Alabama und Florida 2022

September - October 2022
A 21-day adventure by Ikarus0306 Read more
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  • Day 7

    Einsame Nacht & eine grausige Entdeckung

    October 5, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach unserem Aufenthalt in Selma fuhr ich gegen halb zwei zum nächsten Treffpunkt, einer Bootsrampe im Elms Bluff Park. Schon während meiner Fahrt über die dunklen Straßen und Wege merkte ich, dass es sich hier um einen recht abgelegenen Ort handelt. Aus Highways wurden Straßen, aus Straßen Wege, aus Wegen Schotterpisten.
    Bei meiner Ankunft stellte ich jedoch fest, dass auf dem einsamen Parkplatz ein Pickup Truck mit 2 Booten stand. Es war das Team um Bobby Johnson. Ich wurde auch gleich freundlich begrüßt und Rod lud mich ein, mich mit ans Feuer zu setzen. Wie ich erfuhr, machte Bobby gerade seine Pause und schlief im Truck. Ich selbst wechselte noch ein paar Worte mit Rod und ging dann auch schlafen. Unmittelbar danach setzte Bobby sein Rennen fort und die Support-Crew reiste auch ab. Ich blieb allein zurück. Als ich schon fast eingeschlafen war, weckte mich ein mörderisches Krachen und ein unnatürlicher Schrei in unmittelbarer Nähe. Danach war Totenstille und ich schlief wieder ein.
    Am Morgen kam Frances an und wir wechselten ein paar Worte. Sie tauschte ihr Kajak gegen den Surfski und fuhr weiter. Zum Schluss meinte sie noch, dass sie letztes Jahr an gleicher Stelle einen großen Alligator gesehen hatte.
    Als ich das Auto belud, fielen mir unzählige große Kolkraben auf, die über mir kreisten und am Fluss landeten. Also beschloss ich der Sache auf den Grund zu gehen und schlug mich durchs Unterholz bis zum Fluss. Schon aus einiger Entfernung nahm ich den leicht süßlichen Geruch von Verwesung wahr und kurz darauf sah ich den Grund für die nächtliche Unruhe. An einer Wasserstelle hatte ein Alligator eine Hirschkuh gerissen. Das Tier war dabei nicht mal sehr klein. Während ich noch Fotos machte, fiel mir plötzlich auf, dass ich mit dem Rücken zum Wasser, im Grunde in der Speisekammer meines schuppigen Freundes, stand. Ich entschied, dass es besser sei, zu gehen. Im Umdrehen nahm ich noch einen Schatten und eine Bewegung im Wasser wahr. Mit einem Platschen entschwand etwas sehr Großes in den braunen Fluten 🐊
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  • Day 7

    Mal ein ruhiger Tag

    October 5, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach meinem Erlebnis mit dem Alligator ging ich erstmal eine Runde joggen. Bis zum nächsten Treffpunkt waren es 89 Kilometer, also etwas zwischen 11 und 13 Stunden. Schnell stieg die Temperatur auf über 25 Grad, aber meine Laufstrecke verlief weitestgehend im Schatten.
    Als ich wieder am Auto war, frühstückte ich erstmal und fuhr dann in Richtung des nächsten Treffpunkts, der Portage Millers Ferry. Auf dem Weg dahin kam ich durch abgelegene, ländliche Regionen Alabamas, in die sich selten Touristen verirrten. Ich mag diese Tage, an denen man Land und Leute mehr kennenlernt, als es aus dem Fenster eines Touri-Busses der Fall wäre. So nutzte ich die Chance und machte mit meiner Kamera viele Bilder von der Gegend.
    Angekommen am Treffpunkt, checkte ich erstmal ein. Die Portage war an einem Campground gelegen, auf dem wir einen Platz gebucht hatten. Jennifer, Greg und sein Team waren nur ein paar Meter entfernt auf dem nächsten Stellplatz, sodass wir den Abend zusammen verbrachten. Auch ein kleiner Alligator zog seine Runden und als Frances schließlich gegen 18 Uhr eintraf, warf die untergehende Sonne ihre letzten Strahlen in unsere Richtung.
    Nach ihrer Ankunft konnte sie die Duschen und Sanitäranlagen nutzen. Während sie ihren wohlverdienten Schlaf genoss, nahm ich die Gelegenheit wahr und nutzte Waschmaschine und Trockner, um unsere Sachen wieder auf Vordermann zu bringen.
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  • Day 8

