Daishō-in / Miyajima

Hiroshima // Und dann geht sie los, die Sache mit den roten Mützen. Erst sieht man eine, dann die zweite und dann immer mehr. Wenn man auf den Berg Misen hochgeht, steht man irgendwann vor einemLeer más
Hiroshima // Und dann geht sie los, die Sache mit den roten Mützen. Erst sieht man eine, dann die zweite und dann immer mehr. Wenn man auf den Berg Misen hochgeht, steht man irgendwann vor einem großen Tor und einer steilen Treppe. Wenn man aber wie das Rotkäppchen vom Weg abkommt und einen Abzweig geht, findet man ca. 500 kleinen Statuen, von denen fast jede eine rote oder gelbe gestrickte oder gehäkelte Mütze trägt. Sie sind wirklich sehr süß, haben aber vermutlich eine zutiefst religiöse Bedeutung. Leider gibt das Internet uns keine befriedigende Antwort. Vielleicht weiß ja die werte Leserschaft mehr. Wir haben nur soviel herausgefunden, dass es sich offenbar um Arhats handelt. Danach wird's etwas schwammig.
Und während man vor lauter Verzückung dem Weg der roten Käppchen folgt, ist man rubbeldibutz beim Tempel, ganz ohne Treppe. Man ist hier oben in einer anderen Welt. Überall riecht es nach Räucherstäbchen. Wenn man Glück hat, werden gerade Glocken oder Trommeln geschlagen. Der Tempel Daishō-in ist 1.200 Jahre alt. Viele Pilger kommen hierher. Es herrscht eine Atmospäre wie aus der Zeit gefallen und ist definitiv eins unserer schönsten Ferienerlebnisse in Japan. Man läuft treppauf und treppab, überall findet man kleine Nebengebäude, die man besichtigen kann. Äußerst ungern verlassen wir diesen verwunschenen Ort. Hier könnte man echt zum Buddhisten werden. 😉 Höchstwahrscheinlich liegt es aber nur an den Räucherstäbchen, kskskssss....
Anmerkung: Vielen lieben Dank für die Rückmeldungen zu den roten Mützen, Anne, Susanne und Dörte. 😘 Ich erlaube mir einfach mal, Dörtes Erklärung einzustellen. 🤗Leer más
Hiroshima // Heute hat jeder den Vormittag zu seiner freien Verfügung. Ich schiebe Wäsche waschen und den Pinguin sortieren vors Loch, weil ich keine Lust auf latschen habe und Hasi schaut sich ein bisschen in der näheren Umgebung um. Er findet dabei unter anderem die Burg von Hiroshima, die seinen Angaben zufolge aber nicht sonderlich spektakulär ist.
Am Nachmittag gehen wir ins Friedensmuseum. Dazu will ich mich gar nicht in aller Ausführlichkeit äußern. Wir haben nur hinterher noch sehr lange darüber geredet, weil so viele Fragen bei uns offen waren. Wie konnte es soweit kommen, dass diese Bombe überhaupt geworfen wurde? Und warum wurde noch eine zweite abgeworfen, obwohl doch bekannt war, welchen Schaden die erste angerichtet hat? Wie skrupellos können Menschen sein? Auf beiden Seiten! Warum hört man nicht einfach auf mit der ganzen Scheiße???? Kein leichter Tobak an diesem Nachmittag.
Der Abend ist wunderbar lau. Wir laufen noch ein bisschen am Fluß entlang und genießen den Sonnenuntergang. Hiroshima ist eine sehr hübsche Stadt mit wahnsinnig vielen Brücken. Am Einkaufszentrum gibt es heute einen Food Market. Aber irgendwie holen sie mich momentan nicht so richtig ab mit Gegrilltem und Gesottenem. Wir ergattern in der Feinkostabteilung der Mall die letzte Portion runtergesetztes Sushi und fahren mit der Bimmel zurück ins Hotel.Leer más
Hiroshima / Tōkyō // Unsere letzte Station in Japan ist die Hauptstadt. Heute werden wir mal richtig lange mit dem Shinkansen unterwegs sein. 😉 Ganze 3,5 Stunden braucht er für die 800 Kilometer von Hiroshima nach Tōkyō. Vorher gibt's für jeden noch eine Bento-Box. Unterwegs erhaschen wir sogar einen Blick auf den etwas vernebelten Mount Fuji. Was für ein beeindruckender Berg!
