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  • Day 1

    Katikati, Neuseeland

    October 28, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 20 °C

    Auf unserem Weg zum Strand, durch das mit dem Lineal gezogene Wohnviertel, biegen wir falsch ab und folgen einem Schotterweg.
    Anfangs führt ein Steg über ein Rinnsall, schnell wird uns klar, hier sollten wir besser auf dem Weg bleiben, weil das Moor nicht wirklich vertrauenswürdig scheint.

    Palmen, Farn, Bambus. Erst vor einer Minuten hatten man Gräser noch mit der Nagelschere klein gehalten, jetzt bräuchte es eine Machete und die Palmblätter und der Bambus schneiden unvorsichtige Besucher in die Waden. Bis ans Meer kommen wir allerdings nicht. Der Schotterweg endet in einem Hintergarten.

    Welche Überraschung : Jedes Grashalm hier hat exakt 0,9 Zentimeter Länge. Ein Fußball liegt auf dem Rasen und irgendwie scheint er auf dem Gras gänzlich deplatziert zu wirken.
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  • Day 1

    Katikati, Neuseeland

    October 28, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 20 °C

    Weg von der Hauptstraße, entlang der Beachroad finden sich Nebenstraßen, die sich in Form, Farbe und Ausstattung gleichen.

    Häuser aus dem Katalog.
    Weiße Zäune.
    Rote, braune, schwarze Briefkästen, die wie gepflockte Henkelmänner wirken.
    Jeder Vorgarten, eine einheitliche, genormte und dadurch öde erscheinende Visitenkarte ohne Prägung. Ein unbeschrifteter Notizzettel.
    Immer wieder sehen wir einen Pick-up mit der Aufschrift "Crewcut". Jeder hier beschäftigt einen Gärtner und auch wenn dieser mit, teilweise zwei, Rasenmähern das Gras trimmt, hat man den Eindruck als würde jeder Hausbesitzer seinen Garten, kontemplisch mit der Nagelschere schneiden.
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  • Day 1

    Katikati, Karubi Bäume, Neuseeland

    October 27, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 18 °C

    Es wird Zeit mal die Gegend, die Landschaft, zu erkunden.
    Zu Fuß und ohne nennenswertes Gepäck marschieren wir von unserem Hostel los.
    Inzwischen sind wir zu viert.
    Antonia - möchte lieber Toni genannt werden - hat sich uns angeschlossen. Sie war auch mit in der Anfangsgruppe dabei, hat sich allerdings bis gestern in Auckland aufgehalten.

    Auf dem Weg raus auf das Land folgen wir einer geteerten Straße, vorbei an Avocadoplantagen, Kiwistauden, Rinderfarmen.
    Jede Wolke scheint Regen mit zu bringen.
    Man kann sich hier einfach nicht auf das Wetter einstellen. Sobald die Sonne scheint schwitzt man alles aus, aber wehe es kommt ein Wind, dann friert man bis in die Knochen, vor allem weil man verschwitzt ist.

    Vor uns erstreckt sich eine Breitbandlandschaft. Wer nur oberflächlich auf die Vegetation schaut, wird kaum einen Unterschied zur mitteleuropäischen Geografie feststellen, doch bei genauerem Hinsehen, tauchen dazwischen immer wieder Exoten auf - Palmen, Bambus, Farne (Das Nationalsymbol). Der Horizont ist ein, in diversen Grüntönen gehaltenes Gemälde des Pointalismus. Markante Hügel, mit eigenwilligen Formen, geschwungene Landschaften und gelegentlich, wenn man sich umdreht, kann man das Meer, türkis, am Horizont schimmern sehen.

    Sehr irritierend: Wenn die Sonne ihren Zenit erreicht hat ist das nicht Süden. Auch wenn man das weiß, man neigt dann doch immer dazu die Himmelsrichtungen zu verwechseln. Leider erreichen wir unser Ziel - die Karubibäume nicht, da der Waldweg in der Sommersaison gesperrt ist. Warum wissen wir nicht, aber alleine die Tatsache, dass man vor betreten des Waldweges seine Schuhe und Ausrüstung putzen musst, gibt Anlass genug, anzunehmen, dass man keine fremden Samen einschleppt.

    Zurück geht es dann mit dem Daumen. Erst das zehnte Auto hält. Zwei Hllbillys - nicht abwertend gemeint, aber diese Beiden sind bestimmt mit der Blutgruppe I ausgestattet - diese Beiden jedenfalls nehmen uns mit, bis zurück nach Katikati.
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  • Day 2

    Katikati, Neuseeland

    October 27, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 15 °C

    Was ist das elementare was du zum Leben brauchst?

    Unser Hostel könnte ein besetztes Haus sein. Alle Schlösser in diesem Haus schließen entweder gar nicht (die Toilettentür kann man auch zuhalten und man hört ja das einer duscht) oder man kriegt sie kaum auf (Jonas braucht viel Fingerspitzengefühl um in sein Zimmer zu kommen).

