Baltikum und Skandinavien

June - July 2019
2. Teil unseres Sabaticals Read more
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  • Day 10

    Endloser Wald, Depression und Rentiere

    June 26, 2019 in Finland ⋅ ☀️ 18 °C

    Trotz Nähe zur Straße haben wir ruhig geschlafen. Wegen der Mücken frühstücken wir im Womo. Dann machen wir uns auf den Weg in den Norden. Wir haben heute eine große Strecke vor uns. Aber erstmal machen wir Halt in Kuupio. Da soll es eine tolle Markthalle mit karelischen Spezialitäten geben. Wir erreichen nach kurzer Fahrt die Stadt und gehen zur Markthalle. Die ist so klein, dass man sie erst einmal suchen muss. In der Markthalle gibt es auch nur 10 Stände. Hmh, naja, davor gibt es ja auch noch einen Markt. Da finden wir auch die karelische Spezialität "In Brotteig eingebackener Barsch". Das hört sich gut an und ich begebe mich zu dem Stand und möchte so ein Brot. Das will ich, bis mir die Verkäuferin den stolzen Preis von 28 Euro dafür nennt. Danke!! Wir verzichten. Kaufen dafür aber ein schönes Stück Lachs für heute Abend. Dann geht es weiter. Die Fahrt ist sehr eintönig und wir fahren bis Kajaani, wo laut Reiseführer "die Ruinen der einst mächtigen Burg Kajaaninlinna auf einer Insel im Fluss stehen sollen, die wildromantisch überwachsen ist und durch ihre idyllische Lage besticht". Wir sind gespannt! Und bei der Ankunft brechen wir in einen Lachanfall aus!! Da stehen so ein paar alte, überwucherte Steine auf einer winzigen Insel im Fluss und über und mitten durch die Burgruine verläuft die Hauptverkehrsstraße!! Nach 15 min.sitzen wir wieder im Auto und fahren weiter. Mittlerweile habe ich so die Nase voll, dass ich vorschlage, wieder an die Ostsee zu fahren und direkt nach Schweden. Aber Micha überredet mich dazu, doch noch zum Polarkreis und von dort direkt nach Norwegen zu fahren. Na gut! Wir setzen uns das Ziel für heute bis nach Hossa zu fahren. Dort soll es einen schönen Campingplatz geben und heute möchte ich auf einen Campingplatz, denn nach der ganzen Einsamkeit fühle ich mich ziemlich einsam!! Wir fahren und fahren und es ändert sich an der Umgebung nicht, rein gar nichts!! Unendlich weite Wälder aus Fichten und Birken. Ich weiß jetzt, warum so viele Finnen Selbstmord begehen! Meine Depression nimmt von Minute zu Minute zu. Ich schwelge in Erinnerungen an Spanien und Portugal und frage mich, warum die ganzen Finnen nicht auswandern?! Gerade, als mir schon die Tränen in die Augen schießen, schreit Micha: "Ein Elch, ein Elch". Die Depression ist von einer Minute zur anderen wie weg geblasen. Er verschwindet aber schnell im Dickicht und es gelingt uns nicht mehr, ein Foto zu machen. Aber kurz darauf stehen plötzlich Rentiere am Waldrand. Ach, ist das jetzt mal ein schöner Trost. Dann kommen wir an dem Campingplatz an, der wirklich schön an einem See gelegen ist und da gibt es auch wieder Menschen!! Als wir am späten Abend vor dem Womo sitzen, sehen wir auf der anderen Seeseite wieder viele Rentiere. Jetzt macht uns Finnland wieder Spaß! Als wir halb eins ins Bett gehen, scheint die Sonne so auf der Höhe wie in Deutschland im Sommer so 16 Uhr. Beeindruckend!!Read more

