Botswana 2023

August - September 2023
A 26-day adventure by lightlycoloredlife Read more
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  • Day 2

    Ankunft und mal wieder Organisatorisches

    August 12, 2023 in Namibia

    Die Fahrt nach Frankfurt war unspektakulär und unseren Parkplatz etwas außerhalb vom Flughafen auf dem Gelände des Autokinos in Neu-Isenburg kennen wir schon ganz gut. Preis-Leistung stimmt und wir haben noch nie lange warten müssen. Es gibt nach Namibia eigentlich nur vier realistische Möglichkeiten. Eurowings Discovery direkt ab Frankfurt oder Qatar Airways über Doha bzw. Ethiopian Airways über Addis Abeba oder eine der diversen Airlines nach Johannesburg und von dort mit Airlink nach Windhoek. Da wir dieses Mal noch einiges an Ausrüstung für den Landcruiser im Gepäck haben, hat sich Qatar Airways angeboten, da dort immer pro Person 2 x 23 kg Gepäck inklusive sind. Und so sind wir mit insgesamt 8 Gepäckstücken unterwegs. Wir kommen kurz nach Mitternacht Ortszeit in Doha an und der Weg zum Gate nach Windhoek zieht sich einmal quer durch den ganzen Flughafen, der zu dieser Zeit extrem geschäftig ist. Wir kommen am Gate an und keine zehn Minuten später können wir auch schon einsteigen.
    Es geht durch die Nacht, aber wir machen gleich mal einen Umweg, da Qatar Airways Saudi Arabien nicht überfliegen darf. Also erstmal über die Arabischen Emirate und den Oman und dann erst biegen wir nach Südwesten ab. Als die Sonne aufgeht, erreichen wir die ostafrikanische Küste und überfliegen Zanzibar, Tansania, Malawi und Zambia. Über die Victoriafälle erreichen wir den Luftraum von Botswana und können von oben schonmal unseren Spielplatz für die kommenden Wochen betrachten. Im Flugzeug ist man da ruckzuck drüberweg, aber am Boden und im Tiefsand wird das wohl etwas anders werden.
    In Windhoek kommen wir so gegen 10 Uhr morgens an und werden von einem strahlend blauen Himmel, 10 Grad und Markus begrüßt. Bei Markus auf Glücksland steht der Landcruiser, mit dem wir heute direkt abgeholt werden und können somit selber direkt nach Glücksland fahren.
    Wir wollen zuerst noch zwei Modifikationen vornehmen, die uns beim Tetris in den kommenden Wochen sehr hilfreich sein werden. Die Stühle, die immer sehr viel Platz wegnehmen, hängen wir unsers Dach unter den Einschub für den Tisch und die Sandbleche werden an einer der Klappen zum Pick-Up befestigt. Sieht gleich nochmal abenteuerlicher aus.
    Die Arbeiten gehen aber flott voran und so gegen 14:30 Uhr sind wir schon auf dem nach Windhoek. Wir Übernacht im Urban Camp, welches recht zentral in Windhoek liegt und eine für uns prima geeignete Infrastruktur bietet. Nach etwas Räumerei und Umpackerei sind wir alle reichlich platt und machen uns kurz nach 18 Uhr auf den Weg in Joe's Beerhouse. Ist schon ein Ritual, welches uns am ersten Abend gerne gönnen.
    Satt und müde fallen wir kurz nach 21 Uhr in die Dachzelte und es zeigt sich, das auch die Leiter und das Krabbeln ins Zelt kein Problem für mein Knie sind. Und auch das Kupplungspedal ist keine echte Herausforderung.
    Die Nacht wird frisch, aber nicht zu kalt. Morgens um 8 Uhr hat es noch knapp 8 Grad, aber die Sonne treibt die Temperaturen schnell nach oben. Aber wir haben heute noch ein ganz entspanntes Programm und so wurschteln erstmal vor uns hin.
    5 Personen in zwei Dachzelten ist schon eine Herausforderung, aber unsere Nachbarn leben in ihren Wohnhöhlen noch etwas beengter. Da passen fast 40 Personen in den Schlafanhänger....wow
    Am Nachmittag machen wir noch einige Besorgungen und konsolidieren unsere Packkisten in einer sinnhaften Systematik. In der Theorie versucht man die Dinge thematisch sinnvoll zu packen, aber leider holt einen allzu oft die Realität ein und erfordert dann die Kiste, die ganz hinten und ganz unten gepackt ist.

    Morgen früh müssen wir noch kurz in die Werkstatt, um das Fenster in der Fahrertür reparieren zu lassen, da es nicht ganz schließt und müssen dann auch noch die Verlängerung unserer Namibischen Zulassung abholen, da diese am 31.8. abläuft und wir erst Anfang September wieder aus Botswana zurückkommen werden. Und dafür sollte der Papierkram besser in Ordnung sein. Und danach geht es los Richtung Botswana und über die Grenze und weiter nach Ghanzi....alles in allem 520 km. Hoffentlich klappt alles und wir kommen zeitig aus Windhoek los.
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  • Day 5

    Über die Grenze nach Botswana

    August 15, 2023 in Botswana ⋅ ☀️ 23 °C

    Und wieder mal dauert es länger als gedacht. Morgens noch kurz in die Werkstatt, um das Fenster nochmals reparieren zu lassen, welches sich nicht ganz schließen lässt. Dort war der Wagen schon letzte Woche, aber die gebrauchte Dichtung aus einem anderen LandCruiser hat nur bedingt funktioniert. Ruckzuck war das Problem wieder da. Das ist dann aber auch wieder so typisch Namibia....mir wird sofort (7:30 Uhr) geholfen und um 11:30 Uhr rolle ich mit einer neuen Dichtung, einer runderneuerten Fensterhebermechanik und der Aussage vom Hof, daß uns der Spaß nur die Differenz zwischen gebrauchter und neuer Dichtung kosten wird, da man es letzte Woche falsch eingeschätzt hat. Kostet uns zwar aktuell eine Menge Zeit, aber wenigstens hat man das Problem sehr kulant gelöst.
    Wir haben ca. 530 km vor uns und müssen auch noch eine innerafrikanische Grenze überqueren, was meistens Zeit und oft Nerven kostet. Daher sind wir uns nicht sicher, ob wir es bis zum Einbruch der Dunkelheit nach Ghanzi schaffen. Der Trans-Kalahari Highway, den wir ab Gobabis befahren, ist allerdings in einem prima Zustand, komplett geteert und die Schlaglöcher kann man an einer Hand abzählen. Das hilft deutlich und so sind wir gegen 15 Uhr schon an der Grenze. Ausreise ist immer einfacher als Einreise, aber der Umstand, daß wir letztes Jahr mit unseren Kids schon einen kurzen Tagesabstecher nach Botswana gemacht haben, scheint viele Fragen überflüssig zu machen und dieses Mal will keiner unsere beglaubigten Kopien und Geburtsurkunden etc. sehen. Auch gut und so sind wir in einer Stunde wieder unterwegs.

