BABYBOOMERS EN SUDAMÉRIKA

sierpnia - grudnia 2023
120-dniowa przygoda według SYLWIA B. Czytaj więcej

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4x4, Wycieczka po mieście, Para, Kultura, Natura, Fotografia, Zwiedzanie, Pustynia
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  • Tilcara - 2.530 üNN

    24 października 2023, Argentyna ⋅ ⛅ 20 °C

    Am Tag des Länderwechsels von Bolivien nach Argentinien ist Anspannung angesagt.
    Alejandra, meine Kontaktperson bei der Autovermietung, warnte uns beim Treffen in Sucre, die vollen Benzinkanister über die Grenze zu nehmen. Man würde sie an der Grenze in den Ausguss kippen!
    Über diese Aussage sind wir verwundert. Sie kannte ja unsere Route. Warum also wurde uns der Landcruiser mit zwei vollen Kanistern schon am Anfang der Reise in Santa Cruz/Bolivien übergeben?
    Das zusätzliche Benzin brauchen wir dringend für Gegenden, in denen es keinerlei Versorgung gibt. Was also tun? Die Kanister im Kofferraum „verstecken“? Oder gar jetzt schon verbrauchen?
    95 Kilometer bis zur Grenze haben wir Zeit das Richtige zu tun. Wir entscheiden uns für die Lösung „Augen zu und durch“.
    Die Formalitäten an der Grenze erledigt Rainer. Stempli hier. Stempli da. Anderthalb Stunden dauert diese Prozedur. Dann folgt die Inspektion des Autos. Alle Koffer müssen raus und im Scanner geprüft werden. Ein Beamter kontrolliert den Innenraum und die Türen. In jedem Schlitz wird geleuchtet. Dann kommt das erlösende 👍🏽
    Gerade als wir wieder am Einschichten des Gepäcks sind, fallen dem Grenzer die Benzinkanister auf dem Autodach auf 🙈 Er stemmt sich hoch, prüft ob da wirklich Benzin drin ist und… sagt: Feliz Viaje. Was so viel wie Gute Fahrt heißt 😎
    In Argentinien fällt uns als erstes die Sauberkeit auf. Überall. Keine Plastikflaschen und Tüten und sonstiger Unrat am Straßenrand. Kein Dreck in den Parktaschen der Schnellstraße.
    Tilcara unsere erste Station ist fest in Touristenhand. Unsere Übernachtung ist toll. Mit Wahnsinnsausblick ins Tal.
    Das Essen ist lecker. Der Kaffee auch. Die Fahrer sind rücksichtsvoll.
    Argentinien gefällt uns. Eigentlich perfekt. Wenn da nicht die Sache mit dem Geld wäre. Viel Zeit investieren wir, um Bargeld zu beschaffen. Das nervt.
    An der Tanke stehen wir ne knappe Stunde. Argentinien erlebt gerade eine Wirtschaftskrise. An unserem Ankunftstag finden die alles entscheiden Wahlen statt. In vier Wochen folgt die Stichwahl.

    Das Tal, wo sich Tilcara befindet, ist eingekesselt vom bunt gestreiften Gebirge. Je später der Tag desto bunter.
    Unsere kleine Wanderung in die Tiefen der Teufelsschlucht ist ein guter Test, wie gut wir mittlerweile auf die Zeit im Altiplano vorbereitet sind und wie gut wir uns mit der Höhe adaptiert haben. Es geht auf 2.850 Meter hoch. Und das ist nicht die einzige Herausforderung. Ein UV-Index von 15 bei angenehmen 21 Grad grenzt an eine Einladung zum Sonnenbrand 😎
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  • Tilcara bis Cachi

    25 października 2023, Argentyna ⋅ ☁️ 20 °C

    Liebe Mitreisenden, am besten Ihr holt Euch einen ☕️ oder auch 🍵
    Es gibt so einiges zu erzählen 😎

