Nach Osten zur Seidenstraße

July - September 2018
Die erste Etappe im Sabbatjahr Read more
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  • Day 1

    Stockholm

    July 18, 2018 in Sweden ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir wollen es noch mal wagen. Sind heute sehr früh mit unseren sich ziemlich schweren (9kg, 18kg) Rucksäcken über Köln nach Stockholm geflogen. Hier ist's so heiß wie nie zuvor. In der Altstadt konnte man an einem Thermometer 34 °C ablesen. Ein gutes Training für vor uns liegende Regionen. Das Hotel ist ein altes Schiff aus den 50er Jahren mit viel Holz in toller Lage . Wir haben eine Außenkabine mit Etagenbett und Blick über die Schären auf die Stockholmer Altstadt. Vom Oberdeck des Schiffes konnten wir den Sonnenuntergang bei einer mitgebrachten Rotweinflasche genießen.Read more

  • Day 2

    Tag Stockholm-Helsinki

    July 19, 2018 in Åland Islands ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach einem Stadtrundgang durch ein schönes hafennahes Viertel ohne viele Touristen und die von Touris geflutete Stockholmer Altstadt bei brütender Hitze geht es nachmittags durch die Ålandinseln nach Helsinki . Die Inselwelt ist traumhaft schön. Allerdings erinnert die Fähre mehr an die Leipziger Bahnhofsprominaden. Überall Shopping, Zwangsbeschallung und Animationen. Das Publikum ist schon mit etlichen finnischen Originalen durchsetzt. Finnisch ist auch nicht so schwer wie man meint.Read more

  • Day 3

    Helsinki

    July 20, 2018 in Finland ⋅ 🌧 20 °C

    Helsinki empfängt uns mit 19° und Dauerregen. Wir steuern erstmal das Hostel an. Das Hostelpublikum ist ziemlich international, von der Altersstruktur durchmischt (wir sind nicht die ältesten)und im Hostel gibt's auch eine Sauna. Aber die Zimmer haben Zellencharakter und sind an Schlichtheit nicht zu unterbieten.
    Ab Mittag wurde das Wetter besser und wir haben die Hauptattraktionen der Hauptstadt im Taschenformat (Zitat Studiosus Reiseführer, mit dem wir auf der Fähre frühstückten) abgelaufen. Es hat immerhin für eine große Blase bei mir gelangt.
    Der zentrale Senatsplatz mit Dom wurde von einem Berliner Architekten vor fast 200 Jahren im neoklassizistischen Stil gebaut und ist die Hauptattraktion. Alles ist dicht beieinander. Auch die russischen Einflüsse kann man deutlich sehen.
    Die komplette, aus 6 Schiffen bestehende, finnische Eisbrecherflotte (jedes Schiff hat 30000 PS) liegt hier neben einer der zahlreichen Marinas im Sommerschlaf. Ziemlich beeindruckend!
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  • Day 4

    Per Zug nach St. Petersburg

    July 21, 2018 in Finland ⋅ 🌧 20 °C

    In 3,5h schafft es der moderne, durchgängig mit kostenlosen WLAN ausgerüstete Zug von Helsinki nach St Petersburg. Der Grenzstreifen allerdings erinnert an vergangene Zeiten.
    Ebenso die Kontrollen. Ein Heer von Zöllnerinnen und Grenzbeamten auf beiden Seiten.
    Bei der Ankunft Regen wie aus Eimern. Und der erste Eindruck vom Quartier passt ins Bild. Sind dann nochmal durch die Stadt geschlendert. Ist schon sehr beeindruckend und sehr voll. Da wirkten Stockholm und Helsinki wie Dörfer.
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  • Day 5

    St. Petersburg

    July 22, 2018 in Russia ⋅ 🌧 22 °C

    Heute stand die Eremitage auf dem Programm. Wir waren schon auf lange Warteschlangen vorbereitet, aber am Automat ging es ganz schnell. Dafür gab es jede Menge Kunst und jede Menge Besucher. Es gab tolle Austellungen der europäischen Impressionisten, viele Bilder von Picasso und im Winterpalais eine schöne Austellung von Munkácsy.
    Am Palastplatz direkt davor war Start und Ziel des Weiße Nächte-Marathons. Auf der Neva gab's dazu eine Parade der Roten Flotte und einige Flugstaffeln waren auch unterwegs. Ziemlich viel Spektakel also.
    Die Metro geht hier übrigens bis zu 102 m in die Tiefe und die Stationen sind sehr sehenswert.
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  • Day 6