    Wieder merkwürdige Begegnungen

    October 6, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 29 °C

    Als Frances gegen halb eins in die dunkle Nacht startete, wussten wir beide, dass es für mich die nächsten 90 Kilometer / 12 Stunden keine Möglichkeit mehr geben würde, ans Wasser zu kommen. Wir kamen nunmehr ins wilde Sumpfgebiet im Süden Alabamas, wo die wenigen Zugänge meist Privatbesitz sind. Betreten konnte hier schon mal mit einer Ladung Schrot aus einer Flinte enden. Leider benötigte Frances genau hier meine Hilfe, denn nach gut 2 Stunden erreichte mich eine Nachricht von ihr, wonach sie arge Probleme mit ihrem linken Handgelenk hatte. Sie benötigte die Medi-Box und das schnell.
    Ich hatte mir schon angewöhnt, unmittelbar nach Frances Abfahrt die gesamte Ausrüstung einzupacken, das Zelt abzubauen und alles abfahrbereit zu machen und dann erst für mich ein wenig Schlaf zu reservieren. Daher war ich schnell startbereit.
    Nun ja, was soll ich sagen, ich habe es versucht. Ich bin diverse Straßen und Wege entlanggefahren, stand vor verschlossenen Toren, vor umgekippten Bäumen und war mehr als einmal froh einen 4x4 Allrad-Pickup zu fahren.
    Eine Möglichkeit sah ich noch und diese nutzte ich auch. Ich fuhr durch einige wirklich abgelegene Orte mit überwiegend schwarzer Bevölkerung, dann gut eine halbe Stunde einen unbefestigten Weg entlang, der permanent schlechter wurde. Irgendwann erreichte ich dann tatsächlich den Fluss und war wirklich froh. Doch ich war nicht allein, denn am Ufer gab es eine Art Wildcamp. Zwei verwegen aussehende Weiße waren anwesend, ignorierten mich aber. Einer grub mit einer Schaufel Löcher in den Boden und vergrub irgendetwas. Der zweite, der offenkundig an einer kognitiven Störung litt, schärfte Messer und stieß alle 30 Sekunden Schreie aus. Zwischenzeitlich überlegte ich mein Jagdmesser aus der Schwimmweste einzustecken. Naja, was macht man nicht alles als Support.
    Als Frances schließlich eintraf, konnten wir ihren Arm und ihr Handgelenk verarzten und sie kam gut durch den Tag, den wir am Punkt Dixie Landing beendeten.
    Derweil lieferten sich Bobby Johnson und Salli O´Donell seit nunmehr mehr als 900 Kilometern einen erbitterten Kampf um den Gesamtsieg. Für mich immer wieder unbegreiflich, wie man so viel Power und Ehrgeiz aufbringen kann.
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  • Day 9

