Costa Rica
Laguna Cerro Chato

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Travelers at this place
    • Day 12

      Alone in the Jungle

      November 25, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 25 °C

      Leo: "Heute wollten wir auf den kleinen Vulkan Cerro Chato. Wir haben uns eine Route rausgesucht, die nicht kostenpflichtig ist, da der Weg nicht dem kapitalistischen Konzern weiter unten gehört und der Pfad ganz klar zum Nationalpark mit dem Vulkan angehört. Aber da wir nicht genug Gründe hatten und er mit einer Machete vor uns gefuchtelt hat und dann noch seinen Kollegen mit einen Schlagstock gerufen hat, konnten wir nichts tun. So beschlossen wir uns an den Abstieg zu machen. Sie folgten uns den Weg hinab. Wir haben versucht, die beiden abzuhängen, aber das gelang uns erst beim zweiten Versuch. Bei einer Wegabbiegung, die wir einschlagen wollten, brachten sie uns erneut zum umdrehen, ("dieser Weg sei auch privates Gelände"), erst als wir hinter einer Kurve im tiefen Jungle verschwunden sind, wurden wir sie los. Wir kämpften uns durchs Gestrüpp den Hügel hinab, bis wir auf den bekannten Weg trafen, der zum Wasserfall führt. Dies ist praktischerweise auch der Weg der Gran Venture Rute ist, die wir vor 3 Wochen gemacht haben. Da wir erst gestern am Wasserfall waren, dachten wir ok, dann gehen wir die Route von vor 3 Wochen. Leider haben wir uns im Jungel verirrt und sind ohne Machete ins dichteste Unterholz gewandert. Nach dem wir eine Wrap-Pause an einen Bach eingelegt hatten, sind wir diesem Aufwärts gefolgt, irgendwann links ins Unterholz und dann wieder ein bisschen weiter gerade aus nochmal links, wieder einem Bächlein downstream gefolgt und an der selben Stelle aus dem Unterholz herausgenommen, wo wir am Fluss losgelaufen sind. Um nun wieder aus dem Jungle rauszufinden, sind wir diesmal dem Fluss, an dem wir die Pause gemacht hatten, herunter gewandert.

      Auf einmal ist Li diese orangene Farbe des Sediments aufgefallen, die in den Fluss eingespült wurde. Hier sind wir vor 3 Wochen lang gekommen! Wir haben den Weg wieder gefunden. Jetzt mussten wir schnell machen! Schon 15.00 Uhr - um 17.30 wird es dunkel sein - und noch zwei Flussdurchquerungen liegen vor uns. Wenigstens regnet es nicht. Nach etwa 20-40 Minuten, die wir dem Weg gefolgt sind (den wir nur daran erkannten, dass einige Pflanzen am Wegesrand sichtbar mit der Machete gestutzt wurden und deswegen unnatürlich gerade Schnitte aufwiesen), haben wir den ersten Fluss erreicht und durchquert. Nicht lange rasten, sofort weiter. Jetzt ging es steil die Böschung hinauf. 16.10 - weiter unsere gerade angelernten Pfadfinderskills anwenden, die hat Li zu meinem Erstaunen schnell drauf gehabt und hat das Tempo vor mir angegeben. Auf der Strecke habe ich dem Jungel ein paar Mal meine Dankbarkeit gewidmet und diesen um Schutz und sichere Passage gebeten. Das erste Gewitter brachte starken Regen. Wir sind weiter immer den Zeichen entlang, die unser Guide immer wieder am Pfad hinterlassen hat. Auch wenn manchmal Wege durch umgestürzte Bäume den Pfad durch den Jungle wieder verwischen wollten. Da war es - das Geräusch von sprudelndem Wasser. Jetzt mussten wir nur noch den Berghang hinunter. Und da war sie - die zweite Flussdurchquerung! Ich bin so schnell es ging durch den Fluss hindurch, an der mir bereits bekannten Stelle von der Wanderung davor und habe den Rucksack, der mittlerweile nun auch kräftig mit Wasser durchtränkt war, abgestellt. Li ist wärend dessen im Wasser umhergeirrt, um eine geeignete Stelle zu finden. Auf jeden Fall war es keine seichte Durchquerung. Als ich sie dann rübergeleitet habe, war ich froh, dass wir es sicher bis in die für diese Nacht bestehende Unterkunft geschafft haben. Nach dem wir unsere Hängematten im Tunnel an vorhandenen Haken befestigt hatten und unser Lager aufgebaut war, ist mir der tosend laute Lärm aufgefallen. Da es bereit dunkel war, hat erst die Taschenlampe enthüllt, was nun passiert ist. Der Fluss, den wir gerade noch durchquert hatten und der uns bis zur Hüfte gereicht hatte, ist nun auf 3 oder mehr Meter angeschwollen und hat in gigantischen Wellen alles mit sich gerissen. Immer wieder hat man laute tiefe Geräusche gehört, die von riesigen Steinen, die mitgerissen wurden, verursacht wurden. Ich war sehr froh, dass der Jungle uns Gnade erwiesen hat und uns vorher passieren ließ. Auch war ich froh, das Li nicht noch länger im Fluss herumgeirrt ist. Ich stelle mir heute noch die Frage, ob es ein langsames oder plötzliches Ansteigen des Wasserpegels in Flüssen in solchen Gebieten ist. Naja, wir haben es ja geschafft. Nun noch schlafen. Leider waren fast alle unsere Klamotten nass, sehr nass! Meine Regenjacke und meine Badehose waren noch trocken. Wir hatten auch nur eine Decke, aber haben in getrennten Hängematte geschlafen, da wir befürchten, eine Hängematte hält uns nicht zusammen. Nach einiger Zeit bin ich wach geworden. Ich wollte die Plane, die wir als Regenschutz gedacht hatten, aber dank des Tunnels nicht brauchten, als Decke benutzen, Li habe ich den Notfall Biwak gegeben. Ich hoffte so würden wir etwas wärmer bleiben. Gute Nacht."

