgerödelten. Dort beschlossen wir eine Planänderung: Statt auf den Kreuzberg gehen wir direkt nach Bischofsheim, wo wir telefonisch eine schöne Pension reservieren konnten. Schon auf dem gemütlichen Dorffest in Kilianshof erfuhren wir, daß in Bischofsheim heute Stadtfest ist und ließen dort den Abend bei Pizza und großartigem Will-Bier ausklingen. 👍🏼😊Read more

  • Tag 3: Bischofsheim - Weimarschmieden

    July 23, 2018 in Germany

    Unser dritter Tag begann sonnig und warm. Gegen Mittag erreichten wir Oberelsbach. Dort besuchten wir die Pax-Bräu und verbrachten dort eine nette Mittagspause mit dem Seniorchef und den Erzeugnissen des Hauses. Weiter ging es dann über Fladungen nach Weimarschmieden. Hier hat uns die Chefin trotz Ruhetag (!) aufgenommen und lecker bekocht. Die ehemalige Zonengrenze verläuft nur etwa 500 m von hier. Heute waren es gut 31 km, trotzdem bin ich müde und spüre meine Knochen. Morgen geht es weiter ins Werratal.Read more

  • Tag 4: Weimarschmieden - Schmalkalden

    July 24, 2018 in Germany

    Nach einer ruhigen und äußerst erholsamen Nacht in der Einsamkeit von Weimarschmieden starteten wir heute um neun Uhr. Nach wenigen hundert Metern war die ehemalige Zonengrenze erreicht. Unfaßbar, daß diese Grenze zu meiner Bundeswehrzeit noch bestand und heute schon lange Geschichte ist. Gegen elf Uhr machten wir unsere erste Pause auf der Hohen Geba, dem höchsten der thüringischen Rhönberge. Nach Stepfershausen und einem längeren Straßenabschnitt gab es ein Radler in Wasungen an der Werra. Weiter ging es dann über einen waldigen Höhenrücken mit nervigen Fliegen nach Schmalkalden. Der Ort hat sich für die Landesgartenschau 2015 hübsch gemacht, es gibt trotzdem alle Erhaltungszustände der vergangenen Epochen zu sehen. Leider fehlen in dem interessanten Stadtbild die Menschen, die es beleben. Nach dem Abendessen gab es z.B. hier (Studentenstadt!) keine einzige geöffnete Eisdiele mehr. Heute haben wir die 40 km geknackt, morgen geht es nach Eisenach und das wird von der Strecke her ähnlich liegen.Read more

  • Tag 5: Schmalkalden - Eisenach

    July 25, 2018 in Germany ⋅ 26 °C

    Der heutige Weg ist schnell beschrieben: Start in Schmalkalden (noch Sonnencreme im Netto geholt), dann Berg hoch und viele Bäume, dann runter ins Tal nach Brotterode, gleich wieder auf die Höhe, wieder viele Bäume und irgendwann runter und Ankunft in Eisenach. Dazwischen lagen dann 38 km und gut 1.000 hm. Jetzt sitz ich beim Griechen und weiß gar nicht, wie ich mich nachher legen soll, soviel habe ich heute Abend gefuttert. A propos Essen: Heute hab ich zum ersten mal auf einer Wanderhütte unterwegs eine Spezialität der Gegend hier versucht - Würzfleisch. So ein bisschen wie Ragout Fin, nur mit anderem Fleisch und mit Käsedeckel. Interessant..! ☺️ Morgen stehen der Nationalpark Hainich und Mühlhausen auf dem Programm.Read more

  • Tag 6: Eisenach - Mühlhausen

    July 26, 2018 in Germany ⋅ 29 °C

    Das Schwierigste heute morgen war, aus Eisenach irgendwie so herauszufinden, daß man mit Bundesstraßen und Autobahnen nicht in Konflikt kommt, trotzdem die Richtung einigermaßen stimmt und unnötige Umwege vermieden werden. Irgendwann hat das dann auch geklappt und nach einigen Ortschaften, in denen es nichts zu trinken gab, fanden wir eine Jugendherberge am Eingang des Nationalparks Hainich. Nach kurzer Stärkung durchquerten wir dann den größten zusammenhängenden Laubwald in Deutschland, in dem inzwischen sogar wieder Luchse zuhause sind. Weitere Kilometer ohne Versorgung folgten und kurz vor unserem Tagesziel Mühlhausen i. Thüringen fanden wir einen prima Brauereigasthof, um uns für die restlichen 6 km zu motivieren. Mit gut 41 km und bei 33 Grad war das wieder ein anstrengender Tag. Next Stop: Bleicherode.Read more

