Tansania

November 2022
A 20-day adventure by Marietta Read more
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  • Day 9

    Krankenhauschaos und Bajajs

    November 15, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute mit Susanna gefrühstückt wie jeden Morgen. Danach schnell zur Andacht, denn ich bin schon spät dran. Der Kreißsaal ist einigermaßen ruhig. Ich sehe viele Patienten, aber noch ist noch keiner so richtig dabei was Geburten angeht. Aber eine möchte dann doch noch ihr 4tes Kind bekommen. Kommt mit MM vollständig und praller Fruchtblase. Als ich diese eröffne, ist sie voller Mekonium. Also hatte das Kind schon Stress, die Herztöne sind das erste Mal gut und beim zweiten Mal nur bei 90spm, allerdings wird kurz gewartet und als die Herztöne steigen sind alle zufrieden. Eine Sectio würde erst in ca 1 Stunde möglich sein, also muss das Kind da jetzt so raus. Die Patientin presst und müht sich ab, aber es passiert nichts. Zu meiner Überraschung lassen sich die anderen darauf ein das ich die Patientin in Seitenlänge lagere und sogar in die Hocke. Es hilft aber alles nichts. Mama Kayombo zieht am Ende eine VE. Schön ist die Geburt nicht. Nsch der VE kommt der Kopf nur bis zur Nase und icj mekre schnell das die Schulter stecken geblieben ist. Ich mcöhte gerne Manöver durchführen, aber Mama Kayombo versucht die Schultern zu lösen und zueht das Kind dann einfach heraus.
    Ich bin gar nicht glpcklich mit der Geburt.
    Das Kind ist sehr schlapp. Herzfrequenz unter 50 und keine Spontanatmung. Also reanimieren wir, ich mache Herzdruckmassage, Sauerstoff ist mal wieder nirgendwo zu finden und der Ambubeutel funktioniert nicht richtig. Irgendwann halte ich es nicht aus und greife ein. Lege das Kind in die richtige Position und übernehme die Beatmung. Ein Glück erholt sich das Kind relativ schnell. Es bleibt an der Beatmung, allerdings wird es einfach auf der Einheit liegen gelassen. Ich lege das Kind mit Sauerstoff zur Mutter und überraschedamit alle. Jetzt muss jeder über das Kabel steigen und die Steckdose fällt halb aus der Wand, aber immerhin können Mutter und Kind bonden.
    Die Holländerinnen sind begeistert.
    Ein Gynäkologe aus einem benachbarten größerem Krankenhaus ist hier um eine Woche die Teams zu begleiten und sein Wissen weiter zu geben. Mit ihm kann ich eine Stunde über Standards in der Geburtshilfe und was man so verbessern könnte diskutieren. Das ist super interessant.
    Er facetimed auch mit seinen Freunden aus Berlin und nimmt mich gleich mit ins Gespräch dazu.
    Eine frühe 30 Woche mit fraglich Wehen kommt in den Kreißsaal. Sie ist bei Aufnahme MM 5cm. Dann wird sie eine Stunde nicht angeguckt. Als der Gynäkologe sie beurteilen soll, ist sie schon MM vollständig und der Kopf auf Beckenmitte. Da sie Zustand nach Sectio ist müsste sie eigentlich sofort eine bekommen, aber das Kind ist schneller und kommt so.
    Alle wollen eine Epi, aber ich merke das der Kopf so kommt. Die Geburt ist total schön, der Damm intakt, dem Kind geht es super. Da sie ein Frühchen ist, wird sie auf die Kinderstation verlegt. Die Mama ist so glücklich damit, daß sie das Kind Marietta nennen will.
    Ich gehe heute schon früher, weil es bei Susanna um 12:30 Mittagessen gibt. Rachel hat Erbsen, Reis und Impala gekocht. Es ist super lecker.
    Wir machen eine Mittagspause und schlafen tief und fest ein.
    Gegen 15 Uhr geht es mit dem Bajaj nach Mbalizi um Geld abzuheben. Völlig verrückt in dieses winzige Gefährt, mit der gebrochenen Scheibe quetschen sich 7 Leute. Was ein Irrsinn.
    In Mbalizi hole ich Geld für die nächsten Tage.
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  • Day 9