    Wenn es um die legendäre Bedeutung geht, ist die argentinische Ruta 40 das Pendant zur US- amerikanischen Route 66. Nur dass hier in Argentina alles größer ist, die Ruta 40 doppelt so lang ist und von Nord nach Süd verläuft.
    Wir machen uns also auf, um von Tilcara ins südliche Cachi zu fahren. Zugegeben. Meine Vorbereitung bezüglich der Strassenqualität war mieserabel. Rainer bekommt die Streckenführung präsentiert.
    6.5 Std. Fahrzeit sind zwar lang, aber dann sagen wir uns: Der Weg ist das Ziel.
    Landschaftlich geht es wahnsinnig schön los. Immer noch auf der Suche nach Bargeld, legen wir in Purmamarca den ersten Stopp ein. Denn hier ist eine Western Union Filiale. „Efectivo“ wie Bargeld heisst, haben sie auch hier nicht. Wie auch. Gefühlt Tausend Milliausend Touris aus zig Bussen, die sicher schon vor uns das wenige Bargeld geholt haben, ersticken den Ort wegen der bunt gestreiften Felsen am Ortsrand, die echt geil aussehen. Eine Stunde später gehts weiter.
    Ein weites Tal mit steil aufsteigenden Serpentinen führt uns über den Cuesta de Lipán. Zwei wunderschöne Andenkondore mit einem weißen Puschelring am Hals und zum Greifen nah, fliegen über uns. Leider befindet sich mein Fotoapparat begraben im Gepäck auf der Rückbank und mein „Ofenrohr“ (Superzoom) liegt daneben😩 Na ja. Wir haben sie mit den Augen fotografiert.
    Bis zur Salina Grandes liegen wir noch gut in der Zeit. Die Straße ist fantastisch ausgebaut. Wir bleiben dennoch nicht lang. Schließlich werden wir auf der weiteren Reise noch die ultimative Salar Uyuni besuchen.
    Nun stoßen wir auf die Ruta 79. Die - und das ist mein Feaupax - ist unbefestigt, steinig und waschbrettartig. Mein lieber Rainer, unbestritten der beste Fahrer ever, muss früher selbst Reifen gewesen sein, leidet mit und möchte am liebsten das Auto tragen. Deshalb erreichen wir erst nach zweieinhalb Std. die vielbeschriebene Ruta 40. Doch beim Anblick dieser schrecklichen Straße wollen wir es nicht glauben, dass dies die Ruta 40 sein soll und fragen ein paar sich langweilende Polizisten. Die können natürlich kein Englisch. Wir verstehen aber, was sie sagen. Also das meiste. Sie bezeichnen die Strecke als „Falda“, was Rock bedeutet. Wir assoziieren es mit Faltenrock. Und wir irren nicht! Leider. Vier Stunden rüttelt es uns durch. Eigentlich nicht auszuhalten. Wir passieren den Abra del Acay Pass bei knapp 5.000 Metern, bei dem ein Foto schiessen wegen dem tierisch starken Wind fast lebensgefährlich wird und passieren eine Landschaft, die ich so noch nie gesehen habe.
    So schön habe ich mir die Anden nicht vorgestellt 😍
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  • Wanted: 1.2 Millionen USD

    26 października 2023, Argentyna ⋅ ⛅ 22 °C

    Cachi ist ganz nett. Gewählt habe ich diesen Zwischenstopp, weil die Fahrt von Tilcara bis in die Weingegend um Cafayate über die schönen Pässe nicht mit einem Ritt machbar gewesen wäre. Cachi hat sich da wunderbar angeboten.
    Wir wohnen am Rande Cachis.
    Adriana holt uns mit ihrem Auto ab und fährt vor. Als ob wir es nicht allein zu ihr gefunden hätten. Nein - hätten wir definitiv nicht!

    Adrianas Finca ist eine wie aus einem Werbeprospekt für Argentiniens Traumhäuser. Sowohl die unvorstellbare Größe des Grundstücks ist beeindruckend als auch die Innengestaltung.
    Unser Zimmer ist ein Träumchen.
    Wir verbringen leider nur zwei Nächte hier. Kosten die Zeit auf dem Anwesen aber maximal aus. Hier könnte ich mir vorstellen, für immer zu bleiben. Das Klima ist fantastisch. Die Luft bei knapp 2.600 Höhenmetern ist so rein und angenehm. Der Rundblick auf die Berge ist betörend.
    Das Frühstück wird je nach Wetter jeweils an einem anderen Ort vorbereitet. Inclusive Cappuccino aus einer Nespresso Maschine. Es schmeckt wie zu Hause 😍
    Zur Zimmerrate gehört ein nachmittägliches Mini-Mahl: Warme Empanadas und ein Glas Wein. Angerichtet im Rosengarten.
    Natürlich gibt es eine Angestellte, die das alles vorbereitet. Denn Adriana ist wohl eine Wohlhabende. In der Schweiz und in den USA studiert, mit einem wirklich guten Geschmack zum Einrichten, sie vertreibt Ware aus Alpaka und Llamas und ist eine hervorragende Gastgeberin. Als sie erfährt, wie wir reisen, welche Route wir noch vor uns haben und vor allem, dass wir mitten im Altiplano für fünf Tage so gar keine Reservierung haben, ist sie so ergriffen uns zu helfen, dass sie den gesamten Tag damit verbringt für uns zwei Übernachtungen zu organisieren. In einem Ort wo es eigentlich keine freien Betten mehr gibt. Sie kriegt das hin. Und darüber sind wir froh. Sie empfiehlt uns noch ein paar Highlights auf der Strecke, die ich noch nicht auf dem Schirm hatte. Auch bietet sie sich sofort an, wenn sie uns auf der weiteren Reise irgendwie helfen kann: „Please WhatsApp me!“
    Ganz nebenbei rennt sie noch zu einer Baustelle am entfernten Ende des Grundstücks. Noch hinter dem See. Da baut sie ihr neues, kleineres Haus.
    Die Finca steht zum Verkauf. Für 1,2 Millionen USD.
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  • Von Fincas und Quebradas

