Saar-Rhein-Mosel Törn

Mayıs – Temmuz 2025
  • Katharina unterwegs
  • Thomas Wassner
Im Herzen Europas sind wir mit der Linssen “Solaris” unterwegs auf Saar, Rhein und Mosel, 1200 km. Wir legen an deutschen, luxemburgischen und französischen Ufern an auf unserer “großen Sauerkrauttour” und freuen uns auf Land und Leute! Okumaya devam et
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  • Solaris in der Marina Mosel Islands Treis-Karden
    Sankt Johannes Kirche in HatzenportFährturm Hatzenport von 1863 bis 1972 in Betrieb, daran war das Fährseil der Gierfähre befestigtSchleuse Müden, Schleusentor-Elemente mit denen die Notschleusung der 70 Schiffe durchgeführt wurdeKarden an der Mosel, Blick auf die Georgskapelle und die Stiftskirche St. Castor. Blick von NordenKarden an der Mosel von SüdenB49 verbindet die beiden Ortsteile Treis und KardenMoselzufahrt auf die Marina Treis-KardenMarina Mosel Islands Treis-KardenMarina Treis-Karden, Fußgängerbrücke auf die Moselinsel Pommerer WerthLED-Gipfelkreuz auf dem Zillesberg über der Marina Treis-Kaden... katholische Gegend

    Unglücksschleuse Müden

    23 Haziran, Almanya ⋅ ☁️ 22 °C

    Man mag hier scheinbar die Doppelnamen. Oder man hat sinnvollerweise kleine Einheiten zu größeren zusammengelegt: Treis-Karden im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Treis und Karden sind alte, sich gegenüberliegende Ort am rechten und linken Moselufer. Ihre Prozession zu Fronleichnam führt mit dem Schiff über die Mosel. Hierher fahren wir heute, die Prozession haben wir knapp verpasst.

    Auf dem Weg nach Treis-Karden geht es durch die Schleuse Müden. Das ist die Moselschleuse, die Anfang Dezember 2024 von einem Frachter mit Autopilot geschrottet wurde. Bei dem Unfall war das Güterschiff mit 12 km/h frontal gegen das untere Schleusentor gekracht und hatte es dabei schwer beschädigt. Die Schifffahrt auf der Mosel war daraufhin für Wochen blockiert, rund 70 Schiffe steckten zunächst fest. Seit Februar läuft der Verkehr wieder. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/k…

    Ein Arbeitsschiff, die Polyp aus Koblenz, liegt und wartet vor Müden, auch zwei weitere Sportboote. Vor uns schleust der Gefahrguttanker Manouk II aus Terneuzen (war uns auch nicht geläufig, drittgrößter holländischer Hafen nach Rotterdam und Amsterdam!). Hinter der Polyp machen wir fest. Die Schleuse ist 170 m lang, die Schleusung geht ohne viel Strömung vor sich, wir hangeln uns Poller für Poller die 7,5m nach oben. Oben angekommen gab es eine böse Überraschung: kein Poller oder Bügel oder irgendwas zum Festmachen ist in erreichbarer Nähe! Der Wind treibt uns von der Wand weg, nachdem uns das Seil wie befürchtet vom obersten Poller in der Wand abrutscht. Ich starte rechtzeitig die Maschine und versuche hinten und vorn Abstand zu den Schiffen zu halten. „Das Sportboot bitte AUGENBLICKLICH festmachen“, tönt es aus dem Funk. Klar, denn wenn die Polyp vor uns ausfährt, kommen wir in sehr unruhiges Wasser, das kann uns gegen die Schleusenwand werfen.

    Aber wo festmachen? Auf der Seite, auf die wir zutreiben, ist ein Bügel. Wir sind dann zwar recht nah an der Polyp, aber immerhin fest, als sie Gas gibt, um auszufahren. Thomas hat schnell vom Boot aus das Seil durch den weit entfernten Bügel gefädelt, wie auch immer er das gemacht hat, glücklicherweise ohne von Bord zu gehen. Wir sind also heil aus der Unglücksschleuse ausgefahren 🙂

    Unser Ziel heute, die Marina „Mosel Islands“ in Treis-Karben liegt wunderschön zwischen den Moselhängen am Pommerer Werth, einer Moselinsel. Bunte Länderflaggen wehen über der Fußgängerbrücke im Hafen. Es gibt ordentliche, großzügige Schwimmstege. Was die Marina sonst zu bieten hat, liest man auf der Website des benachbarten Campingplatzes, nicht so leicht zu finden. Bis auf den Preis, denn diese Marina lässt sich im voraus bezahlen! 2,70€ pro Bootsmeter vorab garantieren den Liegeplatz; in der kleinen, netten Vereinsmarina Löf gestern waren es 1,50€ auf Treu und Glauben bei Abfahrt im Umschlag in den Briefkasten.

    Um die Sauberkeit der Mosel kümmert man sich in Treis-Karden aber trotzdem nicht. Für die Kassetten gibt es eine Entsorgungsmöglichkeit, aber Schwarzwasserentsorgung für Yachtboote? Fehlanzeige. Trotz 120 Liegeplätzen. Die Marina Winningen hat das zumindest angeboten - für sehr happige 35 Euro. In St. Goar am Rhein hatten wir ganze sechs Euro bezahlt..

