I nord

December 2023 - January 2024
Bergen - Kirkenes - Bergen mit der Havila Capella
Kabine 7101 Panoramic Delux
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  • 12footprints
  • 2countries
  • 18days
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  • 8.7kkilometers
  • 139kilometers
  • Day 12

    Eine kulinarische Reise

    December 27, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 1 °C

    Norwegen ist bekannt für alle Arten von Fisch, Rentier und eine cleane Küche. Es überrascht nicht, dass die Stärkebeilagen der kleinste Teil auf dem Teller ist.

    Unsere kulinarische Reise begann in den Restaurants 1877 und Vilani in Bergen, falls ihr die Stadt mal besucht, beides eine klare Empfehlung. Aber unsere Route erstreckt sich über die ganze Küste Norwegens von Süd nach Nord und wieder zurück.

    Wie in vorangegangen Berichten geschrieben ist Havila sehr modern und zukunftsorientiert, es erstaunt also nicht, dass sie das auch bei dem Restaurant Angebot sind. Alles rund ums Essen ist auf Deck 6 zu finden. Es gibt das Hauptrestaurant Havrand, das Fine Dining Restaurant Hildring und dann auch noch eine Cafeteria, welche vor allem von Tagesreisenden besucht wird (oder von Stefan & mir, wenn wir das Frühstück verpassen).

    Das kulinarische Konzept von Havila basiert auf Nachhaltigkeit, reinen und einfachen Gerichten und einem besonderen Geschmackserlebnis. Es gibt im Havrand eine Frühstücks-, Mittags- und Abendkarte – das Menu wird hierbei immer von der Region, in der wir uns auf unserer Rundreise befinden, bestimmt. Die Havila Capella fährt durch vier verschiedene «Lebensmitteluniversen», von denen jedes eine eigene Geschmacksrichtung hat. Jeden dritten Tag wechselt ein Teil der Karte, sodass wir die verschiedenen Küchen, die wir durchfahren, kennenlernen können. Die Menu Karten heissen Polarland – Die Inseln – Fjorde - Arktis

    Mit den À-la-carte-Menüs, hat man im Havrand die gleiche Wahlfreiheit wie bei einem Buffet, nur mit einigen mehr Vorteilen. Man bestellt bei den Restaurantmitarbeitern all die Gerichte, die man probieren möchte, das können auch mal 4-6 Gerichte sein. Die Gerichte haben für mich die perfekte Grösse – nicht übertrieben, sodass man sich gerne durchprobiert. In drei Tagen kann man gut, die wechselnden Gerichte alle probieren. Durch den Service und den à la Carte Betrieb werden Warteschlangen vermieden, es gibt kein unappetitliches Überhäufen von Tellern und hat ein komfortables Restaurantgefühl. Ein nicht unerheblicher Vorteil ist die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Durch dieses Konzept können diese auf 75 Gramm pro Gast und Tag reduziert werden.

    Bei der Buchung eines Zimmers auf einem Havila Schiff sind die drei Mahlzeiten im Havrand inbegriffen, sowie stilles Wasser, Tee und schwarzer Kaffee. Wenn man etwas mehr Auswahl möchte, gibt es verschiedene Pakete, die man im Voraus oder auch an Bord dazu buchen kann.
    Wir haben uns bei der Buchung für ein Goldpaket entschieden, welches neben – pro Person 30 nicht alkoholischen Getränken, uneingeschränkten Kaffeegenuss (Cappuccino, Latte Macchiato etc.), ein paar Spezialspeisen und Apéro in der Bar auf Deck 9 (tolle Aussicht), sowie auf dem Nord- und Südweg jeweils ein Abendessen im Fine Dining Restaurant vorsieht. So ist es auch geplant, dass das 5-Gängemenu jeweils auch mit dem Richtungswechsel ändert.

    Für die alkoholischen Getränke gibt es auch Pakete, welche sich bei einer Rundreise gut rechnen, wenn man, wie wir, gerne dem Pianoman (Gilbert Silverbird) auf Deck 9 zuhört, liest und dabei ein Cidre oder ein Aquavit geniesst.

