White Sands Nationalpark

Die Great Divide führt direkt an einigen der schönsten Nationalparks vorbei, wie z.B. dem Yellowstone oder Glacier Nationalpark. Viele weitere sind jedoch ein wenig zu weit weg für einen AbstecherLeia mais
Die Great Divide führt direkt an einigen der schönsten Nationalparks vorbei, wie z.B. dem Yellowstone oder Glacier Nationalpark. Viele weitere sind jedoch ein wenig zu weit weg für einen Abstecher mit dem Rad. Diese dann nicht zu besuchen wäre wie an einem heißen Sommertag an seiner Lieblingseisdiele vorbeizulaufen: grob fahrlässig! Deshalb haben wir beschlossen immer mal wieder die Fahrräder stehen zu lassen und Abstecher nach links und rechts mit dem Auto zu machen.
Unser erster Stopp führte uns dabei direkt von El Paso aus in den White Sands Nationalpark. Die namensgebende Attraktion ist ein viele Quadratkilometer großes Wüstengebiet mit bestem Sand der Marke Fidschi extrafein. Der Albedo-Wert ist dadurch so hoch, dass 80% der Sonnenstrahlen direkt wieder nach oben reflektiert werden. Schotten müssen sich also auch gut an empfindlicheren Stellen eincremen.
Um uns schon mal an die Hitze auf dem Fahrrad zu gewöhnen ließen wir uns natürlich auch gleich zu einer VÖLLIG ungefährlichen Wanderung hinreißen. Fazit: Dünen hochlaufen ist sauanstrengend, runterlaufen saulustig. Und der Mund ist gefühlt nach jedem Atemzug trocken. Überlebt haben wir es zum Glück, dieses Mal.
In White Sands ist übrigens auch eines der großen Raketentestgelände des Landes. Viele Raketen des Raumfahrtprogramms wurden hier konstruiert, aber natürlich auch viele die Bumm machen. Apropos Bumm: der Trinity-Test der ersten Atombombe fand auch nur 100 km entfernt statt. Oppenheimer-Fans wissen Bescheid.Leia mais
Um mit den eigenen Rädern aus Deutschland zum Start der Great Divide zu kommen, gibt es ein zehnstufiges standardisiertes Vorgehen, das von Radexperten aus Deutschland gemeinsam mit der Adventure Cycling Association (ACA) aus Nordamerika entwickelt wurde:
1. Mit den Rädern von Bachhagel nach Giengen.
2. Mit dem Regionalzug nach Ulm.
3. Mit dem IC nach Mainz.
4. Mit den Rädern zu Wolle.
5. Räder in viel zu kleine Kartons quetschen.
6. Mit dem Van zum Flughafen.
7. Mit dem Flieger in die USA.
8. Beim Zwischenstopp die Radkartons abholen und nochmal neu aufgeben.
9. Mit einem Trolley die eingepackten Räder zum Motel schieben.
10. Räder zusammenbauen und ca. 140 km zum Start radeln.
So folgten wir dieser Schritt-für-Schritt Anleitung und ehe wir uns versahen, saßen wir mit unseren zwei Drahteseln in einem überteuerten Motel am Flughafen in El Paso voller Tatendrang, Euphorie und Kopfschmerzen (nur Isabell).
Um uns erst mal langsam an die 37 Grad Außentemperatur zu gewöhnen, brachte uns unsere erste Radtour sage und schreibe 12 Kilometer ins Stadtzentrum von El Paso, wo wir bei dem Couchsurfer Ben und seinen Kindern übernachten konnten.
Nach unserem Tagesausflug zu unserem ersten Nationalpark - White Sands - fuhren wir abends bis an den äußersten Rand der Stadt. Dabei überquerten wir dann die texanische Grenze nach New Mexico, dem ersten Staat der Great Divide. Von dort aus trennten uns nun nur noch eine Tagesetappe mit 105 Kilometern bei 37 Grad durch die Wüste vom offiziellen Start. Was sollte da noch schiefgehen?
Wir hätten da was: ein kleiner Crash nach 4 Minuten aufgrund von Bedienung des Handys während der Fahrt, um die Route zu checken. Glücklicherweise gingen nur Isabells Ortlieb-Tasche sowie ein Stück Haut an Carstens linkem Arm kaputt. Ein paar Tränen des Schreckens, zwei Kabelbinder und 30 Minuten später ging es um 6:20 Uhr dann aber nun wirklich los gen Westen, immer die beklemmende mexikanische Grenze zu unserer Linken im Blick.
