Wir haben beschlossen, noch eine dritte Nacht auf dem Campingplatz bei Nida zu verbringen und uns heute ausführlich auf der Kurischen Nehrung umzusehen.
Unser erstes Ziel ist der Leuchtturm von Nida. Die Eisen-Beton-Konstruktion ragt 79 Meter über den Meeresspiegel und strahlt weiße Lichtsignale, die in einer Entfernung von bis zu 41 km auf der See wahrzunehmen sind. Der Weg dorthin führt uns durch einen schönen Kiefernwald.
Dann wollen wir die Kormorankolonie besuchen, eine der ältesten und größten Europas. Fast 2.000 Kormorane nisten hier, was man von einer Aussichtsplattform aus beobachten kann. Schon auf der Hinfahrt hatten wir uns gewundert, warum hier die Bäume und Sträucher so grau sind. Tatsächlich macht der saure Kot der Vögel die Vegetation in der Umgebung kaputt. Daher verhindert man das starke Wachstum der Kolonie inzwischen durch Wegnehmen der Vogeleier. Aber was ist das? Millionen Insekten schwärmen in dichten Wolken über den sehr löchrigen Parkplatz. Mücken? Keine Ahnung, sie sehen irgendwie anders aus als unsere. Aussteigen werden wir hier auf keinen Fall!
Also geht es weiter nach Juodkrantė, das ist der zweitgrößte Ort auf der Halbinsel mit ca. 700 Einwohnern. Die Häuser entlang der Straße sehen ganz ansprechend aus, aber viel zu sehen gibt es nicht. Und da hier auch so viele von diesen Insekten umherfliegen, ist unser Aufenthalt nur kurz.
Wir fahren wieder zurück, eigentlich mit dem Ziel, uns mal etwas auf der Ostseeseite zu bewegen. Aber nun ist ein Parkplatz an der "Grauen Düne" frei, den wir spontan ansteuern. Bei der Hinfahrt war hier alles besetzt. Nach ein paar Metern Fußweg erreichen wir ein Häuschen der Nationalpark-Verwaltung, wo man nochmal Eintritt zahlen muss - fünf Euro pro Person.
Aber die nette Dame an der Kasse fragt uns, ob wir Rentner sind. So kommen wir zum Sondertarif von zwei Euro auf das Gelände. Das eingesparte Geld tauschen wir später gegen ein Eis beim Eisstand.
Wir folgen dem ca. 1,1 Kilometer langen markierten Weg zunächst auf Holzbohlen, später auf sandigem Untergrund. Der Name der Düne kommt von der vorherrschenden Farbe des Bewuchses. Die Düne wandert inzwischen nicht mehr, das hat man ab ca. 1900 durch Barrieren verhindert. Vorher gab es kleinere Ansiedlungen, die wegen der wandernden Düne mehrmals verlegt werden mussten.
Nachdem wir unser Eis genossen haben, beenden wir das Sightseeing-Programm für heute und fahren zurück zum Campingplatz.もっと詳しく