• Day 114

    Nach Kongo Brazil

    Yesterday in Congo ⋅ ☁️ 24 °C

    Zur Grenze ist es heute nicht mehr weit. Das frühe Aufstehen hat sich aber nicht gelohnt, da vor uns an der Ausreisekontrolle von Cameroun ein Bus abgefertigt wird. Jeder Passagier wird einzeln aufgerufen um ins Büro der emigration zu kommen. Wir müssen uns brav hinten anstellen. Auf der anderen Seite das selbe, aber da dürfen wir uns Vordrängen. An der Grenze noch schnell eine SIM-Karte kaufen und weiter geht's. Gute 400 km stehen noch auf dem Tagesplan für heute. Wir haben das auch locker und völlig entspannt geschafft, dank der guten Straße und weil heute Julia das Steuer übernimmt. Sogar eine Mittagspause mit Cappuccino ist drin.
    Nachmittags erwischt uns dann ein Regenschauer als Vorbote der Regenzeit. Die Einheimischen in der Republik Kongo sind genauso erstaunt und freundlich wie die Menschen in Cameroun, wenn sie uns erblicken. Nur kleiner, anstatt von Körben tragen sie eine Art Kraxe aus Holz mit einem Gurt über der Stirn und wahrscheinlichsind sie noch ärmer. Und ehrlich scheinen sie auch zu sein, ich bezahle für zwei Baguette weniger als 500 France. Die Währung ist hier die gleiche wie im Nachbarland, XAF - Zentral Africa France. Der Übernachtungsplatz den wir dank Overlander finden, ist zwar nicht besonders romantische, da hier vor kurzem hunderte von Auto- und LKW Reifen verbrannt worden sind, was wir an den Drahtresten erkennen können. Aber er ist ein Stück weg von der Strasse, von da nicht einsehbar und wir haben wieder unser Dschungel Konzert.
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  • Day 113

