Nepal 2019

September - October 2019
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  • Day 17

    Kathmandu!

    October 14, 2019 in Nepal ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute haben wir einen entspannten Tag in Kathmandu mit etwas Sightseeing und Souvenir-Shopping geplant, bevor es für Nora leider schon wieder zurück nach Deutschland ging.
    Nach dem Frühstück haben wir uns also knieschonend mit einer Rikscha zum Durbar Square fahren lassen. Der Rikscha-Fahrer war super lieb und gab uns auf der Fahrt noch eine kleine Stadtführung, indem er uns an einem kleinen Festplatz mit Gesängen vorbeifuhr, uns einen weiteren, in einem Hinterhof versteckten, Tempel zeigte und sich als Fotograph bewies, in dem er anbot Fotos von uns in seiner mit Blumen geschmückten Rikscha zu machen.
    Am Durbar Square buchten wir dann einen Guide, der uns einiges über die vielen Tempel auf dem Platz erklärte. So gibt es einen Erotik-Tempel und einen Hippie-Tempel, der seinen Namen von den früheren Hippie-Touris aus Europa hat, die dort Gras rauchten (es gibt in Nepal übrigens einen Tag im Jahr, in dem es allen Nepalesen erlaubt ist, Gras zu rauchen). Dann erzählte er von der Kumari, einem auserwählten Mädchen (insbesondere optische Merkmale sind wichtig), welches als Inkarnation der Göttin Taleju verehrt wird. Sie lebt bis zur ersten Menstruation im Kumari-Chowk (einem Tempel) und darf nur an bestimmten Tagen den Tempel verlassen. Dort kriegt sie Privatunterricht und wird von einer Angestellten rundum betreut und versorgt. Ihre Eltern durfen sie nur manchmal besuchen. Als Lohn kriegt sie ihr Leben lang eine kleine Pension vom Staat. Die aktuelle Kumari ist 4,5 Jahre alt und auf Rufe unseres Guides hin und folgenden strengen Anweisungen der Kindermutter aus dem linken der drei Fenster des Tempels, dass keiner ein Foto der Kumari machen darf, öffnete sich das mittlere Fenster und das Mädchengesicht der Kumari guckte heraus. Ein komischer Moment, das Mädchen zu sehen, was zwar sicher eine gute Bildung und Betreuung im Tempel kriegt, trotzdem jedoch so fern ab vom öffentlichen Leben aufwächst...
    Auf dem Durbar Square haben wir uns dann beim Kauf von Klangschalen und einem Tiger-Ziege-Spiel im erfolgreichen Verhandeln erprobt.
    Danach sind wir zurück durch die engen, mit Mopeds gefüllten Gassen von Kathmandu Richtung Thamel gelaufen. Die Gassen wirkten heute jedoch trotzdem deutlich leerer als noch vor zwei Wochen, wo Mopeds nur schwer einen Weg durch die Menschenmenge fanden. Vielleicht war doch das Festival "Schuld" an den riesigen Menschenmassen, die sich durch die Straßen von Kathmandu drängten.
    Nachdem wir bereits in Pokhara erfolglos versucht haben, an Moskito-Spray zu kommen (überall hieß es, dass es ausverkauft sei und der Doktor der Trekker-Klinik erzählte uns, dass es aktuell nur auf dem Schwarzmarkt zum vielfachen des eigentlichen Preises verfügbar sei), kriegten wir tatsächlich beim letzten Versuch noch ein pflanzliches Spray gegen Dengue-Mücken.
    Nora ist dann gegen frühen Abend zum Flughafen gefahren, während Laura den Abend im gemütlichen "Places" Restaurant, auf dem Boden in einer großen Matratzenlandschaft sitzend und versorgt mit leckerem Essen, ausklingen lassen hat.
    Für mich (Laura) geht es morgen für drei Tage in den Dschungel Chitwan mit einer geführten Tour. Dort soll es neben vielen Vogelarten auch Krokodile, Nashörner und Tiger geben, auch wenn letztere wohl nur sehr schwer zu sehen sind.
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  • Day 18

    Ab in den Dschungel! (Chitwan)

