Road to Rome - Ryder Cup 2023

September - October 2023
A 16-day adventure by Patrick Read more
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  • Day 11–12

    Tag 11: Moving Day Abruzzen - Marken

    October 2, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 24 °C

    Nordwärts gehts bzw. fährts

    Ein kleiner Schweif zurück zu gestern Abend. Der Capo vom Restaurant hatte uns ja noch etwas offeriert. Einen sogenannten Genziano Schnäpper. Dieses Kraut aus welchem dieser Amaro gemacht wird, wächst irgend wo hoch in den Abruzzen und zwar nur hier. Wie kommt man nur darauf aus der Wurzel dieses Gestrüpp einen Schnapps zu machen. Man kann es sich etwa so vorstellen: Fernet Branca und Underberg gemischt, aufgekocht und als Konzentrat abgefüllt. Das muss die Erfindung eines Bergbauer-Alkoholiker sein.
    Nun zum heutigen Tag. Zeitig gabs heute ein richtig gutes Frühstück im Hotel Sea Lion in Montesilvano. Dieses Hotel ist bisher das beste, was wir als Nächtigungsort ausgesucht hatten. In Philipps Dusche hatte es sogar ein Stüehli und Rückenbrausen. Nicht etwa dass man das braucht, aber trotzdem erwähnenswert.
    Die Fahrt über die Küstenautobahn wurde von dem einen oder andern Stau infolge Baustelle gebremst. Trotzdem kamen wir zeitlich auf dem Golfplatz in Conero an, so dass es noch einen kleinen Pranzo und eine lauwarme Cervizia gab.
    Der Gölfi hier in den Marken ist wirklich super.... mehr im Golfbericht. Nach dem Spiel begaben wir uns ins Hotel. Philipp und ich prüften den Spa Bereich in unserem Hotel Giardino, welchen wir ebenfalls als gut bewerten. Nach einem stündlichen Chill-out am Pool bei sehr angenehmen Temperaturen um die 25 Grad, juckte es jedoch in der Kehle. Rädy machen und ab zum Apéro. Wir versuchten es am Meer, doch dort merkt man nun, dass bereits Season-Closing war. Also ab ufen auf den Hügel und eine Piazza aufsuchen. In Sirolo haben wir dann gefunden, wie ich mir Aperitivo vorstelle. Piazza, Aussicht, Negroni... 😀 Vom Apéro zügelten wir von der Piazza in ein Seitengässchen ins La combusa, wo es noch Leckereien zum Znacht gab.

    Golf Cenero, Sirolo
    Ich zitiere Philipp: "Der absolut beste Golfplatz in Italien. Mein neuer Heimplatz".
    Da heute leider Platzpflege angesagt war, konnten wir nur die hinteren 9 Löcher spielen. Uns kams gerade recht, heute mal keinen 18er zu klopfen.
    Nun zurück, warum das der beste Platz war. Philipp legte mal zünftig was auf den Rasen und spielte diese 9 Loch mit 7 Par. Zu erwähnen ist jedoch noch, dass er auf dem letzen Par 4 6 Schläge einzog.
    Hier wurde gezeigt was ohne Pflanzenschutzmittel wächst, alles ausser Rasen. Wenigstens hatte man keinen Dünger an den Fingern. Rein organisches Wachstum. Natur pur, was Philipp geschmeckt hatte. Der Platz ist hüglig eingebettet und bietet schöne Weitsicht mit den für die Marken bekannten..."quatsch, keine Ahnung".
    Das Plätzchen kann man bespielen, wenn man sich hier unten rumtummelt, problemlos.

