• Andreas Gutschke
Juli – Sept. 2018

Nach Osten zur Seidenstraße

Die erste Etappe im Sabbatjahr Weiterlesen
  • Beginn der Reise
    18. Juli 2018

    Stockholm

    18. Juli 2018 in Schweden ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir wollen es noch mal wagen. Sind heute sehr früh mit unseren sich ziemlich schweren (9kg, 18kg) Rucksäcken über Köln nach Stockholm geflogen. Hier ist's so heiß wie nie zuvor. In der Altstadt konnte man an einem Thermometer 34 °C ablesen. Ein gutes Training für vor uns liegende Regionen. Das Hotel ist ein altes Schiff aus den 50er Jahren mit viel Holz in toller Lage . Wir haben eine Außenkabine mit Etagenbett und Blick über die Schären auf die Stockholmer Altstadt. Vom Oberdeck des Schiffes konnten wir den Sonnenuntergang bei einer mitgebrachten Rotweinflasche genießen.Weiterlesen

  • Tag Stockholm-Helsinki

    19. Juli 2018 in Åland Inseln ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach einem Stadtrundgang durch ein schönes hafennahes Viertel ohne viele Touristen und die von Touris geflutete Stockholmer Altstadt bei brütender Hitze geht es nachmittags durch die Ålandinseln nach Helsinki . Die Inselwelt ist traumhaft schön. Allerdings erinnert die Fähre mehr an die Leipziger Bahnhofsprominaden. Überall Shopping, Zwangsbeschallung und Animationen. Das Publikum ist schon mit etlichen finnischen Originalen durchsetzt. Finnisch ist auch nicht so schwer wie man meint.Weiterlesen

  • Helsinki

    20. Juli 2018 in Finnland ⋅ 🌧 20 °C

    Helsinki empfängt uns mit 19° und Dauerregen. Wir steuern erstmal das Hostel an. Das Hostelpublikum ist ziemlich international, von der Altersstruktur durchmischt (wir sind nicht die ältesten)und im Hostel gibt's auch eine Sauna. Aber die Zimmer haben Zellencharakter und sind an Schlichtheit nicht zu unterbieten.
    Ab Mittag wurde das Wetter besser und wir haben die Hauptattraktionen der Hauptstadt im Taschenformat (Zitat Studiosus Reiseführer, mit dem wir auf der Fähre frühstückten) abgelaufen. Es hat immerhin für eine große Blase bei mir gelangt.
    Der zentrale Senatsplatz mit Dom wurde von einem Berliner Architekten vor fast 200 Jahren im neoklassizistischen Stil gebaut und ist die Hauptattraktion. Alles ist dicht beieinander. Auch die russischen Einflüsse kann man deutlich sehen.
    Die komplette, aus 6 Schiffen bestehende, finnische Eisbrecherflotte (jedes Schiff hat 30000 PS) liegt hier neben einer der zahlreichen Marinas im Sommerschlaf. Ziemlich beeindruckend!
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  • Per Zug nach St. Petersburg

    21. Juli 2018 in Finnland ⋅ 🌧 20 °C

    In 3,5h schafft es der moderne, durchgängig mit kostenlosen WLAN ausgerüstete Zug von Helsinki nach St Petersburg. Der Grenzstreifen allerdings erinnert an vergangene Zeiten.
    Ebenso die Kontrollen. Ein Heer von Zöllnerinnen und Grenzbeamten auf beiden Seiten.
    Bei der Ankunft Regen wie aus Eimern. Und der erste Eindruck vom Quartier passt ins Bild. Sind dann nochmal durch die Stadt geschlendert. Ist schon sehr beeindruckend und sehr voll. Da wirkten Stockholm und Helsinki wie Dörfer.
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  • St. Petersburg

    22. Juli 2018 in Russland ⋅ 🌧 22 °C

    Heute stand die Eremitage auf dem Programm. Wir waren schon auf lange Warteschlangen vorbereitet, aber am Automat ging es ganz schnell. Dafür gab es jede Menge Kunst und jede Menge Besucher. Es gab tolle Austellungen der europäischen Impressionisten, viele Bilder von Picasso und im Winterpalais eine schöne Austellung von Munkácsy.
    Am Palastplatz direkt davor war Start und Ziel des Weiße Nächte-Marathons. Auf der Neva gab's dazu eine Parade der Roten Flotte und einige Flugstaffeln waren auch unterwegs. Ziemlich viel Spektakel also.
    Die Metro geht hier übrigens bis zu 102 m in die Tiefe und die Stationen sind sehr sehenswert.
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  • St. Petersburger Impressionen

