Amazonas 2025

april 2025
  • GG72
  • Tamara Gerner
Einmal den Amazonas hochfahren - von der Mündung in Brasilien bis nach Peru. Davor ein paar Tage Rio, danach die Restaurants in Lima austesten. Urlaub! Les mer
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  • Brasília - Stadt der Visionäre

    6. april, Brasil ⋅ 🌙 24 °C

    Nach unserer Ankunft in Brasília haben wir am frühen Abend eine geführte Tour durch die Hauptstadt unternommen. Die Sonne war gerade untergegangen, und das letzte Tageslicht wich einer nächtlichen Kulisse, in der sich Architektur und Licht auf eindrucksvolle Weise verbinden.

    Unser erster Halt war der Fernsehturm, ein 224 Meter hohes Bauwerk mit Aussichtsplattform, das einen weiten Blick über die strenge Geometrie der Stadt bietet. Brasília wurde nicht organisch gewachsen, sondern in den 1950er-Jahren am Reißbrett entworfen – als moderne Hauptstadt, die Brasilien in die Zukunft führen sollte. Unter Präsident Juscelino Kubitschek wurde sie innerhalb von nur vier Jahren gebaut. Entworfen wurde sie vom Stadtplaner Lúcio Costa und dem Architekten Oscar Niemeyer, der mit seinen futuristischen Betonbauten das Bild der Stadt prägt. Brasília wurde 1960 eingeweiht und ist seit 1987 UNESCO-Weltkulturerbe.

    Im abendlichen Licht fuhren wir vorbei am Palácio da Justiça, dessen dramatische Betonstruktur bei Nacht besonders wirkungsvoll wirkt. Die Lichtreflexion auf dem nassen Boden davor verstärkte den Eindruck fast skulpturaler Architektur.

    Ein besonderes Highlight war der Besuch der Igreja Dom Bosco. Von außen wirkt sie fast wie eine gotische Kathedrale der Moderne, doch im Inneren entfaltet sich eine ganz eigene Magie: Tausende von blauen Glasmosaiken tauchen den Raum in ein tiefes Lichtspiel. In der Mitte hängt ein monumentaler Kronleuchter aus über 7.000 Glasstücken. Während unseres Besuchs fand gerade eine Messe statt – ein unerwartet eindrucksvoller Moment der Ruhe inmitten dieser geplanten Stadt.

    Später standen wir vor dem Supremo Tribunal Federal, dem obersten Gerichtshof Brasiliens. Die Fassade war in grün-gelb-blau beleuchtet – die Nationalfarben. Daneben: die Skulptur der blinden Justitia, ein häufig fotografiertes Symbol der Rechtsstaatlichkeit im Land.

    Zum Abschluss fuhren wir zur Catedral Metropolitana, der bekannten Kathedrale von Oscar Niemeyer. Ihre Form erinnert an eine dornenartige Krone, die sich in den Himmel streckt. Auch sie ist nachts beleuchtet – ein weiterer Beweis dafür, wie sehr Brasília mit Licht und Raum spielt.

    Fazit: Brasília bei Nacht ist kein klassisches Sightseeing, sondern ein Spaziergang durch eine architektonische Vision. Man erlebt nicht nur Gebäude, sondern Ideen – in Beton gegossene Ideale von Fortschritt, Rationalität und Einheit.
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  • Belém - Kolonialflair und Armut

    7. april, Brasil ⋅ 🌧 28 °C

    Nach unserem kurzen Aufenthalt in Brasília ging es am Morgen weiter nach Belém, dem Tor zum Amazonas. Bevor wir am Abend an Bord unseres Flussschiffs gehen, nutzen wir die Zeit, um diese lebendige Stadt am Rand des Regenwaldes zu entdecken. Für den Tag haben wir uns ein Hotel genommen – ideal als Basis für unseren kleinen Stadtspaziergang.

    Belém wirkt sofort anders: feuchtwarme Luft, lebendige Straßen, laute Stimmen, überall improvisierte Marktstände, Kolonialbauten, der Geruch von Fisch, Gewürzen und frittiertem Essen. Der Ver-o-Peso-Markt ist das Zentrum des Geschehens – laut, chaotisch, aber faszinierend. Zwischen getrocknetem Fisch, Maniok, Gewürzen und Obst türmen sich die Waren. Männer hacken mit Macheten Nüsse auf, Frauen verkaufen frisch frittierte Snacks, Kinder rufen durcheinander.