  • Tag 7: Mühlhausen - Bleicherode

    July 27, 2018 in Germany ⋅ 29 °C

    Da sich das Leukotape dem Ende nähert, haben wir heute früh gleich mal Nachschub besorgt. Gegen Mittag gab es einen kleinen Snack beim 'Alten Kaiser' in Kaisershagen. Dann kamen wieder endlose Alleen und Getreidefelder, soweit das Auge reicht. Die meisten davon sind schon abgeerntet, bei einigen ist die Ernte noch in vollem Gange. Die Dörfer sind oft etwas lieblos am Rand, werden zum Zentrum hin aber immer schöner und haben meist einen beneidenswerten Bestand an hohen, alten Bäumen.
    Von Friedrichsrode versprachen wir uns die Auswahl von drei in der Karte verzeichneten Gaststätten - davon gab es zwei nicht mehr und die dritte hatte geschlossen. Mein Mitwanderer drängte eine Passantin freundlich fast dazu, uns eine Flasche zu verkaufen - dann bekamen wir sie sogar geschenkt. 😊 Nach einem leicht abenteuerlichen Abstieg durch dichten Wald erreichten wir endlich Obergebra. Dort war laut Karte zumindest ein Pizzaimbiß zu finden, der uns dann auch mit eiskaltem Efes versorgte. Markus schlug vor, dort doch gleich auch etwas zu essen, man weiß ja nie.. Eine gute Entscheidung - denn es stellte sich heraus, daß sich unsere gebuchte Pension 'Schachtblick' weit außerhalb von Bleicherode befindet. Also ein eher preisgünstiger Tag heute.. 👍🏼 Insgesamt waren es heute 41 km, morgen Abend wollen wir in Braunlage sein.
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  • Tag 8: Bleicherode - Braunlage

    July 28, 2018 in Germany

    Spät gefrühstückt und mit der Wirtin unserer Baracke verratscht - und schon war es halb zehn, als wir loskamen. Den Vormittag über gingen wir an Straßen und auf staubigen Wegen. Nach dem Überqueren der früheren Landesgrenze waren wir dann auf einmal in Niedersachsen und retteten uns gerade eben noch vor dem Wolkenbruch in die Sparkassenfiliale von Bad Sachsa. Anschließend folgten noch 18 km Bäume mit reichlich auf und ab, unter anderem über den Stöberhai, von wo aus bis in die 90er militärische Aufklärung betrieben wurde. Als wir Braunlage erreichten, war es bereits halb neun abends. Eben waren wir im griechischen Restaurant mit dem Essen fertig, da erwischte uns zum zweiten mal heute ein Unwetter, das wir zum Glück wieder unter Dach aussitzen konnten. Auch zu den offenen Fenstern im Hotel hat nix reingeregnet.. 👍🏼 Heute wieder mal 40 km, morgen wird es weniger - ehrlich..! 🤗Read more

  • Tag 9: Braunlage - Wernigerode

    July 29, 2018 in Germany

    Was für eine Überraschung! Nach den Erfahrungen auf der bisherigen Strecke hatten wir keinerlei Erwartung an Wernigerode. Um so mehr waren wir erstaunt, heute in einem hübschen und lebhaften Städtchen anzukommen. Wir waren morgens um neun in Braunlage gestartet. Der Ort ist aktuell etwas gruselig, man gibt sich aber scheinbar Mühe, das verstaubte Image loszuwerden. Der Anstieg zum Brocken war gleichmäßig und wenig spektakulär, am Gipfel eine bunte Mischung aus Familienausflügen, Rennradfahrern, Segwayfahrern, Wanderern und anderen Irren. Nach einer Stunde hatten wir genug gegessen, getrunken und gesehen und machten uns auf die restlichen Kilometer nach Wernigerode. Der Abstieg war stellenweise steil und wurzelig, teilweise auch nass und sumpfig. Über Hasserode (jetzt wissen wir auch, wo das Bier herkommt) gelangten wir schließlich nach Wernigerode, wo wir in einem hervorragenden spanischen Restaurant das Ende unseres gemeinsamen Weges feierten: Markus fährt wie geplant nach Hause und ich versuche weiterhin, meine Tour zu Ende zu bringen. Der Wetterbericht sagt Rekordwerte voraus, mal schauen, wie sich das entwickelt. 😓 Heute waren es zwar ein paar Höhenmeter über den Brocken, dafür aber nur kommode 29 km.Read more