    Ein eigener Eintrag in diesem Blog wird sich irgendwann mit der Suche nach dem Ort befassen, wo all die von Hand gefüllten Listen aufbewahrt werden, die man an jeder Grenze mit Passnummern, Fahrzeugkennzeichen und sonstigen Daten mehrfach ausfüllen muss. Listen, Listen und noch mehr Listen....und die vielen Stempel nicht zu vergessen. Nur schade, daß uns unser schönes Feuerholz, welches wir noch von der Reise im Januar eingelagert haben, nicht nach Botswana begleiten darf. Wir haben versucht auf alles zu achten, was nicht über die Grenze darf, aber leider das Holz vergessen. Aber so ist das halt, der Rest darf komplett mit.

    Ab der Grenze sind es noch etwas über 200 km bis Ghanzi und wir schaffen es tatsächlich noch bis kurz vor Einbruch der Dunkelheit an der Palm Afrique Lodge anzukommen. Aber wir noch lange nicht drin, da wir erstmal vor verschlossenem Gate stehen....Botswana SIM Karte haben wir noch nicht, die Namibia SIM ist ohne Roaming, Hupen und Schreien hilft auch nichts, aber irgendwann geht dann doch ein Anruf durch und das Tor öffnet sich.
    Da schon im Vorfeld klar war, das wir auch am nächsten Tag noch eine ordentliche Strecke vor uns haben würden, haben wir uns gegen Camping und für ein Familienzimmer entschieden. Die Architektur ist sehr spannend und die Kids sind sofort sicher, das wir auf dem Planeten Tatooine aus den Star Wars Filmen gelandet sind. Kuppelförmige Gebäude und im Inneren zwar aufgeteilt, aber alles nach oben offen. Was akustisch schon sehr spannend ist, weil man Geräusche räumlich nicht einordnen kann und im Bett liegend akustisch das Gefühl hat in der Dusche zu stehen, die aber 5 Meter weit weg ist.
    Heute sind wir dann die restlichen 300 km nach Maun gefahren. Maun liegt am südöstlichen Ende des Okavangodeltas und ist von vielen bekannten Nationalparks umgeben. Wir verbringen den restlichen Tag und die Nacht in der Island Safari Lodge, die etwas nördlich von Maun liegt. Das Okavangodelta ist das größte Binnendelta der Welt. Regenfälle, die zu Beginn des Jahres im Hochland von Angola fallen, fließen langsam durch Angola, Namibia; Zambia und Botswana und erreichen nach vielen Monaten endlich Maun. Dass Wasser ist dieses Jahr sehr spät erst vor zwei Wochen an der Island Safari Lodge angekommen und steigt nur sehr langsam. Somit sind leider aktuell auch keine Bootsausflüge ins Delta möglich, da der Wasserstand hier noch zu niedrig ist. Aber vielleicht sieht das in etwas mehr als zwei Wochen schon anders aus, wenn wir nochmals durch Maun kommen werden. Ganz egal wann und wieviel Wasser in Maun ankommt, es wird nie ins Meer fließen, sondern immer im Delta versickern oder verdunsten. Ein Fluß, der in einer Wüste endet, zieht eine Vielzahl an Tieren an und wir sind schon gespannt, was wir die kommenden Tage sehen werden.

    Morgen geht es nach N´xai Pan (Nx bedeutet Klicklaut, aber da tun sich unsere europäischen Zungen sehr schwer mit) und wir werden die Nacht an den Baines Baobabs verbringen. Viel Natur und viel Einsamkeit und eine beeindruckende Landschaft....aber alles ohne Infrastruktur und Wifi....aber Bericht und Bilder werden folgen.
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  • Day 8

    So tief der Sand...

