Costa Rica - Teil 2

November 2022
Ab hier geht unser Abenteuer zu zweit weiter. Da wir die Schwester (Alisa) von Li heute zum Flughafen gebracht haben.
Eine neue Dynamik und einfachere Entscheidungsfindung, gibt die Chance für viele Möglichkeiten.
Read more
  • 11footprints
  • 1countries
  • 15days
  • 10photos
  • 1videos
  • 539kilometers
  • Day 1

    Auf nach Puerto Viejo

    November 14, 2022 in Costa Rica ⋅ ⛅ 24 °C

    Leo: "Heute bringen wir das Auto zurück und wollen den Bus nach Puerto Viejo nehmen. Das heißt, dass unsere Mobilität ab heute anders wird. Ich bin gespannt ob die Sachen die wir haben uns mehr zu Last fallen und wir uns entscheiden, uns von manchem zu trennen. Viele Dinge die ich im Rucksack habe brauch ich nicht wirklich bis jetzt. Werde ich sie noch brauchen?

    So, wir haben heute morgen Alisa zum Flughafen gebracht. Danach sind wir noch einmal ins Airbnb und Frühstücken gegangen. Nach dem Auschecken haben wir noch einen Campingladen aufgesucht, der gut ausgestattet war, Gas für meinen Campingkocher gab es dort leider trotzdem nicht. Li hat sich dort eine Hängematte mit Netz gekauft. Da wir auf die Schnelle vorher nur einen Parkplatz für ein Restaurant gefunden haben, mussten wir dort noch einen Kaffee kaufen. Danach haben wir uns auf den Weg gemacht um das Auto ab zu geben. In der Großstadt haben wir dann auch gleich zweimal Gulli’s ohne Deckel auf der Straße entdeckt, diese aber gekonnt umfahren. Mit etwas Stau haben wir dann gegen 12.00 Uhr das Auto zurück bei Off-road abgegeben. Da wir den Bus nach Puerto Viejo nehmen wollen, brauchten wir noch etwas Bargeld. Also nochmal zur Bank. Hier war Zeit für ein wenig Recherche, Li braucht einen neue Kamera da ihre gestern leider im Park kaput gegangen ist und ich suche noch immer dieses Campinkochergas. Ich habe eine Gruppe in WhatsApp gefunden, in der mir Tipps gegeben wurden, wo es das Gas finden könnte. 25min Fußweg später hatten wir endlich die gewünschten Katuschen. Jetzt schnell ein Uber und zum Busterminal. Noch eines der letzten Tickets bekommen, und obwohl es eigentlich Stehplätze waren, hatten wir Glück als letztes eingestiegen zu sein und trozdem noch zwei freie Plätze bekommen zu haben. Nur dass wir unsere Rucksäcke unten in den Bus packen mussten beunruhigt mich ein wenig. Aber es wird schon gut gehen!

    Im Bus sitze ich neben einer Mom mit Baby, sehr süß. Nach dem ersten stop (4h) fährt der Bus weiter und ich sehe einen Mann, der bettelnd auf der Straße den Autos hinterher ruft. Er hat eine Prothese anstelle eines Beines und humpelt hin und her. Ich stelle mir die Frage warum die Schneise zwischen der Armut und Obdachlosigkeit zu dem gesunden Menschen mit Reichtum existiert - einfach aus fehlenden altruistischen Motiven und zu vielen egoistischen Gründen? Naja vermutlich beides, was das die fehlende Emphatie gegenüber allen Lebewesen beschreibt.

    Angekommen, alle Sachen sind noch da. Uns spricht ein Mann mit seiner kleinen Tochter an. Er wirkt auf irgendeine Weise bedürftig... er ist nett, bietet uns an, uns (für zu viel Geld) zum Hostel zu fahren. Wir überlegen lange, entschließen uns dann aber doch, nach dem langen sitzen im Bus durch die Nacht zu laufen."
    Read more

  • Day 2

    Puerto Viejo - Bereit für Strand

    November 15, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 28 °C

    Leo: "Aufgewacht.. Frühstück. Heute gibt es das gleiche, was es auch gestern zu Abend gegeben hat. Wraps.

