• Lara Pfleider
Sep – Dec 2018

Llama on the loose

A 87-day adventure by Lara Read more
  • Regentag

    November 4, 2018 in Chile ⋅ 🌧 10 °C

    Ich hatte jeden Tag mit Wanderungen verplant, was naiv war, weil man hier einfach sehr abhängig vom Wetter ist. Heute hat es wieder wie aus Kübeln gegossen und ich hab den Tag im Hostel mit Backen, Zeichnen (ich hoffe, meine Kreativität kehrt zu mir zurück, nachdem ich sie die letzten drei Jahre verkümmern hab lassen) Reden mit den anderen Leuten dort verbracht. War schön, Dinge zu tun, die ich auch daheim machen würde. Hier ist es sowieso sehr heimelig und die Familie des Hostels nutzt auch die Küche und das Wohnzimmer und das macht eine vertraute Atmosphäre.
    Hier lohnt es sich übrigens sehr, Käse bei den kleinen Ständen an der Straße zu kaufen (für Fleischesser ist das Fleisch hier empfehlenswert, die Tiere hier leben auf großen Weiden) und chilenischen Rotwein zu trinken - am besten beides zusammen.
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  • Vulcán Villarica

    November 5, 2018 in Chile

    Nach einiger Überlegung habe ich die Tour zum Vulkan gemacht. Es gibt hier einige Vulkane, aber man braucht immer Schnee- und Eisequipment, um sie zu besteigen. Weiter gibt es bei diesem strenge Bestimmungen, wer ohne Guide hochdarf, da es einer der aktivsten Vulkane Chikes ist (der letzte Ausbruch war 2015). Es war bisher die teuerste Tour, die ich bisher gemacht habe (80.000 CLP für einen Tag ohne Essen - ich bin mit summit chile gegangen und die Oganisation des Ganzen war super). Gestern habe ich schon das Equipment (wieder Steigeisen, Pickel und Schneekleidung) anprobiert, deshalb ging es heute früh direkt los. Da es die ganze Nacht geregnet hatte, lag am Vulkan Einiges an Neuschnee. Wir starteten auf 1500m und wanderten bis zur Spitze auf 2847m. Das Tempo war für mich gemütlich und vom Schwierigkeitsgrad war es auch relativ leicht für mich (ich vergleiche es immer mit Huayna Potosi, vielleicht deshalb). Bis zur Hälfte war es sonnig mit guter Sicht, ab dann ist es zugezogen und immer windiger geworden. Eine Stunde vor der Spitze war der Wind dann so stark, dass sich der Schnee wie Nadeln im Gesicht angefühlt haben - so extrem starken Wind, dass ich mich aktiv dagegen lehnen musste, habe ich noch nicht erlebt. Oben hat man leider nicht viel gesehen, nur kurz, wenn die Wolken aufgerissen sind. Wenn man Glück hat, kann man Lava sehen. Aber der Rand des Kraters ist trotzdem beeindruckend und die gefrorene Lava drumherum; und man kann den Schwefel riechen.
    Zurück im Hostel habe ich zwei getroffen, die etwas später zum Vulkan losgegangen sind und deren Tour wegen des Wetters abgebrochen werden musste.
    Nachdem ich dort so viel unterschreiben musste und nach Vorerkrankungen/Medikamenten gefragt wurde, ist der Vergleich zu Huayna Potosi interessant. Dort musste ich nur zahlen und im Rückblick ist es angesichts der Höhe fahrlässig, sich nicht nach gesundheitlichen Problemen zu erkundigen. Und es war angenehm, nicht alle drei Schritte erstmal verschnaufen zu müssen.
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  • Puerto Varas

