Türkei - Lykischer Weg

September - October 2021
von Fethiye nach Antalya Read more
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  • Day 24

    Flughafen Antalya

    October 9, 2021 in Turkey ⋅ ☀️ 22 °C

    So schnell kann es gehen… 🥺

  • Day 23

    Antalya & The Land Of Legends

    October 8, 2021 in Turkey ⋅ 🌙 21 °C

    Wie einige von euch bereits wissen, mag ich Vergnügungsparks sehr gerne. Deshalb habe ich mich entschieden, dass ich an meinem letzten Tag vor der Heimreise den Park „The Land of Legends“ besuchen werde. Er befindet sich etwa 30 km östlich von Antalya in Kadriye und besteht aus drei grossen Themenbereichen (Adventure, Aqua & Shopping).

    Da ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Park reisen wollte, bin ich nach dem Frühstück gemütlich zum Busbahnhof Meydan spaziert. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, noch eine etwas andere Seite von Antalya kennenzulernen. Von dort bin ich anschliessend mit einem „Dolmus“ (Sammeltaxi) bis zum Park gefahren.

    Der Park selber war ganz in Ordnung. Der Adventure-Bereich ist jedoch im Vergleich zu einem Europapark viel kleiner und nicht so abwechslungsreich. Die interessante Bahnen hatte ich deshalb relativ schnell hinter mir. Schlecht war mir anschliessend trotzdem. 🤣 Um so mehr habe ich mich auf den Abschnitt „Masha and the Bear“ gefreut, der auf einer weltbekannten Trickfilmserie aus Russland basiert. Masha ist mir damals bereits auf der Weltreise an verschiedenen Orten immer wieder begegnet. Da in diesem Teilgebiet jedoch fast nur Mütter mit ihren kleinen Kinder unterwegs waren, habe ich mich plötzlich etwas komisch gefühlt. Deshalb habe ich dann den Bereich gewechselt und noch kurz den Aquapark angeschaut. Da ich jedoch keine Wasserratte bin und weil mich das Shoppingareal überhaupt nicht interessiert hat, habe ich den Park bereits nach etwa vier Stunden wieder verlassen.

    Im Park selber waren an diesem Tag übrigens fast nur Touristinnen und Touristen aus Russland anwesend. Dabei ist mir beim Anstehen für die Wasserbahn bei einer Gruppe von von ca. 12 jungen Personen, die wahrscheinlich so zwischen 19 und 24 Jahren alt waren, etwas aufgefallen. Ausnahmslos alle Frauen dieser Klicke hatte aufgespritzte Lippen. Sie hatten deshalb ständig ein Duck-Face! 😝 Schon krass, wie sich inzwischen auch viele junge Menschen dem Druck, einem bestimmten Schönheitsidealen zu entsprechen, unterwerfen. Um so schlimmer, wenn das Resultat dann noch so doof aussieht. 🙈 (Auf das Thema permanent Make-up gehe ich vielleicht ein anderes Mal ein. 😉)

    Rückblickend bin ich der Meinung, dass sich der Besuch des Parks vor allem dann lohnt, wenn man auch den Aqua-Bereich nutzt. Speziell für Kinder ist die Möglichkeit, dass sie die verschiedenen Themenbereiche nach Lust und Laune wechseln können, eine tolle Sache. Ich selber muss jedoch nicht unbedingt noch einmal dort hin.

    Am Abend war dann bei mir vor und nach dem Essen nur noch Netflix und „Sex Education“ angesagt. Ich liebe es, wie die Serie so unverkrampft und offen mit wichtigen gesellschaftlich und sexuellen Themen umgeht. 😍
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  • Day 22

    Antalya

    October 7, 2021 in Turkey ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute habe ich mir die Stadt Antalya angeschaut. Zuerst bin ich durch die Altstadt spaziert, dann zum Hafen gelaufen und schliesslich bin ich in einem Viertel mit verschiedenen Basaren gelandet. Obwohl ich nur einen kleinen Bruchteil der riesengrossen Stadt gesehen habe, habe ich mich anschliessend auf die drei Dinge konzentriert, die ich heute unbedingt noch erledigen wollte:

    1. Einen Barbershop 💈 besuchen.

    2. Ein paar Geschenke für meine Freunde einkaufen. 🎁

    3. Ein neues Tattoo stechen lassen. 😍

    Da ich alle Dinge erfolgreich erledigen konnte, liege ich inzwischen auf meinem super bequemen Bett und trinke ein Glas Wein, um etwas zu entspannend. Wahrscheinlich werde ich heute noch auswärts essen gehen. Das war‘s dann aber auch schon. Zuerst wollte ich eigentlich noch ins Kino, aber das lasse ich
    wahrscheinlich doch sein. Dafür habe ich bereits grosse Pläne für morgen!!! 😉
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  • Day 21

    Etappe 19: kurz nach Gedelme - Göynük

    October 6, 2021 in Turkey ⋅ ☀️ 24 °C

    Am letzten Wandertag bin ich bis nach Göynük gewandert, von wo ich schon bald einen Bus nach Antalya nehmen werde. Auf dem Weg musste ich zweimal den Göynük-Fluss überqueren und einen letzten Pass in Angriff nehmen. Die Anstrengung hat sich jedoch gelohnt und ich wurde nicht nur mit einer wunderschönen Landschaft, sondern auch mit netter Begleitung aus Deutschland belohnt.

    Die letzte Nacht im Zelt 🏕 war übrigens nicht sehr erholsam. Es war viel zu kalt und ich bin mehrmals zitternd aufgewacht. 🥶 Beim nächsten Tripp werde ich wieder meine Thermounterwäsche einpacken, ganz egal wohin es geht und wie warm es dort voraussichtlich sein wird.
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  • Day 20

    Etappe 18: Beycik - kurz nach Gedelme

    October 5, 2021 in Turkey ⋅ 🌙 18 °C

    Bis vor etwa 15 Minuten bin ich während über drei Stunden neben meinem Zelt vor einem wärmenden Lagerfeuer 🔥 gesessen. Ein perfekter letzter Abend meiner Wanderreise entlang vom Lykischen Weg.

    Bereits morgen werde ich mit dem Bus von Göynük nach Antalya fahren, wo ich insgesamt drei Nächte und zwei Tage verbringen werde. Ich habe mich aus zwei Gründen für eine zusätzliche Nacht in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz entschieden. Einerseits passen die Busverbindungen morgen sehr gut. Andererseits spüre ich, dass nur ein einziger Tag in der Stadt nicht ausreichen wird, um nach diesen vielen Erlebnissen vor meiner Rückreise wieder auf den Boden der Realität zurückzukehren.

    Für meine Wanderung entlang vom Lykischen Weg bedeutet das, dass ich es ganz knapp nicht bis zum offiziellen Endpunkt schaffen werde. Ich behaupte jetzt einfach mal ganz frech, dass zwei zusätzliche Tage ausgereicht hätten, um bis nach Geyikbayiri zu kommen. Das ist jedoch vollkommen in Ordnung so für mich. Ich bin ehrlich gesagt sogar bizzeli stolz, dass ich es in 19 Tagen überhaupt so weit schaffen werde. Was ich in dieser Zeit alles erlebt habe, ist sowieso fast nicht zu glauben.

    Heute war noch einmal ein ganz spezieller Tag. Bevor ich mich an den restlichen steilen Aufstieg zum Tahatli-Sattel auf über 1‘800 Meter herangewagt habe, habe ich noch eine gute Tat getan. Ich habe einem jungen Paar aus Sibirien meinen Gaskocher billig weiterverkauft. Sie machen die Wanderung in umgekehrter Reihenfolge wie ich und hatten Probleme mit ihrem Gerät. Da ich selber nur noch zwei Tag unterwegs bin und weil ich weiss, was die beiden noch alles erwartet, habe ich mich zu diesem Schritt entschieden. Leider habe ich nicht daran gedacht, dass ich ihnen auch meine restlichen Nudelpackungen und die Suppen mitgeben könnte. Ich selber kann ohne Kocher ja jetzt nichts mehr damit anfangen. 🙈

