BABYBOOMERS IN VIETNAM

mars – avril 2025
  • SYLWIA B.
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  • Quy Nhon - Part II

    24 mars, Vietnam ⋅ ☀️ 26 °C

    Die Wolken hängen heute tief. Nicht zu ändern. So lange es nicht regnet. Kleidertechnisch gut ausgerüstet starten wir heute wieder mit Moped auf Tour.
    Wie ich das liebe !

    Wir beginnen die Runde mit dem Besuch des Ong Nui Tempels. Dort thront der Buddha, den wir stets aus der Resortanlage sehen.

    Wir westlichen Besucher erwarten immer uralte Zeugnisse verschiedener Religionen. Egal ob das ein Tempel, eine Pagode oder auch ein Buddha ist. Je älter desto besser. Desto sehenswerter.
    So auch unsere Annahme. Aber diese Religionen bestehen noch heute. Auch heute werden neue Buddhas, neue Pagoden, neue Tempelanlagen gebaut.
    Diese Tatsache wird uns den gesamten Tag begleiten.

    Kein Buddha ohne Superlativen. Und unser erstes Ziel des Tages ist mit 120 Metern über dem Meeresspiegel, Vietnams höchstsitzender.

    Auf dem Weg nach oben werden wir von einem Aufpasser zur Rückkehr aufgefordert. Nein. Es ist nicht etwa das Eintrittsgeld das wir schuldig sind. Es ist die Moped-Mafia, die den Weg nach oben für sich gepachtet hat. Ob das legal ist, wissen wir nicht. Wahrscheinlich ist das lediglich ein Geschäftsmodell. Wir jedenfalls müssen zurück und all die Stufen nach oben selbst erklimmen.

    Die einzelnen Stufen sind hoch. Es sind nicht diese schönen, italienischen, wie sie im Weimarer Goethehaus eingebaut wurden. Nein. Die hier gehen mir fast bis zum Knie!
    Warum eigentlich? Sind doch die Asiaten eher meine Höhenliga.

    Mit viel Mühe schaffe ich nur 580 Stufen. Damit bin ich leider noch nicht ganz oben. Aber ich bin fertig mit der Welt. Rainer stemmt die weiteren 68 und bringt noch dramatisch schöne Bilder vom Altar zurück.

    Die Halbinsel Quy Nhon war offensichtlich bis vor einigen Jahren noch eine absolut unberührte Düneninsel. Mit aller Kraft und großen Schritten wird sie nun urbanisiert. Überall entstehen Hotels und weitläufige Resorts.
    Ich weiß nicht, ob es uns zusteht, dies zu kritisieren. Bei Lichte gesehen müssen alle Menschen von etwas leben. In dieser Gegend gibt es nichts. Nichts außer Fischerei. Dafür gibt es wunderschöne Strände. Da scheint der aufstrebende Tourismus einer Goldgrube zu gleichen, die Unzähligen Arbeit schafft.
    Wenigstens haben die Planer die Straße, die die Mittelachse und Hauptverbindung darstellt, sehr breit gestaltet. Die Kreuzung ist gefühlt so groß wie viele Fußballfelder. Diese Großzügigkeit als Städteplanung haben wir bisher nur in Brasília, der Hauptstadt Brasiliens gesehen.

    Als Nächstes fahren wir bis Eo Gió. Eine Empfehlung der Rezi-Dame.
    Ein kleines Dorf mit engen Straßen durch die das Fahren wirklich spannend ist. Und niemanden stört‘s. Am Ende kommen wir an einem Tempelgelände an. Teils alt. Teils neu. Aus dem Altargebäude dröhnt „Om mani padme om“ , ein tibetisches Lied. Was genau das hier alles darstellt und welche Bedeutung es hat, bleibt uns verborgen. Es gibt keine Beschriftungen. Auch keine Flyer.

    Dann geht es zu einem Friedhof. Friedhöfe haben hier etwas Fröhliches. Die Gräber sind kleine Häuser. Bunt sind sie. Und vor allem Viele.

    Zum Abschluss fahren wir in ein Fischerdorf namens Hòn Khô. Von der Straße schon sehen lockt uns eine überdimensionale goldene Buddhastatue. Nun, die steht - wie nicht anders zu erwarten - in einer buddhistischen Buddha-Anlage, die direkt an einem recht steilen Hang klebt. Heißt : Treppensteigen.

    Ich habe ja keine Ahnung von Vietnams Tempelanlagen. Während sie in Japan sehr aufgeräumt und zurückgenommen sind, wirkt die Chùa Hương Mai wie ein Disneyland. Oder wie ein Verkaufsplatz für Buddha-Statuen.
    Hier stehen, liegen oder sitzen sie alle. In Weiß, Rosa, Gold. Dick bis fettbäuchig oder super dünn. Über Geschmack lässt es sich eben nicht streiten. Dafür ist die Aussicht auf die Küste ausgezeichnet.
    Das wird gleich auch unser nächstes Ziel.
    Die Küstenstraße ist voller Einheimischer. Hier tobt das Leben. Sie sitzen, flanieren oder essen in den viele Restaurants. Denn heute ist Sonntag. Immer wieder kommt ein Hello. Wir sind hier die Exoten. Kaum ein Fremder verirrt dich hierher.
    An der Tanke erleben wir eine Pleite. Die Einzige der Stadt ist heute am Sonntag geschlossen.

    Es ist früher Abend und wir haben genug gesehen.
    Rainer offeriert mir, dass wir nur noch Zweieinhalb Tropfen Benzin im Tank haben. Das passt zu uns. Aber ich reg‘ mich nicht auf. So reisen wir eben 😐
    Der Rückweg geht erst stark bergauf und dann kommt diese lange Straße, die zwar wunderbar präpariert ist, aber Tankstellen sind noch in Planung. Jedenfalls fahren wir sehr sparsam langsam. Auch weil wir starken Gegenwind haben. Ich sehe mich schon am Straßenrand sitzen und das Resort per WhatsApp um Hilfe zu bitten. Aber so weit kommt es dann doch nicht. Kurz vor dem Ziel finden wir sie dann. Die geöffnete Tankstelle.
    So schaffen wir gerade noch so den 19Uhr-Termin zur Massage um dann mit einem guten Dinner, westlicher Art, den Tag zu beenden.
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  • Quy Nhon: Part III

    25 mars, Vietnam ⋅ ☀️ 26 °C

    Drei Footprints für einen Ort ist eigentlich nicht so meine Art.
    Trotz dieser Protz-Villa, können wir das Angebot am dritten Tag eine kostenlose, halbtägige Kulturtour zu machen, nicht ablehnen. Insbesondere weil die auch zu den Banh It Cham Temple (Yang M'Tian) führt. Den hatte ich mir schon bei der Planung für die Vietnamreise gemarkert. Mit dem Moped wäre uns das Ziel zu weit gewesen. Also passt‘s.
    Es gibt einen einzigen Nachteil: wir müssen schon um 7am aufstehen.
    Mit dem Fahrrad radeln wir also durch die morgendliche Anlage zum Frühstücksrestaurant. Der Tau ist gerade im Aufsteigen und die Sonne macht so ein schönes Licht. Das gefällt uns beiden so sehr, dass wir doch glatt beschließen morgen auch so früh aufzustehen.

    8:30 sitzen wir pünktlich im Bus. Eine junge Australierin aus Sydney und wir warten auf eine junge neuseeländische Familie. Wir können nicht pünktlich starten, weil ihr Coffee to Go noch nicht fertig ist 🙄. Ok. Ich fühle mich sofort bestätigt, niemals eine Gruppenreise zu machen.

    Zuerst fahren wir zu einem Hutmacher für diese Vietnamesische Bambushüte. Diese Familienfirma lässt uns in ihre Werkstatt, die eigentlich ein Raum ist, in dem wir alle auf der Erde sitzen und gleich die verschiedensten Hüte ausgebreitet werden. Wir fragen uns jetzt ob uns das Resort ernsthaft eine Verkaufsfahrt angedreht hat. Und so suche ich mir schon mal einen Hut aus, den ich „zur Not“ kaufen würde. Aber dann wird jeder Hut erklärt und es stellt sich heraus, dass mein Favorit knapp drei Tausend Euro kosten soll. Ups…

    Dieses Sitzen auf dem Boden ist nicht mehr unsers. Früher konnte ich das ewig tun. Nicht so jetzt. Ich schaue mir Zucht der wunderschönen Bonsais im Vorgarten an.
    Bonsais in Vietnam sind nicht so klein wie die in Japan. Meist sind die einen bis anderthalb Meter groß. Das tut aber der Schönheit keinen Abbruch.
    Irgendwann geht es endlich weiter und ich vermute eine weiteren Verkaufsaktion. Aber falsch gedacht. Wir besuchen eine weitere Werkstatt einer Familie, die Reisplatten herstellt. Die, aus denen die Frühlingsrollen gefertigt werden.
    Im Garten sehe ich schon mal spezielle Gestelle, auf denen die Reisplatten in der Sonne getrocknet werden. Ich wundere mich über die vielen schwarzen Punkte, die etwa zwei Millimeter im Durchmesser sind. Ich frage unsere Begleiterin ob das alles „bugs“ sind.
    Oh wie peinlich 🙈
    Natürlich sind das keine Käfer sondern schwarzer Sesam. Ist der doch bei uns nie so rund.