    WLAN gibt es in Treis-Karden nur gegen Gebühr, da sind andere Marinas auch schon weiter. Und diese Bürokraft, bei der wir unser Boot anmelden, ist nicht wirklich freundlich, gelinde ausgedrückt. Wir fühlen uns nicht willkommen, nicht das erste Mal an der Mosel. Aber, wie gesagt, die Lage der Marina ist wirklich schrecklich schön 🤩

    Heute, Mo. 23.6. von Löf nach Treis-Karden, Mosel-km 26-41, Strecke 15 km, Schleusen 1 (Müden), Fähren 0 (Seilfähre wohl stillgelegt), Dauer 3 Std. , Wetter: am Vormittag bewölkt, später Regen und viel Wind , ab 16 Uhr sonnig.
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  • Kampfjets über Karden

    24 Haziran, Almanya ⋅ 🌙 16 °C

    Wir liegen seit gestern in der schönen Marina Treis-Karden auf der linken, der Treiser Moselseite. Heute wollen wir die Burg Eltz anschauen, das ist die vom 500 DM-Schein. Sie liegt nicht direkt an der Mosel, es ist eine 2-3 Stunden Wanderung von der Marina. Mo z.B. Mein Rücken hat sich soweit beruhigt, aber den steilen Aufstieg traue ich mir noch nicht zu. Also fahren wir mit Bus und Bahn über Hatzenport zur Burg und laufen erstmal die letzten 20 Minuten durch den Wald.

    Von Wald umgeben soweit das Auge reicht, taucht auf einem Felssporn die Burg auf mit ihren vielen Türmen und Türmchen. Die Besitzer haben sie über 500 Jahre immer wieder erweitert. Die Burg ist Privatbesitz der Familie Eltz samt der die Burg umgebenden Eltzer Wälder und dem Elzbach. Ihr jetziger Eigentümer (33. Generation), Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich, genannt Faust von Stromberg - krasser Name, oder? - lebt in Frankfurt am Main und auf dem Eltzer Hof zu Eltville am Rhein. In der Burg hat er nur noch eine kleine Wohnung. In einem der Türme ist die Verwaltung der Eltzer Güter untergebracht. Der Rest der 80 Räume ist ein Museum, das einen Besuch wert ist.

    Die Wanderung zurück zur Marina über den Moselsteig klappt prima! Wir genießen die tolle Aussicht und sehen sogar Mosel-Apollofalter, die ja vom Aussterben bedroht sind. Man hat die Pestizide im Verdacht, die im Weinbau genutzt werden. Da aber immer mehr steile Lagen brach liegen, besteht Hoffnung.

    Auf dem Kompuskopf oberhalb von Karden kann man die Mosel in beide Richtungen sehen, im Süden ganz klein die Marina, im Norden die Schleuse Müden, durch die wir gestern gefahren sind. Die idyllische Ruhe wird ab und an unterbrochen durch die Bahn am Moselufer - und durch die Kampfjets…

    Ca. 30 Autominuten von Treis-Karden liegt der Fliegerhorst Büchel, Standort des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 der Bundeswehr mit ca 2000 Soldaten und Zivilbeschäftigten. Er gilt seit 2004 als der einzige Standort, wo in Deutschland Kernwaffen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten gelagert werden, nachdem 2005 die auf der US-Airbase in Ramstein gelagerten US-Kernwaffen abgezogen wurden.

    Trotz Eifel-Mosel-Rhein-Idylle ist die aktuelle Politik sehr präsent.

    Heute, Di. 24.6., Treis-Karden/ Burg Eltz, Mosel-km 41, Wetter: sonnig und windig, bis 27 Grad
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  • Moselschleifen

    25 Haziran, Almanya ⋅ ☀️ 28 °C

    Die Mosel entspringt südlich von Colmar und überbrückt 280 km Luftlinie bis zur Mündung in den Rhein. Sie ist fast doppelt so lang, 545 Fluss-km. Wir fahren davon immerhin 360 km auf unserer Tour. Heute geht es bei km 41 weiter. Unser nächster Zwischenstop nach 10 km ist in Cochem.

    Berüchtigt ist der Ort für seine vielen Touristen, auch der Yachthafen soll übervoll sein. Deshalb sind wir bass erstaunt, als wir hinter der Skagerak-Brücke in ein völlig leeres Hafenbecken einfahren! Keine einzige Yacht liegt dort, lediglich an der Slip-Rampe ganz hinten ein kleines schwarzes Schlauchboot.

    Na ja, den Yachthafen Cochem sollte man eher als Anlegestelle am Fahrwasser der Mosel bezeichnen. Außen am Steg hat man den Schwell der vorbeifahrenden Frachter, innen auch, wenn auch vermindert, und es ist recht eng. Die Solaris ist vom Steg schlecht abzufendern, denn der ist mit eckigen Stangen versehen. Mit den Kugelfendern geht es.

    Der Anleger ist öffentlich zugänglich und gratis, sofern man nicht über Nacht bleibt. Zahlen müsste man bei der KD Agentur in der Stadt am anderen Ufer. Immerhin gibt es zwei Stromkästen für die an der Landseite liegenden Boote.

    Wir machen gut fest und laufen über die Brücke in die Stadt. Ein schönes Stadtbild mit der Burg Cochem hoch oben! Wer aber schon mal hier war, ist vielleicht mit uns einer Meinung: lohnt sich nicht! Die schönen Fachwerkhäuser verschwinden zwischen Nippesläden, billigen Bekleidungsgeschäften und Schnitzelrestaurants. Vielleicht ist die Reichsburg Cochem sehenswert, die alten Stadttore sind es. Den damals geheimen Bundesbank Bunker finden wir auch spannend. Da hat man im kalten Krieg die deutschen Währungsreserven versteckt, zwei harmlose Einfamilienhäuser oben drauf als Tarnung. Heute Museum und unter Denkmalschutz.

    Am Nachmittag fahren wir weiter nach Senheim, wo wir über Nacht liegen werden. Die Mosel mäandert in dieser Region sehr stark. Hohe Moselufer, mal rechts, mal links eine Wand mit Reben, Brachen oder Wald. Eine Moselschleife folgt der nächsten, mal kommt ein Frachter um die Ecke, mal ein Ausflugsschiff. Sehr abwechslungsreich und sehenswert.