  • Day 11

    Rentiere und Rentierfell

    June 27, 2019 in Finland ⋅ 🌧 11 °C

    Himmlische Ruhe ist auf dem netten Campingplatz. Ich gehe mit Milou zur anderen Uferseite, wo gestern Abend die Rentiere waren und kaum sind wir dort, kommen sie schon wieder. Als sie uns immer näher kommen, habe ich schon Angst um mein Häschen (können die mit ihren Hörnern einen Hund attackieren?!) und wir drehen schnell um. Da finde ich einen wunderschönen Sommersteinpilz und Birkenpilz:)) Glücklich kommen wir zurück und wollen frühstücken, als auf einmal die Rentierherde gemütlich über den Campingplatz trabt. Das ist ein Gaudi!! Micha und Milou gehen ganz nah ran (sie spießen Milou doch nicht auf, sondern beäugen ihn ängstlich, ob er auch nicht zu nah an ihre Jungtiere kommt. Dann verschwinden sie wieder im Wald, wir frühstücken zu Ende, packen alles ein und fahren zum Oulanka-Nationalpark. Wir fahren durch Kuusamo, wo Micha sich noch Badelatschen kauft,denn seine sind gestern kaputt gegangen, als er schnell aus dem Auto raus springen wollte, um den Elch zu fotografieren. Wenig später hält Micha an einem Touristen-Laden an, wobei ich ihn noch aus Spaß frage, ob er ein Rentierfell kaufen will. Äh, ja, das haben wir dann auch gemacht:) und gleich uns beiden noch Fleece-Jacken. Ach und weil ich gerade Michas Kreditkarte in der Hand habe, nehme ich gleich noch eine Mütze und Tassen mit. Ach macht das Spaß! Dann kommen wir im Nationalpark an und steuern dort einen klitzekleinen Campingplatz an, die Nacht für 12 Euro und wir mieten uns gleich noch in der dazugehörigen Sauna für heute Abend ein. Nach einem leckeren Abendessen (meine Pilze), Micha bekommt was anderes, er mag ja keine Pilze, genießen wir die tolle Sauna mit Blick auf den See, die man selbst mit Holz befeuern muss. Ach, das war ein rundum schöner Tag!Read more

  • Day 12

    Wanderung im Oulanka-Nationalpark

    June 28, 2019 in Finland ⋅ ⛅ 10 °C

    Heute wollen wir mal wandern. Das ist bei uns ein wirklich seltenes Erlebnis, denn Micha hasst wandern. Aber der Nationalpark verspricht große Abwechslung. Der Bärentrail soll 12 km dauern und ist der bekannteste Wanderweg Finnlands. Da die Sonne jetzt nicht untergeht, brechen manche Wanderer noch 23 Uhr auf, um die Tour zu machen. Nach einem gemütlichen Frühstück - inzwischen treffen immer mehr Wanderer ein - machen wir uns los. Der Wanderweg startet gleich mit einer tollen Hängebrücke und es folgen noch andere Hängebrücken über reißende Stromschnellen. Die Landschaft sieht wirklich toll aus. Der Trail ist ein Rundweg und weil es heute sehr viele Touristen hier gibt, wählen wir den Weg in die andere Richtung. Das war eine gute Entscheidung, denn so läuft man nicht mehr zwischen den anderen Wanderern. Es geht an tiefen Schluchten und Flüssen und Seen entlang und ganz toll ist, dass es immer wieder Grillplätze gibt, mit allem drum und dran ( Holz, Anzünder, Pfannen, Töpfe wirklich alles) und Übernachtungshütten. Ist das liebevoll gemacht!! Beeindruckend sind auch die Trockentoiletten. Es gibt ein Wechselsystem für die Behälter und volle Behälter werden kompostiert. Alles sehr ökologisch. Auch Müll liegt fast gar nicht rum und das bei so vielen Wanderern. Wir brauchen für die ganze Wanderung fast 4 Stunden. Da überlege ich mir, wie lange wir für den 80 km Wanderweg, den großen Bärentrail brauchen würden, den man hier auch machen kann?! Wir bleiben noch eine Nacht hier auf dem Campingplatz, denn wir haben uns für morgen Abend alle beide für eine Bärenbeobachtungstour angemeldet. Die können wir zwei zusammen machen, da man nur bis Mitternacht bleibt und solange kann der Milou mal allein im Womo warten. Heute wollen wir früh ins Bett, da wir beide ganz schön kaputt sind - klappt wieder nicht. Es wird wieder Mitternacht:)Read more