    Der anschliessende Wandertag war dann wunderschön, auch wenn es wie bereits erwähnt zu Begin gleich steil bergauf ging. Etwas nervig waren die vielen russischen Touristen, die in dieser Gegend Ferien machen und von ihren Tourguides mit Jeeps bis hoch in die Berge kutschiert werden. Zudem überrascht es mich immer wieder, wie unüberlegt und dumm sich gewisse Menschen verhalten. Wie kann man nur auf die Idee kommen, mit Flipflops 🩴 einen Tripp in die Berge zu unternehmen? Aber solche Dinge kenne ich ja bereits zur genüge von meiner Weltreise….

    Am Nachmittag habe ich dann die bis heute verschollene dritte Sängerin von ABBA kennengelernt. Sie hat vor 8 Jahren einen sehr redseligen Türken geheiratet und ist von Schweden zu ihm nach Gedelme gezogen. Stellt euch die gute Frau wie die perfekte Mischung aus Frida und Agnetha vor, einfach noch zusätzlich mit einem grossen Bauch und sehr, sehr dreckigen Füssen. 🤣

    Das Highlight vom ganzen Tag ist dann am Abend passiert, als ich in der freien Natur mein Zelt aufstellen wollte. Plötzlich hörte ich in der Ferne eine Ziegenherde, die sich in meine Richtung bewegt. Tatsächlich standen ein paar Minuten später bestimmt über 50 Tiere vor mir auf der Ebene. Mit etwas Verspätung gesellte sich dann auch noch eine Hirtin dazu, die auf türkisch mit mir anfing zu sprechen. Obwohl wir uns eigentlich nicht verstanden haben, haben wir anschliessend etwa 45 Minuten zusammen verbracht. Sie hat mein Zelt 🏕 begutachtet und wir haben zusammen Holz gesucht und Feuer gemacht. Sie hat mir auch von sich und ihrer Familie erzählt. Ich bin mir fast sicher, dass vor kurzer Zeit ihre Mutter verstorben ist, weshalb sie noch immer sehr traurig ist. Ich habe ihr dann spontan eine Kette mit einem schönen Stein geschenkt, die ich in Kas eigentlich für jemand anderes gekauft hatte. Sie hat sich sehr darüber gefreut. Anschliessend hat sie ihre ganze Tasche ausgepackt und mir einen Apfel, ein paar Trauben und Süssigkeiten geschenkt. Das war ein so schönes Erlebnis und der perfekte letzte Abend meiner Wanderung. 😍 Ganz zu schweigen von den drei Stunden, während welchen ich mich anschliessend vor dem lodernden Feuer wärmen konnte.
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  • Day 19

    Etappe 17: Olympos - kurz nach Beycik

    October 4, 2021 in Turkey ⋅ ⛅ 19 °C

    Im Moment sitze ich kurz nach Beycik vor einem warmen Feuer auf über 1‘200 Meter über dem Meer und trinke Granatapfelwein. Ich sage euch, dieser 🍷 ist so unglaublich lecker. 😍

    Der Tag an sich war gefühlstechnisch etwas durchzogen für mich. Primär lag das einfach nur daran, dass ich keine Energie hatte. Der steile Aufstieg der heutigen Bergetappe war deshalb sehr anstrengend. Wahrscheinlich habe ich es während den vergangenen Tagen mit den Kilometern übertrieben und das hat sich heute gerächt…

    Um so glücklicher bin ich, dass ich am späten Nachmittag diesen tollen Ort für die Nacht gefunden habe. Witzig daran ist, dass ich in Beycik über eine halbe Stunde neben dem lokalen Supermarkt auf einem Stuhl sass und überlegt habe, ob ich überhaupt noch weiterlaufen soll oder nicht. Ich hatte nämlich grosse Angst davor, dass es in der Nacht mit meinem Sommerschlafsack auf 1‘200 Meter zu kalt werden könnte. Wie ihr auf den Fotos seht, hat sich dieses Problem inzwischen in Luft aufgelöst. 👍🏻