  • Tag 10: Wernigerode - Gröningen

    July 30, 2018 in Germany ⋅ 23 °C

    Heute war mal ein richtig langweiliger Tag. Markus ist nach Hause gefahren und erholt sich bei Kristallweizen mit Limettensirup auf seinem fabelhaften Palettensofa und mein heutiger Weg zog sich hauptsächlich entlang von kleineren Straßen oder Radwegen durch die sachsen-anhaltinische Provinz. Nach 36km hatte ich heute keine Lust mehr und habe mir die erstbeste Übernachtungsmöglichkeit hier in einem Vorort von Gröningen geschnappt. Morgen wirds nochmal etwas wärmer, daher starte ich schon sehr früh. Leider gibt es keinen brauchbaren anderen Weg vom Harz an die Elbe, da muß ich jetzt durch.Read more

  • Tag 11: Gröningen - Magdeburg

    July 31, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 37 °C

    Zum Glück mußten meine Wirtsleute heute auch früh raus, daher konnte/mußte ich schon um halb sieben frühstücken und war um viertel acht (für Nicht-Franken 07:15) auf der Piste. Nach der gestrigen Motivationslücke bei km 36 mußte ich heute Gas geben, um halbwegs im Plan zu bleiben. Beim Laufen kam mir die Idee, mal meinen früheren Kollegen Sebastian zu kontaktieren, dessen Frau aus Magdeburg stammt und der daher öfter mal von Hannover hierher fährt. Tatsächlich kam nach wenigen Minuten die Antwort, daß er heute Nachmittag Sohn und Schwiegermutter bringt, hier übernachtet und morgen weiter zur Arbeit nach Braunschweig fährt. Das war mal eine Motivation! Jetzt mußte ich unbedingt bis Magdeburg kommen. Die Aussicht, heute Abend nette Gesellschaft zu haben, machte die öde Strecke durch die Börde mit kilometerlangen Kornfeldern, entlang der vierspurigen B81 doch schon viel erträglicher.. Unterwegs buchte ich nochmal das Hotel um, weil ich dachte, daß heute eine Klimaanlage ganz nett wäre. Mit wenigen Pausen, vielen Flaschen Wasser und ohne Mittagessen kam ich dann um viertel sechs im Hotel in der Altstadt an. Auf dem Tacho standen da 46 km bei fast völlig ebener Strecke. Im Aufzug bin ich dann etwas über mein Spiegelbild erschrocken und hab mich gleich mal rasiert. Mit Sebastian und seinem Filius wars ein schöner Abend, den wir in einem tschechischen Lokal verbrachten. Schön, daß das geklappt hat! 😊
    Das Ziel für morgen steht noch nicht fest, in Frage kommen Burg (zu nah) oder Jerichow (zu weit). Mal sehen, ob sich noch was dazwischen finden läßt.
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  • Tag 12: Magdeburg - Parey

    August 1, 2018 in Germany

    Beim Aufziehen der Vorhänge heute früh bot sich ein ungewohntes Bild: Es regnete. Auch gut, dann mußte ich mich mit dem Frühstück auch nicht so beeilen. Nach dem Start überquerte ich gleich mal die Elbe, eine weitere Landmarke auf dem Weg nach Nord-Osten. Jetzt wird es langsam norddeutsch: Es gibt Leuchttürme und Kombüsen, die Wege sind sandig und man grüßt mit "Moin!". Eine Unterkunft hatte ich im Ort Parey aufgetrieben. Leider war der Weg dorthin heute etwas schwierig. Nach einigen kleineren Unwegen stand ich plötzlich vor der Großbaustelle des Elbdeiches und mußte erneut ein paar Kilometer extra machen. Am Ende standen die 50km und morgen muß ich aufpassen, daß es im Rahmen bleibt, sonst streiken meine Füße bald mal.Read more