  • Day 13

    Weil es so schön war, nochmal Bären

    June 29, 2019 in Finland ⋅ 🌧 11 °C

    Heute haben wir keinen anderen Auftrag als 17.30 Uhr zwischen Kuusamo und der russischen Grenze zu sein, um die Bärentour zu machen. Also trödeln wir so vor uns hin, frühstücken lange auf dem netten Campingplatz, gehen nochmal Lebensmittel einkaufen, denn übermorgen wollen wir ja wahrscheinlich schon in Norwegen sein und da soll es ja noch teurer als hier werden. Als wir von dem Supermarkt losfahren, stellen wir fest, dass es bis zum Treffpunkt für die Tour doch noch 40 km sind und wir müssen nochmal mit Milou gehen. Da kommen wir an einer ehemaligen Verteidigungsanlage aus dem 2. Weltkrieg vorbei und Micha schlägt vor, dass wir den Milou-Spaziergang gleich mit dem Besuch dieser Anlage verbinden. Die Anlage, die mitten im Wald liegt, stellt sich als sehr groß heraus und wir entscheiden uns nur für den kleinen Rundgang. Da gibt es Bunker, Maschinengewehrunterstände und jede Menge Schützengräben. Die ganze Zeit habe ich Milou an der Leine, nur dann als wir in einen der Schützengräben rum laufen, mache ich ihn los. Als wir wieder raus kommen, ist Milou plötzlich verschwunden! Mir bleibt das Herz stehen! Micha meint, dass er ja nicht weit weg sein kann. Wir rufen und rufen. Weit und breit kein Milou in Sicht! Aber dann kommt er plötzlich aus einem der Schützengräben heraus. Er hatte sich da drin wohl etwas verlaufen! :) So, bei so einem dusseligen Hund gibt es eben nur Leinenpflicht. Wir gehen gemütlich die Runde weiter, die durch eine faszinierende Tundra-Landschaft führt, bis wir uns plötzlich nicht mehr sicher sind, wo wir uns befinden. Es gibt keine Schilder mehr, es gibt keine Menschenseele, nur wir drei in dieser einsamen Wald- und Tundragegend. Selbst Micha, der eigentlich eine sehr gute Orientierung hat, ist verloren. Und viel Zeit bleibt uns auch nicht mehr. Sch...!! Wir gehen den Weg weiter und finden glücklicherweise einen Wegeplan. Ok, wir sind in die falsche Richtung gelaufen, nun schnell den richtigen Weg wieder zurück. Ins Womo und losfahren. Es ist 17 Uhr und wir haben noch eine Fahrt von 30 min. vor uns. Also alles wieder mal sehr knapp - wie immer bei uns!! Wir treffen pünktlich ein, da gibt es schon 6 finnische Touristen und ein deutsches Ehepaar. Der Treffpunkt ist in einer Mini-Ortschaft, wo es eine Rentierfarm und eine Husky-Farm gibt. Unser Guide Simon ist sehr freundlich und gibt uns ausführliche Erklärungen und Anweisungen. Er erzählt uns, dass sie an den Beobachtungshütten Futter auslegen und dass sie immer im Frühling damit beginnen, wenn die Bären aus ihrer Winterruhe aufwachen. Aber dieses Jahr hatten sie die Winterruhe zu lange eingeschätzt, so dass einer der Bären schon mal in ihren Ort kam und versucht hat, in ein Häuschen mit Fischfutter einzudringen und seine Kratzspur an der Tür hinterlassen hat:)) Wie cool!
    Wir lassen Milou im Womo und fahren mit der Gruppe in einem Jeep zu den Hütten. Ein anderer Guide kommt mit einem Anhänger, auf dem das Futter liegt. Wir gehen in die Hütten, in denen es große Fenster zum Beobachten mit kleinen Löchern gibt, durch die man seine Kamera stecken kann. Gerade setzen wir uns hin, der Guide lädt noch das Futter vom Anhänger runter, da kommt schon der erste Bär. Na die haben hier aber mal großen Hunger!! Das war in Estland nicht so, da hat der Bär lange auf sich warten lassen. Den Guide scheint das irgendwie nicht zu stören, dass der Bär schon kommt. Als er fertig mit der Futterverteilung ist und weg fährt, kommt auch schon der nächste Bär. Beide holen sich fette Lachsstücke raus. Dann kommt plötzlich ein großer Bär, der wohl hier der Chef ist, denn die anderen beiden nehmen Reißaus. Er kommt etwa 3 m nah an die Hütte ran. Oh, das werden tolle Fotos!! Der Boss verschwindet wieder und andere Bären kommen, die sich auch sehr nah an die Hütten wagen. Als Micha und ich irgendwann mal unseren Kopf durch die Kameralöcher stecken, riecht der Bär das und rennt wieder weg, aber nur für kurze Zeit. Am Ende kommt ein Bär, der traurigerweise seine Pfote in einer Falle hat:(( Simon erzählt uns, dass er das schon seit letztem Jahr hat und man nun überlegt, ob man ihn betäubt, um die Falle zu entfernen oder abschießen soll. Wie fürchterlich!!
    23 Uhr fahren wirwieder zurück. Es war ein tolles Erlebnis und ich freue mich vor allem, dass wir beide dieses Mal das zusammen teilen konnten. Wir fahren noch bis zur Verteidigungsanlage zurück, denn hier bei den vielen Huskies können wir nicht stehen bleiben, weil die Besitzer nicht wollen, dass die Huskies Kontakt zu anderen Hunden haben. Die Landschaft erscheint in der Nacht (also von Nacht kann man nicht sprechen, denn die Sonne steht noch über den Bäumen) völlig surreal. Über den Seen und der Tundra-Landschaft hängen Nebelschwaden und die Sonne taucht alles in ein unwirkliches Licht ein. Ein unvergesslicher Eindruck!! Wir wärmen uns noch mit einem Grog auf-denn es sind nur noch 7 Grad und gehen schlafen.
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  • Day 14