    Am Vormittag bin ich übrigens an den bekannten „Chimara“ 🔥 vorbeigekommen. Diese „Ewigen Flammen“ befinden sich etwa 5 km nordwestlich von Çiralt. Sie brennen, weil dort aus einer Felsspalte ein spezielles Erdgasgemisch austritt, das sich beim Kontakt mit der Luft selbst entzündet. Dumm ist nur, wenn man wie ich erst im Nachhinein in seinem Reiseführer etwas über dieses Phänomen liest. Ich hatte keine Ahnung, was genau da vor sich ging und im ersten Moment entsprechend Panik vor möglichen Waldbränden. 😳🙈
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  • Day 18

    Etappe 16: Gelidonya Lighth. - Olympos

    October 3, 2021 in Turkey ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute bin ich am Vormittag durch wunderschöne Nadelwälder und entlang von steilen Klippen zuerst nach Adrasan gewandert. Am Nachmittag stand dann auf dem Weg nach Olympus wieder mal eine Passüberquerung auf dem Programm. Das ging heute so richtig in die Beine, das könnt ihr mir glauben. 😳

    Am Morgen bin ich übrigens kurz nach dem Loslaufen beim Aufstieg einfach so rückwärts in ein Gebüsch und auf kantige Steine gefallen. Schwups und Herr Koch lag am Boden. Dabei habe ich mir am rechten Arm und an der Hand Schürfwunden aufgelesen. Zudem haben mich die Stacheln des Gebüschs überall gepiekst und gestochen. 🙈 Passiert ist das eigentlich nur deshalb, weil ich kurz ungeschickt war und dadurch ins Taumeln geraten bin. Weil gleichzeitig mein Rucksack so schwer war, konnte ich das Gleichgewicht nicht mehr halten und fiel um wie ein nasser Sack. Das soll mir für die restlichen Tage eine Lehre sein!

    Einen ganz speziellen Moment habe ich etwas 2 1/2 Stunden später erlebt, als ich mich bei der Durchquerung der wunderschönen Halbinsel zum ersten Mal kurz hingesetzt habe. Bis jetzt habe ich auf dieser Reise erst ein paar Mal am Abend etwas Musik gehört. Heute hatte ich während dieser Pause jedoch unerwartet das Bedürfnis ein paar Lieder zu hören. Ich habe spontan meine Lieblings-Playlist aus dem Jahr 2015 ausgewählt und die zufällige Wiedergabe gestartet. Ich kann mich nicht mehr an das erste Stück erinnern, das gespielt wurde. Als jedoch als zweite Lied „Sein“ von Andreas Bourani gespielt wurde, musste ich anfangen zu weinen. 😢 Der Text hat mit jedem einzelnen Wort exakt zu diesem Moment gepasst. Nichts und niemand hätte besser beschreiben können, wie ich mich dort gefühlt habe. Zum Weinen gebracht hat mich dabei übrigens der Gedanke daran, dass ich bald wieder zurückgekommen und das alles hinter mir lassen muss…. Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen. Ihr könnt euch aber natürlich gerne in Ruhe das Lied anhören. Eventuell versteht ihr mich danach etwas besser.