    Nach dem wir nochmal ein paar wichtige und unwichtige Dinge im Internet erledigt haben, wurden die Rucksäcke wieder gepackt und wir haben uns fürs Auschecken bereit gemacht. Da wir noch bleiben dürfen lassen wir noch ein wenig die Seele baumeln im “Boot”, so nennt sich der offene Bau mit den vielen Sofas. Ein süßes Kätzchen liegt neben uns. Und wir schreiben unsere Reisetagebücher."Read more

  • Day 2

    Ab ins Airbnb - what the F**k

    November 15, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 26 °C

    Leo: "So. Nach eigenen kleinen Unstimmigkeiten, wie wir die Dinge angehen (bzw in welcher Reihenfolge), hatten wir ein wenig Zeit am Strand und im Wasser. Obwohl die Wellen kräftig waren tat es gut, sich hiermit von dem Reisestress, ständig um ziehen zu müssen, damit etwas lösen zu können. Jetzt mussten wir noch den lästigen Sand abbekommen oder wir müssen lernen, denn Sand zu akzeptieren. Nach dem wir noch eine gefühlte Ewigkeit den Weg gelaufen sind, den wir gestern Abend schon mit unseren schweren Rucksäcken zurückgelegt hatten, sind wir dem Navi nach links die Straße rein gefolgt und dann weiter der Beschreibung des Airbnb‘s. Doch nach einer geraumen Strecke wurde uns klar, es muss die falsche Straße sein. Also einen Teil des Weges wieder zurück, nochmal 15 min, die Vorfreude die schweren Rucksäcke abzustellen und sich ins Bett zu legen und auszuruhen war sehr groß. Endlich das Grundstück gefunden. Jetzt noch das Zimmer finden. Ein Mann steht im Gang. Ich sage „Airbnb“ er sagt „si“ gibt mir ein Schlüssel und läuft vor. Ich stolpere über den Metallschrott, der neben anderen Baumaterialien an der Seite des schmalen Flurs aufgeschichtet ist. Eine Baustelle im Raum zu meiner linken… wir erreichen die Tür. Gehen ins Zimmer. Der Boden ist total nass, es ist schmutzig, das Bett ist durchgelegen… es wird plötzlich sehr laut und ich kann Li nicht verstehen, die Kreissäge frisst sich mit einem sänngenden Kreischen durch das Material, die Bohrmaschinen hämmert sich in die Wände und den Boden, Hammerschlag nach Hammerschlag dringen zu uns ins Zimmer und lassen unsere Köpfe fast explodieren. Die Enttäuschung ist sehr groß, kurz sammeln, Flucht ist das was mein Körper will, von Li merke ich den gleichen Reflex. Ich versuche tief durchzuatmen und meine Gedanken klar zu bekommen, was wir noch brauchen ohne gleich nochmal in diese Lärmhölle zu müssen. Ich suche die wichtigen Dinge zusammen um am Strand noch etwas Akrobatik machen zu können. Wir gehen. Laufen die Straße hinunter bis zu einem Restaurant, um erstmal was zu essen. Hier hat es vorhin so gut gerochen und es ist Cocktail happy hour. Wir trinken jeder ein Cocktail und essen drei Tacos. Jetzt noch zum Strand und ein wenig Akrobatik. Ich will auch das Nachtleben hier etwas kennenlernen. Wir laufen durch die Straßen, sehen uns an den Ständen selbstgemachte Ketten, Ringe und Ohrringe an. Nach einer Weile kommen wir an einer Bar an, die direkt am Strand liegt. Dort spielt jamaikanische Livemusik, wir bestellen uns nochmal zwei Cocktails und Nacho’s zum Abendessen, reden mit einem deutschen Pärchen und tauschen uns über unsere Geschichten aus. Zurück ins Airbnb, der Lärm ist mit den Arbeitern gegangen. Wir sind immer noch sehr enttäuscht von der Unterkunft. Versuchen zu schlafen, das Bett ist unbequem und 20 Mücken sind im Zimmer und attackieren mich trotz minütlich. Ich kann nicht schlafen. Ich versuche mich mit Netflix müde zu bekommen. Irgendwann schlafe ich ein…"

    Li: "An diesem Tag bin ich von der Erwartung und Vorfreude darauf, endlich ganze 4 Nächte in der selben Unterkunft den Reisestress fallen lassen zu können, enttäuscht worden. Ich versuche generell relativ wenig Erwartungen an das Leben zu stellen, denn diese sind der Grund für Enttäuschungen. Aber die bisher praktisch durchgehend guten Erfahrungen mit Unterkünften verbunden mit dem Wunsch, mich niederlassen und ausruhen zu können, hat die Erwartung entstehen lassen, dass wir an einem Ort ankommen würden, an dem wir die nächsten Tage verbringen können. Konnten wir nicht.
    Ein Zimmer, in dem definitiv nicht geputzt wurde (auf den Oberflächen war Schmutz, der Boden nass und dreckig und ein Tablett, auf dem vermutlich Zigaretten gerollt wurden, wie man den Überresten entnehmen kann, stand mitten im Zimmer). Zumindest das Bett sah frisch gemacht aus.
    Und dann dieser Lärm.
    So schnell es geht haben wir uns von der Unterkunft in die Stadt aufgemacht.
    Ich lag am Abend da und konnte kaum schlafen. Der Regen prasselte, um den Presslufthammer in Erinnerung zu halten, lautstark auf das Wellblechdach. Gedanken an Zuhause.
    Selbst in meinen Träumen versuchte ich das Problem mit dem Zimmer zu lösen, mit der Vermieterin Kontakt aufzunehmen, spürte das Gefühl des Unwohlsein und Ekelgefühl, welches ich an dem Ort empfand.
    Dummerweise ist uns erst am nächsten Morgen aufgefallen, dass wir nicht mal Toilettenpapier hatten und es war praktisch niemand da, der uns irgendetwas dazu hätte sagen oder helfen können.
    Gut dass wir Hilfsbereite Zimmernachbarinnen hatten.
    Gepackt und weg hier."
    Read more

