Die nächste Rallye steht an. Eigentlich sollte es ja im Rahmen der APOD von Hamburg nach Vladivostok gehen. Leider seit 3 Jahren ausgefallen. Dann fahren wir halt nur bis Georgien.
Unser "neues" Fahrzeug ist diesmal ein Landcruiser 80.
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  • Day 4

    Toxic Sea

    July 18, 2023 in Romania ⋅ ☀️ 27 °C

    Das ein Tal unter Wasser gesetzt wurde, so dass ein ganzes Dorf drin verschwindet und nur noch die Spitze des Kirchturms rausschaut hat man ja hier und da schon mal erlebt. Meist geplant, manchmal durch eine Naturkatastrophe oder einen Unfall. Wenn das Dorf dann aber von Bergen umgeben ist, die Kupfer, Mineralien und diverse Salze enthalten, die dann mit jedem Regen ins Tal gespült werden, dann wird der See toxisch

    Die Regierunghat 1970 ein Tal auserkoren um dort Chemieabfälle der Kupferninen hineinzuleiten. Ca 1000 Personen aus 400 Familien wurden umgesiedelt, dann wurde das Tal geflutet. Noch heute wird verseuchtes Wasser eingeleitet und der Regen spült weiterhin Mineralien hinunter.

    Der „Wasser“Spiegel steigt jährlich und mittlerweile sieht man vom alten Dorf nur noch die Spitze Kirchturms
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  • Day 4

    Einmal Querfeldein bitte

    July 18, 2023 in Romania ⋅ ☀️ 27 °C

    Als wir uns am giftigen See „sattgesehen“ hatten überlegten wir, ob wir denselben Weg zurück nehmen oder an der anderen Seeseite zurück fahren. Natürlich wollten wir den anderen Weg ausprobieren. Konnte ja nicht schlimmer als der Hinweg sein.

    Natürlich hätten wir stutzig sein können, weil es nur wenig Spuren von Fahrzeugen gab und der Weg durch Bäume und Büsche gut zugewachsen war. Aber wir fuhren tatsächlich eine Weile am See lang, und weil es aufwärts ging hatten wir verschiedene interessante Sichten auf den giftigen See.

    Irgendwann mal kam ein Wegzweig und wir sind falsch abgebogen. Eigentlich war es nicht falsch, den 2 Allradfahrzeuge kamen in ihren natürlichen Lebensraum.

    Es ging aufwärts bis auf 1350 m auf Pisten mit Geröll, manchmal weggespülten Rändern und ab und zu gab es wieder Abzweigungen wo wir uns entscheiden mussten. Mehr als einmal ging einer als Pionier voraus und mehr al einmal landeten wir in einer Sackgasse und mussten auf engen Pisten wenden.

    Nur ein einziges Mal schien uns eine Piste zu riskant. Ansonsten sind wir über jede Steigung, durch jedes Schlammloch und, weil es irgendwann gar keinen Weg mehr gab, ging es in 1000m Höhe auch mal querfeldein über Kuhweiden.

    Wir hatten allesamt einen großen Spaß, waren aber auch ein wenig erleichtert als wir nach 3 Stunden wieder heil aus den Bergen zurück auf normalen, umgepflasterten Dorfpisten waren. Nach einer weiteren Stunde gab es dann auch wieder sowas wie Teerstrasse.

    Es war so nicht geplant, aber ein genialer Tag.

    P.S: Filme folgen
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  • Day 5

    Bettelnde Bären am Transfagarasan

    July 19, 2023 in Romania ⋅ ☀️ 24 °C

    Einer der vielen Höhepunkte der Reise ist natürlich der Tag in Transylvanien. In unserem Rallye-Roadbook stehen jeden Tag ein paar verrückte Aufgaben. Heute hätten wir in Sibiu (vorm. Hermannstadt) Dracula 🧛‍♀️ jagen und töten sollen. Da ich das schon 2018 erledigt hatte, haben wir uns die Zeit gespart und sind gleich in die Berge.

    Die alte Militärstrasse Transfagarasan ist traumhaft schön aber deswegen mittlerweile auch ein Touristen-Hotspot. Das Problem: hier gibt es Braunbären, und davon nicht wenige. Jeder Touri (und eingeschlossen) träumt davon Bären zu sehen. Wenn dann welche gesichtet werden tritt jeder auf die Bremse, Fenster auf und Fotos machen.

    Damit das Bäremotiv möglichst lange erhalten bleibt werden manche Menschen dann was zu essen raus. Bären sind klug und lernen schnell dass man an der Straße gefüttert wird. So haben wir zig Bären inklusive Mama mit Baby-Bär gesehen, was einerseits zwar toll aber irgendwie auch absurd war.