    Mit Vollgas durch bayrisch Cameroun

    April 26 in Cameroon ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute sind wir 7.00 Uhr auf der Strasse und machen ordentlich Km. Die Landschaft erinnert uns sn die Heimat. Es geht ständig rauf und runter, links und rechts kleine Weiler. Die Leute stehen mit offenem Mund da, wenn wir vorbei rauschen, winken aber dann ganz freudig, wenn wir hoheitsvoll aus unserem Gefährt dem Volk huldigen. Ok im bayerischen Wald gibts keine Palmen, Bananenstauden und Mangobäume aber sonst ist vieles gleich.
    Die vorher typischen Lehmhütten aus Vollziegel oder Holzständer mit geflochtenen Ästen und Lehm Verputz weichen zunehmend kleinen Hütten aus querliegenden massiven Bretterverschlag. Vereinzelt auch als krasser Gegensatz gibt es Massivhäuser amerikanischen Stils mit richtigen Vorgärten. Es wird auch nicht mehr alles auf dem Kopf getragen, sondern auf dem Rücken in geflochtenen Körben.
    Bei einer kleinen Ortschaft finde ich sogar einen Ersatz für die kaputten Instrumenten Beleuchtung und Schmiernippel für die Kardanwelle. Gute 70 km/h als Schnitt für eine Landstraße ist super. Doch dann übersehe ich einen Speedbumper. Wir machen einen weiten Satz und ich denke nur an die Ölwanne! Gleich darauf kommt ein Polizeiposten, da muss ich eh anhalten. Kurze Kontrolle, Ölwanne dicht, aber Diesel tropft. Ich mach alles sauber und seh dann nichts mehr tropfen. Der Polizist ist leicht beleidigt, weil ich mich nicht um ihn und unsere Pässe kümmere, sondern unter dem Auto liege. "Everything ok?" schmeichle ich mich wieder ein. "YES, everything OK, save journey!"
    1 km im nächsten Dorf bleiben wir stehen um zu kontrollieren. Ich lass dabei den Motor laufen und seh die Sauerei. Der kurze flexible Schlauch zwischen Kraftstoffilter und Einspritzpumpe ist undicht und spritz im weiten Bogen. Bevor ich überhaupt überlegen kann, was zu tun ist, recken auch schon zwei Kerle ihre Köpfe unter das Führerhaus . " Remove" meint der eine, und der andere holt auch schon das Werkzeug. Ich bin genau vor einer Werkstatt stehen geblieben💪.
    Der Schlauch ist schnell ausgebaut und Ersatz gibt es hier angeblich nicht. Also flicken die beiden den Schlauch kurzerhand mit einem passenden Stück Kupferrohr, das ich in meiner Ersatzteilkiste finde. Da der eine eine Moped Werkstatt hat, bekommen sie als Lohn alle unnützen Fahrrad Teile die wir mitschleppen. 2 Sitze, Schutzbleche, Rückstrahler und 2 Digitale Tachos. Die beiden sind zufriedenen und ich froh, dass der Schrott endlich weiter ist. Wir fahren zu einem Waschplatz um das Diesel ab zu waschen, damit ich besser kontrollieren kann ob auch alles dauerhaft dicht ist. Mit einem kleinem Kärcher Hochdruck Reiniger wasche ich Motor, Tank und Unterseite der JuSe wieder sauber.
    Und dann kamen die 85% der Afrikaner wieder zum Vorschein. Die beiden Helden haben den äußeren Kunststoffschlauch nicht mehr über den Gummischlauch gezogen, so das bei jedem Pumpvorgang der kürzlich getauschten Förderpumpe der Gummischlauch pulsiert. Ich hab keine Lust, dass der im Kongo erneut reist. Bei einer LKW Werkstatt, die anscheinend nur die Holzlaster der eigenen Firma repariert, werde ich nicht fündig, also zurück zu den beiden, die das Maleur gleich einsehen. " Remove again, and then we can look for a new part". In der Zeit in der der eine mit dem Moped um ein passenden Schlauch fährt, baue ich die beiden Instrumentenleuchten die ich heute Vormittag erstanden habe ein. Ein Mann der die ganze Zeit vor der Werkstatt sitzt schenkt mir ein paar reife Mangos. Dann kommt er endlich zurück und meint er braucht 10.000 XAF France für den Schlauch. Dabei hat er ihn natürlich noch nicht, denn die Burschen haben ja nie Geld und es gibt grundsätzlich nur Ware gegen Bares. Mit dem Geld fährt er zurück um in kurzer Zeit mit dem neuen, gebrauchten Schlauch eines Catapillers wieder zu kommen. Der Einbau geht schnell von statten, den die beiden sind fix. Sie fallen aber bei meiner Endkontrolle durch. Das Gasgestänge scheuert am Schlauch! Das geht so nicht! Auch dafür haben sie eine schnelle 85% Lösung zu Hand. Den flexiblen Schlauch einfach mit einem Kabelbinder hochhängen und schon kann nix mehr scheuern. Mir ist es zu blöd um zu diskutieren, wir haben heute eh schon wieder zuviel Zeit verloren. Bei Zeiten baue ich es richtig um. Als Lohn gibt's diesmal Tomaten und Auberginen, die vom gestrigen Einkauf von Julia eh zu viel sind. Dazu noch 2 Dosen kaltes Bier. Wir können weiter fahren. Für die Grenze wird es aber knapp, also suchen wir uns ein lausches Plätzchen zum übernachten, was aber aufgrund des dichten Urwaldes nicht so einfach ist. Im zweiten Anlauf finden wir doch eine offene Stelle im dichten Wald, die auch von der Straße aus befahrbar ist. Der Urwald ist in den Abendstunden voller Geräusche und so erhalten wir ein gratis Naturkonzert.
    Vielleicht hätten wir länger in diesem schönen freundlichen Land bleiben sollen, aber die Regenzeit drängt uns zur Eile.
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  • Day 112