      Li: "Gut gelaunt und Dankbar für den Tipp unseres ersten Guides (und mittlerweile Freundes) der Gran Ventura Jungle Tour, begannen wir den Aufstieg am Fuß des Cherro Chato. Er selbst sei diesen Weg oft gelaufen, ein Pfad am Rande des Jungels, mit dem man den Privatweg des Hotels, welches ein paar hundert Meter weiter entfernt liegt, umgehen konnte.
      Er hatte uns auch darauf hingewiesen, dass weiter oben, wenn der Pfad auf den gepflasterten Weg trifft, jemand stehen würde, der uns weismachen wollen würde, wir hätten zu bezahlen. Dem sei aber nicht so. Der Privatweg sei wohl schon zu Ende, und ab dort ist es ein Nationalpark, der dem Land gehört, für den man kein Geld verlangen darf.
      Mit diesen Informationen gewappnet sind wir also dem Wegsteher entgegen und wollten geradewegs an ihm vorbei. Doch er wusste genau, wie er uns einschüchtern konnte. Privatgelände, Machete, Funkgerät, mit dem er Verstärkung rief. Keine Chance an ihm vorbeizukommen. Also machten wir uns an den Abstieg, er folgte uns. Ein Kollege kam uns von unten entgegen, er hatte einen Schlagstock bei sich uns erklärte uns, in nicht ganz so drohendem Ton, dass dies alles Privatgelände und Eigentum des besagten Hotels sei. Wir beschwichtigen, indem wir Vorgaben, wohl falsche Informationen bekommen zu haben.
      Ich war einerseits heilfroh, als wir sie abschüttelt hatten, andererseits hatte ich Angst vor einer Fahndung zweier Eindringinge und einer Verfolgungsjagd durch den Jungel mit strafrechtlichen Folgen und Freiheitsstrafe. Wer weiß schon, wer nun recht hatte und auf was für Ideen die in einem fremden Land so kommen.
      So war unsere oberste Priorität, möglichst Strecke zwischen uns und die beiden Männer zu bringen, wodurch wir uns im Jungel verlaufen hatten. Wir beschlossen, in Richtung der Geräusche des Wassers zu gehen, und bahnten uns dafür den am wenigsten dichten Weg durch den Jungel. Auf mehr oder weniger trockenen Bachläufen kam man noch am Besten vorran, auch wenn die Felsen dort teilweise hoch und mit Moss bewachsen waren, sodass wir darüberklettern mussten. Ich war froh, Erfahrung im Bouldern zu haben, die war nun sehr nützlich. Die Schuhe wurden bald auch von innen nass, manchmal sank man einfach im weichen Schlamm tief ein oder rutschte von einem Stein mit dem Fuß ins Wasser. Aber nachdem die Füße einmal nass waren, erleichterte es die Sache enorm. Wenn man einfach ins Wasser tritt statt über die Steine zu Balancieren, geht das Vorankommen deutlich schneller.
      Schwieriger waren die von querliegenden Bäumen, Lilianen, dichten Sträuchern und Blättern verwucherten Passagen. Wir zwängen uns unter Gestrüpp und Ästen hindurch und Bogen Vorhänge aus Kletterpflanzen zur Seite. An diesen Stellen kamen wir wieder nur sehr langsam voran.
