Schon seit Jugendzeiten interessieren mich fremde Länder und Kulturen, und ich habe bisher mehr als 60 Länder auf allen Kontinenten bereisen dürfen. Besonders interessieren mich "weite" Landschaften und Orte, die ihre Ursprünglichkeit bewahrt haben. Read more Osnabrück, Deutschland
  • Day 4–5

    Tirana

    July 12, 2023 in Albania ⋅ ☀️ 35 °C

    In der Hitze waren wir über jeden Schattenplatz froh. Wir gingen auf einen Markt und erfreuten uns an dem umfangreichen Angebot an Obst und Gemüse, vor allem dem erntefrischen Knoblauch. Und dem angeschlossenen Trödelmarkt, wo es noch viele Dinge aus sozialistischen Zeiten zu erwerben gab.
    Anschließend setzten wir die Stadterkundung in süd-westlicher Richtung fort und erreichten die Kathedrale der Auferstehung Christi (albanisch Katedralja e Ngjalljës së Krishtit), einer der wichtigsten Sakralbauten der albanischen Hauptstadt Tirana. Die 2012 eröffnete Kathedrale gehört der albanisch-orthodoxen Kirche und die Konstruktion orientiert sich an der Hagia Sophia.
    Der Bau besteht aus einem großen Kuppelgebäude und einem nebenstehenden, 46 Meter hohen Glockenturm. Der Glockenturm besteht aus vier überdimensionierten Osterkerzen, die die vier Evangelisten symbolisieren. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 26 Metern und ist 23 Meter hoch.

    Gegenüber der Kathedrale befindet sich das House of Leaves, die ehemalige Abhörzentrale Albaniens. Das Museum der geheimen Überwachung, auch bekannt als Haus der Blätter, wurde als historisches Museum am 23. Mai 2017 in dem Gebäude eröffnet, das während der kommunistischen Ära als Hauptsitz der Stasi diente. Das Museum ist „den unschuldigen Menschen gewidmet, die während des kommunistischen Regimes bespitzelt, verhaftet, verfolgt, verurteilt und hingerichtet wurden“.
    Seinen Namen "House of Leaves" erhielt das Gebäude wegen der Kletterpflanze, die seine Fassade bedeckt. Eine andere Version besagt, dass mit den "Blättern" die zahlreichen Unterlagen gemeint sind, die über Personen hier gesammelt wurden. Es verfügt über insgesamt 31 Räume.
    Auf unserem Weg durch die Straßen fielen uns erneut die "Protzkarren" auf. Begeistert war ich von den Parkkünsten des Touranfahrers. Als begeisterter Skatspieler kam ich nicht umhin mir eine dezente Halskette zu gönnen. Unser Abendessen nahmen wir in einem Restaurant ein, dass eine heimelige Gartenlaubeatmosphäre verbreitete. Tirana war auf jeden Fall eine Reise wert, aber nicht zwingend bei 35°C :-(
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  • Day 3–5

    Tirana

    July 11, 2023 in Albania ⋅ ☀️ 34 °C

    Wir waren gespannt auf die Hauptstadt Albaniens. Es erwartete uns eine Mischung aus Moderne, Turbokapitalismus und Reminiszenzen aus (fast vergessenen) sozialistischen Zeiten. Bis 1990 war Albanien komplett abgeschottet. Die kommunistische Regierung führte das Land seit 1967 mit harter Hand und verbot alle Oppositionen. Nach dem Sturz der kommunistischen Regierung öffnete sich das Land langsam. Wir erlebten eine Hauptstadt mit sehr westlicher Prägung. An vielen Ecken hatten moderne Bars und Coffeeshops eröffnet, aus denen vorwiegend aktuelle Popsongs ertönten. Man sagte uns, dass viele junge Albaner, die nach Grenzöffnung 1990 das Land verlassen hatten, nunmehr zurück kehrten um ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Überall schallte uns englische Musik entgegen. Auffallend war auch die Anzahl großer Autos die uns auf den Straßen begegneten. Das war uns schon in Shkoder aufgefallen. Wir erfuhren, dass in Albanien das Auto DAS Statussymbol ist. Viele Albaner verschulden sich um sich eines dieser protzigen Vehikel leisten zu können.
    Zu Fuß war das Zentrum Tiranas gut zu erkunden. Ich erfreute mich an der Melange moderner Architektur und sozialistischer Bauten. Im Zentrum Tiranas ist der Skanderbeg-Platz, der nach dem Nationalhelden benannt ist.
    Wir gelangten an einen ehemaligen Atombunker. Der paranoide Staatschef und Diktatot Enver Hoxha hatte aus Angst vor Angriffen das gesamte Land mit Bunkeranlagen überzogen. Insgesamt 70.000 erbaute er im ganzen Land. Einer dieser Bunker im Zentrum Tiranas wurde zum Museum Bunk'Art 2 umgewandelt, in welchem man etwas über das Netz an Geheimdienstmitarbeitern, die Arbeitslager, die Gefängnisse für politisch Verfolgte, über Abhörmethoden und Folterpraktiken erfuhr. Der real existierende Sozialismus Marke "DDR" lässt grüßen.
    Im Stadtbild Tiranas beeindruckend mich immer wieder aufs Neue die überdimensionalen Fassadengemälde. Besonders das junge Mädchen hat es mir besonders angetan. Und ich weiß nicht warum.
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  • Day 3

