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Apulien

Mit dem Reisebus die Schönheit Apuliens entdecken Read more
  • Trip start
    April 15, 2025

    Flughafen München

    April 15 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Wir sind früh dran und begeben uns in den Biergarten vom airbräu. Hier ist reichlich Platz auch für die Koffer, die wir noch mit uns führen. Der Kellner kommt und fragt gleich, was wir trinken wollen, als er die Speisekarte auf den Tisch legt. "Ein dunkles Weißbier!" - "Wir haben nur helles Weißbier", ist die Antwort. Beim Blick auf die Karte wird mir dann klar, dass hier wirklich gebraut wird und die Bierauswahl deshalb begrenzt ist. "Kumulus" heißt das Weißbier. "Nimbostratus" wäre dann das dunkle, wenn es das denn gäbe. Da bei uns daheim der letzte Metzger dicht gemacht hat, gelüstet es mich nach Leberkäs. Der ist aber schon aus.
    Auch Münchner Schweinsbratwürstl sind schon alle gegessen worden. Meine Frage, was es denn noch gebe, beantwortet der Kellner mit "Alles andere". Dann also Schweinebraten! Sicher der letzte auf unserer Italienreise.
    Marina schickt ein Ultraschallbild, das aussieht wie ein Kotelett.
    Der Flug startet bei klarem Himmel, über den schneebedeckten Alpen hängen die Cumuli bis nach Italien. Als die Sonne untergeht überfliegen wir die Po-Ebene.
    Zwischenlandung in Rom. Die Raucher werden hier in Terrarien (Fumarien) gehalten.
    Beim Boarding zur Maschine nach Bari bin ich wieder ein Stück gewachsen - statistisch betrachtet. Je weiter unten am Stiefel, desto kleiner die Leute.
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  • Conversano

    Apr 16–23 in Italy ⋅ 🌬 16 °C

    Der Anflug ist holprig, da es stark windet. Im Hotelzimmer steht eine kleine kalte Platte als nachmitternächtliches Nachtmahl. Die Stärkung brauche ich, denn beim Öffnen des Koffers stelle ich fest, dass das Vorhängeschloss am Reißverschluss wegen Materialermüdung eine 100-prozentige Sicherung bietet. Genauer: Eines der drei Einstellräder mit den Ziffern wurde halbiert und gerade die "5", die ich brauche, ist nicht mehr da. Zum Glück kann ich dann doch mit der virtuellen Ziffer den Koffer öffnen und das Krempel-Schloss landet im Abfalleimer.Read more

  • Lecce

    April 16 in Italy ⋅ 🌬 20 °C

    Die Entstehung des Barockstils verdanken wir Neapel in der Zeit der Gegenreformation. Die reichste Stadt im Königreich Neapel, Lecce, übertrumpfte die Hauptstadt mit zahlreichen Kloster- und Kirchenbauten in diesem Stil. Wegen des verwendeten leicht zu bearbeitenden Kalksteins ist alles, was wir für Stuck halten, direkt aus dem Stein gehauen. Säulen sind reich und üppig verziert in der Basilika S. Croce. Die Früchte und die dicken Kinder an der Fassade sind Zeichen von Wohlstand und Reichtum. Im Inneren ist die Kirche, untypisch für Barock, hell von Licht durchflutet. In der Kirche befinden sich gleich mehrere Reliquien.
    Die Kathedrale dagegen ist dunkel und vollgestopft mit sakralen Kunstwerken aus bemaltem Pappmaché und Goldapplikationen. Claudio, unser Reiseleiter, sagt am Altar vom Hl. Antonius, dass in dieser Kathedrale der gute Geschmack verloren wurde.
    An die Passanten werden vor den Geschäften Taralli, das sind kleine Teigkringel aus Weizenmehl, Weißwein, Olivenöl und Salz verteilt. Suchtgefahr!
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  • Otranto

    April 16 in Italy ⋅ 🌬 19 °C

    Der Ortsname wird übrigens auf dem ersten O betont. Hier ist die Adria am engsten und entsprechend oft kam Besuch über's Meer, der dann auch blieb. Nach dem Untergang des weströmischen Reiches bestand hier Ostrom noch weiter. Im byzantinischen Stil entstand zur Zeit der Normannenherrschaft im 12. Jhd. das Mosaik des Lebensbaums in der Kathedrale. 1480 eroberten die Osmanen die Stadt und hinterließen 800 Märtyrer, die nicht zum Islam konvertieren wollten. Im Jahr darauf mussten die Türken allerdings wieder gehen und die spanischen Aragonesen behielten die Herrschaft. Vielleicht wollten die Osmanen ihren Glaubensbrüdern in Granada, den Nasriden, helfen, deren Herrschaft durch die Reconquista der spanischen Könige zu Ende ging.
    Wir verlassen Otranto mit zwei Packungen Taralli.
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  • Ostuni