    Kulinarisches
    Zmorge im Sea Lion top. Aufschnitt mit der Aufschnittmaschine frischt aufgeschnitten, damit es augeschnittene Schnitten gab. Zudem frische Eierspeisen und trinkbare Fruchtsäfte. Auch der Kaffee kommt nicht aus einem Selectaautomaten.
    Im Golf Conero gabs für alle einen Teller Pasta. Tagliatelle al Ragu und Mezze Maniche mit Funghi und Speck. Perfetto. Dazu je ein 660ml Bierli. Tip top um sich fürs Spiel aufzuwärmen. Zur Vorspeise zum Teilen empfiehlt sich das Käseplättchen von Vittorio mit regionalen Köstlichkeiten. Übrigens Google übersetzt Mezze Maniche mit Funghi und Speck so: Halbe Ärmel mit Pilzen und rohem Fleisch...naja, nicht ganz richtig.
    Das Abendessen im Combusa war klassisch italienisch. Cozze & Vongole für Philipp und mich, ein Fischcarpaccio für Stefan. Als Hauptgang Maccheroni mit Fischgezeugs, Cotelette Vitello und ich bekam endlich mal ein Wildsaugetiers gut geschmort mit Oliven in Tomatensauce. Leckerschmecker.
    Da es im Kelller keinen Empfang hatte, um diesen Bericht zu schreiben, verschoben wir wieder auf die Piazza, wo ich mir nun noch ein Gelato mit Pistacchio und Fiore di Latte gönne, nebst bereits dem zweiten Corretto Grappa. Sirolo ist also kulinarisch wie auch vom italienischen Ambiente einen Besuch wert.

    Morgen gehts weiter Richtung Norden, nähe Rimini genauer Milano Marittima. Nein keine Disko (Philipp: "Scheisse scho wieder nid Disko")...Golf spielen auf dem Cervio Adriatic. Freude
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  • Day 12–14

    Tag 12: Papeete Beach - oggi chiuso

    October 3, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Es kommt eben doch auf die Länge an....

    Tag 12 unserer Reise war angebrochen. Zmorge im Giardino tip top und dann Fahrer Motor. Weitere 150 Kilometer wurden nordwärts niedergeschnetzelt. Quer durch San Marino, vorbei an der Rennstrecke Misano, Rimini, Riccione bis nach Milano Marittima führte die Strecke direkt an den Strand ins Hotel Bellettini. Ein schmuckes Hotel in Familienbesitz. Geschissen freundlich sind sie beim Empfang, so wir gerne haben. Schnell Sali zämen gesagt und dann weiter auf den Golfplatz Cervio Adriatic. Auch dort wurden wir freundlich begrüsst und konnten knapp 2 Stunden vor angemeldeter Zeit schon starten. Nach dem Golf plagte uns ein kleines Hüngerchen, welches im Clubhaus gestillt wurde. Auch hier in der nördlichen Region Italiens können sie kochen...
    In Katzensprung Distanz machten wir uns dann wieder auf zum Hotel. Die trockene Luft hier am Mare meldete dem Gaumen Flüssigkeitsnachschub an. Hier war doch noch was an diesem Strand....ja genau Papeete Beach. Gebt das mal im Google oder Youtube ein. Philipp und ich machten uns auf den kurzen Fussmarsch und wurden leider untröstlich enttäuscht, dass hier im Oktober nicht mehr der Bär stept bzw. die Bikinigirls auf den Säulen tanzen...pftammi. Also gings zurück Richtung Hotel, wo die Strandbar noch geöffnet hatte zum wohlverdienten Aperitivo.
    Nach so viel Pasta die ganzen Tage, kehrten wir im Steakhouse R4RE ein. Hier wird wohl während der Saison der Laden auch proppenvoll sein.
    Jetzt sind wir am Tafeln und ihr wisst ja wie das endet....Correetööööööli und dann vielleicht noch ein Schlummerbecher an der Hotelbar.

    Golf Cervio Adriatic, Milano Marittima
    Dieser Golfclub hat 27 Löcher, welche wir heute und morgen niederklopfen.
    Die nette Empfangsdame schickte uns zuerst uf den Giallo und dann auf den Rosso Kurs. Es gibt keine besseren Bunker auf irgend einem Golfplatz auf der Welt. Der Sand ist sensationell. Oder kennt ihr jemanden, der 4 "vier" Par Saves aus dem Bunker hintereinander auf 18 Loch spielen kann? Luke Donald: für den nächsten Ryder Cup, seine Nummer ist 079 123 456 78 oder per Mail an mavacacare@vaffanculobunker.it. Übrigens war das Stefan.
    Es war schön, wieder mal einen Platz zu spielen, bei dem das kürzeste Par 4 nur etwa 380 Meter lang war. Gegen den Wind. Vaffanculo cazzo di merda.
    Nein im Ernst, lange Bahnen, flach wie die Brüste von Anita...tja jetzt fragt ihr euch wer Anita ist.... Greens ohne Break und pflotschweich empfänglich. Jede Pitchmark entsprach einem Krater nach einem Meteoriteneinschlag.
    Jetzt noch zu meinem Par 3 Problem. Drei von Vier sind bewältig. Bier löst alles und braucht keinen Psychiater. 180 Meter carry 3m an den Zettel, geht doch. Jetzt passt dann bald alles zusammen, nur noch die Tee Shots nicht in die Bäume hauen.
    Auf diesem Platz wurde übrigens der berühmte Drink erfunden...der Pinien Colada (später in Cuba abgeändert durch Fidel Castro in Pina Colada, warum auch immer).