    Mit meinem Zelt hab ich den Luxus eines Einzelzimmer, das im Garten steht.

    Geruch von verbrannten Gas, nackter Betonboden, unüberschaubar viele Fotografien von längst vergangenen Feiern, ausgebrochene Türfallen, kein Licht auf dem Klo, irgendwas scheint im Kühlschrank seine letzte, eisige Ruhe gefunden zu haben.

    Wir lernen Dan kennen. Daniel heißt er. Gebürtig aus Südafrika, 32 Jahre alt und sieht aus wie ein gerupfter Papagei, der Ansatz von einem Irokesenschnitt auf dem Kopf und die Fetzen einer Hose an seinen dürren Beinen. Mit 11 Jahren ist er aus Südafrika nach London, dann mit 20 nach Neuseeland. Sein Vater ist ein Kiwi.
    Er arbeitet als Dachdecker.
    Gelernt hat er allerdings Finanzanalyse.
    Das hat ihn aber kirre gemacht.
    "It's so weird. You're working the whole day without producing - so I went to roofing."

    Teures Bier, noch teurere Zigaretten. Eine Zigarette wird aufgebrochen, das macht dann drei selbst gedrehte Zigaretten.

    Gegen Mitternacht dann geht es schlafen.
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  • Day 2

    Katikati, Neuseeland

    October 26, 2016 in New Zealand ⋅ 🌧 19 °C

    Checkout ist um 10 uhr.
    Frühstück gibt es keins.
    Geld kann ich auch nicht abheben.

    Fuck!

    In einem Telefonat für 7,50$ erklärt mir meine deutsche Bank, dass mein Monatslimit erreicht ist und ich erst Geld hin und her schieben muss. Das ist getan, ich darf aber noch etwa 24 Stunden warten. Solange zahlen Frithjof und Jonas für mich.

    Auf der Suche nach einem Job mieten wir uns einen Wagen, Toyota, Automatik, Lenkrad links. Ich fahre weil ich der älteste bin und das den Preis drückt.
    LINKS!

    LINKS!

    Und dann, kaum bin ich fünf Meter gefahren: Alles wie daheim. Es ist gar nicht so kompliziert wie man (um)denkt - ich hätte es abenteuerlicher erwartet, aber ein Auto ist nunmal ein Auto.

    Bis nach Katikati sind es 30 km, die nehmen wir in knapp 20 Minuten. Dort angekommen halten wir bei einem Hostel. Durchgesessene, abgewetzte Sessel und Sofas. Betonboden und Stahltische. Im Garten können Frithjof und ich unsere Zelte aufschlagen. Für 75 $ die Woche ist das mehr als geschenkt.

    Der eigentliche Hammer geschieht aber vor dem Hostel. Bevor wir einchecken. Auf der Straße.
    Ein Farmer erklärt uns er hätte eine Avocado-Farm, Samstag kann ich loslegen.
    "Hast du Höhenangst?"
    "Nein."
    "Wie viel wiegst du?"
    "Circa 100 Kilo."
    "Ja, weißt du, der Wagen auf dem dann liegst ist auf 190 Kilo ausgelegt."
    "Alles klar."
    "Gut, dann bis Samstag."

    Zack und ich hab den Job in der Tasche, ein Platz für mein Zelt und noch zwei Tage, entspannt zur freien Verfügung. Ohne ständig von Hostel zu Hostel zu hüpfen.

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    Der Wagen ist wieder abgegeben und wir tingeln noch am Strand von Tauranga herum. Am späten Mittag fällt uns ein, dass wir seit gestern nichts gegessen haben und lassen uns in einem Pub nieder. Ausweiskontrolle, alles ok.
    Lammfleisch hat immer einen starken Eigengeschmack. Liegt das dann noch zwischen zwei Brotscheiben, Tomaten und Zwiebeln dann hat man ein prickelndes, gustatorisches Erlebnis - besonders dann, wenn man die letzten Tage salz- und gewürzlos gekocht hat wie wir.

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    Das Wetter: Warm, humide, alle 30 Minuten Platzregen.
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  • Day 2

    Tuaranga, Neuseeland

    October 26, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 14 °C

    Der Bus ist das neuseeländische Equivalent zur Bahn. Die Geographie macht den Ausbau eines Schienennetzes nicht nur immens teuer sondern auch teilweise unmöglich. Bedenkt man das es auf der Nordinsel mehr als 50 Vulkane gibt.

    Fernbus oder Flugzeug, das sind die zwei Verkehrsmittel - abgesehen vom Privatauto - um lange Distanzen hinter sich zu bringen.

    Wir sind in Tauranga angekommen und für eine Nacht in einem Hostel abgestiegen. Im Gegensatz zu dem Kellerloch in Hamilton ist das Backpacker-art-house hell, freundlich, bunt und man hat das Gefühl in einem alternativen Jugendzentrum gelandet zu sein.
    Da steht sogar eine Gitarre. Geil. Gestimmt ist sie auch, ich spiele zwei, drei Lieder aus dem Sta-li-bu.

