Christchurch & Merry Christmas
24 december 2024, Nieuw-Zeeland ⋅ ☁️ 18 °C
Zu diesem besonderen Tag gibt es heute mal einen sehr kurzen Beitrag, da ich ihn sonst nicht vor den nächsten 4 Seetagen posten kann.
Wir haben heute zum Heiligabend einen sehr schönen, ruhigen und entspannten Tag in Christchurch verbracht. Es ist sehr schön zu sehen, wie die Stadt zwar sehr langsam, aber dafür Stück für Stück nach dem verheerenden Erdbeben von 2011 wieder aufgebaut wird. Die Kathedrale soll bis 2028 vollständig rekonstruiert werden. Die Innenstadt lädt schon jetzt wieder zum verweilen und bummeln ein. Besonders gut gefallen haben uns der River Market mit vielen coolen Restaurants und der Margaret Mahy Family Playground, auf dem die Kinder schön gespielt haben, während wir einen Kaffee in der Sonne genossen.
Neuseeland war wie immer eine Reise wert. Und ich freue mich schon jetzt auf unsere Rückkehr!
Gerade machen die Kinder noch einen kurzen Mittagsschlaf, um fit für den Abend zu sein. 18:15 Uhr kommt der Weihnachtsmann an Bord. Und danach gibt es noch eine große Weihnachtsgala. Danach freuen wir uns sehr auf ein paar Seetage zum entspannen.
Wir wünschen Euch allen ein besinnliches, glückliches, schönes und gemütliches Weihnachtsfest. Mich freut es sehr, dass so viele von Euch immer noch unsere Beiträge verfolgen und regelmäßig reinschauen. Auch möchte ich nochmal die Gelegenheit nutzen Danke zu sagen. Danke an alle von Euch, die uns während unserer Reise unterstützen. Und dafür sorgen, dass wir hier absolut sorgenfrei unterwegs sein können.
Auch wenn wir noch immer nicht reisemüde sind freuen wir uns schon sehr, euch alle im neuen Jahr gesund und munter wieder zu sehen. ❤️ Ines, Lara, Valli und MartinMeer informatie
Sydney
29 december 2024, Australië ⋅ ⛅ 22 °C
Die Erwartungen an die Hauptstadt des Bundesstaats New South Wales waren groß. Dass sie aber so weit übertroffen werden, hätte ich nicht erwartet.
Unser Weg nach Down Under war sehr entspannt - wir genossen die ruhigen Weihnachtsfeiertage auf See und hatten noch ein besonderes Highlight auf dem Programm - die Durchfahrt des Milford Sounds. Am 26.12. bogen wir in den bekanntesten neuseeländischen Fjord ein, der auf dem Landweg nur schwer und mühselig zu erreichen ist. Eine 2-stündige und kurvenreiche Fahrt muss man auf sich nehmen um den Fjord an der Westküste zu Gesicht zu bekommen. Und wenn das Wetter zu schlecht ist kann es schon mal passieren, dass nach 1,5h Fahrt die Straße gesperrt ist und man umkehren muss (ich spreche aus Erfahrung). Umso schöner ist es, dass wir uns diesen Stress ersparen und trotzdem diese atemberaubende Aussicht nochmal genießen dürfen. Auch beim Wetter haben wir richtig Glück, durchschnittlich gibt es hier nur einen sonnigen Tag pro Woche, selbst im Sommer. Diesen haben wir heute erwischt. Während wir die Wasserfälle und grünen Hänge bewundern werden wir immer wieder von Delfinschulen begleitet, die im Wasser sichtlich viel Spaß hatten.
2 Tage später machte uns Kapitän Pankau, der in Sydney das Schiff verlassen wird, ein tolles Abschiedsgeschenk. Statt in den frühen unchristlichen Morgenstunden des 29.12. schaffte er es die Hafeneinfahrt in Sydney auf den Abend des 28.12. vorzuverlegen. Das Passieren des Opernhauses und die Durchfahrt durch die Harbour Bridge wollte natürlich keiner verpassen. Da es auf den Außendecks zu diesen Gelegenheiten immer sehr voll wird hatte Ines die perfekte Idee. Wir buchten uns (als die Kinder schliefen) ein Sauna Ticket und hofften dort auf einen guten Blick. Und genau den hatten wir. Nach einem entspannten Durchgang ganz alleine gingen wir in den Außenbereich, der direkt über dem Schiffsbug liegt und hatten von dort den perfekten Blick auf die Skyline und genossen die Aussicht bei einem Glas Sekt.
Am nächsten Tag ging es früh los - alle Gäste mussten bis 8 Uhr für eine Sicherheitskontrolle von Bord. Wir machten das beste aus der Situation und nutzen die Gelegenheit mal außerhalb des Schiffs zu frühstücken. Linda hat einen absoluten Volltreffer bei der Restaurantwahl gelandet. Bester Kaffee seit sehr langer Zeit. Und das Essen war vorzüglich. Danach starteten wir unsere Tour durch die Stadt.
Sehr schnell merkt man, dass Sydney eine extrem saubere, grüne und vielfältige Stadt ist. Die hohen Wolkenkratzer bilden einen super Kontrast zur endlosen Waterfront, den vielen grünen Oasen und den vielen historischen Gebäuden der Stadt. Nach dem Frühstück liefen wir erst einmal zur Waterfront und schlenderten entlang der Walsh Bay in Richtung Harbour Bridge. Bei den kleinen Läden und schicken Restaurants könnte man meinen, man befindet sich in einem kleinen Hafen-Städtchen. Das direkt dahinter die Hauptverkehrsstraßen der Stadt liegen bekommt man überhaupt nicht mit.
Danach ging es weiter zielstrebig in Richtung Harbour Bridge, auf die wir auf jeden Fall drauf wollten. Der Weg dahin war anstrengender als wir es gedacht hätten. Zum Glück stießen wir auf einen kleinen Spielplatz, den wir für eine kleine Pause nutzen. Die Kinder spielten mehr mit dem Wasserspender als auf dem Klettergerüst. Wir bewunderten die bunten Papageien in den Bäumen, die wir sonst nur aus dem Zoo kennen.
Danach ging es über einige Treppen weiter hoch bis auf sie Brücke, von der aus wir einen tollen Blick auf die Oper hatten. Oben angekommen wollten wir noch höher hinaus und gingen noch weitere 200 Stufen nach oben auf einen der Aussichtstürme - was für ein Blick!
Nach dem anstrengenden Aufstieg hatten wir erstmal Hunger. Von der Brücke aus sahen wir schon im direkt darunter liegenden Szeneviertel „The Rocks“ einen eindrucksvollen Markt mit vielen Leckereien. Unten angekommen wieder eine völlig andere Atmosphäre, wir haben uns an diesem Tag oft so gefühlt, als ist man auf einmal in einer völlig anderen Stadt.
Für uns gab Fleischspieße vom Känguru, und Lamm. Lara verputzte einen Kartoffel-Tornado während Valerie noch schön am pennen war. Das ganze verputzten wir direkt unter der Harbour Bridge. Überall auf der Wiese lagen große Sitzdecken und Kissen, für Kinder gab es jede Menge Spielsachen. Man hat einfach das Gefühl, dass die Australier hier viel richtig machen. Während es in Deutschland unter Autobahnbrücken meist unappetitlich aussieht findet man hier Spielplätze, gemütliche Sitzgelegenheiten, Restaurants oder andere Geschäfte.
Gut gestärkt ging es weiter - vorbei am Circular Quay in Richtung Oper. Je näher wir dem Opernhaus kommen desto mehr sind wir der Meinung, dass es aus der Entfernung am schönsten ist. Direkt davor stehend erinnern die Kachelfliesen eher an das Leipziger Gewandhaus.
Man merkt hier, aber auch überall in der Stadt, dass mit Silvester das absolute Jahreshighlight kurz bevor steht. Viele campen mehr als einen Tag auf einer der Wiesen, um den besten Blick auf das Feuerwerk zu haben. Schon jetzt weisen unzählige Schilder auf die bevorstehende Sperrung diverser öffentlicher Bereiche hin. Jetzt verstehen wir auch, wieso die Weltreise dieses Jahr nicht zu Silvester hier halt macht und sind sehr froh, dass wir alles auf eigene Faust erkunden können.
Weiter ging es für uns in den direkt benachbarten botanischen Garten. Auch hier wieder ein Sprung in eine andere kleine Welt der Stadt. Eine grüne Oase mit exotischen Pflanzen und Tieren. Neben den vielen Papageien entdeckten wir in einem Baum einen Kookaburra. Doch eigentlich hofften wir die ganze Zeit darauf einen der dort lebenden Kakadus zu sehen. Wir hatten es schon fast aufgegeben und waren kurz vorm gehen. Doch der Brunnen, an dem die Kinder fröhlich im Wasser plantschten, ist an dem heißen Tag wohl auch für einen Kakadu die perfekte Abkühlung. Wie bestellt posierte dieser für ein paar Fotos und flog wieder davon 😍
Unser letztes Ziel war das Queen Victoria Building, ein prunkvoll viktorianisches Gebäude inmitten der modernen Wolkenkratzer, welches heute als Einkaufszentrum dient. Auf dem Weg passierten wir unter anderem die Art Gallery of New South Wales und die Saint Marys Cathedral, die in anderen Städten allein wohl schon als Hauptattraktionen reichen würden.
Danach waren alle platt, sodass wir mit dem Uber wieder zum Schiff sind. Bis auf Chinatown haben wir alles geschafft und über 20.000 Schritte geschruppt. Auf dem Schiff angekommen hat Eric und mich die Lust und der Ehrgeiz dann doch nochmal gepackt. Nach dem Abendbrot ging es in die Laufschuhe und nochmal vom Schiff. Auf unserer 12 km Runde genossen wir Sydney (und dieses Mal auch Chinatown) bei Nacht.