    St. Petersburger Impressionen

    July 23, 2018 in Russia ⋅ 🌧 23 °C

    Neben einem ausgedehnten Stadtspaziergang, dem Besuch der Aurora (wo wohl der legendäre Platzpatronenschuss abgefeuert wurde und 2h später das Stürmchen auslöste welches dann Eisenstein zum Startschuss der Weltrevolution machte) besuchte Ute noch das Russische Museum und war ganz begeistert.
    Ich habe erstmal die von der mongolischen Airline um 7h vorverlegten Flüge verdauen und unserem mongolischen Guide melden müssen. Außerdem klappt Paypal-Bezahlung nur über VPN.
    Gerade ist Ute aufgefallen, dass ich mich mit dem Flug von Moskau nach Krasnojarsk um einen Tag vertan habe. Fürs Umbuchen ist's leider zu spät. Mist!!!
    Der Höhepunkt heute ist die mitternachtliche Bootspartie entlang der ab 1 Uhr geöffneten Nevabrücken und durch die Kanäle. Wir sind gespannt!
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  • Day 7

    Zugfahrt nach Moskau

    July 24, 2018 in Russia ⋅ ☁️ 18 °C

    Die nächtliche Bootstour war phantastisch. Der morbide Charme des Tages wandelt sich nachts zur Hochglanzkulisse. Eine nicht enden wollende Anzahl von tollen Gebäuden. St. Petersburg verfügt über 2300 Prunkbauten und Paläste, 42 Inseln , 68 Kanäle und Wasserläufe und Hunderte von tollen Brücken. Genau 1 Uhr werden die Nevabrücken hochgezogen. Ein tolles Schauspiel. Wir hatten zuerst die Befürchtung, dass zu wenig Teilnehmer zur nächtlichen Tour zusammenkommen. Das Gegenteil war der Fall.
    Vor der Eremitage bei den Brücken tummelten sich geschätzt 50 voll besetzte Touriboote. Dazwischen fuhren Angeber mit ihren Schnellbooten im Affenzahn.
    Der Abschied vom inzwischen liebgewonnenen Hotel verlief in russischer Herzlichkeit mit Umarmung.
    Im Zug gibt's eine Dewotschka pro Wagon, die einen Tee und Sandwiches und bei Bedarf Decken serviert. Toll.
    Bei der Ankunft in Moskau mall wieder Regen.
    Wir sind dann zu Kreml und Roten Platz spaziert. Der Zuckerbäckerbaustil und überall anzutreffender Kitsch sind schon ein gewaltiger Kontrast zu St. Petersburg. Im recht teuren Moskauer Hotel mussten wir nach 4 Stunden wieder auschecken, da ich den Flug nach Krasnojarsk einen Tag zu früh gebucht habe. Dafür haben wir uns dort das Hilton gegönnt!
    Bei der Taxifahrt zum Moskauer Flughafen um 23 Uhr gab es an einigen Stellen Stau. Die Russen lieben große SUVs und fahren wie die Irren.
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  • Day 8

    Der Sonne entgegen - Krasnojarsk

    July 25, 2018 in Russia ⋅ ⛅ 15 °C

    Sind nach 4h Nachtflug , 4h Zeitverschiebung und 3;5Tkm atemlos in Krasnojarsk gelandet, was ja kurz vor der Umbenennung in H-Fischer-Stadt stehen soll.
    Die Strafe wäre auch gerecht. Die Stadt hat auf Anhieb Platz1 meiner hässlichsten Städte erobert.
    Die Stadt hat fast die Millionengrenze geknackt und ist die drittgrößte Stadt Sibiriens.
    Schreckliche Plattensilos prägen das Stadtbild.
    Wir haben durch den Flug die erste Transsib-Etappe auf 20h begrenzt. Die ursprünglich geplante komplette Strecke von Moskau nach Irkutsk dauert auch fast eine Woche. Krasnojarsk war nur als Umsteigestation geplant.
    Sehr interessant war der alte, verwilderte jüdische Friedhof, den wir zufällig fanden.
    Utes Vater berichtete, dass ihr Patenonkel in Krasnojarsk war. Zur Verbannung versteht sich.
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  • Day 9