    Mbeya

    November 15, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 26 °C

    Von Mbalizi aus geht es mit Susanna, Miriel, Severin, Mara und Rachel nach Mbeya. Es ist super spannend. Man kann nicht einfach den Berg rauf fahren Die Polizei regelt den Verkehr. Entweder fahren die Autos oder die Laster. Die Laster sind sehr alt, überladen und die Bremsen gehen meist nicht. Dadurch sind viele sehr schwere Unfälle entstanden.
    Also ist der Weg schon ein Abenteuer.
    In Mbeya gehen Susanna und die anderen nach Fliesen für das Bad gucken und Rachel und ich gehen auf den Markt.
    Es gibt wieder viel zu sehen. Ich gucke nach Geschenken für zuhause und einem Kitenge für mich.
    Zufällig finde ich sogar ein Kleid das mir passt. Dann aber schnell nach Hause, weil Rachel Nachtdienst hat. Ich esse bei Susanna noch zu Abend und als sie nochmal los muss, bleibe ich noch ein bisschen entspannt.
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  • Day 10

    Ein Glück es gibt Volleyball

    November 16, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 26 °C

    Nach einem guten Frühstück geht es in den Kreißsaal. Hier ist es heute total wuselig. Sehr viele Leute, die Holländerinnen sind auch noch da, ganz schönes Chaos. Es bleibt keine Zeit viel zu Übersetzen und mir fällt es schwer mitzuhalten. Eine Frau bekommt ihr 5tes Kind und ist mitten in der Geburt, aber wir müssen sie liegen lassen und uns einen Vortrag anhören gehen. Das ist hier allen sehr wichtig. Da der Vortrag diese Woche in suaheli ist fällt es mir sehr schwer wach zu bleiben. Ich wäre gerne bei der Frau geblieben. Als wir zurück kommen ist sie immer noch da. Inzwischen ist der Muttermund vollständig, aber die Wehen haben nachgelassen. Ich soll ihr einen Zugang legen. Alle wuseln um mich herum und der frisch von mir gelegte Zugang rutscht wieder raus und alles ist voller Blut. Zähne zusammen beißen und nochmal von vorne. Sie entbindet aber sehr schön, einen großen Jungen 4,2 kg. Die kleine Dammverletzung muss ich selber nähen, heute will gar nichts klappen. Ich bin absolut nicht glücklich mit der Naht.
    Es sind weiter viele Patienten die angeguckt werden müssen. Gleichzeitig bekomme ich Bescheid das mein Trip in den Nationalpark abgesagt wurde. Ich bin echt traurig und gehe erstmal zu Susanna Mittagessen und alles besprechen. Alle sind da: Severin, Miriel, Mara, Nathalie, Joseiah, Hanni, Markus, Susanna und eine Freundin von ihr. Es ist ein echt nettes Essen. Ich beschließe doch in den Nationalpark zu fahren, dann eben alleine. Das schaffe ich schon, auch wenn es ein bisschen teuer ist.
    Ich gehe nochmal kurz in den Kreißsaal, weil ich Lulu versprochen habe, das ich nochmal komme. Zufällig mache ich noch eine Geburt bei einer Frau die ich vorher schon betreut habe. Ohne Arbeitsklamotten, in Zivil. Die Geburt ist super schön und versöhnt mich mit dem wuseligen Morgen. Der kleine Junge wiegt 2,1kg und ist super dabei. Die Mama hat keine Verletzung. Susanna nimmt mich mit nach Mbalizi zu Severin, dort warte ich kurz und kläre die Details der Reise morgen, dann nimmt mich Severin mit nach Mbeya. Wir fahren eine ganz schöne Strecke und kommen beim AMSHA Projekt an. Hier wird sich um problematische Jugendliche und Schulabbrecher gekümmert. Ich bekomme alles erklärt und bin begeistert. Es gibt tolle neue Räumlichkeiten für alle. Es kommen ca 10 Jungs die mit dem Sozialarbeiter, Severin und mir Volleyball spielen. Das Feld ist klein und der Ball ziemlich kaputt, aber ich bin glücklich. Endlich Volleyball! Die Jungs sind gar nicht schlecht. Mein Team gewinnt die ersten zwei Sätze!
    Es wird viel gelacht und gealbert. Nach 2 Stunden und noch ein paar Gruppenfotos geht es wieder nach Hause. Severin und ich unterhalten uns ausführlich über die Kirche und das Leben, gehen noch kurz einkaufen und essen Fleischspieße vom Grill an der Straße. Der Tag heute war richtig schön. Zurück bei Susanna gibt es noch Abendessen. Sogar Markus und Hanni sind da. Mit Susannas beiden Freundinnen spielen wir noch zwei Runden, die ich mal wieder verliere. Ich bin schon ganz aufgeregt wegen meiner Reise morgen! Schnell noch Sachen packen und ab ins Bett.
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  • Day 11

