Irgendwo in Afrika.

October 2021
A 23-day adventure by Mathias, Isabelle, steffis.traveldiary & Nike Read more
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  • Day 10

    Moremi Game Reserve

    October 13, 2021 in Botswana ⋅ ☀️ 35 °C

    Mittwoch, 13.10. Applaus für die Hyäne

    Endlich durften wir weiter ziehen, mlt einem Tag Verspätung! Es wartet auf uns der nächste Nationalpark: Moremi Game Reserve. Im Chobe Nationalpark haben wir verbrannte Erde hinter uns gelassen; selbst Flammen haben wir noch vom durch Blitz ausgelösten Buschbrand gesehen.
    Wir machten uns auf den Weg in Richtung Okavango Delta. Die Landschaft wird deutlich grüner, saftiger und das Gras wächst höher. Seit langem haben wir mal wieder einen Fluss überquert - das erste Highlight des Tages! Eine klapprige und schmale hölzerne Brücke trennt uns und den Nord-Eingang zum Nationalpark.
    Nach einem kurzen Mittagssnack, machten wir uns auf den Weg weitere Tiere zu entdecken. Mit Erfolg! Zum späten Nachmittag, wenn es langsam etwas kühler wird (statt 32 Grad, nur noch 31 Grad ...), ziehen die Wildtiere zum Fluss. Da dieser Nationalpark nur halb so groß ist, treffen hier am Wasser viele Arten aufeinander. So stehen in unmittelbarer Nachbarschaft Zebras, Elefanten, Antilopen, Flusspferde, Büffel und diverse Vögel.
    Highlight 2 des Tages: der Hippo Pool. Im Sumpf dümpeln die Flusspferde nur so vor sich hin. Zwei haben es uns besonders angetan: entweder waren sie beim Zahnarzt oder haben rumgeknutscht. Aus der Ferne konnte wir in ihr riesiges Maul schauen. Sie geben uns ein Hippo-Konzert, das der besten bayrischen Blaskapelle ebenbürtig ist.
    Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir unser Camp, um uns im Dämmern für einen Chilli-Abend einzurichten. In unserer kurzen Abwesenheit haben die Affen die Mülltonne geplündert. Kurz nachdem wir das Chilli serviert haben, besuchte uns die erste Hyäne. Plötzlich stand sie einen Meter neben uns am Esstisch. Vor Schreck sprangen wir alle auf. Uns rutschte das Herz in die Hose.
    Dabei ist es doch Chilli SIN Carne! Aus Disney Filmen wissen wir, Hyänen fressen nur Fleisch. Dies erklärt auch, warum vor 2 Wochen hier ein Tourist mit Grillfleisch in der Hand den Kürzeren im Kampf mit der Hyäne gezogen hat.
    Wie Paranoiten sitzen wir nun hier neben unserem Feuer. Alle Lampen und Leuchtmittel haben wir im Kreis um uns aufgestellt, um die uns auflauernden Hyänen auszumachen. Wir kommen kaum dazu, in Ruhe diesen Bericht zu schreiben. Sie schleicht im Kreis um uns herum. Sobald wir ihre grüne Augen in unseren Lichtstrahl entdecken, vertreiben wir sie mit Klatschen, Buh-Rufen, "du kannst nach Hause gehen"-Gesängen, Kochlöffel und Topfdeckeln.
    Dann entdecken wir eine zweite Hyäne - das ist jetzt genug Nervenkitzel. Ab ins Zelt. Gute Nacht!
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  • Day 11