  • Tag 13: Parey - Tangermünde

    August 2, 2018 in Germany

    So, jetzt bin ich endgültig einen Tag hinter meinem Plan zurück. In der Nacht hatte es begonnen zu gewittern und wie aus Kübeln zu schütten. Blöderweise hat mich dieses Unwetterband nicht quer, sondern längs erwischt und so regnete und gewitterte es bis weit in den Vormittag. Damit war mein Versuch gescheitert, wieder etwas Zeit gutzumachen. Aber damit kann ich jetzt auch leben. Und so waren es heute nur 25 km, die ich nach dem Regen um 11 Uhr anging. Zwischen Ferchland und Grieben wechselte ich mit der Fähre (einziger Fahrgast) auf die Westseite der Elbe. Wegen des niedrigen Wasserstandes wird ab morgen diese Verbindung eingestellt, außerhalb der Fahrrinne hat der Fluß hier nur noch 60 cm. Ich hoffe, daß die Fähren weiter nördlich noch fahren - ich muß morgen ja wieder auf die andere Seite zurück. Der Rest der Strecke führte hinter dem Deich bis Tangermünde. Zur Feier des Tages hatte ich mir dort noch ein schönes Hotel mit Pool gebucht und gönnte meinen Füßen etwas Erholung. Jetzt bin ich wieder im ursprünglichen Rythmus und die kommenden Tagesetappen werden wieder so um +/-40km lang sein.Read more

  • Tag 14: Tangermünde - Havelberg

    August 3, 2018 in Germany

    Zum Glück gab es im Schloss Tangermünde schon ab sechs Uhr ein erstklassiges Frühstück. Das habe ich gleich ausgenutzt und bin kurz nach sieben gestartet. Jetzt ging es auf der linken Seite der Elbe über mehrere Dörfer und das Städtchen Arneburg nach Norden. Kurz vor der Elbfähre gönnte ich mir noch eine ausgiebige Rast, bevor ich dann wieder auf die Ostseite übersetzte. In Sandau überlegte ich, ob es hier vielleicht einen entsprechenden Drink geben könnte (..na? 🌅🍹), aber dazu war es noch zu früh und ich hatte ja auch noch ein paar Kilometer vor mir. Ziel war heute die kleine Stadt Havelberg, sehr idyllisch auf einer Insel im gleichnamigen Fluss gelegen, der kurz darauf in die Elbe mündet. Morgen geht es nach Brandenburg, dem vorletzten Bundesland auf meiner Strecke. Nachtrag: 38 km waren es heute.Read more

  • Tag 15: Havelberg - Pritzwalk

    August 4, 2018 in Germany

    Da es in meiner Unterkunft erst ab acht Uhr Frühstück gab, holte ich mir Belegte und Kaffee beim Bäcker und frühstückte auf meinem Zimmer. Schon kurz nach dem Start war ich dann in Brandenburg. Die Wege zwischen den Dörfern wurden immer schlechter. Vor allem das oft verwendete Buckelpflaster ist eine Tortur, besonders wenn man an dem Tag schon viele Kilometer hinter sich hat. Immer wieder stößt man hier auf gescheiterte Versuche, ein kleines Geschäft aufzubauen. So viele geschlossene Läden, Hotels und Gaststätten habe ich noch nie gesehen. Wundert mich auch nicht - auf den Straßen in den Dörfern ist so gut wie niemand anzutreffen. Ich denke, die jungen Leute sind fast alle weg.
    Aber ab und zu regt sich auch Widerstand: In einem Brauereigasthof machte ich verspätete Mittagspause, aß unerwartet leckeren Salat mit Feta und brachte meinen Flüssigkeitshaushalt preisgünstig wieder in Ordnung. Die letzten sechs der 43 km heute waren dann kein Problem mehr. Ich merke nur, daß das Aufstehen immer schwerer fällt und die Füße länger zur Regeneration brauchen.
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  • Tag 16: Pritzwalk - Stuer

    August 5, 2018 in Germany

    Heute konnte ich leider nicht so zeitig frühstücken, wie ich das gerne wollte und kam so erst gegen halb neun los. Zunächst ging es auf dem Radweg neben der B103 entlang, später musste ich meine Wege im Zickzack zwischen Feldern und Waldstücken von Dorf zu Dorf suchen. Dabei gab es auch immer wieder Überraschungen, aber am Ende kam ich nach knapp 7 Stunden Gehzeit und 37 km an der Südspitze des Plauer Sees an. Hier war ich mit Matze vor acht Wochen auf der Rückreise von Rügen mit dem Wohnmobil gestanden. Die Gegend hier ist auch etwas touristischer - mal sehen, wie sich das auf die Unterkünfte auswirkt. Seit heute bin ich in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs. Morgen gehts nach Waren an der Müritz, dem größten komplett deutschen See.Read more