Wir haben es echt bedauert, dass wir nur einen Tag hier hatten. In Sydney könnte man definitiv auch 1 oder 2 Wochen verbringen, ohne das Langeweile aufkommt. Nach einem Tag nachdenken lege ich mich fest: Sydney ist die schönste Stadt, die ich je bereisen durfte.Meer informatie
Melbourne & Great Ocean Road
1 januari, Australië ⋅ 🌙 18 °C
Happy new Year to all of you!
Nach einem grandiosen Auftakt unseres Australien-Abschnitts in Sydney ging es nur einen Seetag später weiter in die nächste Weltmetropole - Melbourne. Nicht zuletzt bekannt als Austragungsort der Formel 1 und der Australian Opens haben wir die Ehre hier schon 10 Stunden vor Deutschland das Jahr 2025 begrüßen zu dürfen. Doch bei all den schönen Erlebnissen rückte der Jahreswechsel fast in den Hintergrund.
Los ging es am 31.12. mit der Abholung unseres Mietwagens. Alles hat super geklappt sodass wir wenig später schon mitten in der Start waren. Unser erstes Ziel war der Queen Victoria Market. Hier schlenderten und stöberten wir ein wenig durch die Hallen, kauften ein paar Souvenirs und beobachteten das wilde Treiben. Auch Melbourne beeindruckt mit einer imposanten Skyline und einer einladenden Waterfront entlang des Yarra Rivers. Dennoch gefällt uns vom ersten Eindruck her Sydney noch deutlich besser.
Für uns ging es dann auch wieder aus der Stadt raus, nach 1-stündiger Fahrt erreichten wir das Moonlit Sanctuary. Diese Tierstation kümmert sich um den Erhalt und die Pflege einheimischer Tierarten. Neben dem Eintritt hatten wir auch einen Koala Encounter gebucht. Wir hatten also die Möglichkeit einem kleinen kuscheligen Bärchen ganz nah zu kommen, es zu streicheln und Fotos zu machen. Für groß und klein ein perfekter Jahresabschluss. Zudem gab es einen großen freien Bereich für Kängurus und Wallabys. Mit Futter ausgestattet versuchten wir eines anzulocken und hatten kurz vor Schluss tatsächlich noch Glück und konnten den kleinen Hüpfer füttern und streicheln.
Nach diesem tollen Erlebnis ging es wieder zurück in Richtung Stadtzentrum. Wir machten noch einen kurzen Halt am Brighton Beach. Die Kinder spielten am Strand während wir beobachteten wie die Menschenmengen an den dort typischen bunten Häuschen versuchten das beste Insta-Pic zu kreieren.
Am Abend war es dann so weit, das so schöne und eindrucksvolle Jahr 2024 geht zu Ende. Wir ließen dies gemütlich mit Linda, Eric und Leni ausklingen, beobachteten das Feuerwerk und ließen das Erlebte Revue passieren.
Am nächsten Morgen ging es früh raus, denn wir wollten das Jahr 2025 besonders einläuten. Unser Ziel: die Great Ocean Road. Sie ist die wohl bekannteste Straße Australiens und gilt auch weltweit als eine der schönsten Küstenrouten. Wir genossen schon die Fahrt sehr, die Kinder waren gut drauf und das Wetter war super. Und die Aussicht natürlich auch. Spontan hielten wir auf dem Hinweg an einem kleinen Markt direkt am Wasser. Mein persönliches Highlight: ein Aussie im Dynamo Trikot - herrlich!
Danach ging es weiter nach Kennett River. Dieser Ort gilt Australien weit als Hotspot um Koalas in freier Natur zu entdecken. Nach einem kleinen Frühstück in einem Café machten wir uns auf zum Nature Walk. Wir hatten nur ein paar Stunden Zeit - und es Mooste heute einfach klappen. Entlang des Weges sahen wir wieder viele Kakadus und bekamen schon Kopfstarre durch das dauerhafte abchecken der Eukalyptusbäume. Auf dem Weg trafen wir noch ein nettes Pärchen aus Freiburg, die seit 4 Monaten in Australien unterwegs sind. Wir liefen eine Weile zusammen - 8 Augen sehen bekanntlich mehr als 4. Doch leider hatten wir keinen Erfolg. Eigentlich wollten wir dann mit dem Auto wieder zurück, entdeckten aber noch einen Weg, den wir mit dem Auto durch den Wald fahren können. Also versuchten wir es nochmal. In Schrittgeschwindigkeit fuhren wir weiter und weiter. Und tatsächlich. Neben uns im Baum kuschelte sich ein kleiner Kuschelbär in eine Astgabel. Und wir waren die ersten, die ihn entdeckt haben. Wir genossen den Moment, beobachten den gerade aufwachenden Koala und waren einfach nur happy. Kurze Zeit später tummelten sich viele andere um den Baum und wir fuhren weiter. Danach ging es zurück in die Stadt.
Was für ein Jahreswechsel am anderen Ende der Welt.Meer informatie

ReizigerEuch allen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2025 ! Martin, deine Reiseberichte sind sehr interessant. Einfach super, wie du uns an eurer Weltreise teilhaben lässt ! Grüße an Ines und noch viele tolle Erlebnisse !
Adelaide
3 januari, Australië ⋅ ☀️ 29 °C
Unser nächster Hafen führt uns nach South Australia. In Adelaide hatten wir ursprünglich vor mit dem Mietwagen in die Natur zu fahren. Nach dem langen Tripp zur Great Ocean Road haben wir den Plan einstimmig verworfen und uns stattdessen für einen ganz ruhigen und entspannten Bummeltag in der Stadt entschieden.
Auch wenn der Hafen Adelaide heißt mussten wir erstmal 40 Minuten mit dem Zug ins Stadtzentrum fahren. Die Zugfahrt war geprägt vom „Ich hab Hunger“ Paradoxon, welches typischerweise kurze Zeit nach einer Hauptmahlzeit des Tages bei unseren Kindern auftritt. Man hat skurriler Weise manchmal sogar das Gefühl, dass die vollkommen freie Auswahl am Buffet mit allen Leckereien die man sich nur vorstellen kann die Intensität des Zwischenfalls verstärkt.
Die Lösung nach Ankunft am Bahnhof war ebenso einfach wie naheliegend: Mc Donalds. Und da auch wir (eigentlich mehr ich) mittlerweile genervt waren, zogen wir uns auch gleich was mit rein. Mit besserer Laune ging es dann in die Stadt. Das erste Ziel war fest im Visier: der Apple Store. Als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk von der besten Frau der Welt gab es eine Apple Watch. Durch die Möglichkeit vor Ausreise aus Australien eine Steuerrückerstattung zu beantragen sogar bedeutend günstiger als in Deutschland.
Stolz mit Apple Tütchen in der Hand ging es dann weiter durch die Einkaufspassage am Victoria Square vorbei zum Central Market. Ich finde es immer wieder spannend und faszinierend das Treiben solcher Märkte zu beobachten. Direkt hinter den Markthallen begann das Chinatown Viertel, durch das wir anschließend schlenderten. Als ich aus den Augenwinkeln eine Spielhölle mit lauter Greifautomaten wahrgenommen habe, wurde ich schwach. Wir holten ein paar Münzen und versuchten unser Glück - leider nicht so richtig erfolgreich. Am Ende haben wir ein kleines Plüschflugzeug für den Gegenwert von ca. 9 EUR „gewonnen“….
Weiter ging es mit dem Bus zum Adelaide Oval, dem Fußball und Cricket Stadion. Mittlerweile war es richtig heiß. Wir liefen noch eine Weile durch den sehr sauberen und schön angelegten Park bis zur St. Peters Cathedral. Von dort nahmen wir den Bus in Richtung Bahnhof und fuhren die 40 Minuten zurück zum Schiff.
Dort angekommen ließen wir den Nachmittag am Pool ausklingen.
Nach dem Abendessen wollte ich voller Vorfreude die Apple Watch einrichten.
Hürde 1: mir fehlte die Watch App auf dem Handy.
Lösungsansatz: schnell zur Reling auf Steuerbord Seite rennen und die letzten 3G Strahlen abgreifen.
Ergebnis: App geladen. Check
Hürde 2: es wird auf dem Handy mind iOS 18 benötigt, um die Uhr zu koppeln.
Lösungsansatz: über Bordinternet laden
Ergebnis: Verbindung zu schlecht - Update lädt nicht. Martin stinkig.
Fortsetzung folgt.Meer informatie
Rottnest Island / Frementle
7 januari, Australië ⋅ 🌙 22 °C
Heute müssen wir schweren Herzen „Goodbye Australia“ sagen. Aber auch hier werden wir (ich weiß, ich wiederhole mich) nicht das letzte Mal gewesen sein.
Doch first things first: Das Apple Watch Gate. Die ersten beiden Seetage nach Adelaide bewunderte ich die auf dem Schreibtisch liegende Uhr nur aus der Ferne. Am dritten Seetag keimte Hoffnung auf, denn das am Horizont auf Steuerbord-Seite erkennbare Land war nah genug, dass auch die Mobilfunkstrahlen unser Schiff erreichten. Schnell eine eSIM für Australien gekauft, Handy auf dem Balkon von Linda und Eric platziert und gehofft. Ein paar Stunden später die Ernüchterung. Das Signal war weg. Und das Update nicht fertig geladen. Ohne große Hoffnung ließ ich das Handy liegen und hoffte, dass sich doch noch was tut. Und tatsächlich. Am Nachmittag waren die 4GB geladen, das Update installiert und alles bereit für die Konfiguration. Ein extra Motivationsschub für ein 12km Lauf abends um 9, herrlich!
Unser nächster Tag im Hafen von Frementle beginnt früh, denn bereits um 8:30 Uhr fährt unsere gebuchte Fähre nach Rottnest Island. Wir haben jetzt schon von so vielen Leuten vor und während der Reise gehört, dass wir unbedingt auf diese Insel fahren sollen. Heute war es soweit und wir liefen in guter Begleitung von den Kidsclub Gastgebern zur Fähre. Die Überfahrt dauerte 30 Minuten und schon von weitem konnten wir erahnen, wieso wir unbedingt hier her kommen sollten. Es zeigte sich eine wunderschöne kleine Insel mit weißen Stränden, kleine Seen und vielen schönen Fahrradwegen. Und genau deswegen haben wir bei der Buchung der Fähre direkt auch Räder gemietet, die wir nach Ankunft an der Pier ausgehändigt bekamen. Lara hatte ihr eigenes Rad, Valli war bei mir auf dem Rücken. So ging es los zur Quokka Jagd.