    Drinnen wird uns gezeigt wie genau sie hergestellt werden. Anschließend werden wir aufgefordert diese Tätigkeit auch zu probieren. Das junge Volk verflüchtigt sich, denn sie meinen, mit Essenszubereitung Nix am Hut zu haben. So bleiben nur wir, die es probieren wollen.
    Cool. Ich kann nur sagen: Sieht einfacher aus, als es ist.

    Anschließend besuchen wir die Tháp Thiên Ứng Tempelanlage. Eine, die wirklich wunderschön und sehr anmutig gestaltet ist. Sie strahlt Ruhe und Harmonie aus. Der Spaziergang, dessen Weg jeder individuell gestaltet ist eine wahre Wohltat.

    Zuletzt geht’s zum Banh It Cham Temple. Den müssen wir uns wieder einmal über viele Treppen hart erarbeiten. Der Fahrer unseres Busses verteilt rasch noch Sonnenschirme. Ich trage zwar trotz der Wärme immer eine langärmelige, weiße Bluse, aber so ein Schirm ist ein echter zusätzlicher Bringer. Von der eigentlichen Cham-Anlage ist nicht mehr viel übrig. Dennoch bin ich begeistert. Vor allem von der Rundumsicht.

    Kurz nach Mittag sind wir zurück. Und hängen bis zum Abendbrot im Pool ab. Was für ein Luxus!

    Nach vier Nächten geht es weiter. Weiter gen Norden nach Hội An.
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  • Hội An

    25–29 mars, Vietnam ⋅ ⛅ 28 °C

    Von Quy Nhon bis Hội An soll die Fahrt mit dem Taxi vier bis viereinhalb Stunden dauern. Die nette Rezi im Maia Resort hat einen lokalen Fahrdienst bestellt. Der Preis ist sogar deutlich unter dem von Bookaway, der Plattform bei der ich die anderen Transportdienste gebucht habe. Ganz klar für welchen wir uns entscheiden 😉

    Jeder unserer Fahrer hatte bisher seine Eigenheiten. So auch der Heutige: Er fährt zwischen 40 und 50 km/h. Am liebsten würde ich sagen: Hej, rück mal rüber. Ich fahre jetzt. Aber Frauen am Steuer sind in Vietnam „uncommon“. Vermutlich weil nur etwa 9% der Vietnamesen überhaupt ein Auto besitzen. Vietnam ist Moped-Land. Dass man praktisch wirklich alles auch mit Moped transportieren kann, das sehen wir ja Tag für Tag.

    Nun. Am Ende benötigen wir für 254 Kilometer sechs Stunden 🙈 Dabei schaut er nicht einmal auf GoogleMaps. Noch denken wir, er kenne die Route aus dem FF. Aber als wir fröhlich an unserer Unterkunft vorbei fahren, müssen wir endgültig Anweisungen geben.

    An Villas heißt unsere Bleibe für die nächsten vier Nächte. Ein Konglomerat an verschiedenen kleinen und sehr fotogenen Häusern zugewachsen von viel Grün. Unser Zimmer im Erdgeschoss ist selbst bei viel Sonne eine Dunkelkammer. Das mögen wir gar nicht. Aber sonst ist alles sehr liebevoll eingerichtet.

    Ein echtes Highlight dieser Reise ist, dass wir hier Rainers Bruder Stefan und seine Frau Cordula treffen. Sie bereisen genau wie wir seit Anfang März Vietnam. Allerdings im Norden beginnend. Und hier wird auch ihr Urlaub enden. Aber erst einmal haben wir recht viele Ideen für die Zeit hier.

    Am ersten Nachmittag geht’s in die Altstadt. Es ist die einzige, die im Vietnamkrieg vollkommen unversehrt blieb. Seit 1999 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Leider muss ich mich vom ersten Moment fragen, welchen Mehrwert diese Ehre hat. Dass Hội An von Touristen überlaufen ist, das habe ich im Vorfeld gelesen. Aber dass man von der Schönheit der alten Häuser wegen der ausgeuferten Freigabe der Altstadt an die vielen Händler nichts mehr sieht, enttäuscht mich zutiefst. Der Fluss ist über voll mit Booten. Die Händler sind furchtbar aufdringlich. Die schönen Häuserfassaden nur nach 10pm sichtbar. Ein Trauerspiel. Also ich kann mit diesem Ort nichts anfangen. Das ist nicht das, womit ich mein bisheriges Vietnam verbinde.

    Auch deshalb suchen wir uns andere Highlights.
    Wir beginnen mit der Besichtigung von My Son, das sich etwa eine Fahrstunde westlich von Hội An befindet. Mitten im Dschungel stehen sehr gut erhaltene Überreste eines Shaiva-Hindu Tempels des Cham Volkes, entstanden in der Zeit zwischen dem 4. und 13. Jahrhundert. Damals stand der Süden Vietnams unter indischem Einfluss.
    Diese Stätte stellt jedoch eine Besonderheit dar: Anders als die anderen Cham-Tempel, die stets auf einem Berg gebaut wurden, befindet sich dieser in einem Tal. Warum so - ist nicht geklärt.
    Uns würde eine windige Kuppe auch lieber sein als dieses Tal. Denn bei zeitweisen 34Grad und einer enormen Luftfeuchtigkeit fühlen wir uns wie in einer Waschküche! Und so mieten wir, für einen knappen Kilometer Wegstrecke ein Fahrrad, nur um nicht laufen zu müssen.

    Am nächsten Tag steht „Laterne basteln“ auf dem Programm.
    Vor dem Haus aufgehangene Laternen haben hier nämlich eine besondere Bedeutung. Man glaubt, es bringt der Familie Reichtum, Gesundheit und Glück.
    Anderthalb Stunden brauchen wir mit etwas Hilfe, um so eine Laterne zu basteln. Und ich muss sagen, es ist nicht nur interessant zu sehen, wie das gemacht wird. Es hat auch tierisch viel Spaß gemacht.

    Am Abend schauen wir uns eine historische Show an, die auf einer Insel ausgetragen wird. Als Benefit gibt es nur heute im Anschluss eine Bootsfahrt mit Laterne auf dem Fluss aussetzen.

    Ja und für den letzten Tag haben wir eine Cooking Class gebucht.
    Wir beginnen mit einem Marktgang. Das hat schon ungemeinen Mehrwert. Wir sind ja nicht zum ersten Mal in Asien und kennen schon die meisten Obst- und Gemüsesorten. Dennoch lernen wir noch Einiges dazu.
    Bevor es endlich zum Kochen geht - und mir ist unklar, was das mit einer cooking class zu tun hat - steht eine Fahrt durch den Kokospalmenwald auf dem Programm. Klingt interessant ist aber definitiv 👎🏽. Gefühlt hunderte Boote drängen sich durch die Kanäle vorbei am Ballermann auf dem Wasser. Abartig!

    Die letzten zwei Stunden geht es endlich ans Kochen. Zusammen in einer kleinen Gruppe, bestehend aus fünf Koreanern und uns vieren, bereiten wir verschiedene Gerichte zu. Da sind die wunderbare dipping sauce, deep fryed spring rolls, vietnamese rice pancakes und zu guter letzt - und der eigentliche Grund für den Besuch einer solchen Kochschule - kochen wir eine Phở 🍜
    Wir alle haben viel Spaß daran und sind begeistert. Vor allem auch, weil es die Rezepte aus Ausdruck gibt.
    @Oli - ein Heft haben wir auch für Dich organisiert 😉

    Ja und die restliche tagtägliche Freizeit verbringen wir in einer Schneiderei. Denn Schwager und Schwägerin lassen sich beschneidern. Leider ist der Werdegang sehr nervenaufreibend. Das alles zu beschreiben, würde den Footprint sprengen. Wir können es nicht mehr zählen, aber es sind wohl mindestens sechs Anproben notwendig. Und immer sind weitere Nacharbeiten notwendig. Ein Bote bringt die Sachen immer wieder in die „Factory“ um auszubessern. Am letzten Abend verlassen wir die Schneiderei nicht mehr. Denn die Zeit drängt. Ich vermute mal stark, dass hier keine professionellen Maßschneider am Werk sind. Für Menschen mit Konfektionsmaßen scheint es eine preiswerte Variante zu sein. Wenn man aber von diesen Maßen abweicht, ist man in solch einer Schneiderei nicht gut beraten. Am Ende wird alles irgendwie gut. Ich weiß aber nicht, ob es auch so geworden wäre, wenn ich als Hobbyschneiderin nicht ständig auf offensichtliche Mängel hingewiesen hätte.

    Nach vier gemeinsamen Tagen verabschieden wir uns. Für die einen geht’s langsam wieder nach Hause - für uns nach Đà Nẵng.
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  • Đà Nẵng

    29 mars–1 avr., Vietnam ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach Vier Nächten in HộiAn ziehen wir weiter gen Norden. Eine Dreiviertelstunde dauert die Fahrt von HộiAn bis zur fünftgrößten Stadt Vietnams, Đà Nẵng. Man vergleicht sich mit Singapore. Genau so wollen sie werden. Wir kennen Singapore seit 35Jahren. Und ja. Damals sahen einige Ecken dieser asiatischen Megacity ähnlich aus.

