• GrübchenPower
Sep 2019 – Mar 2020

Durch den Balkan & Kaukasien

Ohne feste Route und überwiegend ohne Flugzeug, aber mit Rucksack, Abenteuerlust und einer großen Portion Neugier 👣🌍 Read more
  • Georgische SicherheitsstandardsHinfahrt nach Akhalcikhe: Veränderung der Landschaft

    Akhaltsikhe

    February 14, 2020 in Georgia ⋅ ☁️ -3 °C

    Von Tbilisi aus fuhr ich mit einer Marshrutka 3 Stunden nach Akhaltsikhe (Hauptstadt der Region Samtskhe-Javakheti). Der Name Akhaltsikhe bedeutet "neues Schloss". Warum? Das kommt noch im nächsten Beitrag. Akhaltsikhe ist ein sehr kleines, verschlafenes Städtchen.
    Auf der Hinfahrt beobachtete ich, wie sich die braune Landschaft in eine weiße Schneelandschaft verwandelte. Jetzt bin ich also wieder im weißen Westen Georgiens.
    Sogar der See ist hier gefroren. :)
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  • Rabati Castle

    February 14, 2020 in Georgia ⋅ ☁️ -2 °C

    So, nun dazu, warum Akhaltsikhe übersetzt "neues Schloss" heißt:
    Rabat war im 7-8. Jahrhundert ein Stadtteil und ein wichtiges Zentrum in Politik und Wirtschaft.
    So wurde hier im 9. Jahrhundert eine Festung gebaut.
    Es diente der Fürstenfamilie Jakheli und wurde im 16. Jahrhundert von den Osmanen eingenommen.
    Deshalb gibt es hier oben auch unter anderem eine Moschee. 1828 eroberten die Russen alles zurück und bauten eine orthodoxe Kirche in die Festung. Nun herrscht hier ein buntes Multikulti verschiedener Religionen und Kulturen.
    2012 wurde die gesamte Festung restauriert.
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  • Sapara Kloster

    February 16, 2020 in Georgia ⋅ ☁️ -2 °C

    Das Sapara Kloster befindet sich an Klippen ca 12 Kilometer von Akhaltsikhe entfernt. Es wurde zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert erbaut. Die Jakeli-Familie lebte dort im 13. Jahrhundert.
    Von Akhaltsikhe aus fährt man EIGENTLICH 20 Minuten mit dem Auto dorthin. Der Vater meiner Gastfamilie nahm mich mit seinem Taxi mit. Wir brauchten deutlich länger. Denn die Straßen waren so glatt und verschneit, dass wir die Serpentinen im Tempo von 20 und 30 hinauf fuhren. Und trotzdem passierte es, dass das Auto ins Schleudern geriet und sich einmal komplett drehte - zum Glück ohne den Berg runterzustürzen...
    Es lohnte sich dennoch. Hier oben ist man von Bergen und Stille umgeben. Wir begegneten einigen Mönchen. Reden (und rauchen) ist hier oben verboten.
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  • Borjomi - Endlich wieder wandern

    February 17, 2020 in Georgia ⋅ ☀️ 2 °C

    Sch*** auf die Kälte, ich will wieder wandern!!!
    Das habe ich mir gedacht und in die Tat umgesetzt.
    Ich fuhr nach Borjomi. Der Kurort befindet sich wie Akhaltsikhe in der Region Samzche-Dschawachetien und ist einer der Zugangsorte zum Borjomi-Charagauli- Nationalpark. Diesen würde ich sehr gerne einmal im Sommer bewandern.
    Ich machte dafür den zentralen Park und umliegende Wälder unsicher. Es war wunderschön, nur die Glätte ist nicht zu unterschätzen. Ebenerdig ist alles noch im grünen Bereich, aber bergauf oder noch schlimmer abwärts kommt man ganz schön ins Rutschen. Deshalb ist das Wandern zu dieser Jahreszeit mit meiner Ausrüstung halt begrenzt. Aber ein bisschen etwas ist möglich!! :) ❤️🏔️

    Ansonsten ist Borjomi bekannt für seine Wasserquellen (Borjomi-Wasser ist in Georgien sehr beliebt) und für die heißen Quellen. Auch bei diesen Temperaturen waren da tatsächlich Leute schwimmen!!! 🥶
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  • Bakuriani

    February 18, 2020 in Georgia ⋅ ☀️ 2 °C

    In Borjomi übernachtete ich bei Albert und seiner Mutter. Sie kochten für mich und gaben mir Tipps, wie ich meine Zeit in Borjomi und Umgebung gut verbringen könnte.
    Die beiden sprachen nur Russisch, was eine gute Übung für mich war. :) Inzwischen verstehe ich es schon besser. Nur viel sprechen kann ich natürlich noch nicht. Aber für kleine Unterhaltungen reicht es.
    Albert schlug mir vor, ich solle einen Tagesausflug nach Bakuriani machen. So fuhr ich 3 Stunden mit einem sehr langsamen Zug nach Bakuriani. Dort kann man sehr gut Ski- und Schlittenfahren oder eben auch wandern.
    Ich spazierte durch Wälder und das Dorf und genoss die verschneite Landschaft. Zurückzu nahm ich eine Marshrutka, die nur 40 Minuten brauchte...
    Am nächsten Tag brachte mich Albert zu einer Maschrutka, die mich eigentlich zu meinem nächsten Ziel (Kutaisi) bringen sollte. Allerdings wurde sie nicht voll. Und wie gesagt, die Busse fahren hier nur, wenn sie voll sind. So nahm ich eine andere Marshrutka und musste einmal umsteigen.
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  • Prometheus Höhle

    February 19, 2020 in Georgia ⋅ ⛅ 15 °C

    In Kutaisi bin ich ja bereits gewesen. Allerdings schaffte ich es damals nicht, zur Prometheus Höhle zu fahren. Da ich dies aber gerne tun wollte und Kutaisi auf dem Weg nach Batumi liegt, bin ich noch einmal hier gelandet.
    In Borjomi bin ich aus dem winterlichen Schnee und aus Minusgraden in die Marshrutka gestiegen. In Kutaisi kam ich bei 15 Grad und Sonnenschein im Frühling an (- das alles nach nur 3 Stunden Busfahrt).