    November 7, 2018 in Chile ⋅ ☀️ 19 °C

    Man sieht hier einige deutsche Begriffe (am meisten Kuchen, besonders gut ist der in dem kleinen Örtchen Frutillar nebenan), da die Gegend hier Mitte 20. Jahrhundert mit Deutschen besiedelt wurde.
    Mir gefällt es hier sehr und es gibt unendliche Möglichkeiten zu wandern und zu klettern. Hier bin ich das erste Mal etwas traurig, dass ich mein Motorrad nicht mitnehmen konnte. Es gibt hier tolle Straßen und die Landschaft ist unglaublich - uns dazu kommt man mit dem Bus nicht überall hin.
    Camilla, die Besitzerin des Hostels hat mich spontan, als ich sie fragte, wo ich einen Bus zum Vulkan finde, mit dem Auto hingefahren und sich mir angeschlossen. Wir haben ihren Sohn von der Schule abgeholt - sie hat ihn einfach aus dem Unterricht genommen, und meinte, bei dem tollen Wetter soll er lieber mit uns wandern, als in der Schule zu sitzen.
    Abends hat sie für alle im Hostel Terramoto gemacht - ein Cocktail mit Weißwein, Brandy und Ananassorbet. Die Miscchung hört sich ziemlich wild an, aber hat erfrischend geschmeckt und es war schön, mit allen zusammen zu sitzen und Kartenspiele (vor allen Dingen Franzosen haben immer Karten dabei) zu spielen und sich ein bisschen zu betrinken.
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  • Chiloé

    November 9, 2018 in Chile ⋅ ☁️ 15 °C

    Ich hab mit ein paar Belgiern, die ich in Pucón kennen gelernt habe, ein Auto gemietet, um einen Tagesausflug nach Chiloé zu machen. War sehr angenehm, sich nicht um Busse kümmern zu müssen und man kann in seinem eigenen Tempo reisen und kommt auch an sie weniger touristischen Plätze. Ein Auto wäre perfekt für die Carretera Austral, aber leider würde das mein Budget mehr als sprengen.
    Die Halbinsel erinnert mich ein bisschen an Norwegen - viel Weiden, Schafe und Kühe, das Meer und sie Fährenüberfahrten. Hier gibt es viel frischen Fisch nd Meeresfrüchte. Dass die Chilenen unglaublich hilfsbereit sind, hat man wieder daran gemerkt, dass der Restaurantbestitzer uns persönlich geholfen hat, die Speisekarte zu übersetzten und dazu auch erklärt hat, was er wie zubereitet.
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  • Puerto Montt

    November 10, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 17 °C

    Beginn der Carretera Austral oder Ruta 7! Das ist die berühmte Straße, die an den meisten Stellen noch Schotterpiste ist und bis nach Villa O'Higgins führt. Von dort kommt man nicht südlicher, ohne zuerst mit Fähre und dann zu Fuß nach El Chaltén in Argentinien zu gehen. Dort ist nichts, außer unendliche Natur. Die Route ist nur 1240km lang, aber man braucht Zeit dafür, weil die Straße eng ist uns es viel zu schöne Flecken gibt, um einfach weiter zu fahren. Ich bin gespannt, ob mir die Zeit reicht, sie bis zum Ende zu erleben.Read more