Vor Tōkyō habe ich etwas Respekt. Man hört ja immer wieder von gewaltigen Menschenmassen, die hier in den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, von überfüllten Zügen und Ordnern, die die Menschen in die Waggons pressen. Nichts dergleichen passiert heute. Ich atme hörbar aus. Im Hinterkopf geistern bei mir noch Bilder von Paris und Bangkok und völlig überfüllten Bahnen herum. Das braucht echt niemand.
Unsere Wohnung liegt etwas abseits in einer ruhigen Wohngegend. Abends ist es ja immer noch recht frisch und wir fangen irgendwann an, nach einer Wärmequelle zu suchen. Im Schlafzimmer gibt es eine Klimaanlage, ansonsten nichts weiter. Och nee, nicht schon wieder! Und dann kommt das Schärfste: Im Bad gibt es nur ein ganz normales Klo! Wir hätten auch nicht gedacht, dass wir uns irgendwann mal nach einer beheizten Klobrille mit allem Pipapo sehnen würden. Aber in diesem kalten Bad wäre es dann doch schon ganz nett gewesen. 😉
Abends holen wir uns noch ein paar Lebensmittel fürs Frühstück aus dem Supermarkt und schnabulieren in einer türkischen Eckkneipe Kebab, Hummus und gefüllte Weinblätter. Superleckeres Wohlfühlessen. 🤤
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Am nächsten Morgen gehen wir erstmal zur Post. Wir wollen jetzt doch ein Paket nach Hause schicken. Nach Japan brauchen wir vermutlich nicht mehr so viele Wintersachen. Auch in China wird es demnächst wärmer. Also weg mit dem unnötigen Ballast. Die Unterhaltung klappt im Postamt mittels Übersetzer und der Hilfe einer netten Damen recht reibungslos. Und der passende Karton ist schnell gefunden.
Nach dem Mittag fahren wir mit der Bahn in Richtung Shinjuku. Also eigentlich wohnen wir ja in Shinjuku, aber dieser Stadtteil von Tōkyō ist schon eine eigene Stadt im Ballungsraum. Sofort, wenn man aus dem Bahnhof rauskommt, fällt die Kinnlade runter und geht auch so schnell nicht wieder hoch. Der Geräuschpegel ist beeindruckend. Von überall her hupt, trötet und quietscht es. Und das sind nicht die Menschen oder Autos. Godzilla röhrt und die Kattun-Katze miaut. Buntes Geblinke, Werbung, Hochhäuser - man weiß gar nicht, wohin man zuerst hinschauen soll. Genau zum richtigen Zeitpunkt erleben wir Godzillas Auftritt. Ein bisschen altbacken, aber auch ziemlich niedlich.
Nachdem wir eine Weile dieses Chaos bewundert haben, beschließen wir zu Godzilla II weiterzuziehen. Naja, auf Bildern sieht er irgendwie imposanter aus. Gleich um die Ecke finden wir einen Wendy's Burger. Und hier schmecken die Burger ausnahmsweise mal richtig gut. Anschließend versuche ich relativ erfolglos, ein sommerliches Oberteil zu kaufen. Die Japaner sind ja alle so zierlich. Und die Kaufhäuser nicht wirklich auf etwas kompaktere Kundschaft eingestellt.