  • Rag 17: Stuer - Waren/Müritz

    August 6, 2018 in Germany

    Wieder ein früher Start, um die angenehmen Temperaturen noch auszunutzen. Zunächst ging es zum Lenzer Krug am Petersdorfer See, wo wir auch vor ein paar Wochen schon zum Essen waren. Dann ging es weiter in den quirligen Ort Malchow, dort wurde gerade die Drehbrücke geöffnet, um eine ganze Kolonne Boote durchzulassen. Auf diese Weise kann man von Plauer See über Fleesensee und Kölpinsee bis in die Müritz schippern - im Prinzip ist das auch in etwa die Strecke, die ich heute zurückgelegt habe. In Malchow lachte mich das Mittagsangebot eines Fischrestaurants an und so kam ich schon kurz nach elf zu einem geräucherten Rotbarsch mit Kartoffelsalat. Dafür zog sich mein Weg danach wie Kaugummi. Nach einem Trinkstop in Jabel und einer gefühlten Ewigkeit tauchte Waren an der Müritz auf. Am dortigen Strand angekommen war ich dann gut weichgekocht und kühlte mich erstmal mit einem Bad im See ab. (Fast) Wie neugeboren spazierte ich dann die letzten der heutigen 45 km in die Altstadt zu meinem Hotel. Hier ist richtig viel los, dementsprechend gibt es eine große Auswahl, die Preise sind aber auch dementsprechend (Aperol Spritz, klein und schlecht gemischt für 6,50).Read more

  • Tag 18: Waren/Müritz - Neukalen

    August 7, 2018 in Germany

    Zum ersten mal auf der Tour wäre ich heute gerne länger liegen geblieben, als der Wecker ging. Zwischen vier und fünf Uhr hatte die italienische Familie gegenüber ihr Auto beladen. Vielleicht sind sie in Urlaub gefahren, könnte aber auch sein, das sie ausgezogen sind. Irgendwann hatte ich mich dann doch senkrecht und fand mich äußerst bemitleidenswert. Nach dem Frühstück und der gewohnten Packroutine ging es dann aber wieder. Zunächst führte der Weg am Tiefwarensee entlang, der nördlich von Waren liegt. Zu ihm gibt es von der Müritz aus auch keine Verbindung, daher geht es dort auf dem Wasser auch etwas ruhiger zu. Dann folgten wieder endlos Feld- und Waldwege und kurz vor zwei Uhr Mittags erreichte ich Malchin. Dort gab es nur ein Stück Kuchen und Getränke und nach einer knappen Stunde nahm ich die letzten zwölf der 43 Kilometer heute in Angriff. So kam ich einigermaßen zeitig in Neukalen an, bezog meine kleine Holzhütte und spulte mein Ankommprogramm (Wäsche waschen, Bettdecke aus Bezug entfernen, Duschen, Handy und GPS-Akkus laden, Mücken jagen) ab. Nur die Unterkunft für morgen war nicht ganz einfach. Aber nach einigen Telefonaten war auch das gelöst und ich konnte zum gemütlichen Teil übergehen. Aber da die Mücken das gerade auch tun, werde ich es hier auf der Terasse direkt am Wasser nicht mehr lange aushalten - so idyllisch es hier auch ist.Read more

  • Tag 19: Neukalen - Tribsees

    August 8, 2018 in Germany ⋅ 31 °C

    So, fast wäre das jetzt der letzte Beitrag gewesen. Nach dem Abendessen und dem Gute-Nacht-Bier gestern habe ich mich in meiner Mini-Holzhütte nochmal auf Mückenjagd begeben. Dabei habe ich mir den rechten kleinen Zehen dermaßen an dem vorspringenden Bettfuß angeranzt, daß mir erstmal die Luft weggeblieben ist. Heute früh war die Stelle immer noch empfindlich und ich war mir nicht sicher, ob die mit 42 km wieder längere Etappe gutgeht. Die ersten Kilometer bin ich eher gehumpelt, dann ging es immer besser und am Ende des Tages war kein Unterschied mehr zu den vorherigen Ankünften zu merken. Dieses Handicap hätte gerade heute nicht sein müssen, weil schon andere Dinge eher belastend waren: Es waren wieder 37 Grad angesagt, ab 15 Uhr waren Gewitter gemeldet und die heutige Etappe war nochmal einfach nur Strecke machen - ohne größere Highlights und ohne interessantes oder motivierendes Ziel. Zum Zielort Tribsees gibt es auch nicht viel zu sagen. Ich habe nur mit Mühe hier ein Quartier bekommen (etwas oldschool, aber die Vermieterin war sehr entgegenkommend, hat mich Wäsche waschen lassen, lässt mich ein ganzes Haus nutzen und hat mir ein paar Bier kaltgelegt) und am Abend war nur einen Dönerteller aufzutreiben (kein Vergleich zu unserem Karschter Döner von Tuncay! 😋). So, jetzt noch ein kleines Hasseröder aus dem Gefrierfach und dann in die Heia. Morgen gehts ans Meer! 😀💪🏼🌊Read more