    Kulinarisches
    Frühstück im Giardino in Numana wie schon erwähnt gut. Das Mittagessen im Golf Cervio bedeutete vor allem für Philipp noch etwas Arbeit. Stefan und ich hatten die Spaghetti Chitarra alla gricia mit Pecorino und Guanciale schon fertig, bevor Philipp überhaupt die erstel Gabel in den Mund stopfte. Bartli bestellte Strozzapretti mit Canocchie. Wer jetzt gleich auf Anhieb weiss was das ist...Hats up for your bank account. Canocchie ist ein Heuschreckenkrebs bzw. Fangschreckenkrebs, welche in flachen Küstengewässer vorkommen. Härzig sind diese Tiere definitiv nicht. Auch zum Essen sind diese Viehcher nicht einfach. Philipp packte den Doktor Schiwago Koffer aus und knackte ein Krebsli nach dem andern, bis er endlich das Mittagessen in vollen zügen geniessen konnte. Fein wars ja, aber mit viel Arbeit verbunden. Der Aperitivo in unserer Hotel Strandbar bestand heute wieder mal aus einem Sprudelwasser. Müssen uns lagsam an die Franciacorta rantasten. Wir genossen einen Schaumwein Five Roses von Leone de Castris. Ein Brut nach Metodo Classico produziert aus Negroamaro Trauben. Ein bitzli hölzig war der Sprudler, etwa so hölzig wie ich heute die Pinien beim Golf traf.
    Das Nachtessen im R4RE war wunderbar. Statt immer nur Pasta oder Gefischs musste mal wieder Fleisch auf den Teller. Ich gönnte mir ein Tatar vom Bufalo, Philipp asiatische Ravioli mit Wagyu Ragu gefüllt. Zum Hauptgang bestellten wir alle langweilig das selbe, ein Rib Eye von irischem Rind mit Verdure. Von Borog dei Guidi liessen wir einen 2019er Sangiovese & Cabernet Sauvignon den Hals ab. Trés bien wie wir Italiener sagen.
    Der Süsse war heute Stefan, gönnjaminte er sich noch ein Dolce mit Mascarpone.

    Morgen um 10 Uhr stehen dann Philipp und ich wieder auf dem Cervio Golf, wo wir noch den Blu nebst Rosso oder Tschallo spielen.
    Stefan macht einen Break.
    Jetzt läuft noch ein Mexikanisches Lied...aiai ai ai…ai Coretto Grappa.
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  • Day 13

