Janika | 27 | Unterwegs mit meinem
> Van der vielen Namen < ,
sowie Hund und Navigator in Ausbildung: Schnitzel 🐕
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Deutschland
  • Jour 4

    Meer geht nicht!

    12 septembre 2023, France ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute morgen haben Schnitzkowski und ich uns mal erlaubt so richtig auszuschlafen, bis halb 10 (...aber schon noch morgens, wohlgemerkt). Nach ein bisschen Kuschel-Action haben wir unsere müden Knochen gestreckt und eine kleine Runde um den See gedreht. Mein Frühstück habe ich heute so in die Länge gezogen, dass es einfach kurz nach 12 war, bis ich los kam. (Gut, bisschen gelesen hab ich vielleicht auch, aber dafür war die Kulisse zu friedlich um das nicht etwas auszunutzen.)
    Da heute kein weiter Reiseweg auf dem Zettel stand, war das aber auch nicht weiter tragisch. Als ich dann meine sieben(-undsechzig...) Sachen gepackt und verstaut hatte, piepte mich nun die Batterie unwirsch von der Seite an, sie wäre dann jetzt mal leer. Na gut, Kühlschrank an UND Laptop laden war dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten. Als ich dann ins Fahrerhäuschen von SteVAN King stieg und los wollte, sagte mir auch die Tanknadel das erste Mal den Krieg an. So so, auf DIE Tour geht der Tag heute also "los". Also kurzerhand die nächste Tankstelle gesucht und natürlich direkt eine ohne Personal erwischt. Zum Glück war es dann schnell relativ selbst erklärend (wie immer im Leben, erst Kohle dann Leistung). Frisch gestärkt konnten also der VANtilator als auch ich loslegen. Die heutige Fahrt ging nach "Eu" (...ja so hab ich auch gekuckt, das ist der Name, mehr Vokale oder andere Buchstaben gibt's heute nicht). Mir war für den Tag vor allem eins als Ziel wichtig: WASSER (diesmal nicht zum Trinken, Abspülen oder Duschen, nein, so richtig groß angelegt). Auf dem Weg dorthin war natürlich gleich mal die Hauptzufahrtsstraße gesperrt (was man so hören möchte, wenn man "auf großem Reifen" unterwegs ist). Also umgedreht und zwei Einheimische befragt, die mich doch recht amüsiert gemustert haben, aber wenigstens lotsten sie mich offensichtlich nicht in die falsche Richtung.
    Unterwegs fuhr ich außerdem in einem kleinen Dörfchen an einem Haus vorbei, als ich fast eine Vollbremsung machte, da ich aus dem Augenwinkel jemanden am Fenster sah, nur eben nicht drin, wie sich das für Leute am Fenster gehört? Lässig saß ein Teenager draußen auf dem Fenstersims und ließ die Beine baumeln... IM ZWEITEN STOCK. Naja, schnell hab ich gemerkt, dass meine Hilfe hier nicht vonnöten ist und bin weiter gedüst.
    Die letzten Meter ging's dann zu Fuß und als das erste Mal das Meer ins Sichtfeld kam... Entschloss Schnitzel, dies ist der perfekte Moment um ein Stück ökologisches Erbgut zu hinterlassen. (Ja, daher festgehalten auf Foto, müsst ihr durch.)
    Ahem, wie dem auch sei, der Anblick (...vom MEER, du Wutz!) war einfach unbeschreiblich. Ich hatte das Gefühl "angekommen" zu sein und war ein wenig sentimental, das bis hierher schon mal alles gut geklappt hat. Ich hatte leider gerade meine Brille nicht auf, als ich am "Hunde verboten" Schild vorbeigelaufen bin, daher gibt's auch ein Bild von uns beiden :) Außerdem stand da auch noch die gute "Notre Dame de la Falaise" ("unsere Dame von den Klippen", da war auch wieder einer besser im Bildhauen als im Namen ausdenken...)
    Wieder zurück, plante ich noch die weitere Route für heute, aber anderthalb Stunden Fahrtzeit insgesamt war alles, was heute anstand. Ein Campingplatz lockte keck mit "500m bis zum Meer", woraufhin ich dort anrief und eine Zusage bekam, dass noch Plätze frei sind. Ab gings! Dort angekommen, war erstmal ein wenig aufräumen angesagt, das erste Mal Landstrom anstecken usw. Aber sobald ich damit durch war, wollte ich natürlich die Aussage auf Richtigkeit überprüfen und zählte die Schritte zum Mee... Nee so genau nehm ichs dann auch wieder nicht. Jedenfalls zog es mich wie magnetisch wieder ans Wasser und auch zu den steilen Klippen. Dort unten, nun auch richtig am Strand, hatte ich einen ähnlichen Moment wie früher am Tag, ich war einfach erleichtert und glücklich. Schnitzman war natürlich auch dabei und hatte im Sand seine 5 Minuten, was mein Herz auch immer richtig warm werden lässt. Die Stille habe ich bestimmt 20 Minuten einfach genossen, danach wurde mir leider etwas kalt und auch der Magen meldete sich, also ging's (erstmal) wieder hoch zum Platz. Dort wurde dann "heiß" geduscht (nie hätte ich gedacht, wie sehr man LAUWARMES Wasser vermissen kann innerhalb der paar Tage), was Gutes gekocht und nun saß ich bis eben mit 2 sehr netten Deutschen (aus Köllln) an deren Tisch und es wurde allerhand "geklönschnackt".
    Die Fotos erzählen die restliche Geschichte :)
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  • Jour 3