Hasi geht in der Zwischenzeit in den benachbarten Park. Laut der letzten Prognose wurde für heute der Beginn der Kirschblüte in Tōkyō angekündigt. Und siehe da, da geht was. Noch zaghaft, aber die Blütenpracht wird jetzt von Tag zu Tag immer üppiger werden.Leer más
Japan // Jetzt ist vielleicht endlich der richtige Zeitpunkt, einem Badaccessoire zu huldigen, über das in Europa immer gern geunkt und spekuliert wird: Dem japanischen Klo. Offiziell nennt es sich Washlet und macht unseren Aufenthalt in Japan um vieles angenehmer. Wenn man auf dem Flughafen ankommt und das erste Mal mit den vielen Knöpfen konfrontiert ist, kann das schon mal kurz überfordern. Ich habe hier manchmal den Spülknopf länger gesucht, als das eigentliche Geschäft gedauert hat. Mittlerweile hat man aber in fast allen öffentlichen Toiletten eine kleine Anleitung oder zumindest einen Hinweis darauf, wo sich der Spülknopf befindet.
Eine nette Überraschung ist ja schon mal, wenn man mit dem automatischen Öffnen der Klobrille begrüßt wird und auch die Spülung automatisch erfolgt, während man noch dabei ist, den passenden Knopf dafür zu finden. Wir hatten auch schon Ausführungen, die klappen den Klodeckel automatisch wieder herunter, obwohl man noch draufsitzt. 😆 Etwas irritierend fand ich am Anfang die Spülgeräusche, die manchmal eingespielt werden, sobald man sich hinsetzt. Das soll die eigenen Geräusche übertönen, die man ja manchmal so von sich gibt.
In Ryokans, privaten Unterkünften und einigen Hotels wird Wert darauf gelegt, dass man bei Betreten der Unterkunft die Schuhe auszieht und barfuß läuft oder Hausschuhe trägt. Manchmal werden sogar separate Badschuhe zur Verfügung gestellt. Da muss man sich wirklich konzentrieren, dass man nicht in den falschen Schuhen im falschen Raum rumschlappt. 😉
Zur Funktionsweise der Knöpfe für die "Unterbodenpflege" gebe ich gern persönlich Auskunft. Nur soviel: Wenn man sich erstmal getraut hat, ein bisschen an diesen Knöpfen herumzuspielen, ist das Leben gleich viel schöner. 🤗 Auch die beheizte Klobrille ist (zumindest in kalten Räumen) eine willkommene Zusatzfunktion.
Im öffentlichen Raum trifft man in den meisten Fällen auf:
A) Kostenlose Toiletten an jeder Ecke
B) Saubere Klos
C) Meistens eine Toilette im japanischen Stil, obwohl die hier als Western-Style Toilet bezeichnet wird. Die klassische japanische Toilette ist dann die kleine Überraschung, die ein lautes Ohhhh hervorruft und selbst von manchen Japanerinnen verschmäht wird. Es handelt sich hier um eine Hocktoilette, bei der man auch nur mit Anleitung herausfindet, in welche Richtung man sich jetzt hocken soll. Nicht mein Favorit. ☺️
D) Kindersitze: In Japan sind viele Familien mit kleinen Kindern unterwegs. Diese finden die Idee mit dem Kindersitz in der Toilette absolut genial.
Als wir in Kyōto unsere Wohnung bezogen haben, hat uns die Vermieterin herumgeführt und auf das japanische Bad hingewiesen. Hier duscht man auf den Fliesen mit Abfluss und es gibt eine Badewanne, die so tief ist, das man bis zum Erdmittelpunkt schauen kann. Dafür ist sie huschlig kurz. Und manchmal bauen sie die Bäder so hoch, dass man sich fast die Zehen bricht, weil man ständig an die hohen Absätze knallt. Hasi meinte gerade, dass der Absatz in Hiroshima ca. 25 cm hoch war.