    An der Uferpromenade gönnen wir uns ein typisches Mittagessen: eine große Platte mit Fleisch, Fisch, Reis, Bohnen und natürlich Farofa – rustikal, sättigend, ehrlich. Dazu gibt’s Guaraná in Plastikbechern und viel Gesprächsstoff mit den Menschen am Nebentisch.

    Die Altstadt zeigt noch viel vom einstigen Reichtum aus der Kautschuk-Zeit: farbige Hausfassaden, Kirchen, Paläste – etwas verwittert, aber voller Geschichte. Die Festung Forte do Presépio mit Blick aufs Wasser ist eine der ältesten Anlagen der Stadt und erinnert an die portugiesische Kolonialzeit. Direkt daneben ruhen kleine Fischerboote im braunen Wasser – zwei Welten, die hier ganz selbstverständlich zusammengehören.

    Der Nachmittag vergeht schnell. Noch ein letzter Blick auf den Uhrturm, der über den Hafen wacht, ein Abstecher zur weißen Kathedrale, dann zurück zum Hotel. Jetzt heißt es: Taschen packen. Heute Abend gehen wir an Bord – die große Reise auf dem Amazonas beginnt.
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  • Einschiffung in Icoaraci - Leinen los!

    7. april, Brasil ⋅ 🌙 26 °C

    Tag 1 – Einschiffung in Icoaraci (Belém), Brasilien – Leinen los!

    Nach einer kurzen, aber lebhaften Fahrt mit einem Uber erreichten wir die Anlegestelle in Icoaraci. Schon dort spürte man die besondere Atmosphäre – lebendig, feuchtwarm und mit Blick auf den mächtigen Amazonas. Unsere Koffer türmten sich auf einem Gepäckwagen wie ein bunter Haufen Abenteuerlust – bereit für drei Wochen auf Entdeckungsreise.

    Mit einem Tenderboot wurden wir zur HANSEATIC nature gebracht, unserem schwimmenden Zuhause für die kommenden Wochen. Das Einsteigen ins kleine Boot, mit vielen neugierigen und aufgeregten Mitreisenden, war der erste richtige Schritt in dieses Amazonas-Abenteuer. Die Organisation lief reibungslos – das Personal war freundlich, die Stimmung entspannt.

    Kaum an Bord angekommen, hieß es: Sicherheitsweste an und auf zur Seenotrettungsübung. Pflichtprogramm – aber dank der professionellen Crew gut erklärt und schnell absolviert. Danach konnten wir endlich das Schiff erkunden. Es ist beeindruckend: modern, elegant und doch gemütlich, mit vielen durchdachten Details und einem klaren Fokus auf Expedition und Natur.

    Am Abend war das Deck noch feucht vom letzten Tropenregen, und der Himmel hatte diese typische dramatische Dämmerung. Ich ließ mir die frische Flussluft um die Nase wehen, barfuß auf dem Deck, mit einer leichten Spiegelung im Wasser zu meinen Füßen – ein Moment purer Vorfreude.

    Während die HANSEATIC nature um Punkt 20:00 Uhr langsam Icoaraci verließ und den Kurs Richtung Peru aufnahm, begleitete uns Pianomusik in der Observation Lounge. Die ersten Gespräche mit anderen Reisenden machten Lust auf mehr: Geschichten, Naturerlebnisse, vielleicht sogar neue Freundschaften.

    Morgen erwarten uns die mystischen Breves-Kanäle – und ich bin gespannt, was dieser mächtige Fluss alles für uns bereithält.
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  • Erster Sonnenaufgang über dem Amazonas

    8. april, Brasil ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute begann der Tag mit einem Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde: Mein erster Sonnenaufgang auf dem Amazonas. Die Sonne schob sich langsam über den Horizont, tauchte Himmel und Wasser in flüssiges Gold und ließ die dichten Morgennebel wie Seidenschleier über dem Fluss tanzen. Es war still – nur das leise Plätschern des Wassers und das Summen des erwachenden Dschungels begleiteten diesen magischen Moment. Guter Start für die Tour dem Amazonas hoch.

