Bolivien und Peru

July - August 2019
Diesen Sommer zieht es mich ein weiteres Mal nach Südamerika. Reiseverlauf: Santa Cruz, Samaipata, Santa Cruz Sucre, Potosi, Tupiza, Salar de Uyuni Tour, Uyuni, La Paz, Copacabana und zurück nach La Paz. Anschließend fliege ich nach Cusco und Lima Read more
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    Tupiza - Wilder Westen

    July 26, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 5 °C

    Heute lasse ich es gemütlich angehen, ein bisschen Erholung zwischendurch muss auch mal sein! Ich stehe gemütlich um 8.00 auf und gehe dann erstmal frühstücken. Die Auswahl ist groß und so lasse ich mir auch hier Zeit. Anschließend statte ich Tupiza Tours einen Besuch ab, da ich gerne heute Nachmittag einen Reitausflug machen möchte um auch was von der schönen Landschaft um Tupiza zu sehen. Die Angestellte teilt mir mit, dass um 10.00 bereits 2 Personen für diese Tour angemeldet sind und ich da noch mitmachen könnte. Diese Gelegenheit nehme ich dankend an und so gehts um 10.00 los zum Reiten!

    Eigentlich erwarte ich mir gar nicht zu viel, ich habe schon einige Reitausflüge im Ausland gemacht und die meisten waren ok, aber nichts besonderes. Heute allerdings wurden meine Erwartungen übertroffen. Das die Landschaft bei Tupiza schön sein soll, hab ich ja gelesen, aber es war atemberaubend schön!

    Aber von Anfang: um Punkt 10.00 sitze ich im Büro von Tupiza Tours (ich hab ja nicht weit, wohne ja quasi im selben Haus), außer mir aber keiner da. Kurz nach 10.00 kommt noch ein Italiener ins Büro gestürmt, er würde die Tour auch gern machen. Sind wir also zu zweit. Von den zwei Agentinierinnen, die auch noch gebucht haben, weit und breit keine Spur. Die Angestellte von Tupiza Tours wird schon ganz nervös, telefoniert und teilt uns dann mit, dass wir noch 5 Minuten warten, dann starten wir. Keine Minute später treffen die chicas dann doch noch ein und es kann endlich losgehen.
    Wir nehmen zuerst den öffentlichen Minibus bis zur Farm, wo die aufgezäumten Pferde bereits auf uns warten. Sie sehen gut genährt, gepflegt und zufrieden aus und haben einen großen Offenstall. Das ist ja schon mal positiv. Bevor wir losreiten bekommen wir alle einen Cowboyhut aufgesetzt, das Wild Western Feeling soll schon jetzt auf ins überschlagen 😊.

    Zuerst reiten wir ein Stückchen die stillgelegten Eisenbahnschienen entlang, bevor wir in einen Weg einbiegen der uns zum Ecoparque Encantado bringt. Und hier beginnt auch der absolut geniale Teil des Reitausfluges, denn es offenbart sich uns eine atemberaubende Landschaft. Es sieht hier wirklich so aus als wären wir im Wilden Westen gelandet. Rote, bizarre Felsformationen, große und kleine Kakteen, Staub der durch unsere Pferde aufgewirbelt wird, fast irreal.

    Das Tempo unserer Gruppe ist gemütlich, immerhin bin ich die einzige, die Reiterfahrung hat (außer dem Guide natürlich 🤣🤣) und so habe ich jede Menge Gelegenheit Fotos zu schießen.
    Einen ersten Stopp legen wir bei der Puerta el Diabolo ein. Zwei rote, breite, aber dünne, senkrecht in die Luft ragende Felsen, die etwa 10m voneinander entfernt stehen. Dadurch sieht es aus, als wäre es ein riesiges Portal. Faszinierend! Hier steigen wir von den Pferden ab und haben etwa 20 Minuten Zeit, die Gegend zu erkunden und den Mirador zu besteigen. Das mache ich natürlich auch, von dort oben hat man einen gigantischen Ausblick!

    Dann gehts weiter. Unseren zweiten Stopp legen wir beim Valle de los Machos ein. Bizarre Felsformationen, die hier aus dem Boden ragen. Wir machen einige Fotos, dann setzen wir unseren Ritt fort.

    Den dritten und letzten Stopp machen wir beim Cañon del Inka. Hier haben wir etwa eine halbe Stunde Zeit, ein Stückchen in den Cañon hineinzugehen. Auch hier wird uns wieder eine wunderschöne Landschaft geboten! Ein bisschen erinnert mich das hier an das Monument Valley in den USA.

    Nach diesem Stopp, machen wir uns dann leider auch schon wieder auf den Rückweg. Ich sauge die faszinierende Landschaft noch mal auf und finde es schade, dass die 3 Stunden, die ich gebucht habe, schon wieder vorbei sind. Ursprünglich wollte ich heute ja nur Tupiza erkunden, bin jetzt aber sehr froh, mich für diesen Ausritt entschieden zu haben! Ich hätte mich in den Allerwertesten gebissen, wenn ich Tupiza verlassen hätte, ohne diese einzigartige Landschaft zu sehen. Die 150 Bolivianos, die ich für den Ausritt bezahlt habe, waren bestens investiert!!!

    Nachdem ich wieder zurück in der Stadt bin, esse ich erstmal zu Mittag. Eigentlich wollte ich das am Mercado Central tun, aber um kurz nach 14.00 kriegt man nichts mehr. So gehe ich zu einem der vielen italienischen Restaurants, die Tupiza dominieren, und bestelle mir zum ersten Mal, seit ich in Bolivien bin, Pizza. Auch hier werde ich positiv überrascht, denn sie schmeckt erstaunlich gut!

    Anschließend bummle ich zum Hauptplatz, besuche den Mirador der Stadt, der mich aber leider nicht wirklich umhaut. Da oben ist es dreckig, überall liegen Glasscherben und es riecht wie auf einem Klo. Ich schieße nur schnell 2 Fotos, dann bin ich auch schon wieder dahin. Da ich morgen die 4-tägige Salar de Uyuni Tour mache (wundert euch also nicht, wenn ihr jetzt nichts von mir hört, aber bei dieser Tour gibts kein Internet), gehe ich zurück ins Hotel und packe meine Sachen Salar de Uyuni tauglich (da es saukalt wird, kommen alle warmen Sachen im Koffer oben auf, dann muss ich nicht ständig umherkramen), dann nehme ich noch eine heißes Bad und wasche mir die Haare (die nächsten 2 Nächte gibt es keine Duschen 🙄😲). Trotz dieser Widrigkeiten freue ich mich sehr auf diesen 4-tägigen Trip, denn was andere Traveler so erzählt haben, muss es wohl einer der einzigartigsten Plätze dieser Erde sein! Ich bin gespannt!

    Natürlich werde ich auch in den 4 Tagen jeden Tag meinen Blog verfassen (außer meine Finger sind eingefroren 😲) und euch auf dem Laufenden halten. Hochgeladen werden meine Erfahrungen von der größten Salzwüste der Welt dann, wenn ich in Uyuni angekommen bin!

    Heute gehe ich früh schlafen, damit ich fit für ein neues Abenteuer morgen bin!!
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  • Day 19

    Salar de Uyuni Tour - Tag 1

    July 27, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 -3 °C

    Heute muss ich wieder früher aufstehen, denn um 8.00 fahre ich los zu einer 4-tägigen, rund 1000 km langen Tour durch Wüsten, vorbei an verschiedenfarbigen Lagunen, Vulkanen, Geysieren bis zur größten Salzpfanne der Welt, der Salar de Uyuni. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon, denn während des ganzen Trips soll es bitterkalt werden. Vorallem in der Nacht fallen die Temperaturen auf bis zu -15 Grad und übernachtet wird in Basicunterkünften ohne Heizung und Dusche. Aber trotz der Widrigkeiten freu ich mich auf einzigartige Landschaften und viele neue Abenteuer!

    Um kurz vor 8.00 bin ich im Büro von Tupiza Tours, natürlich wieder als erste 😊. Da ich einen Tag früher als geplant diese Tour mache (eigentlich hätte ich für Sonntag gebucht, aber außer mir leider keiner, so fahre ich lieber heute mit, als dieses Highlight gar nicht machen zu können), das Zimmer im Hotel Mitru aber für 3 Nächte gebucht habe, finde ich es toll und sehr kulant, dass sie mir die 3. Nacht nicht verrechnen. Ich hab ihnen die Situation mit der für Sonntag bestätigten Tour, die ja jetzt nicht stattfindet, erklärt und da Reiseagentur und Hotel zusammengehören, haben sie ein Auge zugedrückt.

    Um kurz vor halb 9 gehts los. Ich teile mir das Auto mit einer Argentinerin und zwei Bolivianern und unserem Guide Luis. Es fahren auch noch zwei andere Autos mit, in denen sich unsere Köchin Guadelupe und noch 8 weitere Personen aus Spanien, Deutschland und Belgien befinden. Nur einer in meinem Auto, Christian aus Bolivien, spricht Englisch, da kann ich gut mein Spanisch üben und aufbessern. Verstehen geht ja schon ganz gut beim Reden tu ich mir etwas schwerer, aber ich bin sicher, ich werde in diesen 4 Tagen viel dazulernen😊 Nett zu sein scheinen sie alle 😊.