    Yaunde

    April 25 in Cameroon ⋅ ☁️ 24 °C

    Anstatt das um 5.30 Uhr der Wecker klingelt, wach ich um halb sieben auf. Da wollten wir schon auf der Straße sein. Heute Morgen gibt's was Neues: Nebel. Aber wenigstens kein Regen! Was bei den nächsten 30 km auch gut ist. Die super Straße war nach 5 km zu Ende und es geht teilweise in die bereits tief und breit ausgebaggerte neue Straßenverlauf und zum Teil in einspurige Umleitung durch Jungle und über provisorische Holzbrücken. Die Spur im roten Lehm ist nass nur wie Gleis befahrbar, ein entkommen ist nicht möglich. Bei Regen ein unmögliches Unterfangen. Aber nach 20 km ofroad geht's für 80 km auf eine jungfräuliche Straße, bevor es Richtung Hauptstadt geht. Der Verkehr in Yaounde ist für afrikanische Großstädte geordnet und fließend, nicht schlimmer wie München zur rush hour. Das Übliche steht an. Suche nach Geldautomat, neu Kfz Versicherung, Visastelle am Flughafen , Tankstelle und Öl. Wir finden dabei aber einen SPAR Markt, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen können. Es gibt hier sogar Krapfen, sber ohne Füllung. Alles einmal quer durch die Stadt. Abends fahren wir noch 20 km, dann stechen uns am Straßenrand kleine Fischweiher ins Auge! Die Zufahrt ist eng, genauso wie die Speicherkarte. Egal, wir essen und bleiben auch gleich vor der Tür stehen zum Übernachten.Read more

  • Day 111

    Von Banyo nach Yaounde

    April 24 ⋅ ☁️ 26 °C

    Ausschlafen, Duschen, Kaffee trinken .... Doch dann mahnt Julia schon wieder zur Eile. Die Hauptstadt Yaounde soll heute das Ziel sein, wegen dem Visum das wir uns erst dort am Flughafen abholen können. 600 km! Unmöglich. Wir beratschlagen ob wir eine 30 km kürzere aber zeitlich längere Route nehmen sollen, wo aber nach 30 km purer off road Piste eine Stadt mit funktionierenden Geldautomat und guter Tankstelle ist. Die Alternative ist 30 km länger (auf einer 600 km Etappe) und dafür 1 h schneller- lt Google- wobei ich mir nicht sicher bin ob Herr Google schon mal in Westafrika war. Aber wahrscheinlich genau so wenig wie der Herr Garmin. Grundsätzlich fahren wir immer mit beiden Navigation Systemen und dazu noch die Routen vom Overlander und wenn das nicht mehr reicht, nach Bauchgefühl - ist dann genau so falsch und richtig!
    Nach den letzten 3 Tagen habe ich die Schnauze voll, ich will auch keinen Federbruch riskieren. Also die 30 km längere, aber 1h schnellere Strecke. Auch wenn wir da angeblich kein Geld wechseln können und somit nicht tanken. No risk, no fun und nötigenfalls tausche ich die scheiß Fahrräder, die Julia zuletzt in Liberia einmal benutzt hat ein. Mit den letzten kamerunischen CAF bekommen wir 40 l Diesel aus Kanister, weil es wieder keinen Strom gibt und die Tankstelle über kein Notstromaggregat verfügt. Nicht umsonst zählt Kamerun zu den ärmsten Ländern Afrikas. Zum ersten Mal kommen die Seiden Kniestrümpfe, die ich zu Anfangs unseres Trips I. Einem Chinesischen Krimskrams Laden genau für den Zweck erstanden habe. The good road entpuppte sich für 100 km rote Piste, mit Schlaglöcher, so dass zwischen 0 und 70 km/ h alles möglich ist. Zumindest staubte es nicht und gesehen haben wir in den 4 h genau 6 Autos. 2 haben uns überholt und 4 sind entgegen gekommen. Zumindest waren genug Mangobäume neben der Piste und wenn da auch gerade wieder ein Schlagloch uns zu Schritttempo zwingt, ist ein Griff aus dem Fenster zu den noch grünen Früchten wenigstens eine kleine Genugtuung. Nach 4 h und 100 km erreichen wir Tibati. Dort gibt es eine Tankstelle und auch eine offizielle Wechselstube. Wir tanken voll, füllen den Trinkwasservorrat auf und Julia kauft Tomaten und etwas Brot.
    Aus der Stadt raus führt eine schöne geteerte Straße. Dadurch hatten wir vorher in 2 größeren Ortschaften auch schon und nach dem Ortsende war Ende mit Teer! Nicht aber hier. Die N15
    entpuppt sich als breite gut ausgebaute Straße mit makellosen Asphalt. Wir lassen die JuSe mit über 90 km/h fliegen um den Ruß der letuten Tage aus den 6 Zylindern zu blasen. Lediglich bei den kleinen Dörfern mit Schulen seitlich der Strasse gibt es Geschwindigkeitsbegrenzung mit Speedbumper. Ansonsten Gaaaaas!
    Wir fahren bis spät in die Nacht hinein und campen einfach neben der Strasse. Verkehr gibt es hier außer Fußgäger und ein paar Mopeds ohnehin nicht.
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  • Day 110