    Eissocken und Pizza

    October 7, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 30 °C

    Mit zunehmender Dauer des Rennens wurden auch die Pausen von Frances länger. Letztlich ist es doch unbestritten Raubbau am Körper, was wir hier veranstalten. So nutzte Frances die Pause bei Dixie Landing, um einige Stunden Schlaf zu bekommen. Nach dekadenten 4½ Stunden Pause startete Frances kurz nach 8 Uhr Richtung Süden.
    Ich selbst räumte die Ausrüstung zusammen, baute das Zelt ab und hatte noch zwei interessante Konversationen. Zunächst fuhr ein Streifenwagen des örtlichen Sheriffs vor. Die beiden Beamten waren jedoch sehr nett und ich klärte sie darüber auf, dass eines der längsten Paddelrennen der Welt durch ihren Bezirk verlief. Kurz nachdem diese dann verschwunden waren, kam ein großer Pickup vorgefahren mit einem der örtlichen Landbesitzer. Dieser erklärte mir zunächst ein wenig unfreundlich, dass sei hier Privatbesitz. Jedoch kamen wir schnell ins Gespräch, an dessen Ende er mir seine Visitenkarte gab und mir anbot, dass wir beim nächsten Mal auf seinem Grundstück pausieren könnten. Er versprach sogar, ein gutes Wort bei dem Besitzer des Grundstücks einzulegen, auf dem wir uns gerade befanden.
    Als ich wieder unterwegs war, schrieb Frances abermals, dass ihre Probleme mit dem Handgelenk wieder zunahmen und ich nochmals an den Fluss kommen sollte. Diesmal musste aber auch ich resignieren, denn die Gegend wurde immer abgelegener.
    So war unser nächster Treffpunkt Mount Vernon und sie musste sich halt durchschlagen. Es war ein sehr heißer Tag und als sie den Treffpunkt erreichte, war sie total ausgepowert. Ich konnte ihr aber ein Slush-Eis reichen und dazu eine Pizza. Dabei kam Frances auf eine gute Idee. Wir füllten zwei Socken mit Eis, banden diese zusammen und Frances warf sie um ihren Nacken. Dadurch wurde sie permanent gekühlt.
    Nach einem kurzen Stopp bei Cliffs Landing war die letzte Station vor der Mobile Bay der Maeher Park. Da dieser ab 19 Uhr geschlossen war, würden wir uns erst gegen 1 Uhr treffen. Also war es an mir, Alternativen zu finden. Ich suchte und scheiterte. Ich suchte weiter und fand endlich etwas. Das Gelände eines Angelladens war direkt am Fluss, eigentlich Privatgrund, war jedoch nicht als solcher gekennzeichnet. Ich war zunächst recht nervös, ob wir vielleicht Ärger bekommen würden, aber alles ging gut. Frances konnte für 2 Stunden hier pausieren, etwas Warmes essen und gut gestärkt in die eigentlich letzte Nacht starten.
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  • Day 10

    Auf zur letzten Etappe

    October 8, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 21 °C

    Frances begann die Querung der Mobile Bay und ich fuhr zum nächsten vereinbarten Treffpunkt, dem Mullet Point Park. Frances würde gut 4½ Stunden bis hierher brauchen, so dass ich selbst noch ein oder zwei Stunden Schlaf abbekommen könnte. Der Park liegt in einer recht ansehnlichen Gegend und zudem direkt am Wasser. Nach ein wenig Schlaf nutzte ich die verbliebene Zeit und baute alles wieder auf, sprich das Zelt und auch die Versorgungskisten. Als Frances kurz nach 8 Uhr eintraf, nahm ich sie in Empfang. Sie war nicht sonderlich begeistert von den Bedingungen auf der Bay, obgleich diese aktuell noch recht gut waren. Die Wellen machten ihr ganz schön zu schaffen. Nachdem sie 90 Minuten geschlafen hatte, ging es recht schnell wieder aufs Wasser. Ab jetzt gab es keine „normale“ Möglichkeit mehr, dass wir uns treffen. Die Strecke führt ab hier noch gut 20 Kilometer nach Süden, bevor sie dann im rechten Winkel nach Westen abbiegt und 30 km Richtung Ziel führt. Lediglich an einem Punkt, recht abseits der Strecke, gab es ca. 7 Kilometer vor dem Ziel noch eine Bootsrampe.
    Noch während Frances schlief, kamen immer wieder interessierte Leute vorbei, die vom Rennen im Radio gehört hatten. Sie wollten mit uns reden und Fotos machen. Auch hier waren alle durchweg sehr freundlich und boten uns sogar an, dass wir bei Ihnen pausieren könnten. Als Frances bereits wieder auf dem Wasser war, sprach ich noch mit mehreren Leuten. Anschließend packte ich alles zusammen und fand sogar noch 30 Minuten Zeit, um eine ruhige Runde durch die Gegend zu joggen.
    Weiter ging es für mich zum letzten Checkpoint, der von den Rennteilnehmern lediglich abgefahren werden muss (ersichtlich auf dem GPS). Zu diesem gelangt man aber als Support nicht, da dort eine abgeriegelte Wohnanlage den Zugang zum Meer versperrt. Ich fuhr dennoch hin, denn Wind und Wellen wurde beständig größer. Frances passierte den Punkt, wie ich auf der interaktiven Karte sehen konnte, ohne anzuhalten. Als ich gerade wieder losfahren wollte, traf ich Jennifer, die mich ausdrücklich vor dem Verlassen der Straße warnte. Sie war auf den Standstreifen gefahren und hatte ihren geliehenen Jeep bis unter die Achsen versenkt. Aber zum Glück wurde sie von freundlichen Leuten wieder rausgezogen.
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  • Day 10