Rottnest Island ist berühmt für die weltweit größte Population der kleinen grinsenden Kurzschwanz-Kängurus. Schätzungsweise leben hier 10.000 - und mindestens eines wollten wir natürlich auch sehen. Wir sind noch keine 5 Minuten unterwegs und schon entdeckten wir das erste. Erstaunlicherweise sind die Tiere total zutraulich, sodass man ihnen ganz nah kommen kann. Nur füttern und streicheln ist verboten. Dennoch konnten wir tolle Fotos machen und dem kleinen Beuteltier beim
rumhoppeln zuschauen.
Danach ging es weiter - wir suchten uns eine kleine 5km Route raus, die uns erst ins Landesinnere und schließlich wieder zur Küste der Insel führte. Lara hatte direkt wieder viel Spaß, wobei gegen Ende die Luft raus war. Kurz bevor wir wieder am Hafen ankamen entdeckten wir drei weitere Quokkas, bei denen wir eine kleine Pause einlegten. Gegen Mittag ging es für uns wieder zurück nach Frementle. Wir nutzen die Gelegenheit auf unserer AIDA Mittag zu essen und nahmen anschließend den kostenfreien Shuttle in die Stadt. Dort genossen wir erstmal einen Eiskaffee in der Sonne während die Kinder auf dem Spielplatz unterwegs waren. Die Stadt hat eine tolle Größe zum Bummeln. Alles wirkte sehr gemütlich und doch belebt. Mit ein paar neuen T-Shirts ausgestattet ging es dann wieder zurück zum Schiff.
Vor uns liegen nun 7 Seetage und die Überquerung des Indischen Ozeans. Diese können wir gut gebrauchen um die Erlebnisse der letzten Tage und Wochen Revue passieren zu lassen und die Akkus aufzuladen. Denn mit Mauritius wartet danach schon das nächste große Abenteuer.Meer informatie
Mauritius
16 januari, Mauritius ⋅ 🌙 26 °C
Was für zwei ereignisreiche, aufregende, unvergessliche aber auch extrem anstrengende Tage.
Nach 7 Seetagen voller Sport, Sauna und ein paar nächtlichen Platzrunden haben wir den indischen Ozean überquert und sind bereit für ein neues Abenteuer. Der erste Tag hätte nicht besser starten können. Der Mietwagen wurde uns direkt zum Hafenterminal geliefert - und das für 35 EUR pro Tag. Wir starteten gut gelaunt in Richtung Black River Gorges National Park. Neben der schönen Natur hatten wir uns zur Aufgabe gemacht Affen in freier Wildbahn zu sehen. Man spürt direkt die Einflüsse aus der französischen und britischen Kolonialzeit, wobei vieles (Super-U, viele Kreisverkehre, häufiger französisch sprechende Menschen) mehr an Frankreich erinnern.
Nach ca. einer Stunde Fahrt war unser erster Stopp am Alexandra Wasserfall. Auf dem Weg hier her musste ich lernen, wie viel beim Autofahren unterbewusst funktioniert. Wer das selbst mal erleben will kann mal bei Linksverkehr ein Auto mieten, bei dem auch das Einschalten von Scheibenwischer und Blinker seitenverkehrt ist. Entgegen kommende Autos haben sich bestimmt öfter gefragt, welcher Bekloppte hier im strahlenden Sonnenschein den Scheibenwischer laufen lässt. Nach einem schönen Drohnenflug ging es weiter zum Gorges Viewpoint. Neben der schönen Aussicht auf den letzten verbleibenden Regenwald auf der Insel gilt dieser Ort als Hotspot für die Sichtung der hier lebenden Langschwanzmakaken. Der Blick war wirklich super schön - aber weit und breit kein Affe. Wir verweilten noch eine Weile und bestachen die Kinder mit Chips. Schließlich entschieden wir uns doch weiter zu fahren.
Schon ein paar Minuten später hatten wir dann aber doch Glück. Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel sahen wir am Straßenrand eine ganze Affenhorde. Wir stiegen aus und genossen den Moment. Wir beobachten ein kleines Baby das sich fest an seine Mama kuschelte. Ein paar andere Affen kletterten durch die Bäume und am Geländer entlang. Nachdem einer mal kurz die Kinder anfauchte erklärte uns ein Taxifahrer, dass die Affen wohl keine Kinder mögen.
Nach diesem unvergesslichen Erlebnis ging es weiter zum Grand Basin Temple. Dies ist die heiligste Pilgerstätte der vielen hinduistischen Bewohner der Insel. Einer Legende nach soll der dort befindliche See mit dem Ganges Fluss in Indien verbunden sein und gilt deshalb als heilig. Hier herrscht eine sehr beeindruckten und besondere Atmosphäre. Auch die Kinder fanden die bunten Figuren mit den vielen Armen sehr spannend.
Anschließend ging es an die Ostküste der Insel. Wir wollten den Nachmittag auf der nahgelegenen Nachbarinsel Ile aux Cerf ausklingen lassen, die vor allem für ihre traumhaften Stände berühmt ist. In meiner Recherche vor vielen Monaten fand ich einen Blogeintrag, der folgendes Vorgehen beschrieb, um auf die Insel zu kommen:
1.) fahre zum Shangri-La, dem teuersten Hotel der Insel
2.) fahre am Hotelschild vorbei auf der Privatstraße bis fast direkt ans Meer
3.) nimm die Abbiegung nach rechts und ignoriere das Schild „authorized personell only“
4.) sag an der Schrank, dass du auf die Insel möchtest
Normalerweise lassen sich Touranbieter (und auch AIDA) den Transfer auf die Insel gut bezahlten. Hier waren wir 2 Minuten später auf dem Boot, zahlten 10 Euro und bekamen sogar noch einen Begrüßungscocktail und Liegen direkt am Wasser. Tiptop!
Nach einem verspäteten Mittagessen genossen wir den schönen Strand und die Sonne, ehe wir am späten Nachmittag wieder den Weg zurück zum Schiff antraten. Ich nutzte die Gelegenheit endlich mal wieder draußen laufen zu können für einen schnellen 5er. Aufgrund der vielen Straßenhunde bin ich aber in Hafennähe geblieben.
Der zweite Tag startete turbulenter als erhofft. Wir haben eine Tour gebucht um mit Delfinen zu schwimmen.
- geplante Startzeit: 8:00 Uhr
- Tatsächliche Startzeit: 08:06 Uhr
- Tourbeginn: 09:00 Uhr
- Ankunft laut Navi: 08:54 Uhr
- Tatsächliche Ankunft: 09:15 Uhr 💩
Google Maps war der Meinung, dass wir mal einen Stau auf der Autobahn umfahren, indem wir eine Straße benutzen sollen, die gar nicht existiert. Spätestens dort habe ich (ja der Pessimist kam mal wieder durch) die Tour abgeschrieben. Mit Bleifuß und der Hoffnung, dass man auf uns wartet fuhren wir zurück zur Autobahn in den Stau. Die Erleichterung war riesig, als wir endlich da waren und man tatsächlich auf uns wartete.
Dann ging es direkt los - nach einer Turbo Fahrt in den Süden der Insel sahen wir dann endlich vom Boot aus die ersten Delfine. Und schnell wurden es mehr und mehr. Schon vom Boot aus ein absolut geiles Erlebnis. Aber wir wollten noch mehr. Als einzige vom Boot entschlossen wir uns ins Wasser zu gehen - und das war einmalig. Wir schwammen mitten im Delfinschwarm und konnten die Meeressäuger aus nächster Nähe beobachten. Man muss jedoch ehrlich dazu sagen, dass viele Ausflugsboote unterwegs waren und wir in Frage stellen, ob das den Tieren auf Dauer so gut gefällt.
Bei einem weiteren kurzen Stopp zum Schnorcheln trauten sich auch Lara und Valli ins Wasser und erfreuten sich an den bunten Fischen.
Als wir wieder am Auto ankamen merkten wir, dass wieder wieder Zeitdruck hatten, denn wir hatten nur noch eine Stunde bis unsere nächste gebuchte Tour startet. Fahrzeit - wie soll es anders sein - eine Stunde. Ein Turbostopp bei Mc Donalds führte dann im Auto zu einem weiteren unvergesslichen Moment. Lara hat ihren ersten Zahn verloren. Sie ist total stolz. Und wer kann schon von sich behaupten, dass man auf Mauritius seinen ersten Milchzahn verloren hat?
Eine Stunde später haben wir es auf die Minute genau geschafft am Ziel zu sein. Wir stiegen wieder auf ein kleines Boot, dieses Mal auf die Insel Ile aux Aigrettes. Die 26 ha große Insel diente einst als Militärbasis im zweiten Weltkrieg. Heute findet man auf der Insel eine einzigartige Flora und Fauna. Bei unserer ca. 1-stündigen Wanderung (mit Badelatschen über eine Vulkaninsel ist eine absolut doofe Idee) entdeckten wir bunte Geckos, pinke Tauben, eine große Eidechse und zahlreiche Riesenschildkröten. Es ist immer wieder beeindruckend und faszinierend Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, die man sonst nur aus dem Zoo kennt.
Danach ging es wieder zurück nach Port Louis zum Schiff. Eigentlich bräuchten wir alle erstmal 1-2 Seetage um das alles zu verarbeiten. Aber morgen geht für einen Tag nach Europa ins französische Überseegebiet La Réunion.Meer informatie
Réunion
17 januari, Bijeenkomst ⋅ ☁️ 26 °C
Wir sind zurück in der EU, zumindest für einen Tag. Das im indischen Ozean liegende französische Übersee-Département zählt knapp 885.000 Einwohner. Skurriler Fun-Fact: aufgrund der Lage in der Zeitzone MEZ +3 war Réunion am 1. Januar 2002 der erste Punkt der Erde an dem offiziell mit dem Euro bezahlt werden konnte.