    29 października 2023, Argentyna ⋅ ☀️ 31 °C

    Noch immer cruisen wir durch Argentiniens Provinz Salta. Die hat so Einiges zu bieten. Auf jeden Fall Weitläufige Weinanbaugebiete und Quebradas, Schluchten in verschiedenen Farben und von der Größe ein Vielfaches von dem, was wir aus den USA kennen.
    Da wäre die 20 Kilometer lange Quebrada de las Flechas mit beeindruckender Felslandschft in Weiß bis Beige. Wir sind hin und weg. Letzteres um ein Haar wörtlich genommen. Ein Sandsturm kommt auf. Und geht auch nicht wieder. Es ist schon faszinierend. In so einem Sturm waren wir noch nie. Das Innere des Autos ist versandet. Und zwischen den Zähnen knirscht es 😂
    Wir lassen uns in einem Bodega-Hotel etwa 20km von Cafayate nieder. Stilvoll eingerichtet mit allem Erdenklichen, was man sich vorstellt, das ein Hotel haben kann. Zwei ungelernte Mädchen für alles versuchen zu retten, was zu retten ist. Mein Synonym dafür: Ein Boot mit 50 Löchern & nur 10 Korken😐
    Ein echter Vorteil ist die Nähe zur Quebrada de las Conchas. Eine 70 Kilometer lange Schlucht ganz in Rot. Was für eine Traumlandschaft!
    Wir reisen einen Tag eher ab und lassen uns für eine Nacht in einer Finca auf einem Weingut nieder. Das Anwesen ist grandios. Der Pool leider noch im Bau.
    Dennoch. Ein netter Ort so richtig zum Runterkommen. Morgen geht es weiter. Ins Altiplano. Ne Woche werden wir auf über 3.500 Höhenmetern und mehr unterwegs sein. Ganz ohne Luxus und ohne Netz. Absolut basic und vielleicht auch einer Übernachtung im Auto. Wir werden sehen…,
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  • Puna - Teil 1

    31 października 2023, Argentyna

    Es waren nur fünf Tage ganz weit weg von jeglichem gewohnten Standard. Dennoch fühlt es sich wie eine Ewigkeit an. So viel haben wir erlebt. Deshalb teile ich es in drei Geschichten auf:
    Part 1:
    Nach der tollen Zeit in der Weingegend bei etwa 1.800 Höhenmetern sollte der erste Part unserer Reise ins Hochplateau der Anden starten, für die ich nur wenig Infos vorab zusammentragen konnte.

    Knapp 6 Stunden kämpft sich unser Landcruiser um weitere 1.600 Höhenmeter durch die weite und bunt „angemalte“Andenlandschaft. Die ersten Vicuñas, die ich sehe, bekommen alle ein Foto. Ich bin vollkommen verzaubert von diesen zarten Wesen.
    Die Unterkunft in El Peñon, einem Ort an dem wir uns fragen, warum man sich da niederlassen sollte, haben wir Adriana unserem Host in Cachi zu verdanken. Sie hat darauf gedrungen etwas zu reservieren. Und das war gut so. Alle Unterkünfte im Dorf sind ausgebucht. Das Zimmer ist very basic aber mit drei! dicken, schweren Decken ausgestattet.

    Im Dorfrestaurant zockt man uns „extranjeros“ so richtig ab. Wir zahlen für hiesige Verhältnisse einen horrenden Preis für zwei Schälchen Suppe. Der sogar mehr als die Hälfte für eine Nacht in unserer Unterkunft ausmacht. Wir sind tief enttäuscht.

    Für den nächsten Tag buchen wir eine geführte Tour in die größte Caldera der Welt, den der Volcano Galán vor 2.2 Millionen Jahren erzeugte. Mit uns kommt ein weiteres Ehepaar. Unglaublich aber wahr - die Frau ist Deutschlehrerin und kann uns alles übersetzen, was wichtig ist.
    3.400 bis 3.800 Höhenmeter sind mittlerweile unser Normalnull. Deshalb sind die
    4.750 üNN für uns kein Problem mehr. Kurze Gänge zwischen Steinformationen ein Klacks.
    Richtig beeindruckend sind die Lagunen mit Flamingos. Eigentlich sind Flamingos für mich ein Synonym für das warme Florida. Nicht für die kalt windige Region in diesen Höhen. An der höchsten Stelle gibt es noch zwei heiße Quellen mit einer Wassertemperatur um die 80Grad. Faszinierend auch, dass nur wenige Meter daneben eiskaltes Wasser fließt. Verrückt was die Natur so kann.
    Obwohl wir keine Freunde von geführten Touren sind, gefällt uns diese mit einigen Abstrichen sehr gut. Trotz dicker Jacke bin ich am Ende der Tour vollkommen durchgefroren und bin froh über die drei schweren Decken.

    Am nächsten Tag ziehen wir weiter, stellen fest, dass die bei GoogleMaps dargestellten Seen furztrocken sind und Bimsstein auch gut aussehen kann 😎
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  • Puna - Teil 2 El Peñon bis Antofagasta

