• Day 11–13

      Kein Swing in Ninh Binh

      February 24 in Vietnam ⋅ ☁️ 14 °C

      Ninh Binh, so wurde uns gesagt, sei einer der schönsten Orte Vietnams. Eine Landschaft wie aus einem alten Gemälde: grüne Reisfelder, durchzogen von kleinen Flüssen, umrahmt von gewaltigen Karstbergen, die sich dramatisch aus der Ebene erheben. Man fährt mit traditionellen Ruderbooten durch versteckte Höhlensysteme, klettert auf Aussichtspunkte, von denen aus sich der Fluss wie eine Schlange durch das Tal windet, und besucht uralte Tempelanlagen, die von Vietnams Vergangenheit erzählen. Es klang nach einem Traumziel, ein Ort, an dem Natur, Ruhe und Geschichte aufeinandertreffen.

      Und dann kamen wir an.

      Um sieben Uhr morgens hielt unser Nachtbus in Ninh Binh, pünktlich, aber das war auch schon das Beste an der Fahrt. Der Busfahrer hatte die ganze Nacht durchgeraucht, die Lüftung war entweder defekt oder von Zigarettenrauch blockiert, und wirklich geschlafen hatten wir beide nicht. Als wir ausstiegen, empfing uns nicht die spektakuläre Karstlandschaft, sondern grauer Himmel und starker Regen. Mein Rucksack, der im Laderaum des Busses verstaut war, war komplett durchnässt. Perfekter Start.

      Der nächste Rückschlag folgte sofort: Kein Grab-Fahrer in Sicht. Die Taxifahrer, die in solchen Momenten nur auf ahnungslose Reisende warteten, verlangten absurd hohe Preise. Also improvisierten wir und suchten uns erstmal ein Café, um in Ruhe zu frühstücken und zu überlegen, wie wir weiterkommen. Ich bestellte Pho, Suse nahm ein Banh Mi, und während wir unsere Suppen schlürften, kam uns die Erkenntnis, dass Ninh Binh vor allem eines sein würde: nass. Ein Grab-Fahrer ließ sich dann doch noch finden, und mit ihm die niederschmetternde Wetterprognose – Regen, die ganze Woche.

      Unsere ursprünglich geplanten Erlebnisse klangen bei Sonnenschein deutlich verlockender. Die Bai Dinh Pagode, eine der größten buddhistischen Anlagen Vietnams, mit riesigen goldenen Statuen und einem Panorama über die Karstberge. Der Hoa Lu Tempel, einst die Hauptstadt Vietnams, heute eine ruhige, verwunschene Tempelanlage. Eine Bootstour durch Trang An, die einen durch geheimnisvolle Höhlen und entlang steiler Felswände führt, während sich der Fluss durch das grüne Tal schlängelt. Und dann die Mua-Höhle, deren steiler Aufstieg mit einem der schönsten Ausblicke Vietnams belohnt wird: Der Fluss, die Reisfelder, die Berge – eine Kulisse, die man normalerweise nur auf Postkarten sieht.

      Doch die Realität war eine andere.

      Unsere Unterkunft lag nicht direkt in Ninh Binh, sondern in Tam Coc, einer kleineren, malerischeren Alternative. Statt zwischen Straßenlärm und Verkehr standen wir hier mitten in der Natur, umgeben von Reisfeldern und kleinen Wasserwegen, mit Karstbergen, die wie schlafende Riesen in den Himmel ragten. Zumindest hätten wir das gesehen, wenn nicht der dichte Regenvorhang fast jede Sicht versperrt hätte. Im Hotel angekommen, stellte sich heraus, dass unser Zimmer mit schöner Aussicht doppelt belegt war. Ersatz gab es in Form eines Zimmers mit direktem Blick auf die Hauswand des Nachbargebäudes. Immerhin hatten wir zwei Kingsize-Betten, aber nur eine einzige Decke – also blieb es beim bewährten „ein Bett, eine Decke“-System.

      Nach einer kurzen Erholungspause – nötig nach der Nachtbus-Hölle – nutzten wir das erste trockene Zeitfenster, um die Gegend ein wenig zu erkunden. Viel zu sehen gab es nicht, denn auch Tam Coc war in dichten, grauen Nebel gehüllt. Nach dem Abendessen kam dann der nächste Tiefschlag: Bauchkrämpfe. Während ich mich mit Magenproblemen quälte, wurde Suse über Nacht von einer Erkältung erwischt. Am nächsten Morgen war klar: Unsere Pläne für Ninh Binh waren gestrichen. Es regnete unaufhörlich, wir fühlten uns beide miserabel, also blieben wir im Zimmer und warteten darauf, dass es uns besser ging. Die einzigen Ausflüge bestanden aus kurzen Spaziergängen während der wenigen Regenpausen. Nicht der Vietnam-Moment, den wir uns vorgestellt hatten, aber es machte keinen Sinn, uns krank durch den Regen zu schleppen.

      Als wir zwei Tage später nach Hanoi weiterreisten, hatten wir kaum Bilder aus Ninh Binh. Es gab einfach nicht viel zu fotografieren außer grauen Himmel und nasse Straßen. Zumindest in Hanoi konnten wir den Abend etwas angenehmer verbringen – mit einem kleinen Trost in Form von Che Chuoi, einem warmen Dessert aus Banane, Kokosmilch und Tapiokaperlen, serviert in einem winzigen, historischen Häuschen. Nach zwei durchwachsenen Tagen genau das Richtige. Ein Hoch auf die kleinen Dinge.
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    • Day 9

      Einmal Hoi An zum mitnehmen, bitte

      February 22 in Vietnam ⋅ ☀️ 25 °C

      Der Morgen begann mit Packen, denn heute war Checkout. Die Rucksäcke mussten fertig sein, bevor es weiterging. Nach einer schnellen Dusche und einem letzten Banh Mi zum Frühstück stand noch eine kleine Pflichtaufgabe an: den Roller auftanken, nachdem wir viel zu lange mit der Reserveanzeige gelebt hatten. Danach ging es direkt zum Highlight des Tages – die Cooking Class bei Tuong.