    La Bürokratié

    11 septembre 2023, France ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute hab ich das erste mal etwas länger geschlafen, bin schön mit kräftiger Morgensonne geweckt worden und habe dann das Vanhikel, den Begleithund und mich reisefertig gemacht. Auf dem Campingplatz gab es zwar eine Dusche, aber nur mit kaltem Wasser, da war ich zu schnäkig für. (Jaa ich hör's bis hier, "Camping-Flair", ich weiß...) Bin halt schüchtern vor den Weberknechten in der Kabine.
    Kurz Inventur gemacht und festgestellt: Heute muss vor allem eingekauft werden! Dazu wollte ich unbedingt mal in eine der hier gängigen Ketten gehen, z. B. Carrefour oder LeClerc, aber der Reihe nach. Einen ersten Zwischenhalt bot zunächst die eine Stunde entfernte Stadt Reims, da ich dort dringend nochmal nach Mobilfunk Angeboten schauen wollte/musste. Als diesmal relativ schnell (innerhalb von 30 Minuten) (...kein Kommentar der Redaktion...) ein Parkplatz gefunden war, habe ich mich entschieden das Schnitzeltier im Wagen zu lassen, da ich nur kurz in den Mobilfunk Laden flitzen wollte. Auf dem Weg des Flitzens meldete sich unerhörter Weise noch die Blase, also auf Nummer sicher bei Starbucks rein: Entpuppt die rettende Toilette sich tatsächlich als Spontan-Escaperoom mit Zahlen-/Nummernschloss. Kurz das Personal gefragt und als Eminem mir den Code auf hektischem Französisch entgegenfeuerte hob ich beschwichtigend die Hände. (Der nette Herr hat ihn mir aufgeschrieben und meiner Mission stand weiter nichts im Weg.) Als ich dann noch am Springbrunnen Fontaine Subé vorbeikam, wurde (fast verwackelt aufgrund meiner hohen Geschwindigkeit) noch ein Bildchen geschossen. Es hätte im Übrigen unter anderem auch noch die Kathedrale Notre-Dams de Reims gegeben aber der gestrige Tag war kathedralig genug für meinen Geschmack, außerdem war es mit 33 Grad echt heiß. (Das Porte de Mars war leider komplett eingepackt in Restaurations-Folienkram und nicht ablichtbar.) Zurück zum Ziel, der Laden wurde erreicht und der Mitarbeitende hat mit mir auf gebrochenem Englisch die Simkarte gebastelt. (Ironisch, wie ich beim Autofahren mögliche Konversationen in meinem Kopf auf französisch philosophiere und vor Ort nur noch ein "Merci de votre aide!" raus kommt...)
    Als ich wieder bei V wie VANdetta ankam, hab ich den Hund nochmal in den Rucksack bugsiert und bin mit ihm Richtung Cimetière du Nord gelaufen, einem Friedhof der ganz in der Nähe war. Super spannend, die ganzen Krypten, eingefallene Grabsteine die sich schief und teilweise gebrochen aneinander reihten wie Zähne eines Riesen. (An der Stelle kleine Triggerwarnung für die heutigen Fotos, ein paar Beispiele lade ich hoch.)
    Weiter ging die Fahrt (hätte nie gedacht mich über eine Straße zu freuen für die ich bezahlen muss) nach Amiens, hier galt es nur noch den Supermarkt Carrefour anzusteuern und dann den ersehnten Stellplatz.
    Mit Veganismus haben es die Franzosen ja nicht so, es gibt auch nicht wirklich das V-Label (nur sehr vereinzelt), daher war es spannend heute Dinge zu besorgen wie zB Frischkäse, Hafermilch und Tofu. Als ich dann natürlich zum krönenden Abschluss noch eine Flasche Wasser fallen ließ, deren Inhalt sich teilweise auf dem Boden und auf mir ausbreitete, kamen zwei Französinnen in meinem Alter auf mich zu und sagten in ihrer Sprache: "Wir haben gesehen was dir passiert ist!", damit gingen sie dann lachend weg. Ich war noch etwas perplex, im nächsten Gang sprach ich sie daher nochmal an, was sie da gesagt hätten, ich würde kein Französisch verstehen. Auf Englisch erklärte sie dann "Äh, nur das wir gesehen haben wie dir das Wasser ausgelaufen ist, aber das war lustig gemeint!" Mhm, ist klar. :^)
    An der Kasse war ich dann langsam etwas überreizt, als mich auf einmal noch der Kassierende ansprach: "Oh, bist du auch Veganerin?" Woraufhin wir uns noch kurz total nett unterhalten haben, dass es gerade als Ausländer gar nicht so einfach ist, was zu finden. Irgendwie habe ich den Laden dann in leicht melancholischer Stimmung verlassen und mich zum letzten Stellplatz begeben, der wieder alles belohnt!
    Mal sehen ob es heute noch gewittern soll, bisher hat es nur ein wenig getröpfelt.
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  • Jour 2