Wenn wir übermorgen hier abreisen, werden wir diese kleinen Annehmlichkeiten mit Sicherheit sehr vermissen. Wir spielen gerade mit dem Gedanken, uns so ein Gerät zu Hause einbauen zu lassen.Leer más
Tōkyō // Und wer in Shinjuku noch nicht genug Jubel und Trubel hatte, der kann getrost nach Shibuya fahren. Die Anfahrt läuft noch ganz entspannt. Auch am Shibuya Scramble Square kommt keine Hektik an der Schlange zum Shibuya Sky auf. Alles läuft gesittet und minutiös geplant ab. Der Souvenishop ist aber auch sehr schön in der 14. Etage, wenn man noch warten muss. 😉
Pünktlich 13:20 Uhr dürfen wir dann den Aufzug in die 45. Etage besteigen. Von Rooftop aus hat man einen phänomenalen Blick über Tōkyō. Es ist schon sehr cool dort oben. Man hat auch einen tollen Blick auf den meistfrequentierten Fußgängerüberweg der Welt, die Shibuya-Kreuzung. Zu den Hauptstoßzeiten sollen bis zu 3.000 Menschen die Straße queren. Man darf aber nicht vergessen, dass die meisten von ihnen Touristen sind. 😎
Wir folgen also dem Ruf des Massentourismus und besuchen vorher noch eine zweite, sehr nachgefragte Sehenswürdigkeit: Hachikō. Dieser treue Akita-Hund wartete jeden Tag am Bahnhof von Shibuya auf die Rückkehr seines Herrchens. Selbst als dieser überraschend verstarb, kam Hachikō bis zu seinem eigenen Tod zehn Jahre später täglich zur gleichen Zeit zum Bahnhof. Das Interessante ist, dass Hachikō schon zu Lebzeiten so berühmt war, dass er ein Jahr vor seinem Tod der Einweihung seiner eigenen Statue beiwohnen durfte. Auf einer Werbetafel erscheint mittlerweile einmal stündlich als 3 D-Animation ein Akita-Welpe, der mit diversen Dingen spielt. Kleine Konkurrenz zur Shinjuku-Katze also. 😺
Einen Blick auf die Shibuya-Kreuzung erhascht man am besten vom gegenüberliegenden Starbucks. Allerdings sind dort auch tausende Menschen drin. Also so schnell wie möglich wieder raus!
Koji hatte uns empfohlen, die Kirschblüte (Sakura) im Shinjuku Gyoen Park zu bewundern, es wäre dort sehr hübsch. Und recht hat er! Zur Kirschblüte haben sie auch bis zum Sonnenuntergang geöffnet. Ein wirklich schöner Park. Man bekommt am Eingang einen Plan und dort sieht man, wann was gerade blüht. Außer uns sind auch viele andere Menschen dort, die bei den lauen Temperaturen auf der Wiese sitzen oder sich und ihre unmittelbare Umgebung fotografieren. Unsere Fotos werden leider dem Flair hier überhaupt nicht gerecht. Ja, ich weiß, bei uns gibt es auch blühende Kirschbäume, aber in Japan hat das Ganze nochmal eine andere Dimension. Ich kann es leider nicht in Worte fassen. Deshalb empfehle ich, es einfach mal selber mitzuerleben. 🙂
Unseren Abend lassen wir in einem Yokocho am Bahnhof Shinjuku ausklingen. Hierbei handelt es sich um eine Kneipengasse, in der sich ein kleines Lokal ans nächste reiht. Meist haben diese Kneipen nur ein paar Sitzplätze am Tresen mit übersichtlicher Speisekarte und sehr moderaten Preisen. Wir entscheiden uns für Yakitori-Spieße in verschiedenen Ausführungen, Edamame, Kimchi und (natürlich) Kartoffelsalat. 🤤 Eine sehr gute Wahl. Wir gehen satt und zufrieden nach Hause.Leer más
Tōkyō // Heute ist ein sehr variabler Tag. Ursprünglich wollten wir in eins der beiden TeamLabs gehen. Leider gibt es kurzfristig keine Karten mehr. Na dann eben nicht. 😎 Dann fahren wir eben... ja wohin denn jetzt? Sonsoji-Tempel. Gute Idee! 😉
Wir geben zunächst das Paket auf der Post ab. Das ist für Hasi eine schweißtreibende Sache. Wir wussten nicht, dass wir auch für gebrauchte Klamotten Zolltarifnummern beibringen müssen. Mit Hilfe der netten Dame von der Post kriegen wir aber das Paket vom Hof.