    Zur Höhle fahren nur Taxis. Sie fahren hin, warten und fahren wieder zurück. Die Fahrt dahin war ein Traum. Frühling, Berge, Palmen und Schafe, Kühe und Pferde.

    Die Prometheus Höhle ist eine Tropfsteinhöhle, die 1984 entdeckt wurde und teilweise 80 Meter unter der Erde liegt. Der geführte Rundgang ist ca 400 Meter lang. Die Führung findet auf Englisch und Russisch statt und dauert ca 40 Minuten.
    Die Höhle ist riesengroß und sehr faszinierend.
    Normalerweise kann man hier auch mit dem Boot durchfahren. Dafür war heute allerdings der Wasserspiegel zu hoch.

    In Kutaisi angekommen schlenderte ich durch die Wohnviertel und genoss die Sonne.
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  • Batumi

    February 21, 2020 in Georgia ⋅ ⛅ 11 °C

    Batumi ist die Hauptstadt der Region Adscharien, nach Tbilisi die zweitgrößte Stadt Georgiens, liegt am schwarzen Meer und hat subtropisches Klima.
    Deshalb gibt es hier auch viele Palmen. 🥰🌴

    Die Region Adscharien ist eine autonome Republik in Georgien. Dieser Teil war in der Vergangenheit schon von den Türken, den Russen, den Briten und den Mongolen besetzt. 1991 bis 2004 herrschte hier Abaschidse, der sich weigerte mit der Regierung in Tbilisi zusammenzuarbeiten. 2004 kam dann der Sturz durch Micheil Saakaschwili (Rosenrevolution). Er holte sozusagen Adscharien zurück nach Georgien, aber mit einer gewissen Autonomie mit eigener Verfassung, eigenen Steuern etc. Aber trotzdem herrscht hier die georgische Regierung und Adscharien arbeitet mit Tbilisi zusammen.
    Es gibt also 3 autonome Gebiete in Georgien: Abchasien, Südossetien und Adscharien.
    Ca 30 Prozent der Adscharer sind aufgrund der Besatzungsgeschichte muslimisch. Es bestehen enge Kontakte zu den türkischen Nachbarn.

    Wirtschaftlich ist Batumi für Georgien von großer Bedeutung, da das Erdöl aus Aserbeidschan in der Nähe des Hafens raffiniert und in alle Welt verschifft wird.

    Der aktuelle Bürgermeister hier hat eine pro-europäische und eher anti-russische Einstellung. Dennoch sprechen die meisten Menschen Russisch.
    Seit ich wieder im Westen unterwegs bin, sprechen hier viele Menschen auch untereinander Russisch. In Tbilisi und Umgebung hingegen ist es für russischsprachige Menschen oft schwierig. Aufgrund der politischen Situation (Russland besetzt aktuell 20% Georgiens) weigern sich viele Georgier, Russisch zu sprechen.
    Warum in manchen Teilen Georgiens die russische Sprache boykottiert wird und in anderen Teilen gefühlt mehr Russisch als Georgisch gesprochen wird, habe ich noch nicht herausgefunden. Gerade an der Grenze zu einem der besetzten Gebiete, wird viel Russisch gesprochen. Macht auf der einen Seite ja auch Sinn und auf der anderen könnte es gerade hier Schwierigkeiten geben 🤷🏻‍♀️.

    Ich genoss die Zeit in Batumi sehr. Ich schlenderte die Strandpromenaden entlang, genoss die Sonne und hatte Urlaubsfeeling :)
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  • Khachapuri Imeretian
    Khachapuri MegruliKhinkaliLobiani: BohnenbrotBohnengerichtKäse gebackenAjapsandali

    Georgisches Essen

    February 22, 2020 in Georgia ⋅ ☁️ 9 °C

    Nun zum kulinarischen Teil meiner Georgien-Reise.
    Ich LIEBE georgisches Essen. Anders als im Balkan findet man hier auch viel, wenn man nicht so gerne Fleisch isst.
    Allerdings bestehen die meisten Speisen aus Käse oder Bohnen... Eine Abneigung gegen diese beiden Nahrungsmittel sollte man also nicht haben!
    Die 2 bekanntesten und beliebtesten Nationalgerichte sind Khachapuri und Khinkali. Khinkali ist das einzige Gericht, das ich nicht so gerne gegessen habe.