    Ein aufregender Abend

    October 8, 2022 in the United States ⋅ 🌙 24 °C

    Frances passierte den letzten Checkpunkt und vor ihr lag der oftmals schwierigste Abschnitt des Rennens. An dieser Stelle kommt es oft vor, dass der Wind, genau wie die Wellen, aus nördlicher Richtung von Steuerbord auf die Paddler trifft. Das macht die ganze Sache schon ein wenig anspruchsvoller. Dennoch bewegte sich auf der Karte der kleine Punkt, der ihre Position bezeichnete, stetig in Richtung Fort Morgan.
    Es wurde alles für ihr Finish vorbereitet. Parallel dazu neigte sich der Tag langsam dem Ende zu. Als sie nur noch wenige Kilometer entfernt war, näherte sie sich mehr und mehr dem Ufer. Die Bedingungen auf der Mobile Bay waren zu dem Zeitpunkt schon extrem. Irgendwann war der Punkt an Land angekommen. Die allgemeine Meinung war, dass zumindest keine Gefahr mehr bestand, da sie ja an Land war. Auf meinen Hinweis, dass die Sender am Boot und nicht an der Person befestigt seien, brach ein wenig Nervosität aus. Schließlich wussten wir deswegen nur, dass ihr Boot an Land war. Bobby Johnson machte sich mit einigen anderen zu Fuß auf den Weg durch den Wald in Richtung Frances. Ich fuhr mit dem Auto und einem der anderen Supports in die Nähe des Punktes, wo sie laut GPS an Land sein musste. Wir hatten Glück, konnten auf einem Betonwall bis ans Wasser gehen und fanden Frances und ihr Boot. Sie war gekentert, jedoch bereits im hüfthohen Wasser und hatte ihr Boot über die Felsen an Land gebracht. Sie war gut drauf, sagte aber sofort, dass sie heute nicht mehr aufs Wasser gehen wird.
    Den Abend verbrachten wir dann unerwartet in einem tollen Beach-Haus, das Bobby Johnson und seine Familie gemietet hatten. Es hatte 5 Schlafzimmer inklusive dazugehöriger Bäder und erstreckte sich über 3 Etagen. Der Abend war sehr schön. Wir redeten viel, tauschten uns aus und feierten den 63. Geburtstag von Salli O´Donell, die hinter Bobby Johnson als zweite ins Ziel gekommen war. Erstmals seit 8 Tagen schliefen wir auch wieder in richtigen Betten.
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  • Day 11