Mit der Metro geht's nach Asakusa. Als wir dort ankommen, finden wir unsere Idee dann doch nicht mehr so doll. So voll hatten wir es auch noch nicht. Wir beschließen, ein bisschen im Außenbereich herumzutrödeln und nach 17:00 Uhr wiederzukommen, wenn der Trubel etwas nachgelassen hat. Der Sonsoji-Tempel oder auch Asakusa Kannon ist der älteste und bedeutendste Tempel Tōkyōs und wird entsprechend von Einheimischen und Touristen heimgesucht. Auch hier sind wieder sehr viele, in Kimono gewandete Damen zu sehen. Manche Touristinnen übertreiben es allerdings dann doch mit ihrem Outfit und mixen locker-flockig alle möglichen Stile zusammen. Manchmal kannste da echt nicht hinkieken. 🫣 Aber auch nach 17:00 Uhr ist die Anlage nicht wirklich leerer. Wir machen uns aus aus dem Staub.
Zur Belohnung für gelassene Nerven gönnen wir uns ein Eis und fahren weiter nach Ginza, wo im Nobelkaufhaus Ginza Six gern neumod'sche Installationen von der Decke hängen. Wir haben Glück: Gerade fliegt dort der BIG CAT BANG von Kenji Yanobe durch die Gegend. Sehr dekorativ! 🤩 Leider kann man sich in diesem Kaufhaus gar nichts leisten. Die Preise sind exorbitant. Es gibt sogar einen Stand, an dem werden Tomaten wie Pralinen verkauft. Da kosten dann 250 g auch gleich mal über 65 EUR. Was soll das? 🤔 Dafür darf man kostenlos den Dachgarten in der 14. Etage besuchen. Die Sonne geht gerade unter. Man hat einen tollen Blick über die Hochhäuser.
Da wir danach schon wieder Hunger haben, suchen uns umgehend eine gute Ramen-Bar. Natürlich mit dem obligatorischen Automaten. Es macht sehr viel Spaß, den Köchen beim Zusammenstellen der Suppe zuzuschauen. Man merkt, dass sie Freude an ihrem Beruf haben.Leer más
Tōkyō // Es ist ein Abschied auf Raten. Eigentlich hätten wir noch einen ganzen Tag Zeit übrig, können uns aber zu keinem Tagesausflug mehr aufraffen und trödeln nur noch vor uns hin. Wir wollten heute im Erdbebenmuseum an einer Führung mit Simulation teilnehmen. Es ist aber auch hier wieder alles ausgebucht. So machen wir uns am Nachmittag auf den Weg zum Museum für Naturkunde und Wissenschaft. Wir hatten gelesen, dass hier Hachikō ausgestopft in der Vitrine steht. Warum eigentlich nicht? Man spürt sicherlich schon beim Lesen, wie wenig Energie uns am Ende dieser dreieinhalb Wochen Japan geblieben ist. 😉
Das Museum selbst ist recht hübsch. Ich mag ja Museen mit ausgestopften Tieren und Dingen, die das Leben der Region beschreiben. Da wir wieder mal zu spät dran sind, haben wir keine Zeit mehr für die Saurier, menno! Der Wachdienst kehrt uns pünktlich 17:00 Uhr aus dem Museum. Gleich gegenüber auf der Wiese ist eine Art Fressmeile aufgebaut. Thema: Kirschblüte. 😉 Im Moment wird dieses Thema für so ziemlich alles bemüht. Wir hechten noch schnell in den benachbarten Tempel, bevor wir auch dort recht vehement auf die Schließzeit aufmerksam gemacht werden. Und Hasi bekommt noch eine japanische Currywurst ohne Curry.
So langsam wird es dunkel. Es wurden viele rote Lampions in die blühenden Kirschbäume gehängt. Das sieht richtig schön aus. Da es überall ganz fürchterlich gut nach Gegrilltem riecht, dränge ich Hasi, noch einmal in den Omoide Yokocho in Shinjuku zu fahren, wo es die leckeren Yakitori gibt.