  • Day 3

    Puerto Viejo hotel

    November 16, 2022 in Costa Rica ⋅ ☁️ 26 °C

    Leo: "Vier oder fünf wache ich nochmal leicht auf um mich vor Mücken zu wehren, es reichte aber zum Glück die Decke (unsere eigene, beim Airbnb gab es keine) wieder über mich zu ziehen.
    7.00- das Gekreische des Winkelschleifers, welches sich durch Metal arbeitet, weckt uns beide sofort auf! Ich dachte, die Bauarbeiten würden später anfangen. Wir stehen auf, entschieden uns noch zu frühstücken und dann unsere Sachen zu packen und direkt rüber ins Hostelzu gehen. Die Abreise war eine Erleichterung! Im Hostel war die Rezeption bereits besetzt.
    Hier aber ein Problem- das Zimmer war nur für einen Person gebucht. Also noch einmal umbuchen, leider mit mehr Geld als erwartet. Aber bald ist ja Weihnachten.

    Im Hostel konnten wir uns nun endlich entspannen, unsere Wäsche waschen und aufhängen.

    Jetzt noch Internet besorgen, was in unser Domizil funktioniert, dafür haben wir uns 2 Smoothies gegönnt im Restaurant neben an das wifi Signal reicht so das wir auch Zimmer connection haben. Da wir noch Mittag essen brauchen gab es noch eine Bowl, yammii!"
    Read more

  • Day 4

    Chilln

    November 17, 2022 in Costa Rica ⋅ ⛅ 27 °C

    Leo: "Heute haben wir viel Zeit im Hostel verbracht. Uns um essen gekümmert. Da das WLAN vom Hostel nicht bis ins Zimmer reicht, wir aber wifi vom Restaurant hinter unserer Hütte empfangen, haben wir uns entschieden dort etwas zu trinken und uns im WLAN einzuloggen. Zum Essen gingen wir dann in einen Bowl Restaurant, da es im anderen Restaurant hauptsächlich teuren Fisch und Meeresfrüchte gab. Den Nachmittag verbrachten wir am Strand mit Akrobatik und Schwimmen zur Abkühlung. Die Nacht war semi erholsam… Angriff der Mücken! Nach einer Zeit hat es zum Glück nachgelassen."Read more