    Third Bridge Camp

    October 14, 2021 in Botswana ⋅ ☀️ 36 °C

    Donnerstag, 14.10. Dumbo ist tot
    Die Nacht war wild - im wahrsten Sinne des Wortes. Kurz nach dem wir uns in die Zelte verkrochen hatten, kamen nun drei Tüpfelhyänen zurück und inspizierten in aller Seelenruhe unseren Platz. Jetzt gab es ja keine wild klatschenden und jaulenden Touris mehr, die sie auf ihrem Beutezug belästigen können. Leider hatten wir nicht damit gerechnet, dass auch unsere Campinglampen, Knicklichter und Teelichter auf ihrem Speiseplan stehen. Sie müssen wirklich verfressen sein, wenn selbst das Teelicht und die Aluhülle in seine Einzelteile zerlegt wird.
    Im Kampf gegen die Mücken steht es 22:1 - für uns! Nachdem sie uns gleich am Morgen belästigten, mussten diejenige, die sich in unserer Auto verirrt hatten, mit dem Leben bezahlen. Wir hoffen, sie schlagen nicht zurück.
    Die Fahrt über die holprige Sandpiste fühlt sich an wie eine Bootspartie auf rauer See. Dabei haben wir mehrere Verluste zu beklagen, u.a. 2 Tupperdosen, einen Wasserkanister von dem sich Deckel löste, aufgeplatzt Getränkedosen und Flaschen sowie ein offenes Gewürzglas. Ergo: heute heißt es, alle Vorräte aufessen.
    Vom Moremi North Gate, geht's über das South Gate zur Third Bridge. Auf dem Weg gibts die üblichen Verdächtigen zu sehen: Zebras, Tessebes, Antilopen, Elefanten, Geier, Storch, Giraffen, Enten, Flusspferde, Strauße ...
    Highlight heute: das verweste Elefantenbaby umzingelt von Geiern und Schakal. Die Wildnis ist nichts für Weicheier. (Team Löwe!)
    Vier Tage ohne Internet zermürben uns langsam. So muss die freie Zeit statt dessen mit Wäsche waschen und Karten spielen und 5 Mahlzeiten kochen gefüllt werden.
    Heute mal wieder ein bisschen Luxus nach dem gestrigen Hyänenüberfall: wir lassen den Abend auf der Terrasse unseres En Suite Tents ausklingen, im Hintergrund gruzen die Hippos. Doch auch hier gibt es wilde Besucher: ein Elefant, der uns erstaunlich nahe kommt.
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  • Day 12

    Thamalakane River Lodge

    October 15, 2021 in Botswana ⋅ ☀️ 38 °C

    Freitag, 15.10. Die Nachbarn machen Heliflüge, wir waschen Wäsche
    Wir werden langsam Safariprofis und starten mit Sonnenaufgang um 6.00 Uhr in den Tag. Somit sind wir auf den Beinen, wenn auch die Tiere die morgendlichen kühleren Temperaturen nutzen. Die Hippos grunzen wie wild, die Antilopen fressen genüsslich und die Giraffen zupfen das junge Grün von den Dornakazien. Um den Nationalpark richtig auszunutzen, drehen wir noch den 2 stündigen Mbomb Loop. Diese Strecke war, was den Kurvenreichtum und die Bodenwellen angeht, kaum zu übertreffen. Stellt euch einfach vor, ihr rast mit einen Speedboot über stürmische See. Wir und alles Equipment im Kühlschrank und im Kofferraum werden ordentlich durchgeschaukelt. Kurze Entspannung für den Nacken und die Wirbelsäule gab's Frühstück am Bootsanleger.
    Danach ging es zum nächsten stop: Thamalakane River Lodge. Unser Weg war zwischenzeitlich von einer Elefantenherde blockiert. Die Elefantenkühe und ihre Kälber chillten im Schatten am Wegesrand und fraßen genüsslich. Es war ihnen sichtlich egal, dass ihr Rüssel und ihre Stoßzähne auf den Weg ragten und wir uns damit nicht vorbei trauten. Gut 10 Minuten warteten wir geduldig, doch es bewegte sich nicht allzu viel. Bestimmt hätten wir hier bis zur Abenddämmerung ausharren müssen, wenn Matthias sich mit unserem Geländewagen nicht durchs Unterholz geschlagen hätte. Ein Juchei auf unseren Fahrer!
    Nach den tierischen Strapazen mit Hyänen, Löwen, Elefanten und Moskitos, lassen wir uns nun einen Abend verwöhnen. In der River Lodge genießen wir Pool, ein weiches Bett und einen Restaurantbesuch. Schön ist, mal nicht kochen zu müssen oder auch die Zelt aufzubauen, aber so ganz ohne Opfer bleibt dieser Luxusaufenthalt dennoch nicht: Schlangenbesuch bei uns im Bad und Isa zieht sich eine kostengünstige Lippenauffüllung beim Zusammenstoß mit der Glastür zu.

    Ps: kleiner Doku-Tipp (noch ungeprüft) von den ganzen Safari-Profis, die wir hier treffen: "Wild Earth" oder "Safari Live". Ein Äquivalent zum täglichen Alpenpanorama im Fernsehen
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  • Day 13