    August 18, 2023 in Botswana ⋅ ☀️ 23 °C

    Vor dem Start von Maun in Richtung Nxai Pan National Park füllen wir nochmal den Tank bis an den Rand und lassen noch einige Pula aus dem ATM. Pula bedeutet in der Landessprache Setswana „Regen“. Also lassen wir noch etwas Bargeld regnen, bevor wir aufbrechen. Auf der halben Strecke zum Eingangsgate von Nxai Pan passieren wir mal wieder einen der Veterinärzäune. Es wird dieses Mal nur auf rotes Fleisch kontrolliert, um den Ausbruch der Maul-und Klauenseuche zu verhindern. Hühnchenfleisch, Obst, Gemüse, Mich und Feuerholz dürfen ungehindert passieren. Lediglich alle Schuhsohlen müssen noch durch eine Desinfektionsflüssigkeit gezogen werden. Und zum Abschluß fährt man mit dem Auto noch durch eine Grube mit einer undefinierten Flüssigkeit. Somit wären dann auch noch die Safarisohlen des LandCruisers desinfiziert. Nach der Kontrolle sehen wir schon die ersten Elefanten und Zebras neben der Straße.
    Nach etwa 90 Minuten erreichen wir das Gate des Nxai National Parks. Wir bezahlen den Eintritt für die kommenden zwei Tage und treffen einige Besucher, die auf dem Weg aus dem Park heraus sind und die berichten, dass die Wege sehr tiefsandig und beschwerlich sind. Also gleich mal ein Härtetest zu Beginn. Die Übernachtung haben wir bei Baines Baobab gebucht. Thomas Baines war Mitte des 19. Jahrhunderts hier unterwegs und hat 1862 die Insel in der Salzpfanne mit einigen Baobabs bzw. Affenbrotbäume gemalt, was den Bäumen schon vor über 150 Jahren Aufmerksamkeit gebracht hat. Wir wühlen uns die nächsten 20 km durch tiefen Sand, aber mit Hilfe von Allradantrieb und Untersetzungsgetriebe kommen wir relativ geschmeidig voran. Unbezahlbar auch, dass wir die Reifen am Eingang auf 1,5 bar abgelassen haben, um die Auflagefläche zu vergrößern. Kaum vorstellbar, wie Thomas Baines zu seiner Zeit überhaupt an diesen abgelegenen Ort kam bzw. wie er sich hier versorgt hat. Der Weg zu den Baobab Bäumen zweigt nach ca. 20 km nach rechts ab und der Weg wird schmaler, aber deutlich fester. Kurz vorm Ziel erreicht man eine trockene Salzpfanne und der Weg zu den Bäumen führt die letzten zwei Kilometer direkt über die Pfanne. Das erklärt auch, warum die Bäume nur in der Trockenzeit besucht werden können. Schon sehr unwirklich diese majestätischen Bäume in dieser kargen Landschaft zu sehen. Es ergeben sich viele Perspektiven und spektakuläre Bilder.
    Wir haben Campsite B01 bekommen und dieser liegt direkt auf der anderen Seite der Pfanne etwa 800 Meter von den Baines Baobabs entfernt unter einem alleinstehen großen Affenbrotbaum. Es gibt ein sehr simples, aber auch sehr sauberes Plumpsklo und eine Eimerdusche. Das Wasser für die Eimerdusche muss man selbst mitbringen und auch sonst komplett autark sein. Vor unserer Abfahrt war unser LandCruiser in Windhoek im Service und hat neben stärkeren Frontscheinwerfern auch ein Solarpanel spendiert bekommen. Die 260 Watt Solarleistung reichen aus, um den Kühlschrank auch an Ruhetagen komplett betreiben zu können und auch das eine oder andere mobile Endgerät kann am Ende der Welt noch geladen werden.
    Bevor die Dämmerung einsetzt, was auf der Südhalbkugel im August schon sehr früh, so gegen 18 Uhr, der Fall ist, kochen wir und fachen das Lagerfeuer an. Rund um die kargen Salzpfannen gibt es kaum Tiere, also auch keine Beutetiere für Katzen. So können wir den Abend recht entspannt rund ums Feuer sitzen und den unglaublichen Sternehimmel beobachten. Ohne Lichtverschmutzung und bei Neumond bietet sich uns ein grandioser Anblick, der diesen Ort noch magischer macht. Mit langer Belichtungszeit und Stativ lässt sich der Anblick nur sehr begrenzt einfangen, es entstehen aber trotzdem spektakuläre Bilder.
    Der nächste Morgen ist frisch, aber die Sonne wärmt schnell. Wir machen ein gemütliches Frühstück und wollen dann noch weiter nach Norden zum South Camp fahren. Dort hat es ein permanentes Wasserloch und das sollte jetzt in der Trockenzeit doch einige Tiere anlocken. Der Weg ist das Ziel und auf dem Weg hat jemand unendliche Sandmengen angehäuft. Noch beschwerlicher und tiefer als gestern und wir müssen den Weg auch wieder zurück. Am Wasserloch sehen wir allerdings vorher viele Springböcke, Impalas, Gnus, Zebras und viele Strauße. Auch ein Schakal lässt sich blicken und stellt sich sehr fotogen ins Sonnenlicht. Zurück ans Gate sind es fast 40 km und der Allradantrieb muss mächtig arbeiten. Am Gate angekommen machen wir erstmal Mittagspause, weil nach 10 km Teerstraße schon die nächsten 30 km Tiefsand warten.
    Das nördliche Eingangsgate zum Makgadikgadi Pans National Park ist nicht besetzt und lassen wir uns selbst rein. Wir haben noch ein Permit für den Tag, welches wir dann am Ausgang in Khumaga vorzeigen müssen. Der Name unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte „Boteti River Camp“ sagt schon, dass wir uns einem Fluss nähern. Nur führt dieser Fluss zur jetzigen Jahreszeit kein Wasser, aber es gibt einige Pumpstellen, die im trockenen Flussbett gelegene Wasserlöcher speisen. Je mehr wir uns dem Boteti nähern, desto mehr Zebras sehen wir rechts und links des Wegs. Und plötzlich lichtet sich die Strauchlandschaft und wir blicken von einer Anhöhe ins Tal des Botetis. Ein unglaublicher Anblick….Zebras, Gnus und immer wieder dazwischen einzelne Elefanten….so weit das Auge reicht. Wieder mal ein Anblick, den man kaum beschreiben und auch nicht wirklich fotografieren kann.
    Wir fahren teils auf der Anhöhe, teils im Flusstal in Richtung Khumaga. In der Regenzeit muss man dort auf einer schmalen Fähre einzeln über den Boteti übersetzen. Momentan ist der Fluss aber trocken und wir fahren gemütlich durch Flussbett auf die andere Seite. Im Boteti River Camp wollen wir zwei Nächte bleiben und den mittleren Tag entspannt verbringen, da wir in den letzten Tagen doch sehr viel Fahrerei hatten. Wir können uns spontan noch fürs Abendessen anmelden, aber am zweiten Abend werden wir selber kochen müssen, da schon alles ausgebucht ist.
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  • Day 12