    Fährfahrt nach Fierze/Koman-Stausee

    July 11, 2023 in Albania ⋅ ☀️ 31 °C

    Eine Fährfahrt um der Fährfahrt willen. So eine Aktion hatte ich bisher auch noch nicht unternommern. Wir fuhren mit der Fähre nach Fierze am Nordende des Koman-Stausees, obwohl wir in diesem Teil Albaniens keine weiteren Reisepläne hatten. Der Plan war der die Hauptstadt Tirana zu besuchen. Dort wollten wir am Abend übernachten. Durch unsere Fahrt nach Fierze ergab sich ein Umweg von 100 km oder auch 5 Stunden zusätzliche Fahrtzeit. ABER der Weg war das Ziel: die Fährfahrt sollte traumhaft sein... und war es letztendlich auch. Am Morgen um 8 Uhr war es noch recht kühl. Millimetergenau musste ich unser Auto rückwärts auf der Fähre einparken. Jeder Zentimeter wurde ausgenutzt. Um 9 Uhr ging dann die Fahrt los. Frühzeitig hatten wir uns Plätze auf dem Oberdeck in Fahrtrichtung gesichert um einen guten Ausblick zu haben. Den Stausee, den wir befahren, war durch das Aufstauen des Flusses Drin entstanden und zieht sich durch die malerische Schlucht von Malgun. Wir genossen die Ausblicke auf die Landschaft und fühlten uns zeitweise wie in einem Winnetou-Film. Getrübt wurde die Idylle nur durch auf dem Wasser treibende Plastikflaschen. Die wenigen Bewohner an den Ufern, die in dieser abgeschiedenen Gegend nur über den Stausee mit Lebensmitteln versorgt werden können, scheinen vom Umweltschutz noch nicht viel mitbekommen zu haben.
    Dennoch war die knapp 3-stündige Fährfahrt ein Highlight unserer Reise.
    Weniger angenehm war die folgende 2-stündige Tour über verwegene Serpentinenstraßen zur nächsten Überlandstraße. Gefühlt war kein gerader Straßenabschnitt länger als 200m und wir durchfuhren Hunderte von Serpentinen durch menschenleere Gegenden. Gegen 17 Uhr erreichten wir dann Tirana, wo wir 2 Übernachtungen gebucht hatten.
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  • Day 2–3

    Koman Stausee

    July 10, 2023 in Albania ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir waren ohne eine konkrete Reiseroute nach Albanien gekommen. Spontan entschlossen wir uns in Shkodra zum Koman Stausee zu fahren. Dieser lag nur 59 km entfernt. Die ersten 30km bewältigten wir ohne größere Probleme.
    Für die restliche 29 km benötigten wir dann allerdings 1,5 Stunden. Die Straße war mehr oder weniger eine Schotterpiste. Und wo sich noch Reste von Asphalt befanden reihte sich ein Schlagloch an das andere. Eine Tortur für Mensch und Material, und das bei "muckeligen" 30°C Außentemperatur. Erschöpft aber glücklich kamen wir in unserem vorab gebuchten, idyllisch am See gelegenen Guest House "Hotel Vila Franzese", an. Die Unterkunft ähnelte von seiner Bauweise her an ein Feriendomizil für verdiente sozialistische Kader. Die Räume waren aber nett eingerichtet und absolut ruhig. Leider konnten wir nur für 1 Nacht buchen, da für die kommende Nacht die Zimmer belegt waren. Also stand für den nächsten Tag die Weiterreise an. Wir hörten davon, dass die Möglichkeit bestünde mit einer Fähre an das Nordufer des Koman-Stausees nach Fierze zu reisen. Der Fährhafen sei nur 5 km entfernt. Das gefiel uns sehr gut, da wir absolut keine Lust hatten die Schotter-Schlagloch-Piste ein weiteres Mal zu befahren.
    In der Hoffnung noch ein Fährticket zu ergattern machten wir uns auf den Weg zu dem Fähranleger. Dorthin führte eine abenteuerliche Straße über einen kleinen Staudamm und durch einen Tunnel. Am Ende des Tunnels standen wir praktisch direkt am Fähranleger. Ein Mann sprang auf uns zu mit einem Block Fährtickets in der Hand. Er sagte, dass es für die Fähre am nächsten Morgen noch Plätze gäbe, maß mit den Augen die Größe unseres Autos, trug ein paar Zahlen und die Abfahrtzeit per Kugelschreiber in das Ticket ein und hielt es uns unter die Nase. € 72,- sollten wir für die 2,5 stündige Passage zahlen. Ich war skeptisch und überlegte in das Büro am Fähranleger zu gehen. Der Verkäufer versicherte uns aber, dass alles seriös sei und wir ihm das Geld geben könnten. Sehr vertrauenswürdig sah er nicht aus, aber letztendlich gaben wir ihm das Geld und traten den Rückweg durch den Tunnel an. Ein mulmiges Gefühl hatte ich schon. Dies verschwand erst, als wir in einem kleinen Restaurant am Staudamm einen hervorragenden Bauernsalat mit Schafskäse, gefolgt von einem Capuccino und einem noch hervorragenderen lokalen Grappa konsumierten. Der Wirt versicherte uns die Autenthizität des Tickets und bestätigte uns, dass wir einen normalen Preis gezahlt hätten. Gut gestärkt und beruhigz fuhren wir zurück zu unserem Domizil. Der See lockte, und wir entschlossen uns zu einer kleinen Kajaktour. Obwohl schon 25 Jahre verheiratet, hatten wir noch nicht oft gemeinsam in einem (so kleinen) Boot gesessen.
    Die Tour war sehr schön. Aufgrund der Abgeschiedenheit war es absolut ruhig. Ein sehr entspannter Ort. Wir bedauerten, am nächsten Tag abreisen zu müssen. Sollten wir nochmals nach Albanien fahren, so stünde Koman erneut auf unserer Liste.
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  • Day 1–2