    1 listopada 2023, Argentyna ⋅ 🌬 18 °C

    „Hospedaje“ heißt wörtlich übersetzt Unterkunft. Ist unserem Verständnis nach ein B&B.
    Paulina, eine junge Frau mit zwei Kindern, die auf mich wirkt, als hätte sie dieses Planquadrat El Peñon von etwa 2x3 Blöcken noch nie verlassen, ist der Host des „Hospedaje El Amanacer“.
    Sie haben wir gebeten im nächsten Ort, in Antofagasta de la Sierra, eine Bleibe zu reservieren. Wir vertrauen ihr vollkommen. Denn sie macht auch hier ihre Sache sehr gut. Wir fragen auch gar nicht, was es kosten wird. Ohnehin macht der schwache Argentinische Peso unseren Aufenthalt in diesem Land zum Schnäppchen. Wir zahlen bei Paulina für die Nacht knapp 15€. Mit Frühstück und extrem guten Kaffee, der übrigens in ganz Argentinien super lecker schmeckt.
    Das Netz ist in ganz Puna praktisch gar nicht da. Das WLAN - wenn es auch mal funktioniert - ist viel zu schwach, als dass wir etwas damit machen könnten. Einzig das für hiesige Gegend lebenswichtige WhatsApp quetscht sich durch. Wie das funktioniert ist mir ein Rätsel. Egal.
    Infos sammelt man hier von anderen Reisenden. Und von den Guides. Unser gestrige Guide aber sah wohl sein Geschäft in Gefahr und flunkerte offensichtlich, als er behauptete, man könne die Tour, die wir heute machen wollen, nicht allein machen. Das habe ich ihm einfach nicht abgekauft. Lieber fragen wir noch die anderen Gäste am Nebentisch, die gestern in der frühen Nacht ankamen und froh waren bei Paulina eine Matratze zu finden, die sie flugs organisiert hat. Sie können ein wenig englisch. Es stellt sich heraus, dass sie aber unsere bevorstehende Tour nicht kennen, da sie den gleichen Weg gekommen sind wie wir. „Aber das andere junge Paar“ heißt es „Die waren da“. Und tatsächlich treffen wir auch diese noch und sie machen uns Mut, dass das Campo de Piedras Poméz easy zu machen sei, wenn man mit einem 4x4 Auto unterwegs ist. Dann erscheint noch ein anderer Guide, der die weiteren Strecken kennt und uns den ein oder anderen Tipp gibt.
    Alles klar? So reist man hier in der abgelegenen Puna😉
    UND - da gibt es noch ein zusätzliches Ass im Ärmel: die OSM-App. Eine Empfehlung von Karsten den wir in Tupiza/Bolivien kennengelernt haben. Die OSM-App schlägt GoogleMaps und Maps.Me (und alle anderen). Jedenfalls hier in dieser Gegend. Die zeigt nicht nur befahrbare Wege mit Straßenzuständen, sondern auch Wanderrouten und vieles mehr mit Steigung bzw. Profilangaben. Auch Snowmobilpisten. Alles Infos die wir in den nächsten Tagen dringend benötigen werden.

    Aber nun zurück zur weiteren Story:
    Halb Neun, eine Zeit die für uns sehr früh ist, starten wir mit all den zusammengetragenen Infos in das
    nahegelegene Campo de Piedras. Die Zufahrt erfolgt auf einem gut präparierten unbefestigten Weg. Eine Gegend wie auf einem fernen Planeten. Runde hohe Hügel begleiten unseren Weg. Zwischen denen ein extremer Wind pfeift und Massen an feinem Sand im Gepäck hat. So sind wir zeitweise im Blindflug unterwegs. Trotz geschlossener Fenster dauert es nicht lange, bis die gesamte Armatur von einer feinen Sandschicht bedeckt ist. Auch die riesigen Grasbüschel - ich rede jetzt von Grasbüschel mit einer Höhe von 2 bis 3 Metern - haben Probleme aufrecht zu stehen. Eigentlich sollte sich Rainer zum Höhenvergleich daneben stellen. Aber wer bitte will sandgestrahlt werden 🙈
    Am Eingang zum Park zahlen wir die Extranjero-Rate. Man ist verwundert, dass wir tatsächlich ohne Guide ankommen. Wir wiederum fragen uns, was da so besonders dabei sein soll 🤷‍♀️
    Wir haben ein gutes Auto und Karten können wir auch lesen. Wir sind wohl die letzte Generation, die sogar mit Papierlandkarten ohne einem sich bewegenden Ortungspfeil klar kommen!
    Die „Piedras“ also Steine bestehen aus Bimsstein und sehen aus wie ein auseinander brechender trockener Baiserteig. Jedenfalls ist das meine Beschreibung.
    Es gibt einen definierten Zugang zu den Steinen. Der Rest ist schon wegen der Entfernung gut geschützt. Und das ist auch gut so.
    Auch wir wandern umher.
    Am Zugang steht eine Armada voller Pickups. Die der Guides die alle einen Hillux fahren. Während ich noch ein paar Motive suche, fragt Rainer nach einem anderen Ausgang aus dem Gelände. Einer Abkürzung Richtung Antofagasta. Einer bietet sich gleich an, dass wir ihm als Kolonne folgen können. Das ist wirklich nett. Wir folgen ihm ein kurzes Stück und verabschieden uns dankend. Denn wir haben noch andere Wege auf den schwarzen Lavafeldern des Pampa Kachi gefunden. Zuletzt finden wir eine Lagune. Lagune? Dann sollten🦩
    nicht weit sein.
    Bis Antofagasta de la Sierra ist es nicht mehr weit. Wir übernachten im Pueblo del Sol Hostel. Als wir ankommen, bekommen wir ein Zimmer mit einem sehr engen Bett zugewiesen. Glücklicherweise sind alle anderen nicht besetzten Zimmer geöffnet. Wir suchen uns ein Zimmer aus mit zwei Betten. Und viel wichtiger: mit zwei Bettdecken. So ein nächtlicher Kampf um jeden Zentimeter einer Decke kann nämlich auch stressen!