    Mit der Transsib nach Irkutsk

    July 26, 2018 in Russia ⋅ ☁️ 18 °C

    Die Entscheidung nur eine 20h Transsib-Etappe zu fahren war gut. Der Zug hat min 50 Jahre auf dem Buckel mit dem entsprechenden Charme.
    Diverse Verbotsschilder ließen sofort ein Gefühl von Sicherheit aufkommen. In unserem 4er Abteil wundern sich noch 2 Russen über unsere Reise. Auf dem gegenüber liegenden Bahnsteig in Krasnojarsk sieht man die Transsib Luxusvariante Zarengold mit den westlichen Bildungsbürgern. Da bleibt man aber dann unter seinesgleichen.
    Kaum losgefahren gab es ein umfangreiches Putzprogramm mit Strohbesen und Wischeimer. Mit den Mitreisenden entspann sich eine rege Konversation mit Händen und Füßen, Restrussisch und Translater. Zur Begrüßung wurde erstmal eine Wurst geteilt.
    Unser Wagenschaffner ist Student aus Novokusneszk.
    Kaum ist ein Mitfahrer ausgestiegen ist der Platz wieder vergeben. Diesmal gleich dreifach. Eine Mutter mit Kind und Katze lassen es eng werden im Abteil.
    Die Nacht im Zug war ziemlich anstrengend und die Luft zum Schneiden. Das bei Booking.com fabelhaft bewertete Hostel in Irkutsk ist ganz nett. An der Wand ist ein Bild von einer alten Straßenbahn und tatsächlich löst jede vorbeifahrende Straßenbahn ein mittleres Erdbeben in unserer Box aus.
    Die Stadt,ein alter Verbannungsort der Dekabristen, ist ein Mix aus moderner Architektur und alten sibirischen Holzhäusern mit vielen Schmuddelecken.
    Die Anmeldung am Nationalparksbüro, die für unseren Baikal Trail nötig ist, nahm den halben Tag in Anspruch.Das Büro war sinnvollerweise am Rande einer Satellitenstadt und von Touristen nicht zu finden. Dementsprechend waren wir auch dann die Attraktion, als wir es mit örtlicher Hilfe dennoch geschafft haben. Die Angestellten dort kannten weder die Wanderstrecke noch ein paar Brocken Englisch. Aber sie sind sehr freundlich.
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  • Day 11

    Baikal

    July 28, 2018 in Russia ⋅ ☀️ 11 °C

    Von Irkutsk zum Baikal gilt es noch 60 km entlang der Angara zu bewältigen. Die Suche nach einem Bus war nicht so leicht. Jeder Befragte wusste genau wann und wo die Busse starten. Aber als wir an den entsprechenden Plätzen ankamen, war von Bussen keine Spur. Schließlich fanden wir eine Marschrutka die uns in halsbrecherischer Fahrt nach Listwjanka beförderte.
    Am Baikal angekommen, wars richtig frisch. Trotzdem lagen einige am Kieselstrand.
    Wir besuchten noch das dortige Baikalmuseum.
    Der Baikal ist ein See (die Russen nennen ihn Meer) der Superlative. Über 600 km lang, an der breitesten Stelle 80 km und über 1600m tief. Es gibt im Baikalsee einige Tiere die es nur hier gibt. Wie z.Bsp. der berühmte Omul, der schon in der Baikal-Hyhme besungen wird:

    Herrliches Meer, o heil'iger Baikal,
    Herrliches Schiff, gleich einer Omultonne.
    He, Bargusin, blas die Wogen noch mal....

    Allerdings darf er in diesem Jahr nicht gefischt werden, da die Bestände zurück gegangen sind.
    Unser Hotel, dass seine besten Tage wohl zu Sowjetzeiten hatte, bietet immerhin einen schönen Blick auf den See.
    Das Frühstück hätte einem Kaurismäki-Film entsprungen sein können. Obwohl überall die Frühstückszeiten angegeben waren, blieb um 8 Uhr der Frühstücksraumit mit einem Fahrradschloss versperrt. Auf unsere Nachfrage ob es denn das Frühstück anderenorts gäbe, wurde aufgeschlossen und 4 Kellner standen unbeweglich um das Buffet. Die Kinder der anderen russischen Familie fingen währendessen an Motten aus den Gardinen zu fangen.
    Nachdem der erste Gast fertig war aufgestand , griff einer der Kellner einem Handfeger und kehrte damit über den Tisch. War schon ziemlich skurril.
    Nun freuen wir uns auf die 4-tägige Wanderung am Südufer.
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