    Beim Weihnachtsmann

    June 30, 2019 in Finland ⋅ ⛅ 12 °C

    Wir schlafen bis 10 Uhr, da wir erst gegen 1 Uhr im Bett waren und kommen heute auch erst halb eins los. Wir haben eine größere Strecke vor uns, aber zunächst fahren wir bis nach Rovaniemi, wo der Polarkreis ist und natürlich der Weihnachtsmann wohnt. Als wir ankommen, fühlen wir uns ein bisschen wie Disneyland. Alles ziemlich kitschig. Obwohl der Reiseführer schreibt, dass es dort zu jeder Zeit voll sein soll, treffen wir auf nur sehr wenige Touristen. Da sind nur gerade zwei Busse aus Deutschland mit Rentnern angekommen (die Fahrt muss ja schrecklich anstrengend sein!)), aber ansonsten gibt es fast niemanden dort. Es gibt mehrere Souvenir-Läden, die sich in schönen Holzhäusern befinden und in einem davon sitzt der Weihnachtsmann. Weil wir ganz allein sind, bittet er uns neben ihm Platz zu nehmen. Er spricht sogar etwas Deutsch und er erzählt uns, wie viel Post jeden Tag aus der ganzen Welt eintrifft, die dann von freiwilligen Helfern beantwortet wird. Es wird ein Foto von ihm mit uns gemacht, aber auch wenn es schön geworden ist, entscheiden wir uns dafür, es für 35 Euro nicht zu nehmen. Wir gehen noch zum Polarkreis. Er ist durch eine auf dem Boden gemalte Linie gekennzeichnet und es gibt Entfernungsschilder für einige ganz ungewöhnliche Orte oder Hauptstädte. Bis Berlin sollen es nur 1670 km sein - überraschend wenig - aber zum Nordpol 2583 km? Merkwürdig! Aber ansonstsn ist alles ziemlich unspektakulär. Lange halten wir uns auch nicht auf und dann fahren wir auch schon weiter, um es nicht mehr ganz so weit bis Norwegen zu haben. Wir übernachten in einem Skigebiet auf einem Berg. Obwohl es eine im Sommer wirklich einsame Gegend ist, stehen dort auch schon zwei Wohnmobile aus Österreich und Deutschland (wie immer):)Read more