    Die Schleuse Bruttig-Fankel bei km 59 lässt uns 2 Stunden warten, die Berufsschiffahrt hat Vorrang. Die Luft steht, es ist sehr, sehr schwül. Umso mehr genießen wir den frischen Wind im Oberwasser, als es endlich weitergeht!

    Wir kommen an kleinen Orten vorbei, Ernst, Valwig, Beilstein, Poltersdorf, Briedern, Senhals und Mesenich, alle sehr hübsch vom Wasser aus, aber man kann nicht anlegen. Wie geplant machen wir für heute im kleinen ruhigen Hafen von Senheim fest. Abendsonne, 20 Uhr, 29 Grad - jetzt erstmal unter die Dusche, hinten auf der Badeplattform!

    Heute, Mi. 25.6.: Mosel zu Berg von Treis-Karden nach Cochem und weiter nach Senheim, Mosel-km 41 bis 51 und 51 bis 68, Strecke 27 km, Schleusen 1 (Bruttig-Fankel), Fähren 2 (Hochseilfähren bei km 47 und km 61), Fahrdauer 5 Std., Wetter: am Vormittag sonnig, später bewölkt, sehr schwül, am Abend wieder Sonne, 28-31 Grad.
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  • Hafenmeisterin Hanne Polch im Yachthafen Traben-Trarbach
    PitschnassMosel-Kilometer 100 bei dem Ort BurgEdiger-Eller an der Mosel, OT EdigerSteile Lage Bremmer CalmontBahnviadukt bei Plünderich v, 1880,mit 786 Metern Länge und 92 Bögen das längste Hangviadukt in Dtl.Doppelbrücke zwischen Bullay und Alf: oben Bahn, unten AutoSteile Lage mit Terrassen bei Neef - Neefer FrauenbergZell an der Mosel, Lage Zeller Schwarze KatzZell, Weinstadt der Schwarzen Katz (muss man aber nicht mögen)Zell an der Mosel, mit Pulverturm von 1229 oben rechtsKlosterruine Stuben bei Bremm (1137-1802)Die letzte 7 Meter Schleuse für heute und die Sonne kommt raus!Traben-Trarbach ist Haltepunkt für viele Flusskreuzfahrtschiffe, nicht unumstrittenStadttor TrarbachBurgruine Grevenburg über TrarbachGroßzügiger Yachthafen Traben-Trarbach, Fa. Boote Polch stellt dort seine Nimbus Yachten ausHerzliches Willkommen bei Hanne!Ruhe im Yachthafen, nur die Frösche quaken

    Patschnasse Angelegenheit

    26 Haziran, Almanya ⋅ ☁️ 21 °C

    Das war eine unruhige Nacht! Regen prasselt auf das Deck, der Wind bewegt das Boot, so das die Festmacher ächzen und Gewitterdonner lässt uns hoffen, dass die Blitze nicht zu nah sind. In der Koje sehen wir sie ja nicht. In meiner Vorstellung treibt die Solaris schon aus dem Senheimer Hafen heraus und führerlos auf der Mosel herum ;)

    Am Morgen klärt es kurz auf, Frühstück auf Deck. Aber die nächsten schwarzen Wolken sind schon zu sehen. Den kleinen Ort Senheim sehen wir leider nicht mehr. Er liegt direkt am Hafen aber hinter einem Deich. nur der Kirchturm schaut über die Deichkrone.

    Als wir ablegen wollen, kommt der nächste Regen, den warten wir lieber noch ab… Aber anstatt das Unwetter gemütlich unter dem Verdeck zu beobachten, haben wir gut zu tun. Das Verdeck ist verzogen, es regnet an mehreren Stellen durch, bis hin zu den Steckdosen! Wir stellen Eimer und Töpfe auf und wischen die Sturzbäche mit gebrauchten Handtüchern auf. Wie damals im Zeltlager.

    In der nächsten Regenpause legen wir ab und fahren aus dem Senheimer. Hafen raus, moselaufwärts. Viel Natur, steile Moselhänge. Wir kommen am steilsten Stück vorbei, die Lage Calmond zwischen den Orten Bremm und Eller mit unglaublichen 65% Neigung in einer engen Moselschleife. Die Reben an den Hängen zu bewirtschaften birgt Absturzgefahr. In den Reben gibt es auch richtige Klettersteige.

    Die Wetter-App hält was sie verspricht, der Regen kommt pünktlich in der Schleuse Sankt Aldegund zurück. Gut, dass ein Frachter vor uns aus der Schleuse ausfährt, er weist den Weg, denn man sieht im Regen kaum, wie der Fluss verläuft. Und nicht vergessen, Licht anschalten, an Steuerbord grün, an Backbord rot, das Toplicht weiß. Besser sehen kann ich mit den Lichtern aber nicht.

    Mehrere kleine Moselorte, an denen wir vorbeikommen, verschwinden im Regennebel, sie sind bestimmt nett. Einige haben sogar einen kleinen Steg, wenn auch am Fahrwasser. Der Schwell ist nicht zu unterschätzen, man muss gut festmachen und abfendern.

    Auch durch die zweite Schleuse (Enkirch) kommen wir ohne Wartezeit, und der Regen lässt ENDLICH nach. Um 17:30 Uhr machen wir im Yachthafen der Firma Boote Polch kurz vor Traben-Trabach fest.

    Die Begrüßung durch Hafenmeisterin Hanne Polch ist herausragend freundlich! Sie ist die Tante vom Eigentümer der Firma Boote Polch, und betreibt ihre kleines Hafenbüro, das eigentlich eine Bar ist, seit 23 Jahren. „Es sind die einachen Dinge, die Sonne, der Regen, der Wind, ein Lachen und ein gutes Glas Wein, die dem Leben so viel Bedeutung geben.“, Das ist ihr Motto und Recht hat sie!
    Hanne spendiert einen leckeren Moselriesling von C.A. Hausmann, und wir tauschen mit einem anderen Paar Geschichten aus. Sie sind grad von der Sauerkrauttour wiedergekommen, die wir ja noch fahren, und schwärmen von Bernkastel-Kues, Neumagen-Drohn, Metz und Nancy. Darauf freuen wir uns!