    Đà Nẵng begrüßt uns mit Sonne. Unser Hotel hat eine gute Lage. Direkt am mächtigen Fluss Han.
    Das Zimmer mit dem Panorama-Fenster ist riesig und ist mit Abstand das Beste, das es in diesem Hotel geben kann. Ansonsten ist es schon etwas in die Jahre gekommen. Das ist aber nicht so dramatisch. Die Handtücher sind blütenweiß und die Bettwäsche wird täglich gewechselt. Das Frühstücksbüffet ist gar nicht mal so klein. Dennoch habe ich keine Ahnung, was da aufgetafelt wird. Einiges an Gemüse kann ich identifizieren. Der Kaffee schmeckt grottig. Der Tee auch. Und die Phở macht mich auch nicht glücklich. Genug des Meckerns. Der Ausblick macht’s wieder wett.

    Đà Nẵng feiert ausgerechnet an diesem Wochenende den 50.Jahrestag seiner Befreiung.
    Wir fragen die Rezi nach dem Programm für das Wochenende.
    Aber sie weiß nix 🤷‍♀️
    Ok. Am Nachmittag zieht sich die Sonne zurück. Aber die angenehmen Flipflop-Temperaturen bleiben.
    Wir gehen zur Drachenbrücke. Das Prachtstück der Stadt. Das Monstrum ist schon beachtlich. So groß habe ich mir das nicht vorgestellt. Normalerweise speit der Drachen nur freitags Feuer. Heute ist aber Samstag. Aber eben Feiertag. Da gibt es doch hoffentlich eine Ausnahme.
    Oder?

    Die Restaurants auf der anderen Seite des Ufers machen durchweg einen sehr westlichen Eindruck. Im Steakhouse bekommen wir keinen Platz oben auf dem Balkon. Dafür gleich daneben. Beim Inder. Wo wir wirklich köstlich essen.
    Hier weiß man auch, wann der Drachen Feuer speien wird. Nämlich um 9pm. Und so machen wir uns auf den Weg einen guten Platz zu suchen. Echt ein Kunststück, wenn Hunderte das Gleiche vorhaben. Wir finden einen Platz oben auf der Straße mit direktem Blick auf den Kopf des Drachens. Je näher der Zeitpunkt rannrückt, desto mehr Menschen drängen den Verkehr ab. Aus eigentlich vier oder fünf Spuren werden erst drei, dann zwei bis kein Moped mehr durchkommt.
    Der speiende Drachen ist schon eine Sensation. Wir sind begeistert. Das geschieht in mehreren Gängen mit kleiner Pause. Auch Drachen müssen Luft holen.
    Leider haben wir Cordula’s Warnung vergessen. Nach etwa einer Viertelstunde, löscht der Drachen das Feuer und sprüht Wasser. Das ist der absolute Fun. Wer wie wir ganz vorn steht, ist vom feinen Regennebel geduscht. Was soll’s. Es ist schwitzig warm. Und der Sprühregen willkommen.
    Das Feuerwerk, das für Neun angesagt ist, startet erst halb Elf. Da liegen wir schon im Bett. Glücklicherweise können wir die über zwanzig Minuten lange Show direkt aus dem Bett durch das breite Panoramafenster
    sehen.

    Den folgenden Tag muss ich mich schonen. Draußen ist es extrem kalt geworden. Im Strassenrestaurant an der Ecke bekomme ich eine hervorragende Phở thai. Das „thai“ steht für fein geschnittenes, zartes Rindfleisch, das roh auf in die Schüssel kommt und erst durch die kochende Brühe gart. Etwas Besseres gibt es nicht. Oder doch. Eine Thai-Massage für mich und eine Vietnamese für Rainer 😌

    Am letzten Tag geht es in die nahegelegenen Bà Nà Hills. Die wurden schon während der Besatzung der Franzosen als Erholungsgebiet genutzt. Nach deren Abzug im Jahr 1945 verfielen die Gebäude. 2009 investierte ein privater Investor und verwandelte den Hügel in eine Art Disneyland. Ein nachgebautes Schlossgelände im französischen Stil thront auf dem Berg.
    Ein sehr freundlicher Grab-Fahrer bringt uns hin. Unterwegs bleibt er stehen und empfiehlt die Tickets schon hier zu kaufen. Eine junge Frau kommt ans Auto. Alles seltsam. Wir sind verwundert und unentschlossen. Andererseits sind wir in Vietnam noch nie übern Tisch gezogen worden. Wahrscheinlich eine Freundin, die Umsatz machen will. Wir sagen zu. Doch er sieht, dass wir uns nicht wohl dabei fühlen. Am Ziel dann kommt er als Beweis, dass alles seine Ordnung hat, mit uns bis zum Eingang. Und ja. Alles ist gut. Wir verabreden uns, dass er uns wieder abholt und tauschen die WhatsApp-Kontakte aus.
    Die einzelnen Attraktionen des weitläufigen Geländes sind mit verschiedenen Gondelzügen verbunden. Doppelmayr hatte wieder einmal die Finger im Spiel. Die Seilbahn bringt uns von 44 Höhenmetern auf über 1.400.
    Leider scheint die Bergkuppe fast vom Nebel verschluckt.
    Die erste Attraktion ist ganz klar die „Golden Bridge“. Ein gekrümmter Weg der von zwei überdimensionalen Händen getragen wird. Fotografisch ist die tatsächlich gar nicht so einfach darzustellen. Da hätte ich mich vorher bei Instagram informieren sollen. Denn das Motiv gehört zu den, das immer wieder auftaucht, wenn es um die Highlights Vietnams geht.
    Anschließend geht’s mit der Gondel nach Little France. Es ist nett und sehr detailgetreu gemacht. Wir schlagen uns bis zur Brauerei durch. Hier gibt es nämlich Freibier. Das Innere sieht aus wie Münchens Pschorr - nur in groß.
    Das macht hungrig. Auf Asiatisches haben wir beide keinen Appetit. Die Auswahl an Restaurants ist riesig. Letztendlich fällt die Wahl auf die vietnamesische Variante von KFC.

    Halb Vier treffen wir unseren Fahrer, der uns wieder nach Đà Nẵng zurück bringt.
    Wir schlendern dann noch ein wenig in der direkten Umgebung des Hotels, bevor wir den heutigen Ausflug beenden.

    Đà Nẵng wird nicht zu meinen Highlights der Reise gehören. Mag auch daran liegen, dass wir uns ganz ohne eigenen mobilen Untersatz ziemlich unbeweglich fühlen. Klar kann man immer einen Grab buchen. Aber das ist nicht wirklich flexibel. Lange Strecken zu laufen, sind für mich nicht machbar. So macht die Erkundung eines Ortes nur halb so viel Spaß. Das werden wir im nächsten Ort ändern müssen.
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  • Manchmal können wir auch schwierig sein

    1–4 avr., Vietnam ⋅ ⛅ 26 °C

    Hội An, Đà Nẵng und nun folgt Huế. Alle Drei befinden sich in Zentralvietnam. Alle drei liegen einen Steinwurf von einander entfernt. Alle drei gehören zu den meist besuchten Orten im mittleren Vietnam. Natürlich führt Hội An die Riege mit Abstand an.
    So sind auch die Preise für‘s Taxi hier auffällig höher. Für uns bietet sich Grab oder die halb so teure Variante mit einem Limousinenbus an. Das sind Kleinstbusse mit sehr komfortablen Sesseln. Diese hatten wir im letzten Jahr zwischen Ha Noi und Ha Long genutzt und fanden sie sehr gemütlich.
    22€ soll die Fahrt kosten.
    Pünktlich erscheint der Fahrer vor dem Hotel. Die vier Sesselsitze sind schon besetzt. Für uns bleibt die schmale Bank neben dem Fahrer. Das Gepäck kriegen wir nur zum Teil rein. Irgendwie werden die großen Koffer reingedrückt. Dafür müssen die Passagiere der letzten Reihe die Lehne gerade stellen um nicht zu sagen, ein Teil der Koffer drückt in den Nacken. Unser anderes Gepäck muss in den Fahrgastraum. Unterwegs gabeln wir noch einen Passagier auf. Der hat glücklicherweise kein Gepäck. Muss aber in der hintersten Reihe eingeschichtet werden.
    Es fühlt sich an wie Viehtransport. Glücklich ist niemand.

    Die Fahrweise entspricht überhaupt nicht der, die wir bisher hier in Vietnam erlebt haben. Der Mann fährt ziemlich ruppig, viel zu schnell und hat sowieso nicht wirklich viel Zeit für den Blick auf die Straße. Denn zwei Handys müssen dauerbedient werden.

    Als wir nach eindreiviertel Stunden unversehrt als erste abgeladen werden, sind wir beide heilfroh, dass diese Fahrt zu Ende ist. Nie wieder werde ich eine Limousine ohne der Möglichkeit einen Platz zu reservieren, buchen. Aus dem Alter solcher Transportvarianten sind wir einfach mal raus!