  • Day 15

    Tschüss Finnland

    July 1, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 5 °C

    Die Nacht ist sehr windig und früh am Morgen fängt es auch noch an zu regnen. Ich möchte gern das Wasser warm machen und stelle die Heizung an (Mit der hatten wir ja schon in Spanien Probleme!). Oh, nein sie geht nicht! MIST!! Schon wieder nicht! Und das bei der Kälte. Wir frühstücken im Womo - wann haben wir das denn zuletzt wegen Kälte gemacht??! - und dann fahren wir los. Heute haben wir eine sehr weite Fahrt vor uns. Wir wollen in Norwegen ankommen, das haben wir uns fest vorgenommen. Es sind noch über 3 Stunden Fahrt bis zur Grenze. Die ziehen sich endlos hin. Die Gegend ist auch nicht schön, Tundra, keine Rentiere mehr, keine Ortschaften, keine Menschenseele. Und das Wetter macht noch sein übriges dazu=(( ! Kurz vor der Grenze gehen wir noch etwas einkaufen, aber auch hier ist es schon sehr teuer. Und dann kommt die Grenze und es gibt gar keine Kontrollen, rein gar nichts. Da hätten wir auch problemlos noch mehr Alkohol mitnehmen können. Hier grenzen Finnland / Schweden / Norwegen mitten in dem riesengroßen See aneinander, an dem wir schon seit geraumer Zeit entlang gefahren sind. Eigentlich soll es eine Grenztonne im See geben, aber dafür muss man mit dem Boot dahin fahren und dafür bietet sich das Wetter nicht an. Und dann sind wir in Norwegen - im 9.Land unseres Sabbaticals und damit im letzten. Und beeindruckend ist, dass sich sofort mit der Grenze die Vegetation und die Landschaft verändert. Plötzlich fangen Berge an. Es gibt auch nicht mehr nur Birken und Fichten und an den Straßenrändern stehen wieder Lupinen. Nur das Wetter ist nach wie vor schlecht. Es regnet und regnet. Und dann tauchen die Fjorde auf. Ist das schön!!! Trotz Regen machen wir immer wieder Fotos. Wir wollen nicht bis Tromsø fahren, sondern bleiben so 40 km davor an einem Fjord stehen. Der Blick ist schön, aber es liegt an einer Straße, die aber kaum befahren ist. Wir kochen uns noch etwas und Micha geht früh ins Bett, weil die Fahrt sehr anstrengend war.Read more