    Die Georgier essen gerne und viel. Wenn man kann, sollte man immer eine kleine Portion bestellen. Eine georgische kleine Portion ist eine riesige deutsche Portion. Wenn man eingeladen wird, wird einem ständig nachgefüllt. Ich wurde oft zum Essen eingeladen.
    Auch etwas, das man hier halt einfach so macht.
    In Georgien isst man eher salzig als süß - auch beim Frühstück. Da ich keine süße Frühstückerin bin, kam mir das nur recht. Vor allem wird hier zum Frühstück Gretschnewaja Kasha serviert. Das ist Buchweizenbrei. Diese Tradition kommt aus Russland und ich liebe es!
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  • Sighnaghi
    Kloster BodbeKlostergärten

    Sighnaghi

    February 25, 2020 in Georgia ⋅ ☁️ 8 °C

    Ich fuhr von Batumi 7 Stunden nach Tbilisi, machte für eine Nacht dort Halt und reiste am nächsten Tag die übrigen 2 Stunden nach Sighnaghi.
    Sighnaghi ist eine der kleinsten Städte Georgiens (ca 1500 Einwohner) und liegt in der Region Kakheti.
    Hier gibt es viele Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert, eine 5 Kilometer lange Verteidigungsmauer mit 23 Türmen von 1770, ein nahegelegenes Kloster und wahnsinnig tolle Ausblicke auf die kaukasischen Berge!!! ❤️🏔️ Denn das Städtchen liegt 790 Meter über dem Meeresspiegel. Ich komme der aserbaidschanischen Grenze nun immer näher!

    Einen 30-minütigen Fußmarsch von Sighnaghi entfernt, liegt das Kloster Bodbe. Die Klosteranlage entstand im 9. Jahrhundert. Die Kirche ist jedoch ganz neu. Die Anlage besteht aus vielen Gärten, ist sehr gepflegt und von hier oben hat man einen wunderschönen Blick auf den Kaukasus.

    Ich muss sagen, dass mich der Ort sehr überrascht hat und definitiv einer der schönsten Flecken Georgiens ist!
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  • Ausblick von meinem Guesthouse

    Lagodheki

    February 26, 2020 in Georgia ⋅ ☀️ 8 °C

    Mein letzter Stop in Georgien war Lagodheki.
    Inzwischen waren die Temperaturen hier frühlingshaft und ich konnte im T-Shirt umherlaufen.
    Ich ging ein bisschen wandern im Naturreservat hier und traf auf einen Griechen und eine Griechin. Sie waren mit 2 Holzfahrrädern unterwegs und machten Werbung für diese Fahrräder ihrer Firma. Sie wollten als Nächstes auch nach Aserbaidschan. Ihr Endziel war Indien.
    Wir liefen ein Stück zusammen und trafen auf Georgier, die im Wald picknickten. Sie luden uns ein und schossen Fotos mit uns.
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  • Ein abschließendes Fazit zu Georgien

    February 27, 2020 in Georgia ⋅ ⛅ 3 °C

    Feier-Gesellschaft:
    Die Georgier feiern gerne. Deshalb wird hier auch das neue Jahr und Weihnachten zweimal gefeiert.
    Wein wird zu jeder Gelegenheit getrunken und essen kann man hier sowieso immer.

    Mach mal langsam:
    In Georgien hat man Zeit und Geduld.
    Verkehrsmittel fahren, wenn sie voll sind und halten wann und wo sie wollen.

    Sprachen:
    Man spricht hier Georgisch und Russisch. Russisch ist als Kommunikationsmittel durch die angespannte politische Situation mit Russland und die Besetzung aber manchmal schwierig.

    Männer:
    Georgien war das einzige Land auf meiner Reise, in dem ich wirklich Schwierigkeiten mit anstrengenden Männern hatte. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass das natürlich rein subjektiv ist und jeder immer andere Erfahrungen sammelt. Trotzdem würde ich Georgien allgemein als sicheres Reiseland beschreiben.

    Gastfreundschaft:
    Die Georgier leben die Gastfreundschaft. Ständig wurde ich eingeladen oder beschenkt (mit Wein, Essen oder einmal einem Bilderrahmen, der jetzt bei meiner Mama in der Küche steht).

    Wirtschaft:
    Die Arbeitslosenquote in Georgien liegt bei knapp 14%. In den 90er Jahren stand das Land wirtschaftlich noch sehr sehr schlecht da. Seit der Rosenrevolution 2003 und die neue Regierung geht es bergauf.
    Jedoch ist in Georgien alles super günstig. Hier kann man also für wenig Geld viel erleben.

    Politik:
    Mit der EU hat Georgien 2014 ein Assoziierungsabkommen abgeschlossen. An einem Beitritt zur EU wäre Georgien interessiert. Russland passt diese pro-europäische Einstellung überhaupt nicht

    Vielfältigkeit:
    Man hat hier Berge, Steppe, Flüsse, Seen, Meer und vieles mehr. Man kann wandern, Skifahren, Schwimmen, Museen besichtigen, Freizeitparks besuchen etc.

    Kirche:
    Georgien ist ein sehr orthodoxes Land. Die Kirche hat teilweise mehr Macht als die Regierung und ist für die Menschen sehr wichtig. Kommt oder fährt man an einer Kirche vorbei, bekreuzigt man sich, Heiligenbilder werden abgeknutscht und Homosexualität ist hier ein sehr schwieriges Thema. Homosexuelle werden sogar teilweise körperlich angegriffen.
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  • Ankunft in Aserbaidschan - Zaqatala

    February 28, 2020 in Azerbaijan ⋅ ⛅ 10 °C

    Der Grenzübergang von Georgien nach Aserbaidschan verlief relativ reibungslos. Ich fuhr von Lagodheki mit dem Taxi zur Grenze. Dort ging ich zu Fuß durch die ganzen Kontrollen. Dadurch, dass es draußen warm war, ich aber sehr bepackt war und meine dicke Winterjacke anhatte, zeigte das Fieberthermometer der Grenzpolizei 37 Grad an. Deshalb rückte eine Arzt an und maß mehrmals mit 3 verschiedenen Thermometern meine Körpertemperatur und außerdem meinen Blutdruck. Das war mein erste Konfrontation mit Corona-Schwierigkeiten. Letztendlich beschloss der Arzt, dass alles ok seit. Ich musste diesbezüglich dann noch etwas unterschreiben und durfte nach insgesamt einer Stunde einreisen.