    23. Juli 2018 in Russland ⋅ 🌧 23 °C

    Neben einem ausgedehnten Stadtspaziergang, dem Besuch der Aurora (wo wohl der legendäre Platzpatronenschuss abgefeuert wurde und 2h später das Stürmchen auslöste welches dann Eisenstein zum Startschuss der Weltrevolution machte) besuchte Ute noch das Russische Museum und war ganz begeistert.
    Ich habe erstmal die von der mongolischen Airline um 7h vorverlegten Flüge verdauen und unserem mongolischen Guide melden müssen. Außerdem klappt Paypal-Bezahlung nur über VPN.
    Gerade ist Ute aufgefallen, dass ich mich mit dem Flug von Moskau nach Krasnojarsk um einen Tag vertan habe. Fürs Umbuchen ist's leider zu spät. Mist!!!
    Der Höhepunkt heute ist die mitternachtliche Bootspartie entlang der ab 1 Uhr geöffneten Nevabrücken und durch die Kanäle. Wir sind gespannt!
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  • Zugfahrt nach Moskau

    24. Juli 2018 in Russland ⋅ ☁️ 18 °C

    Die nächtliche Bootstour war phantastisch. Der morbide Charme des Tages wandelt sich nachts zur Hochglanzkulisse. Eine nicht enden wollende Anzahl von tollen Gebäuden. St. Petersburg verfügt über 2300 Prunkbauten und Paläste, 42 Inseln , 68 Kanäle und Wasserläufe und Hunderte von tollen Brücken. Genau 1 Uhr werden die Nevabrücken hochgezogen. Ein tolles Schauspiel. Wir hatten zuerst die Befürchtung, dass zu wenig Teilnehmer zur nächtlichen Tour zusammenkommen. Das Gegenteil war der Fall.
    Vor der Eremitage bei den Brücken tummelten sich geschätzt 50 voll besetzte Touriboote. Dazwischen fuhren Angeber mit ihren Schnellbooten im Affenzahn.
    Der Abschied vom inzwischen liebgewonnenen Hotel verlief in russischer Herzlichkeit mit Umarmung.
    Im Zug gibt's eine Dewotschka pro Wagon, die einen Tee und Sandwiches und bei Bedarf Decken serviert. Toll.
    Bei der Ankunft in Moskau mall wieder Regen.
    Wir sind dann zu Kreml und Roten Platz spaziert. Der Zuckerbäckerbaustil und überall anzutreffender Kitsch sind schon ein gewaltiger Kontrast zu St. Petersburg. Im recht teuren Moskauer Hotel mussten wir nach 4 Stunden wieder auschecken, da ich den Flug nach Krasnojarsk einen Tag zu früh gebucht habe. Dafür haben wir uns dort das Hilton gegönnt!
    Bei der Taxifahrt zum Moskauer Flughafen um 23 Uhr gab es an einigen Stellen Stau. Die Russen lieben große SUVs und fahren wie die Irren.
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  • Der Sonne entgegen - Krasnojarsk

    25. Juli 2018 in Russland ⋅ ⛅ 15 °C

    Sind nach 4h Nachtflug , 4h Zeitverschiebung und 3;5Tkm atemlos in Krasnojarsk gelandet, was ja kurz vor der Umbenennung in H-Fischer-Stadt stehen soll.
    Die Strafe wäre auch gerecht. Die Stadt hat auf Anhieb Platz1 meiner hässlichsten Städte erobert.
    Die Stadt hat fast die Millionengrenze geknackt und ist die drittgrößte Stadt Sibiriens.
    Schreckliche Plattensilos prägen das Stadtbild.
    Wir haben durch den Flug die erste Transsib-Etappe auf 20h begrenzt. Die ursprünglich geplante komplette Strecke von Moskau nach Irkutsk dauert auch fast eine Woche. Krasnojarsk war nur als Umsteigestation geplant.
    Sehr interessant war der alte, verwilderte jüdische Friedhof, den wir zufällig fanden.
    Utes Vater berichtete, dass ihr Patenonkel in Krasnojarsk war. Zur Verbannung versteht sich.
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  • Mit der Transsib nach Irkutsk