    Tag 13: Schnitzelklopfer

    October 4, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C

    Letzter Tag am Meer und so

    Sali zämen, da sind wir wieder und immer wieder auf und nieder.
    Stefan pausierte heute, brauchte wohl mal etwas Abstand von Philipp und mir und unseren Gepflogenheiten. Nein wir haben keine Lämpen, alles gut. Dafür erhalten wir nun alle After Presse Reviews vom Ryder Cup. Spannend. Heute morgen hatte ich mich wieder mal frisch rasiert, musste ja parrat sein, denn ein Bekannter von mir, welcher hiesiger Abstammung ist, meint, wenn du am Papeete bis, dann wird eingelocht....Ich hätte mir den Aufwand sparen können, in der Nebensaison hats leider nichts meiner Präferenz entsprechend....alles etwas zu alt und ich hab mir ja mitterweile schon 10+ als Rahmen abgesteckt. Lömmer das., chumme brav wieder hei... 😀
    Philippo Milanese und ich machten uns nach einem sehr feinen Frühstück im Hotel Bellettini wieder auf zum Golfplatz von Anita. Ihr wisst doch sicher noch von gestern, die mit den flachen Brüsten.... Nein, es ist immer noch der Cervio Adriatic Golf Club in Milano Marittima.
    Heute stand zuerst wieder der Percorso Giallo für die Front Nine und dann der uns noch unbekannte Percorso Blu bevor. Für den Tschallo hatten wir Begleitung von 2 älteren Maultascheee, sprich einem älteren Ehepaar aus dem Schwabenland.
    Nach 9 Löcher mussten die Schwäbele dann weiter in die Höllenecke auf dem Percorso Rosso....hoffe sie hatten Antibrumm dabei.
    Don Philippone und ich hatten für die zweiten Neun den Percorso Blu gelöst und sagten den Schwäbele arreviderci. Arreviderci Hans, das war die letzte Tanz....
    Zur Stärkung kurz ein Pierli geholt beim Giovanni im Clubhaus, mit sacchetto con ghiacco....ja es waren natürlich nicht nur 2 Pierli. darum der sacchetto.
    Alleine zogen wir von dannen und knüppelten diese 9 Löcher auch noch runter. Wisst ihr noch wie das mit der Bisamratte und deren Zahn war? Diese gibts hier auch.
    Nach der Runde hatten wir ein bitzeli Hunger und dislozierten ins Clubhaus. Pranzo, Vino Rosso und noch mit einem Ehepaar Schluchtenscheissern ugs. Österreicher genannt, etwas geplaudert.
    Nach dem Gegölfe waren Phlipp und ich etwas kaputti und gönnten uns ein kleines Nickerchen am Strand, bevors dann wieder zum Aperitivo ging. Schliesslich das letzte Mal, dass wir am Mare sind.
    Nach PD/ID (für die nicht im Militär gewesenden, wir haben uns fein gemacht fürs Abendessen und alles wieder Instand gesetzt), zottelten wir ins La Baya und bestellten nochmals Leckereien aus dem Meer. Heute gehts wohl nicht so lange, morgen steht eine grössere Verschiebung in die Franciacorta an.

    Golf Cervia Adriatic
    Den Giallo hatten wir gestern schon kommentiert. Heute kommen 9 Löcher vom Blu dazu. I'm blu dabadibadei dabadibadei ei ei ei.
    Molto Interessanto meint Philipp zum Percorso Blu. Super gemähte Fairways, welche gut getroffene Drives extrem lang werden lassen. Der Platz bietet abwechslungsreiche Löcher mit verschiedenen Längen, welche nicht immer den Driver benötigen. Oftmals ist Platzieren wichtiger als die Länge. So ein Scheiss Philipp, ich hatte jedesmal draufgehauen und nicht das Mimimi Hölzli gespielt. Geht auch so. Philipp hatte heute übrigens mit Ankündigung auf Loch 9 vom Giallo den Baumstamm der Pinie, welche mitten im Fairway auf Carry 190m steht getroffen. Hohe Schule. Man kann auch auf 260m drüber spielen, imfall.
    Heute habe ich übrigens ein neues Layout erfunden. Wusstet ihr, dass man auch ein Par 3 im Dog Leg spielen kann? Ich kanns, da sind sie wieder meine 3 Probleme...pftammi. Philipp hatte ab und zu grandiose Drives durch den Vin du dos, Rückenwind wie wir Italiener sagen.
    Gesamtbewertung Cervia Golf: Corso Blu: Note 6 / Corso Giallo: Note 5 / Corso Rosso: Note 2, ausser man liebt Moskitos