    Auf der anderen Seite des Grenzübergangs warteten gleich mehrere Taxis und ich fuhr nach Zaqatala. Eine kleine, nette, unaufregende Stadt, in der ich sogleich die wahnsinnig tolle Gastfreundschaft der Aserbaidschaner kennenlernen durfte:
    Ich besorgte mir sofort eine Simcard. So ereignete es sich, dass ich in diesem Laden eine Stunde in der Küche saß und Tee trank. Die Besitzer kauften extra noch Kekse für mich ein. Tee trinkt man in Aserbaidschan nämlich nicht ohne Süßkram dazu. Traditionell nimmt man auch einen Löffel Marmelade in den Mund und trinkt dann Tee (gleichzeitig).
    Wenn ich nicht genau wusste, in welchen Bus ich steigen musste, wurde ich zu dem richtigen begleitet.

    Mit Russisch kam ich hier nur teilweise weiter. Aserbaidschanisch ist der türkischen Sprache sehr ähnlich.

    Das Müll- und Hygiene-Problem machte sich allerdings auch in diesem Land extrem bemerkbar. Flüsse und Landschaft waren katastrophal zugemüllt. Die Leute verbrannten ihren Müll im Garten oder auf der Straße.
    Das passierte meistens am Abend und ich konnte kaum atmen. Ich glaube jeder kann sich vorstellen, wie es riecht, wenn Plastik verbrannt wird...
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  • Khanspalast/ Sommerresidenz des Khans
    Winterpalast Des Khans

    Şəki

    March 2, 2020 in Azerbaijan ⋅ ☁️ 5 °C

    Ich reise weiter mit einer Marshrutka nach Şəki. Der Minibus ist vollgestopft mit Menschen. Wir fahren über Land und holprige Straßen. Nach langer Zeit angekommen, suche ich zuerst mein Guesthouse auf. Natürlich bin ich wieder der einzige Gast. Der Host ist sehr nett und kann doch tatsächlich Englisch!

    Nun zu Şəki:
    Diese Stadt ist sehr alt. Im 18. Jahrhundert wurde sie dann Hauptstadt des Khanats Şəki. Der Khan hatte viele wunderschöne Residenzen/Paläste.
    Besonders fallen hier die Shebeke-Fenster auf. Sie bestehen (soweit ich weiß) aus Muranoglas und der Rahmen ist aus Holz. Es werden weder Nägel noch Laim verwendet.
    2019 wurde die Altstadt mit dem Khanspalast zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

    Şəki rühmt sich damit, besonders gutes Piti zu kochen. Piti ist eine Lammsuppe mit Kichererbsen und sehr viel Fett. Die Aserbaidschaner schwören darauf, dass man keine Krankheiten bekommen kann, wenn man viel davon isst.
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  • Baku

    March 5, 2020 in Azerbaijan ⋅ ☀️ 12 °C

    Ich hatte in Aserbaidschan noch Einiges vor. Auf jeden Fall wollte ich noch ins Gebirge. Mein eigentlicher Plan war also, von Şəki direkt ins Gebirge zu fahren. Ich besprach meine Pläne mit dem Guesthouse Host. Der meinte dann, dass sei sehr schwierig und ich solle alle Ausflüge von Baku aus unternehmen. Das stellte sich im Nachhinein auch tatsächlich als äußerst sinnvoll heraus.
    Er besorgte mir sogar ein Busticket in einem großen normalen schönen Bus, sodass ich diesmal nicht mit einer Marshrutka fahren musste. :)

    Nach ca 5 Stunden kam ich in der Hauptstadt an. Mein erster Eindruck: Es erinnerte mich an Dubai mit den teilweise großen segelförmigen Gebäuden.

    Insgesamt verbrachte ich hier eine Woche und besichtigte währenddessen von Baku aus andere Orte. Ich kam bei einer älteren Dame in einem Zimmer unter. Die Töchter arbeiten in London. So sind immer Zimmer frei. In Baku spricht auch wieder fast jeder Russisch, so dass wir uns verständigen konnten.

    Nun zu Baku:
    Baku hat knapp 2 Millionen Einwohner, liegt am kaspischen Meer und besitzt einen Erdölhafen. Die Stadt ist deshalb relativ reich. Viele Reisende, die nur in Baku verweilten, verbinden Aserbaidschan deshalb mit teuren Autos und reichen Menschen. Das ist allerdings völlig an der Wahrheit vorbei. In anderen Teilen des Landes verdienen die Menschen wenig und leben in teilweise sehr armen Verhältnissen. Urlaub kann sich kaum jemand leisten. Keine einzige Woche im Jahr hätten sie frei, erzählten mir einige AserbaidschanerInnen. In einem anderen Land seien sie noch nie gewesen. Englisch spricht kaum jemand. Aber zum Glück gibt es Online Übersetzer!
    Zurück zu Baku. Die Stadt ist ein Gemisch aus sehr hohen modernen Hochhäusern und orientalischen, bunten Gebäuden. Es gibt eine riesige Strandpromenade und alles ist sauber und sehr ansprechend gestaltet. Ich erlebe es als völliges Kontrastprogramm zum Rest von Aserbaidschan.
    Unternehmen kann man hier viel. Man hat Meer, Bars, tolle Cafés und Restaurants, Basare, Museen, Moscheen, Einkaufszentren und ein sehr interessante Altstadt.
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  • SmokPalast der Schirwanschah

    Baku-weitere Eindrücke

    March 6, 2020 in Azerbaijan ⋅ ☀️ 15 °C

    Hier folgen weitere Eindrücke.