    Ocavango Delta - Mokoro Overnighter

    October 16, 2021 in Botswana ⋅ ☀️ 37 °C

    Samstag 16.10. African Glamping
    Nach einem leckeren Frühstück wurden wir abgeholt, um ins Okavango-Delta zu fahren. Mal wieder über holprige Sandpisten, vorbei an kleinen Dörfern mit Reet gedeckten runden Lehmhäusern. Diesmal mussten wir nicht selbst fahren, sondern durften die Szenerie aus dem offenen Safariauto betrachten. An diesem hing auch noch ein voll beladenen Anhänger. Verrückt, dass wir nicht im Sand stecken geblieben sind und auch die schmalen hölzernen Brücken unsere Last ausgehalten haben. Scheinbar sind die Straßenverhältnisse hier wirklich "normal".
    Es erwarteten uns doppelt so viele Menschen, als wir selbst waren. Jeder packte an, hiefte das ganze Equipment, was für einen Campingausflug ins Delta so benötigt wird, in die kleinen Fiberglasboote. Sie werden Mokoros genannt. Diese wurden traditionell aus einem Baum geschnitzt und werden durch das flache Wasser gestakt, also mit einem Stab abgedrückt und gelenkt.
    Mit diesen Booten glitten wir lautlos über das Wasser, durch Schilf und an Seerosen vorbei. Wir waren damit auf Augenhöhe der Hippos, die mit uns im gleichen Pool badeten. Unsere Füße und Hände durften wir jedoch nicht ins kühle Nass halten - Kroko-Alarm!
    Nach der zweistündigen Bootsfahrt sind wir auf "unserer Privatinsel" angekommen und die 7 köpfige Crew (alles Mitglieder aus dem kleinen Dorf) war schon dabei, unser Camp aufzubauen. Von der Feuerstelle, über unsere Tafel zum Essen, einem Toilettensitz über einem Loch bis hin zur Dusche war an alles gedacht. Kurze Zeit später hieß es sogar "your rooms are ready". So schlafen wir heute Nacht auf weichen Matratzen, dicken flauschigen Decken und den hübsch hergerichteten Handtüchern - ganz wie in einem Hotelzimmer.
    Die Siesta-Time wurde uns mit Keksen und über dem Feuer gekochtem Tee, Kaffee und Kakao versüßt.
    Danach ging es zu unserer ersten Fußsafari durch den Busch. Wir lernten so einiges über tierische Kacka, z.b. dass die Hippomännchen Dünnpfiff haben und den Dung zur Reviermarkierung im Umfeld verteilen. Der Elefantendung ist bestens geeignet, um ein Feuer anzuzünden oder mit dem Qualm Moskitos zu vertreiben. Wildbeest-Köttel sind größer als die der Impalas. Und bei Zebras sieht es aus wie bei Pferden. Auch werden wir im Spurenlesen ausgebildet. Zudem ist es sehr wichtig, dass wir uns mit der Windrichtung hinter den Wildtieren positionieren, damit sie uns nicht riechen. Bei direktem Löwenkontakt sollten wir ihm in die Augen schauen und brüllen. Vor Elefanten und Büffeln laufen wir am besten weg und verstecken uns hinterm nächsten Busch. Zebras und Antilopen sind hingegen solche Schisser, dass wir keine Verteidigungsstragegien benötigen; sie rennen eher vor uns weg.
    Neben den üblichen Verdächtigen, wie Elefanten, Zebras, Wildbeest und Giraffen, lernten wir auf dieser Tour so einiges über die kleinen Termiten (optisch nicht mit Ameisen zu verwechseln). Sie brauchen einige Jahren, um einen bis zu 2 Meter hohen Termitenhügel zu errichten. Die Zusammensetzung ähnelt Zement, sodass mit der Zugabe von Wasser Ziegelsteine für die umliegenden Dörfer aus diesem Material geformt werden. Bemerkenswert ist außerdem, dass die Termitenhügel die Basis für die Inseln im Okavango Delta bilden: Elefanten nutzen die Hügel gerne als ihre "Kopfkissen", lehnen sich an ihnen an oder schnuppern sich an ihnen. Wenn sie dann mal aufs Klo müssen, verteilen sie die frische Elefantenkacka, welche mit Samen und Früchten der verschiedensten Pflanzen bestückt ist, in diesem Gelände. So entsteht langsam neues, artenreiches Land.
    Mit unseren fleißigen Helferlein lassen wir den Abend mit Spaghetti und Bush-Bolognese am Feuer ausklingen.Gemeinsam sitzen wir mot den Guides und soe beantworten unsere vielen neugierigen Fragen zur Tierwelt, ihren gefährlichsten Begegnungen mit Wildtieren, ihrem Leben im Dorf, wann und wie geheiratet wird und welche Feste sie feiern.
    Wir werden von vorne bist hinten verwöhnt. Hier im Busch muss man wirklich sagen, dass ist Glamping (Glamorous Camping) pur! Etwas unangenehm ist jedoch, dass wir behandelt werden wie die Könige: es wird uns alles hinter hergetragen, kein Wunsch bleibt unerfüllt, wir sitzen auf Stühlen an einem gesonderten Tisch mit Tischdecke, während die Guides und Helfer am Boden an einer anderen Seite des Camps sitzen. Diese Klassengesellschaft zwischen Schwarz und Weiß, Reich und Arm ist uns nun schon so oft aufgefallen. Aber was ist nun richtig? Einerseits finden wir es unangenehm und möchten nicht als was besseres behandelt werden, gleichzeitig bringen wir mit unserem Ausflug Geld und Jobs in diese abgelegen Regionen. Alles ein Für und Wider, über das sich lange diskutieren ließe. Ich wünschte mir, dass diese Grenzen täglich ein Stück unwichtiger werden.
    Eine Idee hier wäre tatsächlich, dass wir beim Campbau helfen könnten oder wir zusammen mit der ganzen Crew an gleichen Tisch die gleiche Gerichte essen würden. Das wäre für mich ein erster Schritt, auf Augenhöhe mit einander zu sein ....
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  • Day 14