  • Day 6

    Fühlen und Umdenken

    November 19, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 26 °C

    Li: "Wir hatten einen entspannten Morgen im Hostel. Gegen Mittag teilten wir uns einen Snack, den wir am Tag davor im Bio-Pflanzlichen Laden direkt neben dem Hostel erworben hatten. Es war eine Trüffel-Praline auf Basis von dunklem Kakao und anderen pflanzlichen Inhaltsstoffen, die mit einer medizinisch-heilsamen Wirkung in Verbindung gebraucht wird.
    Den Tag verbrachten wir am Strand.
    Ich hatte Freude daran, die Wellen zu beobachten, das Licht in fantastischen Mustern über die Wasseroberfläche zucken zu sehen, und in den Felsen, die vom Wasser überspült wurden, wunderschöne Schnecken zu entdecken.
    Es war sehr windig und begann bald zu regnen. Im Wasser war es angenehmer als an Land, da die wohlige Temperatur des Wassers vor dem kalten Wind Schutz bot.
    Ich genoss das Gefühl der Wellen, die an meinem Körper zogen. Im Wasser zu sein, vor allem im Meer, fühlt sich für mich an, als würde ich einer Naturgewalt Kontrolle über meinen Körper geben. Wenn man ganz loslässt, kann man diese Kraft am allerbesten spüren. Sich so hinzugeben, ist für mich ein wundervolles Gefühl. Als würde ich ein Teil des Meers werden. Kann die Bewegungen der Wellen und den Einfluss des Windes spüren. Lerne etwas über das Meer, indem ich es am eigenen Körper erlebe, verstehe ein bisschen mehr von der Welt.
    Irgendwann wurden die Wellen doch sehr rau und wir beschlossen den Rückweg anzugehen.
    Handtücher nehmen wir schon lange keine mehr mit, stattdessen lassen wir uns vom Wind trocknen.
    Auf den Weg durch den Wald an der Küste entlang entdecken wir eine weitere verlockende Stelle im Wasser. Und auch hier fühlt sich das Wasser, welches an dieser Stelle dank des weiten Blätterdachs deutlich ruhiger ist, angenehm und im Vergleich zur Luft sogar warm an.
    Es war wundervoll, an einem Baumstamm, der sich direkt über der Wasseroberfläche in Richtung des Meeres streckt, erneut die Wellen wahrzunehmen. Indem ich mich am Baumstamm festhielt, wurde ich immer sanft hinaus und wieder Richtung Land gezogen.
    Und hier begann ich über einige Themen nachzudenken. Als allererstes vermisste ich mein Makroobjektiv, mit dem ich gerne festgehalten hätte, was ich sah. Unter dem Stamm, über den manchmal eine Welle schwappt, haben sich kleine Wasserschnecken angesiedelt. Wenn das Wasser vom Stamm fließt, bildet es Tropfen unter dem Stamm, die wenn sie schwer genug sind, herunter ins Meer fallen. Manchmal bildet sich ein solcher Tropfen genau um das Schneckenhaus einer der Schnecken am Stamm herum. Wenn er schwerer wird, beginnt er sich nach unten auszudehnen, und das Schneckenhaus verzerrt optisch im Wassertropfen. Irgendwann löst sich der Tropfen und verschmilzt wieder in der Masse des Meeres. Das ist ein wunderschönes Schauspiel. Und doch, kann man es nicht festhalten. Auf keine Weise. Denn ausnahmslos alles ist vergänglich. Das Foto, wenn ich denn eines gemacht hätte, die Worte die ich darüber schreibe, die Erinnerung daran und das Ereignis selbst. Es wird vergessen. Alles wird vergessen. Also ist das einzige, was wir damit machen können, es zu genießen. Den Moment zu erleben. Dankbar zu sein für das Gefühl, dass wir dadurch spüren.
    Denn es wird vergehen, früher oder später. Wir vergehen. Die Welt wird vergehen. Und wir sind auf dem besten Weg, dafür zu sorgen, dass das sobald wie möglich passiert.
    Wir, der Mensch, sind das einzige Lebewesen auf der Erde, welches diese wissentlich zerstört. Unseren eigenen Lebensraum und uns selbst. Und was haben wir davon? Luxus. Aber das bedeutet das schon? Was nützen uns Geld, Autos und Smartphones ohne Nahrung und Wasser.
    Wir haben vergessen was wir wirklich zum Leben brauchen. Nämlich neben unserem Körper und unseren Mitmenschen im Grunde nur Nahrung und Wasser.
    Das und mehr wurde mir an diesem Tag bewusst.
    Die Menschheit hat unglaubliches vollbracht. Unglaublich Fantisches, durch Optimierung lebensfördernder Prozesse und Möglichkeiten zur Verbesserung und zum Schutz unserer Gesundheit.
    Ich bin der Menschheit dankbar, dass es sowas gibt wie Schuhe. Brauche ich sie zum Leben? Nein. Macht es mein Leben angenehmer? Definitiv.
    Die Menschheit hat aber noch verdammt viel mehr Grausames geschaffen. Einfach weil manche Einzelnen mehr eigennützige Motive verfolgen, als dass sie Einfühlungsvermögen in Individuen im sie herum haben.
    Und das hat zu einem globalen System voller Ungerechtigkeit, Eigennutz und Rücksichtslosigkeit geführt.
    Und das schlimmste? Ich bin Teil des Systems.
    Schuhe? Gerne. Aber die moderne Leistungsgestellschaft, Kapitalismus, Machtverhältnisse, Korruption, Ausbeutung - wenn das der Preis ist, ein Leben im "Luxus" von Lebensmittelüberfuss, schicken Häusern, Smartphones und Privatjets zu führen.
    Was macht uns tatsächlich glücklich? Wir können so viel Lernen, wenn wir uns wieder der Natur zuwenden. Vielleicht sollte der moderne Fortschritt ein Rückschritt zu den Wurzeln des Menschseins - bzw des "Lebewesensseins" sein."
    Read more