    Besonders beeindruckend war der Palast der Schirwanschahs aus dem 14. Jahrhundert, einer muslimischen Dynastie.
    Hier kann man u.a. eine Moschee, einen Jungfrauenturm und ein Mausoleum besichtigen.Read more

  • Qobustan

    March 7, 2020 in Azerbaijan ⋅ ☁️ 2 °C

    Mein erster Ausflug von Baku aus ging nach Quobustan. In diesem Nationalpark gibt es ca. 40000 Jahre alte Felszeichnungen (Petroglyphen), bei denen ich an meinen Geschichtsunterricht und das Thema Steinzeit denken musste und die seit 2007 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Es war meine bisher erste Erfahrung solcher Art und ich fand es sehr beeindruckend.
    Es gab ein entsprechendes Museum und eine Anlage, in der man durch die Felsen hindurchgehen konnte.
    Ich befand mich hier in einer Halbwüste. Alles war trocken und steinig und ich habe sehr interessante Echsen und Vögel beobachten können.

    Wofür der Nationalpark aber ebenfalls bekannt ist, sind die ca. 400 Schlammvulkane hier.
    Schlammvulkane kann man sich so vorstellen: Sie sehen aus wie kleine Vulkane und sind gefüllt mit blubberndem Schlamm. Dieser soll extrem gut für die Haut sein. Das habe ich allerdings nicht getestet 😜.
    Selten brechen diese Vulkane aus. Wenn, dann wird anscheinend viel Schlamm in der Umgebung verteilt und es kommen hohe Flammen aus den Vulkanen. Vielleicht heißt das Land deshalb Aserbaidschan = Land des Feuers.

    Hinzu bin ich mit einem Taxi gefahren und habe es leider nicht warten lassen. Rückzu gab es keinen Taxiservice und ich bin mit 2 Aserbaidschanern mitgefahren. Das war nicht so schlau. Allerdings ist diese Geschichte zu lang und zu kompliziert, um sie aufzuschreiben. Ich habe so aber noch Spannendes gesehen und erlebt.
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  • Stau!

    Xinaliq

    March 8, 2020 in Azerbaijan ⋅ 🌙 7 °C

    Xinaliq - mein beeindruckendstes Erlebnis in Aserbaidschan.
    Ich wollte unbedingt in die aserbaidschanischen Berge. Außer in Baku ist der Tourismus in diesem Land sowieso sehr begrenzt. Aber in den Bergen merkt man kaum etwas. Von allem, was ich erlebt habe, sind die Berge hier das Ursprünglichste gewesen.
    Ich entschied mich für einen Tagesausflug von einer Organisation, die nur lokale Personen als Guides einsetzt und die Leute ordentlich bezahlt.
    Wir waren immerhin 15 Personen. Die meisten waren Lehrkräfte aus einer internationalen Schule, die schon seit ein paar Jahren in Baku leben.
    4 Stunden waren wir mit einem Bus zu den Bergen unterwegs. Dort teilten wir uns auf und stiegen in Jeeps. Einheimische aus den Dörfern fuhren uns nach Xinaliq. Die Autofahrt war (mal wieder) sehr abenteuerlich. Berge, Schluchten, Flüsse, Schnee und wenig Platz auf den "Straßen". Zwischendurch kamen wir nicht weiter. Ein Fahrzeug war auf der Strecke kaputt gegangen. Niemand kam vorbei. Nachdem alle ihre kluge Meinung dazu abgegeben hatten, fuhr (eine halbe Stunde später) das Fahrzeug wieder und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Nach einer weiteren Stunde kamen wir endlich an.

    Die Menschen hier oben leben mit fast nichts. Die Häuser sind klein, ganze Familien leben auf engem Raum. Man isst gemeinsam auf dem Boden um einen Teppich herum. Wir waren an diesem Tag zweimal bei einer Familie eingeladen. Sie haben für uns gekocht. Schaf natürlich. Vegetarier hatten es mal wieder schwer.
    Die Menschen leben selbstversorgt und verdienen sich etwas durch ihre handgearbeiteten Dinge dazu.
    Die Toiletten bestehen hier aus einer Art Donnerbalken. Die hygienischen Bedingungen sind entsetzlich.
    Faszinierend: Es gibt dort oben tatsächlich eine Schule. Wie das finanziert wird und aus wie vielen SchülerInnen und LehrerInnen sie besteht, konnte ich nicht herausfinden.

    Nach dem Mittagessen starteten wir unsere 4-stündige Wanderung. Ich verstand mich gut mit einer internationalen Lehrkraft, die ursprünglich aus Neuseeland kommt. Zwei Tage später saß ich bei ihr zu Hause und war zum Essen eingeladen.
    Das ist wunderschön am Reisen. Man lernt so schnell nette Menschen kennen, wird eingeladen, hört viele Geschichten, lernt verschiedene Lebensstile und Kulturen kennen. Manchmal brauchte ich Menschen-Pause, so überwältigt war ich von so großer Gastfreundschaft.