  • Pumalin Park

    November 12, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 8 °C

    Mein erstes kleines Abenteuer. Mit dem Bus von Puerto Montt hat es ca. 8 Stunden inklusive 3 Fahrten mit der Fähre (tolle Ausblicke auf die Fjorde!) zum Pumalin-Park gedauert. Es ist ein privater Nationalpark, der dem Gründer von the North Face gehört. Schön ist, dass man kein Eintritt zahlen muss und es eine Website zu dem Park gibt. Dort habe ich mich gut informiert und beschlossen, den Busfahrer zu fragen, ob er mich am Camping-Platz mit Touristeninfo rauslässt (laut Internet kann man dort eine Wanderkarte und Informationen zu Bussen/Fähren erhalten - deshalb ging ich davon aus, dass es irgendeine Form des Transports in diesem Park gibt) bevor ich zu dem Camping-Platz 30km südlich gehe, von dem aus ich einige Wanderungen starten wollte. Und ich hatte mir innerlich noch für diesen Plan und dafür, dass ich die Fahrkarte für den Bus direk im Bus und nicht im Vorhinein gekauft hab, auf die Schulter geklopft (bin nachts in Puerto Montt angekommen und der Bus fuhr gleich morgens und seit Pucón gibt's so gut wie keine Möglichkeit Karten online zu kaufen, oder Busfahrpläne online einzusehen - ist gut für mein Spanisch, dass ich mich durchfragem muss). Als der Busfahrer mich abgesetzt hatte, stellte ich fest, dass die Touristen-Info geschlossen ist und es hier weit und breit nichts außer Wälder und Berge gibt. So bin ich weiter zum Campingplatz, um dort nach Karten zu fragen. Das Wort Campingplatz ist etwas übertrieben, es war eine Wiese mit Toiletten (dafür in toller Natur) und außer mir war wieder kein Mensch zu entdecken. Zum Glück kam nach einiger Zeit ein Ranger, der mich darüber aufklärte, dass einige Wanderwege und die Info geschlossen sind, weil es noch Off-Season ist. Und dass meine einzige Möglichkeit, aus dem Park zu kommen, Trampen ist. Bis zur nächsten Stadt waren es 60km. Irgendwie fand ich die Aussicht, im Notfall den ganzen Weg mit all meinem Gepäck laufen zu müsden gar nicht so schlimm. Ich hatte genügend zu Essen für ein paar Tage dabei und kann ja jederzeit in meinem Zelt schlafen. Trotzdem hatte ich Glück und wurde gleich am nächsten Morgen von einer englischen Familie, die ein Jahr Auszeit macht, zum Beginn des Wanderwegs, den ich machen wollte (die anderen zwei, die ich machen wollte, sind noch nicht begehbar) mitgenommen. Das war die Wanderung zum Volcán Chaiten - unglaubliche Landschaft. Man sieht noch die gestorbenen Bäume vom letzten Ausbruch in 2008 und Dämpfe, die aus dem Vulkan aussteigen - ziemlich beeindruckend und ich hatte den ganzen Vulkan für mich und musste ihn nicht mit anderen Touristen teilen. Von dort bin ich ca. 20km weiter Richtung Chaíten gelaufen, bis ich wieder Glück hatte und mich jemand mitgenommen (bis dahin sind vielleicht Autos an mir vorbei gefahren, ab Puerto Montt gibt es keine richtigen Städte, sondern nur kleine Dörfer). Mit dem Wetter hatte ich auch Glück, nachts hat es gergenet, aber tagsüber war ws sonnig und ht nur einmal kurz geregnet. Und meine Caming-Ausrüstung ist super, die Nacht im Zelt war besser, als so manche Nacht in einem Hostel. Ich hab in dem Schlafsack bisher kein einziges Mal gefroren, noch nicht mal auf dem Huayna Potosi.
    Alles in allem waren es nur 2 Tage in der "Wildnis", aber allein ist das schon anstrengend und es ist auch nervig, auf Leute, die einen mitnehmen, angewiesen zu sein. Trotzdem war es auch schön, für eine Zeit einsam in der Natur zu sein und einfach, vor mich hinzulaufen, ohne zu wissen, was als Nächstes kommt.
    Hier kommen übrigens meine in Norwegen erworbenen Selbstauslöser-Skills zum Einsatz.
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  • Quelat-Gletscher

    November 13, 2018 in Chile ⋅ ☁️ 6 °C

    Vom kleinen 5-Häuser-Dorf Puyuhuapi direkt am Fjord kommt man durch Trampen zum Quelat-Nationalpark, der für seinen hängenden Gletscher bekannt ist. Hier gibt es auch Möglichkeiten, zu campen und für das, dass es hier nicht viel gibt, sind die Wanderwege im Park gut ausgebaut und ausgeschildert. Leider war der Wanderweg zum Gletscher gesperrt, weil hier die Brücke repariert wurde. Ich hab ein paar kleinere Wanderungen unternommen, aber da es sehr bewölkt war, habe ich den Gletscher leider nicht sehen können. Trotzdem genieße ich die Natur und auch die Einsamkeit sehr. Und witzigerweise findet man auch in den abgelehnten Orten Internt.Read more