    Die Bären haben ihren natürlichen Instinkt vor Menschen zu fliehen abgelegt und sitzen stattdessen wie Bettler am Straßenrand um sich von ungesunder Menschennahrung zu ernähren.

    Unbeschreiblich auch das Bad im eiskalten Gebirgsbach. Ich dachte zuerst mir frieren die Füße ab. Aber als Alex sich als Erster todesmutig in die Fluten stürzte, wollten die drei dicken „alten“ Männer nicht wie Weicheier dastehen und wir sind alle rein. Sensationelles Feeling.
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  • Day 6

    Morgens an der Donau

    July 20, 2023 in Bulgaria ⋅ ☀️ 29 °C

    Wir haben einen Plan. Christoph hat im bulgarischen Plodiv Bekannte (natürlich mit einer KFZ-Werkstatt). Wir sind dorthin eingeladen. Chris will noch ein wenig an seinem Magirus schweißen und wir werden unsere Klimaanlage reparieren bevor es weiter in die Türkei geht.

    Also weichen wir komplett vom Roadbook ab (alle anderen sind auf dem Weg an die bulgarische Goldküste) und lassen uns auf eine bulgarische KfZ-Party ein.

    Da es bis Plovdiv ein ordentliches Stück zu fahren ist haben wir gestern beschlossen bis zur Donau, welche die rumänisch-bulgarische Grenze darstellt, durchzufahren.

    Dort gibts keine Brücke sondern nur eine kleine Fähre, die nachts nicht fährt.

    Gegen 2:30 Uhr an einer „idyllischen“ Fähr- und Grenzstation angekommen. Wir wollten noch Enzo, unseren 4-beinigen Begleiter aussteigen lassen, aber schon kam eine Meute von 5-8 wilden Hunden kläffend an. Enzo ist zwar ein kräftiger Carne-Corso, aber mit einem Rudel im Ausland legt man sich nicht an. Also schnell wieder Hund rein, Betten gerichtet und versucht trotz aufkommendem Sturm und Regenschauer ein paar Stunden zwischen vielen Truckern zu schlafen.

    Heute morgen dann ohne Frühstück gleich mit der Fähre über die Donau.

    Jetzt sitzen wir im Paradies, einem schönen Straßen-Café und gönnen uns ein bulgarisches Frühstück
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  • Day 6

    Eye of the Tiger

    July 20, 2023 in Bulgaria ⋅ ☀️ 31 °C

    Auf unserer Tour zur Schrauber-Party haben wir uns noch einen Abstecher zu einer riesigen Höhle gegönnt. An manchen Stellen ist sie so hoch, dass man eine Kirche hinein bauen könnte

    An der Decke gibt es zwei große Öffnungen durch die das Sonnenlicht einfällt. Aufgrund ihrer Form sieht es aus wie zwei Tiger-AugenRead more

  • Day 6

    Beklemeto Troyan Pass

    July 20, 2023 in Bulgaria ⋅ ☀️ 21 °C

    Natürlich könnte man das nächste Ziel auch direkt ansteuern. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache! „Kleine“ Umwege erhöhen die Ortskenntnis.

    Also geht’s mal wieder in die Berge über den Beklemento Troyan Pass. Eine wunderbare Landschaft jenseits der Baumgrenze die zu zahlreichen Wanderungen einlädt.

    Weithin sichtbar steht oben ein Denkmal zu Ehren Russlands, die geholfen haben Bulgarien vom osmanischen Reich zu befreien.

    Für Reisehund Enzo war es ein Highlight. Angenehme Temperaturen und viel Wiese zum rumtollen
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  • Day 7

    Ruhig bleiben!

    July 21, 2023 in Bulgaria ⋅ ☀️ 36 °C

    Was für ein Tag! Morgens in Plovdiv (Bulgarien) hat es zwar auf Anhieb geklappt die Klimaanlage des Landcruiser wieder zu befüllen, aber der LKW von Christoph hatte ein Problem mit dem Auspuff. Zunächst Warten in der Iveco/Werkstatt, die das Problem aber nicht wirklich lösen konnten. Kaum vom Hof gefahren hatte der Magirus das gleiche Problem. Schließlich half ein Besuch in einer Ford-Werkstatt die das Problem mit Schweißbrenner lösen konnten (und gleichzeitig ein Neues schufen, doch dazu später mehr).

    Ich war derweil mit René in einer Handy-Werkstatt. Sein Display war defekt. Wir sollten in 3 Stunden wiederkommen. Mittlerweile war der LKW fertig und Christoph startete mit Alex Richtung türkische Grenze.