    Die Aussicht war atemberaubend, Schnee gab es nicht mehr viel, aber dafür umso mehr Schlamm. Ich habe mehrere Tage gebraucht, um meine Schuhe wieder sauber zu bekommen.

    Spätabends kamen wir erschöpft und glücklich wieder in Baku an. Was für ein fantastischer Tag!
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  • Essen in Aserbaidschan

    March 10, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 2 °C

    Die aserbaidschanische Küche besteht vor allem aus viel Fleisch, meistens Lamm oder Rind.
    Außerdem isst man viel Reis, häufig auch in Verbindung mit Aprikosen, Rosinen oder Granatapfel.
    Eines der Nationalgerichte ist das Plow: Reis mit Fleisch und meistens auch mit Gemüse.
    Über Piti habe ich ja bereits geschrieben...
    Und Dovga ist eine Suppe bzw. ein Getränk, kann kalt und warm serviert werden und besteht aus Joghurt und Spinat.

    Eine Sache, die ich sehr befremdlich fand: Die Restaurants sind meistens in mehrere kleine Zimmer aufgeteilt. Jeder Besucher oder jede Besuchergruppe kommt in ein Zimmer, teilweise mit Fernseher. Wenn ich zum Essen gegangen bin, dann war ich also alleine in einem Zimmer. Nur in der Hauptstadt Baku war das anders.
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  • Der Flughafen von Baku.

    Aserbaidschan, mein Herzensland

    March 12, 2020 in Azerbaijan ⋅ ⛅ 12 °C

    Zum Thema Länderranking komme ich an anderer Stelle noch. Aber so viel kann ich sagen: Aserbaidschan liegt auf Platz 1!

    Die Gastfreundschaft ist unbeschreiblich, die Landschaft atemberaubend, das Land vom Tourismus wenig erschlossen und noch sehr ursprünglich.
    Ich habe lange überlegt, ob ich hierher reisen soll. Im Internet liest man gruselige Dinge: Es sei unsicher, gefährlich und als Frau alleine auf keinen Fall ratsam. Nichts davon kann ich auch nur irgendwie bestätigen.

    Nun ein paar Fakten zu Aserbaidschan:

    Zuerst das Politische.
    Seit 1991 ist Aserbaidschan unabhängig von der Sowjetunion. Die Regierungsweise kann man als autoritär beschreiben. Das Bild des Präsidenten und die Flagge sieht man (wie in Albanien) überall.
    Aserbaidschan beschreibt sich selber als tolerantes Land, was Religionen, Kulturen usw. angeht.

    Die EU hat seit 2006 eine Energiepartnerschaft zu Aserbaidschan und seit 2001 ist das Land ein Mitglied des Europarats. Durch das Erdöl ist es nämlich ein wichtiger Handelspartner. Die Beziehungen sollen noch vertieft werden. Allerdings stehen das Thema Demokratie und Menschenrechte im Weg.
    Ein Beitritt in die EU wird für möglich gehalten.
    Ich halte das Ganze allerdings eher für unwahrscheinlich.

    Zum Thema Hygiene:
    Wie ich bereits geschrieben habe, ist das leider kein schöner Punkt. Die Flüsse liegen voller Müll, Müll wird in Gärten verbrannt, das Leitungswasser sollte man nicht trinken und über die Tierhaltung will ich lieber gar nicht reden.

    Verkehr:
    Verkehr und Straßen sind abenteuerlich, die Autos teilweise in katastrophalem Zustand, die Fahrweise benötigt einen starken Magen. Geduld braucht man auch, da die Straßen oft durch Schafe blockiert sind.

    Ich habe mich in dieses Land verliebt. In sein Chaos, die Leute, die Berge, die Schafe, das Essen und die orientalischen Häuser.

    Gerne hätte ich noch mehr gesehen.
    Zu dem Zeitpunkt gab es in Zentralasien aber noch keinen einzigen C-Fall und ich wollte über die Grenze, bevor es nicht mehr möglich ist. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass das Reisen in Zentralasien noch lange möglich sei. Eigentlich wollte ich mit der Fähre übers kaspische Meer nach Kasachstan und von dort nach Usbekistan. Die Meeresgrenzen waren aber bereits dicht und so war ich zum zweiten Mal gezwungen zu fliegen.
    Also beschloss ich, direkt nach Usbekistan zu reisen.
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  • Cathedral of the Assumption of the Virgin
    Denkmal "trauernde Mutter"Listen der gefallenen Soldaten

    Willkommen in Usbekistan

    March 14, 2020 in Uzbekistan ⋅ ☀️ 20 °C

    Willkommen in Usbekistan oder auch: Plan, ändere dich (stündlich)

    Mein Ursprungsplan war, ca. 3-4 Tage in Taschkent zu bleiben und dann mit dem Zug nach Samarkand zu fahren, die Seidenstraße entlang mit noch mehreren anderen Stationen.
    Deshalb machte ich mich auch am allerersten Tag direkt auf den Weg zum Bahnhof. Denn die Leute in Usbekistan sind fleißige Zugfahrer und Zugtickets somit schnell ausverkauft. Ich kaufte also ein Ticket und buchte eine Unterkunft in Samarkand.
    Das geschah an einem Donnerstag.