  • Day 16

    Tromsø

    July 2, 2019 in Norway ⋅ ☁️ 7 °C

    Wir wachen auf und es regnet immer noch:( Noch ein Frühstück wegen Kälte im Womo.Und nicht nur das, sondern die Heizung geht ja auch nicht. Wieder kalt duschen?!) Wir fahren nach Tromsø. Eigentlich wollte ich nicht dahin, da mir scheint, dass die Stadt nichts Interessantes zu bieten hat, aber Andrea und Frank von der Bärentour haben uns erzählt, dass es sehr schön sei, vor allem die Eismeerkathedrale. So will Micha unbedingt dahin. Das hätte er mal nicht tun sollen:) Wir fahren über eine große Brücke, zu der man in die Innenstadt kommt und suchen erstmal einen Bankautomaten, denn wir haben keine NOK. Im Zentrum finden wir keinen Parkplatz und so holen wir Geld und stellen danach fest, dass die Kathedrale auf der anderen Seite der Brücke liegt. Na gut, also wieder rüber. Dort angekommen, steht ein Schild an der Tür der Kathedrale :"Heute kein Einlass für Touristen wegen einer Trauerfeier." Aber den Eintrittspreis hätten wir auch nicht bezahlt, denn das hätte sich unserer Meinung nach nicht gelohnt. Die Kathedrale ist echt langweilig!! Hiermit erkläre ich, dass ich nach Spanien in keine Kathedrale, Kirche oder s.ä.mehr gehe! ES GIBT NICHTS MEHR, WAS DAS DORT TOPPT!
    Micha will noch ein bisschen in den alten Stadtteil am Hafen gehen und wir lassen das Womo stehen und laufen über die Brücke. Beeindruckendes Bauwerk!! Sie ist so hoch, dass Kreuzfahrtschiffe darunter durch fahren können. Der alte Stadtteil von Tromsø sieht mit seinen Holzhäuschen sehr hübsch aus und wir schauen uns noch das Roald Amudsen Denkmal (der erste Mensch, der den Südpol erreicht hat) an, das direkt vor dem Polarmuseum steht. Dort gehen wir aber nicht mehr rein. Eigentlich will ich nichts über Walfang wissen. Mir reichen schon die Fotografien davor, die die getöteten Wale und Eisbären zeigen=((
    Anschließend gehen wir noch in die hübsche Fußgängerzone und da gibt es super schöne Bekleidungsgeschäfte:)). Tja, Micha, tut mir leid, aber da muss wohl nochmal deine Kreditkarte her. DU wolltest ja in diese Stadt fahren:)) Der Rest der Stadt ist wirklich nicht sehenswert, da die alten Holzhäuser einfach nicht dahin passenden Neubauten weichen müssen. Die zerstören ihre ganze Stadt!! Als wir wieder am Parkplatz ankommen, steht ein Womo mit Braunschweiger Kennzeichen direkt neben uns. Mit den Besitzern, die sogar aus der Südstadt aus BS, also zwei Kilometer von uns entfernt :)) kommen, unterhalten wir uns und sie geben uns gute Weiterreise-Tipps. U.a.erzählen sie, dass sie jetzt mit der Fähre auf die Insel Senja wollen und dort von Gryllefjord mit der Fähre nach Andenes auf die Insel Vesteralen, wo man whale watching machen kann. Also entscheiden wir uns auch dafür. Wir haben ja wie immer sowieso wieder mal keinen Plan! Wir fahren mit der Fähre, bei der wir echt Glück hatten, noch mitgekommen zu sein, auf diese Insel. Ist das toll dort!!! Wir kommen gar nicht voran, weil wir aller paar Meter anhalten müssen, um Fotos zu machen. Ein Traum!!! Diese Berge, dieses kristallklare Wasser und das Wetter ist mittlerweile auch so schön geworden. Es ist perfekt! Dann fahren wir bis zur Fähre im Gryllefjord, aber es ist schon spät und wir wollen nur sehen, wann die Fähren morgen fahren und wie teuer das ist. Die erste Fähre fährt 11 Uhr (die Fähre würde 90 Euro kosten und fährt drei Mal am Tag und braucht 2 Stunden). Wir stellen uns in eine Sackgasse, etwa zwei Kilometer vor dem Fähranleger und haben einen wundervollen Blick auf einen Fjord. Wir können sogar noch draußen zu Abend essen. Ach ist das alles schön!! Beim Geschirrspülen stellen wir fest, dass das Wasser nicht abläuft. Na super! Zu der nicht funktionierenden Heizung nun auch noch verstopfter Ausfluss! Wir ziehen die Schubladen raus und wollen uns an den Rohren zu schaffen machen, da sehe ich, dass der Gashahn für Warmwasser und Heizung geschlossen ist:))) Oh Mann, wäre das wieder mal peinlich gewesen, wenn wir zu einer Werkstatt gefahren wären!!
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  • Day 17

