Parque Nacional Tortuguero

Um 10:30 Uhr besammeln wir uns wieder. Wir laufen den eher kleinen Trail durch den Nationalpark und entdecken auch hier einige herzige Tiere. 🐒🐍🐜 Chamba erklärt uns so viel. Er erzählt uns,Read more
Um 10:30 Uhr besammeln wir uns wieder. Wir laufen den eher kleinen Trail durch den Nationalpark und entdecken auch hier einige herzige Tiere. 🐒🐍🐜 Chamba erklärt uns so viel. Er erzählt uns, wie sie früher als Kinder im Wald gespielt, Giftschlangen eingefangen und einander mit giftigen Fröschen gejagt haben. 🙊 Unvorstellbar heute, aber damals wusste man noch nicht so viel über die Toxine der Tiere wie heute.
Er gab uns auch Überlebenstipps, 😉 wie wir im Dschungel überleben können. Zum Beispiel kann man aus grossen Lianen Wasser gewinnen. Es gibt auch eine Baumart – leider haben wir den Namen vergessen – die nach Petroleum riecht und selbst wenn sie nass ist, hervorragend brennt. Zum Schluss konnten wir noch Termiten kosten. Vor allem die Kinder in unserer Gruppe hatten Freude daran. Ihre Mutter sagte nur: „Sonst seid ihr so wählerisch – aber die Termiten scheinen geschmeckt zu haben. 🤭🤣
Die Abende lassen wir im Dorf ausklingen und probieren lokale Spezialitäten. Die Bars haben hier nur bis 20:00 Uhr geöffnet. Im Nationalpark gibt es aktuell eine Überpopulation von Jaguaren. Die Jaguare 🐆 kommen auch ab und zu ins Dorf und schnappen sich einen Hund 🐕 – vielleicht geht deshalb abends niemand mehr spät nach draussen.🤷🏼♀️Read more
Durch Barbara, die deutsche Auswanderin, buchen wir neben dem Hotel 🏨 auch noch zwei Touren. Am nächsten Morgen um 05:00 Uhr klingelt der Wecker. ⏰ Besammlung ist um 5:40 Uhr beim Bootssteg. Wir fahren mit unserem Guide (Chamba) zum Nationalparkeingang. Danach tuckern wir knapp 3h umher und sehen dabei viele Vögel, Basilisken und Kaimane. 🐊 Danach kommt, gemäss Chamba, der beste Teil des Tages: das Frühstück. 🍉🍍🍌🍚🍞🥚Read more
Wir treffen um kurz nach 12:00 Uhr in La Pavona ein, auf der Strasse stehen schon unzählige Verkäufer – wir hassen es, 🙊 um ehrlich gesagt zu sein. 🫣 Sie fragen uns, ob wir bereits ein Hotel in Tortuguero haben. Als Dillon „ja“ sagt, kommt schon die nächste Frage: „Wo?!“ Dillon sagt höflich, aber bestimmt, dass wir nur einen Parkplatz suchen, nichts weiter. Wir biegen auf den offiziellen Parkplatz ab. Wir bezahlen & kaufen auch direkt unsere Fährentickets dort. Ja, auch wir waren zu Beginn skeptisch. 🧐 Als sie gefühlt zum 10x nachfragten, wo wir denn übernachten, sagte Dillon „El Icaco“. Dann heisst es plötzlich: „Willkommen, Dillon & Melanie“ – hä?! Unsere Agentin, eine vor über 20 Jahren ausgewanderte Deutsche, hat uns wohl angemeldet.
Die Fährfahrt dauert ca. 45 Minuten. Der Wasserstand ist aktuell so tief, dass wir teilweise sehr langsam fahren müssen und sogar einmal aufsetzen. Der Kapitän muss den Motor etwas höher stellen.
Tortuguero selbst ist nichts Besonderes. Seit Corona ist die Stadt massiv gewachsen, da die Regierung „einfacher“ Kredite verteilt hat, um die Wirtschaft (Tourismus) anzukurbeln. Es entstanden unzählige neue Hotels. 🏨 Mit der zunehmenden Population und dem Tourismus liegt auch überall Abfall, vor allem Plastikmüll, herum. Why? 🤷🏼♀️
Unser Hotel liegt abseits vom Getümmel an der Karibik. 🌊🏝️ Der Sandstrand erstreckt sich über 32 km. Baden ist aufgrund der heftigen Strömung jedoch nicht empfohlen.