    Kubu Island

    August 22, 2023 in Botswana ⋅ ☀️ 28 °C

    Auf dieser Reise in Botswana gestaltet sich das Schreiben des Blogs deutlich schwieriger, als in Namibia. Dort war wenigstens in der Bar meistens eine halbwegs gute Internet Verbindung möglich. Trotz botanischer SIM Karte und ab und zu einer halbwegs gut bestückten Bar, ist die Verbindung zum World Wide Web sehr lückenhaft und langsam, falls überhaupt verfügbar. Daher werde ich jetzt versuchen die letzten 4 Tage halbwegs chronologisch aufzuarbeiten.
    Der zweite Tag im Boteti River Camp war gechillt und zum gut zum Durchschnaufen nach vielen Kilometern auf der Straße. Da wir heute keine Abendessensreservierung ergattern konnten, machen wir uns auf den Weg nach Khumaga, um zu sehen, ob es hier was zu kaufen gibt und idealerweise auch das SIM Karten Guthaben aufzuladen. Erfreulicherweise gibt es nicht weit vom Camp eine Metzgerei und da in Botswana gutes Fleisch voller Fett und Knorpel ist, kann man Rinderfilet relativ günstig erwerben, was unser Abendessen nochmal deutlich aufwertet.
    Den Nachmittag verbringen wir nochmals im Magadigadi National Park, da die schiere Anzahl der Zebras im trockenen Tal des Boteti Rivers so beeindruckend war. Und heute scheinen es nochmal mehr Zebras zu sein.
    Am nächsten Morgen packen wir unseren ganzen Kram und machen uns gegen 10 Uhr auf den Weg Richtung Rakops. Die Reifen sind wieder auf normalen Druck gefüllt, weil wir uns die ersten 250 km des Tages auf Teerstraße bewegt werden. In Rakops machen wir einen Stop in der Ortsmitte. Die Engleton Butcher hatten wir schon vorab per WhatsApp kontaktiert und auf Bestellung bekommen wir 2,5 kg Rinderfilet für umgerechnet knappe 4 EUR pro Kilo.
    Weiter geht es nach Lethlakane, ein Ort der uns durch seine Größe und Infrastruktur sehr positiv überrascht. Das liegt wohl daran, dass in direkter Umgebung drei der größten Diamantenminen der Welt liegen. 25% der weltweit geförderten Diamanten kommen aus Botswana und diese Bodenschätze haben viel zum relativen Reichtum Botswanas beigetragen. In Lethlakane füllen wir Benzin und unsere Gasflasche und finden auch einen gut ausgestatteten Supermarkt.Die nächsten zwei Nächte wollen wir in Kubu Island verbringen. Kubu Island ist eine Insel in der Sua Pan, wo viele Baobab Bäume und noch mehr Felsen eine surreale Landschaft bilden. Aber dies ohne jegliche Infrastruktur und daher füllen wir nochmal alle Vorräte auf. Leider vergessen wir den Brauchwassertank, was uns in der Folge noch ein zusätzliches Abenteuer einbringen wird. Die Anfahrt nach Kubu Island geht relativ gut voran, da die Strecken relativ fest und knochentrocken sind.
    Wir erreichen Kubu am späten Nachmittag und die größte Hitze ist schon durch. Nach dem frühen Abendessen erkunden wir noch Kubu Island zum Sonnenuntergang.
    Der Sternenhimmel ist beeindruckend und es herrscht eine unendliche Stille, obwohl etliche Camp Sites um uns herum belegt sind. Aber es hat genug Abstand, dass man sich problemlos aus dem Weg gehen kann.
    Am nächsten Morgen können wir unsere erste selbst erzeugte Kilowattstunde feiern. Mit dem Solarpanel sind wir etwas mehr autark, besonders im Hinblick auf unseren Kühlschrank, der zuallererst der Fahrt zwar versorgt wird. Der Landcruiser hat eine zweite Batterie, welche auch nachts den Kühlschrank versorgt, aber nur so lange genug Ladung vorhanden ist. Da hilft das Panel dann schon ab den frühen Morgenstunden einiges an fehlender Ladung zu kompensieren.
    Im Laufe des Vormittags stellen wir fest, dass wir das Brauchwasser nicht gefüllt haben. Trinkwasser ist genug da, aber hier in dieser sandigen und staubigen Gegend geht viel Wasser auch für Waschen und Spülen drauf. Also checken wir am Gate, wo es ggf. eine Möglichkeit gibt, den Tank zu füllen. Tshwagong ist ein Castle Post, der ca. 15 km entfernt ist und wo es eventuell eine Möglichkeit gibt. Ein junger Mann fährt mit uns, der zur Zeit an einer neuen Infrastruktur baut, die dann auch in Kubu später Duschen und Toiletten bieten soll. Aber nicht mehr direkt an der Insel, sondern einige Kilometer entfernt.