    The horrible way to Banyo

    April 23 ⋅ ☁️ 21 °C

    Die Emigration und Costum von Coumeron liegen ein paar km hinter der eigentlichen Grenze. Und die haben es so richtig in sich. Ich verstehe nun was der Kanadier mit horrible gemeint hat. Ich dachte immer nach Guinea gäbe es keine schlimmeren Wege mehr, bis wir nach Nigeria kamen! ☠️
    Und jetzt stehen wir vor Meter tiefen Ausspülungen, wo du fürchten musst das Differential bleibt dazwischen hängen und die Räder drehen leer. Ich steige sogar dreimal aus um mir den Weg vorher zu Fuß an zu schauen - das hab ich glaube ich auf der ganzen Reise noch nie gemacht. Bei einem besonders heiklen Stück weißen uns zwei Mopedfahrer Stück für Stück die richtige Spur. Julia steigt hier aus ( erst nervlich und dann aus dem LKW🤪) und läuft zu Fuß weiter. Vor lauter Adrenalin gelingen ihr aber leider keine auch nur annähernd den tatsächlichen Gegebenheiten wiederspiegelnden Aufnahmen dieses fucking ways. Schade, den nochmal zurückfahren wollte ich nicht mehr 😉
    Bei einer Flußdurchfahrt schicke ich sie zu Fuß voraus. Sie soll schauen wie tief das Wasser ist und mich auf der drüberen Seite bei der steilen Felsaufahrt einweisen. Sie verliert dabei ihren Badeschlappen, den aber ein junger Mann der gerade am Fluss seine Wäsche wäscht, gerade noch retten kann.
    Ich will mir gar nicht überlegen was es jetzt noch als Steigerung geben soll, denn dann brauchen wir Flügel!
    Doch alles hat irgendwann dann auch ein gutes Ende. Wir erreichen Banyo und da das Hotel Dream City, wo uns Eso der Hotelmanager, neben kaltem Bier und guten Essen auch noch einen Geldtauscher organisiert. Wir treffen hier auch Xavier, einen Hufschmied aus Frankreich, ein Ex- junkie, Drogenschmugler und Aussteiger, der mit seinen Hunden in einem Wsldstück in der Nähe von Lyon lebte und neben seinen Schmieden als Selbstversorger dort lebte. Wir essen gemeinsam und diskutieren über die Zukunft dieser Welt und dass der Mensch diese wohl in absehbarer Zeit zugrunde richtet, aber zu egoistisch ist um auch nur ansatzweise Lösungsansätze zu beschreiten.
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  • Day 110

    Bye bye Nigeria, welcome Cameron

    April 23 ⋅ 🌩️ 19 °C

    Es sind heute noch 10 km bis zur Grenze. Wir genießen die Aussicht, es erinnert etwas an das bayerische Voralpenland und bevor Heimweh aufkommt fahren wir früh los. Der Weg wird besser, was heißt ich kann sogar einmal für ein paar Meter den 4. Gang im Untersetzungsmodus einlegen. In einem kleinen Dorf kommt uns ein Landrover entgegen. Ein Kanadier, der aus Südafrika kommt. Er meint die Piste nach der Grenze sei horrible, worauf ich ihm zu verstehen gebe, dass ihm hier auf den nächsten 60 km die Hölle droht.
    Wir sollten beide Recht behalten. ☠️
    Nach einer guten Brücke kam ein Wegezoll Posten. Julia wollte pardut nicht zahlen und da ich ohnehin in Ruhe telefonieren wollte, platzierte ich unsere JuSe direkt vor der Holzabsperrung und ließ meine Frau gewähren. Erst diskutiert sie mit dem jungen Burschen, der aber nur seine Pflicht tut. Dann kommt hinter uns ein alter Mercedes Rundschnauzer LKW, der es offensichtlich eilig hat. Julia geht zum LKW Fahrer und fordert von ihm 2000 Neira, damit wir zahlen können und er dann auch weiterfahren kann. Sie argumentiert, dass die Regierung Schuld sei, dass wir kein Geld wechseln können und somit pleite seien. Sie redet solange auf den armen Mann ein, bis er kurzerhand aussteigt, mit dem Jungen an der Schranke spricht, der uns dann ohne zu zahlen durchlässt@ So geht's also auch! 🤔
    Wir sind immer noch auf 1700 m hoch und in den Dörfern, die wir durchfahren, sind wir für die Kinder das Highlight der Woche, während die Erwachsenen freundlich grüßen. Es wird hier auch jede Menge Ackerfeldbau, neben der Viehwirtschaft betrieben. Dass in der Höhe aber auch noch Bananen gut gedeihen, wundert uns doch sehr.
    Endlich an der Grenze von Nigeria angekommen, sind die Formalitäten dank der sehr freundlichen Beamten schnell erledigt.
    Im Großen und Ganzen war Nigeria nicht annähernd so schlimm, wie wir es uns am Anfang ausgemalt haben. Wäre das nicht mit den Einschränkungen beim Geldtauschen gewesen, hätten wir das Land als voll Positiv abhaken können.
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  • Day 109