    Heute, Do. 26.6.: Mosel zu Berg von Senbach bis Traben-Trarbach, Mosel-km 68-104, Strecke 36 km, Schleusen 2 (Alegund und Enkirch), Fähren 3 (alle temporär oder ganz außer Betrieb), Fahrdauer 5,5 Std., Wetter: bewölkt, ab 10:30 starker Regen mit Unterbrechungen, abends wieder Sonne, 24 Grad
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  • Moselwein aller Orten: Bernkastel-Kues

    27 Haziran, Almanya ⋅ ☁️ 22 °C

    Aus Hanne‘s Marina in Traben-Trarbach laufen wir morgens aus mit Ziel Bernkastel-Kues. Laut RegenRadar regnet es nicht. Die Realität sieht anders aus. Mosel-Weinberge im Regen, na toll. Entschädigt werden wir schon mit der Durchfahrt durch Traben-Trarbach, sehr hübsch trotz Regen!

    Unterwegs gewöhnt man sich dran, wir „studieren“ die Weinberge. Werden die Reben einzeln auf Pfählen gezogen oder auf Drahtrahmen? Steile Hänge oder Terrassen? Wo wurden Lagen aufgegeben? Viele Weinllagen sind mit den weit sichtbaren weißen Schriftzügen beschriftet, einige kennt man, zum Besispiel „Batterieberg“ oder „Kröver Nacktarsch“.

    Die Lage Batterieberg wurde zwischen 1841 und 1845 mit unzähligen Sprengbatterien zu einer der Spitzenlagen der Mosel geformt. Sie bildet heute zusammen mit den historisch älteren Top-Lagen Steffensberg, Ellergrub und Zeppwingert das Herz des Weingutes Immich-Batterieberg in Enkirch – alles Schiefersteilstlagen, Das Weingut aus dem 9 Jh., wird heute von Philipp Clementi und Gernot Kollmann geführt.

    Der Weinort Kröv bei Mosel-km 113 ist vor allem durch die Großlage Kröver Nacktarsch bekannt, mehr der Name als die Weine. Der Name geht aufs Altdeutsche zurück: »nuck« steht für »felsige Erhöhung«, »Arsch« bedeutet in dem Fall einfach »Hecke«. Als es noch keine Schädlingsbekämpfung gab, so wohl die Kröver Winzer, fehlten im Herbst an diesem Berghang oft Laub und Trauben. Daher erhielt die kalte Stelle die Bezeichnung »Nacktarsch«. Weitere volkstümliche, wörtliche Überlieferungen zu dem Namen sind online zu finden und lange hat man damit geworben. Kröv erkennt allerdings wohl langsam, dass die Zeiten solchen derben Humors überholt sind. Es gab zumindest Gegenwehr, die neue örtliche Mehzweckhalle „Nacktarschhalle“ zu nennen…

    Vor lauter Weingesprächen haben wir glatt verpasst, dass wir an der tiefsten Stelle der Mosel vorbeigefahren sind. Die liegt mit etwas über 16 Metern zwischen Enkirch und Traben-Trabach. Durch Moselbegradigungen ist aber eine belastbare Auskunft über die Wassertiefe der Mosel wohl nur beim Wasserschiffahrtsamt zu bekommen.

    Unsere Marina in Bernkastel-Kues heute, der Bootsclub Bernkastel, liegt in direkter Nachbarschaft zu einem WSA-Anleger mit seinen Arbeitsschiffen. Einfahrt streng untersagt. Mit dem BCB Hafenmeister haben wir nur kurz telefonischen Kontakt, aber es passt alles, auch der Preis. Die Lage im Grünen ist toll mit Blick auf die Burgruine der Burg Landshut! Dass die Schwimmstege von Zeit zu Zeit laut knarzen, nehmen wir mal als normal hin. Uns wird erzählt, dass die Wasserbewegungen vor allem von den Schleusen erzeugt werden. Die Stegelemente knarzen dann, wenn sie nicht richtig passen. Die Schleuse Zeltingen bringt also unseren Steg in Bewegung!

    Wir lassen den Tag in Bernkastell-Kues ausklingen, ein hübscher Weinort mit toll renovierten Fachwerkhäusern, schmalen Gässchen und Weinbergen praktisch im Ort. Viele kleine und große Moselwinzer bieten ihre Weine an, das Angebot ist riesig. Skurril ist die Kölsch Kneipe in der Altstadt, Im Gegensatz zu vielen Vinotheken ist sie auch am Abend geöffnet und verbreitet ‚karnevaleske‘ Trinkerlaune, das gefällt den Leuten. Geschmacksache. Das jüngere Publikum findet man sowieso in Kues auf der anderen Moselseite. Am Nikolausufer kann man sich in der Moselauen Lounge des Weinguts Gerber-Erben den Wein schmecken lassen, direkt an der Mosel.

    Morgen geht es weiter. Bernkastel-Kues werden wir sicherlich wieder besuchen. Für die renommierten Weingüter Joh. Jos. Prüm in Bernkastel-Wehlen und Dr. Loosen in Bernkastel-Kues planen wir dann mehr Zeit ein!

    Heute, Fr. 27.6.: Mosel zu Berg von Traben-Trarbach bis Bernkastel-Kues, Mosel-km 104-131, Strecke 27 km, Schleusen 1 (Zeltingen), Fähren 0, Fahrdauer 4 Std., Wetter: Regen bis 13:00, danach bewölkt, Sonne ab 15 Uhr 23 Grad
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  • Noch eine Loreley?!