  • Cerro Castillo Tag 1

    November 15, 2018 in Chile ⋅ 🌬 0 °C

    Eigentlich wollte ich den 4-Tages-Trek machen, aber der ist wegen Schnee noch nicht begehbar. Das nervt, es ist noch Frühling und entweder die Wege oder Brücken werden noch repariert oder es liegt noch Schnee. Da ist der Herbst wirklich günstiger.
    Ich hab zufällig den Schweizer, der in Puerto Varas im Hostel war getroffen und wir haben dann den 2-Tages-Trek gemacht. Das ist ganz gut, weil er erfahrener im Wandern ist, als ich. Nachts war es mit -8 Grad saukalt und windig dazu, aber das gehört hier wohl einfach dazu.
    Ein Beispiel chilenischer Nettigkeit: wir haben unser ganzes Essen im Bus hierher gelassen und der Fahrer ist extra nochmal zurück gefahren, um es uns zu bringen. Oder wenn ich nach dem Weg frage, bringen mich Leute oft persönlich am mein Ziel.
    Was hier befremdlich ist, dass Touristeninfos keine festen Öffnungszeiten haben, sondern offen sind, wenn grad jemand da ist. Oder manchmal ein paar Tage zu sind. Und man weiß nie, wann das ist. Es ist wirklich schwierig, verlässliche Informationen zu finden. Busse fahren hier auch teilweise nur ein- zweimal pro Woche oder auch nicht, wenn nicht genügend Leute mitfahren wollen.
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  • Cerro castillo Tag 2

    November 16, 2018 in Chile ⋅ 🌬 3 °C

    Der Aufstieg war steil und ging ein langes Stück über ein Geröllfeld, aber das war es trotz der Wolken (wie immer, wenn ich Aussicht auf einen Gipfel haben könnte) wert. Der See ist noch zugefrorenen und weiter oben ist ein Gletscher, das war schon beeindruckend. Und ich habe meinen ersten Kondor gesehen! Hier gibt es auch Pumas, aber es ist sehr unwahrscheinlich, welche zu entdecken.
    Insgesamt sind wir heute 9 Stunden gewandert, ich habe etwas Zweifel, ob ich all mein Zeug bei Villa O'Higgins 22km über die Grenze tragen möchte.
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  • Capillas de mármol

    November 17, 2018 in Chile

    Wir sind direkt vom Bus ins Boot gegangen, weil für die nächsten Tage Regen angesagt ist, um die Marmorhöhlen anzusehen. War eine gute Entscheidung, in der Sonne ist das Wasser noch blauer und der Marmor scheint ein bisschen zu leuchten.
    Die Fahrt mit dem Bus hierher war schon spektakulär mit Blick auf die wunderschöne Landschaft des Lago General Carrera (der zweitgrößte See Südamerikas). Hier sollte man bei Bus-/Autofahrten wirklich nicht schlafen.
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  • Cochrane

    November 20, 2018 in Chile ⋅ ☁️ 14 °C

    Ein Beispiel patagonischer Gemütlichkeit. Gestern abend bin ich hier angekommen und gleich zur Bushaltestelle gegangen, um ein Ticket nach Villa O'Higgins zu kaufen. Der Bus fährt nur 3 mal die Woche und hintrampen ist sehr mühsam. Ich muss auch rechtzeitig da sein um die Fähre zu kriegen und am Tag zuvor muss ich mich bei der Agentur melden. Das heißt, ich muss diesen Bus unbedingt erwischen. Also war ich dort (es gibt sogar Schalter, jede Firma hat ihren eigenen) und die Frau am Schalter meinte, ich könne das Ticket erst heute kaufen und solle um halb 10 wieder kommen. Das habe ich heute gemacht - der Schalter ist geschlossen, obwohl er laut Öffnungszeiten offen sein müsste und ich habe eine Stunde gewartet und die anderen an den Schaltern anderer Agenturen befragt; die wussten nichts und hatten auch keine Telefonnummer. Im Internet ist sowieso nichts zu finden, das habe ich schon länger aufgegeben. Der Besitzer meines Hostels hatte tum Glück deren Nummer, aber natürlich geht keiner ran. Normalerweise wäre das nicht schlimm, hier findet man immer einen Weg, aber in diesem Fall habe ich nicht die Zeit zu warten oder umzukehren. Und hier ist es schon so abgelegen, dass es auch keine anderen Optionen gibt. Ich kann nur hoffen, dass es morgen noch Platz für mich im Bus hat, oder der Schalter heute abend geöffnet ist. Immerhin regnet es heute und ich habe den ganzen Tag Zeit, eine Lösung zu finden.Read more