    Jobs, Unterkünfte, allgemeine Informationen werden hier weitestgehend über das Internet abgeschöpft. Es gibt hunderte Applikationen - Wikicamp, Hostelbookers, Airbnb. Um Kosten zu sparen ist es ratsam sich immer in wieder in WLAN-Netze einzuwählen. Solange man keinen Job hat ist man auf das taschengroße Devotional angewiesen. Dann sitzt man in Supermärkten, öffentlichen Plätzen, Bussen oder auch neben Telefonkabinen (die hier als WIFI-Hotspot genutzt werden) um das Internet zu nutzen. Ausser in diesem Hostel. In dem hier zahlt man 2,50 $ für 12 Stunden.

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    Frithjof und ich suchen uns Bier. Allerdings gibt es in dem Supermarkt, der um 21 Uhr noch offen hat keines. Also werden wir Gast in einem Irish Pub; satte 9$ für den Pint Guinness (0,5L). Es ist kurz nach halb 10 (abends natürlich) als wir eine zweite Runde ordern wollen, da macht uns die blutjunge Bedienung klar : "Wir schließen."
    An der Stadt kann es nicht liegen, eher an dem Viertel, dass hier um 21 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden. Zurück im Hostel wissen wir nicht was zu tun. In dem Wissen, dass wir ohnehin am nächsten Tag auschecken, lassen wir unser Gepäck unangetastet. Ich schlafe oben. Unter mir ein bequem-beleibter Engländer aus Manchester mit so einem abenteuerlichen Akzent, es ist schwer ihn zu verstehen.
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  • Day 1

    Hamilton, NEUSEELAND

    October 25, 2016 in New Zealand ⋅ 🌧 19 °C

    Mehr Gastfreundschaft geht nicht.

    Weil Frijthof in Auckland kein Hostel mehr gefunden hat, kam er privat bei Connie unter. Während Jonas und ich in diesem Kellerloch ohne Fenster garten, hatte Frijthof die perfekte Gastgeberin.

    Obwohl er hätte auschecken müssen, erlaubte uns Connie nicht nur bei ihr auf unseren Bus nach Tuaranga zu warten, sondern auch bei ihr zu kochen.

    Was für ein gemütlicher Nachmittag in einer überaus noblen Wohngegend.
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  • Day 2

    Hamilton, Neuseeland

    October 25, 2016 in New Zealand ⋅ 🌧 15 °C

    "Ihr braucht einen Termin auf der Bank", haben sie gesagt. "Das kann eine Woche dauern", haben sie gesagt.

    Um arbeiten zu dürfen, benötigen wir eine Steuernummer (die sogenannte IRD - Gott allein weiß wofür das steht), für eine Steuernummer brauchen wir ein neuseeländisches Bankkonto und dafür hätten wir einen Termin gebraucht.
    Meiner wäre am Freitag in einer Woche gewesen.
    In Auckland.
    Ich sitze in Hamilton und hätte noch mal $60 für den Bus zahlen dürfen - hin und zurück.

    Also sind wir heute, dreist wie die Räuberspatzen in die örtliche Filiale der ANZ (Die Nationalbank) marschiert und haben am Schalter nach einer Kontoeröffnung gefragt.

    "Alles klar, kein Problem, wenn die Herren kein Problem damit haben würden wir das gerade parallel machen", so freundlich diese kleine Chinesin. Natürlich kein Problem.

    Innerhalb von einer halben Stunde sind wir - Jonas, Frijthof und ich - stolze Besitzer eines ANZ-bank-account.

    Mit einer Bestätigung der Bank geht es auf das IRD-Amt, dort wird bestätigt das wir mündige Bürger sind und ein Anrecht haben Steuern zahlen dürfen - welche Ehre; sobald wir zurückfliegen können wir uns die Einkommensteuer von 8% ohnehin wieder auszahlen lassen, aber wir sind ja Gast in diesem Land. Und als Gäste halten wir uns natürlich an Regeln. Wobei, und das muss ich in aller Deutlichkeit betonen: Nur eine Glasscheibe ist transparenter als die Bürokratie hier.

    Nur in Deutschland hätte Reinhard Mey singen können: "Ein Antrag auf Erteilung eines Antragsformular".
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  • Day 1

    Hamilton, Neuseeland

    October 24, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 17 °C

    Laut einem Schild, stellt sich dieser Kea "tot" oder verrenkt sich. Die Zoobesucher werden darauf hingewiesen, dass es dem Vogel gut gehe und er so nur um Aufmerksamkeit bei den Besuchern hasche.

    Was auch immer einen Vogel dazu bringt sich auf einen Pfosten zu legen, statt artgerecht darauf zu sitzen wie "ein Huhn auf der Stange", er hat auf jeden Fall erreicht was er wollte.

    Anmerkung:

    Während in Deutschland die jüngsten Pfadfinder "Wölflinge" genannt werden, heißen hier die jüngsten "Keas".
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