  • Day 10

    Sliding in the Joungle and Spa Paradise

    November 23, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 26 °C

    Leo: “Oh, der Tag war wieder mal sehr interessant. Li hat meinen Wunsch nach mehr Adrenalin vernommen und wir haben uns spontan entschieden, eine Rope Sliding Tour zu machen. Gleich morgens um 8.00 Uhr. Es war ein wenig stressig, unser Gepäck und den Check-out fürs Zimmer in 10 Minuten zu regeln. Aber alles hat geklappt und wir wurden mit dem Shuttlebus zum Los Lagos Center gebracht. Dort bekamen wir unser Equipment und wurden wieder ins Auto gesetzt. Mit uns kamen noch 4 weitere Gäste und 4 Guides. Das Gefühl im Klettergurt zu hängen war mir bekannt und das Gefühl der Geschwindigkeit war schön. Also erstes Kabel gleich voll Gas. Die Bremse bestand aus einem Handschuh aus Leder. Den musste man kurz vor Ende einfach aufs Kabel pressen, das hat sich auch sehr natürlich angefühlt.

    Auf einer der Plattformen zwischen den einzelnen Kabeln, an denen man durch die Baumkronen wie ein Vogel gedüst ist, bekamen wir ein Faultier auf einer Astgabel zu sehen. Nach einigen Kabeln mehr gab es als Special, weil die Gruppe so klein war, den Tarzan Swing, für den man normalerweise nochmal extra bezahlen muss, gratis obendrauf. 30-35m war das Kabel lang, an dem man sich in einen Tal geworfen hat. Gerate feeling!!!
    Das letzte Kabel durften wir Überkopf wie eine hängende Fledermaus fahren, und die Tour war zu Ende. Im Preis inklusive waren noch heiße Quellen, die sehr schön aufbereitet als Outdoor Spa Paradies angelegt waren. Mehrere wirklich große Pools mit verschiedenen Temperaturgraden bildeten ein fantastisches Tropical Bade- und Erholungsresort.

    Wir sind aber erst noch mal in Hostel. Wir wollten später ins Bade Paradies :)

    Im Hostel angekommen saß ein deutsches Pärchen im Empfangsgebäude. Sie diskutierten gerade was sie heute machen sollten. Ich habe ihnen die Tour empfohlen die wir gemacht haben, aber sie waren nicht so angetan vom Sliding. Nach ein paar Überlegungen beschlossen wir gemeinsam zum versteckten Wasserfall zu gehen. Nach dem Umzug in ein günstigeres Hostel, sind wir dann um 11.15 Uhr mit einen Uber los zum Nationalpark. Nach einer kurzen Wanderung vom Parkplatz und der bekannten Route durch die Stelle mit dem Loch im Zaun, sind wir nach einigen Minuten am Wasser angekommen. Wohl wissend von der letzten Tour, dass es keinen Sinn macht seine Schuhe zu wechseln, habe ich als erstes den Vorstoß gemacht, mich durch den reißenden Fluss zu kämpfen um and die andere Seite zu kommen.”

    Li: “Der Fluss stand heute deutlich höher. Nachdem wir letztes Mal durch knietiefes Wasser gewartet sind, hatten wir es diesmal mit einem hüfthohen, reißenden Strom zu tun. Wir bildeten eine Kette, indem wir uns an den Händen hielten, um gegen den Sog standhalten zu können.
    Auch der Wasserfall hatte heute mehr Kraft. Nachdem ich letztes Mal schon vom Strom mitgerissen wurde, und Schwierigkeiten hatte, die Kontrolle zurückzugewinnen, wagte ich mich diesmal nicht hinter den Vorhang aus Wasser.
    Cedric scheute sich nicht und kletterte die Felsen entlang bis zum Wasserfall und dahinter.
    Danach war uns ganz schön kalt. Ein guter Zeitpunkt um den Tag in den heißen Quellen ausklingen zu lassen. Hier konnten wir uns wieder richtig aufwärmen.
    Mein Highlight war ein kaltes neben einem sehr heißen Becken. Das kalte Wasser tat nach dem warmen Wasser und der prallen Nachmittagssonne, die als Abwechslung zum Regen mal wieder zwischen den Wolken hervorkam, sehr gut. Wenn es im kalten Wasser dann nach einiger Zeit zu kühl wurde, kam der Wechsel ins heiße Wasser. Die Hitze brannte jedesmal wie Nadelstiche auf der Haut. Aber als der Körper sich daran gewöhnt hatte, war es wie eine angenehm heiße Badewanne. Bis man das Gefühl bekommt, innerlich zu kochen zu beginnen. Dann gehts wieder ins Kalte Wasser und das Spiel beginnt von vorne. Besonders lustig war das Gefühl, auf dem Beckenrand zu sitzen, und je ein Bein in eines der Becken hängen zu lassen. Nach ein paar Minuten dreht man sich um und wechselt die Beine.
    Als ich da so im heißen Becken saß, mich entspannte, drehte ich den Kopf zur Seite, den Blick in die grünen Hecken neben den Pool. Da trafen sich unsere Blicke und wir zuckten beide erschrocken zusammen, der Nasenbär und ich.
    Er sucht schnell das weite und ich die Aufmerksamkeit von Cedric. So schnell wie er kam, verschwand er auch wieder in den Hecken.”
    Read more