    Nach vereinbarter Wartezeit wollten wir das Handy abholen und erfuhren dass nicht Display sondern Motherboard defekt und aktuell kein Ersatz da ist. Umsonst gewartet. René und ich nahmen die Verfolgung des LKW auf, die mittlerweile 100 km vor uns und letzt endlich als Erste wieder an der Grenze waren. Die Beifahrer wurden wieder getauscht, wir fuhren hintereinander in den Grenzübergang und die Katastrophe begann.

    Es waren ca 4 Stationen zu meistern bis man in der Türkei war; Ausreise Bulgarien, Passkontrollen Türkei, Zoll Türkei und KfZ-Kontrolle. Während wir nach insgesamt 3 Stunden durch waren wurde Christoph gesagt dass sein „Wohnmobil“ kein PKW sondern ein LKW sei. Er musste wieder zurück und sich in der LKW-Schlange ganz neu anstellen um bei der Endkontrolle zu erfahren dass er falsch, weil kein LKW sein. Endlose Diskussion zwischen den Zöllnern der verschiedenen Abteilungen.

    Dann war Schichtwechsel des Grenzpersonals und es geschah 30 Minuten garnichts. Danach wiederholte sich das Spiel nochmals, ergänzt um die Variante dass die Achsen gewogen werden sollten um das Fahrzeuggewicht zu bestimmen. Dumm nur, dass die Halle mit der Spezialwaage mit Autos vollgestellt war und erst leergeräumt werden musste.

    Als beide nach mehr als 7 Stunden endlich über die Grenze waren, erzählte Christoph nach weitere Details und ich war froh, dass keiner von beiden eine Waffe dabei hatten. Das hätte bös ausgehen können
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  • Day 8

    Frühstück am Straßenrand mit Meerblick

    July 22, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 29 °C

    Nachdem wir bei der Einreise in die Türkei 7 Stunden am Zoll verbrachten, war uns klar, dass wir das heutige Etappenziel Istanbul nicht mehr erreichen werden. Aber wir wollten auf jeden Fall solange fahren bis wir das Meer sehen.

    Es wurde eine lange Fahrt durch die Nacht, aber wir erreichten das Meer noch rechtzeitig um den Sonnenaufgang zu sehen. Wir stellten uns am Meer an den Straßenrand und sind dann alle sofort ins Bett, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu erhalten.

    Während Christoph nach 1-2 Stunden Schlaf schon gleich wieder los ist, um einen neuen Druckluftschlauch zu besorgen richtete René den Frühstückstisch am Staßenrand.

    Übrigens musste Chris nicht zur Werkstatt laufen. Ein älterer Türke hielt an und fragte ob er helfen könne. Er hat Christoph dann zur Werkstatt und zurück gefahren.

    Nach einer Tasse Kaffee ging es dann gleich an den Einbau. Christoph, René und Alex lagen unterm LKW um den neuen Schlauch für die Luftbremse einzubauen. Hund Enzo lag auch unterm LKW und schlief. Mittlerweile trudelten die ersten Leute ein, die zum Stand wollten, sahen 2 seltsame Autos unter denen Männer mit Hund lagen und einen gedeckten Frühstückstisch am Straßenrand. Das gab einige verwunderte Blicke.

    Ach ja, natürlich kriegte Christoph, der Papst der Automechaniker, alles wieder in 10 Minuten hin und kurz drauf ging die Reise mit akutem Schlafmangel für alle weiter.
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  • Day 8

    Ankara die totale Überraschung

    July 22, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir hatten uns entschlossen in Ankara zu übernachten und fuhren Abends gegen 22:00 Uhr in die Stadt ein.

    Ich konnte es nicht fassen. Moderne, ausgebaute 4-Spurige Straßen. Rechts und links Hochhäuser, Hotels, Business-Komplexe etc. Eine Mischung aus Las Vegas, Abu Dhabi und London. Das Ganze nicht auf wenigen Metern sonder kilometerlang.

    Ich kenne keine deutsche Stadt die annähernd Imposant ist. Natürlich ist dort nicht alles toll und es gibt auch arme Viertel. Absolut beeindruckend ist aber die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei. In Deutschland neigt man oft dazu über die Türkei herablassend zu urteilen und verkennt dabei vollkommen die Größe und Wirtschaftsmacht des Landes.

    Auch wenn es vielen nicht gefällt, aber ich konnte mir heute zum ersten Mal vorstellen warum viele Türken Erdogan gewählt haben. Er ist für sie derjenige der das Land in den letzten 10 Jahren vorangebracht hat.
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