      Tuong hatte früher ein eigenes Restaurant, musste es während der Pandemie schließen und startete danach mit Kochkursen neu durch. Ihr Ziel ist es, in zwei Jahren wieder ein Lokal zu eröffnen. Für uns war das die perfekte Gelegenheit, in die vietnamesische Küche einzutauchen – für nur 25 Euro zu zweit durften wir drei Gerichte wählen. Unsere Wahl fiel auf Banh Xeo, knusprige Reismehl-Pfannkuchen mit Garnelen, Schweinefleisch und Bohnenkeimlingen, Hoi An Spring Rolls, die mit ihrem speziellen Gitter-Frühlingsrollenpapier extra knusprig werden, und Cao Lau, die berühmten Hoi-An-Nudeln mit mariniertem Schweinefleisch, Kräutern und knusprigen Croutons.

      Bevor es ans Kochen ging, machten wir einen kurzen Stopp am Markt, um die Zutaten einzukaufen. Mit vietnamesischem Hut (Non La) auf dem Kopf und einer wiederverwendbaren Tragetasche bewaffnet, kämpften wir uns durch die geschäftigen Gassen. Neben frischem Gemüse und Kräutern entdeckten wir auch neue Früchte: den vietnamesischen Wasserapfel (Trái roi), knackig und leicht süß, und den Sternapfel (Vú sữa), dessen Fruchtfleisch eine milchige, fast puddingartige Konsistenz hatte. Außerdem kauften wir eine spezielle Reispapiersorte, die es in Deutschland nicht gibt – eine spontane Investition für zukünftige Kochprojekte.

      Zurück in der Küche wurde geschnippelt, gerührt und gebraten. Suse war für die Banh Xeo zuständig, während ich die Frühlingsrollen frittierte, die durch ihr Gittermuster-Papier besonders knusprig wurden. Am Ende hatten wir mehr Essen, als wir bewältigen konnten, also wurden die Reste eingepackt.

      Nachmittags ließen wir Hoi An noch einmal auf uns wirken. Im Hammock Coffee fanden wir eine kleine Oase zwischen pausierenden Arbeitern, waren die einzigen Touristen und nutzten die Gelegenheit für eine entspannte Pause in der Hängematte. Danach führte uns unser letzter Stopp zur Lantern Lady, wo wir vor zwei Jahren einen Lampion-Bastelkurs gemacht hatten. Das hatten wir so gefeiert, dass wir später in Deutschland selbst Laternen gebastelt haben – heute wollten wir unsere Stoffauswahl erweitern. Die richtige Kombination aus Farben, Klebebändern und Verzierungen zu finden, stellte sich als aufwendiger als gedacht heraus, aber am Ende hatten wir alles zusammen.

      Zurück im Hostel gab es noch ein schnelles Abendessen mit den Resten vom Kochkurs. Dann machten wir uns auf den Weg zur Abfahrtsstation des Nachtbusses nach Ninh Binh. Zwölf Stunden Fahrt liegen vor uns – mit etwas Glück diesmal auch ein paar Stunden Schlaf.
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    • Day 7–9

      Hoi An - back in Town

      February 20 in Vietnam ⋅ ☁️ 22 °C

      Punkt 08:00 Uhr klingelt der Wecker. Aber ehrlich gesagt hätte er sich das auch sparen können. Wirklich geschlafen haben wir ohnehin nicht. Das Bett war so hart, dass man sich gefragt hat, ob man versehentlich auf den Boden gefallen ist, während die Klimaanlage sich nicht entscheiden konnte, ob sie einen Düsenjet oder eine sterbende Waschmaschine simulieren möchte. Perfekte Voraussetzungen für einen energiegeladenen Tag – nicht. Aber es half ja nichts, der Zeitplan war straff, also raus aus dem Bett, schnell irgendwie halbwegs funktionierende Menschen werden und direkt los, um einen neuen Banh Mi Spot auszuprobieren. Essen ist schließlich die einzige Konstante in diesem Chaos. Fazit: War okay, aber nichts, worüber man Gedichte schreiben würde.

      Mit Grab ging es dann direkt zum Flughafen, unser Zeitmanagement war eine Mischung aus perfekter Planung und glücklichem Schicksal. Denn so gut man auch alles durchstrukturieren kann – wenn der vietnamesische Verkehr spontan beschließt, dass heute der inoffizielle nationale Tag des Staus ist, hilft auch der beste Zeitpuffer nichts. Heute lief es zu unseren Gunsten: 10:06 Ankunft, Gepäck abgegeben, dann ab zur Sicherheitskontrolle.

      Wobei „Sicherheitskontrolle“ hier wohl eher ein symbolischer Akt war. Während in Europa schon eine halbleere Wasserflasche als potenzielles Massenvernichtungsinstrument gilt, kann man hier Flüssigkeiten ohne Ende mitnehmen. Am Gate lief das Boarding bereits, aber alles noch im grünen Bereich. Pünktlich um 10:55 hob unser Flieger nach Da Nang ab – ein knackiger 1:20-Stunden-Flug, der zwar keine Gelegenheit für echten Schlaf bot, aber immerhin ein paar Minuten, um die Augen zu schließen.