    Unser Schiff bahnte sich bald darauf den Weg durch die Breves-Kanäle – ein enges, verschlungenes Netzwerk aus Wasserwegen, das die größte Flussinsel der Welt, Ilha do Marajó, vom Festland trennt. Links und rechts zogen einfache Pfahlhäuser, bunte Boote, üppiges Grün und Kinder am Flussufer an uns vorbei. Ein Bild voller Leben und Ursprünglichkeit.

    Ich war fasziniert davon, wie die Menschen hier im Rhythmus des Flusses leben – vom Fischfang, von Palmenherzen, Bananen und Holz. Und immer wieder diese charmanten Boote, wie das der „4 Irmãos“, die elegant durch das Wasser schneiden. Es fühlt sich an, als würde man durch eine andere Welt gleiten – eine grüne, stille, zeitlose Welt.
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  • Leben an den Breves-Kanälen

    8. april, Brasil ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Menschen, die heute am Breves-Kanal im Amazonasgebiet leben, stammen oft von traditionellen Gemeinschaften ab, die schon seit Generationen in dieser Region verwurzelt sind. Viele sind Nachfahren indigener Völker, gemischt mit Nachfahren ehemaliger Gummizapfer, Kleinbauern und Siedler, die sich im Laufe des letzten Jahrhunderts entlang der Flüsse niedergelassen haben. Es sind also keine rein indigenen Dörfer, sondern eher sogenannte “ribeirinhos” – Flussanwohner, die eine eigene Kultur und Lebensweise entwickelt haben, geprägt von ihrer engen Beziehung zum Amazonas.

    Diese Gemeinschaften leben in kleinen, oft schwer zugänglichen Orten entlang des Flusses. Der Fluss ist ihre Lebensader, und das merkt man auch daran, wie Kinder zur Schule kommen: Sie werden morgens mit kleinen Schulbooten abgeholt. Diese Boote fahren von Haus zu Haus.

    Sie verdienen Geld fürs nötigste mit Fischen, Anbau von Palmen, Shrimps und Holz.

    Wir waren für viele die Attraktion des Jahres und sind mit ihren Kindern rausgefahren und haben Fotos gemacht. So ein großes Schiff kommt nicht oft vorbei …
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  • Breves Kanäle am Amazonas

    8. april, Brasil ⋅ ☁️ 25 °C

    Unsere Reise begann in Belém, der lebendigen Stadt am Rand des Amazonasdeltas. Von dort aus führte uns unser Kreuzfahrtschiff in den mächtigen Fluss hinein – und bald schon in ein ganz besonderes Naturwunder: die Breves Kanäle.

    Die Breves Kanäle liegen im Mündungsgebiet des Amazonas, im brasilianischen Bundesstaat Pará. Sie bilden eine natürliche Wasserstraße zwischen der Baía de Marajó, der großen Bucht vor der Insel Marajó, und dem Hauptstrom des Amazonas. Der Name Breves stammt von der Stadt Breves, die als Tor zu diesem faszinierenden Labyrinth aus Flüssen und Wäldern gilt.

    Diese Kanäle entstehen durch die vielen Verzweigungen und Abzweigungen des Amazonas, die sich rund um riesige Flussinseln wie Marajó bilden. Marajó ist die größte Flussinsel der Welt und prägt die gesamte Region.

    Schon beim Einfahren in die Breves Kanäle veränderte sich die Szenerie dramatisch. Der breite, oft träge fließende Amazonas wurde zu einem Netz enger, verschlungener Wasserwege. Üppiger Regenwald reichte direkt bis ans Wasser. Riesige Bäume mit herabhängenden Lianen, bunte Vögel wie Aras und Tukane, und das Plätschern versteckter Tiere im Wasser begleiteten unsere Fahrt durch diese grüne Wildnis.

    Das Leben entlang der Kanäle ist eng mit dem Fluss verbunden. Kleine Häuser auf Stelzen, oft aus Holz gebaut, säumen immer wieder die Ufer. Kinder winkten uns von schmalen Kanus aus zu, während Fischer mit ihren Netzen geduldig am Rand lauerten. Die Sonne spiegelte sich in der feuchten Luft und tauchte die Szene in ein goldenes Licht.