    Baines Baobabs

    October 17, 2021 in Botswana ⋅ ☀️ 35 °C

    Sonntag, 17.10. Knappe Geschichte!
    5.20 Uhr klingelte der Wecker - einmal auf dem Handy und gleichzeitig der Weckruf des Guides. Schnelles Frühstück aus Müsli, Baked Beans, Spiegelei und Bacon bevor wir uns wieder unsere Abenteurer-Klamotten überwarfen und den Busch erneut zu Fuß durchquerten. Am Horizont waren Löwen und Büffel zu entdecken. Die Flusslandschaft verändert sich täglich, sodass selbst unsere Guides davon überrascht waren, dass statt des geplante Weges nun ein Wasserloch vor uns lag. Aber kein Problem: mit dem Mokoro: konnten wir es überwinden. 5000 Schritte später, inkl. Elefant, Giraffe und Co, setzten wir mit dem Einbaumboot durch das seichte Wasser zurück. Angekommen am Dorf sahen wir noch eine Kuh mit ihrem ganz frischen Kälbchen. Es war erst wenige Stunden alt; selbst die Nabelschnur war noch zu sehen. Manch einer findet (Isa): "süßer als Zebras!". Unser (wir dachten es sei großzügig!) Trinkgeld wurde nur argwöhnisch betrachtetund so verabschiedeten wir uns mit einem durchmischten Gefühl.
    Durch den Fahrzeugtausch mussten wir noch einen Zwischenstopp beim Autovermieter Bushlore in Maun einlegen, um 3 kleine Reperaturen durchführen zu lassen und unsere Grenzpapiere abzuholen. Vor der Tür stellten wir fest, dass die Afrikaner Sonntags auch Ruhetag haben. Zu unserem Glück konnten wir den Mechaniker telefonisch erreichen, sodass wir nur 30 Minuten warten mussten. Die Supermärkte haben hingegen offen. Doch unser Problem: den Eingang zum Parkplatz zu finden. Nach 5 Schleifen entschieden wir uns für einen anderen Laden, hier gab's jedoch keinen Alkohol - den gibt es in Botswana nur in Liquor Stores, welche Sonntags aber geschlossen haben. Der Magen knurrte, sodass wir in der "Großstadt" in einer Fast Food Kette "Chicken Licken" einkehrten. Für die meisten Afrikaner ist das das Equivalent zu einem Restaurantbesuch. Richtige Restaurants oder auch Street Food Stände sind hier nicht zu finden. Das Tanken ist immer wieder ein Abenteuer: 5 Mitarbeiter winkten uns zu sich heran, prüften den Luftdruck, tankten voll, wischten alle Scheiben. Jedes Mal überlegen wir, ob wir entgegen der Empfehlung aus dem Reiseführer Trinkgeld geben sollten. Hier war es aber andersrum: für 120 Liter Sprit (ca. 100 Euro) gab's 2 Liter Cola gratis.
    Nun war es schon fast 16 Uhr, noch 3 Stunden Weg lagen vor uns. Für Souvenir-Shopping blieb also keine Zeit mehr (Sorry!).
    Ab 18.30 Uhr wird es langsam dunkel und der Einlass in den Nxai-Nationalpark (wie wird das eigentlich ausgesprochen?! Richtige Aussprache folgt in einer Sprachnachricht wir tun uns schwer dabei) wird untersagt. Ab 19.00 Uhr gilt dann sogar Fahrverbot; zu gefährlich in der Dunkelheit mit den wilden Tieren, dem tiefen Sand und den Schlaglöchern.
    Auf die letzte Minute erreichten wir unseren Campingplatz in der Nähe der Baines Baobab. Die Sonne war schon untergegangen. Nur die weiße Salzpfanne, die um uns herum lag, erstrahlte im Mondlicht.
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  • Day 15