    October 15, 2019 in Nepal ⋅ ☀️ 32 °C

    Pünktlich um 6:30 Uhr holte mich einer der Reiseagentur ab und brachte mich zur Busstation, wo ich in einen Touri-Bus nach Chitwan stieg. Der Bus war, wie schon der letzte Touri-Bus, deutlich komfortabler und auch die Panoramastraßen nach Chitwan waren fast durchgängig asphaltiert und hatten kaum Schlaglöcher. Es ging vorbei an Reisfeldern, durch die Anfänge des Himalayas und immer wieder kamen uns die schön geschmückten bunten nepalesischen Trucks entgegen. So legten wir die 150km inklusive zweier Pausen in sportlichen sechs Stunden zurück :)
    Angekommen in Chitwan/Sauraha lief alles top organisiert weiter! Ein Jeep holte mich von der Busstation ab und brachte mich in das schöne Rainbow Safari Resort. Dort kriegte ich eine Erklärung zum Programm der nächsten Tage und das Mittagessen stand schon bereit.
    Um 16 Uhr ging es dann los. Zu meiner Gruppe gehören ein kanadisches Pärchen, eine Schweizerin, eine Chinesin und zwei malaysische Mädels - alle super nett! Wir starteten eine kleine Erkundungstour zu Fuß zu einer Aufzucht für teils aggressive Elefanten. Kurz darauf sagte unser Guide, dass er ein Rhino weiter hinten am Fluss vermutet. Also stapften wir hinter ihm durchs Gras auf den Fluss zu. Die Spannung stieg als er meinte, dass wir alle leise sein und dicht zusammen bleiben sollen und die eine Chinesin sollte ihr knallrotes T-Shirt lieber mit ihrer Jacke verdecken, da die Farbe das Rhino sonst aggressiv machen kann. Am Fluss angekommen sahen wir tatsächlich ein Mutter-Rhino mit ihrem Baby im Fluss liegen. Sie ließen sich aber zum Glück nicht stören und wir mussten keine spontane Flucht vor den beiden einlegen (der Guide hatte vorher erzählt, dass er schonmal auf einen Baum flüchten musste - mit meinem immer noch leicht hinterherhinkenden Knie nicht unbedingt meine Wunschvorstellung). Danach ging es zurück auf einen Trampelpfad und weiter am Fluss entlang. Wenig später sahen wir tatsächlich ein zweites Rhino im Fluss, was sogar kurz aufstand, es sich dann aber doch wieder im Fluss bequem machte (wir müssen alle gutes Karma haben meinte der Guide, da wir drei Rhinos gesehen hatten). Danach haben wir gerade noch so den Sonnenuntergang auf der anderen Flussseite gesehen und sind dann zurück zur Unterkunft gelaufen :)
    Nach dem Abendbrot wurde dann noch etwas Kultur in Form einer Tanzvorführung geboten. Meine Vorstellungen von einer kleinen Gartenvorführung wurden stark übertroffen! Wir fuhren in das lokale Theater und nach dem Singen der nepalesischen Nationalhymne führte uns eine Moderatoren, teils auf Englisch und teils auf Nepalesisch, durch ein Programm verschiedener traditioneller Tänze. Der Bekannteste ist wohl der Stocktanz, wo durch das tänzerische zusammenschlagen von Bambusstöcken Rhythmen gespielt werden. Es gab aber auch eine Comedy-Tanzeinlage mit einem als Pfau verkleideten Tänzer, Gesangvorführungen und ein kleiner Feuertanz, der noch bis heute auch zur Abwehr von Tieren genutzt wird. Eine spannende Erfahrung!
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  • Day 19