    Inselgruppe Vesteralen

    July 3, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 9 °C

    Wir stehen früh auf, denn noch während wir im Bett liegen, höre ich von der 500 m entfernten Brücke ein paar Autos vorbei fahren, die scheinbar Richtung Fähranleger fahren. Weil wir 11 Uhr mit der Fähre mitfahren möchten, wecke ich Micha und schlage vor, dass wir uns gleich zum Fähranleger auf den Weg machen, dort mit Milou gehen und dort auch frühstücken. Vielleicht besteht sonst die Gefahr, dass wir mit dieser Fähre nicht mehr mitkommen. Also los. Dort angekommen, stehen nur sechs Autos vor uns. Naja, aber besser als zu spät kommen. Wir stellen uns an, ich gehe mit Milou durch den ziemlich ärmlich aussehenden Ort. Schade finde ich, dass die aus ihren schmucken Holzhäuschen nichts weiter machen. Die Vorgärten sind eigentlich nur ein Unkrautfeld, bisschen erinnert mich das an England.
    Dann setzen wir uns mit unserem Frühstückskram an einen Picknickplatz zu einem netten norwegischen Päarchen, die Micha unverschämterweise auf Deutsch angesprochen hatte, in der Annahme, dass das hier eh alles Deutsche sind:))
    Sie erzählen uns, dass er von den Lofoten stammt und auf meine Nachfrage, ob die Leute hier arm sind, berichten sie, dass die wohl ziemlich gut von der Lachszucht und Fischfang leben würden und wohl nur für ein paar Monate im Jahr. Na, das erklärt vielleicht auch, warum sie kein Interesse für schöne Gartengestaltung haben, wenn sie nur kurz hier wohnen. Vielleicht sind es auch nur Männer ;)
    Die Fahrt mit der Fähre dauert zwei Stunden, wir können Milou auch mit an Deck nehmen, die Sonne scheint und wir können den herrlichen Blick auf die Berge und das klare Wasser genießen. Als wir in Andenes ankommen, gehen wir gleich zum Whale watching Büro, wo man mit Schlauchbooten an die Wale heran fährt. Aber die haben wegen zu starker Wellen alle Fahrten für heute und morgen gestrichen. Das Wetter ist zwar schön, aber der Wellengang war schon etwas stärker, denn mir war bei der Überfahrt auch etwas schummrig. Schade. Also gehen wir noch zu dem anderen Anbieter, der die Tour mit ehemaligen Walfänger-Booten macht. Dort erhalten wir die Info, dass wir morgen früh für 110 Euro p.P.eine Tour machen könnten. Aber es soll morgen regnen. Ach, nein. Wir entscheiden uns dagegen. Waltour haben wir schon mal auf einem größeren Boot gemacht und das macht nur halb soviel Spaß und wenn man dann noch Regen hat....
    Also schauen wir uns den Ort an und steuern dann den Campingplatz Midnattsol an. Es gibt kaum noch Plätze!! Nur noch drei hässliche. Ich will wieder weg (V/E konnte man dort kostenlos machen), aber Micha insistiert und fragt, ob wir uns direkt an den Strand neben das Grillhäuschen stellen dürfen und das geht. Super!! Wir stehen damit an der schönsten Stelle des Campingplatzes:) Wir genießen bei einem Gläschen Wein den traumhaften Ausblick bei strahlenden Sonnenschein und sind durch die Hütte vor dem stärker werdenden Wind geschützt.
    Dann wird noch Wäsche gewaschen, was mal wieder notwendig war und am Abend grillen wir und können die noch heiße Glut im Grillhäuschen der Grillvorgänger nutzen. Brennholz ist, wie häufig hier, reichlich vorhanden. Nach dem Grillen ziehen wir uns ins Womo zurück, denn es ist mittlerweile ziemlich kalt geworden und machen sogar die Heizung an.
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  • Day 18

    Regen und Ankunft auf den Lofoten

    July 4, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 10 °C

    Nach einer schönen ruhigen Nacht auf dem Campingplatz gehe ich mit Milou am Strand spazieren. Die Möwen fliegen über uns und eine von ihnen fliegt so dicht über Milou, dass er sich erschrickt und versucht sich zu ducken und dabei der Länge nach ausrutscht! Oh, was haben wir nur für einen Hund. Als ich das später Micha erzähle, sagt er lachend: " Na, davon wird die Möwe noch ihren Urenkeln berichten". Noch vor dem Frühstück fängt es an zu regnen. Macht nichts. Wir müssen heute sowieso viel fahren. Wir fahren durch Sortland und da ist ein kleiner Markt. Märkte ziehen uns immer magisch an und so parken wir dort. Der Marktbesuch lohnt sich allerdings nicht, denn alles ist wie überall schrecklich teuer! Wir gehen noch in dem Supermarkt einkaufen und fahren weiter. Nach einer längeren Fahrt kommen wir an einer Fähre an, womit, wir gar nicht gerechnet hatten. Man hätte auch problemlos die Straße nehmen können, was uns aber unser Navi verschwiegen hatte. Die Fähre kommt auch schon nach 20 Minuten und bringt uns auf die Lofoten. Aha, da sind wir nun also an einem Highlight Norwegens. Tja, leider sehen wir nicht viel vom Highlight, denn es regnet (wohl fast immer dort) und alles liegt hinter einer dichten Wolkendecke. Wir fahren Richtung Svolvaer, aber etwa 20 km vorher biegen wir zu einem öffentlichen Parkplatz an einem Aussichtspunkt ab. Ist das hier ein Massenauftrieb!! So viele Wohnmobile unterwegs und fast alle aus Deutschland. Es ist noch lange ein Kommen und Gehen. Na, die Nacht kann ja heiter werden.Read more