    Der Jeep ist sehr bequem und macht einen guten Eindruck. Die erste halbe Stunde geht es auf Schotterstraßen bergauf. Es rüttelt uns ordentlich durch, ich denke, so wird es die nächsten Tage weitergehen. Auf 3800m legen wir unseren ersten Fotostopp ein, an einem Ort namens El Sillar.
    Der Ausblick von hier ist atemberaubend und ich schieße schon jede Menge Fotos! Wenn das schon so beginnt, bin ich echt gespannt, wie es weitergehen wird, denn landschaftlich war das schon ein absolutes Highlight für mich. Nach ca.15 Minuten Pause setzen wir unsere Fahrt bergauf fort, begleitet von wunderschönen Ausblicken.

    Im Jeep ist es angenehm warm, aber als wir bei unserem zweiten Stopp aussteigen, weht uns ein kalter Wind um die Ohren. Hier können wir jede Menge Lamas in ihrer natürlichen Umgebung ganz nah sehen. Im Hintergrund schneebedeckte Berge. Es ist unheimlich beruhigend und schön, die friedlich grasenden Llamas zu beobachten. Ungefähr 20 Minuten verweilen wir, dann sind wir froh, wieder im warmen Jeep zu sein und weiterzufahren. Llamas begleiten uns auf der Strecke immer wieder und auch Vicuñas, deren Wolle die teuerste der Welt ist, konnten wir schon sehen. Für mich das erste Mal in meinem Leben!

    Kurz nach unserem letzten Stopp machen wir wieder eine Fotopause. Die schneebedeckten Berge sehen aus wie gemalt und im Hintergrund kann man den 5500m hohen Gipfel des Cerro Chorolque sehen. Ich bin echt jetzt schon sehr begeistert! Die Stimmung im Jeep ist gut, Luis erklärt uns viel über die tolle Landschaft. Schon jetzt bin ich echt froh, mich für die Tour von Tupiza aus entschieden zu haben, sonst hätte ich diese landschaftlich schöne Seite Boliviens verpasst!

    Mittagspause machen wir in einem kleinen Dorf namens Cerrillos. Guadelupe, unsere Köchin, hat ein vorzügliches, wenn auch einfaches Essen zubereitet. Es gibt Huhn Milanese, Gemüsereis, Kartoffeln und frisches Gemüse wie Gurken, Tomaten und Zwiebel. Als Nachspeise gibt es noch eine Banane, die wir aber alle mitnehmen, weil wir mehr als genug gegessen haben 😊.

    Nachdem wir alle noch das halbwegs saubere Klo aufgesucht haben, setzen wir unsere Fahrt gegen 13.00 fort. Jetzt um die Mittagszeit ist es sogar halbwegs warm. In der Sonne lässt es sich gut aushalten und auch im Jeep läuft die Heizung. Bis jetzt geht es kältetechnisch noch recht gut!

    Wir fahren immer wieder an Vicuñaherden vorbei und entdecken auch ein straußenähnliches Tier, ein sogenanntes Suri (Name in Quechua). Der Mix aus Farben, die die Landschaft hier bietet, ist so beeindruckend, dass wir immer wieder Fotostopps einlegen "müssen", weil wir einfach nicht genug kriegen können 😊.

    Um den Cerro Lipez betrachten zu können, machen wir bei einem Mirador Halt, wo einheimische Frauen Produkte aus Llama-, Alpaka- und Schafswolle verkaufen. Ich genieße erstmal den schönen Ausblick, weil ich eigentlich nichts kaufen will, schließlich lasse ich mich doch zu einer Haube aus Llamawolle für 40 Bolivianos überreden. Laut Verkäuferin ist Llamawolle von diesen 3 Arten, die hier verkauft werden, wohl am wärmsten und obwohl ich viele warme Sachen mithabe, kann es nicht schaden, ein wärmendes Teil mehr zu haben 🤣.

    Gegen 15.30 kommen wir im Pueblo Fantasma an, ein Ort auf 4690 m. Hier ist eine alte Ruinenstadt und eine ehemalige Goldmine. Die Ruinenstadt ist ziemlich groß und wir haben etwa eine halbe Stunde Zeit diese zu erkunden. Man kann den ehemaligen Friedhof und die Kirche besichtigen und einen kurzen Blick in die 70 m tiefe und 3 km lange Mine werfen. Sehr interessant. Ich knipse auch haufenweise Fotos und staune, welch tiefes Blau der Himmel hier hat! Unglaublich!

    Dann setzen wir unsere Fahrt durch Flußläufe und Schneefelder fort. Die Fahrt über Stock und Stein ist ziemlich ruckelig, aber Luis ist ein guter Fahrer und meistert jedes Hindernis mit Bravour! Nachdem er die Strecke etwa 4-5 x im Monat fährt, wird er sie wie seine Westentasche kennen 😊

    Unser letzter Stop ist auf 4850m. Wir können bizzare Felsformationen begutachten und eine schöne Laguna. Während wir fotografieren, sammelt Luis Pupusa, eine typische Pflanze aus dieser Region, die sehr intensiv riecht (aber gut, ein bisschen wie Latschenkiefer) und aus der man Tee machen kann.

    Als die Sonne zu untergehen beginnt, wird die Landschaft in ein Licht getaucht, es ist unfassbar, wie toll das aussieht. Obwohl wir viel im Jeep sitzen, ist die Fahrt keineswegs langweilig, denn jedes Mal wenn wir über eine Kuppe fahren, eröffnet sich uns eine neue Landschaft. Und jetzt am Ende des Tages kommt noch dieses unfassbare Lichtspiel aus Sonne und Schatten dazu. Ich glaube, wenn man es nicht selbst gesehen hat, kann man es nicht fassen, wie wunderschön das hier ist!

    Kurz vor unserer Unterkunft müssen wir noch eine Zwangspause einlegen, denn wir haben einen Platten. Also alle raus aus dem Auto in den eisigen Wind. Meine Winterjacke hält hier was sie verspricht, ich bin die einzige der Gruppe, die nicht friert! Ich habe zwar viel Gepäck dabei und manchmal wird das belächelt, aber in solchen Momenten bin ich dann diejenige, die als einzige lächelt 😊.

    Nach gut 20 Minuten ist der Reifen gewechselt und wir können unsere Fahrt im noch halbwegs warmen Jeep fortsetzen. Kurz darauf kommen wir zum Eingang des Nationalparks Eduardo Avaroa. Nochmal raus aus dem Auto zum Registrieren und Bezahlen. Ausländer zahlen 150 Bolivianos, Einheimische nur 30. Zum Glück geht das alles relativ zügig und gegen 19.00 erreichen wir unsere Unterkunft in Chitano Chico. Sie ist sehr einfach, aber besser als erwartet. Es ist wirklich bitterkalt, aber dank meiner warmen Sachen und vorallem dank der Wärmflasche (bestes Mitbringsel ever), ist mir nichtmal wirklich kalt.

    Während wir darauf warten, dass das Abendessen fertig wird, trauen wir uns nochmal raus in die Kälte um den hier einzigartigen Nachthimmel zu betrachten. Man sieht die Milchstraße sehr klar und jeder Stern scheint hier besonders hell zu leuchten!

    Um etwa 20.30 bekommen wir noch Abendessen (eine wirklich leckere Suppe und Fleisch mit Kartoffelpüree) und eine kurze Gesangseinlage der hier wohnenden Kinder. Gut singen können sie nicht, aber süß sind sie allemal. Gegen 22.00 geht das Licht aus, es ist Schlafenszeit. Ich denke, es wird eine erträgliche Nacht werden! Morgen steht ein neuer, aufregender Tag bevor!!!
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  • Day 20

    Salar de Uyuni Tour - Tag 2

    July 28, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 -7 °C

    Die Nacht war kalt, saukalt um genau zu seien. Ich schätze in unserem Zimmer hatte es ca -10 Grad. Ich hatte 4 Decken, 2 Schlafsäcke und 1 Wärmflasche, daher war die Kälte gut auszuhalten. Nur die Höhe (4200m) hat mir ein klein wenig zu schaffen gemacht. Beim Einschlafen hatte ich ein wenig das Gefühl, nicht ordentlich Luft zu bekommen und wenn ich geschlafen habe, hatte ich ganz wirre Träume, scheinbar auch eine "Nebenwirkung" der Höhe. Aber ein paar Stunden Schlaf habe ich trotzdem abbekommen und so bin ich halbwegs fit für den heutigen Tag 😊. (Ich habe das Aufstehen in Eiseskälte überlebt, schlimmer, vom Kälteempfinden, kann es eigentlich nicht mehr kommen).

    Um 7.00 gibt es Frühstück. Einfach, aber es gibt heißes Wasser, das ist das Wichtigste! Um etwa 8.00 brechen wir auf. Es ist immer noch eiskalt, Luis vermutet -15 Grad. Gut, dass ich gut eingepackt bin.

    Unseren ersten Stopp machen wir bei einer Herde Llamas, wo wir coole Fotos mit ihnen aus der Nähe schießen können. Sind schon witzige Tiere und ihr Fell ist unglaublich dick und flauschig. Kein Wunder, dass die in dieser unwirtlichen Gegend gut überleben können. Etwa 20 Minuten sind wir den Llamas ganz nahe, manchmal bin ich sogar von ihnen umzingelt, denn es sind irrsinnig neugierige Tiere. So kann ich viele schöne Fotos machen und vergesse dabei sogar die Kälte!😊.

    Nächster Stopp bei sogenannten Bofedales. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich würde sagen, es ist eine Art See, mit ganz vielen kleinen Inseln aus gelbem Gras, umgeben von rötlichen Felsen. Es sieht unwirklich aus und ist wunderschön anzusehen. Am besten ihr seht selbst bei den Fotos! Die Sonne ist jetzt schon ziemlich intensiv und endlich wird es wärmer! Da wird man schnell zum Sonnenanbeter und es tut so gut, wenn man seine Hände und Füße wieder einigermaßen spürt 😊.

