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- tiistai 19. marraskuuta 2024 klo 17.00
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SaksaAquaDom & SEA LIFE Berlin52°31’11” N 13°24’25” E
2024 12 ReiseBlog 5 Griechenland - von D

Statt nach Athen fahren wir heute am 19.11.24 nach unserer Delphi Besichtigung zur traumhaften Bucht „Agios Nikólaos“ am Golf von Korinth. Ein idyllisches Fleckchen Erde mit wunderbarem Strand, drei verlassenen Pubs/Restaurants (geschlossen wegen WinterPause) und vielen gut genährten, aber stets hungrigen und flattierenden Katzen. Am liebsten mögen sie Jürgen‘s Salami.
Was für eine Wohltat hier am Strand zu chillen! Wir sind heute Nacht die einzigen „Wild-Camper“, später am Abend gesellt sich noch ein Fischer dazu. Wir verbringen eine wunderbare, ruhige Nacht!
Blauer Himmel und die Sonne 🌞 erwärmen nicht nur das rollende Frühstückszimmer im „Ostflügel“, sondern ganz doll auch unser Herz!
Die Katzen bekommen leckere Salami und viele Streicheleinheiten, dann spazieren wir zum anderen Ende der Bucht. Zwei der Vierbeiner folgen uns eine ganze Weile, allerdings nur bis zu einem älteren Fischerpaar. Dort bleiben die „Vielfraße“ in der Hoffnung sitzen, dass die Angler erfolgreich sind und gleich Fischabfälle für sie abfallen, so sind Katzen halt, auch dafür lieben wir sie!
Wir folgen der Strandpromenade, dann einer Schotterstraße, die vorbei an einem kleinen, niedlichen Hafen führt, und einige Meter später erkennen wir am Ende der Schotterstraße sieben/acht Camper, die dort am steil abfallenden Ufer einen tollen Platz gefunden haben. Kurzer Check, schnelle gemeinsame Entscheidung; wir bleiben mit MANí dort, wo die Katzen sind.
Auf dem Heimweg gegen 15:30h braut sich am Himmel was zusammen, dunkle Wolken ziehen auf, der Wind wird stärker, aber nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei und die Sonne lächelt uns wieder zu.
Eine herrliche Bucht, wirklich etwas Besonderes – außerhalb der Saison ist dieser Platz wirklich ein Paradies. Jürgen kann nicht widerstehen, trotz den frischem Wind, das Meer zieht ihn einfach an, und schon ist er drinnen. Zitternd und strahlend taucht er wieder auf. Herrlich. Wir genießen einen Sonnenuntergang, wie er im Buche steht, einen letzten Abend, eine letzte Nacht; dann zieht‘s uns weiter in Richtung Korinth.
Wir fahren erst auf einer engen Straße steil hoch vorbei an einer Schafherde und ihrem schlafenden Schäfer. Oben am Kamm liegt eine breite Hochebene mit tausenden Olivenbäumen. Erneut begegnen uns Fahrverbotsschilder für Fahrzeuge über dreieinhalb Tonnen, die wir einmal mehr übersehen.....
Schließlich nähern wir uns wieder dem Golf von Korinth, fahren kilometerweit der Küste entlang, bis wir eine völlig unspektakuläre Holzbrücke überqueren – upps, da haben doch gerade den Kanal von Korinth überquert! Wir halten an, erkennen und fotografieren in der Ferne die große Brücke, die hoch über die enge Fahrrinne führt. Leider sind keine Schiffe unterwegs. Aber vielleicht wird die Fahrrinne auch gerade saniert, das kommt wohl häufiger vor.
Kurz vor Alt-Korinth finden wir unser Nachtquartier, einen Camper-Stop mit Restaurant. Die Betreiberin Sophia bietet kostenfrei den Platz, Frischwassertanken und die Entleerung von Grau-&Schwarzwasser an, wenn du im Restaurant dinierst. Strom kostet extra, so auch die Benutzung der drei Waschmaschinen und drei Trockner. Wir nutzen die drei Waschmaschinen und anschließend die bereitgestellten Trockner für insgesamt 18€, gut gell?
Schon beim Anfahren des Restaurant-Parkplatzes haben wir zwei jüngere Mädels angetroffen, die per Rad das Land erkunden und jetzt gerade ihre zwei Einfrau-Zelte aufbauen.
Es stellt sich heraus, dass die beiden sich auch erst hier kennengelernt, aber schnell einen guten Draht zueinander aufgebaut haben. Die eine kommt aus Berlin, die andere aus Wien. Die beiden radeln - jede für sich - monatelang durch die Weltgeschichte. Wir finden das ganz schön mutig, hier gibt es schliesslich nicht die besten Fahrradwege – um nicht zu sagen, es gibt überhaupt keine Fahrradwege!!!!!!!