    Mutprobe, die (oder auch: Stadtverkehr)

    10 septembre 2023, France ⋅ 🌙 24 °C

    Nach einer entspannten Nacht auf dem ruhig gebliebenen ersten Parkplatz (gut, außer man verweist auf den kurzen Schreckmoment, als ich mit meinem Zeh im Schlaf wohl das Licht angeknipst hab und wie ein Reh im Scheinwerferlicht, aber bereit zum Kampf, hochgeschreckt bin...) ging es nach einem gemütlichen Müsli-Frühstück und einer Tasse Tee die letzten Meter weiter zum endgültigen Ziel: Frankreich!
    Soweit so gut, die Straßenführung ist glücklicherweise sehr ähnlich wie bei uns, außer Zebrastreifen... Die sind eher... Nun ja, da, aber der Zweck erschließt sich mir noch nicht ganz (nachdem nicht nur ein sturer Fußgänger darauf beharrte, dass ich mit meinem Auto doch weiter fahren solle).
    Wie gestern prophezeit lautete das erste richtige Ziel "Metz". Dort angekommen dachte ich noch naiv: "So, jetzt nur noch einen Parkplatz finden!" ...leichter gesagt als getan, Google Maps war dabei eher ein Handicap als eine Bereicherung, also kurzerhand doch ein Parkhaus rausgesucht. Leider hab ich erst unten an dessen Schranke das unauffällige "1,80m" Schild erkennen können, daher ging's rückwärts (mit doch etwas ramponierter Kupplung...) mehr oder weniger gut zurück nach oben. Als dann ein Platz gefunden war, ging es zu Fuß weiter. Der Hund kam in den Rucksack (er ist sehr ängstlich in Städten, zusätzlich waren es heute 31 Grad, der Asphalt also viel zu heiß für kleine Hunde-Pfotetschkas) und ab ging's zum ersten Halt: Der gotischen Kathedrale! Ich langweile euch nicht mit Fakten, dazu müsst ihr schon selbst mal herkommen. (Na gut, über Fotos lässt sich reden.) Mich hat sie ziemlich beeindruckt, auch gab es einen netten Security Mann, der das Hundeverbot dank Rucksack kurzerhand für uns aufhob. Außerhalb der Kathedrale gab es noch eine kleine Erfrischung in einem Café, eine aufmerksame italienische Dame am Nachbartisch hat sogar den Wassernapf ihres Hundes brüderlich mit uns geteilt. Danach war ich spontan noch unterwegs zum "Porte des Allemands" (Deutsches Tor"), dem letzten übrigen Stadttor. Hier ging es aber leider nicht groß weiter, da wir außerhalb der Öffnungszeiten dort waren. (Vokabeln werden übrigens Ende nächster Woche abgefragt!)
    Zurück am Gefährt wurde die weitere Strecke geplant, es gab einen kurzen Halt an einer Tankstelle, da ich Trinkwasser kaufen musste, was doch recht schnell zuneige geht unterwegs.