    Nach kurzer Fahrt kommen wir zur ersten Lagune des heutigen Tages, der Laguna Hedionda Sur. Weißer Schwefel (asufre) lagert sich an dessem Ufer ab und bietet ein tolles Farbenspiel. Dafür riecht es nach totem Fisch. Gleich darauf kommen wir zur Laguna Kollpa, wo wir von der Ferne aus auch einen Schwarm Flamingos entdecken können. Die Lagune ist ganz weiß, hier wird Borax, das z.B.auch zur Herstellung von Seife verwendet wird, abgebaut. Der ganze See ist weiß, entweder vom Borax oder von Eis, denn große Teile des Sees sind aufgrund der eisigen Temperaturen in der Nacht zugefroren. Wir haben Zeit, die Hälfte der Laguna abzugehen und da die Sonne jetzt schon sehr kräftig ist, ist es auch endlich angenehm warm!

    Als nächstes fahren wir zur Salar de Chalviri, einem See, der 30% Salzgehalt hat und wiederum auch über Borax verfügt. Das lässt den See an vielen Stellen in weiß erscheinen und bietet einen tollen Kontrast zum blau des restlichen Sees und zum rot der dahinterliegenden Berge. Wir machen von einem Aussichtspunkt Fotos und fahren dann ohne Pause weiter zu einem Thermalbad. Das Wasser hat zwar 38°, ich bevorzuge es aber anstatt baden zu gehen, die Flamingos, die im See dahinter ganz nahe am Ufer sind, zu beobachten. Das Wasser ist zwar warm, aber es weht ein kalter Wind und irgendwann muss man wieder raus aus dem Wasser. Diesen Kälteschock will ich mir ersparen und so fotografiere ich lieber dick eingepackt die anderen und die schöne Landschaft!

    Nach dem Baden gibt es Mittagessen. Rindfleisch mit Saft, Nudeln, Kartoffeln und Gemüse. Es schmeckt wieder vorzüglich und gut gesättigt brechen wir anschließend auf zur Laguna Verde.

    Wir durchqueren die Dali Wüste, die so heißt, weil die Landschaft aussieht, als wäre sie von Dali gemalt worden. Er selbst war nie hier. Bevor wir zur Laguna Verde kommen, fahren wir noch die Laguna Blanca entlang. Vom Aussichtspunkt kann man dann beide Lagunen sehen, der Ausblick ist wunderschön, da im Hintergrund auch noch der Vulkan Licancabur mit 5950 m emporragt. Ein unvergesslicher Anblick und obwohl hier ein eiskalter Wind weht, verweilen wir fast 20 Minuten um die Lagunen und den Vulkan zu bestaunen. Außerdem läuft uns noch ein Andenfuchs über den Weg. Jetzt haben wir schon eine beträchtliche Anzahl an hier lebenden Tieren gesehen und es ist noch nichtmal Tag 2 vorbei!

    Wir fahren knapp eine Stunde, dann haben wir die 5000m Marke erreicht und können den Sol de Mañana bestaunen. Hier gibt es jede Menge sprudelne Schlammlöcher und Dampflöcher. Der Dampf schießt aus dem Boden wie ein Gysier. Ein sensationelles Naturschauspiel. Man kann zwischen den dampfenden und sprudelnden Löchern durchspazieren und tolle Fotos machen. Begleited wird man von einem Schwefelgeruch, der aber gut auszuhalten ist. Nur der penetrante Wind stört das tolle Ambiente hier etwas, aber an den werde ich mich einfach gewöhnen müssen, denn er ist unser ständiger Begleiter 😊.

    Zum Abschluss des Tages statten wir noch der Laguna Colorada einen Besuch ab. Heute jagt wirklich wieder ein Highlight das andere. So viel Naturschönheiten auf einen Haufen ist wirklich einzigartig. Wir haben knapp 1 Stunde Zeit, den Rundweg zu gehen. Die Lagune erstrahlt in den Farben rosa, blau, weiß und teilweise am Ufer gelb. Darin tummeln sich haufenweise Flamingos. 3 verschiedene Arten: der Andenflamingo, der chilenische und der James Flamingo. Ein unglaublicher Anblick! Wiedermal schieße ich hunderte von Fotos, weil ich es auch nicht glauben kann, dass ein See so schön sein kann.

    Gegen 18.00 treten wir den Rückweg zu unserer Unterkunft an. Wieder sehr einfach, wieder sehr kalt! Aber, vor dem Abendessen heizt Luis einen kleinen Holzofen an, der zumindest beim Abendessen ein wenig Wärme spendet. Zum Abendessen gibt es wieder eine wärmende Suppe und anschließend Fleisch mit Zwiebeln und gekochte Eier, dazu selbstgemachte Pommes. Kochen kann sie wirklich, unsere Guadalupe.

    Um 21.00 fallen wir alle müde ins Bett. Es war wirklich wieder ein sehr erlebnisreicher Tag mit vielen, vielen Naturschönheiten!

    Morgen heißts wieder bald aufstehen, ein weitere Tag voller Erlebnisse steht auf dem Programm!!
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  • Day 21

    Salar de Uyuni Tour - Tag 3

    July 29, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 -7 °C

    Die heutige Nacht war wirklich angenehm warm. Es hatte zwar vermutlich wieder nur -5 Grad im Zimmer und obwohl der Ort Huayllajara (4370m) höher lag als der gestrige, konnte ich sehr gut schlafen. Um 6.45 bin ich zum ersten Mal aufgewacht und als ich auf die Uhr sah, hat mich fast der Schlag getroffen, denn bereits um 7.00 gibt es Frühstück. Also raus aus den Federn, was heute auch wesentlich weniger schlimm war als gestern und erstmal den Sonnenaufgang vom Fenster aus betrachten. Eine schnelle Katzenwäsche, denn mehr gibt die Unterkunft mit nur eiskaltem Wasser nicht her. Zum Frühstück gibts heute Pfannkuchen, anschließend wird unser Gepäck am Dach des Jeeps verladen, denn heute fährt unsere Köchin bei uns mit (die letzten Tage ist sie in den andeeen Jeeps mitgefahren). Gegen 8.00 verlassen wir Huayllajara Richtung Arbol de Piedra.

    Wir legen unseren ersten Halt bei der wunderschönen Laguna Colorada ein, wo wir nochmal Fotos machen, dann setzten wir unsere Fahrt schnell fort, denn der Wind ist noch eisig.

    Unser nächster Stopp ist beim Arbol de Piedra, eine baumähnliche Felsformation. Aber nicht nur dieser Felsen sieht toll aus, auch die Felsenlandschaft rundherum ist beeindruckend. Wir schießen wieder jede Menge Fotos und anschließend macht Luis ein paar echt super Gruppenfotos von uns. Wir haben jede Menge Spass dabei! Nach ca. einer halben Stunde fahren wir weiter zur Desierto Siloli.

    Hier kann man bunt gefärbte Berge sehen, die zu den Cordilleras de Andes gehören. Der Wind ist extrem stark hier, was uns aber nicht davon abhält, lustige Fotos zu machen. Luis hat immer gute Ideen auf Lager. Kurz nachdem wir weitergefahren sind, stirbt der Motor ab und Luis und Christian machen sich daran, das Problem zu lösen. Kurz darauf haben sie es geschafft und der Motor springt wieder an. Wir können weiterfahren!

    Auf dem Weg zu den Lagunen Honda, Hedionda Norte und Cañapa fahren wir durch eine sehr felsige Schlucht und entdecken Vischachas, kleine Nagetiere (eine Mischung aus Ratte und Kaninchen würde ich sagen). Die Tierchen sind eigentlich recht zutraulich. Guadelupe gibt uns einen Pfannkuchen um ihn an die Tiere zu verfüttern. So können wir sie ganz nah zu uns herlocken und sie fressen einem sogar aus der Hand. Richtig süß!

    Kurz vor Mittag erreichen wir die Laguna Honda, eine türkisblaue Lagune mit weißem Ufer. In der Mitte bilden die rosa Flamingos noch einen tollen Kontrast. Umgeben ist die Lagune entweder von roten oder schneebedeckten Bergen. Eine weitere wunderschöne Lagune auf unserer 4-tägigen Tour und jedes Mal bin ich wieder überrascht, wie abwechslungsreich die Landschaften hier sind. Jetzt ist schon unser dritter Tag und es kommen immer wieder neue atemberaubende Ausblicke zum Vorschein. Es ist echt unglaublich wie abwechslungsreich dieser Teil Boliviens ist!

    Bei der Weiterfahrt passieren wir die Laguna Charcota, machen hier aber keinen Stopp, sondern fahren direkt weiter zur Laguna Hedionda Norte, die aber nur wenige Hundert Meter weiter liegt. Luis lässt uns aussteigen, damit wir ein Stückchen um den See gehen können, während er und Guadalupe weiterfahren und in der Zwischenzeit unser Mittagessen vorbereiten. Der Spaziergang entlang der Laguna ist sehr schön und wieder tummeln sich hunderte Flamingos darin. Ich habe schon etliche Fotos dieser schönen Tiere! Nach etwa 20 Minuten erreichen wir das Haus, in dem unser Mittagessen zubereitet auf uns wartet. Der Ausblick von unserem Tisch durch das Panoramafenster ist umwerfend! Essen und dabei Flamingos beobachten ist auch was neues für mich 😊. Das Mittagessen ist wieder vorzüglich. Hühnchen-Kartoffel Eintopf mit Reis und Salat. Gegen 13.00 geht die Reise weiter. Wir passieren nach wenigen Minuten die letzte Lagune, die Laguna Cañapa.