  • Villa O'Higgins

    November 21, 2018 in Chile ⋅ ☁️ 7 °C

    Es waren noch genau 2 Plätze frei, hatte Glück. Das war bisher die schönste Strecke auf der Carretera Austral. 7 Stunden ging es durch Wälder, vorbei an Flüssen und Seen und immer entlang der schneebedeckten Berggipfel - ohne auch nur einen Menschen oder Häuser zu entdecken. Dort waren auch keine Straßen, die von der Carretera abzweigen. Nur die Schotterstraße und der klapprige Bus (an dieser Stelle empfehle ich dringend für die Fahrt einen BH anzuziehen, die Strecke ist so holprig, dass es unangenehm wird). Hier hätte ich einiges dafür gegeben mit dem Fahrrad, Auto oder Motorrad unterwegs zu sein, um jederzeit anhalten und schauen zu können.
    Villa O'Higgins fühlt sich an, als wäre es das Ende der Welt. Da kann Ushuaia bestimmt nicht mithalten. Hier ist fast nichts und man kommt hier auch nicht mehr so leicht weg. Ich frage mich, was mit dem Land zwischen Villa O'Higgins und Puerto Natales ist, ob das überhaupt zugänglich ist. Die Vorstellung, dass man nach Argentinien muss, um in die nächste chilenische Stadt zu kommen ist sehr unreal.
    Da kommt auch schon das nächste, was schief gehen könnte: die Fähre fährt nur dreimal die Woche und heute konnte sie wetterbedingt nicht fahren. Wenn das Samstag auch so ist, muss ich meinen 3-Tages-Trek am Fitz Roy kürzen. Das ist eben Patagonien, man braucht hier Zeit und Geduld und eine gute Regenjacke.
    Ich hab versucht, ein paar Bilder aus dem Bus raus zu machen, aber leider waren die Fenster sehr verschmiert und verkratzt.
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  • Mist

    November 22, 2018 in Chile ⋅ 🌬 8 °C

    Okay, ich sitze hier tatsächlich fest. Es schneeregnet und windet abwechselnd und der Hafen ist deshalb über das Wochenende gesperrt. Hafen ist eine Übertreibung, es gibt nur ein Boot, das hier dreimal die Woche anlegt. Hier komme ich anders nicht weg. Die Tage werden mich meine Wanderung zum Fitz Roy kosten, das ärgert mich. Und hier gibt es nichts zu tun. Das Internet ist zu schlecht, um mehr als Whatsapp und meinen Blog verwenden zu können und ich habe sämtliche Reiseführer gelesen, schon öfters gebacken und gezeichnet. War sogar vier Stunden wandern (gnädigerweise hat es währenddessen nur genieselt). Aber da ich nicht die einzige bin, die auf die Fähre wartet, müssten sich Leute finden, mit denen man Kartenspiele oder so spielen kann. Ganz interessant ist, dass hier nur ältere Menschen sind, keine mehr, die annähernd in meinem Alter sind. Obwohl die Grenzüberquerung hier die schwierigste und körperlich anspruchsvollste ist.
    Zurück fahren und über Chile Chico über die Grenze gehen macht auch keinen Sinn. Um dort hinzugelangen brauche ich drei Busse, also drei Tage und die Busse fahren auch nur dreimal die Woche. Und von Chile Chico nach El Chaltén brauche ich im günstigsten Fall einen Tag.
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  • Das Ende der Carretera

    November 25, 2018 in Chile

    Die Fähre fährt morgen! Ich bin ganz froh, dass es morgen weiter geht, weil es sonst echt knapp geworden wäre. Außerdem gibt es seit gestern auch kein Gemüse oder Obst im Laden, weil der nur einmal wöchentlich beliefert wird. Dafür hatte ich ein paar schöne, gemütliche Tage mit tollen Leuten hier. Hab viel für die anderen gekocht und gebacken bzw back- und kochimprovisiert und wir hatten viel Spaß miteinander hier mitten im Nirgendwo. Ich war heute alleine wandern und bin keiner Menschenseele begegnet und bin einfach vor mich hingelaufen und hab die Natur auf mich wirken lassen, das hat mir gut getan.Read more