    Das Pilgrimage Village Resort ist unser drittes und letztes Resort auf unserer Reise. Der Ablauf ist immer der Gleiche: wir werden platziert, ein Mitarbeiter von der Rezi schnappt sich unsere Pässe und erledigt den Checkin. Gleich anschließend werden wir mit Getränken empfangen. Hier gibt es heißen Ingwertee und ein Schälchen Bananen-Kokos-Suppe. Während wir also beschäftigt sind, kommt Claudia aus Spanien, sie ist der PR-Manager im Dienst und beginnt einen netten Smalltalk um uns kurze Zeit später mit Infos zu bombardieren.
    Das Resort ist ziemlich groß und so bekommen wir einen Lageplan. Es besteht aus Zwei- und Dreistöckern und Villas.
    Da ist das Restaurant, da ist die Bar, da das Frühstücksrestaurant, da der eine Pool, da der andere…und alles hat andere Öffnungszeiten.
    Das einzige das ich mir merken kann: Frühstücken können wir bis 10:30 Uhr. Endlich ausschlafen!

    Und dann kommen die Benefits.
    Es gibt eine Happy Hour. Und täglich!!! eine halbstündige Spa-Anwendung für jeden. Wow.
    Die Übernachtung habe ich bei Trip.com gebucht. Für einen Preis, für den ich in den USA nicht einmal ein Nacht in einem schäbigen Best Western bekommen hätte.
    Und jeden Morgen gibt es kostenlose Yoga- oder Tai Chi Stunden.
    Dann kommen die Nachteile, die wir allerdings selbst „erarbeiten“:
    Es gibt nämlich bei der enormen Größe des Anlage keine Fahrräder. Und die vielen Pools sind zwar wunderschön. Allerdings ist die Beheizung vor zwei Jahren abgestellt worden. Sprich: Wasser ist saukalt. Da mag man nicht rein.

    Unsere Villa ist eine Poolvilla mit sehr authentischer Einrichtung. Riesig ist sie. Auf jedes Detail hat man geachtet. Sogar die Dachschindeln, die im mit Intarsien
    versehenen Träger aus dunklem Tropenholz liegen, haben alle ein Emblem. Das Bett ist von Säulen umrandet. Das dient dann nachts als Mückenschutz. Vergessen hat man die Möglichkeit einer ordentlichen Beleuchtung. In unserem Alter liest man nämlich auch Papierbücher. Ganz ohne Hintergrundbeleuchtung 🤣
    Und einen Kosmetikspiegel. Aber das sind jetzt Klagen auf sehr hohem Niveau.

    Und dann haben wir noch etwas an Ausblick zu nörgeln. Weil das Badehaus zum Teil den Blick versperrt. Das erzählen wir Thanh, auch eine PR, die uns unaufgefordert fragt wie wir das Zimmer finden. Es ist die teuerste Kategorie, die man buchen kann. Darauf hin verspricht sie zu versuchen ab morgen eine andere Villa zu organisieren.
    Eigentlich wurde sie gerufen, weil zwei Gäste - nämlich wir - die Sache mit der Happy Hour nicht verstanden haben und den Kellner, der grottiges Englisch spricht, mehrfach ungläubig das Gleiche fragen: Sollen wir tatsächlich beide das gleiche Getränk trinken um ein einziges Getränk dann kostenlos zu bekommen? Das soll Happy Hour sein???
    Was ist das für eine Abzockeridee?
    Das war bisher in keinem Resort so.
    Na ja. Thanh regelt das für heute zu unserem Vorteil. Aber morgen müssen wir die reguläre Variante zahlen.
    Es ist insgesamt dann doch etwas peinlich. Denn die Summen sind lächerlich. Dafür entscheiden wir uns das Dinner im Resort-Restaurant zu essen. Das hat dann wiederum westliches Preisniveau. Aber es ist ausgesprochen lecker.

    Am nächsten Morgen ziehen wir in eine andere, die Villa 188. Die hat dann nicht nur einen besseren Ausblick. Nein. Die hat noch auf der überdachten Veranda zwei Liegen.

    Drei Tage in Huế sind eigentlich ziemlich knapp bemessen. Da der Pool eh saukalt und der Himmel dicht ist, erkunden wir den Ort und Umgebung auf meine Lieblingsweise. Nämlich mit Moped. Aber das wird dann ein anderer Footprint.
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  • Huế intensiv

    1–4 avr., Vietnam ⋅ ☁️ 20 °C

    Huế war zwischen 1802 und 1946, also 140 Jahre lang, Kaiserstadt des erstmals vereinten Königreiches zwischen dem Norden und Süden des Landes. Dreizehn Kaiser lang herrschte diese (letzte) Nguyễn-Dynastie.
    Der erste Kaiser, Gia Ling, gab dem Land den Namen Viet Nam. Der blieb aber nur bis 1820.
    Die Franzosen eroberten 1885 die Zitadelle, die folgenden Kaiser regierten als Marionetten weiter.
    Der einstige Palast, der eine Kopie des aus Peking sein soll, sowie die monumentalen Gräber, der dreizehn Kaiser dieser Nguyễn Dynastie, sind Opfer verschiedenster Kämpfe und zuletzt des Vietnam-Krieges geworden. Im Anschluss kümmerte sich niemand um diese Bauwerke. Sie sind dem natürlichen Verfall überlassen worden.
    Erst in den 1990-igern, als man die Zukunft der Stadt im Tourismus sah, besann man sich dieser historischen Bauwerke und begann mit der Restaurierung.
    Seit 2009 erst können die Zitadelle mit der innen liegenden Verbotenen Purpurnen Kaiserstadt und all die Kaiser-Gräber wieder besichtigt werden. Die Rekonstruktionen sind allerdings immer noch im Gange.

    Wir beginnen die Erkundung der Stadt nebst Umgebung ganz klar mit einem Scooter. Denn unser Hotel liegt nicht mitten in der Stadt. Wie jedes gute Hotel, bietet auch unseres einen Shuttle zu den verschiedensten Attraktionen an. Aber das ist nun bekanntermaßen nicht unser Ding. Denn sind wir erst einmal auf der Straße, entdecken wir auch Orte, die schön sind aber in keinem Reiseführer beschrieben stehen.

    Die Anmietung, die sich gegenüber des Hotels befindet, erfolgt ganz easy-peasy. Keine Fahrerlaubnis, kein Desposit, nicht einmal den Namen muss Rainer nennen. Nur die Zimmernummer im Resort.

    Am ersten Tag geht’s zur Zitadelle mit dem innen liegenden Königspalast, der eben eine Kopie der Verbotenen Stadt sein soll. Verwunderlich ist, dass der Kaiser niemals einen Fuß auf den chinesischen Boden gesetzt hat.
    Nun ja. Auch wir werden das Rätsel nicht lösen. Wir sind schon vollkommen überfordert mit der Recherche welches Kombi-Ticket wir kaufen sollen. Die ersten beiden Dinge, die wir sehen wollen, sind gesetzt. Da stehen wir ja davor. Aber welche Gräber wollen wir noch besuchen? Abgesehen davon, dass die kurze Lebensdauer der Ngyuen Dynastie dreizehn verschiedene Kaiser hervorbrachte, deren Gräber alle etwas Palastiges und Pompöses haben, klingen die Namen für unsere Ohren eher gleich.
    Letztendlich nehmen wir das Ticket, das alles inkludiert hat, zwei Tage gilt und gerade Mal 36€ pP kostet.

    An den zwei weiteren Tagen cruisen wir durch die Gegend. Schauen uns Gräber und schöne Parks an.
    Stillen unser Koffeindeffizit in bekannten Cafés und entdecken am letzten Tag sogar eins, das als solches nicht zu erkennen aber außergewöhnlich ist.

    Rainer hat seine Feuerprobe bestanden, in dem er uns in der Rushhour gesund durch den elend großen Kreisverkehr und später enge Straßen bringt.

    Die Fahrt auf dem Parfümfluss schenken wir uns. Und nein. Der riecht nicht parfümiert. Dennoch ist es eine Wohltat an dessen Ufer durchzuatmen, nach dem wir den mehrere hundert Jahre alten Markt, den Đông Ba Market, einmal kurz durchquert haben. Diesen Märkten kann ich teilweise nix mehr abgewinnen. In der Lebensmittelabteilung ist uns vieles unbekannt. Meine Geruchsknospen sind außerdem zu fein, um diese Gerüche auszuhalten. Da, wo es dann normale Ware gibt, die man sich vielleicht in Ruhe anschauen möchte, wird man zugelabert. Dann heißt‘s immer : „Madame, Madame look here“. Es macht keinen Spaß!

    Huế haben wir - so glauben wir beide - wirklich gut erobert. Nicht alle Gräber haben wir besuchen können. Es stellt sich dann auch eine gewisse Sättigung ein. Die Zeit hier war sehr intensiv und dennoch schön. Es gibt unzählige Bilder, mit wunderschönen Motiven - denn der Ort ist voll von denen.
    Es ist der letzte Ort in Zentralvietnam bevor wir in den entfernte Norden weiter ziehen.
    Als wir das Moped abgeben, tut es mir echt leid. So viel werden wir wohl in keinem Ort mehr auf diese Weise unterwegs sein.
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  • Ein Abenteuer der besonderen Art 🚂

    4–5 avr., Vietnam ⋅ ☁️ 26 °C

    Heute erwartet uns die teuerste Übernachtung der gesamten Reise.
    Nein es gibt keinen Pool - auch keinen saukalten 😂 - und auch keine private Toilette. Waschen und Zähneputzen fallen flach. Dennoch kann diese Übernachtung was. Sie bringt uns nämlich von Zentral- nach Nordvietnam. Nach Ninh Binh.
    Für die Entfernung von etwa 560 Kilometern braucht’s ganze zwölf Stunden.