    Dann gehts ziemlich holprig weiter zum Mirador Ollague. Von dort hat mein einen sensationellen Blick auf den gleichnamigen Vulkan (5865m), der aktiv ist. Man sieht eine kleine Dampfwolke aus Funarolen über der Südseite des Gipfels aufsteigen. Der Vulkan ist an der chilenisch-bolivianischen Grenze, von hier wäre es nur noch ein Katzensprung nach Chile. Aber wir bleiben natürlich auf der bolivianischen Seite und steuern die Salar de Chiguana an.
    Bei einer Zugstrecke machen wir wieder einen Fotostopp. Luis hat wieder tolle Ideen für super Fotos und diese Stopps sind immer mit jeder Menge Spass verbunden. Kurz nachdem wir weitergefahren sind, können wir dann auch noch einen Mineralientransportzug sehen, der sicher 1 km lang ist. So tuckert dieser durch die Salzwüste und bietet uns ein besonderes Schauspiel. Hier kommt echt jede Stunde eine neue Sensation daher, ich werde Tage, wenn nicht Wochen brauchen, um das alles zu verarbeiten.

    Die Stimmung im Jeep ist auch immer gut, mittlerweile sind wir schon eine eingeschworene Truppe und verstehen uns auch super, auch wenn ich nicht immer alles verstehe. Aber dann hilft Christian aus und übersetzt, auch wenn ich fragen an Luis habe, die ich auf spanisch nicht formulieren kann. Die Zeit vergeht viel zu schnell.....

    Weit fahren wir nie wirklich, bevor wieder ein landschaftliches Highlight auf uns wartet. Diesesmal die rocas corales, uralte, teilweise riesige Korallen. Früher war hier mal das Meer, das was man heute über Kilometer hinweg sieht, sind die Überbleibsel. Ich kann leider keinen anderen Ausdruck zum Beschreiben dieses Anblicks benutzen außer, sehr beeindruckend. Ich glaube auf dieser Tour könnte man alle 500m einen Fotostopp machen, aber dann würden wir unsere Unterkunft für die Nacht wohl nie erreichen 😊.

    Luis bietet uns an, von der üblichen Route noch abzuweichen um uns Galaxias zu zeigen. Natürlich nehmen wir dankend an. Diesesmal dauert die Fahrt etwas länger und dann kommen wir bei Galaxias an. Wir sind die einzigen Touristen weit und breit, was ich nicht verstehen kann, denn es ist ein weiterer beeindruckender Stopp. 2003 entdeckten 2 Bolivianer diese Höhlen, die vollständig aus millionenalten Korallen bestehen. Es sieht unwirklich aus. Weiters kann man hier einen Friedhof mit uralten Gräbern besichtigen und einen Aussichtspunkt, bei dem man über die unendlichen Weiten blicken kann. Ein absolut lohnenswerter Umweg, den Luis da mit uns gemacht hat!!!

    Um 17.30 sehen wir dann zum ersten mal die Salar de Uyuni! Welch erhabenes Gefühl! Nichts als weiß, soweit das Auge reicht!!!! Aber morgen fahren wir dann erst in die Salar hinein. Erstmal übernachten wir am Rande der Salar der Uyuni, in einem Salzhotel. Hier ist wirklich alles aus Salz, der Boden, die Sessel, der Tisch, das Bett, die Wände...und es ist fast luxuriös. Wir haben den ganzen Abend Strom, für 10 Bolivianos eine herrlich warme Dusche und ein Doppelzimmer, das ich mir mit Valeria, der Agentinierin teile. Und ganz so kalt wie in den letzten Nächten ist es auch nicht!! Was will man also mehr!!😊

    Nach dem Abendessen (Suppe und Spaghetti Bolognese), gehen wir ins Bett. Morgen läutet der Wecker um 4.45. Es geht zum Sonnenaufgang auf der Kakteeninsel.
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  • Day 22

    Salar de Uyuni Tour - Tag 4

    July 30, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ -7 °C

    Heute läutet der Wecker sehr bald, denn wir wollen den Sonnenaufgang auf der Isla Incahuasi, der Kakteeninsel sehen.

    Um 5.30 starten wir. Zuerst macht der Motor, kältebedingt, ein paar Mätzchen, aber zum Glück hat Luis das schnell im Griff und es kann los gehen . Nach nur 5 Minuten Fahrt erreichen wir die Salar de Uyuni. Ab da nur noch weiß - vor uns, neben uns, hinter uns und begleitet werden wir nur von einem wunderschönen Mond. Wie Luis hier den richtigen Weg findet, ist mir ein Rätsel, aber wir düsen mit fast 100 km/h über das Salz. Obwohl es noch finster ist, ist es jetzt schon ein tolles Gefühl, über die größte Salzpfanne der Welt zu brausen.

    Um etwa 6.15 erreichen wir die Kakteeninsel. Es ist noch finster und wirklich eiskalt, gefühlt -15 Grad. Schnell machen wir uns auf zum höchsten Punkt der Insel, um von dort den Sonnenaufgang bestaunen zu können. Nach etwa 15 Minuten bergauf (puh, ich keuche und fleuche ordentlich), haben wir den Aussichtspunkt erreicht. Ein eisiger Wind weht, aber der Sonnenaufgang über der Salar und der Insel ist atemberaubend. Es ist wirklich jedes Minusgrad wert, hier stehen zu dürfen. Die unendliche Weite, die vielen Kakteen und die Sonne, die, je weiter sie steigt, die Salar de Uyuni in unterschiedliches Licht taucht. So was schönes hab ich wirklich noch nie gesehen und trotz der Kälte, kann ich den Anblick in vollen Zügen genießen. Wir verharren etwas mehr als eine Stunde, man kann von dem unwirklich wirkenden Ausblick einfach nicht genug bekommen.

    Als die Sonne dann vollständig aufgegangen ist, mache ich mich auf den Rückweg, zurück zum Auto. Natürlich werden auch jetzt nochmal haufenweise Fotos geschossen, denn die mehr als 2000 Kakteen (die höchsten 12 m hoch - man kann sich vorstellen, wie alt diese sind, wenn man bedenkt, dass sie maximal 1 cm pro Jahr wachsen) auf der Insel bieten ebenfalls eine tolle Fotokulisse.

    Zurück beim Auto gibts erstmal Frühstück. Guadelupe hat Kuchen gebacken, der vorzüglich schmeckt und das wichtigste, es gibt Tee zum Aufwärmen!! Wir sind alle wirklich ordentlich durchgefroren, aber der heiße Tee und die nun stärker werdende Sonne helfen dabei, die eiskalten Zehen und Finger wieder aufzuwärmen.

    Nach dem Frühstück gehts weit rein in die Salar um endlich die heiß ersehnten Perspektivenfotos zu machen. Luis nimmt sich mehr als 2 Stunden Zeit, die coolsten Fotos und Videos zu machen, und das, obwohl es gerade am Anfang sehr kalt ist. Wir haben soviel Spass beim Videodreh und Fotoshooting, dass dann auch noch Guadelupe, unsere Köchin, dazu kommt und schlußendlich auch mitmacht. Wir haben wirklich super geniale Aufnahmen am Handy, was wir hauptsächlich den tollen Ideen von Luis verdanken zu haben!

    Irgendwann ist dann Schluss mit Fotosmachen (obwohl wir alle noch ewig weitermachen könnten) und wir fahren zum ersten Salzhotel Boliviens und der Welt weiter. Heute ist es ein Museum. Vor dem ehemaligen Hotel gibt es viele Flaggen und so machen wir uns daran, die eigene Flagge zu suchen und ein Foto damit zu schießen. Dann statten wir dem kleinen Museum einen Besuch ab. Da an dieser Stelle auch die Ralley Dakar 2016 vorbeiging, steht heute in unmittelbarer Nähe des Salzhotels ein Dakarmonument. Natürlich statten wir auch dem einen Besuch ab.

    Da es bereits Mittag ist, fahren wir in einen Ort namens Colchani, wo wir erst noch Souveniers kaufen können (ich kaufe ein paar Magnete aus Salz zur Erinnerung an diese geniale Zeit) und anschließend unser letztes Mittagessen (Brathühnchen mit Quinoa und bolivianischen Süßkartoffeln, sowie Raunasalat) als Gruppe einnehmen. Schon ein wenig traurig, immerhin gewöhnt man sich in 4 Tagen ja an die Leute! Aber nach dem Mittagessen heißt es noch nicht Abschied nehmen, denn wir besuchen noch den Zugfriedhof Uyunis. Hier stehen ausrangierte, mittlerweile zum Teil verrottete und verrostete Zugganituren und bieten ein paar nette Fotomotive. Nach all den Highlights der letzten Tage kann uns das aber nicht mehr zu 100% überzeugen. Trotzdem erkunden wir das Areal, machen noch ein paar Schnappschüsse und dann steigen wir zum letzten Mal in den Jeep. Luis fährt mich sogar noch zu meinem Hotel, das Magica Uyuni. Dann heißt es wirklich "time to say goodbye". Der Abschied ist sehr herzlich, wir haben alle Nummern ausgetauscht und versprechen in Kontakt zu bleiben. Es waren wirklich grenzgeniale 4 Tage (ich habe knapp 1200 Fotos gemacht, das alleine beweist schon, wie toll es war), die ich auch dieser tollen Gruppe zu verdanken habe! Aus heutiger Sicht bin ich echt froh, dass sich für Sonntag keine Tour ergeben hatte, denn sonst hätte ich diese netten Menschen, mit denen ich so viel Spass und so eine gute Zeit hatte, nicht kennengelernt!