    Als wir die ersten Hütten des Battle Posts erreichen, sehen wir, dass Elefanten den Wasserbehälter zerstört haben. Und so sieht es auch an den nächsten beiden Hütten aus. Erst einige Kilometer weiter sind wir erfolgreich und dürfen unseren Tank mit Wasser aus einem Bohrloch in 17 Meter Tiefe füllen. Oft ist das Wasser an den Salzpfannen salzig, aber das Wasser schmeckt herrlich frisch und gut. Mit einer aufgeschnittenen Flasche basteln wir noch einen Trichter, damit wir nicht den ganzen Pick-Up fluten. Re a leboga oder vielen Dank.
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  • Day 13

    ...where elephants reign

    August 23, 2023 in Botswana ⋅ ☀️ 29 °C

    Am folgenden Morgen verlassen wir Kubu Island. Ein beeindruckender Ort. Einsam, magisch und extrem staubig. Daher freuen wir uns schon alle auf die Dusche am heutigen Abend. Aber vor der Dusche hat die lokale Infrastruktur noch über 90 km Herausforderung gepackt. Erst eher feste Piste entlang der Salzpfanne, dann wieder Sand, der ab und zu auch zu feinem Staub wird. Oft teilen sich die Spuren und führen dann doc h wieder alle irgendwo zusammen und in die richtige Richtung. Kurz bevor wir die Teerstraße wieder erreichen, holt uns der Defekt ein . Ein Loch war zu tief und der Aufprall zur hart und die Felge hat eine Delle und der Reifen verliert Luft. Dann können wir auch mal testen, wie sich so ein Reifenwechsel in sengender Sonne anfühlt.
    Kurze Zeit später sind wir wieder flott und im nächsten Ort in Nara wird der Schaden auch schnell repariert. Die Stahlfelge bekommt einige gezielte Schläge mit dem Hammer und ist so gut wie neu. Oder sagen wir besser so: ob der Reifen perfekt gewuchtet ist, das merkt man auf den Straßen hier in aller Regel sowieso nicht. Und so nehmen wir die letzten 50 km nach Elephant Sands unter die reparierten Reifen und rollen nach der Abfahrt auf eine Lodge zu, die sich um ein Wasserloch gruppiert hat. Und wie der Name schon sagt, hier gibt es viele Elefanten und man kommt den Tieren sehr nah. Hat ein wenig was von einer Inszenierung, aber irgendwie auch beeindruckend diesen majestätischen Tieren so nah zu sein. Und die laufen auch wie und wann sie wollen über den Camp Site. Also Augen auf, die Elefanten haben immer Vorfahrt.
    Morgens zum Frühstück ist das Wasserloch leer, aber es dauert nicht lange und schon bald kommen die ersten Elefanten aus den Büschen. Wir bauen unsere Dachzelte ab und die unseren Kram ins Auto und sind so gegen 10 Uhr wieder unterwegs. Zur Chobe Forest Camp Site, die kurz vor Kasane liegt. Etwas über 200 km und fast nur geradeaus. Auch hier stellen wir mit Freuden fest, dass es wieder ein Wasserloch gibt, welches sehr nah an unserem Camp Site liegt. Wir sind heute Nacht die einzigen Gäste und direkt auf unserem Stellplatz sind Löwenspuren zu sehen, die wir in der Nacht auch hören werden. Aber zu sehen bekommen wir sie nicht, auch wenn wir die Gegend sehr aufmerksam beobachten.
    Man merkt schon sehr deutlich, das man hier nicht mehr nur Beobachter ist, sondern mitten in der Wildnis lebt. Die Geräuschkulisse in der Nacht ist beeindruckend. Das Auge ist mittlerweile geschult Tiere auf eine weite Entfernung zu identifizieren, aber das Gehör tut sich noch schwer die Geräusche bestimmten Tieren zuzuordnen und auch die Einschätzung zur Entfernung des Geräuschs ist of schwierig. Aber die nächsten Tage werden wir noch einiges an Gelegenheit haben, unser Gehör zu schulen.
    Der Tagesabschnitt heute ist mit knapp 50 km extrem kurz und wir kommen nach einer guten halben Stunde schon in Kasane an. Hier schließt sich der Kreis zu unserer Reise im letzten Jahr. Kasane war damals der östlichste Punkt, dieses Mal wird es der nördlichste Punkt der Reise sein. Wir schlagen unser Zelt in der recht großen Chobe Safari Lodge auf und freuen uns die gesamten Annehmlichkeiten der Lodge nutzen zu können. Ein großer Pool, zwei verschiedene Restaurants, Laundry Service für unsere Wäsche und eine Bar direkt an der Camp Site. Unser Camp Site No. 12 liegt direkt am Chobe River und wir sehen auf der anderen Seite des Flusses schon viele Büffel. Morgen werden wir eine Bootsfahrt entlang des Flusses machen und sicher nochmals viele Elefanten sehen. In dieser gegen im Norden Botswana und den angrenzenden Ländern Zimbabwe, Zambia und Namibia lebt die höchste Konzentration an Elefanten weltweit.
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  • Day 14