    Unser Film-Team durfte hier auch Drohne fliegen, so sind die Aufnahmen entstanden.
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  • Erster Ausflug mit den Zodiaks

    9. april, Brasil ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute startete unser Abenteuer früh: Um 6:30 Uhr wurden die Zodiacs zu Wasser gelassen und wir machten uns auf den Weg in einen der vielen Seitenarme des mächtigen Amazonas. Die Stimmung an Bord war erwartungsvoll, die Luft warm und feucht – typisch für das Herz des tropischen Regenwaldes.

    Vom großen Expeditionsschiff HANSEATIC nature, das ruhig im Strom lag, ging es hinunter zu den wendigen Zodiacs. Mit Schwimmweste und Kamera ausgerüstet, begann unser Ausflug hinein in die grüne Wildnis.

    Schon kurz nach dem Ablegen wurde uns bewusst, wie still und gleichzeitig lebendig der Dschungel ist. Überall raschelte es, Vögel kreischten in den Baumkronen, und das Wasser war spiegelglatt – nur unterbrochen vom leisen Tuckern des Außenborders.

    Besonders beeindruckend war die Nähe zur Natur. Wir fuhren ganz nah an die Ufer heran, wo sich das Dickicht teilweise über das Wasser neigte. Zwischen den Blättern lugte neugierig ein gelbgrüner Gottesanbeter hervor – ein perfekter Moment, den unsere Naturfotografin an Bord mit ruhiger Hand festhielt.

    Inmitten der Pflanzenvielfalt entdeckten wir einige Insekten (diverse Gottesanbeterinnen) und etliche Früchte. Auch wenn es für uns nicht wirklich auffällt, eine Seite des Flusses war bewirtschaftet mit Palmen, Kakao und diversen anderen Früchten.

    Unsere Guides manövrierten die Boote gekonnt durch enge Passagen, während wir tief in die Geräusche des Urwalds eintauchten. Die Rückfahrt eröffnete einen atemberaubenden Blick auf unser Expeditionsschiff vor dem blauen Morgenhimmel.
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  • Landgang in Gurupá

    9. april, Brasil ⋅ 🌧 31 °C

    Nach unserem morgendlichen Ausflug in die Seitenarme des Amazonas führte uns unser Weg heute in die kleine, geschichtsträchtige Stadt Gurupá – ein Ort, der auf den ersten Blick vielleicht ruhig wirkt, aber voller Geschichten steckt.

    Gurupá, gelegen im brasilianischen Bundesstaat Pará, liegt direkt am Ufer des Amazonas und war früher ein strategisch wichtiger Ort im Kampf um die Vorherrschaft im Amazonasgebiet. Die Stadt wurde im 17. Jahrhundert von den Niederländern gegründet – zu einer Zeit, als europäische Mächte versuchten, das Amazonasdelta zu kontrollieren. 1623 wurde sie allerdings von den Portugiesen erobert, die sie zu einem wichtigen militärischen Außenposten ausbauten.

    Noch heute spürt man den kolonialen Einfluss – sei es in der Architektur oder in der alten Festung, die über dem Fluss wacht. Wir spazierten durch die kleinen Gassen, in denen Kinder spielten, Hühner herumliefen und die Menschen freundlich grüßten. Der Rhythmus des Alltags hier folgt dem Takt des Flusses – ruhig, stetig, verbunden mit der Natur.

    Am Strand waren ein paar Kinder zum Schwimmen. Natürlich mussten sie auf die Zodiaks hochklettern und springen. Schön!

    Zurück auf dem Schiff, war ich sehr nass von der Rückfahrt. Da sind wir erst mal in die Sauna. Dann kam auch schon der Regen mit einem heftigen Gewitter.
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  • Wasserbüffel am Morgen – Guajará

    10. april, Brasil ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach einem gemütlichen Frühstück an Bord ging es für unsere Gruppe in die Zodiacs – wir gehörten zur zweiten Runde des morgendlichen Ausflugs nach Guajará. Die Sonne hatte sich bereits über den Horizont geschoben, und die dichte Wolkendecke verlieh der Landschaft eine dramatische, fast mystische Stimmung.