Als wir einchecken, hören wir plötzlich Great Green Macaws krähen. Sie sind zu dritt direkt im Baum vor unserem Hotel gelandet 😍 – da mussten wir natürlich sofort hin. Wir dachten, die Great Green Macaws seien weit verbreitet. Wie Melanie aber danach im Reiseführer nachliest, gibt es weltweit 🗺️ nur noch ca. 1‘000 Exemplare, davon ca. 250 in Costa Rica. 🇨🇷 Wir fühlen uns geehrt, sie zu Gesicht zu bekommen. 💕Read more
TravelerWegen des Ortes fährt man ja auch nicht dorthin, hoffentlich seid ihr von der Gegend genauso begeistert wie wir damals!
TravelerJa die Gegend ist schön doch das Gesamtbild ist dann schon eher bedrückend. Wir fanden andere Orte in Costa Rica schöner, doch hingehen und selbst ein Bild machen empfehlen wir jedem.☺️
TravelerJa, das Zusammenspiel dieser Natur mit der unglaublichen Tierwelt. Der menschliche Teil hat uns hingegen auch nicht gefallen. Aber da empfanden wir Costa Rica eh etwas zweispältig, dieser groß propagierte Ruf des Ökotourismus hielt dem tieferen Blick nicht so 100% stand...
S'Wätter hed au am Donnschtigmorge noni werkli besser usgseh, wo mer üs of de Wäg Rechtig Tortuguero Nationalpark ufgmacht hend. Bevor mer La Fortuna verlo hend, semmer aber no go z'Morge ässe.
Wo mer zom Auto zrogg cho send, hed üs öpper druf hiigwese, dass mer grad zemli Glöck gha heiged. So wie mer s'Auto parkiert hend, hätt üs en riese Buess droht, mer hend nämli grad gäge drü Gsetz verstosse:
1. Mer send verchehrt ine Einbahnstross ine ond hend 2. s'Auto a eim vo de wenige Ort abgstellt, wo mer das ned darf, bimene Strosseegge. Zuesätzlech hed en gälbi Linie signalisiert, dass det es Parkverbot esch. Ned s'letschte Mol, wo mer a dem Tag Glöck gha hend :)
Ohni Zwöschefäll semmer am halbi zwölfi bi de Fährstation La Pavona acho, meh als gnueg Ziit, bis d'Fähri am eis fahrt. Chorz drufabe semmer aber met de Fähri bereits onderwägs gsi. Wieso wössemer ned.
En schöni Fahrt dör de Rägewald spöter semmer im Dorf acho. Üsi Onterkonft befendet sech aber osserhalb, us dem Grond hed üs de Willis IV, Sohn vom Bsitzer Willis III, det med sim Boot abgholt.
Nochemene Begrüessigssaft hend mer üs zom Strand ufgmacht. De Wäg hed üs anere Horde Aras ond öberne Landebahn för Chliiflogzüüg gfüert.
Aschliessend a Strandbsuech semmer am vieri medem Boot-Shuttle weder is Dorf, wo mer es früechs z'Nacht zo üs gno hend, do mer am sächsi en Nachtspaziergang medemene Guide buecht hend.
D'Warteziit of d'Tour esch vonere sehr ahängleche Chatz verchörzt worde :)
De Eddy, üse Guide, hed üs währed chli meh als zwoi Stond dör d'Gägend gfüehrt ond mer hend osserordentlech vel Tier gseh. Wie bereits gschrebe, hemmer üs au do sehr glöcklech gschätzt. Scho noch wenige Meter hemmer en Rotaugelaubfrosch gseh, gfolgt vomene Fuultier. Zo üsne Sichtige hend sech no diversi wiiteri Tier hinzuegsellt: drü wiiteri Fuultier, en Boa, zwoi Tucan, e Wolfsspenne, grossi Heugömper ond en grosse Leguan.