    28 Haziran, Almanya ⋅ ⛅ 27 °C

    Am Morgen verlassen unsere Bootsnachbarn nach und nach die Marina Bernkastel-Kues - man spricht das übrigens ‚-Kuuus’ aus wegen des Dehnungs-E’s, wieder was gelernt :) Wir sitzen noch eine Weile an Deck in der Morgensonne und telefonieren mit den Eltern, bevor wir uns auf den Weg machen. Es geht weiter auf der mäandernden Mittelmosel Richtung Neumagen-Dhron.

    Eine entspannte Fahrt, bewaldete Moselhänge, kleine Ortschaften mit Weinbergen, aber leider wenige Anlegemöglichkeiten. Durch die heutige 170m-Schleuse fahren wir glatt durch. Unglaublich, das Tor ist offen, kein Frachter in Sicht und wir dürfen direkt einfahren ohne Wartezeit!

    Wir sind gespannt, heute kommen wir an der Mosel-Loreley vorbei. Bei km 146 in der Nähe des Weinorts Piesport taucht die Schieferfelswand auf, bis zu 150m hoch. Sie zieht sich über einen halben Kilometer. Der Ufersteilhang ist an einigen Stellen bewaldet, an anderen wachsen Reben, die man nur mit dem Boot erreicht. Schön! Und das Beste, die Mosel ist recht breit hier, diese Loreley ist mit unserer Solaris gefahrlos passierbar.

    Es ist Samstag, die Leute entspannen an und auf der Mosel. Oder auf dem Motorrad. Auf den kurvigen Uferstraßen sind auffällig viele unterwegs, muss eine nette Strecke sein. Auch in der kleinen Marina Neumagen-Drohn, in die wir heute einlaufen, ist viel los. Man genießt das Wochenende auf der Yacht, fährt raus auf die Mosel oder chillt im Hafen. Es gibt direkt am Ufer ein nettes Hafenlokal, die Brasserie Käpt‘n Cook ist gut besucht. Unser Liegeplatz ist aber weit genug entfernt, so dass wir uns nicht auf die Teller schauen.

    Auch wenn der Ort nicht mit der Fachwerkromantik anderer Moselorte mithalten kann, man ist in Neumagen stolz auf eine über 2000-jährige Weinkultur. Das Römische Weinschiff, ein aus Stein gehauenes Schiff mit Weinfässern, wurde in N-D gefunden. Daher nimmt man an, dass schon die Römer hier Weinbau betrieben haben. Das römische Weinschiff haben die Neumager nachgebaut. Es heißt Stella Noviomagi und lädt zu Fahrten auf der Mosel ein. Ob der lokale Wein schmeckt ob dieser langen Tradition? Wie werden sehen. Weingüter er gibt es hier jedenfalls sehr viele.

    Heute wird wieder an Bord gekocht. Wir genießen unser Abendessen bei herrlichem Wetter, diesmal nicht mit Blick auf eine Burg, sondern auf die örtliche katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, die alle 15 Minuten leise läutet. Den Abschluss des Tages haben wir beim Weinausschank im Hafen, ein Riesling (alte Reben) und ein Rosé vom Weingut Philipps Neumagen.

    Heute, Sa. 28.6. Mosel zu Berg von Bernkastel-Kues nach Neumagen-Drohn, Mosel-km 131- 152, Strecke 21 km, Schleusen 1 (Wintrich 7m), Fähren 0, Fahrdauer 3 Std., Wetter: sonnig mit Schäfchenwolken, bis 29 Grad.
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  • Blick vom Achterdeck auf die Marina Schweich
    Ein Herz! https://www.weingut-des-herzens.de/ bei Neumagen-DhronNeumagener Sonnenuhr, nicht mehr überall RebenSolaris bei Trittenheim Mosel-km 156, neuerdings mit Gästesteg; Lage "Trittenheimer Apotheke"Verkostung steht noch aus; aber die Form der Weinflasxhe lädt nicht dazu ein ;)Was ist das? Schieferabbau?Moselcamping vor dem Weinberg Klüsserather BruderschaftSynthese 18 bei Mosel-km 163 - die kennen wir vom Rhein!Zufahrt Schleuse Detzem vom Unterwasser, Mosel-km 166Begegnung mit der Leonardo da VinciMosel bei Pölich, Standort des 1. Deutschen Wasserski-Showteams (bekannt aus Wetten Dass...)Mehring bei Mosel-km 172Mosel-km 178Mosel kurz vor SchweichTanken vor dem Restaurant "Zum Fährturm"Schwimmbad geschlossen um 18:04 Uhr bei 31 GradMarina Schweich, von der Polizei in den Hafen geschleppt - warum wohl?Marina Schweich - das geht garnicht, die Rezeption ist gut 300m entfernt...Abendessen mit Blick auf die Marina

    Ti amo, isch sage ti amo, …

    29 Haziran, Almanya ⋅ ⛅ 29 °C

    Unser Fahrweg führt heute von Neumagen-Dhron nach Schweich. Die Mosel zieht ihre schönsten Schleifen und so langsam steigen die Weinberge flacher an. Wein ist bei uns das beherrschende Thema, denn bald werden wir die Weinregion schon wieder verlassen. Wir grüßen das Weingut Nik Weis aus der Ferne, als wir bei Mosel-km 158 an Leiwen vorbeikommen.

    Ab der Schleuse Detzem, die wir ohne Wartezeit durchfahren (danke!), macht die Mosel ihrem Ruf als Wassersportgebiet alle Ehre. Es geht weniger um Schwimmen und Rudern, als um Jetski, Wasserski und Funboats. Da sie alle schneller sind als wir, braucht uns das Gewusel nicht wirklich kümmern. Sie schaukeln uns allerdings ganz schön durch :)

    Schweich kommt nach 3 Stunden in Sicht. Der runde weiße Fährturm von 1785 strahlt in der Sonne. Man sieht ihn schon von weitem, gleich nachdem man die Autobahnbrücke der A1 und die Brücke der L141 hinter sich gelassen hat.