    Kulinarisches
    Das Mittagessen im Clubhaus war vorzüglich. Ein Cotelletto vom Vitello bestellt, Schnitzel Pommes erhalten. Wir hatten wohl gierig nicht alles zu Ende gelesen, so dass wir das Pfrittierte nicht checkten. An einem heiterhellen Mittwoch in den Ferien kann man auch gut mal noch einen siebendezi Sangiovese dazu zwicken. Gute wahl... Es war ein Le More von Ronchi die Castelluccio. Guter Most.
    Apéro am Spiaggia mit einem Franciacorta von Ca' del Bosco, vorzüglich. Wir müssen ja wissen was morgen den Gaumen am Iseosee erwartet.
    Das Nachtessen im La Baya ist ebenfalls gut bewertet. Grosse Portionen, so dass ich sogar die Hauptspeise nicht aufgefuttert hatte.
    Als Primo gabs nochmals Cozze und dann zum Hauptgang für Philipp den Grillteller vom Fisch. Stefan verspeiste nochmals was vom Flipper und ich entschied mich für Orecchiette mit auch diversem Fisch- und Muschelgezeugs. Anhand der Fotos seht ihr, dass es wirklich grosse Portionen waren.
    Für die Weinbegleitung wählten wir zum Gefischs einen Rosato von Antinori, den Scalabrone. Die andern sagen er ist gut, leider stehe ich nicht so auf Rosé...beim Wein. Fast schon langweilig, gabs noch ein paar Coretto Grappa Käffeler.

    Morgen reisen wir weiter nordwestlich in die Franciacorta. Dort mag ich dann defintiv wieder trinkieren, das was dort gemacht wird ist feinifeini.
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  • Day 14–15

    Tag 14: Sprudelgetränke

    October 5, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 21 °C

    Der Sprudel muss zuerst verdient werden

    Der gestrige Abend endete noch an der Hotelbar, wo sich Philipp und ich einen Vecchia Romagna genehmigten. Wir merken nun, dass Stefan wohl nach dieser Reise eine Resozialisierung benötig um uns zwei herum. Unterdessen wissen wir auch warum die Hoteliers jedesmal bei unserem Auschecken Tränen in den Augen haben, da die Konsumation an der Bar die Höhe des Zimmerpreises oft übersteigt. Die Kellner kennen uns beim Namen, versprechen uns Weihnachtskarten und bennen ihre Kinder nach uns. Sie machen sich bereits sorgen, wie sie die Umsatzbudgets 2024 erreichen sollen. Arrivederci Bonus...vaffanculo Svizzeri.
    Heute morgen noch am Mare und einige hundert Autobahnkilometer später ist davon weit und breit nichts mehr zu sehen. Wir haben den letzten Sonnenaufgang am Mare nochmals während dem Zmorge genossen und sind dann aber zeitig davongebraust. Der Weg führte über Bologna und Verona in Richtung Brescia, genauer gesagt in die Region um den Iseosee, wo wir im Golfclub Franciacorta angemeldet waren. Für Laien kurz erklärt, warum wir hier gelandet sind. In der Franciacorta wird Schaumwein produziert, der dem Champagner absolut ebenbürtig ist. In den 80er Jahren begannen die Winzer das Gesöffs zu vermarkten und merkten, dass eine grosse Nachfrage herrschte nach perligem Traubenmost. In den 90ern wurde dann der Franciacorta vor allem in Italien immer weiter verbreitet. Bei uns kannten diesen Schaumwein nur wenige. In den letzten 10 Jahren haben aber auch die nördlichen Hobbyalkoholiker gemerkt, dass die hier unten wirklich guten Stoff produzieren. Also war im Vorhinein klar, dass wir auf dem Heimweg von Rom auch hier durch müssen, zumal es auch einen schönen Golfplatz hat.
    Auf dem Golfplatz angekommen, hatten wir noch etwas Zeit für einen kleinen Snack, bevor wir dann den Platz auf den Kursen Brut/Satén bespielen konnten. Auch dieser Entscheid war absolut richtig.
    Nach getaner Arbeit auf dem Platz wurde es in der Kehle schon ganz kribbelig. Also nichts wie los und bald die Spezialitäten aus dieser Region geniessen. Auf dem Weg zum B&B Il Glicine gabs noch einen kurzen Halt, um in einer lokalen Enoteca die eine oder andere Flasche Klöpfmost zu posten. Nun sitze ich bereits vor einer Flasche Franciacörtel vom Weingut Ronco Calino. Passt. Das Nachtessen wird ebenfalls hier im B&B stattfinden, unser Tisch ist bereits gedeckt und die Weinkarte halbwegs aufgeschlagen. Hier im B&B wohne ich quasi in der Bar (siehe Foto). Das Zimmer superschön und neu gemacht, gerade eine Tür neben der Theke. Irgend ein Kellner aus dem Süden hat das wohl mitgeteilt, dass wir anreisen. Ihr wisst schon, wegen Eingangs erwähnt....Weihnachtskarten und Kindernamensgebung. Der Junior hier vom Betrieb heisst glaub ich Patricio Philippo Glicine.