Wie auch immer, ausgehungert, wie wir sind, widmen wir sind erst einmal ausgiebig der griechischen Küche. Danke Sophia, hinterher rollen wir dann nur noch in unseren Rolling-Sleeping-Room.
Die beiden Frauen beschäftigen uns dann doch sehr. Ihre Geschichte interessiert uns. Morgens in der Frühkälte sind die beiden Mädels mit dem Trocknen ihrer Zelte beschäftigt, wir fragen, ob sie vielleicht mit uns im Warmen, also im MANí, frühstücken möchten, was super gut ankommt und gerne angenommen wird. So lernen wir die beiden etwas näher kennen und hören, dass beide mit dem Velo schon weit in der Welt rumgekommen sind und bereits schon neue Reisepläne verfolgen. Die beiden haben einen guten Appetit, ihre Geschichten sind äußerst kurzweilig, es war ein äußerst geselliges munteres Frühstücken. Nach dem Frühstück müssen die beiden sich auch noch um ihre platten Fahrräder kümmern. Also aufpassen auf die stacheligen, trockenen kleinen Äste und Scherben am Straßenrand; aber bis dato haben wir unsere Klappvelos noch nicht genutzt.
Wir wollen heute zur nahegelegenen Festung hoch wandern. Laut Angaben der Betreiberin Sophia benötigen wir wohl nur eine Stunde dafür; das hat die doch im Leben zu Fuß noch nie gemacht! Die allermeisten Griechen benutzen für kurze Strecken das Auto. Jedenfalls unser Reiseführer nennt uns 1 1/2 Std reine Wanderzeit für die 500 Höhenmeter.
Wir haben dieses Mal eine Begleiterin. Es ist die süße, kleine Hündin von Sophia. Sie läuft einfach mit und alle Versuche, sie zur Rückkehr zu bewegen, bleiben erfolglos! Sie läuft mit, überholt uns mal, wartet dann aber auch wieder auf uns. Wir denken, die Kleine wird sicherlich bald aufgeben und zurückgehen. Pustekuchen, sie läuft und läuft. So nach dem ersten Drittel (2 km) erreichen wir den steileren Aufstieg. Ein älteres Ehepaar mit WoMo aus Solothurn🇨🇭tankt eben frisches Brunnenwasser von der Bergquelle, soll super gut sein! Das merken wir uns.
Wir wandern weiter auf schmalen Wanderwegen hoch (Hündin Nena auch), teils durch Olivenhaine, dann wieder kurze Strecken auf der Asphaltstraße, wo wir ein stets besonders schützendes Auge auf Nena werfen, denn natürlich haben wir auch keine Hundeleine zur Hand. Die Griechen bremsen auch für Tiere, wie wir auf unserer Reise schon öfters feststellen konnten. Dann hält ein älterer Mann an und fragt, ob er uns mit hochnehmen kann. Mit Hund sei kein Problem. Dankend akzeptieren wir und steigen ein. Unterwegs erzählt er, dass sein Sohn unterhalb der Festung ein Restaurant betreibt; okay, wichtige Infos für potenzielle Gäste!
Am Eingang der Festung bemerken wir das Schild: Hunde nicht erlaubt! Zu spät, Nena ist schon drin und dann wird‘s laut und unangenehm. Die Dame vom Wärterhäuschen schimpft lauthals mit uns auf Griechisch, gestikulierend fragt sie uns: könnt ihr nicht lesen, wo ist eure Hundeleine? Der Hund muss sofort verschwinden! Oder so ähnlich. Wir verstehen zwar kein Wort, aber trotzdem ist natürlich klar, was diese reizende Aphrodite von sich gibt. Wir geben ihr zu verstehen, dass Nena nicht unser Hund, sondern nur einfach mitgelaufen sei. Rollende Augen verraten uns, sie hat’s zwar verstanden - nur glaubt sie uns das nicht.
Nach einiger Zeit erwischt Hannes die Nena und trägt sie raus, böse Blicke der zweibeinigen, bissigen „Hündin“ begleiten uns! Wohl doch nicht Aphrodite, sondern Artemis, die Göttin der Jagd.
Was nun? Wir fühlen uns verantwortlich für den kleinen, süßen „Fuchs“ und begleiten sie zurück zum Ausgangspunkt.
Dort werden wir schon von Sophia sowie der gesamten Großfamilie mit großer Erleichterung und fragender Mimik vor dem Restaurant erwartet. Die Nena hat nämlich einen Tracker am Halsband, so konnte Sophia stets sehen, wo sie sich rumtreibt, hat auch bemerkt, dass sie zeitweise schneller auf der Straße unterwegs war und sie befürchten musste, dass der Hund sich schon neue Frauchen/Herrchen ausgesucht hat. Alles gut gegangen, Nena kommt aber sofort an eine lange Leine.