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Wir müssen am Freitag um zehn aus der Wohnung raus sein. Unser Flugzeug nach Shanghai geht abends um halb elf. Wir fahren nach Shinjuku zum Bahnhof, von wo aus auch der Narita Express startet, schließen die Taschen ein und holen unsere Tickets ab. Eigentlich wollen wir zum Winkekatzen-Tempel. Da in den letzten drei Tagen alles ziemlich EIGENTLICH war, werfen wir auch diesen Plan wieder über den Haufen und gehen erstmal ins Kaufhaus. Wir hatten am Eingang gesehen, dass es dort diverse Restaurants gibt, unter anderem auch ein Tempura-Restaurant. Wir waren ja mit dem letzten Tempura in Manil(l)a etwas auf die Nase gefallen. Seitdem habe ich mich nicht mehr getraut, welches zu essen. Aber wir haben Glück und bekommen ein richtig gutes Essen vorgesetzt. Anschließend bummeln wir noch etwas durch das Kaufhaus und finden eine Verkaufsausstellung für traditionelles japanisches Handwerk. Unter anderem bietet ein älterer Herr Räucherwerk an, das er selber herstellt. Hier lassen wir unser letztes Bargeld.
Da wir noch etwas Zeit haben, beschließen wir, noch einen Abstecher in den Meiji-Schrein zu machen. Das ist eine hervorragende Idee. Eine wunderbare Anlage mit einem sehr sehenswerten Garten.
Tja und dann müssen wir schon zum Flughafen. Wir hatten eine wunderbare Zeit in Japan und sind sehr dankbar, dass wir dieses spannende Land bereisen durften!
Noch auf dem Flughafen erhalten wir von Susanne die Nachricht, dass es in Myanmar und Thailand ein schweres Erdbeben gegeben hat. Wir sind echt froh, dass wir heute noch nicht wieder in die Region fliegen. Die Bilder sehen nicht gut aus.Leer más
Wie war's denn so in Japan?
Grit'l: Jedes Mal, wenn wir uns mit anderen Reisenden über Japan unterhalten, kommt ein herzhaftes: "Oh, Japan. Na das ist ne ganz andere Hausnummer!" In der Tat können wir das bestätigen. Japan ist sauber, organisiert, die Menschen sind überaus höflich. Japan ist kulturell wahnsinnig spannend, aber auch sehr fordernd. Wir sind nach den dreieinhalb Wochen echt durch. Unser Programm war sehr ambitioniert.
Hasi: [Wäre jetzt dran, schaut aber fragend.]
Grit'l: Na, was hat dir denn besonders gefallen?
Hasi: Die Fahrten mit dem Shinkansen waren sehr schön. Beeindruckend fand ich, dass man im Viertelstundentakt zum Beispiel von Hiroshima nach Tōkyō fahren kann. Man kann überall alles essen und trinken, was man möchte, ohne sich Gedanken über die Hygiene machen zu müssen. Leider durfte ich nur zweimal Okonomiyaki essen. 😉
Grit'l: Naja, die waren ja auch ziemlich unlecker. 😒 Aber es gab ja auch so viele andere tolle Sachen: Das handgemachte Sushi in Nara oder die leckeren Ramen, die wir überall gegessen haben. Mhhhhh....
Hasi: Ich fand es interessant, dass es in Japan noch mehr Hinweisschilder als in Deutschland oder den USA gibt. 😆
Grit'l: Dein Lieblingsort? Meiner wäre der Daishō-in auf Miyajima. Gleich danach Nara und dann auch schon die Fressmeilen von Ōsaka. Ach und Kyōto und...
Hasi: Ōsaka und alle Ramenrestaurants fand ich auch gut. In ganz Japan. Und nicht zu vergessen, die Grillrestaurants, in denen es das leckere Wagyū-Rindfleisch zum Selbergrillen gab.
Grit'l: Auf jeden Fall hatten wir auf den letzten Pfiff noch Glück mit der Kirschblüte. Das war wirklich ein schöner Abschluss der Japan-Etappe.