      Da Nang ist die moderne Schwesterstadt von Hoi An, unserem eigentlichen Ziel. Während Da Nang mit breiten Straßen, modernen Cafés und riesigen Brücken beeindruckt, fühlt sich Hoi An an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Die Stadt ist berühmt für ihre Altstadt mit den ikonischen gelben Häusern, die mit leuchtenden Lampions geschmückt sind, und für ihre maßgeschneiderten Anzüge und Kleider.

      Kaum gelandet, das nächste Grab gerufen, zur Unterkunft gefahren – und dann die erste kleine Krise des Tages: Mein AirPod-Case war verschwunden. Während mein Hirn langsam realisierte, dass es nicht einfach magisch verschwunden sein konnte, kam auch schon die Erkenntnis: Es musste noch im Auto des Grab-Fahrers liegen. Also den Mann schnell angeschrieben, dank Google Translate eine halbwegs verständliche Nachricht formuliert und gehofft. Glücklicherweise war er ehrlich, hatte das Case gefunden und meinte, er könne es uns zurückbringen, wenn wir das nächste Mal nach Da Nang fahren. Noch mal gut gegangen.

      Da die Nacht im Gedenkbett für Bandscheibenvorfälle nicht gerade erholsam war, stand als Nächstes ein Power Nap auf dem Programm. Und nicht einfach so ein „kurz die Augen zu machen“-Nap. Nein, das war die Sorte, bei der man kurz vor der REM-Phase erwacht und sich fragt, in welchem Jahr man sich gerade befindet. Während ich noch dabei war, aus meiner Schlafstarre wieder aufzutauchen, war Suse schon aktiv geworden und hatte ein süßes Café rausgesucht. Sie machte sich schon mal auf den Weg, während ich noch kurz einen Roller für die nächsten Tage regelte. Danach trafen wir uns wieder – natürlich mit einem Bubble Tea in der Hand. Ein Ritual, das nicht hinterfragt werden muss.

      Der Abend verlief, wie es sich für einen guten Abend gehört: mit Essen. Diesmal gab es Bananenblütensalat und Wantan Hoi An, dazu ein Spaziergang über den Nachtmarkt. Lampions, Straßenstände, überall geschäftiges Treiben.

      Am nächsten Morgen durfte Suse endlich mal ausschlafen, während ich mich schon mental auf unser Frühstücksziel freute: das Bale Well Restaurant. Berühmt für seine DIY-Reispapierrollen, bei denen einem so viel frisches Gemüse, gegrilltes Fleisch und knusprige Frühlingsrollen serviert werden, dass man sich erstmal fragt, wo das alles hin soll.

      Der Nachmittag bot die perfekte Zeit für eine Massage – diesmal eine hochwertigere Variante. Und das merkte man sofort. Statt einfach draufloszukneten, wurde erst einmal ein halber medizinischer Fragebogen ausgefüllt. Wo soll besonders intensiv massiert werden? Wie stark soll der Druck sein? Gibt es Allergien? Welches Öl soll verwendet werden? Ich entschied mich mutig für “strong bis extra strong” und bereute es in dem Moment, als die Masseurin meine Muskeln malträtierte. Hätte ich vielleicht doch bei “medium” bleiben sollen.

      Nach der Massage schlenderten wir entspannt zum Roller – nur um festzustellen, dass ich ihn nicht richtig ausgeschaltet hatte. Keyless Start klingt cool, bis man merkt, dass man ihn auch keyless anlassen kann. Während ich also den Vermieter anrief, machte sich Suse auf den Weg, um mein AirPod-Case in einem Café abzuholen. Wieder ein Problem gelöst. Danach ließen wir uns durch die engen Gassen der Altstadt treiben, machten Halt für einen unglaublich cremigen Coconut Coffee und einen Egg Coffee.

      Am Abend hatten wir keine Lust auf ein riesiges Menü, also entschieden wir uns, nur Vorspeisen zu bestellen und alles zu teilen. Beste Entscheidung, weil mehr Abwechslung und kein Food-Koma. Danach war die Idee, noch eine kleine Runde über den Nachtmarkt zu drehen – eigentlich ein perfekter Abschluss für den Abend.

      Doch dann: Drama. Beim Absteigen vom Roller löste sich der Schultergurt meiner Kameratasche, die Tasche fiel zu Boden. Beim Öffnen direkt die bittere Wahrheit: Der Objektivdeckel war hinüber. Noch schlimmer: Darunter gesplittertes Glas. Ich rechnete schon mit dem Schlimmsten – das teure, kaum genutzte Objektiv, im ersten Urlaub direkt geschrottet.

      Aber dann: Glück im Unglück. Es war „nur“ das UV-Filterglas, das einerseits vor UV-Strahlen schützt, andererseits genau für solche Stürze gedacht ist. Minimaler Kratzer am Objektiv, nicht ideal, aber nichts Dramatisches. Weitaus nerviger war die Herausforderung, die feinen Glassplitter aus jeder noch so kleinen Ritze zu bekommen. Also auf die Suche nach einem Kameraladen gemacht, der nach 21 Uhr noch offen hatte – und tatsächlich fündig geworden. Mit Blasebalg und Pinsel bewaffnet, das Objektiv mühsam von den Splittern befreit. Ein neues Schutzglas gab es leider nicht, also wird das ein Punkt für die nächste Stadt. Bis dahin gilt: doppelte Vorsicht. Und als Sofortmaßnahme wurden die billigen Plastikösen der Kameratasche direkt gegen stabile Schlüsselringe ausgetauscht – das passiert kein zweites Mal.