    Golf Franciacorta
    Der Golfclub wurde 1986 gebaut. Das Clubhaus ist sehr grosszügig und total in Ordnung. Die Küche kann auch was. Die Karte ist klein, bietet jedoch für jeden Gaumen etwas. Obwohl der Golfkurs nicht alt ist, hat sich die Vegetation sehr gut eingewachsen. Die Spielbahnen bieten unterschiedliche Längen und machen mit einigen Hindernissen das Spiel spannend. Jede Tafel auf den Tee-Boxen ist mit einem Label eines Weinproduzenten gebrandet. Die Wasserlandschaft ist der Hammer und sehr gepflegt. Trotzdem möchte ich nicht in den Teichen baden. Philipps Lieblingsloch die 10 bzw. 1 auf dem Satén, 2 Schläge aufs Green, ein Par 5 und dann pftamminamal ein 3 Put. Mein Monsterdrive auf Loch 8 des Satén in ein blindes Dogleg hatte dem Deutschländerwürstchen-Flight vor uns wohl nicht so gefallen. Aber man kann ja mal markieren, dass sie schneller spielen sollen. Das Layout ist wirklich top und die Par 3 sind hervorragend...ihr wisst jetzt was kommt. Meine psychisches Problem, welches mich nun schon länger begleitet. Aber heute sage ich euch liebe Leute, gabs ein Birdie für mich auf solch einem Par 3 Loch. Was für eine Wohltat. Allgemein konnte ich auf diesem schönen Plätzli wieder mal Handicap unterspielen und das trotz dem einen oder andern Häckerli. Wir empfehlen allen die oft in Richtung Gardasee reisen diesen Platz auf dem Hin- oder Rückweg zu spielen. Man kann auch Leading Golf Course sein und sich anständig verhalten. Die Greenfee kostete uns hier wochentags gerade mal 63 Euro. Grazie.

    Kulinarisches
    Zmorge im Bellettini Hotel war wieder top. Frischgepresster Orangensaft aus der Orangenpressmaschine, wo man die Orangen selber zum Saften reinlegen kann, feini feini. Im Clubhaus vom Golfclub gabs einen kleinen Teller Pasta...buono buono.
    Das Essen hier im Il Glicine war köstlich. Ein kleines Plättli mit 30 Monaten gereiftem Schinken, etwa so alt wie der kleine Patricio Philippo und dazu diverse Formaggi aus der Region gab es zur Vorspeise. Stefan gab sich die Conichelli, eine Art Ravioli, übersetzt für Nichtkenner. Don Philippone und ich schnabulierten ein Filetto Vitellone mit frischen Porcini...uuuuuhuuuhuuere geil. Besser könnte ich das auch nicht in die Pfanne zaubern und einige von euch wissen was das somit heisst. Einen Rotwein aus der Maremma haben wir uns auch noch injeziert, weiss nicht mehr wie er heisst. Der Kellner hat die Bottiglia schon abgeräumt. Und jetzt ertönt noch etwas aus der Oper von Eduardo Di Capua aus dem Lautsprecher...o Correttoooo mioooooooo

    Der zweitletzte Tag unserer Reise neigt sich dem Ende. Morgen steht uns knapp eine Stunde Fahrt in Richtung Como bevor. Dort kloppen wir noch den Golfplatz Monticello. Klopf klopf....
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  • Day 15–16

    Tag 15: Finalissima

    October 6, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Il ritorno dei ragazzi della via Gluck