    Shkoder

    July 9, 2023 in Albania ⋅ ☀️ 32 °C

    Unser 1. Stopp in Albanien. Wir waren gespannt "wie ein Flitzebogen" was uns in Albanien erwarten würde. Viel hatten wir schon im Vorhinein von diesem Land gehört: von "atemberaubenden Stränden" über eine "faszinierende Bergwelt" bis hin zu "bitterer Armut und Kriminalität". Nun konnten wir uns endlich ein eigenes Bild machen. Ein wenig stand unsere Reise noch auf der Kippe, da ich in Kroatien festgestellt hatte, dass ich meine grüne Versicherungskarte zu Hause vergessen hatte. So ein Mist. Bisher waren wir immer fröhlich durch Europa ohne entsprechendes Dokument gereist. Da Albanien aber nicht in der EU ist, bestand die Möglichkeit, dass wir an der Grenze die Grüne Versicherungskarte vorzeigen mussten. Glücklicherweise konnte ich diese kurz vor knapp noch über meinen Versicherungsagenten in Osnabrück online organisieren. Und an der Grenze angelangt fragte dann niemand danach.... Wir wurden nach der Kontrolle der Reisepässe und des Fahrzeugscheines durchgewunken.
    Wir planten für 2-3 Nächte in Shkoder zu bleiben und eventuell einen Ausflug zum Skutarisee zu unternehmen, an dessen Ufer wir auf unserer Fahrt von Montenegro schon mehrfach entlang gefahren waren. Es war unerträglich heiß in Shkoder. Die Luft schien zu stehen und wir unternahmen einen Bummel durch das Altstadtviertel. Nach 2 Stunden hatten wir mehr oder weniger alles gesehen. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse entschieden wir uns gegen eine mehrfach empfohlene Fahrradtour zum Skutarisee und beschlossen unsere Reise am nächsten Tag fortzusetzen.
    Untergekommen waren wir in einem netten kleinen Hotel mit einem schönen Innenhof in der Nähe der Altstadt.
    Am nächsten Morgen fuhren wir zur Burg Rozafa, einer Burgruine am südlichen Rand der Stadt Shkodra, die im 4. Jahrhundert auf einem maximal 130 Meter hohen Hügel errichtet wurde, welcher an strategisch günstiger Stelle den Abfluss des Skutarisees über die Buna kontrolliert. Wir schlenderten über das weitläufige Gelände der Burg in der Form eines unregelmäßigen Dreiecks und genossen die Ausblicke in die verschiedene Himmelsrichtungen, besonders Richtung Norden auf den Skutarisee.
    Der Eingang zur Festung durch das Haupttor erfolgte über eine Kopfsteinpflasterstraße. Die "Katzenköpfe" waren dermaßen blank poliert, dass ich mit meinen Schlappen Probleme hatte nicht den Halt zu verlieren.
    Nach dem Besuch der Festung gingen wir zurück zum Auto und machten uns auf den Weg Richtung Koman, unserem nächsten Ziel.
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