    Überblick zur Technik

    August 24, 2023 in Botswana ⋅ ☀️ 29 °C

    Um niemanden mit noch mehr Elefanten zu langweilen, will ich heute mal ein ganz anderes Thema bearbeiten. Was haben wir so alles an Bord, was uns das Leben erleichtert bzw. auch im Notfall sehr hilfreich sein kann. Dazu heute ein Rundgang durch unseren LandCruiser, aber ohne Anspruch auf Vollständigkeit, da sich vieles auch erst mit der Erfahrung ergibt bzw. so ein Projekt nie ganz fertig sein wird. Bilder vom Auto gab es schon genug. Das Basisfahrzeug ist ein Toyota LandCruiser GRJ 79, was eigentlich nur bedeutet, das es sich um einen Fahrzeug mit Doppelkabine und Pritsche (79) handelt. GRJ steht für den Sechszylinder-Benzin-Motor mit 4,0 Liter Hubraum. Baujahr 2014 und aktuell haben wir ca. 250.000 km auf dem Tacho, was im südlichen Afrika und für einen Toyota Landcruiser relativ normal ist nach fast 10 Jahren. Die Pick-Up Fläche ist mit einem Canopy überbaut, welches in alle drei Richtungen geöffnet werden kann und oben drauf sind zwei Dachzelte mit 1,4 m und 1,6 m Breite.
    Im hinteren Ende der Pick-Up Fläche ist etwas erhöht ein Tank für ca. 40 Liter Brauchwasser verbaut. Das ist immer wieder mal sehr nützlich, wenn der Camp Site keine direkte Wasserversorgung hat. Leider ist der Tank grau und undurchsichtig, daher ist der Füllstand immer etwas schwer zu schätzen, was wir neulich in Kubu Island schmerzlich erfahren mussten. An einer cleveren Idee den Füllstand zu ermitteln, arbeiten wir noch.
    Viel wichtiger als Brauchwasser ist natürlich Trinkwasser. Seit dieser Reise haben wir eine LifeSaver Jerrycan an Bord, die sich als sehr praktisch erweist. Fassungsvermögen 20 Liter und durch einen feinporigen Keramikfilter und eine integrierte Pumpe, kann man jederzeit Trinkwasser filtern. Dadurch wird auch der Brauchwassertank quasi zur Trinkwasserreserve. Erspart viele Wasserflaschen, die wir sonst immer mitgeführt haben. Der Keramikfilter hat eine theoretische Lebensdauer von 10.000 Litern und ein integrierter Aktivkohlefilter sorgt zudem noch für einen neutralen Geschmack.
    Unser Kühlschrank auf einem Auszugschlitten fast insgesamt 90 Liter und ist in zwei Bereiche unterteilt, die separat gereglt werden können. Gefrieren und Kühlen, oder aber beide Bereiche als Kühlschrank sind möglich. Während der Fahrt wird der Kühlschrank über eine zweite Batterie versorgt, die auch Nachts Einsprint, sollte man den Kühlschrank nicht ans Netz anschliessen können. Der Kühlschrank kann auch über Bluetooth und eine App gesteuert werden und schützt auch die Batterie vor einer kompletten Entladung. Seit dieser Reise haben wir, wie schon erwähnt, auch noch die Möglichkeit die Batterie bzw. den Kühlschrank über unser Solar Panel zu versorgen.
    Das Panel lagert während der Fahrt direkt neben dem Kühlschrank, um es vor zu viel Bewegung auf der Ladefläche zu schützen.
    Insgesamt 6 staubdicht verschließbare Plastikboxen sind thematisch sortiert und organisiert, aber meist braucht man dann doch die Kiste, die ganz hinten und unten steht. Da hilft auch die beste Organisation nur bedingt.
    Auf der Heckstossstange sind zwei Ersatzreifen montiert, die abgeschwenkt werden können, um Zugang zur Pritsche zu bekommen. Der linke Reifen hat das rückseitige Kennzeichen montiert und am rechten Reifen haben wir unseren Trasharoo befestigt. Der Rucksack auf dem Reifen ist perfekt geeignet um Brennholz oder Mülltüten oder beides zu befördern. Ist auch eine staubige Angelegenheit, da der Rucksack den Umgebungsbedingungen direkt ausgesetzt ist.
    Unter der Decke ist ein Tisch montiert und direkt darunter haben wir aktuell eine Aufhängung ergänzt, um die fünf Stühle aus dem Weg zu haben. Die Logik war, dass man Tisch und Stühle immer gleichzeitig braucht und das hat sich in den letzten Tagen auch so bestätigt. Funktioniert prima und nimmt die sperrigen Stühle aus der unteren Schicht heraus.
    Hinter der Rückbank im Fahrgastraum sind neben Wagenheber und Grillrost noch ein paar hilfreiche Dinge untergebracht, z.B. ein kleiner Kompressor, der direkt von der Batterie versorgt wird und wenn man wieder die Teerstraße erreicht, die Reifen wieder schnell auf normalen Druck bringt.
    Nachdem wir schon bei der ersten Reise an diversen Tankstellen das Gefühl hatten, dass im Hinblick auf Reifendruck nur Hausnummern gemessen werden, haben wir uns auch ein präziseres Messmittel besorgt, um immer auf der sicheren Seite zu sein.
    Auch hinter der Rückbank ist ein Inverter versteckt, der im Zweifel auch mal 220 Volt bieten kann. Das ist gerade um das Macbook zu laden, manchmal ganz hilfreich.
    Da wir kein Satellitentelefon mitführen, haben wir uns von Garmin das InReach Mini gegönnt. Monatlich kündbar, sind wir zumindest über Textnachrichten in der Lage auch in entlegenen Gebieten über Satellit zu kommunizieren. Auch um ab und zu am Ende der Welt die aktuellen Bundesligaergebnisse zu erfragen, ist das Gerät durchaus geeignet.
    Zur Navigation nutzen wir ein Garmin Navi, welches mit den Daten von Tracks4Africa fürs südliche Afrika bespielt wurde und uns bisher nie im Stich gelassen hat. Wirklich eine tolle Datenqualität, die fast jede Unterkunft kennt und im Zweifel kann man dann auch noch mit Koordinaten navigieren.
    Last but by far not least noch die praktischen Helferlein, die der LandCruiser schon von Werk ab verbaut hat. H2 steht für den normalen Antrieb nur auf der Vorderachse. H4 ist der zuschaltbarem Allradantrieb. Und im Untersetzungsmodus L4 kommt man kaum über 40 km/h, aber bringt gewaltig Vortrieb auf beide Achsen. Und wenn das alles nicht hilft, dann lässt sich erst das hintere Differential oder am Ende beide Differentiale sperren. Soweit mussten wir bisher noch nie gehen, aber es ist gut zu wissen immer noch eine weitere Option zu haben.