    Auf nach Iringa

    November 17, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute geht es los ins nächste Abenteuer. Mein Herz klopft schon die ganze Nacht. Morgens früh hoch, duschen, und dann zu Susanna Frühstücken um 6:45, um 7 fährt der Bus. Ich hab so Angst den Bus zu verpassen. Aber Susanna bringt mich rechtzeitig hin. Um 7:10 geht es los. Der Bus hält kaum an um mich einsteigen zu lassen, ich sitze am Anfang direkt vorne damit ich nicht im Bus stürze und dann bekomme ich meinen richtigen Sitz. Es riecht etwas nach Urin und es ist komplett voll. Auf den Bildschirmen läuft schlechte Musik. Später wechselt es zu einem noch viel schlechteren Thriller auf Englisch und dann zu Day Shift mit Jamie Foxx. Alles nicht so super. Aber naja die Fahrt soll ja nur 4 Stundeb gehen. Deswegen mache ich auch keine Pipipause, als alle nach 2h halten. Tja stellt such raus das war ein Fehler, denn wir fahren 7,5h. Am Ende halte ich es aber irgendwie durch. Helen vom Safari Büro sagt ich soll am unteren Busbahnhof in Iringa aussteigen, obwohl der obere näher am Hotel wäre. Ich steige aus und stehe mitten in einem Pulk von Verkäufern, die eigentlich dem Bus was verkaufen wollten. Der Moment stresst mich kurz, aber ich atme durch und setze mich in ein Bushäusschen und rufe Helen an. Die lässt sich nicht erreichen.... Ich bekomme wirklich ein bisschen Stress, aber dann sage ich Joseph Bescheid und er Helen und sie schickt jemand der mich abholen kommt. Ich muss noch eine Weile warten, aber dann kommt David, der Guide, der mich auch morgen in den Park begleiten soll. Wir unterhalten uns gut und David bringt mich ins Neema Crafts Hotel. Dort arbeiten Menschen mit Behinderungen und stellen Arbeiten her die verkauft werden. Das Zimmer das ich bekomme ist nett. Im Cafe hole ich mir erstmal was zu essen. Die Angestellten dort sind Taubstumm und man muss seine Bestellung aufschreiben. Ich esse eine Runde Pommes und Avocadotoast und telefoniere mit Mama. Ich hab diese Reise geschafft. Nach dem Essen möchte ich eigentlich eine Runde durch die Stadt spazieren, aber einer der Angestellten winkt mich zu sich, damit ich mitkommen und führt mich in einen leeren großen Raum. Stellt sich raus, dass Diana dort Salsa Unterricht gibt und ich darf mitmachen. Erstmal gibt es ein Warmup und dann Salsa Unterricht. Ich verstehe mich super mit den Mädels und danach gehen wir noch alle zusammen etwas essen und unterhalten uns.Read more

  • Day 12

    Abenteuer Ruaha

    November 18, 2022 in Tanzania ⋅ ☁️ 27 °C

    Morgens frühstücke ich im Hotel und dann gehe ich zu Helen ins Büro. Mein Guide David ist leider krank geworden, dafür fährt mich Vincent. Der muss das Auto noch checken lassen, deswegen gehe ich auf den Markt und besorge ein paar Souvenirs. Danach fahre ich um 9:30 mit Vincent los. Es ist total spannend. Wir brauchen 2 Stunden um in den Ruaha zu kommen. Die Landschaft verändert sich sofort. Erst bin ich ein bisschen besorgt, dass alles einfach nur trocken und verbrannt ist, aber es geht. Um 11:30 kommen wir am Gate an. Ab dem Einchecken haben wir genau 24h im Park. Also auf geht's. Wir machen eine erste kleine Rundfahrt und ich sehe direkt Hippos, Krokodile, Giraffen, Impalas und vieles mehr.
    Zum Mitragessen stoppen wir an einem "Restaurant" und es gibt Reis, Bohnen und Fleisch. Das leider wieder voller Knochensplitrer ist. Danach geht es weiter. Wir checken einmal im Camp ein. Ich habe eine Hütte für mich. Die ist soweit ganz okay. Auf dem nächsten Game Drive sehen wir sogar Löwen, da sehen wir das erste mal andere Leute. Ansonsten fahren wir komplett alleine herum und unterhalten uns gut. Bei den Löwen fahren alle etwas offroad und wir kommen ganz nah ran. Ein wahnsinns Erlebnis. Um 19 Uhr müssen wir wieder im Camp sein. Ich sage zu Vincent, dass es schade ist, dass das einzige was wir nicht gesehen haben Elefanten sind. Und wie bestellt steht kurz vor dem Camp einer am Straßenrand! Im Camp werden wir von einem bewaffneten Ranger eskortiert, weil aus dem Hippo Pool direkt vor den Camp manchmal welche vorbeikommen oder auch Elefanten. Es gibt Spagetti zum Abendessen und dann geht es auch schon ins Bett. Es stellt sich raus das in meiner Hütte leider Kakerlaken sind, was bei mir kurz totalen Horror auslöst, aber ich bin so müde, dass ich trotzdem schlafe.
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  • Day 13