Wir hatten mal wieder einen Mietwagen, den wir fußläufig nach dem Verlassen des Hafengeländes abholen konnten. Das wohl größte Wahrzeichen der Insel ist der aktive, zu Fuß erkletterbare Vulkan „Piton de la Fournaise“. Da ein Besuch aber mit einer langen und extrem kurvenreichen Fahrt verbunden gewesen wäre haben wir uns dafür entschieden in eine andere Ecke der Insel zu fahren.
Unser Ziel war das kleine Bergdorf Salazie im gleichnamigen Talkessel im Inland der Insel. Auf dem Weg haben wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten rausgesucht, die wir nach und nach abfahren wollten. Den Anfang machten die Niagara Wasserfälle. Ich habe schon vor vielen Jahren in Neuseeland meine Erfahrungen mit Namensvettern des berühmten großen Bruders zwischen Kanada und der USA gemacht. Die in Neuseeland befindlichen Niagarafälle waren unspektakulärer als die Ilm am Wehr in Taubach. Also habe ich auch hier die Erwartungen schon vorab gering gehalten. Und dann waren wir doch sehr verwundert, was wir zu Gesicht bekamen, als wir den Schildern bis zum Parkplatz folgten: nichts. Rein gar nichts. Die Wochen vorher waren wohl zu trocken, obwohl Réunion als einer der niederschlagsreichsten Orte der Welt gilt.
Danach ging es weiter in Richtung Salazie, in dessen Nähe weitere Wasserfälle (so hofften wir zumindest) auf uns warteten. Unser nächster Versuch waren die Cascade du Voile de la Mariée. Und diese waren wirklich schön. An den grünen Hängen schossen gleich mehrere Wasserfälle in die Tiefe - ein tolles Bild, welches ich natürlich auch wieder mit Drohne festhalten wollte. Und das auch tat. Leider war die Funkverbindung nicht sehr stabil. Und dann kam noch mein Übermut dazu. Das Ergebnis war eine Drohne, die rückwärts fliegend in einen Baum geflogen ist und im Regenwald verschwand. Ein Fünkchen Hoffnung keimte auf als ich sah, dass die Drohne noch erreichbar war und ein GPS Signal sendete. Was folgte war eine nicht sehr vernünftige Kletter- und Suchaktion. Ergebnis: Drohne ist wieder da und scheint auch den Absturz gut überstanden zu haben. Zudem bei mir einige kleinere Blessuren an Armen, Beinen und Rücken sowie die Einsicht, dass es das Risiko eigentlich nicht wert war. Auch mit unseren 32 Jahren ist so eine Reise um die Welt sehr lehrreich 🥴
Danach brauchten wir erstmal eine Pause und kehrten in einem Restaurant ein, welches wir schon auf dem Hinweg gesehen haben. Umgeben von einer fantastischen Kulisse taten wir das, was wir gerne mal machen. Etwas einheimisches bestellen und sich überraschen lassen. Am Ende gab es eine Entenkeule mit einer dunklen Vanillesauce und ein Hühnergericht, bei dem das Fleisch an Knochenreste erinnerte, die man in einer Suppe auskocht. Ersteres zwar etwas eigenartig aber sehr lecker, letzteres eher nicht unser Geschmack. Dafür war der Nachtisch und der Virgin Mojito extrem gut.
Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang fuhren wir wieder zurück an die Küste in den kleinen Ort St. Denis und erkundeten einen der vielen bunt verzierten hinduistischen Tempel. Danach ging es wieder zurück nach Le Port. Bevor wir den Wagen zurück gaben schlenderten wir noch etwas durch die Läden, in denen es unfassbar viel Ramsch gab.
Mit gemischten Gefühlen ging es zurück aufs Schiff. Einerseits froh, dass die Drohne wieder da ist und nichts schlimmeres passiert ist. Andererseits mit etwas Wehmut, dass wir nur so wenig von dieser sehr schönen Insel gesehen haben.Meer informatie
Durban
21 januari, Zuid-Afrika ⋅ ☁️ 24 °C
Von Réunion waren es 3 Seetage bis zu zu unserem ersten Hafen in Südafrika. Und es stand ein letztes Mal „Wer wird Millionär“ auf dem Programm. Dieses Mal als Offiziers-Special, sodass man sich nicht ganz alleine durch die Fragen kämpfen musste. Bei der ersten Auswahlfrage sind Ines und ich nur knapp gescheitert, bei der zweiten hat es dann tatsächlich geklappt und ich saß das zweite Mal auf dem heißen Stuhl. Dieses Mal weniger aufgeregt und in guter Gesellschaft von unserer F&B Managerin Wiebke. Dieses Mal war bei Frage 14 Schluss, gleichbedeutend mit einem 1.000 EUR Reisegutschein. Und wir haben auch schon eine gute Idee, wofür wir den verwenden wollen.
Auf den heutigen Tag habe ich mich ganz besonders gefreut, denn heute stand unsere erste Safari in Afrika auf dem Programm. Von Durban aus fuhren wir mit einem Minibus knapp eine Stunde ins Tala Game Reserve. Schon auf dem Weg sahen wir in den Bäumen Affen und waren voller Vorfreude auf die Tierwelt. Beheimatet sind in dem verhältnismäßig kleinen Reservat u.a. Zebras, Giraffen, Nashörner, Affen, Gnus, diverse Antilopenarten und Büffel. Letzteren haben wir noch nicht zu Gesicht bekommen, dafür aber alle anderen. Wir hatten eine tolle Zeit und unsere Erwartungen an eine Safari wurden vollends erfüllt. Durch den Busch zu fahren und aufgeregt sowie hoffnungsvoll die Umgebung nach Tieren zu scannen, die man sonst nur im Zoo sieht, ist genau unser Ding. Vor allem die Nashorn-Herde war sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Tiere nicht zuletzt wegen der Menschheit stark vom Aussterben bedroht sind. Wir sind schon jetzt voller Vorfreude auf unseren nächsten Hafen, Port Elizabeth. Von hier aus werden wir das Big 5 Game Reserve Schotia und den Addo Elephant National Park besuchen. Auf dass wir die noch fehlenden Big 4 (Elefant, Löwe, Büffel u. Leopard) finden!
Nach unserer Safari Tour ging es heute weiter zum Phe-Zulu Safari Park. Hier genossen wir erstmal auf Empfehlung unseres Guides einen leckeren Warzenschwein-Burger, dazu gabs namibisches Bier und südafrikanischen Cider.
Nach einem kurzen Besuch der Reptilien gab es noch eine traditionelle Zulu Tanz- und Gesangsvorführung, die zwar sicher sehr touristisch war, uns dennoch sehr gut gefallen hat (Mit Ausnahme der teils unverschämten Massen, da einige AIDA Ausflugsbusse parallel auch hier waren).
Zum Schluss ein Funfact: Zulu Männer dürfen so viele Frauen haben, wie sie möchten. Einzige Bedingung ist, dass sie je Frau mindestens 11 Rinder besitzen.
Wir freuen uns sehr auf die nächsten Tage in Südafrika und sind gespannt, was uns noch erwartet.Meer informatie

ReizigerGlückwunsch zu eurem Gewinn und noch viele tolle Erlebnisse bei eurer gigantischen Weltreise
Schotia Game Reserve & Addo Elephant NP
24 januari, Zuid-Afrika ⋅ 🌙 23 °C
Dunkel.
Kalt.
Ungemütlich.
Drei Adjektive, die aufgrund der Jahreszeit zwangsläufig eigentlich immer die äußeren Rahmenbedingungen meines Geburtstages passend beschrieben haben. Aber dieses Jahr ist Schluss damit. Wir sind nach wie vor in Südafrika - und für den zweiten Hafen, Port Elizabeth, haben wir schon seit langer Zeit etwas ganz besonderes geplant.
PE ist gleichzeitig der letzte Hafen unserer Reise, an dem wir 2 Tage verbringen. Unser Abenteuer sollte am 23.01. um 13:30 Uhr starten und erst am Nachmittag meines Geburtstags enden. Nachdem wir ein entspanntes und ausgedehntes Frühstück genossen haben wurde es vor dem Abstieg turbulenter als erhofft. Zum einen mussten wir dringend noch waschen. Erst dachten wir: super schlau, an einem Landtag zu waschen, auf die Idee kommt bestimmt keiner. Als wir die Tür zur s.g. Waschhölle (ja, es gab hier an Bord bei den älteren Menschen schon Schlägereien inkl. Knochenbrüchen) öffneten mussten wir feststellen, dass diese Idee wohl doch nicht so schlau war. Alles voll. Die Wartezeit vertrieben wir uns im Theatrium - die Kinder spielten und wir tranken Kaffee. Als ich dann die getrocknete Wäsche geholt hatte, fand ich im Theatrium einen verwaisten Tisch vor. Gläser noch voll. Bordkarten noch da. Aber alle weg. Spätestens als mich die neben uns sitzenden mit einem eigenartig bemitleidenswerten Blick musterten merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Dann klärte man mich auf, dass Lara gestürzt ist und alle im Hospital sind. Im Vollsprint ging es auf Deck 3, wo schon der Bereitschaftsarzt die Praxis öffnete. Die Wunde an der Stirn war glücklicherweise nicht so groß, dass sie genäht oder geklebt werden musste. Trotzdem natürlich für uns alle ein großer Schreckmoment.