  • Tag 20: Tribsees - Stralsund

    August 9, 2018 in Germany ⋅ 25 °C

    Obwohl mir die Vermieterin das "kühlere" Hinterhaus zur Verfügung gestellt hatte, war es keine wirklich angenehme Nacht. Ich war ab fünf Uhr wach, Frühstück war um sieben vereinbart. Das war dann aber um so besser, es gab sogar selbst gezogene Tomaten aus dem Garten. Nach einer netten Unterhaltung mit der Chefin bin ich dann relativ spät aufgebrochen. Der Weg war mal wieder nichts Besonderes. Es ging die meiste Zeit auf dem Damm einer stillgelegten Bahnstrecke entlang und ich hatte das Gefühl in einem grünen Tunnel zu laufen, ohne viel von der Umgebung zu sehen. Das war für mich auch ok, denn heute war nicht der Weg das Ziel, sondern Stralsund bzw. das Meer. Ich kam dort noch vor 16 Uhr an, unterwegs gab es nur zwei kurze Supermarkt-Stopps für Buttermilch und einen kurzen Snack. Ich hatte ein Hotel direkt im Hafen ausgewählt - der Ausblick vom Dachzimmer nach Rügen, Hiddensee und auf die Rügenbrücke ist super! Außenrum gibt es eine gute Auswahl an Restaurants und Kneipen, genau die richtige Größe und Mischung. Am Abend bin ich mal zur Gorch Fock geschlendert, dann was Essen gewesen (Fischsuppe) und jetzt teste ich noch die hiesigen Störtebecker Craft-Biere.🍺 Und 39 km waren es heute.Read more

  • Tag 21: Stralsund - Wiek

    August 10, 2018 in Germany

    Als ich mich gestern Abend ins Bett legte, zog gerade ein Gewitter über dem Sund auf, und ich hatte einen Logenplatz. Ich bin trotzdem Sekunden nachdem ich das kurze Video aufgenommen hatte eingeschlafen. Heute war dann nochmal ein richtig langer Tag. Ich hatte an der Wittower Fähre keine Unterkunft bekommen. Dadurch mußte ich weiter laufen, als ich eigentlich geplant hatte. Am Ende waren es 52 km, aber die Temperatur lag bei äußerst angenehmen 24 Grad, dazu ein strammer Wind von Westen - optimales Wetter zum Laufen. Und über den Tag verteilt gab es auch immer wieder einzelne Highlights: Eine kurze Bierprobe bei der Inselbrauerei in Rambin, Kaffee und Kuchen im Cafe in Gingst, die kurze Überfahrt mit der Wittower Fähre und der am Ende harte aber traumhaft schöne Weg entlang der Küste nach Wiek. Dort kam ich nach gut neun Stunden reiner Gehzeit um 19 Uhr an. Und morgen?
    Finaaaaleee...!!! 😀👍🏼🌊😎🏖
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  • Tag 22: Wiek - Kap Arkona

    August 11, 2018 in Germany

    So, das wars jetzt. Am Kap Arkona war meine Tour eigentlich zu Ende. Aber irgendwie hatte ich mir das spektakulärer vorgestellt. Ich war relativ spät in Wiek losgegangen, es standen ja nur etwa 17 km auf dem Programm. Auf den letzten paar Kilometern konnte man das Meer zwischen den Bäumen durchschimmern sehen - kleine Buchten, durchsetzt mit großen Felsbrocken und weißem Sand. Und auf einmal endete der Weg in einem kleinen, staubigen Platz, an dessen Rand ein Fernrohr montiert war. Das war es also, das Kap Arkona. Ich schoß nur schnell ein paar Selfies und machte mich mit großen Schritten wieder auf den Weg nach Süden, weil sich eine dunkle Wand von Westen näherte. In dem winzigen Fischerdorf Vitt direkt am Meer war ich neulich schon mit Matze gewesen. Ich schaffte es gerade so dorthin, ohne naß zu werden. Nach einer ausgedehnten Pause saß ich noch eine Weile ganz alleine am Wasser, schaute den Möwen zu, spürte den Wechsel von Sonne und Wolken auf der Haut und fühlte mich erst in diesem Moment so richtig an meinem Zielort angekommen.Read more

    Trip end
    August 12, 2018