Öberglöcklech, bi jetzt starchem Räge, hemmer üs nocheme wohlschmöckende Bier ond ere Kokosnoss zrog of de Wäg is Hotel gmacht.Read more
Ganz nach diesem Motto machten wir uns heute auf den Weg: Nach 4,5 Stunden Fahrt von der Karibikküste erreichten wir La Pavona – den kleinen Hafen, von dem unsere Bootsfähre nach Tortuguero ablegte. 🙋♂️
Doch zurück zum Anfang: Um 8:30 Uhr hieß es schweren Herzens Abschied nehmen vom traumhaften Awa Hotel. Unser Weg führte uns in den Norden des Landes. Wir wären wohl etwas schneller gewesen, hätte uns nicht der Bananenzug in einer der Plantagen ausgebremst (siehe Video 1). 😄
In La Pavona angekommen, begrüßte uns unser Bootsguide gleich mit einem fröhlichen „Guten Tag“ – vermutlich das einzige deutsche Wort, das er während seiner Zeit in Holland aufgeschnappt hat. 😅
Nachdem wir an Bord unseres Bootes (siehe Bild 1) gegangen waren, begann eine etwa 1,5-stündige Fahrt nach Tortuguero. Diese Strecke ist wirklich etwas Besonderes: Man gleitet durch dichten Regenwald, fährt mitten durch unberührte Natur auf einem Fluss und bekommt unterwegs allerlei Tiere zu Gesicht. 🦎🐊
Tortuguero selbst ist ein kleines Fischerdorf mit rund 2.000 Einwohnern, liegt mitten im Nationalpark, ist autofrei und ausschließlich per Boot oder Wasserflugzeug erreichbar. 🛥
Die Fahrt war – wieder einmal – absolut atemberaubend. Nach dieser langen Anreise machen wir es uns nun gemütlich und bereiten uns auf die morgige Tour vor, die bereits in den sehr frühen Morgenstunden beginnt. - Bleibt gepannt! 😉Read more
Am Dienstag geht es für uns los auf eine Überraschungsreise - Tini hat für Alina einen Ausflug nach Tortugero geplant 😍
Nach einer abenteuerlichen Anreise mit Bus und Boot, kommen wir am Nachmittag in dem schönen Städtchen an und haben Zeit gemütlich etwas trinken zu gehen und die Seele baumeln zu lassen. Direkt bei der Ankunft in unserem Jungle-Hotel sehen wir einen wilden Klammeraffen, zwei Tukane und viele Echsen 🦎🐒
Am Abend gehen wir in ein Sushi-Restaurant, das super gute Bewertungen hat und werden nicht enttäuscht 🍣😍 nach einem Umrechnungsfehler von Alina geben wir dann auch 34.- Trinkgeld (ca 60% vom Preis 😂😂) und gehen etwas ärmer, aber glücklich zurück ins Hotel und auch gleich ins Bett, denn am nächstem Morgen geht’s sehr früh aus den Federn!
Um 05:40 treffen wir uns am Hafen mit unserem Tourguide und erkunden mit dem Kanu die umgebende Wasserlandschaft. Wir sehen wilde Krokodile, Kaimane, Vögel, Affen, Iguanas und mehrere Basilisken - alles dank dem unglaublich guten Auge unseres Tourguides, der die Tiere während dem Fahren mühelos in versteckten Ecken spottet 🐊 nach einem ausgiebigen Frühstück treffen wir uns am späteren Morgen wieder mit der Reisegruppe und wandern durch den 23’000 Hektar grossen Nationalpark, der von insgesamt 60 Jaguaren , Schlangen und Faultiere bewohnt wird 😍 🦥
Unser Guide erzählt uns, dass Jaguare hier auch gerne ins Dorf kommen und Hunde jagen 😟 bei unserem Hotel (das gleich neben dem Nationalpark ist) wird regelmässig ein Jaguarweibchem gesehen 🐆 - wir haben leider kein Glück 🥲 der wunderschöne Ausflug wird nur durch Alina’s Migräne getrübt, die sie tapfer aushält bis wir am Nachmittag zurück im Hotel sind. Da schläft sie aber erstmal im abgedunkelten Zimmer und Tini holt uns Pizza als Z‘Mittag/Z‘Nacht 🍕
Erledigt von den ganzen Eindrücken (und den Schmerzen) gehen wir früh ins Bett, da es für uns am nächsten Tag wieder zurück nach Santa Ana geht. Auf dem Rückweg kollidiert unser Boot mit einigen Ästen im Wasser und es bricht kurz Panik aus 😅 am Schluss geht aber alles gut (zum Glück, denn einige Meter weiter sehen wir ein Krokodil auf der Sandbank und wir sind froh, dass wir seine Bekanntschaft nicht machen müssen) 😂 wir würden Tortugero allen empfehlen, es ist ein sehr schönes, wildes und trotzdem sicheres Städtchen, wo wir es auch locker noch ein paar Tage ausgehalten hätten 😄 (wir freuen uns aber auch wieder auf die Arbeit mit unseren tierischen Freunden 😍)Read more
Jetzt hat es mich doch noch an die Karibikseite verschlagen. Nachdem ich in Sarapiquí schon relativ nah dran war, habe ich es doch noch gewagt, hierher zu fahren, um den Tortuguero-Nationalpark zu sehen, eines der größten und bekanntesten Schutzgebiete Costa Ricas. Hier gibt es eine Jaguarüberpopulation mit über 60 Tieren und manche von ihnen kommen nachts ins Dorf, um die Hunde zu fressen. Um hierher zu fahren, nimmt man ein Boot, das einen in ungefähr einer Stunde über den Fluss in die kleine Ortschaft Tortuguero bringt, an die der Nationalpark angrenzt.