(Bildredaktion: Hasi)Leer más
Shanghai // Tag 1: Wir sind heute sehr früh gegen halb drei in unserem Hotel angekommen. Das Frühstück haben wir im Schlafanzug eingenommen und danach den Tag zum Ruhetag deklariert. Abends haben wir uns kurz auf die Socken gemacht, um im gegenüberliegenden Einkaufszentrum ein Nudelsüppchen zu uns zu nehmen. Unsere Hotel-Wohnung liegt einen Katzensprung vom People's Square entfernt, also mittendrin statt nur dabei. 😉
Gleich vorab ein paar Dinge, die uns sofort an Tag 1 auffallen:
- Man findet auf der Straße wieder Mülleimer, das ist erfreulich. Die gibt es ja in Japan kaum. Nachdem 1995 in Tōkyōs U-Bahn ein Giftgasanschlag verübt wurde, verschwanden die Mülleimer aus Japans Straßenbild. Heutzutage nimmt jeder seinen Müll mit nach Hause und entsorgt ihn dort. Mülltrennung wird dort sehr groß geschrieben.
- Wir haben nicht schlecht geschaut, als der erste E-Roller völlig geräuschlos in einem Affenzahn auf dem Fußweg an uns vorbeigesaust ist. Dies ist zwar nicht erlaubt, aber die Strafen sind so gering, dass sich dieses Vergehen in Shanghai offenbar doch lohnt. Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht über den Haufen gefahren wird.
- Wir sind wieder in einer Region angekommen, in der man das Leitungswasser nicht trinken sollte. Auch die Klosituation hat sich rapide verschlechtert. Ich will jetzt gar nicht ins Detail gehen... 😎
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Tag 2: Wir fahren zunächst zum Yu Yuan Garten. Erwähnenswert ist, dass heute Sonntag ist. Das heißt, es ist brechend voll. Wir bleiben tapfer, obwohl Hasi am Anfang Geräusche macht. Wenn man sich die ganzen Leute wegdenkt, dann findet man hier ein wahres gartenarchitektonisches Kunstwerk. Uns geht das Herz auf. 🤗
Auch die Umgebung ist sehr sehenswert. Ums Eck befindet sich der City God Temple Shanghai (wahnsinnig romantischer Name 😉). Und um den Komplex herum wurde ein architektonisch passendes Einkaufszentrum mit Zickzackbrücke gebaut. Die ganze Anlage wirkt sehr stimmig und optisch sehr ansprechend. Dementsprechend fotografieren sich heute wieder viele junge Damen in hübschen Kostümen gegenseitig.
An dieser Stelle bin ich bereits pflasterlahm. Aber es stehen noch viele tausend Schritte aus. Wir laufen in Richtung The Bund, der berühmten Uferpromenade Shanghais. Es ist schon am späten Nachmittag sehr schön, auf die Skyline auf der anderen Seite des Flusses zu schauen. Weil uns dann doch etwas fröstelig wird, schauen wir uns erst einmal nach einer warmen Suppe um und genießen eine Portion hervorragende Dumplings. Gut aufgewärmt, zieht es uns dann nochmals auf die Promenade, wo sich schon tausende andere Menschen eingefunden haben. Es ist aber auch richtig schön hier. 🤗Leer más
Ihr werdet, wenn ihr nach Hause kommt, die europäische Kost gar nicht mehr so richtig vertragen 🤭😉 [Regine]
ViajeroDas kann sein. Aber wir freuen uns schon auf Gulasch und dunkles Brot. 🤗
Shanghai // Wir wollen ja immer gerne wissen, was die Einheimischen so essen, deren Länder wir besuchen. Also haben wir eine Food-Tour gebucht. Bill, der Guide, hatte damit geworben, eine authentische Führung zu machen. Er macht das kostenlos, möchte nur im Anschluss ein Trinkgeld. Dieses Angebot hat uns gefallen.