    Ich kann nicht genau sagen warum, aber am Samstag hatte ich plötzlich ein ganz komisches Bauchgefühl. Ich verfolgte die Lage in den Nachrichten. Immer mehr Grenzen machten dicht, das auswärtige Amt riet generell, schnell nach Deutschland zurückzukehren, wenn man das will.
    Von wollen war jetzt bei mir nicht wirklich zu sprechen. Aber was passiert, wenn in Zentralasien doch auch die Grenzen schließen sollten und ich sitze dann fest oder komme gar nicht mehr zurück? Man weiß ja nicht, wie lange sich das alles hinzieht.
    Das Gefühl, bei einem Notfall nicht nach Hause zu können und meine Mama alleine zu Hause sitzen zu lassen, war furchtbar.

    Direktflüge gabe es nur montags. Die anderen Flieger flogen über Istanbul oder Moskau. Aus Istanbul startete nichts mehr nach Deutschland und in Moskau drohte eventuelle Quarantäne bzw. brauchte man für die meisten Flüge ein Transitvisum.
    Für mich kam also nur ein Direktflug in Frage. Ich dachte darüber nach, einen Montag später zu fliegen. Somit hätte ich noch nach Samarkand reisen und am Samstag das große Frühlingsfest miterleben können. Doch obwohl am Samstag in Usbekistan immer noch alles total ruhig verlief, hatte ich Angst, dass alles schnell gehen könnte und es den Montag drauf keine Möglichkeit mehr geben würde.
    Also buchte ich für Montag in 2 Tagen einen Flug.

    Am Sonntag bekam ich dann eine Mail: Der Flug sei gecancelt. Nachdem mein Vermieter beim Flughafen angerufen hatte, war klar: Am Montag werden die Grenzen geschlossen. Warum? Usbekistan hatte am Samstag seinen ersten offiziellen Fall.
    Den Flieger um 06:20 Uhr ließen sie auch nicht mehr durch und bis Ende April sollte gar nichts mehr gehen.
    Verzweifelt machte ich mich am Montag auf den Weg zum auswärtigen Amt in Taschkent. Die Leute dort konnten mir auch nicht viel sagen, außer dass es ganz eventuell einen Charterflug von Deutschland geben würde. Ich soll mich per Mail auf die Liste setzen lassen.
    Mein Ausflug zum auswärtigen Amt war dennoch nicht umsonst. Ich lernte 4 weitere Festsitzende kennen. Wir tauschten Nummern aus und beschlossen, uns gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. Dies stellte sich im Nachhinein auch als sehr schlau heraus, da die Mails nicht bei jedem ankamen. Serverproblem.

    Unter den netten Menschen war auch ein Paar aus Nürnberg dabei. In meinem Alter, auch im Lehramtsberuf (sie ist ebenfalls nach ihrem Ref losgezogen) und auch ansonsten hatten wir viel gemeinsam. Wir waren in engem Kontakt, halfen uns gegenseitig aus und trafen uns immer wieder zum Kochen, Kartenspielen etc.
    Geteiltes Leid war in diesem Fall wirklich halbes Leid.

    Freitag bis Montag nutze ich also noch für Sightseeing. Darüber werde ich noch berichten. Danach ging nicht mehr viel. Denn Usbekistan reagierte sehr schnell.
    Am Samstag erster Fall, am Montag Grenzen dicht, die darauffolgenden Tage Schul- und Ladenschließungen. Am Montag eine Woche später hatten nur noch die Lebensmittelläden offen, es gab Mundschutzpflicht und beim Einkaufen musste ich Handschuhe anziehen.
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  • Chorsu Basar - Das Herz von Taschkent

    March 15, 2020 in Uzbekistan ⋅ ☀️ 23 °C

    Der Chorsu Basar ist einer der ältesten Basare in Zentralasien.
    Er diente als wichtiger Handelspunkt auf der Seidenstraße.
    Verkauft wird sowohl im Freien als auch in den Gebäuden, die ca. aus dem 17. Jahrhundert stammen.
    Hier wird alles verkauft: Obst, Gemüse, Gewürze, Pflanzen, Klopapier, Fleisch, Fisch, Stoffe und vieles mehr. Hier kann man sogar Kuhfüße kaufen.
    Es herrscht ein buntes und reges Treiben.
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  • Der Khast Imam Komplex

    March 16, 2020 in Uzbekistan ⋅ ⛅ 24 °C

    Dieser große religiöse Komplex entstand ungefähr im 6. Jahrhundert.
    Der Name stammt von einem der ersten vereehrten Imame Taschkents.
    Hier befinden sich u.a. eine Moschee und ein Mausoleum.
    Der Platz ist riesig. An diesem schönen sonnigen Abend tummelten sich hier Familien mit ihren Kindern. Die Kinder ließen Drachen steigen. Die Atmosphäre war entspannt und fröhlich.Read more

  • Es blüht!

    March 25, 2020 in Uzbekistan ⋅ ☀️ 15 °C

    Wie gesagt: Nach dem ganzen Flug-Chaos ging alles sehr schnell und ich konnte und wollte kein SightSeeing mehr machen. Allerdings war spazieren gehen erlaubt.
    Ich drehte also meine Runden jeden Tag. In Taschkent hatte es in den 2 Wochen zwischen 20 und 30 Grad. Fabelhaftes Frühlingswetter also und alles blühte!