      Und dann fiel uns auf, dass wir im Kreis gelaufen sind. Leichte Verzweiflung machte sich breit, Orientierungslos, die Zeit im Nacken. Aber es bleibt uns keine andere Wahl, als weiterzugehen, in eine andere Richtung. Und da fanden wir glücklicherweise auf den ursprünglichen Pfad zurück. Dem zu folgen war allerdings schwieriger als es sich anhört. Im Grunde ist auch der Pfad auch nur eine Schneise durch das Dickicht hindurch. Doch wir lernten schnell, die Zeichen zu lesen, die uns Sicherheit gaben, auf dem richtigen Weg zu sein. Wir erkannten abgeschlagene Äste, etwas fester getretenes Laub auf dem Boden und Wurzeln, deren Oberfläche von Schuhen abgetreten war. Hier hatte der Guide eindeutig Menschen durch den Jungel geführt.
      Immer weniger Licht drang durch den Vorhang aus Blättern, aber die Zuversicht, auf diesen Weg die Höhle zu erreichen, ließ uns immer weiter gehen, obwohl der Regen in Strömen auf uns hinabprasselte. So war es auch nicht seltsam, als wir durch den Fluss vor der Höhle stiegen, und mir das Wasser schon bis zum Bauch reichte. Kalt war es nicht, und nasser konnte ich auch nicht mehr werden. Ich suchte eine Stelle, bei der ich passieren konnte, ich wollte meinen Rucksack nicht zu Nass machen. Doch sah ich im Wasser keinen Grund und hatte Schwierigkeiten, mich durch die Strömung zu kämpfen. Gut dass Cedric mir von drüben eine Hand reichen mir eine geeignete Stelle zeigen konnte.
      Endlich Schutz vor dem Regen. Raus aus den nassen Sachen, nur war das einzig trockene Kleidungsstück dass ich noch besaß, ein Hoodie. So bauten wir unsere Hängematten in der Höhle auf, verdammt - hatten wir Glück, dass dort ein Haken an der Decke eingelassen war.
      Bei dem Sturm hätte uns keine Plane Schutz vor dem Regen und dem Gewitter bieten können. In der Höhle fühlte ich mich einerseits besser vor dem Wetter geschützt, andererseits kauerten dort rings um uns herum von der Dunkelheit verborgen unzählige vielbeinige Geschöpfe. Solange alle bleiben würden wo sie waren, sollte mir das Recht sein. Unheimlich war das trozdem, wenn man im Schein der Taschenlampe in greifbarer Nähe handtellergroße Spinnen in ihren Netzten lauern sieht. Immerhin hatten wir schon größere gesehen.
      Mit den Geräuschen des sprudelnden Wassers, welches so laut war, dass wir uns kaum verstehen konnten, versuchten wir, in den Schlaf zu finden.
      Kommt das Wasser auch nicht zu ins in die Höhle? Hält der Haken in der Decke das Gewicht von uns beiden und unseren schwebenden Sachen auch noch aus, wenn wir uns in der Hängematte drehen? Bleiben die Spinnen auch brav da, wo sie waren?
      Ich bin sehr Dankbar für das Netz über unseren Hängematten."
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    • Day 32

      Cerro Chato

      August 29, 2016 in Costa Rica ⋅ 🌙 24 °C

      Dschungelhike auf den erloschenen Nachbarvulkan... Gutes Stück Arbeit aber es hat sich gelohnt... Danach noch ein erfrischendes Bad am Wasserfall:)

    You might also know this place by the following names:

    Laguna Cerro Chato

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