    Dieses Unterfangen kostet mich persönlich Nerven. Ich bin definitiv nicht entspannt genug dafür. Nicht mehr.
    Erst bestellt Rainer den Grab viel zu spät, der Fahrer tut sich schwer das Piligrame Resort zu erreichen, bis ich darauf dränge einen neuen Grab zu buchen. Denn die Zeit drängt. Doch auch mit dem nächsten Grab gibt es Probleme. So - dass die Hotelmitarbeiterin, die zum Winken als Abschied am Eingang steht, das Ganze übernimmt. Ganz plötzlich - welch’ Wunder - steht dann doch ein Auto da.
    So erreichen wir kurz vor knapp den Ga Huế. „Ga“ ist ein Wort, das aus der französischen Kolonialzeit übernommen wurde und steht für „gare“, also Bahnhof.

    Bahnhof verstehen auch wir. Denn Vietnam mag viele Touristen, aber selten ist etwas in Englisch beschriftet. Der erste Wartesaal ist knackevoll. Ob wir hier richtig sind, ist nicht klar. Ich schicke meinen Rainer in die Spur. Und nein. Hier sind wir falsch. Wir müssen in eine andere Wartehalle.
    Die Tür zum Bahnsteig direkt ist geschlossen und wird auch von einer Angestellten streng bewacht. Also ist warten angesagt. An der Wand hängt ein riesiger Bildschirm, auf dem ein alter Mr Bean - Komikfilm läuft.
    Kurz nach dem die Ankunft des Zuges zweisprachig, also auch in Englisch angesagt wird, sperrt man die Tür auf.
    Alles erinnert mich in diesem Moment an Zeiten als ich noch als kleines Kind mit meinen Eltern per Zug an die Ostsee gefahren bin: Die Beleuchtung ist schummrig, die Menschen drängeln, keiner weiß wo er hin muss und jeder flattert mit seiner ausgedruckten Reservierung in der Luft. Denn man bucht nicht nur den Zug, sondern ein Abteil in einem Wagon einer bestimmten Firma, der aber wiederum bei der Einfahrt nicht gekennzeichnet ist. Auf JEDEM Wagon steht nämlich das Gleiche drauf.
    Eine Marktverkäuferin, die auf dem schon sehr engen Gleis auch noch Andenken, Chips und allerlei Snacks verkauft, deutet dann hin, dass Lotus Train (unser Wagon) da weiter vorn ist.
    Na gut. Das kann ja was werden.
    Als der Zug einfährt wirkt er um ein Vielfaches größer, weil wir auf einem etwa einen Meter breiten Bahnsteig stehen. Hinter uns folgen gleich zwei Stufen nach unten. Sehr praktisch gemacht. Anscheinend aus Zeiten als man noch allein verreiste 😂

    Vor uns stehen sechs lautstarke Franzosen die alles blockieren.
    Ich - von Geburt an nicht wirklich groß - empfinde die Treppen wie einen Aufstieg. Rainer hievt unser Gepäck rein und dann? Dann müssen wir sehen ob wir wirklich richtig sind. Wir haben ja Zeit. Nämlich zwölf lange Stunden 😉
    Die Franzosen entpuppen sich als ziemlich unsympathisch. Sie sind laut und furchtbar schockiert über die Enge. Denn sie haben sich offensichtlich die Vierer-Abteile größer vorgestellt. Ihr reichliches Gepäck macht Probleme.
    Ein ständig sich wiederholendes „Merde“ ist alles was durch den gefüllten Gang zu hören ist. Keiner kann weiter. Das Merde-Volk kommt nicht klar. Bis ich mich genervt zeige und sie auffordere den weiteren Gang frei zu machen. Unser Abteil befindet sich gleich dahinter. Ich habe beim Buchen tiefer in die Tasche gegriffen und ein Zweierabteil gebucht. Wie die meisten übrigens. Vietnam ist nämlich nicht nur billig.

    Rainer ist von unserer Koje ganz begeistert. Kuschlig und gemütlich findet er sie. Während ich die Fotos beim Buchen vollkommen falsch verstanden habe. Denn ich dachte wir hätten eine kleine Toilette im Abteil. Außerdem kann man kein Fenster öffnen. Und das kann ich gar nicht leiden. Die Belüftung an der Decke kriegt’s nicht hin. Jedenfalls am Anfang nicht.

    Schockiert bin ich zudem als wir losfahren. Schaukeln im Zug ist normal. Aber in dieser Dimension ? Außerdem quietschen die Räder als wenn sie nicht zu diesen Schienen passen würden.
    Es gibt dann noch eine Runde kostenlose alkoholische Getränke - im Preis inbegriffen sozusagen.
    Außerdem stehen auf dem Tisch allerlei Sachen zum Essen. Als Abend- und Morgensnack.

    Der Servicemitarbeiter hat sein Nachtlager am Übergang zum nächsten Wagon aufgestellt und das Fenster im Gang weit aufgerissen. Das ist meine Rettung. So kommt durch die undichte, klapprige Tür etwas frische Luft von draußen rein.
    Die ersten drei Stunden komme ich nicht zum Schlafen. Es ist zu wackelig und zu laut. Dann wird wohl unser Wagon umgekoppelt. Jedenfalls hört es sich so an. Ob wir nun auf anderen Schienen fahren, weiß ich nicht. Aber nun scheinen die Räder zu den Schienen zu passen und die Fahrt wird ruhiger.

    Am frühen Morgen, gegen Sieben, kommt ein Kaffee/Tee-Service vorbei. Wir beide mampfen das leider schon etwas schlappe Croissant in uns hinein. Draußen sieht es ungemütlich aus. Es nieselt.

    Als wir Ninh Binh erreichen regnet es sogar. Der Ausstieg ist hier viel komfortabler, weil es den Ausstieg auf einer Ebene ohne diese schrecklich hohen Treppen gibt.
    Ein Grab müsste her. Der Mibilfunk-Empfang ist grottig. Und wir werden ständig von Taxifahrern angesprochen. Das nervt ein wenig. Der letzte dann ist ziemlich anhänglich, checkt für uns den Grab-Preis und bietet den Gleichen an. Ok.

    Jetzt gehts in den Hang Mua Eco Garden. Diese Unterkunft kennen wir schon vom letzten Jahr und wissen was uns erwartet: Nämlich ein breites Bett zum Ausschlafen …
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  • Im Hang Mua Eco Garden

    5–8 avr., Vietnam ⋅ ⛅ 27 °C

    Im Hang Mua Eco Garden werden wir super herzlich empfangen. Nach ein paar fragenden Blicken von Luc und Ngoan, den Eigentümern des Homestays, stellen wir klar: Ja wir sind‘s. Wir waren schon letzten Juni hier: https://bit.ly/Hang-Mua
    Die beiden sind sehr gerührt über das Vertrauen und bedanken sich überschwänglich, dass wir wieder gekommen sind.
    Dieses Mal bekommen wir das letzte Bungalow in der Reihe.
    Die Einrichtung kennen wir schon. Denn die ist identisch mit der im letzten Jahr. Sprich: super breites Bett in dem wir gleich mal den fehlenden Schlaf der letzten Nacht nachholen.

    Das Einzige, das anders ist als im letzten Jahr ist das Wetter. Es nieselt ganz leicht. Und zwar unentwegt. Wir warten ab, bis das aufhört. Aber es sieht nicht gut aus. So schwingen wir uns auf das alte, schon etwas klapprige Moped und fahren zu Tom-Bob, einem Restaurant, in das wir gleich mit Moped reinfahren können. Hier hatten wir im letzten Jahr das beste Essen und daran hat sich auch Nix geändert. Während Rainer sich durch die verschiedene Springrolls schlemmt, komme ich zu meiner Phở Gà, die definitiv die beste auf der gesamten Reise ist.

    Der nächste Tag beginnt wieder mit Regen. Das ist schon sehr ärgerlich. Eigentlich - so heißt es - ist die Zeit April/Mai die trockene Jahreszeit. Ich meine, kurze Regenschauer hatten wir auch im Juni - der Regenzeit. Aber das war immer ein kurzes Intermezzo. Danach war es wieder freundlich.
    Das hier ist kein Intermezzo. Das hat sich echt eingepieselt. Nun gut.
    Wir machen das Beste daraus und nutzen die Zeit für Paperwork, wie wir immer die Büroarbeiten nennen. Die müssen ja bei einer längeren Abwesenheit auch erledigt werden. Außerdem kümmere ich mich um weitere Transfers zwischen den Orten, die nun nicht mehr so einfach zu organisieren sind, da wir nun Routen einschlagen, die eher nicht 0-8-15 sind. Die gewohnten Plattformen können keine Angeboten machen, da diese Orte angeblich schlecht zu erreichen sind. Letztendlich bleiben mir nur meine WhatsApp-„Freunde“ vom letzten Jahr. Das ist nämlich das Schöne hier in Vietnam, dass man die WhatsApp-Kontakte tauscht, wie man das früher mit einer Visitenkarte getan hat. So kontaktiere ich unter Anderem Tiana aus dem Meritel Hotel in Hanoi und noch einen anderen Host. Beide sind sofort erreichbar und machen mir auch preislich super Angebote.
    Zudem muss noch ein zusätzliches Hotel in Shanghai gebucht werden, da die Swiss den Flug storniert hat mit dem wir eigentlich Anfang Mai wieder nach Hause fliegen wollten. Nun müssen wir einen Tag länger in Shanghai bleiben.
    Ja und der Zug von Beijing nach Shanghai muss auch gebucht werden. Das Besondere dabei ist, dass man das Ticket kauft, aber erst 15 Tage vorher definitiv erfahrt ob wir auch das Ticket bekommen. Sehr seltsame Vorgehensweise. Aber Evelyn von China Railways meint, so wäre der Werdegang. Ich will und muss ihr das so abnehmen.