      Nach dem ganzen Drama drehten wir noch eine kleine Runde über den Nachtmarkt, ich schoss ein paar letzte Bilder, dann zurück zur Unterkunft. Todmüde ins Bett gefallen.
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    • Day 6–7

      Kultur, Katzen, Kater

      February 19 in Vietnam ⋅ 🌬 29 °C

      Der Tag startete entspannt mit einem letzten Streifzug über den Markt, ein bisschen rumstöbern, einem Banh Mi und dann – natürlich – nochmal ein Besuch beim Gin Coffee, weil wir ja nicht abreisen können, ohne uns standesgemäß zu verabschieden. Dann wurden wir direkt vom Hotel mit dem Bus abgeholt und zurück nach Ho-Chi-Minh-Stadt gefahren. Diesmal aber nicht ins ursprüngliche Hotel, weil ausgebucht. Stattdessen ein anderes mit ebenfalls zentraler Lage, aber das wars dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Betten steinhart, Zimmer winzig, kein Fenster – aber gut, es war nur für eine Nacht und günstig. Also nicht beschweren und so wenig Zeit wie möglich im Zimmer verbringen.

      Suse übernahm kurzerhand die Rolle des Reiseguides und führte uns auf unsere eigene private Free Walking Tour. Erste Station: das Opernhaus, dann das alte Postoffice und Notre Dame – nein, nicht die mit den brennenden Türmen in Paris, sondern die vietnamesische Variante, die gerade aber auch komplett eingerüstet war. Danach ging’s planlos, aber zielsicher kreuz und quer durch die Gassen.

      Auf dem Weg stolperten wir zufällig in das vielleicht größte urbane Chaos, das Vietnam zu bieten hat: eine Schule zur Abholzeit. Hunderte Kinder warteten vor dem Gebäude, während sich ihre Eltern auf Rollern um die besten Plätze im Abholwahnsinn prügelten. Absolutes Verkehrschaos. Falls sich in Deutschland jemals wieder jemand über SUVs vor Grundschulen beschwert – das hier war die Endgegner-Version davon.

      Kurz darauf dann unser zweiter unerwarteter Stopp: ein Katzencafé. Natürlich mussten wir da rein. Drinnen stellte sich heraus, dass es weniger ein Café als vielmehr ein inoffizieller „Hässlichste Katze des Monats“-Wettbewerb war. Viele der Katzen waren ehemalige Straßenbewohner oder von ihren Besitzern abgegeben worden, was das Ganze einerseits süß, andererseits ein wenig verstörend machte. Zwei Katzen hatten die Größe eines mittelgroßen Labradors und Pranken, mit denen man wahrscheinlich problemlos eine Tür eintreten könnte. Trotzdem niedlich. Auf ihre eigene, leicht furchteinflößende Art.

      Nachdem wir nun mit genug Tierhaar dekoriert waren, gab’s noch eine schnelle Massage. Danach trafen wir uns wieder mit Luca, die den Tag noch faul am Strand in Mui Ne verbracht hatte und erst später in den Bus gestiegen war. Zum Abendessen ging’s zu Ruth’s House – absolute Empfehlung! Danach ein kleiner Spaziergang durch die Stadt und – Überraschung – noch ein Bubble Tea. Leider nicht mit dem legendären Bubble Tea aus Mui Ne zu vergleiche, aber gut, man kann nicht immer gewinnen.

      Anschließend noch eine kleine Sightseeing-Runde über die Partymeile. Links: blinkende LED-Wände, rechts: Bars, die sich gegenseitig mit ihrer Lautstärke übertrumpfen wollten, dazwischen Verkäufer mit leuchtendem Plastikspielzeug und mindestens fünf Leute, die versucht haben, uns dazwischen leicht bekleidete Frauen. Das war uns dann doch ein bisschen zu viel Trubel, also lieber ein entspanntes Straßencafé an der Ecke gewählt.

      Das war eine gute Entscheidung denn es gab sogar kostenlose Entertainment. Eine Gruppe junger Vietnamesen im Restaurant nebenan, die sich mit einem beachtlichen Vorrat an Bierdosen durch den Abend tranken. Die Bierdosen wurden einfach unter den Tisch geworfen – nach einer Weile sammelte sich dort eine beeindruckende Sammlung, locker 50 Stück. Irgendwann erreichte einer von ihnen dann den Punkt, an dem er die Grenze zwischen “angetrunken und gesellig” und “nicht mehr in der Lage, geradeaus zu sitzen” überschritt. Also tat seine Crew das einzig Logische: Sie riefen ein Taxi. Aber nicht irgendein Taxi – ein Roller-Taxi.

      Der arme Grab-Fahrer verdiente in dem Moment wahrscheinlich einen Orden für Geduld und Leidensfähigkeit. Ohne großes Zögern wurde der Typ wie ein Sack Reis auf den Roller verfrachtet, während seine Freunde sich in der Zwischenzeit mit ihren Handys in den perfekten Winkel für ein Erinnerungsfoto warfen. Weil was wäre Freundschaft, wenn man sich nicht für immer an diesen peinlichen Moment erinnern könnte? Der Grab-Fahrer wartete stoisch, sein Gesichtsausdruck irgendwo zwischen absoluter Akzeptanz und innerlicher Kapitulation. Irgendwann, nach ausgiebigem Posing und Fotoshooting, wurde der Typ dann endlich abgefahren. Wir waren kurz davor, Beifall zu klatschen.

      Irgendwann waren wir die letzten im Café und es wurde Zeit, sich zu verabschieden. Luca überlegte noch, ob sie ihren Flug umbuchen sollte, allerdings mit einer Airline, die zwischendurch gerne mal die Landerechte in der EU verliert – aber gut, Hauptsache irgendwie länger in Vietnam bleiben. Man muss eben Prioritäten setzen.