    Heute übernachte ich übrigens in einem kleinen Bungalow in Olympos, dem Mekka der Backpackerszene in der Türkei. Ich habe mich für eine Pension etwas ausserhalb vom Trubel entschieden, damit ich später dann auch in Ruhe schlafen kann. 😉
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  • Day 17

    Etappe 15: Finike - Gelidonya Lighthouse

    October 2, 2021 in Turkey ⋅ 🌙 24 °C

    So weit wie heute bin ich auf dem Lykischen Weg noch nie an einem Tag gewandert. Bis am Abend waren es tatsächlich fast 40 Kilometer. Dieser anstrengende Fussmarsch hatte zwei Gründe. Einerseits waren die ersten 2/3 des Weges flach, was das Wandern ungemein erleichtert hat. Andererseits wollte ich den Tag nach dem eintönigen ersten Teil entlang einer Strasse nicht bereits in Karaöz beenden, weshalb ich noch bis zum Gelidonya-Leuchtturm weitergelaufen bin. Das hat sich definitiv gelohnt. Eine so schöne Aussicht hatte ich in meinem Zelt 🏕 bis jetzt noch nie. 🌅

    Falls ihr selber mal in diese Ecke der Türkei 🇹🇷 reisen wollt, dann lasst Finike links liegen. Die Stadt und auch der Strand lohnen sich definitiv nicht für einen Besuch. Fahrt besser gleich nach Karaöz. Dort könnt ihr etwas ausserhalb vom Dorf auf einem der vielen Campingplätze euer Zelt aufstellen oder ein Bungalow mieten und anschliessend die wunderschöne Lage und das Meer geniessen. 😍

    Wenn ihr Glück habt, trefft ihr wie ich im tiefen Wald auch auf den netten Fruchtsaftverkäufer. Bei ihm kosten nur die Vitamindli etwas, alles andere (Kaffee, Alkohol, Zigaretten…) sind gratis. Die Früchte stammen übrigens alle ausnahmslos aus seinem eigenen Garten. 😋

    Etwas noch, dass ich schon länger zum Thema „Wandern mit dem eigenen Zelt“ sagen wollte. Es ist unglaublich, wie schnell ein solches Zelt ⛺️ zum eigenen Zuhause wird. Immer wenn ich es aufgestellt habe und ich mich zum ersten Mal hineinsetze, fühle ich mich gleich wie in meiner eigenen Wohnung. Als ob ich daheim in meinem eigenen Reich angekommen bin. Das finde ich schon irgendwie verrückt. Hinzu kommt natürlich auch, dass ein Zelt den Stress beim Wandern extrem verringert. Obwohl ich meine Tage natürlich im Voraus plane, bin ich trotzdem immer total flexibel. Das ist echt ein angenehmes Gefühl, wenn man so wie ich unterwegs ist.

    Ich wünsche euch süsse Träume! ✨🌙✨
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  • Day 16

    Etappe 14: Belos - Finike

    October 1, 2021 in Turkey ⋅ 🌙 24 °C

    Inzwischen bin ich gesund und munter im Städtchen Finike angekommen, wo ich mir ein Hotelzimmer mit Aussicht auf das Meer gönne. Ich muss schliesslich wieder mal richtig schlafen und Kleider waschen. Ihr kennt das ja bereits. 😉 Etwas erstaunt war ich dann jedoch schon, als mir an der Rezeption gesagt wurde, dass dieses tolle Zimmer zusammen mit Abendessen und Frühstück nur CHF 18.- kostet.

    Da ich heute nur am Vormittag unterwegs war, gibt es nicht all zu viel zu erzählen. Ich stand wieder mal drei zähnefletschenden Hirtenhunden gegenüber, die noch rechtzeitig von ihrem Besitzer zurückgerufen wurden. Das ist übrigens auf einer asphaltierten Strasse und nicht im Nirgendwo in den Bergen passiert. 🙈 Ich frage mich inzwischen, ob mich die Hunde richtig angreifen würden, wenn sie tatsächlich die Chance dazu hätten? Ich war auf jeden Fall wieder mal ein wenig geschockt und musste eine Träne wegdrücken. Das ist einfach so passiert. 😳

    Kurze Zeit später fand dafür das absolute Highlight meiner Wanderferien statt. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass kein anderes Erlebnis das noch übertreffen wird. Ich bin tatsächlich einer wilden Schildkröte 🐢 begegnet! Das wünsche ich mir schon seit ich ein kleines Kind war. Sie war noch ganz klein und wunderschön. 😍 Da ich sowieso bald eine Pause machen wollte, habe ich mich hingesetzt und mit ihr meine Banane geteilt. Etwas Besseres hätte mir heute definitiv nicht passieren können!
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  • Day 15