  • Niemandsland

    November 26, 2018 in Chile

    Ich hab es gar nicht glauben können: als ich aufgestanden bin hat die Sonne geschienen und die Fähre ist tatsächlich gefahren. Erst vorbei an kleineren Bergen, die später immer größer wurden und schließlich vorbei an Gletschern, bis der Kapitän an Eisbergen vorbei manövrieren musste. Oben blauer Himmel, unter uns der türkisfarbene See. Und wir auf unserer Nussschale, die beständig auf den Gletscher zusteuerte. Ich kam mir immer kleiner vor, desto näher wir an den Gletscher kamen. Er ist riesig und man konnte ihn sogar hören. Wir waren 20 Personen auf dem Boot, sonst war niemand dort. Es gab Whisky mit Gletschereis, so nah sind wir rangefahren. Und deshalb kommt man hier auch nicht südlicher, weil das alles Eisfeld ist. Es war überwältigend und gleichzeitig war mit etwas wehmütig zu mute, weil das was ich in den letzten Wochen an Abgeschiedenheit hier erlebt habe, hier nie wieder so erleben werde. Auch hier wird alles touristischer. Und auch der Gedanke, dass es irgendwann keine Orte mehr auf dieser Welt gibt, die nur schwer zugänglich für Menschen sind, deren Geheimnisse noch keiner entdeckt hat, ist traurig.
    Um 17 Uhr sind wir in Candellaria Mansilla angekommen, von wo aus es 22km Fußmarsch durch Niemandsland zwischen der chilenischen und argentinischen Grenze sind, bis man zum Lago del Desierto kommt, von wo man ein Boot nehmen kann und später einen Bus nach El Chaltén. Und da der Mann, der anbietet, Rucksäcke mit einem Geländewagen bis zur Hälfte zu fahren (ab dort ist der Weg nur noch zu Fuß begehbar) nicht da war und das Wetter schön, beschloss ich einfach loszulaufen, weil das in zwei Etappen definitiv trotz meiner zwei Rucksäcke machbar ist. Hab mich mit einem der Leute aus dem Hostel zusammengetan. Wir sind tatsächlich noch 16km gegangen, da es noch hell war und der Weg durch den Wald schön war. Ein komisches Gefühl, zu wissen, dass alles hier zu keinem Land gehört. Um 21 Uhr haben wir unsere Zelte aufgeschlagen, an einer Stelle mit einem unglaublichen Ausblick auf dem Fitz Roy. Im Sonnenuntergang war der Anblick magisch.
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  • Argentinien!

    November 27, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 18 °C

    Die letzten 6km waren die härtesten und wir sind früh los weil es nachts wieder saukalt war (das Wasser auf meinem Zelt war gefroren - kein Frost, sondern richtig).
    Insgesamt sind wir auf den 22km zwei anderen Menschen begegnet.
    Ich würde es auf jeden Fall wieder machen, auch wenn ich nochmal in paar tage warten muss!
    Hier ist noch ein Bild davon, wie sehr der Whisky uns niedergebügelt hat. War eine ordentliche Portion!
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  • Fitz Roy Tag 1

    November 28, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 13 °C

    Da das Wetter nach wie vor super ist, habe ich sämtliche Pausentage kurzerhand gestrichen und habe mich Katie und Viktor, die ich in Villa O'Higgins kennen gelernt habe, zum Campen in dem Bergen nd Wandern um den Fitz Roy angeschlossen.
    El Chaltén ist eine kleine Stadt, man kann sie zu Fuß in 20min durchqueren. Hier sieht man viele Touristen in Wanderausrüstung rumlaufen und es kommt mir hier nach der Einsamkeit sehr hektisch und geschäftig vor. Aber ich genieße es, dass es hier kleine Cafés gibt.
    Nachts war es beim Campen nicht mehr ganz so kalt, aber um die 0 Grad hatte es. Durch das Campen in dem Bergen konnten wir etwas vor den Tagestouristen uns geführten Touren (wer auch immer sowas macht, die Wege sind sehr gut erkennbar und ausgeschildert und nichts sonderlich anspruchsvoll) fliehen. Und es ist einfach superschön, in der Natur zu schlafen, Wasser aus Flüssen zu trinken und alles hat eine andere Geschwindigkeit, ich hab keine Uhr und brauch auch keine dort.
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  • Fitz Roy Tag 3

    November 30, 2018 in Argentina

    Es ging wieder früh los. Wir sind um halb 5 aufgestanden, um den Sonnenaufgang oben an der Laguna de los tres mit Blick auf den Fitz Roy zu erleben. Da die Sonne sehr früh aufgeht, haben wir uns ein Wettrennen mit ihr auf dem steilen Pfad vom Camping-Platz zur Lagune geliefert und sind gerade rechtzeitig oben gewesen. Es war sehr windig und eiskalt, aber der Anblick war magisch, da vergisst man alles. Wirklich alles. Und die Zutaten dafür sind wenige: ein 3400m hoher Stein, etwas Sonne, zwei Beine und mindestens ein Auge.Read more