  • Day 19

    Trollfjord und Mitternachtswanderung

    July 5, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 11 °C

    Wie erwartet schlafen wir nicht so gut, denn bis spät in die Nacht kommen immer wieder Autos und Womos an oder fahren an der naheliegenden Straße vorbei. Es geht nach Svolvaer, wo wir einen Ausflug in den Trollfjord machen. Dort buchen wir bei XX... (?)eine Tour, die zwei Stunden später starten soll. Die Zeit bis dahin vertreiben wir uns mit einem Stadtrundgang. Da gibt es einen kleinen Markt, wo wir Elchsalami und Walfisch- Schinken probieren. (Das letztere nur Micha, ich will keinen Wal essen!). Alles schmeckt aber wie Wildschwein und eine Salami kostet 25 Euro!! Die Norweger spinnen einfach!! Dann geht die Tour los, aber vorher müssen wir lustige dicke wasserfeste Anzüge anziehen. Wir fahren mit einem Schlauchboot in den Trollfjord, wo wir nach See- Adlern Ausschau halten. Der Guide ist sehr freundlich und erzählt viel von der Geschichte des Trollfjords, die sehr interessant ist, vom harten Leben der Fischer und ihrer Familien und über die Seeadler. Mit Fisch werden die Seeadler angelockt, die vor allem immer dann kommen, wenn die Möwen da sind, denn sie stehlen ihnen das Futter. Den Trollfjord finden wir aber nicht so überragend, wie er angepriesen wird. Da gab es landschaftlich beeindruckendere Regionen hier, wie z.B.auf der Insel Senja. Insofern finden wir die 90 Euro p.P.nur bedingt gut eingesetzt. Nach der Rückkehr in den Hafen setzen wir unsere Fahrt fort. Nächste Station ist das Wikinger-Museum in Borg. Nur Micha geht hinein, es kostet 20 Euro Eintritt und lohnt sich eigentlich gar nicht, wie er im Nachhinein meint. Man hätte mit einem Wikingerschiff auf dem See rumfahren, was er aber auch nicht getan hat, dafür übt er sich in Axtwerfen und Bogenschießen. Darüber hinaus gibt es ein Langhaus zu sehen, eine kleine Ausstellung und ein paar Filme zur Geschichte des Jarls, der in dem Langhaus gelebt hat.
    Wir fahren weiter zu einem Stellplatz an einem Strand abseits der Route. Auch hier sind wir nicht die ersten! Es stehen bereits mehrere Autos, Womos, Zelte etc.dort und es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Wir befürchten eine erneute unruhige Nacht, bleiben dennoch stehen, da wir auch keinen anderen guten Platz in der App finden können. Meine Laune nähert sich dem Tiefpunkt. Norwegen nervt! Es ist voll, es ist teuer, es ist kalt und wir essen bei gewohnten 10 Grad zu Abend im Womo. Aber wir entscheiden uns, nach dem Essen noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Wir gehen ca. 22 Uhr los und wollen nur ein bisschen an dem Berge entlang gehen. Der Ausblick ist wirklich sehr schön und entschädigt etwas für den Rest. Aus unserem kleinen Spaziergang wird dann allerdings ein 2,5 stündige Wanderung um die gesamte Landzunge in den Ort der Nachbarbucht und zurück über den Berg. Der Nachbarort war ganz früher nur per Boot erreichbar, dann nach Bau eines Weges nur über diesen Berg und erst 1998 (!) durch einen Autotunnel. Die Wanderung war wirklich schön, mit Blick auf die an die Südsee erinnernde Strände, an Bergen und Bächen mit glasklarem Wasser vorbei und immer wieder stehen Schäfchen rum. Halb eins kommen wir wieder am Womo an und wir alle drei fallen todmüde ins Bett.
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