    26. Juli 2018 in Russland ⋅ ☁️ 18 °C

    Die Entscheidung nur eine 20h Transsib-Etappe zu fahren war gut. Der Zug hat min 50 Jahre auf dem Buckel mit dem entsprechenden Charme.
    Diverse Verbotsschilder ließen sofort ein Gefühl von Sicherheit aufkommen. In unserem 4er Abteil wundern sich noch 2 Russen über unsere Reise. Auf dem gegenüber liegenden Bahnsteig in Krasnojarsk sieht man die Transsib Luxusvariante Zarengold mit den westlichen Bildungsbürgern. Da bleibt man aber dann unter seinesgleichen.
    Kaum losgefahren gab es ein umfangreiches Putzprogramm mit Strohbesen und Wischeimer. Mit den Mitreisenden entspann sich eine rege Konversation mit Händen und Füßen, Restrussisch und Translater. Zur Begrüßung wurde erstmal eine Wurst geteilt.
    Unser Wagenschaffner ist Student aus Novokusneszk.
    Kaum ist ein Mitfahrer ausgestiegen ist der Platz wieder vergeben. Diesmal gleich dreifach. Eine Mutter mit Kind und Katze lassen es eng werden im Abteil.
    Die Nacht im Zug war ziemlich anstrengend und die Luft zum Schneiden. Das bei Booking.com fabelhaft bewertete Hostel in Irkutsk ist ganz nett. An der Wand ist ein Bild von einer alten Straßenbahn und tatsächlich löst jede vorbeifahrende Straßenbahn ein mittleres Erdbeben in unserer Box aus.
    Die Stadt,ein alter Verbannungsort der Dekabristen, ist ein Mix aus moderner Architektur und alten sibirischen Holzhäusern mit vielen Schmuddelecken.
    Die Anmeldung am Nationalparksbüro, die für unseren Baikal Trail nötig ist, nahm den halben Tag in Anspruch.Das Büro war sinnvollerweise am Rande einer Satellitenstadt und von Touristen nicht zu finden. Dementsprechend waren wir auch dann die Attraktion, als wir es mit örtlicher Hilfe dennoch geschafft haben. Die Angestellten dort kannten weder die Wanderstrecke noch ein paar Brocken Englisch. Aber sie sind sehr freundlich.
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  • Baikal

    28. Juli 2018 in Russland ⋅ ☀️ 11 °C

    Von Irkutsk zum Baikal gilt es noch 60 km entlang der Angara zu bewältigen. Die Suche nach einem Bus war nicht so leicht. Jeder Befragte wusste genau wann und wo die Busse starten. Aber als wir an den entsprechenden Plätzen ankamen, war von Bussen keine Spur. Schließlich fanden wir eine Marschrutka die uns in halsbrecherischer Fahrt nach Listwjanka beförderte.
    Am Baikal angekommen, wars richtig frisch. Trotzdem lagen einige am Kieselstrand.
    Wir besuchten noch das dortige Baikalmuseum.
    Der Baikal ist ein See (die Russen nennen ihn Meer) der Superlative. Über 600 km lang, an der breitesten Stelle 80 km und über 1600m tief. Es gibt im Baikalsee einige Tiere die es nur hier gibt. Wie z.Bsp. der berühmte Omul, der schon in der Baikal-Hyhme besungen wird:

    Herrliches Meer, o heil'iger Baikal,
    Herrliches Schiff, gleich einer Omultonne.
    He, Bargusin, blas die Wogen noch mal....

    Allerdings darf er in diesem Jahr nicht gefischt werden, da die Bestände zurück gegangen sind.
    Unser Hotel, dass seine besten Tage wohl zu Sowjetzeiten hatte, bietet immerhin einen schönen Blick auf den See.
    Das Frühstück hätte einem Kaurismäki-Film entsprungen sein können. Obwohl überall die Frühstückszeiten angegeben waren, blieb um 8 Uhr der Frühstücksraumit mit einem Fahrradschloss versperrt. Auf unsere Nachfrage ob es denn das Frühstück anderenorts gäbe, wurde aufgeschlossen und 4 Kellner standen unbeweglich um das Buffet. Die Kinder der anderen russischen Familie fingen währendessen an Motten aus den Gardinen zu fangen.
    Nachdem der erste Gast fertig war aufgestand , griff einer der Kellner einem Handfeger und kehrte damit über den Tisch. War schon ziemlich skurril.
    Nun freuen wir uns auf die 4-tägige Wanderung am Südufer.
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  • Great Baikal Trail Tag 1- Bolschoie Koty