      Nach 20.000 Schritten und gefühlt doppelt so vielen Eindrücken gegen 00:30 Uhr zurück ins Hotel. Natürlich wäre Schlafen zu einfach gewesen, also stattdessen noch die Zoom-Vorstandssitzung beim EJW mitgenommen. Perfektes Timing. Jetlag, Müdigkeit, Konzentration – ein Traum-Dreiklang. Aber gut, Pflicht ist Pflicht. Danach aber wirklich ab ins Bett.
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    • Day 4–6

      4 Deutsche vs. 4 vietnamesische KM

      February 17 in Vietnam ⋅ 🌬 30 °C

      Alternativtitel: wie viele Besuche beim "Gin Coffee" sind zu viele?

      Mission des Tages: das beste Banh Mi der Stadt finden. Falls es noch nicht aufgefallen ist – das hier ist kein Reiseblog, sondern ein inoffizieller Foodblog. Also erstmal auf die Jagd nach dem perfekten vietnamesischen Baguette. Banh Mi hat seinen Ursprung in der französischen Kolonialzeit, als die Vietnamesen das Baguette übernommen, aber dann einfach verbessert haben. Statt Butter und Käse wird das Brot hier mit Pastete, gegrilltem Fleisch, eingelegtem Gemüse, frischen Kräutern und einer großzügigen Portion Chili-Soße gefüllt. Kurz gesagt: Frankreich dachte, sie hätten gutes Brot – Vietnam hat es perfektioniert.

      Dann noch schnell einen vietnamesischen Kaffee inhaliert und ab zum Bus, der uns nach Mui Ne bringen sollte.

      Natürlich hatten wir aus leidvollen Erfahrungen aus vorherigen Reisen gelernt und uns diesmal für den VIP-Luxus-Schlafbus entschieden. Klingt dekadent, ist aber schlichtweg Selbstschutz – normale Busse oder Vans sind für europäische Größenverhältnisse nicht unbedingt gemacht. Der Haken? Schlafbusse dürfen nicht nach Ho-Chi-Minh-Stadt rein, also erstmal mit einem Zubringerbus irgendwo ins Nirgendwo kutschiert werden. Dort umgestiegen in den eigentlichen Schlafbus – natürlich ganz hinten beim Motor gelandet. Laut, wackelig, warm – aber hey, ein bisschen Abenteuer muss ja auch sein.

      Nach drei Stunden Rüttelpiste Ankunft in Mui Ne. Für die Orientierung: Mui Ne liegt an der Südostküste Vietnams, bekannt für Sanddünen, Fischerdörfer und eine beachtliche Anzahl an Kitesurfern.
      Wir treffen Luca, weil – wenn man schon zufällig gleichzeitig im selben Land in der Nähe ist, dann nutzt man die Gelegenheit. Treffpunkt: eine Strandbar, wo sie gerade mit ein paar Mädels abhängt, die sie irgendwo in Vietnam aufgelesen hat. Zwei sind noch übrig, also gehen wir alle zusammen essen. Das Essen, foodblog untypisch – leider absolut nichts Besonderes. Und dann der eigentliche Skandal des Abends: Die Feuchttücher, die ungefragt mit dem Essen kamen , standen später auf der Rechnung. Die Versuchung, eine dramatische Ein-Sterne-Google-Bewertung zu schreiben, war da. Aber wir entschieden uns für das, was man im Urlaub halt so macht: tief durchatmen, die 15 Cent Verlust nicht unser Leben ruinieren lassen und weiterziehen.

      Am nächsten Tag hatten wir uns spontan für eine Jeep Sunrise Tour entschieden – einmal White & Red Sand Dunes, ein Fischerdorf und ein mysteriöser “Fairy Stream”. Keine Ahnung, was das ist, aber wir lassen uns mal überraschen. Treffpunkt um 4:30 Uhr morgens. Perfekt, dass der Jetlag diesmal ausnahmsweise mal für uns arbeitet.

      Um Punkt vier werde ich ohne Wecker wach, weil mein Körper keine Ahnung mehr hat, in welcher Zeitzone er sich befindet. Mit dem Jeep abgeholt, allerdings ohne Britt, eine von Lucas Reisebuddys, die sich in der Nacht mit Magen-Darm verabschiedet hatte. Blöd für sie, aber gut für uns, denn unser Jeep hatte ohnehin keinen Platz mehr.

      Erster Stopp: White Sand Dunes. Nach 30 Minuten Fahrt steigen wir aus – und jetzt wird’s lustig. Denn die Vietnamesen haben sich hier ein nettes Geschäftsmodell überlegt: Nein, man kann nicht mit dem Jeep weiterfahren, mit dem man bis jetzt nur über asphaltierte Straße gefahren ist. Stattdessen muss man sich für 300.000 Dong (~12 Euro) einen Platz auf einem Quad mieten, um den Aussichtspunkt zu erreichen.

      Alternativ? Zu Fuß gehen. “Das sind 4 Kilometer”, sagen sie. “Das schafft ihr nie rechtzeitig zum Sonnenaufgang”, sagen sie.
      Vier sture Deutsche: “Pfffff, Challenge accepted!” Wir also losgelaufen, motiviert wie Olympioniken, anfangs noch voller Überzeugung. Nach den ersten 100 Metern kam dann die Erkenntnis: Sand ist absolut beschissen zu laufen. Nach 200 Metern: Keiner von uns wusste, wo eigentlich der beste Weg ist. Nach 300 Metern: Der Enthusiasmus war tot. Besonders, als die Quads mit johlenden Touristen an uns vorbeigebrettert sind. Also kurzer Blickaustausch – Walk of Shame zurück.

      Saoirse (sprich Sör-scha) und Luca versuchen erfolglos zu handeln, aber no chance – also rauf aufs Quad. Ich hatte Angst, hinten runterzufallen, aber nach exakt einer Minute waren wir oben. Vier vietnamesische Kilometer = 1 deutscher Kilometer. Scam-Level: hoch.