    Chitwan Nationalpark

    October 16, 2019 in Nepal ⋅ ☀️ 31 °C

    Um 6:30 Uhr gab's Frühstück und um 7 Uhr ging's los zur Kanutour. In einem traditionellen Kanu, was aus einem Holzstamm gebaut und dann mit Harz verklebt wurde, ging es, angetrieben mit einem Bambusstab, über den Rapti Fluss durch den Dschungel. Schon bald konnten wir vereinzelt drei (wohl aggressive) Krokodile beobachten, wie sie ein erstes Sonnenbad nahmen, nachdem der Morgen recht diesig war. Am Flussufer waren viele Vögel zu sehen und in der Luft konnten wir einen Fischadler sehen. Nach einer knappen Stunde ging es an Land und es gab zunächst eine Sicherheitsunterweisung, wie wir uns bei verschiedenen Tieren im Falle eines Angriffs verhalten sollen (Rhino: im Zickzack weglaufen und notfalls auf einen Baum klettern; Bär: in der Gruppe bleiben und laute Geräusche machen; Tiger: in der Gruppe bleiben und Augenkontakt halten, da ein Tiger immer von hinten angreift). Zum Glück mussten wir die einzelnen Taktiken nicht in der Praxis testen. Trotzdem sahen wir ein paar Affen, eine Herde Hirsche und zumindest Spuren von größeren Tieren. Die Dschungelwanderung endete in einer Elefantenzucht, welche sich für den Erhalt der Artenvielfalt bei den nepalesischen Elefanten einsetzt. Das kleinste Elefantenbaby war gerade zwei Wochen alt! Mit dem Jeep ging es weiter nach Tharu, wo wir uns den kleinen Ort und das lokale Museum angeguckt haben, und dann zurück zur Unterkunft.
    Nach dem Mittag ging's auf eine vierstündige Jeep-Safari - und wir hatten wieder Glück! Trotz des im Herbst nach der Monsunzeit sehr hohen Grases und entsprechend schlechter Sicht haben wir einen Bären und zwei Rhinos (Nashörner), die einen Streit hatten und hintereinander über die Straße gerannt sind gesehen und konnten viele Vögeln, Affen, Hirschen und Wildschweinen beobachten. Im Park gibt's aktuell auf 900km^2 gut 600 Nashörner und 93 Tiger. Seit ein paar Jahrzehnten ist die Jagd und auch die Abholzung im Park streng verboten und der Park wird dahingehend stark mit Videokameras überwacht.
    Zum Abendbrot gab es super leckeres Dal Bhat und die Angestellten des Hotels waren wieder super bemüht, dass es uns gut geht. Ein Hotelmanager erzählte dann noch, dass sie erst seit 5-6 Jahren das Essen fast ausschließlich aus der Region beziehen, um so die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Vorher war dies nicht möglich, da die Leute Angst vor einem schlechten Karma hatten, wenn sie Essen verkaufen anstatt es zu verschenken. Eigentlich ein schöner Gedanke!
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  • Day 20

    Chitwan & Kathmandu

    October 17, 2019 in Nepal ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Tag startete bereits um 6 Uhr mit einem Spaziergang zur Vogelbeobachtung. Da wir hintereinander zwei Nashörner am Flussufer sahen, wurde es zwar eher eine Nashorn-Beobachtung, was aber sicher spannender war! Das eine Nashorn kreuzte den Fluss und das andere (ein männliches und entsprechend wohl aggressiveres) ließ erstmal etwas Wasser vor unserem Augen. Es ist schon lustig, wie träge sich die Tiere bewegen und wie sie aber gleichzeitig mit bis zu 40km/h durchs Gebüsch rennen können, wenn es drauf ankommt (wie z.B. bei der Verfolgungsjagd gestern).
    Danach gab es Frühstück und wir wurden mit dem Aufmalen eines roten Punktes auf die Stirn und dem Wunsch für eine gute weitere Reise verabschiedet. Vier andere aus der Gruppe haben auch den Bus nach Kathmandu mit mir genommen. Wegen starkem Verkehrs und einem laut vor sich hin meditierenden Nepalesen neben mir zog sich die Busfahrt etwas und wir haben letztendlich über neun Stunden für die 150km gebraucht (für die letzten 15 Kilometer haben wir über 2 Stunden gebraucht...).
    Somit war es schon fast dunkel eh ich im Hotel war, sodass ich nur noch etwas Souvenir-Shopping in Thamel gemacht habe und mir eine Fußmassage gegönnt hab.
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  • Day 21