    Wir haben euch ja gesagt, dass die Kellner uns mögen. Gestern offerierte man uns nach dem neunten Corretto oder so noch einen regionalen Amaro aus der Franciacorta. Irgendwie erinnerte mich das Getränk an einen Ingwer-Shot. Naja, nützts nüt, schadts nüt. Übrigens war an der Bar nichts mehr los, so dass ich mich mit gutem Gewissen in mein Zimmer nebenan zurückziehen konnte.
    Heute morgen gabs dann ein kleines Frühstück mit frisch zubereiteten Uovo strappazata im B&B Il Glicine. Auch dieses Hotel bzw. B&B können wir mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
    Auschecken, adie zämen sagen und weiter ging die Fahrt über Monza in Richtung Como. Nach gut 80 Minuten Fahrzeit erreichten wir den Golfplatz Monticello. Etwas zu früh vor Ort, liess man uns dann aber schon auf den Percorso Rosso. Gut, dass man nach 9 Löcher wieder am Clubhaus vorbei kommt, so dass wir noch ein paar Menabrea aufmunitionieren konnten. Schliesslich ist ja Freitag.
    Nach dem Spiel wollte Philipp umsverrecken Spaghetti Amatricana im Clubhaus essen. Leider gab es die nicht. Er entschied sich für einen faden Burger...selberschuld. Da war die Wahl von Stefan und mir mit dem Vitello Tonnato viel besser. Da wir nun quasi auf dem Heiweg sind, suchten wir den nahegelegenen Bennett auf und deckten uns mit diversen Leckereien aus Italien ein, welche wir dann zu Hause mit der einen oder andern guten Erinnerung an unsere Italien-Ryder Cup-Reise geniessen können. Für die letze Nacht in Italien sind wir im Hotel Cruise bei Como abgestiegen, ein sauberes Business Hotel im Industrie Quartier. Den Apéro hatten wir selber im Einkaufszentrum nebenan eingekauft, da die Bar erst um 18 Uhr öffnete. Ging auch. Fürs Abendessen hatte ich uns die Trattoria Del Mosé ausgesucht. Abenteuerlich gestaltete sich das Aufsuchen dieser Beiz. Mehr unter Kulinarisches.

    Golf Monticello
    Der Monticello Golfclub bietet zwei 18 Loch Parkland Plätze. Hier ist die Zwillingsschwester von Anita zu hause. Ihr erinnert euch...flach.. Nun lösen wir noch das Rätsel auf, wer denn diese Anita ist. Costa Cordalis hatte anno dazumal ein Lied über sie gesungen. Er fand sie irgendwo, allein in Mexiko. Schwarz war ihr Haar, die Augen wie zwei Sterne so klar....ohoooohooo Anita. Wir wollen ja nicht irgend einer Dame die wir kennen flache Brüste unterstellen 😉
    Zurück zum Golfplatz. In altem Baumbestand eingewachsen, präsentieren sich unterschiedlich lange Bahnen mit dem einen odern andern Wasserhindernis. Die Fairways sind gepflegt und die Greens auch in sehr gutem Zustand. Für diesen Platz darf man auch mal 90 Batzen bezahlen fürs Bespielen. Bei uns in der Schweiz gibt es einige Golfplätze die weniger gut daherkommen und einiges teuerer sind.
    Auf dem Monticello hatte kürzlich wohl noch die Familie von Rudi Carell Golf gespielt, überall hatte es Wegweiser für die Carelli. Im Clubhaus herrscht noch ein Clubleben, das bemerkte man nach dem Spiel auf der Sonnenterrasse.
    Übrigens hat Philipp entschieden in der Winterpause in Belek einen Kurs bezüglich Tee-Box Management anzubieten. Das Ganze wird ergänzt mit Lektionen für Putten unter erschwerten, alkoholisierten Bedingungen. Damit alle unter gleichen Voraussetzungen mitmachen, wird man zuerst eine Flasche vom Tischwein trinken müssen und nacher bei Hassan an der Bar das eine oder andere lokale Shöttli herunterstürzen. Er sucht noch einen Assistant-Pro, welcher ihn bei diesem Vorhaben unterstützt, insbesondere für den Teil Tee-Box Management.