    Wie ging es weiter in Sachen Heimreise?
    Die Regierung von Usbekistan wollte uns ausfliegen.
    Am Sonntag (also eine Woche später) hieß es, wir sollen zum Ticket-Office kommen.
    In der Früh solle ein Flieger starten.
    Als wir ankamen wurde uns mitgeteilt, dass die Regierung ihre Meinung vor einer Stunde geändert habe. Wir machten uns wieder auf den Heimweg.
    In der Nacht kam eine Mail: Bitte am Montag Vormittag noch einmal erscheinen. Der Flieger startet am Abend.
    Am Montag konnten wir dann auch tatsächlich die Tickets kaufen.
    Wir packten unsere Rucksäcke bzw. Koffer und waren schon so halb auf dem Weg zum Flughafen. Da kam die Nachricht: Das Abflugsdatum wird auf Donnerstag verschoben.
    Das Schlimme an dem Ganzen war das ewige Hin und Her. Es kostete Kraft und Nerven.
    Wir stellten uns alle darauf ein. dass alles noch dauern würde. Als das Flugzeug am Donnerstag tatsächlich abflog, konnten wir es immer noch nicht ganz glauben.
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  • Zuhause

    March 27, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Zuhause.
    Ein sehr starkes Wort.
    Das Zuhause oder zu Hause/zuhause sein (beides nach neuer Rechtschreibung übrigens korrekt).
    Doch was ist ein Zuhause?
    Der Wohnort? Der Ort, an dem man mit seiner Familie zusammen ist? Das eigene Land? Die ganze Welt? Tiere? (Es gibt einen Mann in Georgien, der mit seinem Kamel und anderen Tieren umherzieht. Er beschreibt sein Zuhause als den Ort, an dem seine Tiere sind.)
    Für jeden ist ein Zuhause etwas anderes. Menschen, Orte, Gegenstände, Länder...
    Ich habe mich an vielen Orten wohl gefühlt, Freundschaften geschlossen, neue Orte eingeatmet. Es gab sehr wenige Situationen, in denen ich mich unwohl gefühlt habe.
    Ich wäre auch gerne noch weitergereist. Aber die Situation ist wie sie ist.
    Man kann sie nicht ändern.
    Und aktuell, unter diesen Umständen, bin ich sehr glücklich und zufrieden damit, wieder zuhause in Bayern in unserem Haus bei meiner Mama zu sein.

    Natürlich hat das Ganze viele schlimme Auswirkungen, ist niemandem zu wünschen und wird uns noch lange beschäftigen. Aber wenn man nun mal etwas nicht ändern kann, kann man sich auch mit den positiven Dingen beschäftigen, die daraus wachsen.
    Ich liebe die Stille und die Ruhe, die überall eingekehrt sind. Ich liebe es, dass man keine Pflichttermine hat und ständig von A nach B hetzen muss. Mein Tag besteht aus Yoga, Meditation, Spaziergängen, Ausmisten, mit Freunden telefonieren und darin, Dinge zu erledigen, die ich schon lange erledigen wollte. Alles sehr zufriedenstellend.

    Insgesamt habe ich momentan das Gefühl, durch alles, was ich erlebt habe und nun auch durch die Zeit zuhause, meinen inneren Seelenfrieden gefunden bzw. verstärkt zu haben. Ich kann mich also über nichts beschweren und hoffe einfach, meine Kaukasusreise irgendwann fortsetzen zu können.

    Es war nicht das Ende, das ich mir vorgestellt habe. Aber wie sagt man so schön?
    Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

    Ich war nun 6 Monate und 2 Wochen unterwegs. An einem Donnerstag bin ich losgezogen und an einem Donnerstag bin ich wiedergekommen.
    9 Länder habe ich bereist, in meinem Tempo, nach meinen Vorlieben.
    Ich war in einem Ökodorf, auf einem Boot, alleine in Wohnungen oder in einem Zimmer bei Einheimischen. Ich habe viel gegessen, ausprobiert, Freundschaften geschlossen, Musik und Tanz genossen, Berge erklommen, Weite gespürt.
    Und jetzt freue ich mich über die viele Zeit, in der ich all das Revue passieren lassen kann. Meine Tagebücher lesen, Fotos sortieren, Videos zusammenschneiden.

    Mehrere Personen haben mich inzwischen nach einem Länderranking gefragt.
    Das ist eine sehr schwierige Aufgabe. Außer Kroatien hat mir jedes Land gefallen.
    Jedes Land hat seine Ticks und viele viele tolle Seiten.
    Slowenien zum Beispiel habe ich sehr geliebt und werde dort sicherlich noch des Öfteren Urlaub machen. Aber es ähnelt Bayern eben ein wenig. Deshalb kommt es weiter unten, da ich dort weniger "außergewöhnliche" Erlebnisse hatte. Dennoch war nichts daran irgendwie schlechter. Albanien fand ich soweit toll, hatte da aber mein Negativ-Gesundheits-Erlebnis, das das Ganze natürlich beeinflusst hat...
    Usbekistan kann ich nicht dazuzählen. Ich habe die Hauptstadt geliebt, aber eben auch nur Taschkent gesehen.

    Hier kommt nun mein Ranking:
    1. Aserbaidschan
    2. Bosnien und Herzegowina
    3. Georgien/Slowenien
    4. Griechenland
    5. Montenegro
    6. Albanien
    7. Kroatien

    Und abschließend möchte ich mich noch bei allen bedanken, die ständig mitgefiebert, in der letzten Woche nach Flügen und Infos recherchiert und mich auf dem Laufenden in sämtlichen Bereichen gehalten haben. Ich hatte durchwegs das Gefühl, trotz Ferne mit meiner Familie und meinen Freunden verbunden zu sein. Ihr seid toll und definitiv auch ein wichtiger Aspekt meines "Zuhauses"!
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    Trip end
    March 26, 2020