    29. Juli 2018 in Russland ⋅ ⛅ 17 °C

    Der Weg beginnt mit einem kilometerlangen Anstieg bis ca. 400m über den See. Danach verläuft die Strecke von kleineren Anstiegen abgesehen in Nähe des Ufers.Allerdings zieht sich der Weg ganz schön hin.
    Wir hatten kein Quartier vorreserviert und als wir das Dorf erreichten, war auch nirgendwo etwas angeboten.
    Wir sprachen einen Bewohner an und dieser führte uns dann wortlos zu einer Frau, die das halbe Haus schon vermietet hatte. Von außen war nichts zu erkennen.
    Kaum angekommen, wurden wir von 4 netten Russinnen mit Whisky begrüßt.
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  • bei Wladimir - dem Einsiedler

    30. Juli 2018 in Russland ⋅ ☀️ 21 °C

    Ein traumhaft schöner Wanderweg führt uns zur Station des Nationalparks, die von Wladimir das ganze Jahr bewohnt wird. Ein paar Blockhäuser, eine spartanisch ausgestattete Küche , eine Toilette und eine Banja. Kein Strom, kein fließend Wasser, kein Internet. Nur Ruhe!
    Es gibt fast nichts und man hat fast alles.
    Wir wären gern noch geblieben.
    Wir lernten einen netten russischen Guide , eine Polin aus Augsburg und einen Ostfriesen aus Düsseldorf , die wiederum mit einem deutsch sprechenden Guide unterwegs waren , kennen.
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  • Bolschoe Goulustnoye

    1. August 2018 in Russland ⋅ ☁️ 20 °C

    Ein sibirisches Dorf am Baikal am Rande eines riesigen Flußdeltas, das Ziel unser heutigen Tour. Hier erlebt man echtes Dorfleben. Wir unternahmen eine Wanderung in die Taiga und zum Sumpfland am Delta.
    Etwas befremdlich wirkte das Camp, in dem Jungs an Maschinenpistolen ausgebildet worden.
    Bekannt wurde das Dorf durch die Dokumentation von Klaus Bednarz "Die Ballade vom Baikalsee".
    Wir trafen Margarete und Otto mit ihrem russischen Guide unterwegs wieder.
    Ich fragte ihn,warum denn das Nationalparkbüro so unauffindbar am Stadtrand von Irkutsk versteckt ist. Er erklärte mir, das man kein Interesse hat Tourismus zu entwickeln. Das sei auch ganz in seinem Sinne
    Er erzählte mir noch ein Beispiel. Die Straße nach Olchon (eine schöne Insel im Baikal) ist eine üble Buckelpiste über die jede Menge Touristen anreisen. Es gab die Idee, diese zu asphaltieren.
    Aber was machen dann die vielen Fahrer mit ihren geländegängigen UAZ- Kleinbussen?
    Also bleibt alles wie es ist. Russische Mentalität eben.
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  • Zurück in Irkutsk

    2. August 2018 in Russland ⋅ ☁️ 19 °C

    .... gibt's gleich eine böse Überraschung. Eine der 2 im Hostel zwischengeparkten Taschen ist verschwunden. In ihr waren Laptop, Wechselsachen von Ute und unsere komplette Reiseapotheke. Die Miliz rückte gleich mit 4 Mann an und füllte ein 3-seitiges Formular aus. Die Putzfrau ließ auch während der Befragung nicht von ihrem Pensum ab und wischte allen Beteiligten ständig zwischen den Beinen rum.
    Eine Kopie des ausgefüllten Formulars gab die Miliz allerdings nicht raus.
    Anschließend wurden wir zur Polizeistation mitgenommen. Es müsste noch eine Aussage aufgenommen werden. Obwohl sie die Adresse vom Abhohler haben ist unsere erneute Befragung wohl wichtiger. Der versprochene Dolmetscher im Revier war dann doch Google.
    Nach einigen Anrufen sagte der Polizist, dass der Abhohler ein Obdachloser und nicht auffindbar sei. Dann saßen wir ohne erkennbare Aktivitäten auf dem Revier herum. Das Wort Bürokratie gibt es auch im russischen.
    Nun müssen wir erstmal Ersatzklamotten für Ute
    und Medikamente beschaffen.
    Auf dem Laptop war unsere gesamte Reiseliteratur als PDF abgelegt. Bolschoe Murx!
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  • nach Ulan Ude