    Kulinarisches
    Das Morgenessen im Il Glicine war wie erwähnt einfach und gut. Das Vitello im Clubhaus Monticello darf man sich ebenfalls gönnen. Den Burger bekommt man aber besser in manch einer Stadionbeiz.
    Abendessen...tja wo gehen wir nun hin. Google auf und dann mal herumgestöbert. Irgendwann bin ich auf die Trattoria del Mosé gestossen, dachte nicht so weit vom Hotel entfernt. Falsch gelegen. Das Navi versuchte diverse Anfahrtswege herauszufinden und keiner führte wirklich zum Ziel. Anstatt 4 Minuten Fahrt, dauerte es beinahe 25 Minuten, bis wir fündig wurden. Die Trattoria befindet sich auf einem Anwesen des ehemaligen römischen Feldherrs Faius Terentius Varro, der von hier aus Hannibal bekämpfte, welcher mit den Elefanten über die Alpen nach Rom vorstiess...alles quatsch, glaubs. Jetzt ohne Scheiss, das Bauernhaus befindet sich im Park des Anwesens "Giulini" einschliesslich der Villa aus dem siebzehtnen Jahrhundert, der gentilizian Kappelle und dem alten Gästehaus. Der duftende Garten der Villa bewahrt den ursprünglichen Barockstil, den die Eingangstore bezeugen. Anfahren sollte man über die Strasse Via Gabriele d'Annunzio wählen und dann wirklich durch das Eingangstor fahren. Mitten im Weiler befindet sich dann diese Trattoria, fernab von irgendwelchen Hobbitouristen.
    Karte fürs Essen gibts keine. Die charmante Kellnerin...bin schon fast etwas in Amore, erzählt was es hier zu Tafeln gibt. Wir haben uns für Risotto mit Baumnüssen, das Vorspeiseplättli und Raviolo mit Crema Tartufo entschieden als Start in den Abend. Philipp und ich sind natürlich mit Hunger angereist und gaben uns noch Brasato und den Stinco Maiale mit Polenta als Beilage. So muss Trattoria im Norden sein. Für Fleischliebhaber bietet sich hier die Möglichkeit ein 500gr Costate oder ein 1.9kg Fiorentina über dem offnen Feuer gegrillt zu verschlingen. Für den trockenen Hals bestellten wir einfach mal den Hauswein. Zuerst einen halben Liter und dann nomal einen ;-). Ich bin mir sicher, dass sie hier auch Coretto servieren, wir fangen ja nichts Neues an. Pftamminamal jetzt hat uns Don Philippone noch ein Ei gelegt. Bei meinem amoremio Fräulein bestellte er Coretto und die bringen den nicht mit Grappa sondern mit Sambucca. Pfpfpf....wäääääh. Muss korrigiert und corretoisiert werden.

    Nun ist sie also zu Ende unsere Reise. Morgen früh fahren wir direttamente wieder nach Hause. Mit Wehmut blicken wir zurück auf viele tolle Erlebnisse hier in Italien. Wir haben sehr vieles Richtig gemacht in unserer Planung und Durchführung. Die meisten Golfplätze würden wir wieder spielen und auch in allen Restaurants wieder das selbe bestellen, ausser den Sambucca Coretto. Obwohl das Reiseprogramm mit 12 Golfrunden auf 11 verschiedenen Plätzen sehr gedrängt war, wir gut 31 Stunden im Auto sassen und ca. 2'300 Kilometer gefahren sind, konnten wir viele schöne und sehr unterhaltsame Momente geniessen. Dieser Blog soll die Erinnerungen festhalten und allen Lesern, welche ein Golfreisli nach Italien machen ein paar Anhaltspunkte und Ideen geben. Wir werden sicher auch noch die eine oder andere Geschichte mit euch teilen, wenn wir uns wieder sehen.
    Ich hoffe ihr konntet mitfühlen, was wir hier unten erlebt hatten und vor allem war es uns auch wichtig, euch etwas amüsante Unterhaltung zu bieten beim Lesen der Berichte. Nächste Reisen werden wir sicher wieder festhalten, vor allem dann aber auch wieder das bereits in Aussicht gestellte Reisli in 4 Jahren, wenn es wieder heisst Ryder Cup in Europa. Dann wird uns der Weg nach Irland führen. Vielleicht dann mehr mit Regenmänteli anstatt kurzen Hosen und Sonnenbrillen.

    Haben die Ehre & Arrivederci
    Philipp, Stefan & Patrick

    PS: Für negative Feedbacks verwenden Sie bitte folgende Mailadresse: mavacacare@vaffanculo.it
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