    Die nigerianischen Alpen Teil ll

    April 22 in Nigeria ⋅ ☁️ 26 °C

    Da alles so überwältigend ist noch mehr Bilder. Wir glaubten vom Fahrtechnischen in Guinea schon alles gesehen zu haben. Und an unsere Alpen kommt eh nichts ran.
    .... Glauben heißt nichts wissen und nur wer eine Reise tut....Read more

  • Day 109

    Die nigerianischen Alpen Teil l

    April 22 in Nigeria ⋅ ☁️ 20 °C

    Trotz Wecker um 6.30 Uhr wurden wir schon früher von Frauenstimmen geweckt. Am Nachbar Baum machen sich bereits ein paar Kinder daran die hier noch nicht Reifen Mangos vom Baum zu fischen. Mit langen Bambusstecken an deren Ende eine Astgabel verkehrt herum befestigt ist, so dass es wie ein Haken wirkt, holen die die Früchte vom Baum. Ich steig aufs Auto Dach und mit dem gleichen Werkzeug das hier wohl unter jedem Mangobaum liegt, hole ich mir auch ein paar unreife Früchte runter.
    Anfangs geht die Weiterfahrt noch zügig mit den bereits bekannten Fallgruben. Als Julia meinte wir hätten noch 180 km bis Banjo der ersten Stadt in Cameroun nach der Grenze und wir würden vorher noch auf 1800 m hoch kommen kann ich es nicht glauben. Es wird aber tatsächlich der erste Tag, an dem wir seit langem- zumindest nicht wegen der Hitze - schwitzen sollten. Als wir unter sichtbar schwarzen Qualm wegen der Steigungen und der Höhe das unendlich scheinende Hochplateau erreicht haben, sind wir anfangs überwältigt. Weite Täler, hohe Berge, riesige Rinderherden, die sich doch in den Weiten des satten Grünlandes verlieren, erinnern an Neuseeland.
    Bei Guroji hat der Spaß ein Ende. Ab hier geht es für die nächsten 60 km auf engen steilen, teilweise lehmigen mit tiefen Wasserlöchern, tief ausgewaschenen Steinauffahrten über Brücken, die ich mir vorher lieber nicht anschaue und durch Bachdurchfahrten, wo nur viel Gott Vertrauen und beide Sperren helfen.
    Spätestens jetzt hat sich die Entscheidund das Reifenprofil nachschneiden lassen gelohnt. Bei einer steilen ausgewaschenen Steilauffahrt gibt es daneben eine Jeep Spur. Das geht für uns auch, denke ich. Als oben der Abkürzer aber wieder in den alten Hauptweg mündet bleibt uns nur noch eine Spur von 2,5 m. Rechts eine hohe Böschung mit Bäumen, links steil abrutschen Felsen mit einem 3/4 m die die Fuhre sofort zum Umsturz bringen. Langes Überlegen ist da kontraproduktiv, Augen zu - oder hier besser weit auf - und durch.
    Wir nehmen einen Mann mit der des Weges geht und ein schweres Paket auf den Kopf trägt. In seinem Dorf angekommen schenkt er uns zum Dank eine Bananen Staude voller kleiner fruchtiger Bananen. Hinzer dem Dorf beginnt eine steile ausgespülte Auffahrt, die mit einem Seil abgesperrt ist. Ein Mann der gerade als Sozius mit einem Moped uns entgegen kommt, verlangt Wegezoll, da sie die Straße von Hand herrichten müssten. Welche Straße fragen wir und Julia protestiert aufs heftigste. Er ist aber ziemlich stur und erklärt uns ausführlich wie schwierig es sei die Wege von Hand zu erhalten und das wir Overlander mit unseren schweren Fahrzeugen alles nicht besser machen. Ich erspare mir weitere Diskussionen und gebe ihm 50 Naira ca. 50 Cent beim Schwarzmarktkurs. Er bedankt sich tausendmal, Gott soll uns segnen. Bevor er die Schnur zur Weiterfahrt aufhäng, warnt er uns noch vor dem schlechten Weg. Daran muss ich die nächsten Stunden immer wieder denken, wenn sich unsere JuSe schwer in sich verwindet, bergauf oder bergab im 1. Gang Untersetzungsgetriebe und Längssperre über Wege windet, die einem gesalzen Enduro Rennen alle Ehre machen würden. Die Wolken am Himmel sehen bedrohlich aus und bei Regen ist die Strecke unpassierbar. Ständig die richtige Balance zwischen Eile bevor der Regen kommt und Vorsicht um nicht irgendwo ab zu rutschen oder am Fahrwerk etwas zu brechen m, sind anstrengend und Nerven aufreibend. Die letzten 9 km bis zur nächsten größeren Ortschaft schaffen wir wegen der einbrechenden Dunkelheit trotzdem nicht mehr. An einem Hochplateau bleiben wir stehen um schon bald von grasenden Kühen mit ihren riesigen Hörnern eingekreist zu werden.
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  • Day 108