Abends im Restaurant begrüßt uns Nena nur kurz, legt sich dann auf den Sessel gemütlich hin und pennt. Ein großer Ausflug für die kleine, tapfere knapp ein Jahr junge Nena. Sie begleitet uns jedenfalls in unseren Herzen, ganz oft denken wir an Nena und erzählen anderen Reisenden davon.
Nach zwei Tagen fahren wir weiter zur Halbinsel Methana, die nur über einen schmalen Weg vom Festland aus erreicht werden kann.
Wir nähern uns der Halbinsel bewusst auf kleinen Nebenstraße. So sind wir dem Meer immer sehr nahe. Das Meer hat die Straße schon häufiger überspült, überall befindet sich neben den großen Pfützen auch Gehölz, Plastik und weiterem Unrat. Eine alte Frau mit voll gepackter Tasche und einem Sack winkt und gestikuliert wild von weitem, wir halten an. Vielleicht will sie uns vor einer Weiterfahrt abraten etc. Nein, nix von alledem, sie will einfach nur mit uns mitfahren und nennt uns den Ort, den wir noch nicht kennen und dessen Namen wir auf Griechisch leider auch nicht auf unserem Navi finden.
Kurz nach einer Abzweigung macht sie uns klar, dass sie rechts die steile Straße rauf hätte müssen, so fahren wir ein paar Meter rückwärts bis zur Abzweigung zurück, bringen sie steil den Hügel hinauf und heile an ihr Ziel. Als Dankeschön drückt sie uns zwei Mandarinen in die Hand. Ein ganz tolles Erlebnis und wir fragen uns, wie diese kleine und zerbrechlich wirkende alte Frau voll bepackt den weiten Weg und den steilen Aufstieg hätte schaffen können? Das hätte niemals geklappt. Die alte Dame mit den Holzfällerhänden und den klaren Augen hat einen tiefen Eindruck bei uns hinterlassen. Gott schütze sie!!!!!
Irgendwie gelingt uns das Wenden unseres MANís in der Enge des steilen Abhangs, wir fahren also wieder die steile Straße hinab und folgen der verlassenen Uferstraße, die wohl keiner benutzt; jedenfalls sieht sie dementsprechend aus.
Ein letzter Engpass in einer Kurve zwischen ein paar alten Häusern, Bäumen und einer Rostleiche von Auto meistern wir bravurös, dann geht‘s rüber auf die Vulkaninsel Methana und kurvenreich weiter zum gleichnamigen Städtchen Methana, wo wir am Ortseingang einen Schwefelgeruch wahrnehmen, der dann aber schnell weg ist. Zu unserer Linken entdecken wir dann auch eine verlassene „Schwefel“-Badeanstalt aus besseren Zeiten. Am Ende von Methana finden wir direkt am Meer einen tollen Stellplatz, zwei weitere Camper, ein älteres Paar und eine Alleinreisende mit einem Riesenschnauzer aus Polen 🇵🇱 stehen auch schon dort.
Bei unserem ersten Spaziergang ins Städtchen kommen wir in unmittelbarer Nähe zu unserem Stellplatz an einer Art Jacuzzi am Meeresufer vorbei, wo einige Menschen sich im warmen Wassergemisch aus Quell- & Meerwasser aufhalten; es soll Gicht- und Gelenkschmerzen lindern, so hören wir.
Es dunkelt schon, so kehren wir aus der schon vorweihnachtlich geschmückten Strandpromenade zurück zu MANí, unserem „Rolling-Diningroom“ mit Meerblick.
Am anderen Morgen fahren wir mit unseren Klapprädern in Richtung Vulkan 🌋 hoch. Ganz hoch fahren wir nicht, wir haben schliesslich keine E-Bikes. Aber wir finden ein schönes Plätzchen auf einem größeren Felsen, genießen den Ausblick auf das Meer mit den umliegenden Inseln und beobachten dabei den mäßigen Schiffsverkehr. Einfach herrlich! Dann geht’s wieder runter ans Meer. In dem Jacuzzi ist es ziemlich busy. Tatsächlich stehen die Leute hier beinahe schon Schlange. Und dabei ist doch Nebensaison ……
Zur Belohnung für die anstrengende Bergfahrt kehren wir im netten, menschenleeren Café unten im Städtchen ein. Frisch gepresster Orangensaft, Cappuccino & warmer Schokoladen-Muffin mit cremiger Schokofüllung tun uns einfach gut 😋!
Nach dem Abendessen im MANí schmieden wir Pläne für die Weiterreise und dann ab ins Bett! Gute Nacht 💤😴🌙😘!Lue lisää