  • Day 11

    Heute ??? Fühlen wir uns nicht gut

    November 24, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 25 °C

    Leo: "Nachdem wir lange geschlafen hatten da es Li nicht so gut ging, wollten wir nur nochmal zu den heißen Quellen in los Lagos, aber die Eintrittsbänder galten nicht mehr für den heutigen Tag. Der Eintritt war uns dann doch zu teuer, somit sind wir wieder ins Hostel.

    Li beschäftigt sich mit der Teilnahme an Umfragen zu politischen, gesundheitlichen und anderen Themen. Und ich fasse schriftlich die letzten Tage zusammen.

    Um ein Zimmer für morgen müssen wir uns auch noch kümmern..."
    Read more

  • Day 12

    Alone in the Jungle

    November 25, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 25 °C

    Leo: "Heute wollten wir auf den kleinen Vulkan Cerro Chato. Wir haben uns eine Route rausgesucht, die nicht kostenpflichtig ist, da der Weg nicht dem kapitalistischen Konzern weiter unten gehört und der Pfad ganz klar zum Nationalpark mit dem Vulkan angehört. Aber da wir nicht genug Gründe hatten und er mit einer Machete vor uns gefuchtelt hat und dann noch seinen Kollegen mit einen Schlagstock gerufen hat, konnten wir nichts tun. So beschlossen wir uns an den Abstieg zu machen. Sie folgten uns den Weg hinab. Wir haben versucht, die beiden abzuhängen, aber das gelang uns erst beim zweiten Versuch. Bei einer Wegabbiegung, die wir einschlagen wollten, brachten sie uns erneut zum umdrehen, ("dieser Weg sei auch privates Gelände"), erst als wir hinter einer Kurve im tiefen Jungle verschwunden sind, wurden wir sie los. Wir kämpften uns durchs Gestrüpp den Hügel hinab, bis wir auf den bekannten Weg trafen, der zum Wasserfall führt. Dies ist praktischerweise auch der Weg der Gran Venture Rute ist, die wir vor 3 Wochen gemacht haben. Da wir erst gestern am Wasserfall waren, dachten wir ok, dann gehen wir die Route von vor 3 Wochen. Leider haben wir uns im Jungel verirrt und sind ohne Machete ins dichteste Unterholz gewandert. Nach dem wir eine Wrap-Pause an einen Bach eingelegt hatten, sind wir diesem Aufwärts gefolgt, irgendwann links ins Unterholz und dann wieder ein bisschen weiter gerade aus nochmal links, wieder einem Bächlein downstream gefolgt und an der selben Stelle aus dem Unterholz herausgenommen, wo wir am Fluss losgelaufen sind. Um nun wieder aus dem Jungle rauszufinden, sind wir diesmal dem Fluss, an dem wir die Pause gemacht hatten, herunter gewandert.