    Im Hotel werde ich sehr herzlich vom Rezeptionisten empfangen, der mir gleich mein Zimmer zeigt. Es ist kühl, aber er verspricht, dass ab 17.00 die Heizung eingeschalten wird, denn auch die Nächte in Uyuni werden kalt. Ich nehme erstmal eine heiße Dusche, das tut unheimlich gut. Dann bringe ich die Schmutzwäsche zur Rezeption, denn im Hotel kann man waschen lassen (zwar ein wenig teurer als sonst, aber so erspare ich mir die Suche nach einer Lavanderia).

    Geduscht und etwas müde, mache ich mich mal daran, Fotos zu bearbeiten, meine Mails und Whatsapp Nachrichten zu checken und so ist es schneller 17.00 als erwartet. Da ich mich noch ein wenig in Uyuni orientieren möchte, mache ich noch einen Spaziergang zum Casa de Sal, dem Hotel, indem ich morgen übernachten werde. Sieht schön aus! Anschließend befrage ich Trip Advisor noch nach guten Lokalen in der Nähe und stoße auf eine Pizzeria, die ihren Teig aus Quinoamehl herstellt. Klingt spannend und so suche ich die Pizzeria Donna Isabella auf. Die guten Bewertungen sind nicht umsonst, auch mir schmeckt das Essen dort sehr gut. Gegen 20.00 bin ich wieder zurück im Zimmer, die Heizung läuft auf Hochtouren, aber wirklich warm ist es nicht, denn das große Fenster im Zimmer schließt nicht richtig und so zieht es wie in einem Vogelhaus. Gut, dass ich es jetzt gewohnt bin, kein superwarmes Zimmer zu haben.

    Da der Tag heute sehr lang und erlebnisreich war, werde ich etwas früher schlafen gehen und morgen kann ich ausschlafen. Juhuuuu!!
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  • Day 23

    Uyuni

    July 31, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 5 °C

    Da ich zwangsweise ja einen ganzen Tag in Uyuni habe, diese Stadt aber eigentlich nicht wirklich viel bietet, sondern hauptsächlich der Ausgangsort für Touren in die Salzwüste ist, beschliesse ich den Tag heute ganz gemütlich anzugehen. Geschlafen habe ich wie ein Baby und so begebe ich mich erst um halb 9 aus meinem warmen Betterl. Die Sonne lacht schon vom Himmel, es kann nur ein guter Tag werden.

    Um 9.00 gehe ich frühstücken. Die Auswahl ist gut, so kann ich mir schön Zeit lassen und zwischendurch schon immer wieder ein wenig meine vielen Fotos bearbeiten und aussortieren. Das wird mich heute eh ein Weilchen beschäftigen 😊 Während des Frühstücks komme ich ins Gespräch mit einem Deutschen und als der um 10.00 für seine Tour abgeholt wird, setze ich mich ins Foyer des Hotels, in dem es einen Heizpilz gibt, und bearbeite weiter meine Fotos.

    Gegen halb 12 bekomme ich meine Wäsche, anschließend gehe ich in mein Zimmer, packe und checke aus dem Hotel Magica Uyuni aus. Da mein anderes Hotel in Uyuni, das Casa de Sal Andina, nur wenige hundert Meter entfernt liegt, beschließe ich zu Fuß dort hinzugehen. Dort angekommen werde ich herzlich vom Rezeptionisten empfangen und er zeigt mir auch gleich mein wunderschönes Zimmer. Hier werde ich mich wohlfühlen.

    Nach dem Check- in gehe ich in das vom Rezeptionisten empfohlene Restaurant Kaktus Mittagessen. Es ist ein koreanisches Lokal, bietet aber auch eine große Auswahl an italienischem Essen. So entscheide ich mich für Fettuchini Alfredo, die wirklich sehr gut schmecken. Eine koreanische Damengruppe sitzt auch in dem Lokal, die sich echt unmöglich benehmen. Nachdem diese dann gehen, komme ich noch kurz mit dem Kellner ins Gespräch, der deren Verhalten genauso unmöglich fand wie ich. Witzigerweise trifft man in Südamerika kaum Asiaten, immer nur an diversen Hotspots, so wie hier in Uyuni um die Salar zu besuchen.

    Als ich das Restaurant verlasse, ist es richtig warm draußen. So beschließe ich erstmal ein wenig durch Uyuni zu bummeln (viel gibt es hier wirklich nicht zu sehen) und anschließend setze ich mich am Hauptplatz in die Sonne und genieße die Wärme.

    Da meine Haare bei der Salar de Uyuni Tour sehr gelitten haben, beschließe ich, noch einen Frisör aufzusuchen. Kein leichtes Unterfangen in Uyuni. Nicht, weil es keine Frisöre in Uyuni gäbe, es gibt massig, aber fast alle nur für Herren. Ich frage in 10 Läden nach, werde aber überall abgewiesen. Als ich schon fast aufgeben will, entdecke ich versteckt noch einen Frisörladen und durchs Fenster sehe ich, dass gerade eine Dame die Haare geschnitten bekommt. Also nichts wie rein! Für €8 (bestimmt ein Touristenpreis) lasse ich mir die Haare waschen, schneiden und föhnen. Endlich sind meine strapazierten, verfilzten Haare wieder schön seidig und glatt.

    Nach der Wellnessbehandlung meiner Haare ist es schon fast 18.00 und es wird schon wieder sehr frisch in Uyuni. Da ich keine Jacke mithabe und nur 2 Schichten trage (Thermounterwäsche und Fleecejacke) gehe ich zurück ins Hotel um mich aufzuwärmen. Gefroren habe ich schon genug in den letzten Tagen 😊
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  • Day 24

    Auf nach La Paz

    August 1, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 8 °C

    Heute verlasse ich Uyuni wieder, zum Glück, denn hier gibt es nichts mehr zu tun für mich. Den gestrigen Tag konnte ich gut nutzen, heute freue ich mich nach La Paz zu kommen.

    In der Nacht habe ich hervorragend geschlafen, es war schön warm im Zimmer und leise, was auch nicht immer der Fall ist in Hotels in Südamerika. Um 8.00 stehe ich gemütlich auf und packe alles zusammen. Dann genieße ich das reichhaltige Frühstücksbuffet.

    Um 10.00 holt mich das Taxi ab und bringt mich zum nur 3 km entfernten Mini- Flughafen Uyunis. Um kurz vor 11.00 beginnt der Security Check. Man legt seine Sachen zwar in ein Kisterl, es gibt aber nichtmal ein Gerät, wo die Sachen durchgelassen werden und der Beamte öffnet das Handgepäck nicht mal. Er greift einmal von außen drauf und fertig ist der Security Check. So hab ich das auch noch nie erlebt 🤣.

    Pünktlich um 11.00 ist Boarding und um 11.25 heben wir ab. Diesmal fliege ich mit einer Bombardier Dash 8-200 Propellermaschine. Ich habe einen Fensterplatz und es ist ziemlich laut im Flugzeug. So ein Propeller erzeugt einen ganz schönen Lärm 😊.

    Die Aussicht beim Landeanflug auf die Berge ist sehr schön und genau 1 Stunde nachdem wir gestartet sind, landen wir am Internationalen Flughafen El Alto auf 4200 m. Damit ist dieser Flughafen der höchstgelegene internationale Flughafen weltweit.

    Mein bestelltes Taxi wartet schon mit Schildchen auf mich. Die Fahrt, fast 1000 Höhenmeter hinab, ist faszinierend. Als wir die erste Kurve bergab fahren eröffnet sich ein sensationeller Blick auf La Paz. Ich freue mich schon jetzt, ab morgen diese Stadt zu erkunden.

    Mein Hotel, das Stannum Boutique Hotel, liegt im 5. und 12. Stock eines Buisness- und Einkaufszentrum. Beim Betreten wird mir bewußt, welch luxuriöse Hotel ich hier gebucht habe. Die gesamte 5.Etage ist dem Rezeptionsbereich, dem Spa, einem Restaurant und einer Bar vorenthalten,im 12.Stock liegen die Zimmer.

    Da ich vor 14.00 ankomme, kann ich noch nicht sofort einchecken, wie mir der sehr freundliche Rezeptionist erklärt. Daher gehe ich erstmal im hoteleigenen Restaurant essen, mit der Erwartung, dass dies bestimmt ein teures Essen werden wird. Aber weit gefehlt: für ein dreigängiges Mittagsmenü (Suppe und Salat, Hauptspeise und Nachspeise) zahle ich gerade mal 65 Bolivianos (€8,4). In einem 5-Sterne Haus! Das ist echt unglaublich!

    Nach dem Essen zeigt mir der Rezeptionist dann mein Zimmer. Der Ausblick ist der Hammer!! Ich sitze einfach mal nur auf meinem Bett und schaue aus dem Fenster! Sehr genial! Um 16.00 habe ich mir noch eine Massage gebucht, heute ist Verwöhntag 😊.

    Nach der sehr entspannenden Massage beschließe ich noch meine erste Fahrt mit der berühmten Mi Teleferico zu machen. La Paz hat das größte Seilbahnnetz der Welt, gebaut von der österreichischen Firma Doppelmayr. Ich wähle die Linea Cilesta, die mich ins Zentrum von La Paz bringt. Da es schon kurz vorm Finster werden ist, bummle ich von der Station El Prado nur ein paar Blocks entlang zum Plaza San Pedro. Dort sehe ich zum ersten Mal das berühmt berüchtigte Gefängnis San Pedro.