      Sonnenaufgang? Joa, hätte schön sein können, wenn es nicht bewölkt gewesen wäre. Wenigstens Zeit, um ein paar Fotos zu machen. Leider auch hier das übliche Problem an touristischen Orten in Asien: überall Plastikmüll. Man könnte meinen, dass man einen Ort, mit dem man so viel Geld macht, wenigstens sauber hält… Weiter ging’s. Die Quadfahrer sammelten uns ein, die Fahrt nach unten war mega steil und schnell (leider kein Video, da ich zu beschäftigt war, mein Handy nicht zu verlieren).

      Nächster Stopp: Red Sand Dunes. Basically das gleiche, nur in Rot – nur ohne den Quad-Betrug. Dann das Fischerdorf, Zeit fürs Frühstück! Natürlich ein Banh Mi von einem Straßenstand, der ausschließlich von Vietnamesen besucht wurde – stabile 8/10. Luca musste ihres allerdings gegen die Straßenhunde verteidigen, die mit großen, bettelnden Augen lauerten.

      Nächster Halt: Fairy Stream. Wir wussten immer noch nicht, was uns erwartet – Turns out: Ein kommerzialisierter Bachlauf mit Souvenirshops. Während man mit hochgekrempelten Hosen durch das Wasser watet, kann man also alles von gefälschten Sonnenbrillen bis Hüte kaufen. Danke, aber nein danke. Das Beste war aber der Typ, der gleichzeitig Eis verkauft und Leute mit einer Schlange für Fotos posieren lässt. Ich hätte ihm ja gerne den Markennamen “Schlangnese” vorgeschlagen, aber wir hatten leider keine Zeit für Business-Vorschläge. Hinter den Verkaufsständen wurde es dann aber tatsächlich ganz hübsch – Kalksteinfelsen, kleine Wasserfälle, endlich mal etwas Natur. Ein paar nette Bilder gemacht, dann zurück zum Jeep

      Zurück zum Jeep, dann ins Hotel. Schlaf nachholen. Danach erstmal ins Gin Coffee, das direkt neben unserem Hotel war – Milchtee mit braunem Zuckersirup und Tapiokaperlen. Glatte 10/10. Danach erstmal ins Hotel und Schlaf nachholen und dann weiter in den Food Court, dann natürlich nochmal Gin Coffee (same same bestellt), dann Strand, Drinks, baden im Meer. Noch ein letztes Mal Gin Coffee (ja, mittlerweile könnten wir einen Stammkundenrabatt verlangen)

      Nachmittags dann am Strand, Drinks, baden im Meer. Saoirse verabschiedet sich, wir verabreden uns auf ein Wiedersehen in München oder Frankfurt. Abends natürlich wieder vietnamesisches Essen, danach noch ein Mango-Smoothie am Strand. Spontan die Weiterfahrt geplant und gebucht, dann ab ins Bett
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    • Day 3–4

      Good Morning, Vietnaaaaam

      February 16 in Vietnam ⋅ ☁️ 31 °C

      Um 4:30 Uhr morgens, nach einer Nacht auf dem luxuriösen Teppichboden des Changi Airports, gaben wir den Versuch auf, weiterzuschlafen. Schließlich gibt es Grenzen, selbst für improvisierte Betten. Also starteten wir den Tag auf typisch asiatische Weise: mit einer dampfenden Suppe zum Frühstück. Anschließend drehten wir mit den Skytrains ein paar Runden durch die Terminals – der Changi Airport ist schließlich nicht umsonst eine Touristenattraktion für sich. Überall Pflanzen, Teiche und mehr Entertainment-Angebote, als man in einer schlaflosen Nacht ausprobieren kann.

      Pünktlich um 09:00 Uhr hoben wir Richtung Ho-Chi-Minh-Stadt ab. Dort angekommen, wurden wir von einer endlosen Schlange bei der Einreise begrüßt – willkommen in Vietnam! Immerhin: Unser Gepäck war vollständig da, ein kleiner Sieg. Mit einem Grab-Taxi ging es dann zu unserem Homestay, versteckt in einer Gasse, die selbst Google Maps zum Schwitzen brachte. Vor Ort: niemand da. Ohne SIM-Karte standen wir da wie bestellt und nicht abgeholt. Also ab ins nächste Hotel, WLAN schnorren und den Gastgeber kontaktieren. Nach zehn Minuten erschien jemand und ließ uns endlich rein.

      Ein einstündiger Powernap später fühlten wir uns… nun ja, immer noch wie vom Jetlag überfahren. zwangen uns jedoch, aufzustehen, um den Tag zu nutzen. Unser erstes Ziel war der Viettel Store, um SIM-Karten zu besorgen, da man dort die Originalpreise und nicht die Touristenpreise erhält. Der Ablauf erinnerte an eine deutsche Behörde: Nummer am Automaten ziehen und warten. Mit zwanzig Leuten vor uns und nur zwei besetzten Schaltern blieb genug Zeit für einen vietnamesischen Kaffee – man muss Prioritäten setzen. Schließlich hielten wir für sechs Euro unsere SIM-Karten in den Händen.

      Mit neuer Kommunikationsfähigkeit ausgestattet, schlenderten wir durch die Straßen Saigons. Die Mischung aus exotischen Düften und Verkehrschaos ist definitiv ein Erlebnis. Der Magen knurrte, also suchten wir nach Essen und stießen auf Bún Thịt Nướng – ein traditionelles vietnamesisches Gericht bestehend aus gegrilltem Schweinefleisch auf Reisnudeln, garniert mit frischen Kräutern, Salat und Fischsauce.