    Wir müssen hier mal tanken. Eigentlich haben wir noch knapp 30% des Tanks gefüllt, aber ich traue dem Messgerät leider immer noch nicht. Die rote Füllstandsanzeige macht mich nervös. Die Bootstankstelle - also die Tanksäule für Boote - steht kurz hinter dem weißen Turm vor der Terrasse des Restaurants “Zum Fährturm“. Da tanken wir halbvoll für 2€ pro Liter (nur Barzahlung). In Luxemburg soll man günstiger tanken können, und bis dahin ist es nicht mehr weit.

    Beim Tanken bringen die vorbeifahrenden Jetskis die Solaris wieder ins Schaukeln. Sie bewegt sich ordentlich auf und ab, während der Tankrüssel im Rumpf steckt. Der Tankschlauch ist zwar lang genug, aber… Der Tankwart kennt das schon und tankt unbeeindruckt weiter. Uns ist nur wichtig, dass die Fender richtig hängen so dass die Solaris keine Kratzer bekommt.

    Gleich danach fahren wir in die „Marina“ von Schweich. Von den vier kurzen, schrägen und etwas ramponierten Gästestegen gleich rechts an der Einfahrt suchen wir uns einen von 2,5 Plätzen aus. Wir schauen von dort auf das riesige Areal mit Bootsverkaufsstegen der Firma „Kreusch Wassersport“ und vielen privaten Liegeplätzen. Ganz hinten sieht man die Bootswerft und hinter den wirklich schönen weißen Fährturm einen großen Campingplatz.

    Unser Platz an der Hafeneinfahrt ist die Pole Position. Hier ist was los, ein Rein und Raus von großen und kleinen Booten, teilweise mit lauter Musik! Über ihren Musikgeschmack lässt sich natürlich streiten, wie wäre es zum Beispiel mit „Ti amo“ von Howard Carpendale (1977)?

    Es ist heiß heute! Das merkt man beim Fahren nicht so, denn der Fahrtwind kühlt schön. Aber in der Marina weht nur ein klitzekleines Lüftchen. Das Schweicher Schwimmbad nebenan hat schon zu. Abendtarif ab 17:30 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr. Wir stehen um 18:04 Uhr vor verschlossener Tür, so ein Blödsinn!) Also gehen wir erstmal unter die kalte Dusche. An Bord dient unsere Tischdecke mit dem Pfauenmuster (aus Portugal ;) als zusätzlicher Sonnenschirm und wir beschließen, uns erstmal nicht zu bewegen. Ganz langsam wird es kühler und die Frösche fangen an zu quaken.

    Heute, So. 29.6.: Mosel zu Berg von Neumagen-Drohn nach Schweich, Mosel-km 152-178, Strecke 26 km, Schleusen 1 (Detzem, Fallhöhe 9m), Fähren 0, Fahrdauer 4 Std., Wetter: sonnig, bis 31 Grad.
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  • Die älteste Brücke Deutschlands

    30 Haziran, Almanya ⋅ ☀️ 31 °C

    Die Gästestege sind quasi leer, als wir heute, Montag, aus der Marina Schweich auslaufen. Wir haben am Morgen im nahen Edeka den Kühlschrank aufgefüllt, denn wir bekommen morgen wieder Besuch! Unser Sohn Kai wird uns ein paar Tage begleiten, wir freuen uns sehr drauf!

    Auf den ersten Kilometern hinter Schweich merken wir, dass wir tatsächlich das Ende der Moselweinberge erreicht haben. Aber halt, bei Mosel-km 186 mündet die Ruwer in die Mosel, das ist doch auch ein Weinanbaugebiet? Genau, aber die Weinlagen sieht man nicht, die wenigen Hänge (190 ha) verstecken sich in einem Seitental der Mosel. Bis 2007 sprach man vom Weinanbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer, heute nennt man es aus Marketinggründen nur noch „Mosel“, um insbesondere die internationale Kundschaft weniger zu verwirren. Natürlich offiziell festgelegt im Deutschen Weingesetz.

    Also sanfte bewaldete Hügel unterwegs, keine Reben mehr an den Ufern. Es ist eine sehr ruhige Fahrt, kaum Verkehr. Bis es hinter uns hupt! Seit langem mal wieder ein Frachter, der uns überholen möchte! Wir in der Mitte der Mosel….Wir ziehen scharf nach rechts und entschuldigen per Funk, dass wir ohne Rückschau unterwegs sind. Der Frachter zeigt vollstes Verständnis für uns Rentner;) Gut, dass er auf sich aufmerksam gemacht hat.

    Schon bei Schweich waren sie uns aufgefallen, hier bei Trier wieder: die roten Felsen der Trierer Bucht. Am linken Moselufer bei Pallien und Biewer (also auf unserer rechten Seite, weil wir zu Berg fahren) überragen sie die Bebauung. Muss spannend sein, da zu wohnen..

    Trier naht, viel sieht man aber nicht von der Stadt an der Mosel. Genauer gesagt: den Schutzhafen Trier, die Mariensäule auf dem Pulsberg und zwei Moselbrücken. Aber die haben es in sich! Vor der Kaiser-Wilhelm-Brücke von 1913 wird gewarnt. Man solle ja nicht durch den falschen Bogen fahren, das würde unweigerlich zur Kollision führen - what?! Klar die vielen Ausflugsschiffe… Aber heute ist Montag. Das einzige Ausflugsschiff, das uns entgegen kommt, nimmt den linken Bogen, wir den rechten, die ganz außen sehen sowieso zu flach aus. Alles gut.