    Letztendlich hat uns der Regen gezwungen, all die Dinge abzuarbeiten, die wir ewig auf die lange Bank geschoben haben 😉

    Am frühen Nachmittag machen wir uns los und fahren nach Hoa Lu, eine weitere, einstige Kaiserstadt. Luc findet das super, denn heute findet dort ein Fest statt.
    Hoa Lu ist eher ein Ort, der von vielen Besuchern links liegen gelassen wird. Das mögen wir immer. Asiaten sind da ganz anders. Wenn irgendwo wenig Leute sind, dann kann das nicht gut sein. Als wir das Palastgelände erreichen, staunen wir nicht schlecht. Menschen über Menschen! Was wir nicht wussten: Man ehrt einen einstigen Kaiser. Und dafür haben sich vermutlich Die Dorfbewohner der gesamten Umgebung auf den Weg hierher auf gemacht. Ein riesiges Areal vor dem eigentlichen Kaisergrab ist in ein Festgelände verwandelt worden. Nun gut.
    Am ruhigsten - wenn man es so nennen kann - geht es auf dem Grabgelände zu. Da kommen wir auch gerade zu rechten Zeit als eine Prozession stattfindet. Zugegeben sind wir ziemlich gefesselt vom Gesang mit sonderbaren Tönen.

    Auch am nächsten Tag ist klar, dass wir auch dieses Jahr nicht den Lying Dragon Mountain besteigen werden. Denn es ist so nebelig, dass wir nicht einmal die nahegelegenen Karstberge sehen.

    Dafür regnet es eben nicht. Und es sind etwa 28 Grad. Dabei fühlt sich die Luft so herrlich mild auf der Haut an. So einen Wetterzustand gibt es bei uns zu Hause nicht.
    Wir fahren recht weit. Nämlich über eine halbe Stunde bis zum Van Long Wetland Nature Reserve, das uns Cordula (danke nochmals) empfohlen hat. Natürlich machen wir so einigen Stopps um verschiedenste Dinge zu beobachten. Seien es stillgelegte Tanker, für die die momentane Wasserhöhe zu niedrig ist und sie von Wasserpflanzen umringt sind, so dass es aussieht als wenn sie an Land stehen. Wir beobachten eine Bäuerin wie sie auf dem Reisfeld arbeitet. Wir fahren durch kleinste Dörfer, wo wohl selten Fremde vorbeikommen. Nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene winken und rufen Hallo!
    Das geht schon unter die Haut.
    Am Ziel entscheiden wir uns gegen eine Bootsfahrt. Denn die Sicht ist nicht schön. Zugegeben. Sie ist etwas mystisch. Wie schon gestern.
    Wir suchen uns andere Wege um nah an die Wetlands, direkt an den hohen Karststeinen zu sein.

    Für den Weg nach Hause wählt Rainer die schnellere Verbindung aus. Eben auf der Schnellstraße. Die bringt uns zwar schnell nach Hause aber ich mag sie gar nicht. Die vorbeifahrenden Busse und Laster sind laut. Von der Abgasbelastung ganz abgesehen. Wir sind froh als wir wieder in unserem Dörfchen sind. Wir essen heute mal in einem anderen Restaurant. Was für eine Enttäuschung. Da gehen wir gleich anschließend glatt nochmals zu Tom-Bob und schlemmen leckere AppleCrumble mit Eis und dazu einen gut gekochten Vietnamesischen Kaffe.

    Das war unsere Zeit hier. Anders als geplant aber super schön. Wir mögen es eben hier.
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  • Pu Luong

    10–13 avr., Vietnam ⋅ ☁️ 30 °C

    Nach der wunderbaren Zeit in Hang Mua geht’s nun in den Nordwesten von Nordvietnam. Nach Pu Luong. Der Ort vergleicht sich im Netz mit bekannten Orten wie SaPa oder Ha Giang. Was für ein Unsinn. Pu Luong ist ein noch recht unentdeckter Ort. Einer der gerade erst versucht, sich bekannt zu machen. Ich hoffe es gelingt ihm nicht. Es wäre so schade um das Authentische. Um das Ruhige und noch fast Unverbrauchte inmitten wunderbarer Landschaft.

    Der bestellte Fahrer, der uns nach Pu Luong bringen soll, erscheint nicht. Auch ein Novum. Bisher waren sie alle super pünktlich.

    Ngoan ruft bei dem Unternehmen an. Und Luc’s Handy ist so eingestellt, dass er jederzeit über die Aussenkamera die Straße im Blick hat. So sitzen wir Vier noch zusammen und nutzen die Zeit, um uns per Übersetzter zu unterhalten. Wir tauschen uns über Familie aus, mit Bilder zeigen - wie man das so macht - und über das Leben hier in Vietnam. Die beiden sind so herrlich bescheiden. Vermutlich gehören sie mit dem Ertrag dieses Homestays zum gehobenen Mittelstand. Sie besitzen nicht nur Autos - eine große Besonderheit in Vietnam - nein Ngoan kann sogar Auto fahren. Andererseits erzählt uns Luc, dass er sparen will, um sich nächstes Jahr ein iPhone kaufen zu können. Diese Dinge sind eben hier sehr teuer.

    Eine Dreiviertelstunde später erscheint das Taxi. Es fällt kein Wort, warum er zu spät kommt. Aber was soll’s. Wir haben ja Zeit. Seine Fahrweise ist ausgezeichnet. Kein ständiges Hupen, kein Spielen auf dem Handy. Die Route führt anfangs auf einer Art Autobahn. Das letzte Drittel ist wohl das, weswegen die Agenturen, die meine Transport-Anfrage wegen „schwerer Zugänglichkeit“ abgelehnt haben.
    Nun. Von „schwer zugänglich“ würde ich sprechen, wenn wir uns mit der Machete den Weg frei machen und Scherpas unser Gepäck tragen müssten. Aber es ist eine normale, gut asphaltierte aber eben enge und schlängelige Straße. Nicht mehr. Die letzten 200 Meter müssen wir tatsächlich laufen. Warum. Das verstehen wir nicht. Vermutlich auch der Fahrer nicht. Die Angestellten meinen der Weg ist nicht befahrbar. Na ja. Die können sicher nicht Autofahren und denken es ist nicht machbar. Dafür bringen sie unsere Koffer mit Moped den steilen Weg runter.

    Die Unterkunft ist sehr schön. Wieder haben wir einen privaten jedoch ungeheizten Pool. Alles wäre perfekt, wenn das Bett nicht zu schmal, zu kurz und auch nicht zu weich wäre.
    Der Fernblick ist ein Träumchen. Leider - so prophezeit es die Wetter-App - nur heute. Deshalb schickt Rainer Drohni sofort auf Erkundungsflug.
    Beim Starten vom Rand des Pools, erschrickt sich „etwas Großes“, das wohl tief im Gras saß. Blitzartig springt es in den Pool und genau so schnell auch am anderen Ende wieder raus. Der Wasserfleck ist breit. Ich tippe mal auf eine fette Kröte, die diese komischen Geräusche macht 🤔
    Die Aufnahmen, die Drohni mitbringt, sind atemberaubend. Reisfeldterrassen im frischen und leuchtenden Maigrün. Es ist etwas, das wir bisher nur von Bildern kennen. Auch die Nuancen im Farbwechsel sind so schön. Offensichtlich wird auf den Terrassen nicht nur Reis angebaut.

    Am nächsten Tag hält sich das Wetter an die Vorhersage. Wir hängen in der Wolke. Ich nenne es positiv denkend: Faltenglätter-Klima. Die teuren Cremes können im Waschbeutel bleiben.

    Am Nachmittag entschließen wir uns, dann doch ein Moped auszuleihen. Hier, im entlegenen Gebiet ist alles teurer. Statt 120.000 đong (4.10€) kostet die Tagesmiete 250.000. Also 4.40€ mehr. Allerdings inklusive Benzin. Was letztendlich eher Peanuts sind.

    Wir fahren diese Bergstraße, die anderswo als Scenic Drive ausgewiesen wäre. Beidseitig stehen typische Stelzenhäuser. Aus massivem Holz. Der Aufbau folgt immer dem gleichen Muster: die unterste Fläche ist gefliest. Die Schuhe werden vor dem Betreten ausgezogen. Auf dieser Ebene steht meist ein Tisch. Oft stehen Teetassen drauf. Hier stehen auch Mopeds, oder landwirtschaftliche Geräte. Sehr oft hängt hier die Wäsche auf Bügeln zum trocknen. In manchen Häusern befindet sich in der untersten Ebene auch ein Stall. Oben drüber ist die geschlossene Wohnetage. Die Fenster da oben sind klein. Wahrscheinlich ist es da ziemlich dunkel. Man lebt hier einfach anders. Man lebt draußen. Alle werkeln irgend etwas. Niemand lungert rum. Es wird gebaut, gepflanzt, gesäubert und viel transportiert. Während ich als Sozius hinten sitze, kann ich das Leben so schön beobachten.