    Das Dorf ist das größte in der westlichen Puna. Es gibt zwei Tankstellen. Keine davon hat Benzin. Im Informationscenter gibt es keine Flyer. Nur QR-Codes. Da sagen wir immer in Südamerika achtet man nicht auf die Umwelt. Umgekehrt ist es der Fall. Wie auch immer. Wir lassen uns Ruten nach Tolar Grande zeigen. Acht Stunden werden prophezeit. Eine Unterkunft kann man uns aber nicht organisieren. Wir bekommen eine Telefonnummer vom dortigen Torismuscenter. Wir danken natürlich. Aber nach 5pm ist ein Kontakt illusorisch.
    Ansonsten ist Antofagasta menschenleer. In den USA würden wir es als Geisterstadt bezeichnen 😜

    Zu Abend essen wir im Hotel. Die zwei Mädels schmeißen den Laden. Es gibt genau drei Gerichte. „Hier nicht zu essen, wäre eine Beleidigung“ sagt Rainer. Denn man hat extra für uns die Speisekarte auf eine Tafel in Deutsch geschrieben😍
    Die Pasta mit Bolognese schmeckt mittelgut. Nach den vielen niedlichen rumspringenden Llamas 🦙 schmeckt mir deren Fleisch nicht mehr. Kopfkino eben 🥹
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  • Puna - Teil 3: Es wird haarig

    2 listopada 2023, Argentyna ⋅ 🌬 14 °C

    Acht Stunden Fahrzeit sollen wir bis Tolar Grande einplanen. So die Auskunft in der Oficina Turismo. Claro 🫡
    Noch vor dem Aufstehen macht mich etwas Unerledigtes wach. Die QR-Codes - aus dem Center 🫢 Jetzt um diese Zeit ist das WLAN in annehmbarer Geschwindigkeit nutzbar. Ich schaue mir alle Infos und Streckenführungen gen Norden an und entdecke eine noch bessere Verbindung als die, die wir gestern Abend besprochen haben.

    Halb Neun geht’s los. Obwohl die Sonne vom dunkelblauen Himmel knallt, ist es extrem frisch. Eine Stunde später haben wir den ersten Pass an diesem Tag bei 4.255 Höhenmetern überwunden. Es geht über ausgetrocknete Salzseen bis wir nach knapp drei Stunden der Einsamkeit am Campo de Ojos (Augen) stehen. Mitten auf dem staubtrockenen Salzsee gibt es genau 12 fast kreisrunde natürliche Wasserlöcher, die Drohni am besten sieht.

    Die weitere Landschaft muss man sich glattgestrichen oder wie mit einem Teppich belegt vorstellen. Die Farben wechseln zwischen Ocker bis Hellgelb. Manchmal auch Schwarz bis Dunkelrot. Selten lugt ein Felsen heraus. Und immer wenn schon weit sichtbar italienisch angehauchte dünne Bäume stehen, ist klar: Da ist ein Ort. Der erste ist Antofalla und zwei Stunden später folgt Antofallita. Letzterer ein Ort bestehend aus einem Grundstück mit etwa drei oder vier Häusern. Die Wegführung ist nicht eindeutig. Und unter den Augen der einzigen Bewohnerin, einer alten Frau mit einem gegerbten Gesicht, verfahren wir uns 😂
    Sie deutet mit einer Handbewegung zur Umkehr an. Tatsächlich müssen wir mitten durch das Grundstück fahren.

    Eine weitere Passstraße mit beängstigender Steigung führt uns über 4.014 Meter Höhe. Auf der anderen Seite sehen wir schon das nächste Objekt der Begierde:
    Der 200 Meter hohe, aus dem flachen und gleichzeitig größten Salzsee Argentiniens (100x50 Kilometer) ragende Cono de Arita, der als der perfekteste natürliche Kegel der Welt gilt. Davor zu stehen ist beeindruckend. Ich glaube, ich beginne an UFO‘s zu glauben. Das ist definitiv eins 😉
    Elend lange zwei Stunden brauchen wir für die 70 Kilometer auf dem Salzsee bis Tolar Grande.
    Seltsame aber schön anzusehende „Beulen“ ragen am Eingang zum Ort empor. Der Ort ist so hässlich, wie kaum einer. Es ist ein Bergbauort ohne jegliches Flair. Ein unglaublich scharfer und kalter Wind schüttelt unser Auto durch.
    Wir haben für die kommenden zwei Nächte keine Übernachtung. An einigen Häusern hängt ein Schild: Hospedaje. Doch niemand macht auf. Auch das Einzige Hotel der Stadt ist unbemannt. Daneben ist ein Hostel mit Schlafsälen. Für Männer und Frauen - getrennt natürlich. Was also tun? Rainer geht Klinken putzen. Ein Ehepaar aus Frankreich, das ein Haus auch für nur eine Nacht gemietet hat, würde uns gern aufnehmen. Denn in diesem Haus ist ein zweites Zimmer. Leider abgeschlossen. Die Inhaberin ist nicht zu erreichen. Denn heute ist ganz Tolar Grande auf dem Friedhof. Sie gedenken der Toten. Geduld ist gefragt. Wir sitzen im Auto und überlegen in diesem zu schlafen. Aber nachts soll es -6Grad werden. Brrrr.
    Wir fahren erst durch die Straßen und dann vor die Stadt auf der Suche nach einer geeigneten Stelle zum Campen. Finden aber nix.
    Da kommt die erlösende WhatsApp von Helene, der Französin, dass die Eigentümerin bald das zweite Zimmer aufschließen wird und wir die kommende Nacht in einem Bett schlafen können. Ein Stein fällt uns vom Herzen. Wir sind den beiden unendlich dankbar für all den Einsatz.
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  • Geduld ist angesagt

    3 listopada 2023, Chili ⋅ ☀️ 13 °C

    Tolar Grande ist sicherlich eine fantastische Filmlocation. Klare Sonne und tiefblauer Himmel. Überreste eines Bahnhofs aus besseren Zeiten, flachgehaltene Häuser mit kleinen Fenstern und breite Straßen. Dazu Menschenleere. Kurz gesagt: absolute Trostlosigkeit.
    Und wenn nicht gerade ein Trucker durchfährt und den Sandboden aufwirbelt, ist die Sicht bis zum Kosmos garantiert.