    Finish

    October 9, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Nach der ersten Nacht im richtigen Bett seit langem und mit echten Bädern starteten wir in den Tag. Bobby und seine Familie verließen kurz nach 7 Uhr das Haus. Wir verabschiedeten uns herzlich und blieben mit Frances selbst noch bis 10 Uhr vor Ort.
    Anschließend ging es zurück zum Strand, zunächst an die Stelle, wo sie tags zuvor gekentert war. Dort fanden wir sogar noch ein paar Ausrüstungsgegenstände. Anschließend trafen wir uns mit der Crew von Salli im Zielbereich.
    Nach einem ausführlichen Blick aufs Meer beschlossen wir, dass Frances die restlichen Meter unmittelbar in Angriff nimmt. Also hieß es, das Boot fertig machen. Um Punkt 11 Uhr startete sie auf die letzte Minietappe. Als sie das Ziel erreichte, wurde sie feierlich empfangen. Mit einer Zeit von 7 Tagen, 20 Stunden und 25 Minuten belegte sie den dritten Platz und wurde zugleich Zweite in der Kategorie der Solo-Paddlerinnen. Zugleich war es ihr 38. Geburtstag, so dass es doppelt Anlass zum Feiern gab 🥳
    Nach einiger Zeit verluden wir das Boot, verstauten die Ausrüstung im Pickup und nahmen das Angebot von Julie Ardoin, ebenfalls Ultrapaddlerin und 2021 Finisherin, an und quartierten uns bei ihr ein. Anschließend galt es noch ein neues Handy für Frances zu kaufen, bevor es wieder zurück zum Ziel ging, um das einzig verbliebene Tandemteam zu begrüßen.
    Letztendlich wurde ein Teil der Crew, der Paddler Tray Reaves mit seiner Frau Alicia kurzerhand auch in Julies Haus eingeladen.
    Der Tag endete für mich mit einem coolen Abend in geselliger Runde in einem Grill&Fish Restaurant. So saßen eine angehende Doktorandin aus Bosten mit tschechischen Wurzeln, eine Krankenwagenfahrerin, ein ehemaliger Ranger, ein Construction Worker, eine Krankenschwester und ein Personaler aus der Lausitz in trauter Runde zusammen und tauschten sich über Gott und die Welt aus 😅
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  • Day 12

    Die Bay schlägt wieder zu...

    October 10, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 25 °C

    Am Montag erwarteten wir die Ankunft der übrigen Paddler, genauer gesagt der Dreiergruppe um Ryan Gillikin, Kristin Bradus und Gayle Taylor, die gut die Hälfte des Rennens zusammen bestritten hatten. Da deren Zielankunft jedoch erst für den frühen Nachmittag prognostiziert war, konnten wir mit Julie und Jennifer den Vormittag nutzen, um im herrlichen Orange Beach eine kleine Trainingseinheit mit den Surfski einzulegen. Für mich war das zugleich eine gute Gelegenheit, die Boote von Frances bzgl. des kommenden Suwannee Rennens auszuprobieren. Auch Jennifer versuchte sich erstmals in einem Surfski. Ihr Ziel ist es, im kommenden Jahr am Great Alabama 650 als Kajak-/Surfski-Fahrerin teilzunehmen und hier Salli O`Donell zu schlagen.
    Wie sich herausstellte, war der Surfski von Frances zwar schnell, aber nicht wirklich kippstabil. Umso erstaunlicher, dass ich auf die Idee kam, mit meinem Handy Fotos und Videos während des Paddelns zu machen und alles ohne wasserfeste Hülle. So kam es, wie es kommen musste. Kurz vor dem Ende der Runde kenterte ich und verpasste meinem Handy eine gute Portion Salzwasser. Auch wenn ich es unmittelbar danach ausschaltete, abtrocknete und in Reis legte, war es hinüber. Noch mehr als der Verlust des Handys schmerzte mich jedoch die Tatsache, dass ich alle meine Fotos darauf zuvor nicht gesichert hatte. Also hieß es hoffen, ob ich in den nächsten Tagen einen Reparaturservice finden könnte, der mir meine Daten rettet.
    Aber zunächst fuhren wir wieder zum Fort Morgan, um die drei Mädels zu begrüßen. Hier wiederholte sich die Geschichte. 1,5 km vor dem Zieleinlauf stoppten die Punkte auf der virtuellen Karte plötzlich in Nähe des Ufers. Wie sich herausstellte, war eine der drei, in der immer noch rauhen See gekentert und hatte Mühe aus ihrem Boot zu kommen. Anschließend beschlossen alle drei, dass sie die Zielankunft auf den Dienstag verschieben würden. Zu groß war der Schreck und zu viel Respekt hatten sie vor der aufgewühlten See und letztlich bestand kein Gefahr irgendwelche Platzierungen einzubüßen.
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  • Day 13