      Weiter ging’s zum Ben-Thanh-Markt. Schauen, nicht kaufen, lautete die Devise – man will ja nicht gleich am ersten Tag das Budget sprengen. Den Abend wollten wir in einer von Sung empfohlenen Bar ausklingen lassen, aber ohne Reservierung am Sonntag? Keine Chance. Dafür stolperten wir über eine unscheinbare Bar, die man nur durch ein Wohnhaus erreicht. Oben angekommen, wurden wir mit leckeren Cocktails belohnt.

      Auf dem Rückweg entdeckten wir das “Alt-Sachsenhausen” von Ho-Chi-Minh-Stadt – eine Partymeile, die Frankfurt alt aussehen lässt. Bars, laute Musik, Lichteffekte und leicht bekleidete Tänzerinnen und Tänzer, wohin das Auge reicht. Ein Spektakel für sich. Gegen 23:30 Uhr meldete sich der Hunger erneut, also gab’s noch eine späte Phở. Zurück im Homestay, direkt neben der Partyzone gelegen, befürchtete ich eine schlaflose Nacht. Doch die engen Gassen schluckten den Lärm, und wir schliefen schneller ein, als man “Jetlag” sagen kann.

      Für alle, die jetzt Hunger bekommen haben: Hier ein Video zur Zubereitung von Bún Thịt Nướng:

      https://youtu.be/DWAdlGKcTG0?si=2x43NcRvKthk7d9s
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    • Day 2

      Singapur: Sightseeing bis zum Umfallen

      February 15 in Singapore ⋅ ☁️ 28 °C

      Singapur – Zwischen Himmel, Stadt und Flughafen

      Pünktlich um 21:40 Uhr hoben wir mit Singapore Airlines vom Frankfurter Flughafen ab. Vor dem Abflug durfte das obligatorische Kaffeetrinken mit Frank nicht fehlen – ein kleines Ritual, das die Vorfreude auf die bevorstehende Reise noch einmal steigerte. Ich war richtig happy, dass es mal wieder mit einem A380 in die Luft ging. Dieser sanfte Riese der Lüfte hat einfach eine besondere Gutmütigkeit – kaum ein anderes Flugzeug bietet so viel Komfort.

      Nach 11,5 Stunden Flug landeten wir um 17:00 Uhr Ortszeit auf dem Changi Airport in Singapur. Kein bisschen Zeit verlieren – das Abenteuer konnte sofort losgehen. Die Einreise war mittlerweile komplett digitalisiert: Ein Online-Formular ausfüllen, den Pass scannen, ein Foto machen, Fingerabdrücke abgeben – fertig. Kein Schalter, kein Papierkram, einfach durch und direkt zur Bahn.

      Mit der MRT ging es ins Zentrum – eine 45-minütige Fahrt. Kaum angekommen, standen wir schon vor der ersten Herausforderung: Die U-Bahn-Stationen hatten teilweise bis zu 16 verschiedene Ausgänge! Und wie sich herausstellte, war es enorm wichtig, den richtigen zu erwischen. Die Straßen in Singapur sind riesig, mit gewaltigen Kreuzungen, an denen es oft keine Fußgängerüberwege gibt. Statt sich ins Risiko einer illegalen Überquerung zu stürzen (bei den drastischen Strafen in Singapur besser keine gute Idee), wählten wir die sichere, aber nicht minder verwirrende Alternative: durch das unterirdische Labyrinth des U-Bahn-Systems den richtigen Ausgang finden.

      Unser erstes Ziel war Lau Pa Sat, eines der berühmten Hawker Center der Stadt. Diese Art von Food Courts ist ein fester Bestandteil der singapurischen Esskultur: Dutzende kleine Stände, die Spezialitäten aus der ganzen Region anbieten – von malaysischen Satay-Spießen über chinesische Dumplings bis hin zu indischem Roti Prata. Die verschiedenen Gerüche schlugen uns entgegen, und wir machten uns auf die Suche nach einer leckeren ersten Mahlzeit in Singapur. Lange mussten wir nicht suchen – wir fanden eine gute Mischung aus Bekanntem und Neuem und genossen unser Essen mitten im geschäftigen Treiben des Hawker Centers.

      Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Marina Bay Sands. Unser Timing war perfekt: Gerade als wir ankamen, war die Dunkelheit eingebrochen, und wir wurden mit einer spektakulären Lichtershow begrüßt. Der ikonische Ausblick auf das riesige Hotel, das mit seiner schiffartigen Plattform über den drei Türmen thront, war noch beeindruckender als auf den unzähligen Bildern, die man davon kennt.

      Von dort aus ging es weiter zu den Gardens by the Bay. Die futuristischen Supertrees und die beleuchteten Gärten waren beeindruckend – allerdings blieben wir nur auf der Aussichtsplattform, da uns die Tickets für den Skywalk und die Indoor-Gärten zu teuer waren.

      Dann hieß es: Zurück zum Flughafen. In der Bahn spürten wir, wie die Müdigkeit langsam die Oberhand gewann – kein Wunder nach einem Langstreckenflug und einer Stadttour mit insgesamt 30.000 gelaufenen Schritten. Jetzt standen wir vor der nächsten Herausforderung: Wo schlafen?

      Ein Hotel hatten wir bewusst nicht gebucht, denn die Preise in Singapur waren im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern viel zu hoch. Ursprünglich hatten wir den Plan, die Nacht durchzumachen und den Flughafen zu erkunden – ein ambitionierter, aber im Nachhinein nicht besonders durchdachter Plan. Uns wurde schnell klar, dass das nach einem so anstrengenden Tag keine kluge Idee war.