    Auf einmal ist Li diese orangene Farbe des Sediments aufgefallen, die in den Fluss eingespült wurde. Hier sind wir vor 3 Wochen lang gekommen! Wir haben den Weg wieder gefunden. Jetzt mussten wir schnell machen! Schon 15.00 Uhr - um 17.30 wird es dunkel sein - und noch zwei Flussdurchquerungen liegen vor uns. Wenigstens regnet es nicht. Nach etwa 20-40 Minuten, die wir dem Weg gefolgt sind (den wir nur daran erkannten, dass einige Pflanzen am Wegesrand sichtbar mit der Machete gestutzt wurden und deswegen unnatürlich gerade Schnitte aufwiesen), haben wir den ersten Fluss erreicht und durchquert. Nicht lange rasten, sofort weiter. Jetzt ging es steil die Böschung hinauf. 16.10 - weiter unsere gerade angelernten Pfadfinderskills anwenden, die hat Li zu meinem Erstaunen schnell drauf gehabt und hat das Tempo vor mir angegeben. Auf der Strecke habe ich dem Jungel ein paar Mal meine Dankbarkeit gewidmet und diesen um Schutz und sichere Passage gebeten. Das erste Gewitter brachte starken Regen. Wir sind weiter immer den Zeichen entlang, die unser Guide immer wieder am Pfad hinterlassen hat. Auch wenn manchmal Wege durch umgestürzte Bäume den Pfad durch den Jungle wieder verwischen wollten. Da war es - das Geräusch von sprudelndem Wasser. Jetzt mussten wir nur noch den Berghang hinunter. Und da war sie - die zweite Flussdurchquerung! Ich bin so schnell es ging durch den Fluss hindurch, an der mir bereits bekannten Stelle von der Wanderung davor und habe den Rucksack, der mittlerweile nun auch kräftig mit Wasser durchtränkt war, abgestellt. Li ist wärend dessen im Wasser umhergeirrt, um eine geeignete Stelle zu finden. Auf jeden Fall war es keine seichte Durchquerung. Als ich sie dann rübergeleitet habe, war ich froh, dass wir es sicher bis in die für diese Nacht bestehende Unterkunft geschafft haben. Nach dem wir unsere Hängematten im Tunnel an vorhandenen Haken befestigt hatten und unser Lager aufgebaut war, ist mir der tosend laute Lärm aufgefallen. Da es bereit dunkel war, hat erst die Taschenlampe enthüllt, was nun passiert ist. Der Fluss, den wir gerade noch durchquert hatten und der uns bis zur Hüfte gereicht hatte, ist nun auf 3 oder mehr Meter angeschwollen und hat in gigantischen Wellen alles mit sich gerissen. Immer wieder hat man laute tiefe Geräusche gehört, die von riesigen Steinen, die mitgerissen wurden, verursacht wurden. Ich war sehr froh, dass der Jungle uns Gnade erwiesen hat und uns vorher passieren ließ. Auch war ich froh, das Li nicht noch länger im Fluss herumgeirrt ist. Ich stelle mir heute noch die Frage, ob es ein langsames oder plötzliches Ansteigen des Wasserpegels in Flüssen in solchen Gebieten ist. Naja, wir haben es ja geschafft. Nun noch schlafen. Leider waren fast alle unsere Klamotten nass, sehr nass! Meine Regenjacke und meine Badehose waren noch trocken. Wir hatten auch nur eine Decke, aber haben in getrennten Hängematte geschlafen, da wir befürchten, eine Hängematte hält uns nicht zusammen. Nach einiger Zeit bin ich wach geworden. Ich wollte die Plane, die wir als Regenschutz gedacht hatten, aber dank des Tunnels nicht brauchten, als Decke benutzen, Li habe ich den Notfall Biwak gegeben. Ich hoffte so würden wir etwas wärmer bleiben. Gute Nacht."