    Das Ende eines spannenden Rennens

    October 11, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Am Dienstag war es nun soweit, das Great Alabama 650 würde definitiv enden, da mit Ablauf des Tages die Deadline für die Zielankunft erreicht war. Die Nacht verbrachten Kristin und Gayle Nähe der Mobile Bay, Ryan und ihre Mutter Randi fuhren tags zuvor mit uns zu Julie und gemeinsam starteten wir Richtung Mobile Bay, die sich an diesem Tag weitaus versöhnlicher und ruhiger zeigte.
    Nachdem die drei Boote zu Wasser gelassen waren, mussten wir uns sogar noch beeilen um rechtzeitig zum Zielbereich zu kommen, so kurz war die verbliebene Strecke für die drei. Wenig überraschend war für uns allerdings, dass sich Gayle, Kristin und Ryan bezüglich der Reihenfolge, in der sie finishten, absprachen. So war es Kristin, welche den dritten Platz in der Frauenwertung nach Frances belegte, danach folgte Gayle und Ryan freute sich, dass sie als letzte jetzt die Paddlerin beim Great Alabama war, die am längsten für die Strecke benötigt hat 😊
    Nach der Zielankunft hieß es für uns alle Abschied nehmen, einige würde ich beim Suwannee River Race wiedersehen, wie Rod, Ryan oder Salli, andere wie Jennifer oder Greg im besten Fall irgendwann mal wieder.
    Für mich war das Great Alabama 650 in diesem Jahr ein sehr schönes und interessantes Event, durch das ich viele neue Leute kennenlernen durfte, faszinierende Orte gesehen habe und eine sehr schöne Zeit hatte.
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  • Day 14

    Zeit weiter zu ziehen

    October 12, 2022 in the United States ⋅ 🌧 25 °C

    Nachdem wir nunmehr 3 Nächte bei Julie verbracht hatten, hieß es für Frances und mich weiterzuziehen. Nächster Stopp war das Haus von Ryan, die uns für die nächsten 2 Tage beherbergen würde. Da sie ein sehr großes Grundstück hatte, bestand hier auch die Möglichkeit die Boote endlich gründlicher zu reinigen. Zuvor trafen wir uns mit ihr und einigen ihrer Freunde in Fairhope zu einem kleinen Konzert, das in einem Buchladen ausgerichtet wurde. Die Stimmung war super und die Leute entspannt und nach der Zeit des Rennens war die Erholung umso größer. Einfach mal die Seele baumeln lassen. Fairhope liegt im Übrigen direkt an der Mobile Bay und das letzte Mal als wir hier waren, musste Frances noch die Bay queren und das Rennen beenden. Doch das schien an diesem Abend schon wieder ganz weit weg.
    Als wir abends bei Ryan ankamen gab es das schon übliche Gästezimmer für mich, Frances konnte sich sogar zwischen zwei Schlafräumen entscheiden. Zufrieden und mit ein wenig Vorfreude auf mein eigenes Rennen schlief ich ein.
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