    Mit den Zodiacs glitten wir leise durch die Seitenarme des Amazonas. Wir wollten heute die Wasserbüffel in dem Dorf sehen. Zum Melken haben sie kleine Plattformen gebaut. Zum Fressen Werden sie einfach ins Wasser gelassen und die Büffel schwimmen dann zu den Bäumen und Büschen im Wasser.
    Sie halten die Büffel hauptsächlich für Milch, aus der sie Käse machen. Sie wurden vor etlicher Zeit aus Asien importiert und vermehren sich hier sichtlich h prächtig.

    Neben ein paar Laguane auf dem Bäumen gab es auch die unterschiedlichsten Vögel.

    Ein besonderes Highlight war der Moment, als Tamara plötzlich aufgeregt rief: „Delfine!“ Und tatsächlich – ein paar Tucuxis, die kleinen grauen Flussdelfine, tauchten elegant aus dem Wasser auf. Diese Delfinart bevorzugt Mündungsbereiche wie diesen, und laut unseren Experten gehören sie zu den echten Delfinen, auch wenn sie im Süßwasser leben. Ein magischer Moment, leider noch keine Bilder.

    Später zeigte uns einer der mitgereisten Experten eine Wasserhyazinthe – hübsch anzusehen mit ihren kräftigen grünen Blättern, aber gleichzeitig eine Pflanze mit echtem Ausbreitungspotenzial. Beeindruckend, was sich in diesem Ökosystem alles anpasst und durchsetzt.

    Der Einblick in das Leben entlang des Flusses wurde noch intensiver, als wir an einer kleinen Ansiedlung vorbeikamen: Ein Mann war gerade dabei, einen riesigen Kaiman auf einem Holzsteg zu zerlegen – ein Anblick, der uns ehrfürchtig und nachdenklich zugleich stimmte. Sie dürfen keine Wildtiere essen. Der Kaiman hatte sich irgendwo verfangen und war verendet.
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  • Leguane im Amazonas

    10. april, Brasil ⋅ ⛅ 31 °C

    Während unseres letzten Ausflugs hatten wir das erste Mal Leguane gesehen. Regungslos saßen sie auf Ästen, perfekt getarnt zwischen den Blättern, fast so, als gehöre er selbst zur Pflanze. Ein faszinierender Moment, der uns neugierig gemacht hat: Wer ist dieser stille Bewohner des Dschungels eigentlich?

    Grüne Leguane (Iguana iguana) sind in den tropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas heimisch und fühlen sich im Amazonasgebiet Brasiliens besonders wohl. Trotz ihrer Größe – sie können bis zu zwei Meter lang werden – sind sie Meister der Tarnung. Ihre grüne bis olivbraune Haut lässt sie im Blätterdach förmlich verschwinden.

    Am liebsten halten sie sich in Bäumen entlang der Flussufer auf. Dort sind sie vor vielen Feinden sicher und haben gleichzeitig einen guten Überblick über ihr Revier. Fühlen sie sich bedroht, springen sie sogar aus mehreren Metern Höhe ins Wasser – gute Schwimmer sind sie nämlich auch.

    Leguane sind reine Pflanzenfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen Blätter, Blüten und Früchte. Besonders beliebt: Hibiskusblüten und die Blätter des Seidenbaums. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie zur Verbreitung von Samen beitragen – ein kleiner Beitrag zur Artenvielfalt im Regenwald.

    Weil sie wechselwarm sind, lieben Leguane die Sonne. Man sieht sie oft morgens beim Sonnenbaden auf Ästen – ein echtes Ritual, um ihren Körper auf Betriebstemperatur zu bringen. Gleichzeitig speichern sie dadurch Energie für den Tag.

    Die Paarungszeit der Leguane fällt in die Trockenzeit. Die Weibchen legen bis zu 70 Eier in selbstgegrabene Erdhöhlen. Nach etwa drei Monaten schlüpfen die Jungen – winzig, aber selbstständig. Die meisten schaffen es allerdings nicht ins Erwachsenenalter, denn Greifvögel, Schlangen und auch größere Säugetiere gehören zu ihren Feinden.

    In manchen Regionen werden Leguane wegen ihres Fleisches gejagt – dort gelten sie als Delikatesse, was ihren Bestand gefährdet. Auch illegaler Tierhandel ist ein Problem. Gleichzeitig ranken sich in der lokalen Folklore viele Mythen um die Tiere: In einigen Kulturen gelten sie als Symbol für Geduld, Gelassenheit und Verbindung zur Natur.
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