    Die grobe Richtung sollte Reims darstellen, damit ich dem Plan in den Nordwesten zu kommen ein Stück näher bin. Auf der Autobahn sah ich dann spontan ein braunes Schild, welches eine Sehenswürdigkeit mit folgendem, klanghaftem Namen auswies: "Meuse-Argonne American Cemetery and Memorial". Laut Routenplaner war es ein kleiner Umweg von 10 Minuten und da ich auch vorhabe ein wenig "DarkTourism" zu entdecken passte das perfekt in den Plan. Naja fast. Laut Google sollte er um 17 Uhr schließen, nach der Berechnung des Routenplaners wäre ich um 16:45 dort. Egal, vielleicht reicht es ja sonst für ein Foto aus der Ferne. Letztendlich bin ich gefühlt eine Stunde über die kleinste, kurvigste, wackeligste Piste gefahren (gerast!), die Frankreichs Straßenverkehrsamt zu bieten hat. "Morgan FreeVan" hat jedenfalls alles gegeben! Dort angekommen erwies sich die Hektik natürlich für die Katz, man durfte auch nach 17 Uhr noch einfahren, nur die Kirche war bereits geschlossen. Ein melancholischer Anblick, wie sich Kreuz an Kreuz reiht, erstreckt über eine wahnsinnige Fläche.
    Eine halbe Stunde später kam ich dann in einem kleinen Örtchen mit überschaubaren 108 Einwohnern auf einem Campingplatz an und ich glaube nicht nur Schnitzel war sehr dankbar für das endgültige Stillstehen der Räder an diesem Tag.

    Danke fürs Dabeisein, Feedback und Kritik gern immer zu mir im Übrigen!
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  • Jour 1

    Letzte Nacht in Dschörmany

    9 septembre 2023, Allemagne ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute ging's also wirklich (endlich) los!
    Morgens wurden noch die wichtigsten Dinge erledigt, zB volltanken und Nervennahrung (Vorräte) erbeuten.
    Nach einem hervorragenden Frühstück wurde VAN-Helsing mit fleißiger Hilfe von oben bis unten bepackt. (Mal sehen was man so Offensichtliches vergisst, aber hauptsache Unterlegekeile für potentielle schlammige Stellen sind dabei...)
    Nachmittags wurde sich noch mit der besten Freundin getroffen, zum gemeinsamen Gassi Gang durch den Wald und danach hieß es wirklich: Frankreich, here we come!
    ...Naja, fast. Zunächst ist Saarlouis unser Ziel gewesen, aber morgen geht's dann so richtig rüber! (Wir sind aber schon weniger als 1.000m vor der Grenze!)
    Es ist ein schöner, ruhiger Stellplatz, soeben singen nur unüberhörbar die Grillen ihren Gute-Nacht-Jam.
    Hier angekommen, wurde erst noch schnell ein Abendessen gezaubert (Nudeln mit Pesto und Tofu gehen einfach immer...), danach ein Ründchen mit dem Hund gedreht und jetzt heißt es schon bald Augen schließen, damit der morgige Tag in vollen Zügen genossen werden kann.
    Vermutlich geht es Richtung Metz, eventuell die gotische Kathedrale in Augenschein nehmen oder dem Lac du Madine einen Besuch abstatten.
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