Auf der einen Seite sind 22 Strandkilometer geschützt, um den Lederschildkröten eine sichere Eiablage zu ermöglichen und auf der anderen Seite gibt es eine riesige Lagunenlandschaft mit vielen Kanälen, die früher von nordamerikanischen Holzfällern zum Abtransport der Tropenhölzer genutzt wurden. Hier war in den 50er Jahren fast alles abgeholzt. Was heute zu erleben ist, ist Sekundärwald, der etwa 450 der 930 Vogelarten Costa Ricas, Seekühe, Affen, Reptilien, Ameisenbären und andere Säugetiere, sowie vier der Raubkatzenarten Costa Ricas beherbergt.
Über die hier ansässige, recht bekannte Biologin Barbara Hartung, konnte ich bei ihrem Kompagnon Chamba heute frühmorgens eine Tour zu Wasser im Elektrokanu und eine sehr schlammige Wanderung (selbst in die hohen Gummistiefel lief das Wasser rein…) über den bekannten Jaguartrail und einen privaten Trail mit noch drei anderen Naturliebhabern genießen. Erst einmal stutzig machte mich der Hinweis, bitte kein Mückenmittel draußen zu benutzen, sondern sich, wenn, vorher in einem geschlossenen Raum einzusprühen. Laut Guide hat das deethaltige Spray schon zum Aussterben einer Froschart geführt.
Wir haben viele Tiere gesehen, einen Ameisenbären hoch oben auf dem Baum, Klammeraffen, Brüll- und Kapuzineraffen, Kaimane, Basilisken, ein Krokodil, Schildkröten, die vom Aussterben bedrohten grünen Aras, Pfeilgiftfrösche (der ungefähr 1 cm große Mini-Blujeans-Frosch auf dem Foto hat übrigens genügend tödliches Gift, um 30-100 Menschen töten zu können), wunderschöne Trogonvögel, den schlafenden rotäugigen Regenwaldfrosch und Gott sei Dank wieder keine Fer-de-Lance-Viper und leider keinen Jaguar, die hier wohl des Nächtens sogar relativ leicht gesichtet werden kann.
Für mich heute keine Option, ich bin schon auf der Landzunge gegenüber des Ortes Tortuguero in meiner Secret Lodge, die heute voll gebucht ist- das heißt, alle vier Zimmer sind belegt. Gestern hingegen war ich ganz alleine hier, kein Mensch weit und breit, was nicht so angenehm war, aber irgendwie habe ich mich wohl schon dran gewöhnt, dass es halt manchmal so ist. Um zum Ort zu kommen, nimmt man einfach ein Wassertaxi und in drei Minuten ist man da.Read more
TravelerJa, wirklich. Das war schon wieder wirklich eine wunderschöne Tour zu Boot durch den Wald zu gleiten und die Tiere zu sehen. Schön, dass du immer noch dabei bist, Ilka! 🌸
Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem Boot nach Tortuguero. Die Fahrt dauerte 5 Minuten und wir kamen zum nationalen Meeresschildkröten-Informationszentrum. Hier erklärte uns Sigi einiges über die erfolgreiche Aufzucht und Schutz der Schildkröten. Das Zentrum hat international den besten Ruf im Schutz der Meeresschildkröten.
Dann spazieren wir den Strand entlang und flanierten durch das kleine Fischerdorf Tortuguero.
Anschliessend genossen wir den Pool und das Abendessen.Read more
Früh ging es in San Jose mit dem Minibus los, schnell änderte sich die Landschaft von Stadt in Regenwald. Die Straße führte uns durch den Nationalpark Braulio Carrillo bis Guapiles hier gab es Frühstück und wir sahen die ersten Faultiere. Es ist ein Wunder wie die Guides diese entdecken.
Weiter ging es über sehr schlechte Straßen, vorbei an riesigen Ananas- und Bananenplantagen. Wir erfuhren wie rücksichtslos die Konzerne mit der Natur und den Anwohnern umgehen in dem unter anderem viele Gifte verwendet werden die das Grundwasser verderben und die Menschen krank machen. Auf die Arbeitsbedingungen von Del Monte konnten wir im Vorbeifahren einen Blick werfen. Wir werden auf jeden Fall noch gründlicher darauf achten Bio-Lebensmittel zu kaufen. In Las Palmitas stiegen wir auf ein Boot um, dass uns nach Tortuguero brachte. Die Fahrt war toll, da wir die Landschaft, Krokodile, Eisvögel und vieles mehr sehen konnten. Unsere Dschungellodge liegt mitten im Nationalpark, die Zimmer haben keine Fenster, nur Mückennetze. Ein bisschen wie Camping mit Bad und bequemen Bett. Die Geräusche aus dem Dschungel sind super spannend.