Vorher ziehen wir aber noch los, um ein paar Souvenirs zu kaufen. Winkekatze & Co passen jetzt wieder ins Gepäck. Das Internet hat uns verraten, dass relativ in der Nachbarschaft ein Commercial Center solche Dinge haben könnte. Man soll sich auf Handeln einstellen. Ah ja... Das mit dem Handeln klappt auch erstaunlich gut. Allerdings ist das kein unendliches Hin und Her wie auf dem Basar. Wenn der Händler dreimal den gleichen Preis genannt hat und man damit nicht zufrieden ist, kann man getrost aufhören und weggehen. Das Gespräch ist dann beendet und man kann es beim nächsten Händler erneut versuchen. Das ist ein sehr angenehmes Verhandeln. Wir haben uns auch das richtige Kaufhaus ausgesucht. Außer uns sind kaum andere Käufer unterwegs und wir können nach Herzenslust shoppen.
Pünktlich um 18:00 Uhr startet die Food-Tour. Wir sind zu sechst. Und diese Tour ist wirklich sehr authentisch. Wir bekommen heute Gerichte vorgesetzt, die für die Shanghaier echte Leckereien sind. Natürlich gibt es die obligatorischen Dumplings - Shanghai ist Dumplingstadt. Diese haben teils verwegene Füllungen wie halbrohe, gesalzene Enteneier. Bill ermuntert uns, Entenköpfe oder -füße zu kosten. Soweit reicht die Traute dann aber bei keinem. Wir kosten nur den zerhackten Hals des Schnatterinchen.
Es sind keine richtigen Restaurants, in die Bill uns führt. Es sind eher Imbisse, die sich meist auf eine oder zwei Speisen spezialisiert haben. Authentisch eben. Die Speiseräume sind meist klein und haben das Flair einer Bahnhofshalle. Die vorletzte Bestellrunde ist dann wirklich was für Hartgesottene. Neben Seitan, Schweinebauch und -fleisch gibt es auch noch gekochten Darm. Und da hört es bei mir echt auf. Hasi isst den gar nicht. Ich muss ganz schnell etwas nachessen, sonst kommt mir die gute Hausmannskost wieder hoch. Es gibt Dinge, die muss man nicht gegessen haben. So! Zumindest dafür war die Tour gut. 😉 Der Abend endet versöhnlich mit Sticky rice. Unser Trinkgeld fällt üppig aus. Allerdings wissen wir jetzt auch, was uns gar nicht schmeckt. Es ist ja meistens die Konsistenz, die über hop oder top entscheidet. Zumindest sind wir satt geworden... 😎Leer más
ViajeroDa haben sich die Deutschen in den letzten 30 Jahren auch enorm gewandelt...auf meinen Lehr- und Wanderjahren in Bayern Österreich wurde noch viel mit Innereien gearbeitet. Diverse Tierseuchen haben es dem Verbraucher dann ziemlich leicht gemacht, sich dem GANZEN TIER zunehmend zu verweigern.... Seit paar Jahren widmen sich wieder einige Köche dem Thema.... So wie im asiatischen Raum gekocht wird, ist uns dann eben teilweise befremdlich...ich würde gerne mal Insekten essen, da siegt die Neugier 😂
ViajeroNaja, das Auge isst eben auch mit. Bei mir ist es dann eher die Konsistenz, wo das Gehirn streikt. Glibbrig ist extrem problematisch oder ein Batzen Fett. Da hebt's mich einfach.
Viajero
Die haben sie dann immer an,oder wer behütet sie eigentlich?
ViajeroDie haben sie immer an und wenn die Mützen oll werden, bekommen sie neue. Ich denke mal vom lokalen Strickverein. 🤭
Viajero
Ist was passiert?
ViajeroDas Horoskop ist mit "Zaubertinte" gedruckt. Es gibt verschiedene: Manche werden mit Wasser aktiviert, manche mit Kälte, da steht dann ein Eisblock im Tempel. Wenn es einem nicht passt, was da steht, knotet man den Zettel einfach im Tempel an ein spezielles Gestell für schleche Horoskope und die Mönche verbrennen es dann. Wenn es passt, nimmt man den Zettel mit nach Hause.