    April 17 in Italy ⋅ 🌬 18 °C

    Ostuni, die weiße Stadt. Sie ist auf Kalkfelsen gebaut und alle Häuser, außer Kirchen und öffentlichen Gebäuden, werden jedes Jahr mit Kalk gestrichen. Sowohl die Farbe, als auch die kleinen Fenster schützen vor der sengenden Sonne. Heute regnet es und die Steinplatten auf der Straße sind rutschig. Besser tritt man auf die Fugen, die mit Mörtel gefüllt sind.
    Die Füllung einer Tettina della monaca ist Creme Chantilly. Diese Nonnenbrüste gibt es bei Pasquale.
    Die Olivenbäume in der Gegend sind zum großen Teil schon 1000 Jahre alt und wurden von den Normannen gesetzt. Der älteste Baum ist 3000 Jahre alt und trägt noch Früchte.
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  • Monopoli

    April 17 in Italy ⋅ 🌬 18 °C

    Die "einzige Stadt" gibt es schon seit 3000 Jahren. Die 40 000 Einwohner heute traut man ihr gar nicht zu. Sie ist ganzjährig touristisch Anziehungspunkt an der Adria. Auch hier liegen die Haustüren in der verwinkelten Altstadt eng beieinander. Meistens verbirgt sich hinter ihnen eine steile Treppe, die nach oben führt. Die Kathedrale ist reich an buntem Marmor und huldigt einem Wunder, das zur Fertigstellung des Baus führte. Neben den vielen Kirchen für diesen und jenen Heiligen gibt es auch Fegefeuer-Kirchen. Hier werden nur Messen für Verstorbene abgehalten, um deren Purgatorium zu verkürzen. Das ist nicht gratis, vielleicht aber umsonst. Den Spaziergang durch die Stadt beenden wir bei einem Glas Rosato. Der dazu gehörige Toilettengang verrät, dass die Toiletten in den Flugzeugen von italienischen Konstrukteuren erdacht wurden. Die hier wie dort verwendeten Falttüren sind äußerst platzsparend. Der Händetrockner liefert dann nach dem Anschalten den Lärm der Triebwerke dazu.
    Die Heimfahrt führt an riesigen Plantagen vorbei, die mit Plastik-Planen überdeckt sind. Es sind Tafeltrauben, die hier gedeihen.
    Abends sind wir noch nach Conversano gelaufen. Die Stadt ist mit dem Castello und den engen geometrisch angelegten Straßen unerwartet attraktiv. Im Park ruft eine Zwergohreule. Um 19 Uhr ist nicht viel los, doch nachdem wir am Platz vor dem Castello uns zum Essen niedergelassen haben, kommen immer mehr Grüppchen und flanierende Paare vorbei.
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  • Alberobello

    April 18 in Italy ⋅ ☀️ 14 °C

    Die Stadt der Trulli ist seit 1996 UNESCO Weltkulturerbe und deshalb für Besucher aus aller Welt interessant. Die Ankerplätze für Kreuzfahrtschiffe sind nur 1 Stunde entfernt, entsprechend viele Gruppen sind unterwegs.
    Zum Bau des Trullo verwendet man das Gestein an der Stelle, wo er stehen soll. Den entstehenden Hohlraum verwendet man als Cisterne. Fließende Gewässer oder Seen gibt es nicht, da das Wasser im Karst versickert. Die Bauweise mit den im Kreis übereinander gelegten Kalksteinplatten kam wohl aus dem Orient mit Eroberungstruppen, die erfolglos waren und sich nicht mehr wegen des Vorwurfs des Versagens nach Hause trauten.
    Zum Glück ist nur eine Stadthälfte touristisch überlaufen, die andere besuchen wir zuerst.
    Bis 1988 war der Trullo noch ständig bewohnt, in den wir die Köpfe stecken dürfen. Man kann sich auch in einem Hotel diffuso einquartieren. Mehrere verstreut liegende Trulli bilden dabei ein Hotel.
    Im gegenüber liegenden Stadtteil sind die Trulli Geschäfte für Andenken, Wein und Imbiss. Nach dem Besuch der einzigen Kirche mit Trullo-Dach gehen wir zu "Gusto Salumi & Formaggi". Wir essen ein Pasqualino (Brötchen mit Fenchelsalami, Caciocavallo, Sardellen, Thunfisch und Kapern belegt), dazu lokales Bier.
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  • Ölmühle in Cisternino

