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- Jan 3, 2023
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 522 m
- ArgentinaLa RiojaDepartamento de CapitalLa Rioja29°25’15” S 66°51’42” W
Talampaya, Ischigualasto und Reifenpanne
January 3, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 32 °C
La Rioja, Dienstag, 3. Januar 2023
Um 7:10 Uhr werden wir von Gastón, dem Fahrer der Agentur Corona Inca, bei der wir die heutige Tour gebucht haben, vor unserer Wohnung abgeholt.
Im Wagen sitzen schon Eva-Maria und Mario, ein junges Paar aus München. Es ist ihr einziger Tag in La Rioja und sie wollen - ebenso wie wir - die beiden zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Parks unbedingt sehen.
Am Abend um 22:10 Uhr fahren sie mit dem Bus weiter nach Salta. Laut Agentur ist das kein Problem, denn nach deren Zeitplan sind wir um 20:30 Uhr spätestens wieder zurück. Die Dame von Corona Inca hat aber nicht nur hier ziemlich geflunkert, sondern auch bei den Eintrittspreisen: Sie hat uns immer den Preis für argentinische Staatsbürger genannt! Für uns ist er ums Dreifache höher!
Die Hinfahrt mit Gastón verläuft reibungslos und wir kommen um 09:45 Uhr nach 210 km im Nationalpark Talampaya an. In der Sprache der Kakán bedeutet dies „alter Baum am trockenen Fluss“. Um 10:15 Uhr geht unsere geplante (aber noch nicht gebuchte) Exkursion zum Cañon del Shimpa los.
Wir Vier hatten schon am gestrigen Abend im Reisebüro buchen wollen, aber die Dame sagte, dies sei online nicht mehr möglich, weil 24 Stunden vor Beginn der Tour die Buchungsmöglichkeit aus dem Internet entfernt werde. Aber an der Kasse des Parkeingangs könne man mit Sicherheit noch Karten kaufen: Es kämen momentan wenig Touristen in den Park. Wir haben uns auf diese Aussage verlassen!
Am Schalter des Talampaya-Parks angelangt, hören wir dann zu unserem Entsetzen, dass diese Tour bereits ausgebucht ist! Die nächste finde erst in gut vier Stunden statt. Das ist für uns zu spät, weil wir um 16 Uhr am Eingang des Ischigualasto-Parks (auf Diaguita: Ort ohne Leben) für die dortige Führung sein müssen. Guter Rat ist teuer…
Wir werden auf eine Trekking-Tour mit Führer hingewiesen, die eine 4-stündige Wanderung beinhaltet und auch um 10:15 Uhr startet. Schnell entscheiden wir uns dafür und legen zusammen mit drei Porteños (Einwohner Buenos Aires) und einem einheimischen Führer los. Glück gehabt!
Zuerst geht es mit einem Minibus knapp 10 km ins Innere des Parks, dann heisst es, den Rucksack mit Wasser und Proviant schnappen, aussteigen und losmarschieren.
Die visuellen Eindrücke sind fantastisch und immer wieder eröffnen sich spektakuläre Ansichten. Wir verzichten hier aber auf weitere Details der Wanderung und lassen Regines Bilder für sich sprechen.
Laut Plan sind wir „spätestens“ um 14:30 Uhr zurück am Parkeingang, wo Gastón für die Weiterfahrt zum zweiten Park auf uns wartet.
Es dauert aber dann doch noch eine Dreiviertelstunde, bis wir um 15:15 Uhr ankommen (In deeeeeer Hitze lässt sich einfach nicht schnell gehen!!) und Gastón muss kräftig aufs Pedal drücken, damit wir die 21 km auf zum Teil holprigen Strassen bis zum Eingang des Provinzparks Ischigualasto bis um 16:00 Uhr schaffen. Das klappt auch nicht ganz, aber Gastón weiss eine Lösung: Wir fahren dem bereits gestarteten Konvoi aus acht Fahrzeugen - mit dem Guide voran - nach.
Es wird auf der 40 km langen Strecke an insgesamt fünf Stationen für umfangreiche Erklärungen und Foto-Shootings angehalten. Die Gegend hat nicht umsonst bei der Bevölkerung den Namen „Valle de la Luna“ (Tal des Mondes), denn dort kann es kaum unwirtlicher aussehen! Wir lassen hier wiederum den Bildern den Vortritt vor unseren Worten, welche die Eindrücke ohnehin nur schwer wiedergeben könnten.