    Li: "Gut gelaunt und Dankbar für den Tipp unseres ersten Guides (und mittlerweile Freundes) der Gran Ventura Jungle Tour, begannen wir den Aufstieg am Fuß des Cherro Chato. Er selbst sei diesen Weg oft gelaufen, ein Pfad am Rande des Jungels, mit dem man den Privatweg des Hotels, welches ein paar hundert Meter weiter entfernt liegt, umgehen konnte.
    Er hatte uns auch darauf hingewiesen, dass weiter oben, wenn der Pfad auf den gepflasterten Weg trifft, jemand stehen würde, der uns weismachen wollen würde, wir hätten zu bezahlen. Dem sei aber nicht so. Der Privatweg sei wohl schon zu Ende, und ab dort ist es ein Nationalpark, der dem Land gehört, für den man kein Geld verlangen darf.
    Mit diesen Informationen gewappnet sind wir also dem Wegsteher entgegen und wollten geradewegs an ihm vorbei. Doch er wusste genau, wie er uns einschüchtern konnte. Privatgelände, Machete, Funkgerät, mit dem er Verstärkung rief. Keine Chance an ihm vorbeizukommen. Also machten wir uns an den Abstieg, er folgte uns. Ein Kollege kam uns von unten entgegen, er hatte einen Schlagstock bei sich uns erklärte uns, in nicht ganz so drohendem Ton, dass dies alles Privatgelände und Eigentum des besagten Hotels sei. Wir beschwichtigen, indem wir Vorgaben, wohl falsche Informationen bekommen zu haben.
    Ich war einerseits heilfroh, als wir sie abschüttelt hatten, andererseits hatte ich Angst vor einer Fahndung zweier Eindringinge und einer Verfolgungsjagd durch den Jungel mit strafrechtlichen Folgen und Freiheitsstrafe. Wer weiß schon, wer nun recht hatte und auf was für Ideen die in einem fremden Land so kommen.
    So war unsere oberste Priorität, möglichst Strecke zwischen uns und die beiden Männer zu bringen, wodurch wir uns im Jungel verlaufen hatten. Wir beschlossen, in Richtung der Geräusche des Wassers zu gehen, und bahnten uns dafür den am wenigsten dichten Weg durch den Jungel. Auf mehr oder weniger trockenen Bachläufen kam man noch am Besten vorran, auch wenn die Felsen dort teilweise hoch und mit Moss bewachsen waren, sodass wir darüberklettern mussten. Ich war froh, Erfahrung im Bouldern zu haben, die war nun sehr nützlich. Die Schuhe wurden bald auch von innen nass, manchmal sank man einfach im weichen Schlamm tief ein oder rutschte von einem Stein mit dem Fuß ins Wasser. Aber nachdem die Füße einmal nass waren, erleichterte es die Sache enorm. Wenn man einfach ins Wasser tritt statt über die Steine zu Balancieren, geht das Vorankommen deutlich schneller.
    Schwieriger waren die von querliegenden Bäumen, Lilianen, dichten Sträuchern und Blättern verwucherten Passagen. Wir zwängen uns unter Gestrüpp und Ästen hindurch und Bogen Vorhänge aus Kletterpflanzen zur Seite. An diesen Stellen kamen wir wieder nur sehr langsam voran.
    Und dann fiel uns auf, dass wir im Kreis gelaufen sind. Leichte Verzweiflung machte sich breit, Orientierungslos, die Zeit im Nacken. Aber es bleibt uns keine andere Wahl, als weiterzugehen, in eine andere Richtung. Und da fanden wir glücklicherweise auf den ursprünglichen Pfad zurück. Dem zu folgen war allerdings schwieriger als es sich anhört. Im Grunde ist auch der Pfad auch nur eine Schneise durch das Dickicht hindurch. Doch wir lernten schnell, die Zeichen zu lesen, die uns Sicherheit gaben, auf dem richtigen Weg zu sein. Wir erkannten abgeschlagene Äste, etwas fester getretenes Laub auf dem Boden und Wurzeln, deren Oberfläche von Schuhen abgetreten war. Hier hatte der Guide eindeutig Menschen durch den Jungel geführt.
    Immer weniger Licht drang durch den Vorhang aus Blättern, aber die Zuversicht, auf diesen Weg die Höhle zu erreichen, ließ uns immer weiter gehen, obwohl der Regen in Strömen auf uns hinabprasselte. So war es auch nicht seltsam, als wir durch den Fluss vor der Höhle stiegen, und mir das Wasser schon bis zum Bauch reichte. Kalt war es nicht, und nasser konnte ich auch nicht mehr werden. Ich suchte eine Stelle, bei der ich passieren konnte, ich wollte meinen Rucksack nicht zu Nass machen. Doch sah ich im Wasser keinen Grund und hatte Schwierigkeiten, mich durch die Strömung zu kämpfen. Gut dass Cedric mir von drüben eine Hand reichen mir eine geeignete Stelle zeigen konnte.
    Endlich Schutz vor dem Regen. Raus aus den nassen Sachen, nur war das einzig trockene Kleidungsstück dass ich noch besaß, ein Hoodie. So bauten wir unsere Hängematten in der Höhle auf, verdammt - hatten wir Glück, dass dort ein Haken an der Decke eingelassen war.
    Bei dem Sturm hätte uns keine Plane Schutz vor dem Regen und dem Gewitter bieten können. In der Höhle fühlte ich mich einerseits besser vor dem Wetter geschützt, andererseits kauerten dort rings um uns herum von der Dunkelheit verborgen unzählige vielbeinige Geschöpfe. Solange alle bleiben würden wo sie waren, sollte mir das Recht sein. Unheimlich war das trozdem, wenn man im Schein der Taschenlampe in greifbarer Nähe handtellergroße Spinnen in ihren Netzten lauern sieht. Immerhin hatten wir schon größere gesehen.
    Mit den Geräuschen des sprudelnden Wassers, welches so laut war, dass wir uns kaum verstehen konnten, versuchten wir, in den Schlaf zu finden.
    Kommt das Wasser auch nicht zu ins in die Höhle? Hält der Haken in der Decke das Gewicht von uns beiden und unseren schwebenden Sachen auch noch aus, wenn wir uns in der Hängematte drehen? Bleiben die Spinnen auch brav da, wo sie waren?
    Ich bin sehr Dankbar für das Netz über unseren Hängematten."
    Read more

  • Day 14

    Ausruhen im Hostel

    November 27, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 25 °C

    Li: “Nach unserem Abenteuer im Jungle waren wir mit einem entspannten Tag im Hostel vollkommen zufrieden. Bauchtraining, Hörbuch hören, Kochen, Akrobatiktraining, Bewerbung schreiben (Cedric) und ein paar Seiten aus dem aktuellen Skript meines Studiums lesen. Und ich hatte großen Spaß am basteln und schreiben von Postkarten (größten Dank an den Hostelmitarbeiter, der uns das ermöglicht hat, indem er uns die Materialien zur Verfügung gestellt und aktiv am Prozess mitgeholfen hat!!)”Read more