    Kurz nach 7am (bei -4Grad Celsius) sitzen wir im Auto. Winken dankbar Helene und ihrem Mann und machen uns auf den Weg gen Grenze. Wir beide sind keine Frühaufsteher, aber zugegeben macht das Licht alles wunderschön. Auch Tolar Grande 😉

    Es geht durch das Valle de Diablo. Etwas schluchtig mit viel Talblick - sehr nett. Der Name erschließt sich mir nicht. Wer weiß, was die Quetcha (hiesige Indígenas) hier erlebt haben.

    Wir sind so im Frieden mit der Entscheidung, das Gebiet einen Tag früher zu verlassen. Und damit auch Argentinien vorerst tschö zu sagen.
    Wir kommen ja im Dezember wieder!

    Bis zur Grenze nach Chile sind es etwa 150 Kilometer. Klar, dass wir wieder auf einer Rumpelroute unterwegs sind. Aufgegeben habe ich den Kampf gegen den Staub im Innenraum. Überall feiner Sandstaub! Ich hasse es!
    Kurz vor der Grenze testen wir zum ersten Mal unseren Kocher aus. Nach anfänglichen Problemchen das Ding in Betrieb zu nehmen, kriegen wir den Kaffee super hin. Eigentlich waren jetzt noch Cornies mit Milch angedacht. Leider ist die Milch sauer. Wir haben vergessen sie in den eingebauten Kühlschrank zu stellen. Nun gut. Wir sitzen auf der Kofferklappe schauen auf einen riesigen Salar, die Sonne brennt und wir trinken Kaffee nebst trockenem „Vogelfutter“, wie meine Mutter es immer nannte. Fühlt sich an wie die volle Freiheit.
    Die Grenze am Paso Sico ist schon in Sichtweite. Wir werden einen Tag früher in San Pedro de Atacama sein. Vielleicht aber - so die spontane Idee - campen wir. Jetzt, wo wir auch den Kocher bedienen können😂
    Einziges Problem: hier gibt es weit und breit keinen Shop, um irgend etwas Essbares aufzutreiben. Die Papiere für den Grenzübertritt mit dem Mietwagen habe ich glücklicherweise mit einer +/- 2 Tage Toleranz beantragt.
    Am Grenzübergang stehen wir vor einer Schranke, die der Beamte auch nicht vor hat zu öffnen. Denn diese Grenze ist für den privaten touristischen Transfer geschlossen!
    What?
    Zum zweiten Mal fühle ich mich von Alejandra, der Mitarbeiterin der Autovermietung schlecht beraten. Hätte sie mir nicht sagen müssen, dass wir hier nicht rüberkommen? Offensichtlich nicht. Ich musste Ihr zwar alle Grenzstationen mit Datum nennen, in den vielen Unterlagen finde ich aber nur die Länder die gewechselt werden. Nicht den genauen Standort 😐

    Es wären ja nur 60 Kilometer bis zum Paso de Jama, sagt der Grenzbeamte. Hier jedenfalls kommen wir nicht rüber.

    Die 60 Kilometer entpuppen sich als 175! Und zwar bis auf die letzten 30 auf unbefestigtem Wege inklusive einiger Pässe bei bis zu 4.500 Höhenmetern.
    In dem einzigen Dorf mit Menschen fragen wir uns nach einem Mercadito durch. Aber es ist Mittagszeit. Eine Frau ist gnädig und öffnet das kleine Fenster zu ihrem Shop. Wir sollen sagen, was wir kaufen wollen. Wie nett. Aber wir wissen ja nicht, was sie alles hat. Die Eingangstür will sie nicht öffnen. Da fahren wir eben ohne etwas zu kaufen weiter.