    Richtung Cameroun

    April 21 in Nigeria ⋅ ☁️ 32 °C

    Die nördliche Route führt uns auf direktem Weg Ostwärts Richtung Cameroun. Die Straßen sind von sehr gut mit Tempo 90 bis Fallgrube Tempo 0. Neben der Straße gibt es allerhand zu sehen. Die Landschaft wird bergig und grüner. Die Leute sind zunehmend freundlich, grüßen beim vorbeifahren und freuen sich über uns Idioten. Daumen hoch, Beifall, winken vor Freude mit offenen Händen und lauten "welcom" entschädigen für die Strapazen. Auch die vielen Straßensperren bleiben harmlos. Entweder haben die Sonntag keine rechte Lust, oder es gab vor kurzem eine entsprechende Direktive Ausländer durch zu lassen. Die wenigen Kontrollen die uns aufhalten fragen alle das selbe: "How is your journey?" Was sich immer anhört wie hier is your Jony.
    Oder vielleicht liegt es doch an meinen freundlichem Lächeln verbunden mit den funkeln in den Augen, das sagt, wer mich ärgert wird überfahren!?
    Da alle hier in der Gegend sehr freundlich scheinen trauen wir uns such wieder wild zu campen. In einem Acker stehen 3 große Mango Bäume und unter die stelle ich mich, um morgen früh auf das Dach zu steigen und zu ernten. Beim Abendessen im Freien ist rund um uns mächtiges Wetterleuchten zu sehen. Erst als der Donner immer näher kommt, brechen wir ab und verziehen uns nach innen.
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  • Day 107