Es ist mittlerweile 19 Uhr und unsere beiden deutschen Mitreisenden werden langsam unruhig: Sie müssen in La Rioja noch aus dem Hotel auschecken und in jedem Fall ihren Nachtbus nach Salta erreichen. Gastón beruhigt: „No hay problema“ (Das ist kein Problem.).
Die circa 150 km schafft er locker in der geforderten Zeit. Martin meint noch, dass wir einfach keine Panne haben dürfen… und dann vernehmen wir ein holperndes Geräusch: Wir haben einen Platten!
Gastón repariert den Schaden weltmeisterlich und in Windeseile. Auch er ist langsam etwas nervös, ob wir rechtzeitig zurück sind, aber auf die Nachfrage von Martin wegen der Zeit meint er: „Vamos bien“ (Alles gut).
Mario hat während der Fahrt auf den Tacho geschaut und sieht, dass das Benzin nur noch für 100 km reichen wird. Gastón bestätigt: Wir müssen tanken. So steuern wir in Patquia auf etwa halber Distanz die einzige Tankstelle zwischen La Rioja und Ischigualasto an und müssen warten. Wegen irgendeines technischen Problems muss die Anlage zuerst wieder hochgefahren werden. Es dauere nur 10 Minuten, sagt der Tankwart. Daraus werden dann 15, aber immerhin geht es nun vollgetankt weiter.
Martins Navigations-App berechnet, dass wir bei Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h um 21:46 Uhr in La Rioja beim Hotel sind. Gastón hält sich aber nicht an Vorschriften und so sausen wir mit bis zu 140 km/h dahin.
Martin verkündet, dass wir damit schon um 21:35 Uhr am Hotel sein werden. Er hat aber nicht mit den nervtötenden Ampeln und dem vielen Abendverkehr in der Stadt gerechnet! Wir kommen dann erst um 21:50 Uhr beim Hotel an!! Eva-Maria und Mario packen in 5 Minuten ihre Rucksäcke; ans Duschen ist schon lange nicht mehr zu denken!
Es ist 21.55 Uhr, als wir vom Hotel in der Innenstadt in dichtem Verkehr losfahren. Um keine Zeit zu verlieren, fahren wir beide mit zum Busterminal. 22:03 Uhr: Gastón schwitzt, weil er gemeint hat, der Bus fahre um 22:00 Uhr los. Wir erreichen das Bus-Terminal um 22:06 Uhr. Es verbleiben also noch vier Minuten für den Weg vom Auto bis zum Bahnsteig. Eva-Maria und Mario schaffen es auf den allerletzten Drücker! Welch eine Aufregung und eine Erleichterung!
Gastón ist zufrieden und bringt uns in unsere Wohnung zurück. Wir bedanken uns sehr bei ihm und Martin schreibt ein ausführliches WhatsApp an die Agentur, worin er Motivation, Geschick und Ausdauer unseres sympathischen Fahrers lobt: Bravo Gastón!!!Read more
Traveler Hallo und danke Euch beiden für die einmal mehr interessanten Berichte. Wie sind diese Steinkugeln entstanden? Bei uns entstanden solche Kugeln in sogenannten Gletschermühlen. Herzliche Grüsse
Traveler Das sind keine Steine ( Sie sehen nur so aus..). Es ist organisches Material, gemischt mit Sedimenten, vor allem Karbonaten und Silikaten. Diese haben das Material verfestigt. Die „Kugeln“ sahen nicht immer so aus; sie lagen auf dem Grund eines unterirdischen Flusses ( vor Millionen von Jahren) und haben ihre Form erhalten durch die ständige Umströmung. Das hat denselben Effekt, wie wenn das Material auf dem Boden herumgerollt worden wäre. Wir konnten die Kugeln nicht anfassen ( da hinter einer Absperrung), aber sie waren garantiert steinhart.
Traveler Der Führer hat alles haarklein erklärt, aber da er sehr schnell sprach, hatte ich viel Mühe, alles zu verstehen. Wie gut, dass ich Martin an meiner Seite habe😀