Zum Glück ging es Lara recht schnell auch wieder gut, sodass wir den Ausflug wie geplant starten konnten. Mit Koffer das Schiff zu verlassen fühlt sich mittlerweile echt komisch an. Zum Glück war es nur ein kleiner und noch nicht alle. Nach ca. 40 Minuten Busfahrt kamen wir im privaten Game Reserve Schotia an. Schon vor ca. einem Jahr haben wir uns für den 2-tägigen Ausflug die einzige Familienlodge im Reservat gesichert. Doch nach unserer Ankunft ging es natürlich erstmal los auf die erste Pirschfahrt im offenen Safari-Jeep. Und schon nach wenigen Minuten war klar: dies ist um Welten besser als in einem geschlossenen Minibus. Man ist viel näher am Geschehen dran, muss sich nicht um die Fensterplätze streiten und kann zudem die frische Luft genießen. Unser Guide Zane ist seit über 8 Jahren als Ranger unterwegs und hat dafür seinen Job als Lehrer aufgegeben. Wie sagte er so schön: die gefährlichsten Kreaturen die er in seinem Leben getroffen hat waren die Eltern seiner Schüler - Löwen sind damit verglichen wie zahme Katzen.
Schon auf der ersten Fahrt sahen wir unglaublich viele Tiere aus nächster Nähe. Zane kennt den Park wie kein anderer und wird immer wieder von anderen Guides nach den besten Spots gefragt. Wir beobachteten riesige Herden verschiedenster Antilopen (Kudus, Oryx, Impalas, Nyalas, Waterbucks, …), Zebras, Giraffen und aus der Ferne auch eine Löwenfamilie. Nach einer kleine Kaffeepause ging es direkt wieder los, wir alle waren heiß auf noch mehr Tiere. In einem Wasserloch entdeckten wir ein Nilpferd und ein Krokodil, welches sich dann sogar noch richtig gezeigt hat. Danach entdeckten wir mit Büffeln und Nashörnern zwei weitere Tiere der Big 5. Vor dem Abendessen fuhren wir nochmal zurück zu den Löwen, die nun deutlich aktiver wurden und bis auf wenige Meter an unseren Wagen heran kamen. Ein ziemlich komisches Gefühl so nah und ohne Schutzglas neben diesen imposanten Raubtieren zu sitzen.
Danach ging es zum Abendessen in ein offenes Lapa (eine Holzkonstruktion mit Reetdach, die als Aufenthaltsraum dient) mitten im Reservat. Und auch dieser Abend wird uns noch sehr lang in guter Erinnerung bleiben. Die magische Atmosphäre der afrikanischen Wildnis in Kombination mit einem Lagerfeuer, Live-Musik, einem unfassbar leckeren Buffet mit Kudu Steaks und der ausnahmslos guten Laune aller Anwesenden haben diesen Abend zu etwas ganz besonderen gemacht.
Doch der Abend war noch nicht vorbei: anschließend ging es für uns noch auf eine Nachtsafari. Nachdem Zane uns am hell leuchtenden Sternenhimmel die Planeten Parade präsentierte ging es los in die absolute Dunkelheit. Ein richtig tolles und spannendes Erlebnis, bei denen wir zwar nur wenige Tiere sahen, dafür aber das Glück hatten einen Schakal und einen Luchs zu erwischen. Die Kinder sind mittlerweile eingeschlafen, sodass wir dann doch froh waren, als wir an unserer Lodge ankamen. Auch diese lag mitten im Park und bot genau das Ambiente, auf das wir gehofft haben. Die Nacht war zwar nicht sehr erholsam, aber wenn man von brüllenden Löwen und heulenden Hyänen geweckt wird, dann nimmt man die Müdigkeit am nächsten Tag doch gern in Kauf.
Der Start in meinem Geburtstag hätte nicht schöner sein können. Erst ein Kaffee mit Ines auf der Veranda unserer Lodge mit Blick ins Grüne, danach direkt die nächste Pirschfahrt, auf der wir Büffel, Vogel-Strauße und Löwen aus nächster Nähe beobachten konnten.
Danach ging es zum Frühstück und direkt weiter in den direkt angrenzenden Addo Elephant National Park. Dieser ist, wie es der Name schon vermuten lässt, bekannt für seine riesigen Elefantenherden. Und genau diese beobachten wir intensiv an den verschiedenen Wasserlöchern beim Trinken, Baden, Spielen und Entspannen.
Danach ging es wieder zurück zum Schiff, auf dem wir den Abend ruhig und entspannt ausklingen ließen.
Wir sind noch immer überwältig von der Menge der Tiere, die wir beobachten konnten. Auch hätten wir nicht gedacht, dass diese teilweise nur wenige Meter von uns entfernt waren. Von den Big 5 fehlt uns jetzt nur noch der Leopard. Wir müssen also wohl oder übel auch hier nochmal her kommen 🤗
Next stop: KapstadtMeer informatie

ReizigerHallo Martin, nachträglich herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag alles Gute und vor allem beste Gesundheit auch für Lara nach ihrem Sturz Gute Besserung. Grüße auch an Ines und euch noch eine schöne erlebnisreiche Zeit.
Kapstadt
26 januari, Zuid-Afrika ⋅ 🌬 22 °C
Es war einmal ein kleiner Junge, der sah im Fernsehen das erste Mal Kapstadt und den Tafelberg. Er stellte sich vor, dass man oben angekommen auf eine riesige freie und ebene Fläche blickt, auf der Zebras, Elefanten und Giraffen herumspringen. Heute war der nicht mehr so kleine Junge da und wurde eines besseren belehrt. Dennoch war der Tag von vorne bis hinten ein wahr gewordener Traum.
Die erste Mission des Tages war klar: Früh raus, mit dem Uber zur Talstation des Tafelbergs und hoch, bevor das gefürchtete Tafeltuch (sich wie eine Tischdecke über den Tafelberg schiebende Wolkendecke) die Sicht auf die Stadt verdeckt. Wir haben es dann auch tatsächlich geschafft vor den Massen da zu sein. Dennoch standen wir ca. eine Stunde an - glücklicherweise im Schatten und in guter Gesellschaft einer anderen Familie die gerade in Südafrika Urlaub macht.
Als wir oben ankamen, waren wir komplett überwältigt. Der Blick auf die Stadt ist phänomenal und live noch viel beeindruckender als auf Bildern. Der Tafelberg ist nach der Halong Bucht das zweite moderne Naturweltwunder, welches wir erleben dürfen. Und beide sind auf ihre eigene Art wirklich magisch. Nach einem schönen Spaziergang ging es danach wieder mit der Gondel nach unten.
Anschließend klapperten wir mit dem Uber den Signal Hill und das für seine bunten Häuser berühmte Stadtviertel Bo-Kaap ab und genossen die schönen Aussichten. Danach ging es weiter zur Waterfront, die in den letzten Jahren stetig erweitert und modernisiert wurde. Große Shoppingcenter, gemütliche Restaurants mit Blick auf den Hafen zur einen und den Tafelberg zur anderen laden zum verweilen ein. Nach einer kleinen Spielplatzrunde entschieden wir uns für ein Sushi-Restaurant. Die Flasche Wein und der tolle Ausblick auf den Tafelberg, über den sich ganz langsam das besagte Tafeltuch legte sorgten für noch mehr gute Laune.
Nach dem Essen folgten wir noch einer Empfehlung der Familie aus der Schlange auf dem Weg zur Gondel. Eine Edelstein-Höhle für Kinder, in der sie eine Plastiktüte mit beliebigen Steinen füllen und für 2,5 Euro mitnehmen konnten. Eine richtig kreative Aktion um Besucher in den angrenzenden Juwelier zu locken - die Kinder hatten jede Menge Spaß!
Doch das eigentliche Highlight für uns stand noch bevor - denn danach brachten wir die Kinder aufs Schiff in den Kidsclub und wir gingen nochmal richtig steil - und zwar buchstäblich. Denn wir hatten als krönenden Abschluss unserer Zeit in Südafrika eine Helikopterflug gebucht. Und anscheinend waren wir die einzigen zu dieser Zeit, denn wir fanden uns wenig später alleine in dem 5-Sitzer.
Danach ging es hoch in die Luft, entlang der Waterfront mit traumhaften Blick auf die Stadt und den dahinter liegenden Tafelberg. Diesen umrundeten wir 1x vollständig, flogen entlang der Buchten, über die Weinberge der Region und blickten aus der Ferne auf das Kap der Guten Hoffnung, welches wir gestern Abend im Sonnenuntergang umrundet haben.
Danach schlenderten wir zu Fuß wieder zurück zum Schiff, statteten den im Hafen liegenden Seelöwen einem Besuch ab und kauften noch unseren obligatorischen Magneten. Natürlich mit Kapstadt aus der Vogelperspektive.Meer informatie
Walvis Bay & Swakopmund
30 januari, Namibië ⋅ 🌬 19 °C
Unser Stopp in Namibia hatte mal wieder alles parat, was wir uns für unsere Weltreise gewünscht haben: wunderschöne Landschaften, das Kennenlernen anderer Kulturen, ein Quäntchen Abenteuer und prägende Begegnungen mit Einheimischen. Vor allem Letzteres hat uns mal wieder eindrucksvoll gezeigt, wie gastfreundlich, spontan, unbürokratisch und weltoffen Menschen in anderen Teilen der Welt sind.
Für unsere Verhältnisse waren wir dieses Mal gezwungenermaßen schlecht auf den Landtag vorbereitet - in Kapstadt war der Wind so stark, dass wir einen Tag lang den Hafen nicht verlassen konnten. Einerseits cool, Sauna, Laufband und Co. mit Blick auf den Tafelberg zu nutzen. Andererseits reine Folter in dieser tollen Stadt nicht nochmal von Bord zu dürfen, obwohl das (aus unserer Sicht) mit ein bisschen mehr Motivation bestimmt möglich gewesen wäre. Dadurch kamen wir auch einen Tag später als geplant in Walvis Bay an, sodass unser Mietwagen vergeblich auf uns wartete. Last Minute rettete uns Jenny, mit der wir schon in Durban und PE die Safaris gebucht hatten. Am Nachmittag vor Ankunft in Namibia bestätigte sie uns, dass wir die von Linda und Eric gebuchte Bootstour zu den Robben und Delfinen mitmachen können.