Aufgrund der gemeldeten Hitze, waren wir sehr früh und damit als einzige unterwegs. Die Kameratürme in Grenznähe hatten dies natürlich bereits gesichtet und schickten einen Helikopter in unsere Ecke, der über uns wieder Kehrtwende machte, nachdem klar war, dass es sich bei dem verdächtigen Objekt nur um zwei schwitzende Radfahrer handelte.
Und so fuhren wir stundenlang die schnurstracks gerade Straße entlang. Die Highlights waren die regelmäßigen Schwerlasttransporter, zehn Kakteen am Wegesrand, vier Viehgatter und als die Strecke einmal eine kleine Kurve machte.
So richtige Pausen konnten wir außerdem zwecks Mangel an schattigen Plätzen nicht machen, weshalb wir kurz nach der Mittagszeit und kurz vor dem Hitzekollaps in ein Café in Columbus eintrudelten und uns erst mal um unseren Wasserhaushalt kümmerten.
Abends als es kühler wurde, radelten wir dann noch die letzten 5 Kilometer zur Grenze vor, um ein Beweisfoto für die Nachwelt zu schießen, dass wir die Great Divide auch wirklich am offiziellen Anfangspunkt begonnen hatten.Leia mais
ViajanteIch überlege und überlege was die nackte Wade von Wolle zu bedeuten haben könnte. Habt ihr einen Nachlaß bei der Aufgabe der Räder bekommen? Egal, es ist schön solche Freunde zu haben, die mit allen Mitteln helfen wollen.
ViajanteIhr seht nach noch 2 Mützen Schlaf aus! Gastgeber u. Kinder sehen nett aus.
Isabell und CarstenSind da auch gerade frisch aufgestanden und gerade noch dran gedacht ein Foto zu machen, bevor die 3 los mussten!
Die Vereinigten Staaten von Amerika. Ein Land das Markus Lanz so treffend als faszinierend und abschreckend zugleich beschrieben hatte. Aktuellstes Beispiel dafür, wie viel Autokratie eine Demokratie aushalten kann. Aber so kontrovers man auch über die USA reden und denken mag, die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur ist zweifellos unbestritten. Besonders krass konzentriert sich das im Westen des Landes, entlang der Rocky Mountains.
Seit Neuseeland wissen wir, dass es einige Menschen gibt, die verrückt genug sind so ein großes Land zu erwandern. Wir bleiben da zum Glück bodenständig und satteln stattdessen unsere Drahtesel Aurelius und Tiberius. Dank unserer niederländischen Fahrrad-Muse Michiel ist uns auch die Wahl der Strecke nicht schwer gefallen: die Great Divide Mountain Bike Route (GDMBR) oder einfach: Great Divide.
Sie verläuft von Süd nach Nord entlang der Wasserscheide über 4.400 Km von der mexikanischen Grenze in New Mexiko nach Banff in Kanada. Von borealen Nadelwäldern über Steppen bis zu Wüsten ist alles dabei. Mit insgesamt 60.000 Höhenmetern und mehreren Pässen über 3.000 m, ist sogar die ein oder andere alpine Berglandschaft am Start. 90% der Strecke sind unbefestigte Straßen und führen oft durch sehr abgelegene Gegenden.
Kurz: es wird auf jeden Fall ein richtiges Abenteuer, vielleicht unser größtes, aber auf jeden Fall unser längstes. Sei es der Wassermangel in der Wüste New Mexikos, die Eintönigkeit der Steppen Wyomings oder die verfressenen Brummbären von Colorado nordwärts: jeder Abschnitt hat seine eigene Herausforderung. Aber auch das Staunen und die Freude wird nicht zu kurz kommen. Noch fühlen wir uns gut gewappnet und sind gespannt, wie es da draußen wird. Kommt gerne mit und genießt die Eindrücke wenn wir uns in El Paso auf die Räder schwingen.
https://bikepacking.com/routes/great-divide-mou…Leia mais
ViajanteOh wow… ich drücke Euch die Daumen und wünsche Rückenwind, Bären und Klapperschlangen nur im richtigen Abstand, allzeit genug Wasser in den Flaschen und ausreichend Sitzfleisch. 🤘😎 Habt Spaß und viele tolle Erlebnisse. 🤞Ich freue mich über jeden Bericht von Euch 😍🤗
Isabell und CarstenDanke für die lieben Worte, Sven! Das können wir alles sehr gut gebrauchen!😉 Liebe Grüße!
Viajante
😍 was soll ich sagen, traumhaft! Könnte ich stundenlang bummeln ;)
ViajanteFür mich reichen 2 Stunden für die Mumifizierung aber toll sieht es aus. Also nur viel gucken und Staunen.