    Etappe 13: Alakalise - Belos

    September 30, 2021 in Turkey ⋅ 🌙 19 °C

    Der Schock sass im ersten Moment tief, als ich am Abend in meinem Zelt bei den Kirchenruinen festgestellt habe, dass meine beiden Powerbanks leer waren. 😳 Mein Natel hatte noch 35 %, was für die restlichen zwei Tage in den Bergen definitiv nicht mehr ausreichen würde. Ich weiss, im Prinzip ist das nichts Schlimmes. Bizzeli weniger Technik und etwas mehr Natur kann nie schaden. Trotzdem hatte ich ein grosses Problem mit dieser Situation. Seit etwa dem vierten Wandertag benutze ich nämlich neben meinem Reiseführer in Buchform auch ein GPS-App vom Lykischen Weg. Das Programm braucht zwar relativ viel Akku, aber dafür hat es mich in den vergangen zwei Wochen immer wieder davon bewahrt, dass ich mich total verirre. Das mir so ein Ungeschick gerade hier in den Bergen passiert, fand ich deshalb um so schlimmer. Ich habe mich dann dazu entschieden, dass ich mein Natel in den kommenden beiden Tagen immer ausschalte, wenn ich es nicht unbedingt zur Wegfindung oder für ein Foto benutzen muss bzw. will. Geschlafen habe ich dann trotzdem wie ein Stein während fast 11 Stunden….

    Heute führte der Weg 900 Meter bergauf und anschliessend wieder 900 Meter bergab. 🤪 Der schweisstreibende, steile Anstieg im ersten Abschnitt hat mich dabei mehrmals fast zur Verzweiflung gebracht, weil ich den richtigen Weg immer wieder aus den Augen verloren habe. In den Bergen kann so etwas richtig gefährlich sein. Glücklicherweise war das Schlimmste überstanden, als ich endlich beim Krk. Merdiven, einer senkrecht aufragenden hellen Felswand, angekommen bin.

    Der Abstieg war abgesehen von erneut sehr aggressiven Hirtenhunden ganz in Ordnung. Es gab sogar eine sehr schöne Überraschung. Als ich in einem fast verlassenes Bergdorf angekommen bin, ist ein Auto 🚗 mit drei jungen Männern an mir vorbeigefahren. Sie haben angehalten und wollten von mir wissen, von wo ich kommen. Als ich die offerierte Mitfahrgelegenheit dankend abgelehnt habe, sind sie weitergefahren. Etwa 50 Meter weiter den Berg hinunter haben sie dann jedoch erneut gestoppt. Sie sind alle ausgestiegen und haben im ganzen Auto Esswaren für mich zusammengesucht. Plötzlich stand ich mit einem Sack voller Trauben, zwei Tomaten und einem Brot da. 😍 Ich war völlig perplex und habe mich von ganzem Herzen bei ihnen bedankt. Unglaublich, so etwas!

    Als ich dann bei meinem Tagesziel den Ruinen von Belos angekommen bin, habe ich wieder mal mein Zelt aufgestellt. Als ich fertig war, fielen doch tatsächlich ganz kurz vereinzelte Regentropfen vom Himmel.

    Da ich mich ohne Natel nicht ablenken konnte, sass ich vor dem Abendessen angelehnt an die Ruinen einfach so da und kuckte in die Natur vor mir. Plötzlich realisierte ich, dass von hinten etwas mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf mich zugerannt kommt… Wenn das so weiter geht, habe ich hier tatsächlich noch ein Herzinfarkt. 🙈 Glücklicherweise war der Angreifer nur ein ganz lieber und völliger überdrehter Hundi, der mir dann am Abend und auch in der Nacht Gesellschaft geleistet hat. ✨🌙✨
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