    South camp Nxai Pan

    October 18, 2021 in Botswana ⋅ ⛅ 34 °C

    Montag, 18.10. Showdown am Wasserloch - König vs. Präsident
    Der Tag fing gut an: "Ausschlafen", ausgiebiges Frühstück in der Sonne, kleine Laufeinheit bei 32 Grad Celsius und vor uns die Weite der Nxai Salzpfanne. Gestern haben wir sie nur im Dunkeln erahnt, heute sehen wir am anderen Ende die großen bekannten Baines Baobabs und andere von goldenem Gras funkelnde Inseln.
    Die Salzpfanne lädt förmlich dazu ein, ein paar Poser-Fotos und lustige Videos mit unserem Auto zu machen. So zogen wir Kreise über den trockenen Boden, wedelten hinter uns den Staub auf, um Bushlore, unser Gefährt und uns selbst so richtig schön ins Szene zu setzen. Ai ai ai, wir rechneten nur nicht mit dem Parkranger, der scheinbar unsere Fahrkünste beobachtete. Erbost und aufgebracht kam er zu uns, baute sich vor uns auf und wollte uns schon fast des Parks verweisen. Außerhalb der Wege fährt man doch nicht! Was haben wir uns dabei bloß gedacht? Was soll das? Soll ich euch aus dem Park schmeißen? Ihr wisst schon, dass ich das kann? Okay, vielleicht war das etwas naiv von uns, aber zwischen den tausenden Spuren war eh keine Hauptstraße auszumachen und außerdem war das Fotomotiv einfach zu verlockend. Aber was solls, so geben wir klein bei, stecken straußenartig die Köpfe in den Sand und machen uns brav von dannen.
    Mittags wechseln wir den Campingplatz und fahren beim vom Pförtner empfohlenen Wasserloch vorbei. Für die Mittagshitze ein wildes Treiben vor Ort. Wir beobachten Impalas und Springböcke (der einzige Ort in Afrika, an dem diese beiden Tiere nebeneinander vorkommen!), die auf die Knie gehen, um im Wasserloch zu trinken. Wildebeest, die mit Zebras in Begleitung zum Wasserloch pilgern. Geier, die ihre riesigen Flügel ausbreiten und sich mit Adlern anlegen, Elefanten die Baden, Strauße, die eigenartig trinken und Schakale, die wie Füchse umher streunern.
    Auf dem Rückweg entdeckten wir im Schatten schlummernde Löwen. Diesmal haben wir sie auch ohne Guides entdeckt. Wir werden zu richtigen Safari-Profis! Unsere Skills als Afrika-Experten haben wir sogar schon am Morgen bewiesen, in dem wir diesmal nicht die notleidende Autofahrer waren, sondern einen stecken gebliebenen Einheimischen aus dem Sand zogen. CHACKA (LAKKA)!
    Im Gegensatz zu den Tieren, haben wir keinen Pool, um die 35 Grad erträglich zu machen. So setzen wir uns eher am Campingplatz in den Schatten, lesen, springen Springseil und spielen Kniffel. Scheinbar ist dieses Unterhaltungsprogramm auch für Elefanten interessant. So fressen sie neben uns die trockenen Sträucher, stapfen aus dem Busch, quer über den Zeltplatz, hinterm Auto und an den Waschhäusern vorbei.
    Irgendwie ist es schon verrückt, wie nah man diesen Tieren kommt. Jedes Mal rutscht uns (und insbesondere mir) das Herz in die Hose.
    Am zur Mittagszeit so gut besuchten Wasserloch war es zum Nachmittag doch recht ruhig. Und so standen wir, starrten in die Weite, ein kräftiger Wind zog auf, außer Bushchicken war weit und breit nichts zu sehen. Wie gut, dass wir Wizard dabei hatten und nun über die Mittelkonsole gelehnt uns gegenseitig in die Karten schauten ;) huch, was lenkt uns mit einmal ab? Das Löwenrudel, welches 4h zuvor noch im Schatten chillte, lief gemächlich zum Wasserloch. Wie Katzen schleichen sie elegant und beugen sich vorn über zum Wasser, um zu trinken. Die 12 Tiere sind mit einmal nun richtig aufgeweckt und spielten und schmusten miteinander. Was angenehmere Temperaturen so alles verändern ...
    Mit der untergehenden Sonne stapfte ein großer Elefantenbulle zur Wasserstelle. Wie wird das wohl ausgehen? Entgegen unserer Annahme, dass die Löwen ihre Wasserstelle verteidigen werden, ziehen die Könige von Afrika sich zurück und lassen dem großen Dickhäuter den Vortritt. Erst als sich der Präsident von Afrika (aka. Elefant) zurück zieht, ist es wieder Spielzeit für die Löwen am Wasser. Wir kannten deutlich sehen, dass sie großen Respekt vor dem Elefanten hatten. Die Löwen werden nun richtig wach, wir hingegen müssen nun ins Bettchen. Sandmännchenzeit! Was für eine Gemeinheit, jetzt beginnt das Schauspiel doch erst richtig!
    Mit der untergehenden Sonne zog auch ein fieser Wind auf, sodass das Kochen über dem Gaskocher eine halbe Ewigkeit dauerte. Viele Schakale statten uns am Campingplatz einen Besuch ab, schrecken uns nach der Begegnung mit den Hyänen aber nicht mehr auf. Safari-Profis eben! :)
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  • Day 16