    3. August 2018 in Russland ⋅ ☀️ 25 °C

    Unsere Tasche blieb trotz personalintensiver Ermittlungen erwartungsgemäß verschwunden. Im Hostel hat man sich ganz lieb bemüht, uns eine Reiseapotheke zusammenzustellen. Doch der Verlust des Laptops wiegt am schwersten.
    Wir wählten ein komfortableres Hotel und trafen dort drei Deutsche in Allradlastwagen aus ehemaligen Bundeswehrbeständen die gerade aus der Mongolei , Tibet und dem Iran kamen. Sie waren schon ein halbes Jahr unterwegs.
    Nun haben wir mal wieder eine Etappe Transsib vor uns. Von Irkutsk nach Ulan Ude. Acht Stunden - russischer Nahverkehr - durch malerische Landschaft am Südwestufer des Baikal entlang. Die meiste Zeit am See. Zur anderen Seite sieht man die hohen Berge Burjatiens. Eine Bahnfahrt zum Genießen!
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  • von Ulan Ude nach Ulan Bator

    4. August 2018 in Mongolei ⋅ ☀️ 14 °C

    Die Hauptstadt der Burjaten ist geprägt von einem übergroßen Lenindenkmal. Das ist laut TripAdvisor auch schon die Top 2 Attraktion der Stadt. Platz1 ist eine Tempelanlage über der Stadt, für die uns allerdings die Zeit fehlte. Damit ist dann auch schon vieles über die Stadt gesagt. Sie reiht sich ein in das Bild russischer Stâdte.
    Wir wohnten im Clean Hostel und hofften, das der Name Programm ist. War so.
    Nachmittags geht's dann mit einer Propellermaschine über die Berge in die mongolische Hauptstadt. Auf dem Flughafen haben wir eine Professorin aus Mailand kennengelernt, die allein reist und eine ähnliche Route vorhat. Mutig!
    Das Nomade Hostel und die Crew sind sehr nett, nur der Zuweg über offene Versorgungsleitungen war etwas abenteuerlich. Im Markt nebenan gab's zu meiner Freude Budweiser.
    Übrigens gibt's in Rossia auch ganz passables Bier: Baltica.
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  • Wanderung im Altai

    5. August 2018 in Mongolei ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute fliegen wir nach Ülgii im wilden Westen der Mongolei. Die Region Bayan Ülgii ist die muslimische Provinz der Mongolei.
    Die Flugzeit wurde mal wieder verschoben. Und das mehrfach. Im Ergbnis wurde es eine 8-stündige Warterei auf dem Dschingis Khan Flughafen. Nach dieser Zeit teilte man uns mit, dass der Flug auf morgen 3:30 Uhr geändert wurde (wegen des schlechten Wetters???). Wir sind bedient. Das erneute Hotel geht selbstverständlich zu Lasten des Fluggastes.

    Die Alternative allerdings wäre eine 52h Busfahrt gewesen, die uns dann doch etwas zu lang erschien und über die wilde Berichte im Netz zu lesen sind.
    In Ölgii sollen wir von unserem Guide empfangen werden und dann geht's in die endlose Weite. Ohne Guide die Tour zu wagen, war uns diesmal zu riskant.
    In der Mongolei leben durchschnittlich 1,7 Einwohner auf dem Quadratkilometer. Da aber die meisten in Ulan Bator leben, wird wohl nur noch der 0,7te Einwohner für uns übrig bleiben.
    Wir sind gespannt und wahrscheinlich eine Woche von moderner Kommunikation abgeschnitten (wenn wir denn hier wegkommen).
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  • Wandern im Altai 2.Versuch