    Soweit mal der Überblick zu einigem, was wir so an Bord haben. Beim nächsten Mal gingt es wieder Elefanten....Ehrenwort. Aber es kann ab heute einige Tage dauern, bis wir wieder online sein werden, da es morgen in den Chobe National Park, nach Linyanti, Savuti und dann nach Khwai und in den Moremi National Park gehen wird.
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  • Day 18

    Chobe aus verschiedenen Blickwinkeln

    August 28, 2023 in Botswana

    Vom Chobe Forest Camp sind es nur 50 km bis Kasane und unserem nächsten Stopp in der Chobe Safari Lodge. Diese ist ziemlich groß und hat verschiedene Gebäude mit vielen Zimmern und auch einen großen (relativ warmen) Pool und zwei Restaurants. Aber auch der Camp Site ist ziemlich groß und wir bekommen die Site No. 12 zugewiesen, welche direkt am Chobe Fluss liegt. Ein Zaun verhindert hier, das die etwas größeren Flussbewohner, wie z.B. Flusspferde und Krokodile ins Camp kommen können. Direkt am Campingplatz ist auch eine Bar auf einer Plattform an den Fluss gebaut. Die Sedudu Sunset Bar macht ihrem Namen alle Ehre. Sonnenauf- und untergänge sind oft beeindruckend in Afrika, aber mit der zusätzlichen Kulisse der Ausläufer des Chobe Rivers nochmal deutlich schöner.
    Wir haben geplant zwei Nächte in Kasane zu verbringen, um unsere Vorräte vor den nächsten sechs Tagen ohne Zugang zu signifikanter Infrastruktur deutlich aufzufüllen. Und für den zweiten Nachmittag haben wir eine Bootsfahrt auf dem Chobe gebucht. Um etwas flexibler zu sein, haben wir ein eigenes kleines Boot gechartert und sind nicht auf einem der großen Boote gemeinsam mit vielen anderen unterwegs. Das soll sich als Vorteil erweisen, da wir die eine oder andere Sichtung ganz für uns allein haben. Von der Flussseite kommt man besonders den Elefanten und Flusspferden relativ nahe. Aber schon nach der ersten halben Stunde halten wir auf einen breiten Uferabschnitt zu, wo schon zwei andere Boote im Wasser liegen. 5 Löwen liegen mit einigem Abstand, aber gut sichtbar im grünen Gras und dösen in der prallen Sonne vor sich hin. Mehr und mehr Boote versammeln sich an der Stelle und bald beschließen wir, weiterzufahren. Nach etwa 10 Minuten hält unser Fahrer auf das Ufer zu und wir sehen einen weiteren Löwen unter einem Busch. Deutlich näher als zuvor und auch ganz ungestört von anderen Booten. Es scheint ein junger Löwe zu sein, der aber wohl allein unterwegs ist. Zumindest sehen wir keine anderen Löwen in seiner Umgebung.
    Auf der weiteren Fahrt sehen wir etliche Elefanten am und im Wasser und auch eine kleine Gruppe von Flusspferden, die neben dem Fluss liegen und grasen. Da wir relativ zeitig umdrehen und auf der Rückfahrt Richtung Anlegestelle nur noch eine große Herde Büffel am Ufer sehen, sind wir vergleichsweise früh wieder auf Höhe Kasane. Wir fahren etliche hundert Meter an der Anlegestelle vorbei und kommen in einen Bereich, wo der Fluss etwas schneller um viele Felsen im Fluss herum fließt. Hier stehen einige große Bäume am Ufer und auf kleinen Inseln im Fluss, die ganz offensichtlich vielen Vögeln als Schlafbäume dienen. Aus allen Richtungen kommen Pelikane, Kormorane, Ibisse und viele andere Vögel in großer Zahl angeflogen und suchen sich einen Platz für die einbrechende Nacht. Und tolles Schauspiel, dass sich hier bietet und wie so oft zeigt sich, dass die Vogelwelt hier unglaublich vielfältig ist und leider allzu oft übersehen wird.
    Am Abend genießen wird das vielfältige Buffet in der Lodge und lassen den Abend noch an der Bar ausklingen. Den kommenden Morgen versuchen wir halbwegs früh aufzubrechen, da wir die Chobe Riverfront auf der Landseite erkunden wollen. Bis zum Ngoma Gate sind es ca. 75 km, die man quasi immer parallel zum Fluss entlangfahren kann. Jetzt zur Trockenzeit sind breite Teile des Flussbetts trocken und bieten unendlich vielen Tieren Schutz und Futter. Letztes Jahr sind wir diese Strecke an einem Tag von Namibia aus bis Kasane gefahren und wir sind auch dieses Jahr wieder begeistert ob der großen Anzahl an Tieren entlang des Flusses. Wir verlassen den Park am frühen Nachmittag und haben nur wenige Kilometer bis Muchenje, wo wir mal wieder zwei Chalets gemietet haben und die Abwechslung in Betten schlafen zu können, sehr genießen. Ab hier geht es am kommenden Tag wieder in den Chobe National Park. Zum einen für zwei Nächte nach Linyanti, zum anderen für eine weitere Nacht nach Savuti. Linyanti ist etwas ab von der Hauptstrecke. Hier liegen 5 Camp Sites direkt mit Blick auf den Linyanti Fluss nebeneinander. Wir haben CL02 als Site bekommen, welche relativ nah am Dusch- und Toilettengebäude liegt. Das erleichtert die Logistik auch beim Spülen und Kochen. Wir holen Tisch und Stühle aus dem Auto und blicken auf den Fluss, wo auf der anderen Seite Flusspferde faul in der Sonne liegen. Plötzlich sehen wir hinter uns eine Bewegung und ein Elefant kommt direkt auf unsere Camp Site zu und will zum Wasser. Auch wenn die Entfernung, die wir zu Elefanten als Sicherheitsabstand zulassen, im Vergleich zum Vorjahr schon deutlich geringer geworden ist, sind wir mit einer solchen Situation noch nicht wirklich vertraut und schleichen uns langsam zurück ins Auto und ums Auto herum. Unsere Nachbarn sind da schon deutlich cooler und bleiben in ihren Sesseln sitzen, auch als der Elefant keine 5 Meter entfernt vorbeiläuft.
    Als wir unser Zelt aufbauen wollen, stellen wir zu unserem Entsetzen fest, dass zwei Halterungen am vorderen Dachzelt komplett abgebrochen sind. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber wir fahren kurz ans Gate, um herauszufinden, ob es irgendwo eine Möglichkeit gibt, diese Halterungen zu schweißen. Leider ist das nicht der Fall, aber schon die 4 Kilometer haben gereicht, um eine dritte Halterung komplett zu verbiegen. Wir sichern das Zelt mit Spanngurten auf dem Dach der Fahrgastkabine, aber ob diese Konstruktion die nächsten halten wird, bleibt abzuwarten. Aber wir haben im Prinzip keine andere Wahl. Am Sonntag zurück nach Kasane zu fahren, wird uns wenig weiterhelfen. Dann lieber ab morgen mit größter Vorsicht nach Savuti fahren. Dort sind wir dann schon wieder näher an Maun, als an Kasane und in Maun haben wir dann zwei Nächte in einer Lodge gebucht und können das Dachzelt zur Reparatur auch komplett abnehmen. Das werden aber spannende Kilometer bis Maun, da die Straßen in den Parks nicht die besten sind und wir mit weniger Schwung automatisch Gefahr laufen eher auch mal stecken zu bleiben. Den Thrill hätten wir jetzt nicht auch noch gebraucht. Der Aufbau des Zelts geht normal und mit einigen Holzunterlagen versuchen wir die Last auf dem Dach zu verteilen. Der LandCruiser hat eine Line X Lackierung. Das ist eine widerstandsfähige Strukturlackierung, welche sich im Busch gegen Kratzer schon als sehr hilfreich erwiesen hat. So hoffen wir, dass auch die Holzunterlagen nicht allzu viel Schaden anrichten werden und wir es irgendwie nach Maun schaffen.
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  • Day 21