    Kurz danach fahren wir durch die zweite Trierer Brücke. Die Römerbrücke mit ihren Pfeilern aus dem 2. Jahrhundert (!) ist schon beeindruckend! Acht Bögen sind zu sehen, UNESCO-Welterbe. Älteste Brücke Deutschlands. Zufällig nicht gesprengt im 2. Weltkrieg, im Gegensatz zu der Kaiser-Wilhelm-Brücke.

    Vier Kilometer vor unserer Marina Konz kommen wir an die Schleuse Trier. Ohne Wartezeit hinein - Jubel Nr.1! - und wir schleusen mit Schwimmpollern auf der linken Seite der Schleusenkammer - Jubel Nr. 2! Die neue Kammer ist 2021 nach sieben (sieben?!) Jahren Bauzeit fertig geworden. Nur weiter so!

    Bei Mosel-km 200 laufen wir am Nachmittag in die Marina Konz ein. Der Bahnhof ist in Laufweite. In ganzer Länge kann man aus dem Hafenbecken auf die Mosel sehen. Der Empfang der Hafenmeisterin ist sehr freundlich, auch hier wird Geselligkeit am offenen Tresen groß geschrieben! Wir bekommen unseren Liegeplatz für weniger als 20 Euro, WC, Strom, Wasser inklusive, Duschen 2€ extra, wie günstig! Daran könnten sich die Marinas in den Weinorten mal ein Beispiel nehmen.

    Man trifft interessante Leute im Hafen. Heute in Konz liegt Jan (Name von der Redaktion geändert) mit seiner umgebauten hellblau-weißen Péniche mit Heimathafen Brisbane (Australien!) rechts neben uns. Er kommt aus Nancy und ist auf dem Weg in die Saar, nächster Stop ist Merzig, unser Heimathafen. Man tauscht sich aus, hilft mit Infos über die Fahrwege. Links von uns liegen zwei Herren in bestem Alter. Ihre Yacht hat mit mit 4,5 m Breite echt Spaß in den Kanälen. Die Kanäle um Paris seien nicht alle einfach, im Sommer immer mehr verkrautet, richtig schwierig wäre es aber in Toul…. Schade, Toul war auch mal auf unserer Liste, aber das vertagen wir mal.

    Auch wenn wir jetzt mal eine leckere Cidre-Schorle auf Eis als Sundowner nehmen, ein Wort noch zum Weinbau in dieser Region: Heutzutage dominieren Weißweine an der Mosel. Aber bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Rotwein, insbesondere der Blaue Spätburgunder, ebenso verbreitet wie viele Weißweinsorten. Da man aber für Weißweine, insbesondere für Riesling höhere Preise erzielen konnte, stellten sich die Winzer nach und nach um. Der Rückgang des Rotweinanbaus wurde durch politische Entscheidungen beschleunigt, z.B. durch ein Dekret des Trierer Kurfüsten von 1787 oder auch durch ein Verbot des Anbaus von roten Rebsorten an der Mosel von 1933.

    Eben ein lauter Fluch aus der Küche, die Gasflasche sei wieder leer! Eigentlich kein Problem, aber da das Kochen bei der Hitze heute schon eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit ist, muss das Tauschen der Gasflasche hinten am Boot nicht auch noch sein. Hm. Ich schaue zu und mache Fotos 😎

    Heute, Mo. 30.6.: Mosel zu Berg von Schweich nach Konz, Mosel-km 178 - 200, Strecke 22 km, Schleusen 1 (Trier), Fähren 0, Fahrdauer 3 Std., Wetter: sonnig bis 33 Grad.
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  • Augusta Treverorum bei 35 Grad

    1 Temmuz, Almanya ⋅ 🌙 22 °C

    ‚Kreuz Konz‘ heißt der Bahnhof, von dem aus wir nach Trier aufbrechen. Er ist nicht weit von der Marina Konz, und es sind nur 10 Minuten Fahrt bis Trier Hauptbahnhof. Wir bleiben mit der Solaris heute in der Marina Konz, um eine der ältesten Städte Deutschlands anzuschauen. Ok, bei 36 Grad vielleicht nicht die smarteste Idee…

    Ich war in der 10. Klasse mal in Trier, Thomas noch nie. Wir sind uns einig, Trier lohnt sich. Augusta Treverorum soll die Stadt bei den Römern geheißen haben, aber ganz genau weiß man das eigentlich nicht.

    Wir frühstücken im Maxx am Kornmarkt und schlendern durch die Fußgängerzone. Alles prächtig renoviert, fast fallen die Karstadt/ Kaufhof Leerstände nicht auf. Die alten Häuser am Marktplatz, die Marktkirche St. Gangolf, und natürlich der Dom und die Liebfrauenkirche sind sehenswert und die Porta Nigra auch. „Pochta“, wie man in Trier sagt. Am frühen Nachmittag beenden wir unser Programm für heute, es ist zu heiß. Die Dusche am Boot ruft - und unser Gast, sprich unser Sohn kommt bald an!

    Wir verbringen einen schönen Abend mit Kai an Bord, gutem Essen, kalten Getränken und mit vielen Geschichten! Er zieht in die zweite Kabine auf der Solaris ein und fährt ein paar Tage mit, Crew +1 ;)

    Btw., welche Flagge hisst man wohl in Luxemburg?

    Heute, Di. 1.7.: Marina Konz und Trier Mosel-km 200, Strecke 0 km, Schleusen 0, Fähren 0, Fahrdauer 0 Std., Wetter: sonnig bis 35 Grad.
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  • Moien Lëtzebuerg!

    2 Temmuz, Lüksemburg ⋅ ⛅ 32 °C

    Hallo Luxemburg! Heute fahren wir nur sechs Kilometer von der Marina Konz bei Trier nach Wasserbillig, ein deutsch-luxemburgischer Grenzort mit ca. 3000 Einwohnern. Er liegt an der Mündung der Sauer in die Mosel, und beide Flüsse bilden die Grenze.