    In einem Ca Phé machen wir Pause. Das Grundstück ist riesig und „pappt“ an dem steilen Berg. Dementsprechend ist die Aussicht. Noch sind wir in der Orientierungsphase, als zwei Stühle ganz vorn an die Brüstung für uns aufgestellt werden. Mit dem besten Blick auf die Reisfelder. Alles ist sehr primitiv und doch so liebevoll gestaltet. Drei Girlies schmeißen den Laden. Der Vietnamesische Kaffee ist perfekt. Wir genießen den entschleunigenden und unbezahlbaren Moment.
    Weiter geht’s nach Kho Mường, das 30 Familien der weißen Thai ein zu Hause ist.
    Der Weg dahin ist erst ok. Aber nach dem Abzweig wird es tricky. Die Zufahrt geht so steil bergab, dass ich absteige und zu Fuß laufe. Ich sehe, wie Vietnamesen auch zu zweit oder zu dritt auf dem Moped da runter brettern. Aber zwei von denen wiegen so viel wie einer von uns 😝
    Unten angekommen erwartet uns etwas, das wirklich schwer zu beschreiben ist. Große Häuser auf mächtigen Holzpfeilern, mehrere Teiche in dem Entchen schwimmen, Hühner picken im Gras, Kinder schäkern mit uns. Ganz verschämt fasst mich ein Mädchen an. „Hello“ ist, was wir immer hören. Schade dass wir keine Luftballons mithaben. Aber mit solchen Begegnungen habe ich in Vietnam nicht gerechnet. Drei Frauen sitzen am Tisch. Die anderen Dorfbewohner scheinen ausgeflogen zu sein.
    Das Ganze ist nicht wiederzugeben. Schwer in Bilder zu fassen. Deshalb gibt es da so gut wie keine.

    Abends essen wir in einem Restaurant, in dem die Hälfte „out“ ist. Normalerweise würden wir enttäuscht das Lokal verlassen. Aber hier geht das nicht. Die Kellner sind allesamt so unbeschreiblich freundlich, dass wir die Karte nochmals durchforsten und dann doch etwas finden. Dafür sind sie so dankbar. Und am nächsten Tag kommen wir nur für einen Mango-Smoothie. Sie erkennen uns sofort und bedanken sich wiederum so überschwänglich, als ob wir Unmengen ausgegeben hätten. Das ist etwas, das wieder einmal unter die Haut geht.

    Am zweiten Tag scheint die Sonne. Beziehungsweise, sie kämpft sich durch. Wir verlassen die Höhe, um ins Tal bei etwa 50 Höhenmetern zu fahren. Hier sind die Temperaturen weit über 30 Grad. Im Tal stehen einige Wasserräder. Voll funktionsfähig. Angetrieben nur von der Strömung des Flusswassers.
    Weiter hinten beobachte ich einen Mann. Neugierig staken wir beide hin. Er gestikuliert, dass wir kommen sollen. Gut gesagt. Seine Brücke zu passieren, die aus vier Bambusstämmen besteht, gleicht einem artistischen Balanceakt.
    Er zeigt uns ganz stolz die gefangenen Fische und freut sich gleichzeitig so sehr, dass wir dafür Interesse zeigen. Wir wiederum sind dankbar, wieder etwas vom Leben der Vietnamesen auf dem Land zu erleben.

    Die Zeit in Pu Luong könnte für uns immer so weiter gehen. Die Bergstraße fahren wir mehrfach hoch und runter. Am höchsten Punkt knacken wir die 700er Höhenmarke. Wir werden immer mutiger und fahren alle nur erdenklichen Ziehwege.
    Und jedesmal entdecken wir Neues. Die Menschen hier arbeiten emsig, hart mit primitivsten Hilfsmitteln. Es wird gebaut. Und überall wird Bambus verarbeitet. Ich finde ein frisches Stück Bambus und nehme es mit. Unterwegs baut gerade ein Paar ihren Hühnerstall und ich bitte sie, das Ende des Bambusstücks mit ihrer Machete zu begradigen. Als wir im Hotel ankommen und der Angestellte sieht, was ich in der Hand halte, ist ihm wahrscheinlich klar, dass ich es nicht weiß!
    Während es für mich ein schönes Deko-Element aus Bambus ist, holt er blitzschnell aus seiner Tasche Tabak und Feuerzeug raus und führt mir vor, wie eine vietnamesische Pfeife funktioniert 🤦🏼‍♀️ Alles klar.
    Das gute Stück kommt nun leider nicht mit. Abgesehen, dass ich erst jetzt registriere, welch Tabakgeruch im Inneren der Pfeife herrscht, bin ich mir nicht sicher, was genau da alles geraucht wurde. Und bei den noch bevorstehenden Grenzübergängen will ich nicht unbedingt auffallen.

    Pu Luong‘s Zeit mit seinen kleinen, unbezahlbaren Momenten der zwischenmenschlichen Herzlichkeit wird zu den Highlights der Reise gehören. Ich könnte mir vorstellen, nochmals hierher zu kommen. Aber bald. Denn lange wird der Ort nicht mehr so authentisch bleiben.
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  • Ha Giang und sein Loop

    11–15 avr., Vietnam ⋅ ☀️ 28 °C

    Lesezeit: 20 Minuten 😉

    Zweihundert außerordentlich steile Meter sind es zum Parkplatz, wo schon das Auto für die längste Strecke auf der gesamten Vietnamreise auf uns wartet. Der Fahrer lässt gerade seine Schlaffecke im Gepäckraum verschwinden, als ich oben ankomme.
    Oha - denke ich.
    Er ist also nachts hergekommen.

    Mit diesem Auto haben wir wohl echt Glück. Flüsterleise ist diese Hightech-Sänfte. Geräumig und extrem bequem. Auf dem Lenkrad steht ein V 🤔 Sagt uns nichts. Wahrscheinlich ein Chinese.
    Doch dann entdecke ich auf der Fußmatte den Namen Vinfast. Schnell mal gegoogelt und gucke da: Vinfast ist ein vietnamesischer Autohersteller. Wusste gar nicht, dass die auch Auto können.
    Vf9 heiß unser Modell und ist das größte. In Deutschland werden die auch vertrieben, lese ich. Doch nur in einer kleineren Ausführung.

    Nach Siebeneinhalb Stunden inklusive zweier Ladepausen sind wir da. In Ha Giang. Was übrigens Ha Gang (das G wie bei Garage) gesprochen wird.
    Die Skybay Lodge ist eine recht große Anlage mit Bungalows, Zimmern und einem dekorativen großen aber etwas speckigen Pool.
    Unser Bungalow ist riesig und recht spartanisch eingerichtet.
    Was soll’s 20€ kostet die Nacht.
    Das Geschäftsmodell dieser Familie ist nämlich nicht die Unterkunft, sondern die Fahrten auf dem Ha Giang Loop. Die gibt es als Fahrt mit einem Easyrider, das heißt der Kunde wird auf einem Motorrad gefahren oder eben mit einem Jeep. Wegen meiner bekannten Rücken-Probleme entscheiden wir uns für die Alte-Leute-Variante: Einen Jeep mit Fahrer und Guide.
    Winnie, eine Angestellte im Unternehmen, ist meine Kontaktperson per WhatsApp. Sie hat schon das Taxi aus Pu Luong geordert und sie verhandelt mit uns über die Fahrt auf dem Loop. Wegen dem schlechten Wetter, das da kommen soll, entscheiden wir uns für die Variante 2D/1N.
    Und so vertrödeln wir den „freien“ Tag. Denn es regnet. Erst als es aufhört, leihen wir ein Moped aus, mit dem wir zu einem nahgelegenen Wasserfall fahren. Weit kommen wir nicht. Denn es beginnt wieder an zu nieseln. Boa. Daraufhin planen wir um und lassen uns im Massagesalon verwöhnen. Frisch durchwalkt geht’s zu einem hippen Café das sich weit oben auf einem Berg befindet. Der Weg ist so steil, dass unser Scooter mit seinen Insassen schwer zu tun hat. Hier gibt es nicht nur einen ausgezeichneten vietnamesischen Kaffee sondern einen Traumblick auf die Stadt, die von oben fast schon liebenswert aussieht. Zu guter letzt gönnen wir uns eine echt gute Pizza (die könnte von mir sein), Bruschetta und Spaghetti.
    Dieses Essen hat mal richtig gut getan. Langsam nämlich sind uns die vietnamesischen Speisen über.

    Das große Abendteuer beginnt dann bei leicht trübem Wetter mit über 25Grad. Jacken nehmen wir dennoch mit, denn oben soll es kühl sein, meint Winnie.
    Pünktlich steht unser Jeep auf dem Hof. Das auf US-Army getrimmte Fahrzeug ist mit allerlei Gimmicks ausgestattet und fällt überall auf. Anfangs glauben wir, es sei ein Wrangler. Recht bald wird klar: Das ist ein Fancy Fake Wrangler. Ohne Türen, ohne Stoßdämpfer und vor allem die fehlenden Pferdestärken entpuppen sich recht bald als Problem. Die ersten Steigungen und Kurven, die nicht selten Kehren sind, krächzt das Auto. Der Reifenabrieb stinkt und die immer heißer werdende Mittelkonsole verwandelt unser Trinkwasser in Kochendwasser. Hätten wir vielleicht hier schon intervenieren sollen? Ja. Aber wir haben es nicht getan.