    Makgadikgadi Pans

    October 19, 2021 in Botswana ⋅ ⛅ 26 °C

    Dienstag, 19.10. Morgenstund hat Gold im Mund - wurde aber nicht belohnt
    Ganz getreu der Überschrift packten wir nach dem Weckerklingeln das Zelt zusammen, um mit den Tieren um 6.30 Uhr am Wasserloch in den Tag zu starten. Aber denkste, Puppe! Entweder schlafen die Tierchen noch, sie sind alle von den Löwen in der Nacht erlegt worden oder ihnen geht der Wind so auf den Zeiger wie uns. So gab's für uns an diesem Morgen nichts zu sehen ...
    Wir verließen die Nxai-Pan und fuhren in den Makgadikgadi Nationalpark. Diese Seite des Parks ist nicht zu vergleichen, mit der Landschaft, die unser Einstieg in die Botswana-Tour war. Auf sandigem Boden wachsen Sträucher mit ersten grünen Blättern, Oryxantilopen mit ihren weißen Köpfen (leider haben wir kein richtiges Foto schießen können) und Zebras stehen am Wegesrand. Wenige Meter neben uns erstreckt sich eine Ebene tiefer der Boteti River. Die Flusslandschaft ist wie eine Oase in der sandigen Gegend. Saftig grün, Seerosen, funkelndes Wasser. Hier leben die typischen Verdächtigen: Elefanten, Zebras, Impalas, Geier, Enten, Störche, Schakale. Der Wegesrand ist gesäumt von zahlreichen tierischen Kadavern oder nur noch verbleibenden Knochen.
    Abends zog mal wieder ein kräftiger Wind auf (Warum ist es eigentlich so, dass es hier abends stürmisch wird, wobei zuhause es abends meistens windstill wird?!), der uns ins Auto vertrieb. Also wieder eine Runde Wizard über der Mittelkonsole, die Matthiad Haus hoch gewonn.
    Schön wäre es eigentlich gewesen, in Ruhe ums Feuer zu sitzen. Vor Hyänen und Schakalen haben wir nunmehr keinen schiss mehr. Dennoch gibt es jeden jeden neue unerwartete Geräusche. Im Hintergrund quietschten Tiere, so als würde ein Kleinkind schreien. Ansonsten trieben sich hier wohl Impalas, Elefanten und Affen rum.
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  • Day 17