    6. August 2018 in Mongolei ⋅ ⛅ 4 °C

    Sitzen 2 Uhr nachts mal wieder auf dem Flughafen und hoffen, dass wir heute fliegen. Der gestrige Tag war leider verloren.
    Nun hat's aber wunderbar geklappt. Wir wurden von unserem Reiseplaner Dauren abgeholt und gleich zum Frühstück bei seiner Familie geladen. Er meinte die Air Mongolischen sei " famous for canceling"
    In der Region Ülgii leben 90% Kasachen. Unser Team bestehend aus unserem Guide Shokhan (ein Englischlehrer, der 4 weitere Sprachen spricht), Kulash unserer Köchin und Osherkhan unserem Fahrer hat uns im Anschluss 6 h bis in das Camp des Nationalparks an der russisch chinesischen Grenze gefahren. Es ging über Stock und Stein und durch Flüsse. Für die russischen UAZ Kleinbusse gibt es keine Hindernisse. Allerdings ist man nach einer solchen Fahrt auch fix und fertig.
    Der Nationalpark wird von in Jurten lebenden Tuvan Normalen gemanagt, die vom Vermieten von Pferden und Kamelen leben. Wir wurden in die Jurte zu gesalzenem Tee mit Milch und steinharten Käsebrocken geladen. Gewöhnungsbedürftig.
    Die wettergegerbten Nomaden wirkten ziemlich wortkarg und mürrisch. Wir bauten unsere Zelte auf und Kulash zauberte ein Abendbrot.
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  • Ritt zum Basislager

    7. August 2018 in Mongolei ⋅ ☁️ 9 °C

    Heute sollte es zum Basislager gehen, und das zu Pferde. Zunächst wurde einem Kamel unser gesamtes Gepäck (geschätzt 500kg)aufgeladen. Das Tier nahm alles ohne zu Murren hin.
    Anschließend wurden die Pferde verteilt. Es war mein erster Versuch und nach 5h fühlte sich mein Gesäß entsprechend an. Ich hatte ein ziemlich faules Pferd erwischt und markierte sofort das Ende der Karawane. Unser Guide besaß den Ehrgeiz, mich zu den anderen heranzuführen. Dann ging's stellenweise im Galopp. Das war besonders schlimm. Da Ute auf ihrem Pferd fror, sind wir die letzten Kilometer per Fuß marschiert und die Pferde waren sicher auch nicht böse uns los zu sein. Als wir ankamen, waren die Zelte schon aufgebaut und Kulash hatte schon gekocht. Prima!
    Wir waren nicht die Einzigen im Basislager, das bei ca. 3100 m liegt. Alle Gruppen wollten oder waren schon auf dem Peak Malchin. Wir hatten ihn direkt vor Augen. Die schneebedeckte Seite dieses 4050m hohen Gipfels gehört schon zur Republik Altai in Russland.
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  • Peak Malchin

    8. August 2018 in Mongolei ⋅ ⛅ 15 °C

    Der Peak Malchin gehört zu einer Gruppe von 4000ern im Altai. Direkt daneben steht der höchste Berg der Mongolei - der Khuiten.
    Wir wanderten mit unserem Guide nach dem Frühstück los. Anfangs läuft man an den Moränen des Potanin- Gletschers entlang. Später wurde eine ganz schöne Kraxelei über ca. 1000 Höhenmeter ohne bergsteigerische Herausforderungen. Oben hat man eine spektakuläre Vogelperspektive über den Gletscher, vergletscherte Gipfel und weit in die russische Republik Altai hinein.
    Ungefähr 30 Höhenmeter vor dem Gipfel drehte das Wetter und wir beschlossen bei Wind und Schneetreiben abzusteigen.
    Das war auch die richtige Entscheidung. Im Basislager regnete es mittlerweile wie aus Eimern.
    Nach dem Essen mussten wir dann noch die Strecke bis zum Nationalparkcamp zurück, da Schneefall angesagt war. Wir zogen alles wärmende an, was wir hatten. Ute wurde noch mit kasachischen Mantel und Mütze ausgestattet und fand prompt einen kasachischen Verehrer.
    Dann ging's mit den Pferden und diesmal 3 Kamelen und 2 Nomaden zurück. Sie unterhalten sich in der Tuvan Sprache. Sie klingt ziemlich hart und besteht hauptsächlich aus Ha, He , Ho und an Schafblöken erinnernde Laute. Sie sind brilliante Reiter und auf der Strecke lachten sie sogar hin und wieder.
    Am Ziel angekommen war's schon spät, kalt und feucht. Kulash, die ebenfalls gut reitet, hatte eine Jurte angemietet und beheizt. Wir waren sehr froh.
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  • Seengebiet