    In den Bildern hoffe ich euch einen kleinen Einblick in die kulinarische Reise entlang der Küste Norwegens geben zu können.
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  • Day 14

    Venter på solen - Waiting for the sun

    December 29, 2023 in Norway ⋅ ☁️ -1 °C

    Was dem Titel nach wie eine Reklamation klingt, dass wir auf unserer Reise zu wenig Sonne 🌞 hatten oder eine Analogie zum durchaus melodischen Doors-Song ist, ist eigentlich weder noch. Es ist ein Fazit unserer 12tägigen Winterreise auf den Hurtigruten BKB (Bergen-Kirkenes-Bergen). Und Spoiler: Es ist eine Hommage an eine aussergewöhnliche Landschaft – eine Landschaft die man kaum «Europa» zuschreiben würde – eine Landschaft die so «clean» ist, dass man ständig das Gefühl hat, durch einen Katalog zu blättern. Doch eins nach dem andern.

    Unsere unfreiwillige Carfahrt von Bergen nach Trondheim offenbarte die verwinkelte Lage der Orte entlang der Küste. Es gibt Ort, die wie vor 50 Jahren trotz modernem Strassenbau immer noch leichter mit dem Schiff zu erreichen sind als auf dem Landweg. Die Strassen sind grosszügig gebaut und in gutem Zustand. Ein guter Autofahrer sollte man aber im Winter schon sein, so selbstverständlich kommt man nicht durch die teilweise verschneiten Strassen, über die windigen und verschneiten Pässe. Ist man aber etwas gegen Norden gereist, erkennt man selbst auf den Strassen bereits das unverkennbare Fjordnorwegen. Nicht ganz anders als die Schweiz an einigen Orten, aber unglaublich viel weitläufiger.

    Ist man erst mal auf See und reist weiter nach Norden, so wird einen mit jeder Stunde etwas Licht entzogen, bis man über dem Polarkreis ist und dann für rund 6 Tage kein direktes Tageslicht mehr hat. Ist das cool? Erstmal würde man das mit Nein beantworten, bis man sich auf die Momente stürzt, wo wenigstens etwas Dämmerung vorhanden ist. Erst da merkt man, warum diese Reise auch im Winter eine Reise Wert ist. Licht wird zur Mangelware, die aber die Natur immer gekonnt in Szene zu setzen weiss. Ohne es dabei zu übertreiben, aber man hat das Gefühl, dass es trotzdem immer gefallen soll. Das Licht ändert seine Farbe vom klassischen Himmelblau, über ein Pastellgelb, etwas Grüntönen oder einen sanften oder intensiveren Bielerseewein-Rot, bis hin zu Bordeaux ;-).

    In der Unbeständigkeit des Wetters, des Lichts und auch der Geografie hat man aber immer einen sicheren Hafen – für uns die Capella: Immer kann man sich ins Zimmer verkriechen, falls man sich müde fühlt oder wenn das Schiff mal etwas zu fest schaukelt. Immer kann man sich aber auch etwas leckeres (oder was gesundes) aus der Bar oder dem Bistro holen, wenn einem danach ist. Die Capella ist die Konstante – und wir bleiben dabei – sie ist ein wunderbares Schiff, dass wir 11 Tage in einer super Kabine als Hub gebraucht haben, um Norwegen zu entdecken. Ein grosses Abenteuer. Ein kleiner Wermutstropfen gibt’s – die Natur wollte uns keine Polarlichter zeigen. Das mag mehr sein als nur ein Nebensatz, es ist aber in der Wucht aller anderen Eindrücke einfach etwas Schade, aber kein Weltuntergang. Die Anmut der anderen Dinge, die wir gesehen haben lässt uns gesättigt von Eindrücken langsam wieder nach Bergen zurückschipperen mit der Capella. Kurz vor Alesund, wo wir uns jetzt gerade befinden ist heute Nachmittag wieder die Sonne tief am Horizont erschienen und hat uns kurz erwärmt- ein schöner Moment.

    Sonja und ich sind uns einig – eine Winterreise nach Norwegen ist ein Erlebnis, dass unvergleichbar ist, wenn man es mal macht. Es ist so ursprünglich und naturbelassen, dass man es nie vergessen wird. Ein wunderbare Abenteuer. Es ist jedoch keine Reise, die wir auf unseren weiteren Reisen regelmässig weiter mache wollen. Ganz sicher nehmen wir uns vor, Norwegen im Sommer nochmals auf ganz andere Art zu entdecken. Die Weihnachtsreise mit der Capella wird für uns aber bis auf weiteres die schönste Seereise der Welt sein 😉

    Bis auf bald bei unseren Reisen 🇳🇴🛳❄️
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