    Central Kalahari Game Reserve

    October 20, 2021 in Botswana ⋅ ⛅ 29 °C

    Mittwoch, 20.10. Kalahari in Flammen
    Skorüion: alle 3 dus heb inspizieren, kalt und stonkend, Skorpion, wenig wassef
    (Wer diesen im schaukelnden Auto geschrieben Satz richtig übersetzt, der bekommt 3 Bällchen Zebrakacke. Challenge accepted.)
    Wir ließen den Makgadikgadi Pans hinter uns und setzen mit einem Ponton Boot über den Boteti River. Um auf das Floß zu kommen, mussten wir einige Meter durch das Wasser fahren. Ein Abenteuer. Auf die andere Seite ging es per Muskelkraft. Unser Bootsführer zog das Plateu mit Hilfe eines Seils händisch zum anderen Ufer. Die 3 minütige Überfahrt kostete uns 200 Pula (17 Euro).
    Mit 60km/h schlichen wir die 70 km bis nach Rakops. Schneller konnten wir nicht fahren, da 1,8 bar Reifendruck für die Sandstraßen und nicht den Asphalt gemacht sind. In Rakops sollte es eine Tankstelle geben. Somit rechneten wir auch mit einem Geldautomat, einem Kompressor, einem Liquorstore und Souvenirs. Doch von unseren Erwartungen müssen wir uns hier in Afrika wieder einmal verabschieden. Der Geldautomat war leer, der Kompressor kaputt, das Alkoholfachgeschäft fast leer gekauft und statt Souvenirs nur Süßigkeiten, Schuhe und Hosen. Dafür fanden wir eine kleine Bäckerei, in der wir das gesamte Sortiment (3 Teile) probierten. Tanken klappte dann doch noch; wir konnten sogar mit Karte bezahlen.
    Hinter Rakops biegen wir von der Asphaltstraße ab; auf geht's in die gefährlichste Wüste der Welt: die Kalahari. Wir erwarten Sand, Sand und noch mehr Sand. Doch vor uns liegt Sand, Strauch, Busch. Dicht am Wegesrand stehen Oryxantilopen, die uns mit ihrem Clownsgesicht und einem Körper gemischt aus Zebra, Antilope und spitzen Hörnern in den Bann zieht. Mit dieser Mörderwaffe können sie sogar den Kampf mit Löwen aufnehmen.
    Und dann passiert es wieder: Matthias am Steuer, stoppt das Auto für ein Oryx-Foto und will es wieder starten ... siehe da. Es streikt! Ein Warndreieck im Display blinkt, Bremsenfehler, es lässt sich von der Parkposition kein Gang mehr einlegen. Oh man, Matthias wird ab sofort die Fahrt mit "Hilli" (frisch getauft!) untersagt. Diesmal stehen wir 10km vor dem Camp, weit und breit keine Retter in Sicht. Also zücken wir wieder das Satellitentelefon, um bereit zu sein. Ein Wunder geschieht, Hilli springt mit einmal wieder an und zack, geht's nun zum Zeltplatz. Drücken wir die Daumen, dass das nur ein kurzen Aufmucken war.
    Im Nationalpark brennt ein großes Buschfeuer. Relativ unberechenbar, wie schnell es sich bewegt. Mit jedem Windhauch zieht es in eine neue Richtung und fackelt das goldene Gras ab. Die Bäume und Sträucher überleben das Feuer. Lieber Herr Offiziersvogel, können Sie nicht mal was gegen das Feuer machen?!
    Zum Nachmittag drehen wir unsere obligatorische Runde. Diesmal sogar mit einem Tipp von unserem direkten Platznachbarn (1,5km entfernt): einmal zum Deception Loop, dann kommt da so ein neuer Weg (was ist eigentlich ein neuer Weg?!), den nehmt ihr und hinter dem 3. toten Baum (was ist hier eigentlich tot und nicht nur vertrocknet?!) Lag vor 3h ein Leopard, ist aber schwer zu erkennen. Nun ja, mit dieser präzisen Beschreibung machten wir uns los und waren guter Dinge. 3 undefinierte Kreise zogen wir, bevor wir mit einmal tatsächlich Ohren im Schatten entdeckten. Sooo viel Aufregung, vorallem von Isa; "Oh, da ist er, oh man, ich werd verrückt. Ein Leopard. Der Wahnsinn. Schaut ihn euch an. So elegant, soooo hübsch, was für ein Tier. Ich werd verrückt!". Er tat uns sogar den Gefallen und richtete sich auf, schlich direkt am Auto vorbei und gähnte gelangweilt. Übrigens, was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Gepard und einem Leopard? Ich glaub, ich werde mir das nie merken.... ;)
    Das Kulinarische Highlight des Tages ist die Zebrakacke. yamm yamm yamm.
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  • Day 18

    Central Kalahari Game Reserve

    October 21, 2021 in Botswana ⋅ ☁️ 31 °C

    Donnerstag, 21.10. It's getting hot in here
    5.30 Uhr, der Wecker klingelt zur Morgensafari, der erster Satz, den Isa hört: "Wehe da sind heute keine Tiere!". 45 Minuten mit Zähneputzen, Zelt zusammen packen später, noch etwas verschlafen machen wir uns auf den Weg zum 40km (1,5 Stunden) entfernten Lethiau Wasserloch. In den Morgenstunden zwitschern nur ein paar Vögel. Sonst bleibt es die erste Stunde recht ruhig, was die Tierwelt angeht. Doch plötzlich schleicht ein kleiner Löwe von rechts nach Links über den Sandweg zu seiner Löwenfamilie. Was für eine Belohnung für das frühe Aufstehen! Vier kleine tapsige Löwenbabies gucken uns mit großen Augen an, gähnen in die Kamera und kuscheln sich an ihre zwei Löwenmuttis, die sichtlich unbeeindruckt von uns sind.
    Wenige Kilometer später schauen zwei graue Ohren aus dem goldenen Buschgras; ein Löffelhund zeigt sich.
    Vom in der Reiseroute beschriebenen Wasserloch ist nur ein Loch übrig. Wasser ist hier weit und breit nicht zu sehen; und das schon seit mehr als einem Jahr. Tiere dementsprechend auch nicht. Nur ein Safari-Auto mit richtigen Safari-Guides gesellt sich zu uns und fragt, ob wir schon was entdeckt hätten. Unsere gute Tat des Tages: mit den Koordinaten vom Schattenplatz der Löwenbabies können wir punkten. Doch die Guides haben kein GPS Gerät und so führen wir sie kurzer Hand zum Ziel. Tja, nun sind wir die richtigen Profis :)
    7 Stunden und einen platten Hintern später legte wir eine kurze Mittagspause ein. Fängt es gerade an zu tropfen? Wir sind doch in der Wüste! Bei dem Glück, "Regen" in der Wüste zu erleben, sollten wir wohl mal Lotto Spielen ;)
    Eine 2,5 stündige Tour setzten wir nochmal zum Nachmittag an. Diesmal sollte es zum Sunday Wasserloch gehen. Außer netten anderen deutschen Touristen (Deutsche sind einfach überall!) war weder auf dem Weg noch am wasserloch etwas spannendes zu entdecken. Das Nachmittagshighlight war dann nur das Baby einer Oryxantilope, welche von Form und Farbe überhaupt nicht zur Mutter passte. Nur anhand der auffälligen Bemalung an den Augen sind wir uns sicher, dass die beiden Tiere zusammen gehören. Das letzte Einhorn haben wir im Busch auch entdeckt: Oryx mit nur einem Horn.
    Am Abend machten die gehassten Käfer Nike und Isa das Leben schwer. Am Horizont loderte das Buschfeuer. Je später und je dunkler es wurde, färbte sich der Himmel in ein bedrohliches Rot und Wetterleuchten erhellten den Himmel. Zusätzlich ließ der Vollmund unseren Zeltplatz verhältnismäßig hell strahlen. Mit fortschreitender Stunde wurde das Feuer immer größer und wir immer nervöser. Wir waren zwar guter Dinge, dass es unseren Zeltplatz nicht erreichen würde und spätestens durch den Sandplatz vom Auto ferngehalten wird, aber das Risiko wollten wir nicht tragen. Immerhin hatten wir am Vortag schon erlebt, wie heiß die Buschfeuer sind und wie beißend der Qualm in der Luft liegt. So packten wir in einer Nacht und Nebelaktion alles Equipment und die Zelte zusammen. 2 km weiter schlugen wir dann alles wieder auf. Da auch dort die Flammen am Horizont zu erkennen waren, schoben wir eine Nachtwache. Zum Glück regnete es gegen Mitternacht erneut und wir konnten mehr schlecht als recht schlafen.
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  • Day 19