    Über Savuti nach Khwai

    August 31, 2023 in Botswana ⋅ ☀️ 21 °C

    Nach einer Nacht Schlaf und diversen Gedanken zu unserem Dachzeltproblem entscheiden wir uns gegen Mittag am Sonntag doch zurück nach Kasane zu fahren. Wenn. wir am Montag direkt eine Werkstatt finden und die Halterungen geschweißt bekommen und um die Mittagszeit wieder auf der Straße sind, dann können wir es noch rechtzeitig nach Savuti schaffen und fahren nicht mit einer sehr fragilen Struktur auf dem Dach noch weiter in die Wildnis. Kaum auszumalen, was wir machen, wenn uns das Dachzelt mitten im Chobe vom Dach fliegt oder einer der Spanngurte sich aufreibt. Also ist Kasane die vernünftige Entscheidung und wie sich rausstellen wird, auch der mit Abstand bessere Plan. Also zurück auf die Straße und wir kommen gegen 17 Uhr in Kasane an. Eigentlich gibt es ja nix zu feiern, aber wir gönnen uns Hotelzimmer für die Nacht. So sind wir am Morgen auch flexibler und schneller. Schon beim Einchecken bekommen wir einen Tipp und es zeigt sich mal wieder, dass in Afrika immer jermand irgendeinen kennt, der einem weiterhelfen kann. Und so bin ich am Montag kurz vor 8 Uhr nach Kazungula unterwegs. Dies liegt 10 km von Kasane entfernt und hat deutlich mehr industrielle Infrastruktur. KD Engineering nimmt sich des Themas an und zu zweit arbeiten Ken und Richard fast 2 Stunden an unseren Halterungen. Neu schweißen und auch gleich noch jeweils eine Verstärkung einbauen, damit das Problem nicht nochmal auftritt. Kurz nach 11 Uhr sind wir wieder flott und auf dem Weg Richtung Ghoha Gate.
    Wir erreichen Savuti gegen 16:30 Uhr. Der gleichnamige Kanal gibt dem Camp seinen Namen. Leider führt der Kanal seit mehr als 10 Jahren kein Wasser, was wohl auch mit tektonischen Verschiebungen zu tun hat. Daher ist die ganze Gegend sehr trocken und staubig. Wenn der Kanal Wasser führt ist es wohl ein Paradies mit vielen, vielen Tieren. Aber momentan tummeln sich einige Tiere rund um ein künstliches Wasserloch und ansonsten kämpft man sich nur durch sehr tiefen Sand. Selbst die Campsites sind sehr tiefsandig und wenn man nicht aufpasst, bleibt man auch dort direkt stecken.
    Den folgenden Morgen machen wir gar nicht so schweren Herzens auf den Weg Richtung Moremi und Khwai. Der Moremi National Park ragt weit ins Okavango Delta hinein und ist geprägt von der wasserreichen Stellen in einer sehr trockenen Umgebung. Schonmal vorweg gesagt, Moremi wird uns begeistern und zeigt sich als sehr vielfältig, aber auch als sehr herausfordernd. Wir erreichen den Park ganz im Osten und fahren den Khwai Fluss entlang und es zeigen sich irrsinnig grüne Flussufer, die nur so vor Elefanten und Flusspferden wimmeln.
    Aber dann zeigt sich auch gleich die wilde Seite von Moremi. Um auf halbwegs direktem Weg zum North Gate zu kommen, muss man den Fluss queren. Und wir unterschätzen die Querung gleich mal komplett bzw. machen auch den Anfängerfehler das Wasser nicht zuerst zu durchlaufen, um zu sehen, wie tief es wird. Mit zugeschalteter Untersetzung und viel Druck auf dem Gaspedal und Wasser auf der Windschutzscheibe kommen wir grade so durch. Tiefer als gedacht....puh. Da hätte der Urlaub auch abrupt zu Ende sein können. Wir wären aber auch nicht die ersten, die ihr Auto mal so kurz Versenken....aber es geht dann doch alles gut, aber der Respekt vor dem Wasser ist ab jetzt da. An der nächsten Querung kommt uns ein Auto entgegen und der Fahrer läuft beide Spuren ab und das Wasser ist max. 50 cm tief. Also nix wie durch und dann sind wir auch schon kurz darauf auf dem Camp Site am North Gate.
    Wir grillen gemütlich und realisieren schon beim Essen, dass hier eine große Pavianhorde sehr präsent ist. Nach dem Essen und Spülen fallen wir müde in unsere Dachzelte, aber dann zeigt sich auch schon die nächste wilde Seite des Moremi. Eine konstante Geräuschkulisse von Pavianen, Flusspferden und Hyänen wechselt sich ab. Ein Honigdachs, den die Jungs "Alfredo" taufen, macht unsere Mülltonne unsicher. Und mitten in der Nacht schleicht eine große Hyäne um unseren Grill und checkt, ob es noch Reste gibt. Durch den Vollmond in dieser Nacht sieht man doch recht viel, wenn die Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben. Highlight der Nacht sind dann aber zweifelsfrei zwei junge Löwen, die sich für unseren Campingstühle interessieren und diese einige Minuten untersuchen. Mit angehaltenem Atem liegen wir alle in den Dachzelten und starren in die Dunkelheit und stellenfasziniert fest, das wir Luftlinie nur 5 Meter von den Löwen entfernt sind.
    Am folgenden Tag drehen wir noch zwei Runden den Fluß entlang und entdecken auch viele Vögel und auch Hinweise das manchmal auch Zugvögel aus dem Ländle hierher geschafft haben.
    Kurz vorm Abendessen bekommen wir auch wieder Besuch auf unserer Campsite. So richtig entspannt ist man dabei immer noch nicht, aber wir nehmen die Situation schon deutlich cooler als noch in Linyanti.
    In dieser Nacht haben wir dann kurz vor Mitternacht auch nochmal vier Elefanten zu Besuch, die in knapp 5 Meter Entfernung an den Dachzelten vorbeiziehen. Eine weitere irre Begegnung mit diesen sanften Riesen von denen es hier noch so viele gibt.
    Am Morgen machen wir uns auf den Weg nach Maun und fahren aber nicht die direkte Route, sondern über Xakanaka und Third Bridge. Beides sind zwei Camp ganz im Nordwesten des Parks und tief im Delta. Als wir gegen 15 Uhr Maun und das Audi Camp erreichen, sind wir alle sehr froh jetzt zwei Nächte in Zelten mit Betten zu haben und geniessen die Duschen und die vorhandene Infrastruktur. Botswana ist wild, machmal sehr wild.....da tut etwas mehr Zivilisation auch wieder ganz gut.
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  • Day 24

    Fahrtage

    September 3, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir geniessen alle die zwei Nächte in Maun. Eingerichtete Zelte mit Betten und Dusche/WC direkt nebenan sind schon vergleichsweise luxuriös zu den letzten Tagen. Und man merkt auch, dass es durchaus anstrengend war, sich mit der Wildnis und deren Bewohnern Tag und Nacht auseinanderzusetzen. Das Abendessen bei Marc's Eatery ist ein echtes kulinarisches Highlight. Marc kommt aus dem Allgäu und ist seit Anfang der 80er Jahre in Botswana. Die vielen Bilder an den Wänden erzählen viele Geschichten und wir werden sicher wiederkommen, wenn wir mal wieder in Maun sind.
    Jetzt folgen noch zwei eher langweilige Tage. Es gilt Strecke zu machen und die ca. 800 km bis Windhoek sind nicht wirklich aufregend. Am ersten Tag fahren wir bis zur Grenze, die wir gegen 17 Uhr erreichen. Die Ausreise aus Botswana geht flott und auch die Einreise nach Namibia ist recht schnell. So erreichen wir gegen 17:45 das East Gate Rest Camp, welches direkt neben der namibischen Grenzseite liegt.
    Heute sind es dann ab East Gate nochmal ca. 300 km bis Windhoek.
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  • Day 26

    Ordnung und ab in die Wüste

    September 5, 2023 in Namibia

    Den letzten Tag in Windhoek nutzen wir zum Ordnung machen. Einmal alle Kisten und alles Zeug aus dem Auto und vom Staub befreien. Und auch ordentlich dokumentieren, was noch an Bord ist. Sonst bringt man beim nächten Mal wieder alles neu mit und das macht ja wenig Sinn. Und auch die verderblichen Lebensmittel müssen raus, damit die Food Box kein Eigenleben entwickeln kann. Und das leere Auto kommt dann auch noch gleich in die Reinigung. Full House heißt das Programm und da wird dann sogar der Motorraum auf Vordermann gebracht. Sieht fast wie neu aus...
    Zum Abschied treffen wir uns Abends noch mit Johan und seiner Familie in Joe's Beerhouse- Von ihm haben wir damals das Auto gekauft und er hat uns über die Monate auch immer wieder gute Ratschläge gegeben und Kontakte vermittelt. Ein schöner Abend und toller Abschluss für unseren Urlaub.
    Am Morgen geht es über Glücksland, die Farm wo unser Auto dauerparkt, dann an den Flughafen und weiter nach Doha. Da wir uns einen zweiten langen Flug im direkten Anschluss ersparen wollten, haben wir dieses Mal einen Stop-Over in Doha eingeplant und werden drei Nächte im Emirat am Golf verbringen.
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