    San Pedro ist einer der berüchtigtsten Massenknäste der Welt, eine Gefängnisstadt mit Marktständen, Restaurants und einer brutalen Hierachie. Mit einer österreichischen Strafanstalt hat San Pedro wenig gemein. Es gibt keine Gitterstäbe, keine Wächter, keine Uniformen. Um die 2000 Männer sitzen hier ungefähr ein. Gebaut wurde das Gefängnis für rund 300 Häftlinge. Die meisten von ihnen wurden wegen Drogenvergehen inhaftiert, andere wegen Mordes.

    In dem Gefängnis gibt es acht verschiedene Sektionen, kleine Viertel mit Höfen und Baracken. Wer Geld hat, lebt in den guten Vierteln, wo die Zellen manchmal mehrere Räume umfassen, wo es Fernseher, Gasherde, Kokain und Platz für die Familie gibt. Wo abends die Tore verriegelt werden. Wer kein Geld hat, endet in den armen Sektoren, wo die Gefangenen im Dreck schlafen, dort gibt es nichts außer Anarchie und dem, was bei der Kokainherstellung übrig bleibt, Crack.

    In vielen bolivianischen Strafanstalten ist es anscheinend üblich, dass die Häftlinge in so einem Gefängnisdorf leben. Das Wachpersonal hält sich meist außerhalb der Mauern auf. Die Regierung verkauft das als fortschrittliches, integratives System. Doch in der Realität sind die Haftanstalten im Land überfüllt. Das interne, eigenständige Verwaltungs- und Machtsystem der Häftlinge führt zu Bandenbildung, Drogenhandel und nicht selten zu Gewalt.

    Viel habe ich schon über dieses Gefängnis gelesen und jetzt stehe ich direkt davor, sehe Frauen und Kinder raus- und reingehen. Ein Gefangenentransport hält unmittelbar neben dem Eingang, scheinbar werden neue Gefangene gebracht. In Handschellen werden sie hineingeführt in das berüchtigste Gefängnis der Welt. Ich beobachte die Szenerie noch ein Weilchen, irgendwie fasziniert, dann mache ich mich wieder auf den Rückweg zur Station El Prado. 2 Stationen muss ich fahren, dann bin ich wieder in meinem Hotel. Von der Seilbahn aus kann man tolle Ausblicke über La Paz genießen und für 3 Bolivianos (40 Cent) ist eine Fahrt auch sehr erschwinglich.

    Im Hotel esse ich noch ein kleines Abendessen und gehe ins Bett. Anreise, Stadt erkunden und Massage machen müde. Ich werde noch ein wenig das Lichtermeer von La Paz aus dem Bett beobachten, dann geht es ins Land der Träume 😊
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  • Day 25

    La Paz - Walking & Food Tour

    August 2, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 3 °C

    Der Tag beginnt wieder gemütlich, ich muss mein herrliches Zimmer einfach ein wenig ausnutzen. Obwohl ich relativ bald wach bin (5.45), schaffe ich es nicht vor halb neun aus dem Bett. Ich blicke aus dem Fenster, beobachte Mi Teleferico ein wenig und schaffe es endlich mal, ein wenig zu lesen.

    Gegen 9.00 begebe ich mich zum Frühstücksbuffet. Es gibt eine tolle Auswahl an Obst, Kuchen, Cerialien, Käse und Eiern. Ich glaube, hier kann man zwischen 10 verschiedenen Zubereitungsarten wählen, die einem dann frisch gemacht werden. Ich entscheide mich für Eggs Benedictinos, die vorzüglich schmecken.

    Gegen halb 11 verlasse ich das Hotel und fahre mit der hellblauen Linie zur Station El Prado. Da meine erste Tour des heutigen Tages erst um 14.00 beginnt, beschließe ich, ein wenig die Gegend rund um die Plaza San Franzisco auf eigene Faust zu erkunden. Als erstes statte ich dem kleinen Coca Museum einen Besuch ab. Ich zahle die 15 Bolivianos Eintritt, bekomme ein Übersetzungsheft in Deutsch in die Hand gedrückt, ein Cocazuckerl angeboten und dann kanns los gehen. In diesem Museum lernt man alles über die Geschichte des Cocablattes, des Gebrauchs des Blattes der Bevölkerung vorallem in hochgelegenen Gebieten in den Anden, wie Coca Cola das Blatt quasi berühmt gemacht hat, den Anbau, die positiven Eigenschaften des Cocas aber man bekommt auch die negativen Aspekte präsentiert, z.B.wie aus dem Blatt Kokain hergestellt wird. Ich schaue mir alles genau an und lese die interessanten Fakten durch, dadurch brauche ich knapp 1 Stunde um alle Infos aufzusaugen. Ein kleines, aber wirklich interessantes Museum, in dem man leider nicht fotografieren darf.

    Anschließend bummle ich ein wenig durch den Mercados de las brujas - den berühmten Hexenmarkt. Allzu lange verweile ich hier aber nicht, denn dieser Markt wird auch ein Teil der Tour sein, die ich später mache. Bevor ich mich zum Mittagessen in ein Café setze, statte ich der San Francisco Kirche noch einen Besuch ab. Leider ist auch hier fotografieren nicht erwünscht. Ich zünde für meine verstorbene Schwester, die heute Geburtstag hätte, eine Kerze an. Sie soll wissen, dass ich, egal wo auf der Welt ich bin, ich immer an sie denke!

    Nach dem Kirchenbesuch mache ich mich auf Richtung Plaza San Pedro, denn dort beginnt meine Walking Tour. In einem netten Café kurz vor der Plaza kehre ich noch ein um eine Kleinigkeit zu essen. Ich bestelle mir einen Chai Latte und ein kleines Nutellacrepe.

    Um kurz vor 14.00 bin ich beim Plaza San Pedro. Kurz darauf spricht mich jemand an, ob ich eine Tour gebucht hätte. Es ist Daniel, der Guide von Red Cap Walking Tours. Da noch nicht alle anwesend sind, die auf seiner Liste stehen, setze ich mich noch auf eine Bank und beobachte nochmal das rege Treiben vor dem San Pedro Gefängnis. Heute sind die Türen des Haupttores geöffnet und so kann ich einen kurzen Blick ins Gefängnis erhaschen. Fotografieren natürlich strengstens verboten!

    Kurz nach 14.00 startet dann die Walking Tour. Free darf sie in Bolivien nicht sein, das verlangt das Gesetz, aber es wird nur ein symbolischer Preis von 20 Bolivianos verlangt und anschließend auf Trinkgeld, von dem die Guides leben, erhofft. Wir haben 2 Guides, Daniel und Denise, die beide sehr sympatisch und kompetent wirken.

    Beginn der Tour ist eine Erzählung über das San Pedro Gefängnis. Früher konnte man ja eine Gefängnistour mit Insassen buchen, heute ist das nicht mehr erlaubt, wird aber nichtsdestotrotz immer noch praktiziert. Ratsam sei so eine Tour allerdings nicht, wie uns Denise erklärt, denn vor nicht all zu langer Zeit erst, haben 2 Amerikaner eine solch illegale Tour gemacht. Der Häftling, der ihnen San Pedro zeigte, ist irgendwann während der Tour verschwunden. Als die 2 Amis dann alleine aus dem Knast wieder raus wollten, glaubten ihnen die Wärter nicht, dass sie Touristen seien und vermuteten einen billigen Trick von Insassen aus San Pedro zu türmen. Es dauerte anschließend einige Anrufe bei der Botschaft und Rechtsanwälten bis die beiden mit einer Strafe von je USD 500 wieder entlassen wurden. Vermutlich kann man das Geld besser investieren als Stunden mit Verbrechern zu verbringen. Weiters erzählte uns Denise noch von der Drogenproduktion in San Pedro (dort wird das reinste Kokain des Landes produziert) und welch originelle Tricks Insassen verwenden um das weiße Gold aus dem Knast zu bekommen, damit es jemand lukrativ für sie verkauft. So konnte unser Guide einmal beobachten, als sie im Park auf den Beginn einer Tour wartete, wie sich im obersten Stockwerk des Gefängnis, das man vom Park aus sehen kann, das Wellblechdach hob, ein Gesicht zum Vorschein kam, etwas in den Park geworfen wurde und das Gesicht wieder verschwand. Eine Babywindel lag auf dem Boden, schnell eilte eine Person herbei, schnappte sich die Windel und rannte davon. Nicht selten kann man scheinbar Zeuge solcher Schmuggel im San Pedro Park werden. Und warum passiert nichts, wenn eigentlich jeder, auch Polizisten, von der Produktion und dem Handel mit Kokain wissen? In Bolivien ist dieses Problem so riesig, dass im Gefängnis die Produktionsmenge zu klein ist, dass es die Polizei überhaupt interessiert. Tja, andere Länder, andere Sitten 😊

    Nach den interessanten Geschichten gehts weiter zum Rodriguez Markt, wo hauptsächlich Cholita Frauen Gemüse und Obst verkaufen.
    Eine Cholita - so werden indigene Frauen (Aymara) in Bolivien bezeichnet, die sich nach einer in den 1920er Jahren aus Europa nach Südamerika importierten Mode mit ursprünglich für Männer entworfenen Hüten kleiden. Die Kleidung der Cholitas besteht aus der pollera (einem Überrock), bis zu 10 Unterröcken, dem Schultertuch und dem typischen Hut. Denise erklärt uns viel über die Traditionen der Cholitas und es ist wirklich spannend, ihren Ausführungen zu lauschen.
    Über den Hut der Aymara Frauen berichtet sie uns, dass diese ihn seitlich tragen, wenn sie unverheiratet sind und noch für die Männerwelt interessant sind, tragen sie den Hut gerade am Kopf, dann sind diese Frauen verheiratet bzw.vergeben. Die Männer sollten besser keine Blicke auf diese Frauen werfen 😊
    Weiters erfahren wir, wie das Schönheitsideal der Cholitas aussieht - dicke Waden zeigen, dass die Frau stark ist, breite Hüften symbolisieren ihre Gebährfreudigkeit (Aymara Frauen haben 10-12 Kinder), die noch durch ihre Kleidung verstärkt wird (viele Röcke tragen auf) und lange Haare, die meist zu Zöpfen geflochten werden und wo unten eine Art Pompons eingeflochten wird. Außerdem ist ein etwas beleibterer Bauch schön für jeden Aymaramann.