  • Torres del Paine W-Trek Tag 1

    December 3, 2018 in Chile ⋅ 🌧 1 °C

    Morgens hat es geregnet, aber bis ich dann mit Bus und Katamaran am Beginn des Treks (übrigens 13000 CLP nur für den Bus hin und zurück, 20000 für den Katamaran und 21000 für den Eintritt in den Park, das ist ganz schön teuer, vor allen Dingen, weil man auch nicht Wildcampen darf und für die Camping-Plätze im Schnitt 12€ pro Nacht zahlt und das wenn man sein eigenes Equipment dabei hat) war, hatte es aufgehört. Die Sonne scheint und vom Beginn zum ersten Campingplatz sind es 3,5h bzw. 11km - das ist ganz gut zum Einlaufen. Das schwierigste an der Sache ist eigentlich der Wind und mit dem großen Rucksack mit Essen für 5 Tage bietet man viel Angriffsfläche und muss an Stellen, wo es seitlich runter geht, wirklich aufpassen. Immerhin ist der Campingplatz etwas im Wald und geschützt. Außerdem gibt es sogar Klos, Klopapier und mein persönliches Highlight - Seife. Man könnte sich sogar WLAN kaufen. Ich glaube, das ist in den letzten Jahren um Einiges kommerzieller geworden, als es mal war. Aber es ist nicht so voll, wir ich gedacht habe, die Menschenmassen verlaufen sich ein bisschen auf dem Weg.Read more

  • Torres del paine W-trek Tag 2

    December 4, 2018 in Chile ⋅ ❄️ -2 °C

    Heute bin ich näher zum Grey-Gletscher gelaufen - umwerfend! Ich hab sogar das Knacken laut gehört und bin auf der Strecke nicht vielen Menschen begegnet. Und es ist verrückt, wenn man schon vorstellt, dass dieser Gletscher mit dem O'Higgins-Gletscher, zu dem wir mit der Fähre gefahren sind, über ein 300km großes Eisfeld verbunden ist. Das ist wirklich mächtig.
    Das Bild mit den Zelten ist vom Paine Grande Camping-Platz, hier ist schon einiges los.
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  • Torres del paine W-trek Tag 3

    December 5, 2018 in Chile

    Heute war der längste Tag mit 28km Gehstrecke, davon 15 mit dem großen Rucksack. Hat sich aber sehr gelohnt und bisher hab ich unverschämte Glück mit dem Wetter gehabt. Hoffentlich habe ich das auch Freitag, ich würde gern nochmal einen so phänomenalen Sonnenaufgang erleben. Halb so schön wäre schon super.
    Und mit dem Essen hab ich auch alles richtig gemacht, heute waren Snacks echt wichtig. Hab zwei Bleche Cookies gebacken und mitgenommen, nachdem ich am Fitz Roy zu wenig Snacks hatte. Snacks are for your heart and for your soul, wie der Franzose, mit dem ich die Grenzüberquerung bei O'Higgins gelaufen bin, sehr treffend gesagt hat. Und außerdem kann man Snacks gut mit anderen teilen und im Notfall auch als Mahlzeit essen, sollte irgendwas mit dem Camping-Kocher sein. Zu Snacks zählt auch Wein, für besonders widrige Tage oder wenn es einen Gipfel zu feiern gibt. Macht auch im Notfall satt und selbst der chilenische Wein aus dem Tetrapack ist trinkbar.
    Und ich hab mir einen Schlafsack gemietet, weil ich in meinem immer gefroren hab. Nachdem ich festgestellt habe, dass die Comfort Zone nur bis 9 Grad und Risk bis 5 Grad geht, wundert es mich nicht, dass ich beim Cerro Castillo bei -8 vor Kälte nicht schlafen konnte. Hier hab ich bisher zum Glück wirklich gute Nächte gehabt.
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  • Torres del paine W-trek Tag 4