    Kurz vor dem Paso de Jama, im gleichnamigen Ort, gibt es eine Tankstelle. Seit fünf Tagen die erste mit Benzin. Wir hätten ja noch weiter ohne zu tanken fahren können. Denn unser Tank fasst unglaubliche 120l und auf dem Dach stehen zwei Kanister zu je 30l. Unsere Reserve für Uyuni, sagte Alejandra. Aber diese Reserve werden wir mit diesem riesigen Tank wohl nie brauchen. Egal. Wir stehen also an der Tanke, der Wechselkurs macht das Benzin spottbillig, in der Schlange - wie das in Argentinien so Usus ist. Man tankt in Südamerika nie allein. Man wird bedient. Hier jedenfalls in Slow-motion. Ich bin auf 180. Um diese Zeit hätten wir schon in San Pedro sein können.
    Eine Stunde später ist auch unser Tank vollgetankt. Wenige Minuten später sind wir an der Grenze.
    Auch hier sind Nerven in Stahldrahtausführung nötig.
    Es würde den Rahmen sprengen den Vorgang hier zu beschreiben. Ich kann nur sagen, dass wir hier ad hoc beschliesen, die Reiseroute zu ändern und nur noch den notwendigen Grenzübergang nach Bolivien zu tätigen. Den weiteren, im Norden Boliviens, wieder nach Chile werden wir uns nicht mehr antun.
    Entlang der Ruta del Desierto geht es weiter 157 Kilometer bis San Pedro de Atacama. Die Landschaft auf dieser Verbindung ist grandios. Und trotz des langen Tages, bleiben wir hier und da stehen, um das Gesehene zu erfassen.
    Halb Acht, also 12.5 Stunden später stehen wir vor dem Hotel, das erst ab morgen reserviert ist. Das Refugio Don Tomás. Refugio im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Platz der so gar nix mit der Außenwelt zu tun hat. Westlicher Luxus - wie man das so kennt - UND eine 3qm große Dusche, um all den Staub loszuwerden. Als Schmankerl, weil wir nun insgesamt 5 Nächte hier bleiben werden, gibt es kostenlose Reinigung unserer Wäsche. Ich krieg mich vor Grinsen nicht ein. Wenn die wüssten, welche Wäscheberge sich in den letzten 3 Wochen angesammelt haben 🤭
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  • 5 Tage San Pedro de Atacama

    7 listopada 2023, Chili ⋅ ⛅ 29 °C

    Seit nun mehr über drei Wochen sind wir in höheren Lagen unterwegs. Ich hatte es ja schon geschrieben: Unser NormalNull ist bei etwa 3.500 bis 3.800 Metern Höhe. San Pedro erreicht gerade einmal 2.400. für uns praktisch wie tief tauchen. Und eigentlich müssten wir uns fit wie zwei Turnschuhe fühlen. Tun wir aber nicht. Wir durchleben eher ein Tief. Ich meine, Lazy Days muss es eben auch geben.
    Am ersten Tag tun wir unserem Landcruiser etwas Gutes und lassen ihn von innen und außen Shampoonieren. Knapp zwei Stunden dauert die Prozedur. Für 25€ ein Schnäppchen. Oder?
    In der Zwischenzeit schauen wir uns das Zentrum von San Pedro an. Nun ja. Touristisch aufbereitet. Andenkenläden und Mini-Reisebüros bilden das Ortsbild. Am Dorfplatz wollen wir einen Coctail trinken. Den bekommen wir aber nur, wenn wir etwas essen. Wir verzichten und fühlen es ist nicht das Südamerika, das wir bisher erlebt haben.
    Die Atacama Wüste ist das trockendste Gebiet der Welt. 50 mal trockener als das Death Valley, lese ich. Stimmt. Ich muss mir nur meine Haut angucken🙈 So viel Creme kann ich nicht auftragen!
    Die Tagesluftfeuchtigkeit beträgt um die 10%.
    Viel Wasser ist vielleicht eine gute Idee. Der Pool im Hotel ist nicht geheizt und trotz 29 bis 31 Grad Außentemperatur erschreckend kalt. Wer soll da rein?
    Ansonsten ist unser Refugio Don Tomás ein Träumchen. Ja die Cocktails sind perfekt und das Dinner (nach fũnf Tagen kennen wir das Menü aus dem FF) ist Spitzenklasse!

    Etwas unmotiviert beginnen wir den zweiten Tag und fahren zur Laguna Piedra. Eine Lagune in der man baden kann. Besser gesagt, in der man floaten kann. Denn das Ding ist so salzhaltig, dass man auch in der Mitte, wo es 18 Meter tief ist , nicht untergehen kann. Was für ein seltsames Gefühl!

    Die Ruta del Desierto, das ist die, die wir eigentlich aus Argentinien kommend fahren wollte, entpuppt sich als Perlenschnur voller wunderschöner sehenswerter Seen.
    Und obwohl sie sich „Aguas Calientes“ (heißes Wasser) nennen, sind sie kalt und baden ist auch nicht erlaubt 🚫

    Dafür gibt es hier die Termas de Puritama. Eine Schlucht, die wir über eine Ebene auf 3.500 Höhenmetern erreichen, um dann wieder etwa 30 Meter in die Tiefe laufen zu müssen. Der Fluss entspringt einer heißen Quelle und führt Wasser um die 29 bis 33 Grad mit sich. Sieben natürliche Becken mit extrem klaren Wasser stehen zum Baden zur Verfügung. Eine richtig tolle Location, wo man sich auch mal den Buckel unter den Wasserfällen massieren lassen kann.
    Der letzte Tag ist der Planung für die weitere und zweite große Adventure-Tour auf unserer Reise gewidmet. Es geht wieder gen Norden. Nach Bolivien. Über das Sud Lipez geht es vier Tage durch unbewohntes Gebiet bis zur Uyuni Saltflat, der größten Salzpfanne der Welt. Unser nächstes Ziel ist höher als weit. Wann kann man das schon sagen 😉
    Bis dahin drückt die Daumen, dass die niedrigen Temperaturen mal ne Ausnahme machen 😎
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  • Sud Lipéz - Boliviens Altiplano Teil 1