    Nach diesem Exkurs gehts weiter zum Mercado de las Brujas - dem Hexenmarkt. Hier kann man alles erstehen, was man Pachamama gerne opfern möchte. Süßigkeiten, Alkohol, Zigaretten und jede Menge Llamaföten. 80% der Bolivianer sind offiziell Katholiken, aber nur noch wenige praktizieren den Glauben. Die meisten dafür glauben an die Rituale für Mutter Erde und jetzt, Anfang August, wird das bis zum Exzess betrieben, denn der August ist der Monat für Pachamama.
    Wie sieht so ein Ritual aus? Je größer der Wunsch, umso größer die Opfergaben (will man zB.ein Haus bauen, muss mindestens ein Llamafötus, der knapp 100 $ kostet, in der Opfergabe sein. Hat man seine Opfergaben gewählt, beauftragt man einen Yatiri, einen Shamanen, der die Opfergaben segnet und anschließend verbrennt. Die daraus entstehende Asche wird in eine Holzbox gegeben und auf dem Grund, auf dem das Haus gebaut wird, vergraben. Somit hat Pachamama ihre Gaben erhalten und soll dadurch Glück und Segen über das Bauvorhaben bringen.

    Es gibt auch Gerüchte, dass bei Großprojekten (zB.Bau eines Hochhauses) Llamaföten als Opfergabe nicht reichen, sondern auch heute noch Menschen geopfert werden. Dazu werden bevorzugt Obdachlose, Drogenabhängige oder Alkoholiker, die weder Familie noch Freunde haben (sie somit keiner vermisst) angelockt, mit diversen Suchtmitteln betäubt und anschließend lebendig unter einer Schicht Beton begraben. Natürlich hat noch nie jemand sowas beobachtet (wäre dann ja Beihilfe zum Mord), aber wie gesagt, Gerüchte kursieren....

    Nach dem Hexenmarkt besuchen wir die San Francisco Kirche, die fassadentechnisch besonders interessant ist, weil sie sowohl spanische Einflüsse aufweist, aber auch indigene, was für die Kolonialzeit sehr ungewöhnlich war. So zb kann man auf der Fassade eine nackte Frau entdecken, die eine Blume gebährt. Sie represäntiert Pachamama.
    Aber warum ließen die Spanier solche Abbilder auf einer römisch katholischen Kirche zu? Sie wollten die indigene Bevölkerung vom Katholizismus überzeugen und ließen die indigene Bevölkerung mit dem Mitspracherecht bei der Fassade in dem Glauben, was zum Katholizismus beitragen zu können. Es scheint funktioniert zu haben!

    Weiter geht es zum nicht weit entfernten Lanza Market. Heute ist dieser Markt ein Indoor Markt. Früher lag er direkt an der Hauptstraße, alles war dreckig und unhygienisch und so wurde beschlossen, den großen Markt in ein Gebäude, das ein wenig wie ein Parkhaus aussieht, zu verlegen. Wir machen hier 15 Minuten Pause, damit sich jeder was zu Essen und Trinken kaufen kann. Ich verweigere allerdings, denn ich habe um 18.00 noch eine Foodtour gebucht, bei der ich bestmöglich hungrig erscheinen soll 😊

    Unser vorletzter Stopp ist beim Hauptplatz La Paz, der Plaza Murillo. Hier ist nicht nur der Palast des Präsidenten, die Kathedrale und die verkehrt verlaufende El tiempo del Sur -Uhr (die südliche Zeit), sondern auch Kilometer 0. Alle Strassen des Landes wurden ab hier weg gemessen.

    Daniel und Denise erzählen uns Geschichten von verschiedensten Präsidenten Boliviens, ihre guten und schlechten Taten, nur über Morales wollen sie nicht in der Öffentlichkeit sprechen, das machen sie später, hinter verschlossenen Türen. Die beiden wissen wirklich sehr viel über die Geschichte Boliviens, Land und Leute zu erzählen und es ist wirklich interessant und kurzweilig ihnen zuzuhören.

    Zum Abschluß gehts noch ins Luna y Sol Restaurant, wo wir einen Drink (Sangli) bekommen und auf die gelungene Tour anstoßen.

    Ich verabschiede mich von Denise und bummle dann langsam zurück zur Plaza San Francisco, denn Daniel wird ab dort in etwa 45 Minuten die Food Tour starten.

    Auf der Plaza ist extrem viel los, morgen starten die Augustfestivitäten und es muss alles aufgebaut und organisiert werden. Es gibt extrem viel zu schauen und kaum hab ich mich versehen ist es 18.00. Ich entdecke Daniel und auch die 3 anderen Teilnehmer der Food Tour (2 Dänen und 1 Amerikanerin) sind schon da.

    Die Food Tour ist ebenfalls super, Daniel weiß viel zu den einzelnen Speisen zu sagen.

    Wir beginnen am Lanza Market, wo wir erstmal Api con pastel (mit Käse) probieren. Jeder bekommt ein ganzes Pastel und einen halben Becher Api, das schon mal ordentlich füllend ist. Dann gehts weiter in den 2.Stock des Marktes, wo jeder ein ganzes Sandwich de Chorizo zu essen bekommt. Die Tour ist erst am Anfang und ich bin jetzt schon ordentlich satt, obwohl ich nicht mal alles aufgegessen habe. Nach diesen nicht gerade kalorienarmen Gerichten spazieren wir weiter zu einem der besten Restaurants der Stadt (Alaya), die ganz traditionelle Speisen, auf den Punkt gekocht, anbieten.
    Zum Verkosten gibt es Chicharron, frittierter Schweinebauch, Fritanga, Schweinefleisch in Sauce und Lechon, eine Art Schweinekotelette. Dazu wird Mote (Riesenmais gekocht) und Chuño, dehydrierte, haltbargemachte Kartoffeln gereicht. Alles schmeckt wirklich hervorragend, mein Favorit ist allerdings Chicherron, das wirklich sehr lecker schmeckt!

    Jetzt bin ich eindeutig schon sehr voll, aber die Tour ist noch lange nicht aus. Wir spazieten weiter zum Sol y Luna, wo wir Pique Macho (ist ein gehäufter Teller, der aus mundgerechten Rindfleischstücken und Pommes-Frites-Kartoffeln besteht. Hinzu kommen Zwiebeln, Locoto, gekochtes Ei, Senf, Mayonnaise und Ketchup) und Sopa de Mani (Erdnusssuppe), zwei sehr typische bolivianische Gerichte, serviert bekommen. Ich kann von beidem nur noch einen Bissen kosten, dann geht nichts mehr. Dazu bekommen wir die bolivianische Variante des Pisco Sour. Ich bin echt schon zum Rollen, aber ein Stopp fehlt noch. Die Nachspeise im Higher Ground Café. Wir bekommen Applecrumble und Quinoabrownie kredenzt. Probieren tu ich noch beides, schmeckt wirklich sehr gut, aber bevor mir schlecht wird, gebe ich auf. Es geht kein Bissen mehr runter.

    Gegen 22.00 verabschieden wir uns. Gemeinsam mit der Amerikanerin gehe ich zur nicht weit entfernten hellblauen Gondellinie und bin gegen 22.30 im Hotel, wo ich todmüde und völlig überfressen 😊 ins Bett falle.

    Es war ein wirklich toller Tag und beide Red Cap Touren waren wirklich empfehlenswert!!
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  • Day 26

    La Paz off the beaten tracks&Moon Valley

    August 3, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 -1 °C

    Heute muss ich wieder etwas früher aufstehen, denn ich mache noch eine Walking Tour durch La Paz, dieses mal mit dem Titel "La Paz Off the Beaten Tracks & Valle de Luna".
    Nach einem ausgiebigen Frühstück, holt mich mein Guide, Sergio, pünktlich um 9.00 im Hotel ab.

    Zuerst fahren wir mit dem Minibus ins Stadtzentrum, wo es für mich ein zweites Frühstück, Salteña de pollo, gibt. Anschließend spazieren wir zur Station Edeficio Correo der Linea Morada um zur Endstation (Avenida 6 de Marzo) in El Alto zu fahren. Der Ausblick von dieser Linie auf La Paz und die umliegenden Berge ist echt toll. So vergeht die Fahrt viel zu schnell und wir steigen im etwas kühleren El Alto, das auf 4200 m Höhe liegt aus. Sergio zeigt mir den Markt, wo super frisches Gemüse zu Spottpreisen angeboten wird. Immer wieder erklärt er mir verschiedenste Gemüse- und Obstsorten, die alle hier in Bolivien angebaut werden. Anschließend gehen wir zum Hexenmarkt El Altos, der noch viel authentischer ist als der in La Paz. Wir sehen, wie ein Shamane Opfergaben verbrennt und Sergio erklärt mir nochmal alles, was zu dem Ritual dazugehört. Da die Höhenluft durstig macht, machen wir bei einer Orangensaftverkäuferin eine kurze Pause. Hier kosten frisch gepresste 350 Milliliter nur noch 2 Bolivianos. Ich wundere mich, wie man bei so einem Preis noch was verdienen kann, denn es gibt sogar noch "Yapa" - einen Nachschlag.