Nachdem wir früh am Morgen mit einem Shuttlebus zu dem Ausflugsboot gefahren wurden war der erste Eindruck der ehemals deutschen Kolonie sehr verhalten. Stinkig, dreckig, viel Industrie und sehr ärmliche Verhältnisse. Man konnte sich zu diesem Zeitpunkt nicht ansatzweise vorstellen, dass diese Gegend von einer sehr artenreichen Tiervielfalt geprägt sein soll.
Wenig später saßen wir auf unserem kleinen Ausflugsboot bei unserem Guide Henning. Henning ist ein sehr faszinierender Mensch. Der gebürtige Südafrikaner mit deutschen Wurzeln hat ein eigenes Fischhandel-Business, ist in der namibischen Angel-Nationalmannschaft, hat vor einigen Wochen sein Haus für ein paar Tage an ihn fremde israelische Touristen überlassen und sollte auch wenig später uns ein unerwartetes Angebot machen.
Wir waren noch nicht richtig aus dem Hafen, schon hatten wir Besuch auf dem Schiff. Großen Besuch. Ein riesiger Seehund sprang von hinten auf das Schiff und robbte sich vor bis zu Henning um den mitgebrachten Fisch zu holen. Uns war klar, dass dies hier immer mal passiert. Aber man merkte auch schnell an Hennings hektischer Reaktion, dass dies kein normaler Besucher war. Später sagte er uns, dass er noch nie ein so großes und aggressives Tier auf dem Schiff hatte und er dies ab der nächsten Tour nicht mehr machen wird. Zum Glück ging am Ende alles gut und der Seelöwe sprang wenig später wieder von Bord. Anschließend ging es weiter zur eigentlich Kolonie. Wir haben in den letzten Monaten zwar viele Seelöwen gesehen, aber noch nie so viele auf einem Haufen. Gekrönt wurde das ganze von Delfinen, die immer mal wieder um unser Boot herum auftauchten und im Wasser spielten.
Auf dem Schiff gab es dann noch eine Platte mit kleinen Häppchen, frische Austern, Sekt und Bier. Beim Essen kamen wir weiter mit Henning ins Gespräch. Er wollte wissen, was für eine Tour wir für den Nachmittag geplant haben. Wir wussten zwar, was wir noch sehen wollten, aber hatten noch nichts konkretes gebucht. Ich habe bei Hennings Antwort erst gedacht, ich habe ihn falsch verstanden. Aber nein, er bot uns tatsächlich an einfach sein Auto zu nehmen, er braucht es die nächsten Stunden eh nicht. Wir waren irritiert und leicht fassungslos - und hatten schon Bier und Wein getrunken. Schließlich kam die Idee auf, dass Henning uns fährt und herum führt. Und das war das beste, was uns an dem Tag hätte passieren können.
Wenig später saßen wir zu acht in seinem Pickup und fuhren los in Richtung der Lagune. Hier wollten wir die dort lebenden Flamingos beobachten. Als Henning fragte, ob wir schon mal mit dem Auto eine Düne hoch gefahren sind wussten wir, dass es nicht bei den Flamingos bleiben wird. Off-road ging es dann in den Sand zu einem Aussichtspunkt auf die Rosa gefärbten Becken, in denen aus dem Meerwasser Salz abgebaut wird. Die Färbung kommt von den im Wasser lebenden Algen, die sich rosa färben, wenn sie Stress ausgesetzt werden.
Auf dem Rückweg hielten wir bei den Flamingos an, die wir schon auf der Fahrt aus dem Auto heraus beobachten konnten. Danach ging es weiter zum nächsten Highlight der Region, der Düne 7.
Diese 130m hohe Düne in der Namib Wüste ist bei Touristen besonders beliebt, da man sie gut zu Fuß besteigen kann. Das wollten natürlich auch wir tun. Dort angekommen stellten wir fest, dass das betreten der Düne Eintritt kosten sollte. Henning war davon ziemlich genervt und ging los um das zu klären. Als er mit erhobenen Daumen lächelnd zurück kam erklärte er uns, dass der Mann nun denkt das wir alle aus Namibia sind. Wie sagte er so schön: „I am from Namibia - I know how it works.“
Dann ging es los - entweder den längeren, dafür aber leichteren Weg. Oder direkt gerade nach oben. Ich denke es ist klar, welchen Weg wir gewählt haben. Ein paar Minuten später war ich mir nicht mehr sicher, ob das so clever war. Mit Valli auf dem Arm war das Unterfangen schwieriger als gedacht. Auch Henning fragt sich, ob es clever war mit Flipflops durch den heißen Sand zu gehen und war kurz vorm abbrechen. Kurzerhand hatte er meine Socken an und es ging weiter gemeinsam zum Gipfel. Und wir alle haben es geschafft. Stolz und völlig geschafft blickten wir nach unten und genossen den Blick auf die Weiten der Wüste. Der Weg nach unten war dann pure Freude - keine 2 Minuten später waren wir wieder im Tal angekommen.
Danach ging es mit dem Auto weiter nach Swakopmund. Ich würde behaupten, es gibt außerhalb Europas keine zweite Stadt mit einer ähnlich starken deutschen Prägung wie diese. Von Schwarzwälder Kirschtorte bis zum Eisbein gibt es hier wohl alles, was das Heimat liebende Herz sich wünscht. Nach unserer Wüstentour gönnten wir ins kalte Getränke und einen Snack in einer Bar namens Stammtisch, was uns kurze Zeit davon ablenkte, dass unser ganzer Körper mit einer Peeling ähnlichen Sand-Sonnencreme-Mischung bedeckt ist.
Danach schlenderten wir noch eine Weile durch die Stadt und fuhren anschließend zurück zum Schiff. Henning wollte für die Tour eigentlich gar nichts haben und bot sogar an die Rechnung im Restaurant zu zahlen. Wir waren froh, dass er unser Geld dann doch annahm und seinen Kindern geben will, die gerade in der namibischen Hauptstadt Windhoek studieren.
Durch die Verzögerung in Kapstadt stehen uns nun 9 Seetage bevor, da der Kapitän den Stop in Praia auf den Kapverden gestrichen hat. Für uns (und viele andere) ist das nicht wirklich nachvollziehbar - es fühlt sich leider eher nach einer Sparmaßnahme an. Wir lassen uns aber die gute Laune nicht verderben und lassen nochmal richtig die Seele baumeln, ehe wir auf Teneriffa endgültig zurück in Europa sind.Meer informatie
Teneriffa
9 februari, Spanje ⋅ 🌙 17 °C
9 Seetage liegen hinter uns. Viel Zeit, um die bisherigen Erlebnisse zu verarbeiten. Aber definitiv nicht genug. Noch vor 2 Wochen flogen wir mit dem Heli über Kapstadt am Tafelberg vorbei. Vor knapp 3 Wochen schwammen wir mit Delfinen vor der Küste Mauritius. Und jetzt macht sich in mehrerlei Hinsicht bemerkbar, dass die Reise fast vorbei ist.
Heute haben wir es schon am Wetter gemerkt. Es wird spürbar kälter, wobei 18 Grad im Februar natürlich jammern auf sehr hohem Niveau ist. Trotz der ungewohnten Frische war es dennoch sehr angenehm. Mindestens ebenso ungewohnt ist es auf dem Handy wieder die eigene SIM Karte nutzen zu können. Seit fast einem halben Jahr mit eSIM war es mal wieder sehr angenehm ein paar FaceTime Anrufe zu tätigen und zumindest kurz ein paar vertraute Stimmen zu hören. Ein weiteres Indiz für das bevorstehende Ende war das, was heute im Hafen auf uns wartete. Ein kleiner Schatz - versteckt von meinen Eltern, die vor zwei Tagen selbst noch auf Teneriffa waren. Die Kinder haben sich riesig über ein paar Süßigkeiten gefreut. Danke nochmal 🫶🏻! Doch den eindeutigsten Hinweis tragen wir unsichtbar in uns. Wir sind auf positive Weise gesättigt. Gesättigt von all den tollen und unvergesslichen Erlebnissen. Und wir freuen uns sehr in 8 Tagen wieder zu Hause zu sein.
Für die verbleibenden Stopps gibt das noch mehr Gelassenheit. Wir haben keine großen Pläne oder Touren mehr geplant und lassen uns in Spanien, Portugal und England einfach treiben.
Heute hatten wir einen Mietwagen, den wir direkt im Hafen abgeholt haben. Ines hat für heute eine „Wanderung der Sinne“ herausgesucht. Nach der 25 minütigen und doch recht kurvenreichen Fahrt zum Ausgangspunkt wurde aber schon vor den ersten Schritten unser Geruchssinn auf die Probe gestellt. Valli musste sich leider übergeben - danach war erstmal Schadensbegrenzung angesagt. Ihr ging es danach zum Glück sofort wieder richtig gut. Wir setzen unsere Fahrt dann erstmal mit offenen Fenstern fort. Die Wanderung hat dann aber echt Spaß gemacht. Die Kinder konnten klettern, balancieren, getrocknete Erdbeeren snacken und Zauberstäbe aka Stöcke sammeln.
Danach ging es zurück nach Santa Cruz zum Mercado de Nuestra Señora de África. Wir schlenderte an den vielen Ständen vorbei, scheiterten dann aber an der Suche nach einem Restaurant zum Mittagessen. Eine leckere Nussecke verhinderte zumindest kurzfristig eine Hangry Attacke. Dann fand Ines aber doch noch ein nettes Lokal in der Nähe. Dort bestellten wir Vorspeisen und einen Hauptgang. Nach dem Vorspeisen waren wir komplett satt. Wie gut, dass die Küche unseren Hauptgang vergessen hat - nochmal Glück gehabt.
Danach schlenderten wir zum Plaza de España. Die Kinder spielten auf dem riesigen Spielplatz und wir genossen die Sonne. Ich brachte dann den Mietwagen zurück, während die Kinder noch weiter spielten. Danach ging es zurück zum Schiff.