    Safari

    November 19, 2022 in Tanzania ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute geht's zur Runde 2 der Safari. Um 5:30 aufstehen, mit Kakerlaken und Ameisen duschen und um 6:10 nimmt Vincent mich mit. Wir sehen eine große Hippoherde die ihren Pool verlässt, finden im Flussbett eine Löwin die auf Beute wartet. Danach bleibt es erstmal ruhig und wir sehen nicht so viel. Füchse, Zebras, Giraffen. Ich wünsche mir so sehr Elefanten zu sehen. Aber wir müssen zum Frühstück zurück fahren. Dann endlich sehen wir 3 Elefanten im Tal. Wir versuchen näher ran zu fahren und fahren wirklich durch den Busch. Leider können wir die Elefanten nicht von nahem sehen. Aber wir haben total die Zeit vergessen. Wir hätten um 10:00 beim Frühstück sein müssen, jetzt ist es 10:40. Wir fahren zum Frühstück. Gegenüber vom Camp auf der anderen Flussseite ist eine ganze Herde Elefanten mit Baby zu sehen. Ich bin sehr glücklich. Wir essen sehr schnell, checken aus und fahren im 11:10 Richtung Gate. Um 11:45 müssen wir den Park verlassen haben. Sonst muss ich nochmal 24h zahlen.
    Wir fahren super schnell und müssen einmal stoppen da eine Giraffe mitten auf dem Weg steht, als würde sie mich verabschieden.
    Um 11:42 checken wir am Gate aus. Das war knapp. Vincent fährt mit der nächsten Gruppe wieder in den Park und David bringt mich zurück nach Iringa. Mit Vincent hab ich auf der Hinfahrt 2,5h in den Ruaha gebraucht. Mit David bin icj in anderthalb Stunden wieder zurück. Mit richtig Tempo und lauter Raggae Musik. Diese Safari war ein wirklich unglaublicher Ausflug.
    Das einzige was ich nicht gesehen habe sind Elefanten von nahmen. Als ich David das erzähle sieht er außerhalb des Parks am Straßenrand 2 Elefantenbullen und wir halten nochmal an. Jetzt hab ich alles sehen können was ich wollte.
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  • Day 13

    Ohne Volleyball geht nicht

    November 19, 2022 in Tanzania ⋅ ☁️ 21 °C

    Ich bin im Hotel angekommen. Mache eine kurze Pause und Esse etwas. Dann sagen mir Angela und Diana Bescheid, dass sie auch zum Volleyball wollen und mich mitnehmen können. Ihre Vermieter aus England fahren. Ich kann mit und bin absolut begeistert.
    Wir fahren 20 min außerhalb von Iringa. Dort ist eine wunderschöne Farm, mit Pferden und Kühen und einer Molkerei. Diese wird sehr 60 Jahren von weißen geführt. Die haben einen Beachvolleyballplatz im Garten und spielen seit Jahren jeden Samstag richtig ernsthaft. Es sind 5 Teams a 6 Leute. Die ersten zwei Spiele bin ich in den schwächeren Mannschaften und wir verlieren. Aber den anderen gefällt wie ich spiele und blocke und ich komme in eine bessere Mannschaft und wir gewinnen. Die anderen hätten gerne das ich bis zum Turnier nächste Woche bleibe. Angela und Co wollen schon vorher wieder nach Hause, aber eine Gruppe Dänen bietet an mich zurück zu fahren. So können wir wirklich bis Sonnenuntergang spielen. Es ist super schön. Wir fahren mit 9 Leute und einem Hund in einem Jeep für 5 Personen zurück. Fühlt sich wirklich nach Abenteuer an. Ich kann sogar um 20 Uhr im Dunkeln in die Stadt gehen und mir was zu essen holen. Das ist gar kein Problem. Das war ein vollkommen gelungener Tag.
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  • Day 14