    December 6, 2018 in Chile ⋅ 🌧 3 °C

    Da es heute nur 6 Stunden mit dem großen Rucksack zu laufen waren, habe ich ausgeschlafen und mich dann ein paar norwegischen Krankenpflegerinnen, denen ich auf dem Trek immer wieder begegnet bin, angeschlossen. Jetzt gilt es nur noch, auf gutes Wetter für den Sonnenaufgang zu warten. Leider sind es vom Camp 2h bis zur Lagune, das heißt ich muss um 3 Uhr los. Aber es ist morgen der letzte Tag, da ist mir das egal. Was mich eher ärgert ist, dass man hier nicht mit dem Gaskocher kochen darf und nur warmes Wasser bekommt und dass Duschen und die Toiletten extra kosten. Und ich zahle dafür, dass ich mein Zelt aufstellen darf schon 20 US Dollar. Aber das können sie machen, weil die Anzahl der Personen, die in den Park dürfen beschränkt ist und es strenge Auflagen fürs Campen gibt und Ranger das kontrollieren. Da war das Campen am Fitz Roy wesentlich schöner und dort waren wesentlich weniger Leute.Read more

  • Torres del paine W-trek Tag 5

    December 7, 2018 in Chile ⋅ 🌧 3 °C

    Schon der letzte Tag. Die Zeit vergeht wie im Flug. Bin um 3 aufgestanden, da es vom Camping-Platz 2h bis zu den Torres ist und ich nicht wieder wie beim Fitz Roy hochrennen wollte, weil meistens die Zeit, die als Sonnenaufgang angegeben wird, die Zeit ist zu der die Sonne vollständig aufgegangen ist. Und die schönsten Farben sieht man meiner Meinung zu Beginn. Zum Glück bin ich gleich ein paar anderen, denen ich mich anschließen konnte, über den Weg gelaufen. Eigentlich habe ich seit ich hier bin keine Angst im Dunkeln, aber seit der Ranger mir gestern gesagt hat, wenn mir ein Puma über den Weg läuft (was nachts anscheinend häufig passiert, weshalb man offiziell nachts nicht im Park wandern darf), soll ich mich groß machen und ihm nie den Nacken zeigen, hatte ich doch Sorge, einem zu begegnen. Oder der Ranger hatte seinen Spaß, Touristen zu verarschen. Jedenfalls sind wir keinen Pumas begegnet und das frühe Aufstehen hat sich sehr gelohnt. Hatte wieder echt Glück mit dem Wetter. Dieses Mal hab ich auch den Schlafsack dabei gehabt und wir haben es uns hinter einem Felsen - es war so windig, dass über dem Wasser kleine Windhosen waren - gemütlich gemacht und den Sonnenaufgang und die Torres bewundert. Ein schöner Abschluss der letzten 5 Tage.Read more

  • Ushuaia - das Ende der Welt

    December 10, 2018 in Argentina ⋅ 🌧 12 °C

    Das war meine vorletzte große Busfahrt mit 12h und sie hat mich nicht enttäuscht und noch einen südamerikanischen Klassiker gebracht. Nach 3h wurden wir einfach im Nirgendwo rausgelassen und uns wurde gesagt, wir sollten an der Straße auf den Verbindungsbus warten. Da hat man gemerkt, welche der Touristen schon länger hier unterwegs sind und welche nicht. Und tatsächlich - nach einer halben Stunde tauchte ein Bus auf und hat uns eingesammelt. Die Fahrt ging durch ewige tundraartige Landschaft, wo Schafe und Guanacos auf Grasflächen, so weit das Auge hat reicht, grasten. Ab und zu mal ein Haus in der Ferne - sonst 12h kang nichts. Sehr passend für eine Fahrt ans Ende der Welt.
    Und noch ein Klassiker: ich hab meine Visa-Karte wohl verloren, zumindest ist sie nicht mehr bei mir. Natürlich kurz vor der Heimreise. Und natürlich hab ich kein argentinisches Geld und chilenisches auch nicht mehr. Und meine Girokarte funktioniert noch nicht mal daheim bei allen Automaten und eine Karte schicken lohnt sich auch nicht mehr. Zum Glück sind die Norwegerinnen auch in Ushuaia und können mir Geld leihen, bis ich eine Lösung habe. Aber es kotzt mich trotzdem an, nachdem ich immer aufpasse und bisher nichts verloren hab und es nur noch 11 Tage sind.
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