    Khama Rhino Sanctuary

    October 22, 2021 in Botswana ⋅ ⛅ 28 °C

    Freitag, 22.10. Ausflug in die Stadt
    Die letzte Nacht auf einem wirklich abgelegenen Campingplatz liegt hinter uns. Kein Wasser, kein Strom, kein Grill. Nur Sand, Feuerstelle, Plumsklo und Eimerduschen. Man merkt, es geht dem Ende zu. Ein wenig sentimental kann man da schon werden. By the way: wir sind nicht abgebrannt.
    Wegen der vielen Weiderindern (die Region rund um Rakops ist bekannt für das Freilandfleisch) sind wir ständig auf der Hut: sie grasen neben der Straße, stehen aber auch gerne auf ihr.
    Nach vielen Tagen in der Wildnis müssen wir nun einen Stopp in Letlakhane einlegen. Wir brauchen den berühmt berüchtigten PCR test für den Grenzübertritt. Das ganze Unterfangen dauerte wegen der Datenerfassung länger, doch der eigentliche Test war mehr ein Zungenstreicheln. Warten wir mal ab, wie das Ergebnis ausgeht.
    Auf der anderen Straßenseite werden wir von Musik lautstark beschallt. Kleine Stände mit Gemüse, Klamotten und sonstigen für uns nicht brauchbaren Dingen blockieren den Parkplatz. Im Supermarkt sind wir schlichtweg überfordert: zu viele Menschen, zu laut, zu viel Chaos. Es gab mal wieder keine Souvenirs, eher nur ein Feeling von einem ramschigen Flohmarkt. Langsam fangen wir an zu schwitzen, ob wir irgendwo noch etwas auftreiben können. Sorry.
    Letlakhane ist berühmt für seine Diamantenminen. Dass die Stadt deutlich reicher ist, als andere, die wir gesehen haben, merken wir schnell: größere Häuser, saubere Kleidung und teurere Autos. Es herrscht eine extrem hohe Dichte an deutschen Fahrzeugmodellen, wie BMW, Audi und Mercedes. Neben uns an der Tankstelle standen sogar zwei getunte 3er BMWs.
    Unser Mittag gab's auf dem Weg zw. Letlakhane und Kharma Rhino Sanctuary an einer Haltestelle, also eine Art Seitenstreifen, am dem per Anhalter auf Lastwagen Ein- und Ausgestiegen wird. Genau in dem Moment, als wir es uns auf dem Bordstein mit Nudelsalat gemütlich machen, rast ein dicker LKW auf uns zu. Hupen und wildes Gestikulieren zeigt uns deutlich, wir stehen im Weg.
    Das 1992 mit nur 2 Nashörner entstandene Kharma Rhino Sanctuary (Nashorn Schutzgebiet) beherbergt uns für die letzten 2 Nächte. Noch vorm Sonnenuntergang drehen wir unsere Runde und können mit Stolz verkünden: wir haben Nashörner gesehen! Big Five Check!
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