    Reiseabenteuer

    November 20, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 25 °C

    Jetzt muss ich wieder die lange Busreise nach Hause antreten. Um 7:40 gehe ich erstmal frühstücken und dann zu Helens Büro. Eigentlich soll sie dort auf mich warten und mich zum Bus bringen, aber sie ist in der Kirche. Stattdessen holt mich jemand mit dem Motorrad ab. Ich habe ganz schön Angst, er trägt einen Helm, ich aber nicht und ich habe den großen Rucksack dabei. Aber er bringt mich sicher zum Busbahnhof. Dort nimmt mich eine Frau in Empfang, die mich zu ihrem Büro, einem kleinen Stand bringt. Ich muss noch eine halbe Stunde auf den Bus warten. Eine nette Familie sitzt neben mir und wir unterhalten uns sehr gut. Dann nehme ich den Bus. Ich bekomme den allerletzen Sitzplatz, ganz hinten und am Gang. Es riecht schlecht und die Luft ist verbraucht, wie soll ich das bloß 8 Stunden aushalten. Ian, ein netter Mann ein paar Reihen hinter mir übersetzt mir die Busansagen. Nach 1h machen wir die letzte Pause für diese Tour. In einem Hinterhof kann ich nochmal auf eine absolut gruselige Toilette gehen. Danach kommen 7,5 Stunden Fahrt. Ein Film mit Jake Gyllenhall und ein super schlechter Indischer Film. Ich schlafe etwas und höre Musik. Eigentlich schaffe ich die Fahrt ganz gut. Dann kommen wir in Mbeya an und zu meinem Entsetzen endet der Bus hier. Ich muss ja aber noch nach Ifisi. Ich bin kurz etwas verzweifelt, alleine auf dem großen Busbahnhof. Ian ist so nett und kümmert sich darum, dass ich mit einem Minibus nach Mbalizi fahren kann. Vor denen hab ich total Horror, sie sind völlig überfüllt und haben oft die schweren Unfälle. Auch jetzt ist es viel zu voll, ich habe etwas Platzangst und alle reden mit mir und über mich auf Suaheli und lachen. Ein sehr unangenehmes Gefühl. In Mbalizi angekommen, muss ich ja immer noch weiter. Mit der Hilfe einer netten Frau, die mit mir im Bus war finde ich irgendwann ein Bajaj und komme endlich am Krankenhaus an. Susanna kommt mir schon entgegen. Erstmal Händewaschen und durchatmen bei einem kühlen Bier. Irre das ich diesen Tag so geschafft habe und nichts schlimmeres passiert ist.
    Zum Abendessen kommen noch die Direktorin des Colleges mit ihren Töchtern. Ich bin nur noch kaputt und will schnell ins Bett.
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  • Day 15