Die heutige Nacht wird zumindest für Lara und mich kurz. Lara hat eine Übernachtungsparty im Kidsclub. Ich schaue dann noch im Brauhaus den Superbowl. Gut, dass wir morgen erst um 12 Uhr in Madeira festmachen.Meer informatie
Madeira
10 februari, Portugal ⋅ ⛅ 14 °C
Irgendwie skurril. Man fährt in den Hafen einer uns noch unbekannten Insel und man wird bejubelt und begrüßt wie Cristiano höchst persönlich.
Schon am Hafeneingang wartete der wohl berühmteste AIDA Ultra Inacio. Mit wild geschwenkter AIDA Fahne begrüßte er unser Schiff euphorisch und lautstark. Und wer meint, dass dies eine Aktion für die Weltreise ist, der täuscht. Jeder, der mit der Kussmundflotte schon in Funchal fest gemacht hat kennt ihn. Ein sehr außergewöhnliches Hobby.
Doch nicht nur Inacio wartete schon auf uns, sondern auch die AIDAcosma, eines der größten Schiffe der Reederei. Wir haben schon öfter von sogenannten „Schwesterntreffen“ zweier Schiffe gehört, der Moment war dann aber tatsächlich sehr besonders. Winkende und klatschende Gäste, lautstark ertönende Signalhörner und Crewmitglieder, die auf den Arbeitsplatz ihres nächsten Einsatzes schauen erklärten die in der Luft liegende Euphorie. Gegen die Cosma wirkt unsere kleine Sol wie ein kleines Spielzeugschiff. Unser kleines Spielzeugschiff. Das wir bestimmt schon sehr bald vermissen werden.
Nach dem Anlegen drängten sich zwei Eindrücke sehr offensiv auf:
1.) Cristiano überall
2.) verdammt, ist diese Insel steil
Ersteres lag natürlich vor allem am CR7 Hotel, dem direkt angrenzenden Museum und der lebensgroßen Statue in unmittelbarer Nähe zum Hafen-Terminal. Doch auch während des gesamten Tages gab es wenig Momente in denen der mittlerweile 40 Jährige Staatsheld uns nicht begleitete. Mein Highlight war der im weißen Schlüpper auf einer XXL LED-Leinwand jonglierende Ronaldo im, vor und neben dem CR7 Store, in dem man jedes erdenkliche Trikot von ihm kaufen konnte.
Zweiteres verfluchten wir auf dem Weg zu unserem Mietwagen. 450m ist eigentlich keine Distanz, aber bei der Steigung doch eine beachtliche körperliche Aufgabe. Um den Massen der drei im Hafen liegenden Schiffe zu entgehen zog es uns am
Vormittag erstmal aus Funchal raus. Unser erstes Ziel war die Steilküste Cabo Girão. Der Skywalk über der fast 600m in die Tiefe stürzenden Steinformation war durch verglaste Böden mit freiem Blick nach unten ein echtes Erlebnis.
Danach ging es weiter in die benachbarte Ortschaft Câmara de Lobos. Ines hat in dem kleinen Fischerdorf ein Restaurant gefunden, in dem wir unsere Mittagspause machen wollten. Und das war mal wieder der absolute Volltreffer. Am Tisch gab es einen herabhängenden im Holzofen gegrillten Fleischspieß mit diversen Beilagen. Ich lege mich fest: Das beste Essen (außerhalb der Schiffs) auf unserer gesamten Weltreise.
Gut gesättigt ging es dann wieder zurück nach Funchal in die Stadt. Wir nutzten das milde Wetter und schlenderten entlang der belebten Innenstadt. Immer wieder treffen wir Mitreisende vom Schiff und kommen ins Gespräch. So bekommen wir auch den heißen Tipp einer kleinen Bäckerei. 1,50 EUR für ein Pastel de Nata (portugiesisches Blätterteigtörtchen mit Konditorcreme) mit einem Espresso. Auch dies ein kulinarisches Highlight der Reise. Danach mussten wir noch schnell den Mietwagen zurück geben, und das in knapp 40 Minuten inkl. Tanken. Strategisch suchten wir eine Tankstelle in unmittelbarer Nähe zur Rückgabestation. Aus den 300m Luftlinie wurden dann dank diverser Einbahnstraßen fast 3km Fahrstrecke, die mich mehr und mehr nervös machte. Just in time waren wir dann aber rechtzeitig da und gaben ein letztes Mal auf der Reise unseren Mietwagen ab und gingen zurück zum Schiff - das europäische Festland wartet schon auf uns.Meer informatie
Lissabon
12 februari, Portugal ⋅ ☁️ 12 °C
Ach wie schön ist Lissabon. Wieder mal ein Tag der Kategorie: nichts geplant, keine Erwartung und am Ende total begeistert.
Schon während unseres Frühstücks im Steakhouse ließ sich im Sonnenaufgang erahnen, dass uns ein toller Tag bevorsteht. Wir beherzigten direkt den Tipp einer mitreisenden Familie und buchten uns für 2h eine private Tuk Tuk Fahrt durch die Stadt. Unserer Fahrer konnte gut englisch und erinnerte uns durch seine Aussprache stark an unsere Zeit in Dublin, in der wir 4 Monate gemeinsam mit Carlota aus Spanien zusammen wohnten.
Die Fahrt führte uns quer durch die Stadt. Wir hielten immer wieder an schönen Aussichtspunkten, bedeutenden Gebäuden und Plätzen an und erfuhren viel über die Geschichte der Stadt, die in ihrer Geschichte schon viele Schicksale erlitten hat. Erdbeben, Feuer, Tsunami und eine strenge Diktatur hinterließen ihre Spuren, geben der Stadt aber auch sehr viel Charakter. Jedes Viertel hat seinen ganz eigenen Charm und verschiedenste Facetten. Geschäftsviertel, Partymeile, Einkaufsmeilen, ruhige Wohnviertel - hier ist für jeden etwas dabei. Auch Lissabon ist (wie Madeira) eine sehr steile Stadt. Wir waren froh, dass wir chauffiert wurden, die Schlaglöcher in den Straßen sorgten bei den Kindern neben den offenen Seiten noch für zusätzliches Achterbahn-Feeling.
Nach der 2 stündigen Rundfahrt ließen wir uns in der Altstadt aussetzen und schlenderten noch eine Weile durch die belebten Gassen der Stadt. Auch heute kamen wir an den zahlreichen Pastel de Nata Bäckereien nicht vorbei, ohne diese zu verkosten. Wieder ein absoluter Hochgenuss. Wir genossen die Sonne nochmal in vollen Zügen und gingen ganz gemächlich zurück zum Schiff. Nach einem Powernap genossen wie dann noch die Hafenausfahrt mit besten Blick auf die Brücke des 25. Aprils, den Torre de Belem und das Denkmal der Entdeckungen. Gekrönt wurde der Abend von einem letzten Besuch im Steakhouse. Gemeinsam mit Linda und Eric genossen wir ein schönes Abschlussessen und einige sehr leckere Kaltgetränke.
Schon morgen geht es weiter in Porto - ein vorletztes Mal an Land, ehe wir in Hamburg auf AIDAsehen sagen.Meer informatie
Porto
13 februari, Portugal ⋅ ☁️ 14 °C
Schon einen Tag später waren wir in Porto - auch hier hatten wir nur einen halben Tag Zeit und dementsprechend nichts großartiges geplant. Mit Linda, Eric und Leni ging es via Uber in die Innenstadt, die trotz des grauen Wetters einen sehr charmanten Eindruck machte. Begonnen hat unsere kleine Tour an der Kathedrale und führte uns weiter zur Brücke Dom Luís I, einem der Wahrzeichen der Stadt. Nach der Überquerung des Douro Flusses fuhren wir mit einer Seilbahn herunter zur Promenade und schlenderten entlang der kleinen Läden und Cafés. Auch hier nutzten wir natürlich die Gelegenheit ein paar letzte Pastel de Natas zu essen.
Nach einer weiteren Fahrt mit einer Zahnradbahn war das letzte Ziel die Markthalle, in der wir Portugal bei einem Gläschen Portwein verabschiedeten.Meer informatie
Isle of Portland
15 februari, Engeland ⋅ ☁️ 7 °C
Wir waren bis zuletzt gar nicht sicher, ob wir das Schiff an diesem Hafen in der nassen Kälte Englands verlassen wollen. Doch dass der Tag dann im Gefängnis endete, hätten wir in unserer buntesten Fantasie nicht gedacht.
Im Kidsclub entstand am Tag zuvor gemeinsam mit Marina und Dominik die Idee, dass wir doch einfach mal die Isle of Portland umrunden können. Die Strecke sind knapp 20km. Sonst gibt es dort ohnehin nicht so viel spannendes zu entdecken. Und die Kinder wollten eh viel lieber die letzten Tage im Kidsclub genießen.
Top motiviert ging es dann kurz nach 10 los - nach kurzer Shuttlefahrt aus dem Hafengelände kamen wir wenig später beim Startpunkt unserer Route an. Die Stimmung war super - und das Wetter viel besser als gedacht. Entlang der rauen Klippen ging es mal mehr, mal weniger steil immer wieder bis zur südlichsten Spitze der über eine Brücke mit dem Festland verbundenen Insel.
Es war ungewohnt aber auch sehr entspannt mal ohne die Kinder unterwegs zu sein. So hatten wir viel Zeit um über Gott und die Welt zu philosophieren. Das erste Zwischenziel war schnell erreicht. An der Südspitze kehrten wir in einem kleinen Restaurant ein und bestellten das, was man in England eben bestellt: Bier, Cider und Fish&Chips. Super lecker und eine gute Stärkung für den Rest der Strecke.
Danach ging es weiter und wir kamen super voran, auch wenn wir nicht viel Puffer hatten, da der letzte Shuttle 17 Uhr fuhr.
Der am Anfang noch sehr gut erkennbare Wanderweg war im weiteren Verlauf manchmal nicht eindeutig als solcher erkennbar. An irgend einer Stelle sind wir dann wohl auch falsch abgebogen und gingen über kleine Trampelpfade immer weiter entlang der Küste getreu dem Motto: wenn wir immer am Wasser weiter laufen, dann kommen wir irgendwann auch wieder am Hafen an.