    Ein harter Tag

    April 20 in Nigeria ⋅ ⛅ 27 °C

    6.45 klingelt der Wecker. Die Nach war kurz. Tankstellenbetrieb bis 0.00 uns um 4.30 beginnen die Reinigunsarbeiten bei lauter Musik, bevor um 5.00 die ersten Kunden hupend vorfahren. Als ich um 6.45 Uhr schlafztrunken aus dem Bus steige, machen Henry und sein Boy schon Frühstück auf den leeren Ölfässern hinter uns. Der Rest des Tages ist erfüllt mit schweißtreibender Arbeit, die vorderen Federpakete aus zu bauen und um diese zu verstärken. Teilweise arbeiten wir mit einer 2m ineinander gesteckten Rohren und Rundeisen langen Verlängerung um die Schrauben auf zu bekommen. Doch auch bereits gelockert lassen sie sich nur mit einer 1m Verlängerung drehen. Mein Schlagschrauber hängt daran, wie ei nasser Sack an einer Lokomotive der diese versucht zu bremsen. Alles viertel umdrehungsweise von Hand aufdrehen und das bei 50 mm Feingewinde. Ein gesamtes härteres Federpaket ist natürlich nicht auf zu treiben, aber Henry kommt mit 2 noch einigermaßen straffen Federblättern daher, die zwar gleich lang sind wie die 3. Feder aber das Paket verstärken und erhöhen. Zum Weiterfahren ist es eh zu spät, also beschließen wir den LKW unten vom Öl sauber machen zu lassen, um später kontrollieren zu können, ob auch alles dicht ist.
    Das ganze in Handarbeit, indem einer mit Wasser einer Schöpfkelle und genügend Waschmittel den ganzen LKW von unten abreibt. Das ganze ist bei der Garage, in der unser Mechaniker arbeitet. Nachdem Henry für den ganzen Tag Arbeit für sich und seinen Boy 15.000 Naira verlangt, was wenig genug ist, bin ich mir nicht zu schade ihm wieder Zusatzarbeiten auf zu binden. Das Lenkrad gehört ausgerichtet und er gibt erst auf, als er es geschafft hat. Dafür darf er uns stolz der Reismühlenbesitzerin gegenüber vorstellen, die uns genauso stolz ihren Betrieb präsentiert. Alles auf traditionelle Art, ohne Maschinen, wie sie betont. Und mittlerweile sei Nigeria im Stande sich selbst mit Reis zu versorgen und diesen sogar zu exportieren. Was ich mir bei 250 Mio Einwohnern und das was wir an Reisfeldern gesehen haben, nur schwer vorstellen kann, selbst wenn der Reis hier das ganze Jahr wächst, wie sie versichert.
    Der im Land geerntet Reis wird zunächst in großen ca. 500 l Bottichen im Wasser über einem Holzfeuer die ganze Nacht leicht erhitzt. Am nächsten Tag dann zum Trocknen ausgelegt damit sich Spreu vom Kern trennt. Danach - angeblich- noch gewaschen und in der Halle dann in Säcken verfüllt. Die Ziegen die sich den Naturreis schmecken lassen, hinterlassen ihre Spuren auf den ansonsten fein gekehrten Trocknungsplatz aus Beton. " and this is for the special taste of your rice?", frage ich und deutet auf die kleinen schwarzen Kügelchen.
    Henrys Boy soll uns zeigen wo wir Wasser auffüllen können. Es ist ein Hochbehältet aus Kunststoff in der Nähe von Henrys Haus. Der ist aber leer. Die nächste Wasserquelle im Ort können wir nicht anfahren, da sie fürchten wir brechen in die gemauerten unterirdischen Behälter ein. Die dritte Quelle ist ein privater 95 m tiefer Brunnen. Mit der Chefin handle ich den Preis aus: 200 Naira für 50 l. Da wir aber gut 100 l brauchen ist der hohe Preis somit wieder Marktüblich. Man muss sich den Gepflogenheiten hier einfach nur anpassen!
    Zurück bei Henrys Arbeitsstelle, gehen wir mit ihm noch in die Open air Bar gegenüber seiner Tankstelle, wo er uns seine 3 Schwager und dessen Frauen vorstellt. Wir bleiben eine Zeit sitzen und reden mit den Leuten bei einem Bier, bevor mich die Müdigkeit überkommt und wir zur Tankstelle direkt gegenüber gehen, wo Hanry für uns klar gemacht hat, heute zu übernachten. Dort wartet er auch schon wieder auf uns, bereits geduscht und in sauberen Klamotten, nur um sicher zu gehen, dass bei uns alles passt und uns dem Security Man der Tankstelle vor zu stellen. Ich bedanke mich nochmals bei ihm und sage ich sei für heute fertig und müsse dringend ins Bett. " You are working hard today - for an old man!" meint er daraufhin verständnisvoll und ich überlege mir ob ich ihn dafür umbringen oder nur schlagen soll🤔
    Julia hat in der Zwischenzeit Pizzabrot im Omnia gebacken und es ist früh ruhig auf der Tankstelle und an der Straße, so wie Henry es uns such versichert hat.
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