    Nochmal Krankenhaus

    November 21, 2022 in Tanzania ⋅ ☁️ 26 °C

    Endlich wieder bei Susanna frühstücken, und zur Andacht in die Kirche. Ich sage hier schon mal Bescheid, das ich am Freitag nach Hause fliege.
    Danach geht es in den Kreißsaal. Irgendwie ein bisschen wehmütig. Aber heute ist richtig viel los. Ich hab 4 Geburten, die alle ziemlich schön sind. Zweimal Damm intakt, ein kleiner DR den ich nicht versorgen muss und eine Klitorisschürfung, die ich zum Glück auch nicht versorgen muss. Parallel laufen noch 3 Kaiserschnitte und Mama Kayombo hat auch noch 2 Geburten. Eine bei einer Frau, die erst eine Abtreibung und dann eine Totgeburt hatte. Alle haben ganz schön Sorge um dieses Kind. Da Mekonium im Fruchtwasser ist, beschließen sie einen Kaiserschnitt zu machen. Wie immer muss man hier auf einen Kaiserschnitt aber ziemlich lange warten.... daher ist das Kind schneller. Die Patientin ist am pressen und das Kind kommt spontan. Ich gehe mit zur Geburt um sie ein bisschen zu betreuen.
    Mittags gibt es Pommes mit Rachel und gegen 3 gehe ich ganz schön kaputt zu Susanna. Um 5 kommen Miriel, Severin, Mara und Nathalie zum Aerobic und wir kommen ganz schön ins schwitzen.
    Joseiah kommt auch noch vorbei und abends essen wir alle zusammen.
    Als Abschluss noch eine Runde Canasta und dann schnell ins Bett.
    Es ist schon Wahnsinn wie anders das Leben hier ist. Sei es das der Motorradfahrer der einen mitnimmt, die ganze Zeit Nachrichten auf dem Handy schreibt, oder das bei den Minibussen Taschen und ähnliches zur Not am Seitenspiegel oder am hinteren Scheibenwischer mitgenommen werden. Die Busfahrten sind generell eine Kultur für sich. Auch verrückt war, dass im Camp in Ruaha einfach auf einmal ein Hippobulle neben uns im Gebüsch lag, weil sein Pool ihn verstoßen hat. Die Reaktion des Guides war: lass uns mal schnell weiter gehen.
    Auch interessant ist, ist das ständig Strom fehlt. In Mbalizi wird der einfach Tagsüber abgestellt, manchmal kommt er wieder, manchmal nicht. Ich kann hier auch definitiv das Alter der Leute kein bisschen einschätzen, wenn ich mir sicher bin, daß jemand Anfang 20 ist, stellt sich raus die Person ist schon 35, oder jemand sieht aus wie maximal 12 ist aber schon 23.
    Im Kreißsaal ist das Leben aber am unterschiedlichsten. Keine Schmerzmittel, keine Betreuung unter Geburt und wenn die Frauen am Pressen sind kommt mal jemand. Jede Frau bringt eine kleine Plastikwanne mit, falls sie aufs Klo muss. Sie legt sich auf eine Plastikplane und ihre Kitenges. Wenn sie Infusionen oder irgendwas braucht muss ihre Familie das kaufen gehen und bringen. Genauso sterile Handschuhe usw.
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  • Day 16

    Neues Abenteuer

    November 22, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 29 °C

    Da die Zeit bisher ja noch nicht spannend genug war, möchte ich auf die letzten Tage noch etwas erleben. Morgens wird bei Susanna gefrühstückt, dann nimmt Joseph Janet und mich mit nach Matema. Die Fahrt geht eigentlich 3 Stunden, dauert aber sehr viel länger, weil er überall anhält und noch was besorgen muss, oder jemanden mitnimmt oder was abliefert. Auf der Autofahrt sehe ich eine komplett andere Seite von Afrika, Berge, Flüsse, Seen, Bananenbäume, Teeplantagen. Es ist unglaublich schön.
    In Matema angekommen bin ich komplett überrascht. Es sieht aus wie in der Karibik. Ein wunderschöner Strand, blaues Wasser und Palmen. Janet und ich essen zu Mittag und dann ab ins Wasser planschen. Ich bin gespannt wie das wird, Janet ist 16 und wollte gerne mit und ich bin froh wenn ich nicht alleine unterwegs bin. Ihr Mama hat ihr aber das Handy abgenommen also kann die Stimmung auch mal kippen. Tatsächlich ist es aber einfach nur viel Spaß. Gegen 17 Uhr holt und Mario ab. Er ist unser Guide und soll uns zu den Hippopools bringen. Wir wandern 40 Minuten durch die Reisfelder und bewundern den Fluss. Einfach nur malerisch. Hippos finden wir am gewünscht Ort nicht, aber wir geben nicht auf. Es wird eine regelrechte Jagd. Die Hippos sind immer gerade weg, wenn wir an der nächsten Stelle ankommen. Wir können sie hören, aber nicht sehen. Mario organisiert sogar eine Bootstour über den Fluss.
    Nachdem wir bei der nächsten Stelle einfach mal rennen, können wir sie tatsächlich erwischen. Zwei große Hippos direkt am Fluß.
    Danach geht es wieder zurück. Wir sind 3 Stunden gelaufen und müssen jetzt im Stockdunkeln zurück. Aber es hat sich gelohnt.
    Nach dem Essen fallen wir total kaputt in unserem Bungalow in die schönen Betten. Wir haben sogar unseren persönlichen Hausgecko.
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