    Frisch gestärkt zeigt mir Sergio einen Aussichtspunkt, von dem man ein tolles Panorama über La Paz hat und den Illimani (6439 m) hervorragend sieht. Ein wunderschöner Ausblick.

    Nachdem wir El Alto fertig erkundet haben, nehmen wir zuerst die Linea Roja und anschließend die Linea Naranja um wieder zurück nach La Paz zu gelangen. Die rote Linie ist angeblich die schönste, denn,wenn man mit ihr über die Häuser schwebt, sieht man nicht nur blanke Ziegelbauten, sondern schön bemalte Häuser, die in der Zwischenzeit, genauso wie die Seilbahn, zur Touristenattraktion geworden sind.

    Von der orangen Linie aus können wir dann schon ein klein wenig von den Festivitäten erkennen, die heute bzw. das ganze erste Augustwochenende zu Ehren von Pachamama in der ganzen Stadt stattfinden. Es gibt bunte Paraden, wo in traditionellen Kostümen getanzt und musiziert wird.

    Bevor wir uns allerdings den Feierlichkeiten widmen, schlendern wir noch durch die Calle Jaen, die wunderschöne, bunte Häuser bietet und diese Straße wird als schönste La Paz bezeichnet. Am Ende der Calle Jaen befindet sich die Galerie des bekanntesten Künstlers Boliviens Mamani Mamani. Er ist ein Aymara-Künstler und seine Arbeit ist von Bedeutung für die Verwendung der indigenen Tradition und Symbole der Aymara. Seine Kunst wurde bereits auf der ganzen Welt ausgestellt, unter anderem in Washington, DC, Tokio, München und London.

    Sergio empfiehlt mir einen kurzen Blick in die Galerie zu werfen und wie es der Zufall so will, ist der Künstler persönlich heute anwesend. Das passiert nicht oft, teilt mir Sergio mit.

    Roberto Aguilar Quisbert, wie Mamani Mamani richtig heißt, ist ein sehr freundlicher, sympatischer Mann und so gibts ein Foto mit ihm und auf einer Postkarte mit einem seiner Motive bekomme ich auch noch eine Widmung von ihm. Ich kannte ihn zwar vorher nicht, er und seine schönen Bilder werden mir aber auf ewig in Erinnerung bleiben 😊.

    Nach diesem sehr netten Zwischenstopp, steuern wir die Plaza Murillo an, wo mir Sergio noch einiges neues über Politik, Land und Leute erzählt. Witzig fand ich vorallem das Detail, dass Bolivien, ohne Zugang zum Meer, eine Marina besitzt, die jetzt am Titikakasee rumschippert. Wir schießen noch ein paar Fotos mit den Wachen vor dem Präsidentenpalast und nach so vielen Infos hungrig, suchen wir ein sehr nettes Lokal auf, in dem ich ein 3-Gänge Menü bekomme.

    So gestärkt, stürzen wir uns auf dem Weg zur Minibushaltestelle ins Getümmel der Paraden. Die Stimmung ist super, es wird musiziert und getanzt und all die schönen Trachten, die die Tänzer und Musikanten anhaben, faszinieren mich. Gut, dass die Haltestelle etwas entfernt liegt, so habe ich genügend Zeit zum Schauen, Fotos machen und Videos drehen. Da hab ich wohl das richtige Wochenende in La Paz gewählt, denn diese Paraden finden nur einmal jährlich statt.

    Ich könnte ja noch stundenlang zuschauen, aber ein Programmpunkt steht noch an, den ich auch unbedingt noch sehen will, das Valle de Luna (Mondtal) etwas außerhalb von La Paz. Wir fahren etwa 25 Minuten mit verschiedenen Minibussen (dieses System hab ich noch nicht ganz durchschaut), dann erreichen wir das Mondtal. Wow!!!

    In diesem Tal hat das Gestein der Berge im Laufe der Jahrmillionen Wind und Wetter unterschiedlichen Widerstand entgegengesetzt und eine wahre Mondlandschaft geformt und es besteht heute aus tönern anmutenden Türmen, Säulen, Felsspalten, Löchern und Steinpyramiden und sieht einfach nur atemberaubend aus. Für den Rundwanderweg benötigen wir knapp 45 Minuten, ich schieße, mal wieder, viele Bilder und nachdem wir wieder beim Ausgang sind, gehts per Taxi zurück ins Hotel. Es war wieder eine tolle Tour bei der ich viel gelernt und gesehen habe!! Morgen gehts an den Titikakasee, nach Copacabana.

    Gegen 16.00 bin ich im Hotel, ich gehe duschen, packe und um 19.00 gönne ich mir nochmal eine herrliche (tibetanische) Massage. Sehr entspannend. Danach bin ich wirklich müde, esse noch eine Kleinigkeit und falle dann ins Bett.

    Morgen klingelt der Wecker wieder bald, ich werde bereits um 6.20 abgeholt. In diesem Sinne: Buenas Noches!!
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  • Day 27

    La Paz - Copacabana

    August 4, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 4 °C

    Heute reißt mich der Wecker sehr unsanft aus meinem Schlaf, denn er läutet bereits um 5.30. Ein letztes Mal genieße ich den schönen Ausblick aus meinem Zimmer, packe und checke aus. Pünktlichst um 6.20 holt mich der Bus der Firma Turisbus ab, der mich nach Copacabana am Titicacasee bringt. Jetzt um diese Uhrzeit ist es wirklich noch sehr kalt in La Paz und dass, obwohl es am Tag bis jetzt immer angenehm warm war.

    Die Fahrt nach Copacabana dauert gut 3,5 Stunden, auch, weil wir 3 Fotostopps und eine Frühstückspause einlegen. Am Titicacasee angekommen, müssen wir eine kleine Fähre nehmen, die uns ans andere Ufer des Sees bringt. Von dort aus sind es noch knapp 45 Minuten Fahrt bis zum Ort Copacabana.

    Dort angekommen, teilt mir der Busfahrer mit, dass er mich nicht zu meinem gebuchten Hotel fahren kann, denn aufgrund großer Festivitäten zu Ehren der Virgen de la Copacabana, sind die Zufahrtsstraßen zum Hostal Las Olas gesperrt. Der Begleiter, der auch im Bus mitfährt, steigt daher mit mir aus und bringt mich und meinem Koffer zum Hostal Las Olas. Es ist schon ein Stückchen und teilweise auch bergauf und der arme Kerl müht sich ordentlich mit meinem Koffer ab. Aber das gehöre zum Service, meint er. Mir solls recht sein 😊.

    Leider kann ich noch nicht einchecken, da es erst 10.00 morgens ist, als ich im Hostal ankomme, aber gleich neben dem Las Olas ist ein gutes Restaurant, in dem ich, während ich auf den Check in warte, erstmal ordentlich frühstücke - mit Ausblick auf den See 😊

    Um halb 12 holt mich dann der Rezeptionist von der Sonnenterasse, auf der ich es mir nach dem Frühstück gemütlich gemacht habe, ab und zeigt mir mein kleines Häuschen, das ich die nächsten 2 Tage bewohnen werde. Es erstreckt sich über 2 Stockwerke, hat eine kleine Küche und eine riesige Fensterfront. Ich kann von meinem Bett aus den Titicacasee überblicken. Herrlich!!

    Nachdem ich das Hostalareal erkundet und ein wenig die Sonne genossen habe, mache ich mich auf um Copacabana kennenzulernen. In nicht einmal 5 Minuten bin ich in der Hauptstraße, in der es vor Marktständen und Menschen nur so wimmelt. Ich kämpfe mich bis zu der wunderschönen Kathedrale vor, bei der aber auch nicht weniger Menschen anzutreffen sind. Alle sind sie hierher gepilgert um die Virgen de la Copacabans zu ehren und ihren Segen einzuholen.

    Was viele ausländische Besucher nämlich nicht wissen, ist, dass Copacabana einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Boliviens ist. Hier befindet sich in einer Basilika die Figur der „Dunklen Jungfrau“ (Virgen Morena), auch Virgen de Copacabana genannt. Die Figur wurde 1576 von einem Aymara Indianer aus dunklem Holz geschnitzt und hat eine Krone aus purem Gold. Die zugehörige Basilika im maurischen Stil wurde 1820 erbaut und gehört zu den prächtigsten Sakralbauten in ganz Südamerika.

    Nach etwa einer Stunde in und bei der Kathedrale, trete ich den Rückweg an. Ich schlendere noch durch die Marktstände, gönne mir einen frischgepressten Orangensaft, den ich genüßlich in der Sonne trinke und mache mich dann zurück auf ins Hostal. Dort genieße ich noch ein wenig meinem kleinen "Garten" vor meinem Häuschen und mache mir mit Louisa, die ich in Sucre kennengelernt habe, ein Treffen am Strand aus.

    Gegen 18.00 sitzen wir gemeinsam am Steg des Sees, beobachten den Sonnenuntergang und tauschen Reiseerfahrungen aus. Dann besuchen wir noch gemeinsam den Markt, gehen Abendessen und plaudern gefühlt ewig. Wir haben uns auch viel zu erzählen 😊.

    Gegen 21.15 bin ich zurück in meinem Häuschen. Der Rezeptionist hilft mir noch den kleinen Ofen im Häuschen anzufeuern und schnell breitet sich die wohltuende Wärme aus. Da der Titicacasee auch auf 3850m liegt, wird es wieder super kalt in der Nacht!

    Aber dank Ofen und Wärmflasche werde ich eine wunderbar warme Nacht haben 😊.
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