    9 listopada 2023, Boliwia ⋅ ☁️ 8 °C

    In knapp drei Wochen wird unsere Rundreise mit dem Landcruiser zu Ende sein. Deshalb gibt’s nun die Kehrtwende und es geht Richtung Norden nach La Paz über Sud Lipéz auf die Hochebene Boliviens.
    Die Fahrt bis zur Grenzstation ist eine Herausforderung an Mensch und Gerät. Innerhalb von 48Kilomtern steigen wir von 2.425 auf 4.334 Höhenmeter.
    Die Grenze verteilt sich auf mehrere Kilometer. Bolivien und Chile sind nicht die besten Freunde. Deshalb gibt es einen Übergang in Chile, 5 Kilometer weiter die Einreisestelle in Bolivien und fünf weitere Kilometer gibt es die Zollstelle Boliviens. Überall sind wir die Einzigen. Dazu mit einer seltsamen Konstellation: Zwei Deutsche mit einem bolivianischen Mietwagen kommen über Argentinien aus Chile. Beim Durchblättern unseres Papierstapels, den wir jedes Mal vorlegen, gleichen sich die Gesichtszüge aller Beamten. Auf so viel Text hat nämlich niemand Bock. Das ist viel zu verwirrend.
    Also: Stempli hier - Stempli da, ein freundliches Buenas Tardes und weg sind wir.

    Bolivien begrüßt uns etwa 500 Meter nach dem Grenzübergang mit gleich zwei Lagunas. Laguna Blanca und Laguna Verde.
    Zwar stockt uns beim Anblick der Lagunen mit Flamingos nicht mehr der Atem, aber schön sind sie dennoch anzusehen. Diese zwei Lagunen sind nur durch einen dünnen Wasserlauf getrennt. Dennoch deutlich ist der Farbunterschied zu sehen.
    Es folgen weitere Lagunen. Eine hat zwei Warmwasserbecken zum Entspannen. Aber uns ist nicht so nach Baden und so fahren wir weiter zu den Geysiren, bei 4.900 Höhenmetern. Ein Mini-Yellowstone mit blubbernden Becken und paffenden Dampflöchern. Der Name „Sol de Mañana“ soll auf die beste Besuchszeit hinweisen. Nämlich am Morgen. Zwischen 5 und 7am sind die Dampffontänen am höchsten. In Anbetracht der fehlenden bzw. der grottenschlechten Wege werden wir definitiv nicht nochmals hier zurückkommen.
    Das Highlight des Tages ist gleichzeitig das Ende unserer heutigen Reise: Laguna Colorada.
    Das Wasser ist blau und rosa. An manchen Stellen auch gelblich. Natürlich stehen auch hier Flamingos 🦩 und stochern im flachen Wasser nach Futter.
    Wir suchen nach einem geeigneten Platz für die Nacht. Das ist aber nicht ganz einfach. Es gibt nur eine Streckenführung um die Laguna. Sonst nix. Windgeschützt, an dem einzigen Felsen unterhalb des Miradors und direkt an de Laguna werden wir fündig. Jetzt heißt es schnell das Auto zum Schlafwagen umbauen. Denn kaum ist die Sonne verschwunden ist es beißend kalt.
    Wir sind Neu-und Not-Camper. Gute Schlafsäcke haben wir. Aber die geeignete Unterlage fehlt uns. Eigentlich wollte ich diese wie so vieles mehr für die Reise anschaffen. Aber Rainer meinte: Brauchen wir nicht. So war dann die Nacht schlafgestört. Nach etwa fünf Stunden schmerzte das Becken, die Hüfte und Schulter 🙈 Nun ja.
    Der Sternenhimmel war dafür sensationell, doch zum Aussteigen und fotografieren war’s zu kalt. Wir haben diese Sternendecke im Sinn gespeichert 😉.
    Eine Horde Schaafe blöckten uns wach. Der Wind hat gedreht - der Duft der Lagune ist nicht der von
    Channel Nr. 5. Wir haben die Nacht überstanden. Begeisterung ist anders.

    Die weitere Fahrt durch Sud Lipéz brachte eine Erkenntnis: Egal welche Sandspur man nimmt: Alle enden an der gleichen Attraktion. Dieses Mal der „Árbol de Pietras“ Sehr fotogen - in Natura nur schön. Warum nun nur dieser Stein so berühmt ist, erschließt sich mir nicht, denn auch die anderen sind tolle Gebilde. Ein entsetzlich lauter Knall beendet jedoch plötzlich den Entdeckungsdrang. Ein Donner nebst Schauer und wir flüchten ins Auto. Endlich mal kostenlose Scheibenreinigung! Unsere nächsten Ziele verschwinden hinter einer Regenwand. Wir steuern gen Westen. Denn da ist noch Sonne. Und ein Hotel mit festen Steinwänden. Es ist kurz nach Eins und wir mieten uns für viel Dollars für eine Nacht ein. Wir sind noch nicht richtig eingecheckt, da beginnt es zu hageln! Außerdem sind wir etwas durchgefroren und mein Magen fühlt sich nicht gut. Viel intensives UV-Licht und dazu die letzte Nacht… das alles war nicht besonders erholsam. Atemlosigkeit, leichte Kopfschmerzen und Herzrasen bei der kleinsten Aktivität lassen uns vernünftig werden. Knapp 4.600 Höhenmeter sind doch noch ne andere Hausnummer als die gewohnten
    3.500 bis 3.800. Zum ersten Mal nehme ich eine Sarojchi Pill, ein Helferli bei Höhenproblemen. Wir verschlafen das miese Wetter und hoffen morgen auf Besseres.
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