    Das Kathmandutal

    October 18, 2019 in Nepal ⋅ ⛅ 21 °C

    Das Hotel hat mir heute den Taxifahrer Kumar organisiert, der mich zu einem (ich denke für beide Seiten) fairen Preis zu drei Sehenswürdigkeiten rund um Kathmandu gefahren hat: der buddhistischen Stupa Bodnath, dem in Nepal heiligsten hinduistischen Tempel Pashupatinath und der angeblich besterhaltenen alten Stadt des Kathmandutals Bhaktapur.
    Der Tempel Bodnath war wie schon der Tempel Swayambhu in Kathmandu beeindruckend. Die leisen Klänge des gesungenen buddhistischen Mantras "Om mani padme hum" waren überall zu hören, Menschen drehten die Gebetsmühlen rund um die Stupa (die Drehung einer Mühle ist wohl so viel wert wie das 11000-malige Aufsagen des darin eingesetzten Mantras) und nahmen an Zeremonien in der Gompa Teil.
    Danach ging es zur hinduistischen Gebetsstätte Pashupatinath. Sie ist nach einer in Indien die größte Gebetsstätte ihrer Art weltweit. Neben hinduistischen Zeremonien finden hier vor allem Leichenverbrennungen statt. Die Verstorbenen werden nur wenige Stunden nach ihrem Tod unter Anteilnahme ihrer Angehörigen am Flussufer verbrannt. Das Ritual wird von zahlreichen Ritualen begleitet. Wenn der Vater stirbt werden dem Sohn beispielsweise die Haare abrasiert. Auch als Tourist hat man einen Blick auf die Verbrennungsstätten und auf die begleitende Zeremonie. Ich war irgendwie ganz froh, nicht den Anfang einer solche Verbrennung mitbekommen zu haben...neben den bedrückenden Verbrennungsstätten wird das Gelände jedoch zusätzlich von zahlreichen Tempeln geschmückt. Überall sah man farbenfroh gekleidete Hindus, die in Gruppen Ritualen nachgingen, indem sie gemeinsam sangen oder meditierten/beteten. Als mich eine hinduistische Familie fragte, ob ich ein Foto von ihnen vor dem Tempel machen könnte, fragte ich, ob sie auch eins von mir machen können. Irgendwie missverstanden sie mich und posierten stattdessen zusammen mit mir für ein Foto, sodass ein deutlich farbenfroheres Foto als erhofft entstand :)
    Am Schluss (bereits etwas überladen von den ganzen Eindrücken) ging es noch nach Bhaktapur. Eine beeindruckende Stadt mir vielen alten Gebäuden und Tempeln! Auch hier sah man zwar überall noch die Schäden vom Erdbeben 2015 und Häuser müssen weiterhin gestützt werden; insgesamt scheint aber schon vieles wieder aufgebaut zu sein! Ich traf noch zufällig die zwei Kanadier der Chitwan-Tour wieder, die morgen zurückfliegen.
    Dann ging es zurück zum letzten kleinen Stadtbummel in Thamel, bevor es dann gegen frühen Abend zum Flughafen geht und damit auf den Rückweg Richtung Westen. Da habe ich auch nochmal Dal Bhat gegessen, was wohl 80% der Nepalesen zwei Mal täglich zu sich nehmen. Es ist aber auch wirklich lecker und besteht aus Reis einer Art Suppe und einem Eintopf, etwas Rohkost und etwas gekochtes Gemüse.
    Kumar erzählte noch, dass in Kathmandu 60% der Menschen keiner festen Arbeit nachgingen (im Gegensatz zu den "ständig arbeitenden Deutschen") und deshalb so viele Menschen zu jeder Uhrzeit auf der Straße unterwegs wären. Eine erschreckende Zahl, die ich nochmal genauer recherchieren werde.
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  • Day 22

    Back Home!

    October 19, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Kumar hat mich in Kathmandu zum Flughafen gefahren und ich konnte auf dem Weg dorthin nochmal etwas nepalesisches Straßenchaos "genießen". Mir ist aufgefallen, dass es quasi keine Ampeln gibt, nur manchmal eine Art Kreisel. Aber insgesamt wird Vorfahrt etc. einfach durch Hupen geregelt. Fast wären wir mit einem Bus kollidiert aber eine zentimetergenaue Abschätzung des Bremsweges ließ uns kurz vorher zum stehen kommen. Am Flughafen klappte alles gut und schon bald war ich im Flieger nach Abu Dhabi und der abnehmende Mond leuchtete zum Abschied nochmal rot über Kathmandu.
    In Abu Dhabi hatte ich dann 10,5 Stunden Aufenthalt über Nacht vor mir. Ich hatte Glück und hab einen der sehr raren gepolsterten Sitzgelegenheiten bekommen. Trotzdem tat irgendwann jede mögliche Schlafposition weh, sodass ich die Zeit lieber zum Fotos sortieren genutzt habe.
    Dann ging es weiter nach Amsterdam, wo ich noch drei Stunden Puffer hatte, bis mein Zug weiterfuhr.
    Nach über 37 Stunden unterwegs-sein war ich dann doch ziemlich froh, wieder zu Hause zu sein und ins eigene Bett fallen zu können :)
    Ein toller Urlaub ibeibem faszinierenden Land mit tausenden neuen Eindrücken geht vorbei.
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