Meine Nervosität stieg dann so langsam, als wir wirklich nicht mehr weiter kamen. Denn ein riesiger Zaun durchkreuzte unseren Plan. Zwischen uns und dem Schiff, welches wir nun sogar schon sehen konnten lag ein militärischen Gebiet und ehrlich gesagt wussten wir nicht, ob wir nicht schon längst mitten drin stehen. Der Weg zur nächstgelegenen Straße wurde durch Dornenbüsche versperrt, also mussten wir umdrehen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch knapp eine Stunde bis zum letzten Shuttle.
Wir fanden dann einen Weg, der uns wieder zurück in die Zivilisation brachte. Nach dem harten Anstieg war der Puls schon auf 170, Tendenz zwecks Nervosität steigend. Oben angekommen mussten wir feststellen, dass kein Uber-Fahrer in der Nähe ist um die knapp 5km zum Schiff zurück zu fahren. Doch dann die vermeintliche Rettung, ein Haus mit der Aufschrift: Welcome to Portland. Das muss doch eine Touri-Info sein! Wir gingen rein und fragten den sichtlich irritierten Mitarbeiter, ob er uns ein Taxi bestellen kann. Dass wir dann darauf aufmerksam gemacht wurden, dass wir gerade ein Gefängnis betreten haben machte die Situation noch skurriler, aber nicht besser. Erst als wir 20 Minuten später im Taxi saßen und rechtzeitig für den Shuttle zurück waren, konnte ich mich langsam entspannen.
Ein unfassbar schöner letzter Tag, der für meinen Geschmack entspannter hätte enden können. Und was lernen wir daraus: viel gelassener hat mich die Reise nicht gemacht. Aber so bin ich nun mal.Meer informatie
Unsere Weltreise 2024/25 - Fazit
17 februari, Duitsland ⋅ 🌙 -4 °C
117 Tage, 4 Kontinente, 17 Länder
64.050 Kilometer
4.528 Fotos
Tiere in freier Wildbahn: Seelöwen, Wale, Delfine , Schildkröten (Wasser), Riesenschildkröten (Land), Guanacos (Lamas), Meerschweinchen, Wildpferde, Krabben, Einsiedlerkrebse, Affen, Koala, Quokka, Kakadu, Kookaburra, Zebra, Giraffe, Elefant, Nashorn, Antilopen (nyala, oryx, kudu, springbok, waterbug, …), Gnu, Vogel Strauß, Kolibri, Löwen, Eidechse, Büffel, Luchs, Schakal, Krokodil, Nilpferd, Flamingo
Unzählbares Glück
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In Santiago de Compostella die letzten Meter des Jakobswegs laufen
Die Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria besuchen
Mit Meeresschildkröten auf den Kapverden schwimmen
Den Atlantischen Ozean und den Äquator überqueren
In Salvador (Brasilien) einen Caipirinha trinken
In Rio auf den Zuckerhut fahren
Die Christusstatue als eines der sieben modernen Weltwunder besuchen
Im bunten Arbeiterviertel La Boca in Buenos Aires ein Boca Juniors Trikot kaufen
In Montevideo das uruguayische Nationalgericht Chivito essen
In Patagonien die dort lebenden Kaperwale aus nächster Nähe beobachten
Durch Feuerland spazieren und mit dem Zug ans Ende der Welt fahren
Das Kap Horn vollständig umrunden
Die erste chilenische Siedlung an der Magellanstraße besuchen
Die Allee der Gletscher in Chile durchfahren
Eine Nacht in den Anden verbringen
Die Moai Statuen auf der Osterinsel entdecken
Auf Tahiti mit Haien und bunten Fischen schnorcheln
In Französisch Polynesien gut gelaunt durch den strömenden Regen schlendern
Die schönste Lagune der Welt in Aitutaki (Cookinseln) besuchen
Über die Datumsgrenze fahren und einen Tag überspringen
In Auckland vom Skytower springen
Den Mount Maunganui besteigen
Napier, die Art Déco Hauptstadt der Welt besuchen
In Wellington mit dem Cable Car fahren und neuseeländischen Wein am Hafen trinken
In Picton fotografieren, wie Ines einen Handstand macht
In Christchurch Weihnachten feiern
Den Milford Sound durchfahren
In Sydney bei Nacht entlang der Harbor Bridge und der Oper joggen gehen
In Melbourne Silvester feiern
In Adelaide eine Apple Watch kaufen
Auf Rottnest Island die Quokkas besuchen und eine Radtour machen
Den Indischen Ozean überqueren
Auf Mauritius mit Delfinen schwimmen
Auf Réunion im indischen Ozean in die EU einreisen
In Durban ein Zulu Dorf besuchen
In Port Elizabeth Geburtstag bei einer Übernachtungssafari feiern
In Kapstadt mit dem Helikopter entlang des Tafelbergs fliegen
In Namibia die Düne 7 besteigen
Auf Teneriffa Tapas essen
Auf Madeira CR7 besuchen
In Lissabon mit dem Tuk Tuk die Stadt erkunden
In Porto Portwein trinken
Die Isle of Portland umrunden
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Wir sind wieder zurück in Hamburg - nach knapp 4 Monaten voller Abenteuer und unvergesslicher Erlebnisse heißt es jetzt: Zurück in den Alltag.
Ich habe mich schon seit längerer Zeit gefragt, mit welchen Gefühlen wir aus dieser Reise zurückkehren werden. Glücklich über all das Erlebte? Traurig weil es vorbei ist? Ängstlich weil jetzt „der Ernst des Lebens“ wieder los geht? Reisemüde weil man endlich wieder in seinem eigenen Bett schlafen möchte?
Jetzt weiß ich: es ist eine Mischung aus allem. Ich bin extrem glücklich, dass wir als Familie die Chance hatten diese Reise erleben zu können. Die Eindrücke der letzten Monate haben wir noch lang nicht verarbeitet. Wenn wir mal Kontakt nach Deutschland hatten war eine der ersten Fragen oft: wo seid ihr jetzt gerade eigentlich? Und rückblickend kann ich das total nachvollziehen - wir waren gefühlt überall und nirgends. Haben Tag für Tag Punkte auf unserer Bucketlist abgehakt, für die wir sonst wohl mehrere Jahrzehnte benötigt hätten.
Wir sind zudem sehr dankbar diese wertvolle Zeit füreinander gehabt zu haben. Wir haben öfter auf dem Schiff miterlebt, wie schnell die so selbstverständlich gewordene Gesundheit von jetzt auf gleich wegbricht. Und in diesen stillen Momenten realisiert man erst wieder, wie gut es uns eigentlich geht. Auch die Eindrücke der Reise haben dies immer und immer wieder unterstrichen. Ich denke zum Beispiel oft an die im Dreck und Müll spielenden Kinder in der Favela Santa Marta in Rio zurück, die nichts haben und trotzdem glücklich sind.
Natürlich bin ich auch traurig, dass das große Abenteuer, auf das wir so lange hingefiebert haben jetzt vorbei ist. Die Vorbereitungen dauerten knapp 2 Jahre. Von der Kabinenaustattung bis hin zu den Ausflügen war alles bestens vorbereitet. Doch es kommen immer mal wieder Überraschungen. Zum Beispiel unsere Umroutung nach Aitutaki. Wir haben innerhalb weniger Stunden vom Schiff aus einen der letzten Plätze auf einem Ausflugsboot gebucht und hatten auch spontan einen der eindrucksvollsten und schönsten Tage der gesamten Reise.
Was ich jedoch nie gedacht hätte: es fällt wirklich sehr schwer manche Menschen hinter sich zu lassen. 4 Monate klingt nach einer verdammt kurzen Zeit um von tiefgreifenden Freundschaften zu sprechen.
Doch genau diese haben sich entwickelt.
Doch wenn man so viele gemeinsame Erlebnisse teilt und sich jeden Tag sieht, dann schweißt das sehr zusammen. Zu wissen, dass man einige dieser Menschen wohl nicht mehr wieder sieht ist schwer. Ich denke es braucht einfach ein wenig Zeit um zu akzeptieren, dass die gemeinsamen Erlebnisse trotzdem sehr wertvolle Erinnerungen sind, die man ewig in sich trägt.
Es fühlt sich so an, als bräuchten wir jetzt erstmal ein Resozialisierungsprogramm, um irgendwann wieder in der Lage zu sein selbstständig zu putzen, zu kochen und einzukaufen. Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf unser zu Hause. Auf unsere Familie, auf unsere Freunde - also auf Euch!
Damit sind wir auch am Ende dieses Reiseblogs angelangt. Ich werde sicher noch häufiger in Erinnerung schwelgen und selbst die Beiträge durchstöbern. Ich habe mich immer sehr über das nette Feedback von euch gefreut und freue mich, dass wir euch zumindest virtuell mit um die Welt nehmen konnten. Fühlt euch inspiriert, bleibt abenteuerlustig und denkt immer daran: das Leben ist zu kurz für ewiges hin und her überlegen. Erfüllt euch Eure Träume - so wie wir es getan haben. ❤️
Eure Hirschis
Martin und Ines mit Lara und ValerieMeer informatie














































































































































































































































ReizigerFrohe Weihnachten ihr vier! Und vielen Dank fürs Mitlesen, es ist wirklich spannend.
Wir wünschen Euch auch frohe Weihnachten! Bleibt gesund und genießt die Zeit! [Matthias]
ReizigerFrohe und besinnliche Weihnachten 🎄🎅💫🎁wir drücken euch