    April 19 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C

    Schon auf der Fahrt zur Azienda bekommen wir eine Lektion über biologischen Anbau und Beurteilung von Olivenöl. Da die Bestimmungen der EU 2008 gelockert wurden, gilt es besonders aufzupassen. Kaltgepresstes Extra Vergine maschinell extrahiert sollte es sein. Bei der Herstellung und der Lagerung muss die Temperatur stets zwischen 17° C und 27° C liegen. Bei der Verkostung muss die gesamte Mundhöhle benetzt werden und vor dem Schlucken wird Luft zwischen den Zähnen eingesaugt. Gutes Öl kratzt im Rachen, das vergeht aber gleich wieder, sobald man wieder einspeichelt. Hier wird auch Öl aus entkernten Früchten hergestellt, Vorsicht, wenn außerhalb Italiens unfiltriertes Öl mit Fruchtstücken verkauft wird. Das ist der Müll der nach unten im Behälter absinkt.Read more

  • Locorotondo

    April 19 in Italy ⋅ ☀️ 17 °C

    Der einzige Ort in Italien mit 5 "o" im Namen. Von dem Ort auf dem Berg überblickt man das Valle d'Itria, eine Weißweingegend. Die Stadt ist weiß und die Gassen sind sehr eng. Sie gilt als eine der schönsten Italiens. Auch hier liegen die Zimmer der Alberghi diffusi über die Gasse verteilt. Mittags kaufen wir in der Bäckerei La Panega eine Focaccia. Warum gibt es in Deutschland beim Italiener immer nur Pizza?Read more

  • Grotte di Castellana

    April 19 in Italy ⋅ ☁️ 19 °C

    Erst 1938 wurde das Loch im Boden untersucht. Bis dahin galt es als Eingang zur Hölle, das mit Unrat aller Art bedacht wurde.
    Über Treppen gelangt man an den Boden eines riesigen Kessels und sieht über sich die Öffnung zum Tageshimmel. Die Wände bestehen aus Schichten, die einst Meeresboden vor 90 Millionen Jahren waren. Die Bildung einer Spalte von oben nach unten vor 3 Millionen Jahren führte zum Beginn der Auswaschung, die das Höhlensystem heute hat. Auf dem weiteren Weg darf leider nicht fotografiert werden. Bizarre Gebilde heißen Kamel, Eule, Zeigefinger, Stinkefinger , Hörner, Spargel, Eistüte, Bacon. Im Eingangskessel der Höhle finden Vorführungen "Hell in Cave" statt.
    Hinaus geht's mit dem Fahrstuhl. Anschließend ein Espressino: im kleinen Glas, unten Espresso, schwarz wie die Hölle, oben geschäumte Milch, weiß wie himmlische Wolken.
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  • Trani

    April 20 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Kathedrale liegt direkt am Meer, ist romanisch, aber untypisch hoch gebaut. Von hier starteten die Kreuzritter ins Heilige Land samt den Pilgern. Schutzheiliger ist Sankt Nikolaus, der Pilger. Er wird in der Kirche mit hellem Haar normannisch dargestellt. Teile der Vorgängerkirche mit byzantinischer Säulenhalle sind noch vorhanden.
    Im Panificio lassen wir uns Panini belegen für unterwegs
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  • Castel del Monte

    April 20 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C

    Schon von weitem ist der Berg mit den flachen Flanken sichtbar, den das Castel del Monte krönt. Vieles über den Zweck, die Ausstattung, die Benutzung des achteckigen Baus liegt im Dunklen. Sicher ist, dass seine Erbauung 1240 von Friedrich II in Auftrag gegeben wurde. Als Sohn der normannischen Prinzessin Konstanze und des deutsch-römischen Kaisers Heinrich VI war er ab 1198 König von Sizilien, ab 1212 von Deutschland und ab 1220 auch Kaiser, obwohl er mit 4 Jahren schon Vollwaise geworden war. Er wuchs nicht in höfischer Abgeschlossenheit auf, sondern hatte in Palermo auch Kontakt mit der dortigen arabischen Bevölkerung, deren Sprache er auch sprach. Außerdem lernte er Latein, Griechisch und konnte Französisch, die Sprache der Normannen. Für Deutsch brauchte er Übersetzer. 1224 gründete er die Universität Neapel.
    Ob er sich oft in Castel del Monte aufhielt, ist nicht belegt. Ging er hier der Falknerei nach, worüber er ein noch heute beachtetes, wissenschaftliches Standardwerk schrieb? Viel Zeit zum Verweilen dort blieb ihm nicht, da er bereits 1250 gestorben ist.
    Drei seiner Enkel wurden im Castel 30 Jahre lang in Ketten gefangen gehalten.
    Erst im 19. Jhd erforschte man die Geschichte des Kastells.
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  • Bari