    Zumindest war das der Plan am Morgen. Wir passieren die Saarmündung bei Konz. Hier hinein nach Merzig und wir hätten eine kleine ‚Sauerkrautrunde’ komplettiert. Aber wir wollen die Mosel ja noch weiter bergwärts fahren durch Luxemburg und Frankreich.

    Heute also nach Wasserbillig, Waasserbëlleg, wie der Ort auf Luxemburgisch heißt. Auf der deutschen Seite liegt Oberbillig, und verbunden sind die beiden durch E-Fähre Sankta Maria II. Wir fahren auf der Grenze, rechts Luxemburg, links Deutschland, die Mosel wird beiden Ländern zugerechnet (Kondomnium).

    Wir sehen schnell, dass wir an diesem Ort nicht übernachten können. Der Stadtanleger hat beschränkte Liegezeiten, lesen wir auf der roten Leuchttanzeige. Und das Clubschiff des Cercle Nautique Wasserbillig ein paar Meter weiter ist geschlossen und voller Spinnen.

    Gut, dann fahren wir eben weiter. Der Fahrtwind ist bei der Hitze sowieso recht angenehm. Sanfte Weinberge auf beiden Seiten (Weinbau in Luxemburg, siehe Wikipedia), das Wetter ist toll, Kai übernimmt das Steuer, es geht uns gut!

    Die Schleuse Stadtbredimus-Palzem bei km 230 beendet die gechillte Fahrt. In der prallen Sonne liegen wir im Schleusenvorkanal - an einer Mauer und warten auf einen Frachter. Das Sportboot „Second Dream“, das vor uns an der Mauer liegt, regt sich darüber auf. Der Skipper klettert sogar die Leiter an der Mauer hoch läuft zum Schleusenhaus, dann kommt er zu uns. Das wäre Schikane und er würde so etwas hier jedes Mal erleben!

    Hm….wir halten uns raus, die Berufsschifffahrt hat Vorrang, so ist das nun mal. Nach 30 Minuten ruft der Schleusenwärter uns, die Solaris, per Funk auf, in die Schleuse zu fahren. Das andere Boot müsse auf die Polizei warten! Da ist wohl etwas eskaliert. Das andere Boot möchte aber nicht mehr warten und fährt vor uns in die Schleuse, obwohl die Lichter auf rot springen! Was zur Folge hat, dass der Schleusenwärter auf stur schaltet. Geschleust wird erst, wenn das Sportboot wieder ausfährt, um auf die Polizei zu warten. Der Skipper der „Second Dream“ weigert sich… Erst nach fast einer halben Stunde verliert er die Nerven und fährt aus der Schleuse raus. Und wir können endlich weiter!

    Das ist auch überlebenswichtig. Nicht für uns, aber während wir vor der Schleuse an der Mauer warten, sehen wir eine junge Bachstelze im Schleusenvorkanal flattern. Sie versucht verzweifelt aus dem Wasser zu kommen, aber sie schafft es nicht, die Mauer ist drei Meter hoch! Das können wir nicht mitansehen, wir müssen sie retten.

    Den Bootshaken so lang wie möglich ausgezogen, ein Tuch vorn um den Bootshaken gewickelt und runter, hinten auf die Badeplattform. Tatsächlich krallt sich die Bachstelze an das Tuch und wir legen sie vorsichtig ab. Sie zittert.

    Als sie sich etwas erholt hat, kommt eine andere Bachstelze geflogen, unser kleiner Vogel flattert los - und liegt prompt wieder im Wasser. Inzwischen kommt der Frachter Lutin um die Ecke, der vor uns in die Schleuse einfahren soll. Ein zweiter kommt aus der Schleuse. Trotzdem, wir wollen das Vögelchen retten!

    Wir machen los, fahren an der Mauer rückwärts und erreichen die kleine Bachstelze, die sich wieder sich an das Tuch krallt, sichtlich erschöpft. Geschafft, schnell wieder an der Mauer festmachen, damit der Sog uns nicht abtreibt. Kai füttert das Vögelchen mit den Spinnen, die er an Bord bei uns findet, Thomas zerkleinert Rosinen. Das Tier frisst nicht, aber trocknet in der Sonne. Es erholt sich langsam, fängt an sich zu putzen und zu fiepen, bleibt aber erstmal sitzen…

    Wir fahren mit dem Vogel (!) in die Schleuse ein. Auch in der Schleuse während der langen Wartezeit versucht er nicht wegzufliegen. Wäre auch keine gute Idee, da hätten wir nicht helfen können. Erst als wir vier Kilometer weiter in Remich anlegen, ist die Bachstelze in einem unbeobachteten Moment plötzlich weg.

    Es ist 19:30, das war ein langer Tag. Der Ort hat zwar keinen Hafen, aber einen Stadtanleger, an dem wir übernachten dürfen. Wir legen direkt vor der Brücke an, neben einem Kinderkarussell. Eine verwilderte Hausgans begrüßt uns - eine? Zwanzig! Heute haben wir es mit den Vögeln. Als um 20 Uhr das Gewitter losgeht, sitzen wir zu dritt in einem netten Restaurant an der Hafenpromenade und schauen zufrieden auf die Mosel.

    Heute, Mi., 2.7.. Mosel bergwärts von Konz nach Wasserbillig und weiter nach Remich, Mosel-km 200-206-232, Strecke 32 km, Schleusen 2 (Grevenmacher und Stadtbredimus-Palzem) Fähren 1 (Wasserbillig, unbesetzt), Fahrdauer 6,5 Std., Wetter: sonnig bis 37 Grad, ab 20 Uhr Regen und Gewitter.
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