    9. August 2018 in Mongolei ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach stundenlanger Schüttelfahrt im UAZ sind wir in einem traumhaft schönem Seengebiet gelandet. Zwischendurch gab's plötzlich aus nicht nachvollziehbaren Gründen Kontrollstationen. Manchmal stehen neben den abenteuerlichen Brückenkonstruktionen auch noch Wächter.
    Am See waren wir die Einzigen in endloser Weite. Der Blick aus dem Zelt und das morgendliche Schwimmen waren phantastisch.
    Unser Guide sagte mir, dass es in meinem Alter in Kasachstan nun Zeit für eine Zweitfrau wäre. Es ist in Kasachstan und auch in der Mongolei üblich und bekommt den Segen der Moschee. Ähnlich wie in Kirgisistan ist auch noch Brautraub auf der Tagesordnung.
    Auch sonst scheinen die Rollen zwischen Mann und Frau auch klar aufgeteilt.
    In den Familien ist immer der jüngste Sohn verantwortlich für die Eltern und verpflichtet bei ihnen zu wohnen.
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  • beim Adlerjäger

    10. August 2018 in Mongolei ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute waren nur 25 km zurückzulegen. Wir kamen in eine aus 4 Jurten bestehende Siedlung. Sie wurde von 2 Nomadenfamilien bewohnt, die ihre Jurten auch an Fremde vermieten. Der Chef war ein sogenannter Eagle Hunter. Drei von diesen Tieren saßen dann auch angeleint am See.
    Auf dem Weg zum Adler Camp sahen wir unglaublich beeindruckende steinzeitliche Jagdszenen auf Steinen und Felsblöcken. Es gab weder einen Hinweis, eine Tafel oder irgendeinen Wegweiser. Jeder könnte dort etwas mitnehmen oder verändern.
    Nachmittags ging's zu zwei schönen Wasserfällen. Aber bei so einer Überdosis Natur kommt man irgendwann in die Sättigung.
    Abends kam noch eine 17köpfige Gruppe aus Deutschland in das Camp. Davon waren 15 Frauen, die zwei Wochen mit den Nomaden leben wollten.
    Es wurde am Lagerfeuer gesungen. Nach einer Weile kam die Reihe an uns. Wir konnten uns glücklicherweise mit einem russischen Schullied, welches unsere Kasachen und die Nomaden auch kannten, retten. Am Feuer wurden dazu 3 Wodkaflaschen geleert.
    Der Adlermann hatte offensichtlich ähnliche Vorlieben wie seine Tiere. Als wir in unsere Jurte zum Schlafen gingen, saß er in einer Ecke und kaute auf den abgegessenen Knochen des Mittagsmahls herum. Selbst seine junge Frau brauchte mehrere Versuche ihn in seine Jurte zu locken. Die vielen Kinder der Normaden schliefen auch noch irgendwo in den Jurten.
    Die deutschen Landsleute waren ziemlich anstrengend und wir waren froh als sie am nächsten Morgen weggefahren wurden.
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  • zurück nach Ülgii

    11. August 2018 in Mongolei ⋅ ☀️ 21 °C

    Vor der Abreise gab's die Adlershow . Gottseidank ohne das befürchtete Töten eines verängstigten Opfertiers. Wir durften alle mal den Steinadler halten.
    Er wird zur Jagd ausgebildet und nach 10 Jahren in die Freiheit entlassen. Sagte man uns zumindest so.
    Anschließend gab's wieder eine endlose Fahrt in die Hauptstadt der Region.
    Zum Abschluss gab's besbarmak- wörtlich übersetzt fünf Finger (eine Riesige Schüssel mit viel Fleisch und einer Art Mehltaschen). Es wurde mit den Fingern gegessen.
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  • Ulan Bator

    12. August 2018 in Mongolei ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir verlassen Ülgii mit diesmal nur 3 h Verspätung. Es war insgesamt eine tolle Woche in wahnsinnig schöner Landschaft. Ich glaube, dies wird kaum zu toppen sein. Außerdem war es eine gute Trainingswoche in Englisch und Russisch. Man kommt überall irgendwie durch.
    Und die Menschen sind fast überall freundlicher als zu Hause.
    Nun haben wir noch 2 Tage in der Mongolischen Hauptstadt. War erstmal wieder ein Kulturschock. Allerdings gibt's auch schöne Ecken mit viel Grün in den Straßen, moderne Gebäude und schätzungsweise jedes 3. Auto ist ein Prius. Trotzdem riecht es fürchterlich nach Abgasen. Und für Radfahrer ist's lebensgefährlich.
    Wir besuchten nachmittags das Nationalmuseum, was absolut sehenswert ist. Wir haben viel über die mongolische Geschichte gelernt. Die Jagdszenen stammen wohl aus der Bronzezeit.
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