    April 20 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Baresi besorgten sich eine Reliquie aus Myra in Kleinasien in Form der Gebeine des Heiligen Nikolaus. Dafür wurde eigens eine Kirche errichtet. Er wurde verehrt, da er das Schicksal von nachgeborenen Töchtern abwendete, indem er ihnen Goldgeschenke zukommen ließ. Die Mädchen wurden nämlich sonst mangels Mitgift für eine Verheiratung ins Bordell geschickt. Er wird deshalb immer mit drei (Gold-)Kugeln dargestellt. Er ist nicht zu verwechseln mit seinem Namensvetter aus Trani! Er ist auch Schutzpatron der Seeleute, der Händler und Diebe, der Apotheker, ganz Russlands und vieles mehr. Frauen ohne Ehepartner bitten ihn um Abhilfe ihres Single-Daseins. In seiner Grabeskirche liegen die Geldscheine vor seinem Abbild massenweise.
    Wir haben hier in der Gelateria endlich italienisches Eis genossen. Unser Reiseleiter Claudio hat dafür immer gute Tipps.
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  • Matera

    April 21 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Die Fahrt führt in ein Gebiet ohne viele Bäume. Hier wird Hartweizen angebaut, der im Gegensatz zum Weichweizen nicht schimmelt. Wir haben die Region Apulien verlassen und sind in der Basilikata.
    Matera ist seit 10500 Jahren ununterbrochen bewohnt und damit eine der ältesten Städte weltweit. Sogar die neolithische Evolution ist hier nachweisbar. Die zeitliche Abfolge der Bebauung erfolgte von oben nach unten mit einem Boom ab dem 17. Jhd. Wegen des fehlenden Grundwassers dienen die Regenrinnen als Wassersammler. Seit 1993 ist die Stadt UNESCO-Weltkulturerbe wegen des Systems der Regenrinnen. Unten bei der ärmsten Bevölkerung ist das Wasser am schlechtesten. Ab 1950 wurde begonnen, die Leute in moderne Wohnungen umzusiedeln. Die Stadt dient oft als Kulisse für Historien- oder Actionfilme. Wir besuchen eine Höhlenwohnung und die Höhlenkirche Santa Lucia (Fotoverbot).
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  • Wangen

    April 22 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C

    Im Hotel in Conversano werden wir im 3:30 Uhr vom Taxi abgeholt und nach Bari gebracht. Man hat uns einen Proviantbeutel mitgegeben, der bis München reicht. Alle Flüge mit Zwischenlandung in Rom sind pünktlich und in München kommen unsere Koffer als erste auf dem Band an. Beim Rewe im Flughafen gibt's Leberkässemmeln, eine perfekte Welt. Am Hauptbahnhof in München sind wir zeitig. Der Wagenstandsanzeiger sieht unseren Wagen Nr. 6 im Bereich C. Als der EC dann einfährt ist die Wagenreihung umgekehrt. Alle vom vorderen Bahnsteig rennen nach hinten und alle vom hinteren nach vorne. Der Zug ist total ausgebucht. Die meisten haben reserviert - wir, Gott sei Dank, auch. In Wangen bleibt der Zug kurz nach dem Bahnhof stehen. Ein Gegenzug befände sich noch auf der eingleisigen Strecke, log der Zugführer. Als der Gegenzug nach einer Viertelstunde nicht kommt, sind es Signalprobleme. Schließlich setzt der Zug zurück, so dass er vollständig im Bereich des Bahnsteigs ist. Man darf den Zug verlassen, sich aber nicht weit entfernen um z.B. eine Zigarette zu rauchen. Drei Zigarren wären auch drin gewesen. Väter schäkern mit ihren Babys, Sportlerinnen machen Stretch-Übungen, Kinder spielen Fangen. Jetzt ist es ein Stellwerkproblem, das die Ursache für den Zwangsaufenthalt ist. Termine werden abgesagt, der Schwiegersohn soll vom Abholbahnhof wieder heimfahren, wichtige Änderungen zur Geschäftsstrategie werden verklausuliert telefonisch aus dem Zug weiter gegeben. Nach zwei Stunden fährt der Zug bis Hergatz. Von dort fahren Busse bis Reutin um die Reisenden hier ihrem Schicksal zu überlassen. Wir sind dann um 18 Uhr daheim und sehen am Busbahnhof auf der Insel eine riesige Menschentraube, die in die andere Richtung nach Hergatz gebracht werden will.

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    Trip end
    April 22, 2025