    An jeder Kurve - davon gibt es Hunderte - muss ich mich wegen der fehlenden Türen an einem Gurt festkrallen, was furchtbar nervig ist.
    Der Fahrer trägt Badelatschen und versucht das Beste. Erst glauben wir, er hat keine Ahnung vom Schalten. Recht bald wird klar, es ist nicht seine fehlende Leistung, sondern die Leistung des Getriebes.

    Die Landschaft wird bald zur Nebensache. Ich warte nur noch auf den Moment, bis das Auto ne Grätsche macht. Denn mit vier Personen ist es eigentlich überlastet. Leider tut mir das Auto nicht den Gefallen.

    Der Norden Vietnams ist das Zuhause der Hmong.
    Ihre Gesichter haben einen Chinesisch-Mongolischen Einschlag. Die schroffe Landschaft ist alles, was sie haben.
    Ich kann selbst im Vorbeifahren erkennen, wie hart sie mit primitivsten Werkzeugen arbeiten. Auch Frauen. Und Kinder.
    Sie schleppen schwere Körbe mit Gras und sonstigem Grünzeugs. Manche krabbeln an den steilen Hängen und sammeln es händisch. Sieht alles andere als ungefährlich aus. Reisfelder gibt es so gut wie keine. Wenn überhaupt dann sind diese Terrassen mit Mais bepflanzt.

    Auf unserer Route gibt viele Aussichtspunkte. Natürlich machen wir diese Tour nicht allein. Zig Motorradgruppen ziehen an uns vorbei.
    An typischen Stopps stehen die Hmong mit Kind und Kegel und bieten allerlei Typisches aus dieser Gegend an und hoffen auf ein Geschäft. Auch Kinder müssen hier mitmachen. Auf dem Rücken tragen sie diese riesigen Körbe mit Kamilleblumen. Oder kehren die Straße. Kleinstkinder werden einfach abgesetzt und sich selbst überlassen. Irgendwo.
    Die Hmong zählen zu der ärmsten Minderheitengruppe Vietnams.
    Hier möchte ich weder Frau noch Kind sein!

    Das unbequeme Sitzen, das Rütteln des Möchtegern Jeeps, zeigt am frühen Nachmittag schon die ersten Zeichen. Mein Rücken schreit.
    Während ich mich die ganze Zeit schon frage, welchen Mehrwert unser Guide hat, folgt kurz darauf die Antwort: Auf mein Klagen über die Rückenschmerzen, spendiert „ganz überraschend“ der Owner eine Dusche in einem Spa. Eine Dusche??? Ok. Es stellt sich heraus, dass die Dusche eine Sauna und ein Kräuterbad in einer Holzbadewanne sind.
    Diese Maßnahme tut gut. Kommt aber zu spät. Meine Schmerzen sind so groß, dass ich nach dem Check-in nur noch aufs Bett fallen kann. Auch Rainer ist geschafft von dieser Fahrt. Wir verzichten auf das Dinner. Es folgt eine Diskussion an der Tür , die in einer Forderung nach einem geeigneten Auto endet. Einem, wie es auf dem Prospekten abgebildet ist.

    Am nächsten Morgen geht es mir genauso schlecht wie am Abend zuvor. Ein neues Auto ist auch nicht da. Nach anderthalb Stunden Fahrt offerieren wir dem Guide endgültig, dass wir die Tour an dieser Stelle sofort beenden möchten und auf eigene Kosten ein Taxi nehmen werden. Denn mit diesem Auto stünden uns noch etwa fünf weitere Stunden Fahrt bevor.

    Das versteht er, bittet uns aber, noch sein Elternhaus, ein Hmong-Haus, zu besuchen. Bis dorthin sollen wir noch durchhalten. Ok. Wir lassen uns darauf ein. Denn eine solche Gelegenheit wird sich wahrscheinlich nie wieder bieten.
    Vor dem Haus erwartet uns schon seine Mutter. Sie ist zart gebaut. Und die Haut von Sonne und Trockenheit gegerbt.
    Der Eingangsraum ist dunkel. Die Wände grob verputzt. Die Decke mit Holz verkleidet. Hinter der Tür befindet sich das Elternschlafzimmer. Ein paar verblichene eingerahmte Fotos von Angehörigen hängen an der einen Wand und ein „weißes Blatt“ an der anderen. Ich frage, was das ist. Und denke an eine Maske gefertigt von einem zweijährigen Kind. Ein Blatt mit drei Löchern. Gut, dass ich es nur gedacht habe. Es ist das Abbild des Schamanen Txiv Neeb. Der Schutzpatron dieses Hauses, der Wohlstand bringt und vor Gefahren schützt. Jedes Jahr wird es erneuert.

    Im dahinter liegenden Raum ist es genau so dunkel. Das Fensterlose Loch, lässt so gut wie kein Licht rein. Hier befindet sich die Küche. Auf dem Zwischenboden darüber liegen unzählige Maiskolben. Sie werden hier getrocknet. Über dem Topf in einer Größe für etwa zehn Familien hängen rußige, getrocknete Fleischreste. Der Raum ist jedoch geruchsneutral.
    In den folgenden Räumen, die praktisch nur durch Trennwände von der Küche getrennt sind, befindet sich ein Schweine- und Kuhstall. Ausgewachsene Enten und Gänse watschen fröhlich durch die Räume. Und die kleinen Ferkel flitzen hin und her wie kleine Kinder.
    Am Ende ist eine weitere Tür. Die führt zum Hof, wo überwiegend Mais und Grünfutter für die Tiere angebaut werden.
    Ich will ganz ehrlich sein. Ich bin verstört geschockt, dass Menschen so leben. Nicht verachtend. Nur sprachlos. Mir schiesst dieser Satz durch den Kopf, den wir in Anfangszeiten von Covid so oft gehört haben, nämlich dass in China mit den Tieren zusammen gelebt wird. Jetzt erst verstehe ich, was damit gemeint war. Dass so gelebt wird, habe ich mir nie vorstellen können.
    Am Ende des Rundgangs gehen wir nochmals in die Küche. Das Licht wird angemacht und ich sehe eingeweichte Nudeln in einem schwarzen Topf. Ich hoffe nicht, dass wir zum Essen eingeladen werden. Werden wir nicht. Die Mutter stellt lediglich zwei kleine Becher Flüssigkeit hin. Auf der Oberfläche meiner Flüssigkeit schwimmt etwas. Nur etwas Schmutz oder eine Obstfliege? Wasser oder Tee?
    Ich möchte nicht unfreundlich sein und denke unwillkürlich an diesen Satz: Was mich nicht umbringt, macht mich stark. Unter diesen Motto setze ich an. Auch Rainer.
    Und? Es ist hochprozentiger, ganz sauber schmeckender Selbstgebrannter aus Mais.
    Boa! Unser Guide lacht. It’s happy Water 🤣

    Ok. Das wird wohl für immer mein Höhepunkt des Ha Giang Loops sein.

    Inzwischen steht das Taxi vor der Tür. Ganz klar dass der Fahrer nicht irgendwer ist. Es ist der Freund unseres Guides. Der sieht aus wie ein Kind und ich frage, ob er überhaupt eine Fahrerlaubnis hat. Eine eindeutige Antwort erhalte ich nicht. Aber er hat eine vierjährige Erfahrung auf dem Loop. Hm. Scheint das Gleiche zu sein 😎
    Der Vf34 ist spritzig. Der Fahrer fährt zu forsch für meinen Rücken und muss immer mal wieder ermahnt werden. Nach Dreieinhalb Stunden sind wir wieder in Ha Giang, trinken noch einen Kaffee im Bergcafé und anschließend geht’s zum Hotel zurück. Ich kann definitiv nicht mehr schmerzfrei gehen und bin froh, als ich endlich liegen kann. Rainer indes bemängelt die Qualität des Autos und die damit verbundenen Folgen für mich. Aber Winnie will erst den Fahrer sprechen. Der ist natürlich immer noch nicht da.
    Wir schlafen bis zum frühen Abend.
    Abends lassen wir uns das Essen liefern. Ich kann jetzt weder stehen noch sitzen. Die Tabletten bringen keine Wirkung.
    Winnie lässt sich spät abends bei uns blicken. Sie ist der Meinung dass es ein tolles Auto ist und genau wie auf ihren Fotos, die sie mir zugeschickt hat. Ihr das Gegenteil zu beweisen, ist so einfach. Sie bietet uns 100USD Entschädigung an. Das sind 20% der Reise. Und sie übernimmt auf meine Forderung die Taxikosten.
    Letztendlich ist diese Entschädigungszahlung bedeutungslos.
    Denn die Nacht ist furchtbar für mich. Wir spielen zum ersten Mal mit dem Gedanken, die Reise hier abzubrechen. In diesem Zustand können wir praktisch nichts unternehmen. Am Morgen schaue ich nach Verbindungen nach Hause. Es gibt noch einen Meilenflug ab HKG. Das würde gut passen. Denn für den gleichen Tag haben wir eh einen Flug van HaNoi nach HKG. Leider ist die Umstiegszeit sehr knapp.
    Was also tun?
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