      Plan B: Ein halbwegs gemütlicher Schlafplatz musste her.
      Unsere erste Idee war das kostenlose Kino, das rund um die Uhr Filme zeigt – klang vielversprechend, aber die Sessel waren so durchgesessen, dass wir das schnell wieder verwarfen. Die kostenlosen Relax-Lounges? Alle belegt, keine Chance. Also weitersuchen.

      Nach einigem Umherirren fanden wir schließlich zwei Sessel in einem ruhigeren Bereich. Perfekt war es nicht, aber immerhin. Irgendwann reichte mir selbst der Sessel nicht mehr, und ich beschloss, es mir auf dem Teppichboden gemütlich zu machen. Kopfhörer an, Augenbinde auf – und zack, wir waren weg.

      So endete unser erster Tag in Singapur – ganz anders als geplant, aber genau das macht das Reisen ja aus.
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    • Day 10

      3 Tage Phu Quoc

      September 6, 2023 in Vietnam ⋅ ☁️ 30 °C

      Die Zeit auf Phu Quoc ging viel zu schnell rum. Wir hatten 2 volle Tage auf der Insel die wir sehr entspannt angegangen sind. Zwischen besuchen am Meer, Sonnen am Pool, leckerem Essen, und Kaffeepausen, besuchten wir einen kleinen Wasserfall im Inselinneren. Mit einer kleinen Wanderung erreichte man den Wasserfall ziemlich gut. Hier verbrachten viele Einheimische Ihre Mittagspause und wir Touristen schienen ein Fremden Anblick darzustellen.
      Das Wasser war aber sehr erfrischend kalt. Da wir sehr nah am Flughafen waren, hielten wir unterwegs an, um die ankommenden Flieger zu beobachten.
      Bilder folgen 😊

      Am 08.09. ging es dann für uns weiter in die kleine und wunderschöne Stadt Hoi an.

      ~ Suse
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    • Day 9

      Inselleben wir kommen

      September 5, 2023 in Vietnam ⋅ 🌧 28 °C

      Heute geht es für uns auf die Insel Phu quoc weiter. Aber erstmal von vorne:

      Bevor es zum Flieger für uns ging, wollten wir noch bei der Wäscherei vorbei, da Sie gestern ein Top von mir nicht bei der sauberen Wäsche dabei war. Mit vielem hin-&her übersetzten, tauschten wir unsere Kontakte auf Facebook aus & sie wollten sich melden, wenn sie das Top finden.
      Also fuhren wir mit dem Roller erstmal zu einem Bahn Mi stand, wo wir ein leckeres Bahn Mi (Belegtes Baguette Sandwich mit Hähnchen, Leberwurst und Salat) hatten. Auf dem Rückweg zur Unterkunft rief uns unsere Gastgeberin an, die Wäscherei hatte sich bei ihr gemeldet. Sie haben das top leider nicht wiedergefunden. Würden mir aber Geld geben, wenn wir eben vorbei fuhren. Da wir aber schon kurz vor der Unterkunft waren (und das top jetzt nicht zu meinen allerliebsten & wertvollsten Oberteilen gehört), war es mir lieber den Flieger zu bekommen, als ihn wegen 3€ zu verpasse.. wir fuhren also nicht zur Wäscherei.

      An der Unterkunft zahlten wir noch schnell und bekamen sogar die 3€ von unserer Gastgeberin, die mit dem Besitzer der Wäscherei das so ausgehandelt hatte. Sie war total lieb und hilfsbereit.
      Dann kam auch schon unser Grab Fahrer zum Flughafen.

      In Phu quoc gelandet ging es erstmal zu unserem Hotel. Wir haben hier ein schönes Zimmerchen, mit Blick auf den Pool in ruhiger Lage. Sehr entspannend! Wir aßen mittags in einem kleinen Seafood Restaurant sehr leckeren Fisch 🐠 Den restlichen Tag verbrachten wir am Pool bevor es abends (gebührend dem Dienstag) Tacos und Margaritas gab!

      Die nächsten Tage auf der Insel werden wir am Ende in einem Blogbeitrag zusammenfassen 🏝

      ~ Suse
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    • Day 8

      Slow day in Can Tho

      September 4, 2023 in Vietnam ⋅ ☁️ 29 °C

      Heute hatten wir uns dagegen entschieden, auf die schwimmenden Märkte zu gehen; da wir (zur Abwechslung) gerne etwas länger schlafen wollten.
      Nachdem wir in die Stadt von Can tho gefahren sind, um unsere Wäsche wegzubringen, haben wir ein kleines Café ausgesucht, in dem wir „gebruncht“ haben. Mit Google Translationen und unserem minimalen vietnamesisch Kenntnissen (bo=rind, pho=Suppe, mi=Nudeln) bestellten wir irgendwas von der Karte. Was wir bekamen, war aber lecker.

      Anschließend fuhren wir zu einem königlichen Palast, der „Den Tho Vua Hung“. Hier wird der Ursprung Vietnams begründet, welches durch die Hung Kings gegründet wurde und welches die ersten Könige des Landes waren. Man merkt allerdings, dass der Süden Vietnams Vorallem Can tho und auch Chau doc, eher für vietnamesische Touristen ausgerichtet ist. Es gab kaum englische Beschreibungen, aber die Architektur und die Bilder sprachen für sich.

      Da es leider in Strömen regnete als wir aus dem Palast kamen, fuhren wir zur nah gelegenen Unterkunft für einen kurzen Stopp. Abends ging es auf den Nachtmarkt für uns. Viele Stände mit interessanten Essen, Kleidung und sonstigem Kleinkram waren unter beleuchteten Zelten zu finden. Wir entschieden uns jedoch für ein Sushi Restaurant (mit guten Bewertungen). Und zum Nachtisch hab es ein kleines Küchlein, welchen wir an der Flusspromenade genossen.

      ~Suse
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