Nachmittags hatten wir noch einen kleinen Spaziergang und haben den Abend gemütlich auf unserer Veranda ausklingen lassen.Read more
Wir stecken fest.
Der Motor unseres voll besetzten und noch voller bepackten Bötchens hat röchelnd und mit einem kurzen, letzten Aufheulen den Geist aufgegeben und so treiben wir langsam schaukelnd immer weiter den Rio Suerte entlang.
Rückwärts und in die falsche Richtung, versteht sich.
Wir haben heute Tortuguero verlassen und wollten eigentlich zur nächsten und vorletzten Station unserer Rundreise aufbrechen.
Aber ich hatte es ja schon mal beschrieben: Dieser Fluss ist sehr flach, von Sandbänken und Geäst durchzogen und damit gar nicht mal so leicht befahrbar. Unser Skipper hat bislang alle Hindernisse mit Bravour gemeistert - einmal sind wir sogar auf einer Sandbank aufgesetzt, konnten uns jedoch mit einem kompliziert anmutenden Manöver nach mehreren Anläufen befreien.
Aber nun sitzen wir richtig fest.
Noch 2 Kilometer Fluss bis zum Hafen, kein Handyempfang und - laut Gemurmel unseres Skippers - kein "Gasolina". Sprit scheint alle zu sein, da würde auch kein kompliziertes Manöver mehr helfen.
2 Männer werkeln dennoch emsig am Motor rum, ein Dritter fungiert inzwischen als lebendes Tau und hält sich und damit unser Boot an einer großen Uferwurzel fest.
Interessante Situation, hatten wir so auch noch nicht.
Ergänzt wird diese Szene durch eine Touristin, die scheinbar ein Video-Tagebuch für später und/ oder für ihre "Folllooowähr" zu Hause erstellt, denn jede Sekunde wird im breiten Kölsch lautstark dokumentiert und kommentiert:
"So, hallooo, isch bins wieder. Hört ma, Ihr glaubt nit, wat passiert ist, m'r sind jetz aufm Fluss, und jetzt sitzen m'r hier fest, weil der Sprit ausgegang'n ist. Mannmann, die kriegen hier auch nix auf die Reihe... Heinz-Jürgen, wat sachst du denn dazu?! Hörma, du musst doch auch noch wat sagen!"
*handyschwenk auf Heinz-Jürgen*
Heinz-Jürgen grummelt irgendetwas unverständlich in die Kamera. Sehr offensichtlich ist ihm das Ganze recht unangenehm.
Ich hingegen weiß auch noch nicht, ob ich mich fremdschämen oder amüsieren soll. Es ist vermutlich eine Mischung, ich nenn's mal "schämüsieren".
Auf jeden Fall gebe ich Christian einen unmerklichen Wink, dass wir bloß den Mund halten, damit man uns nicht auch noch als Deutsche identifizieren kann - als ob das bei unserer typisch deutschen Alman-Funktionskleidung noch eine Rolle spielen würde.
Die Frau (ich nenne sie einfach mal liebevoll Dörte; ist mein Lieblingsfrauenname, weil Mix aus "Döner" und "Torte") schwadroniert eine ganze Weile weiter alle 3 Minuten in ihr Handy, um die aktuelle Wasserfarbe, das Wetter und den Stand ihres Missmuts allgemein zu verkünden.
Plötzlich ist es jedoch still und bevor ich mich umdrehen kann, um zu schauen, ob sie jetzt doch ins Wasser gefallen ist (oder geschubst wurde), ertönt ein schabendes Geräusch.
Dörte sitzt breitbeinig und barfüßig, die rotlackierten Zehen so weit wie möglich vor sich im Boot ausgestreckt, und kratzt sich hochkonzentriert eine Möhre sauber.
Diese wird danach möglichst geräuschvoll gekaut.
Man stelle sich also folgende Situation vor:
Wir sitzen in Costa Rica in brütender Hitze auf einem kleinen Boot fest. Ein Mensch hält sich vorne angestrengt am Ufer fest, damit wir nicht weg schwimmen; zwei Menschen versuchen irgendwie den Motor ohne Sprit zum Laufen zu bringen und zeitgleich durch wilde Verrenkungen doch noch Handyempfang zu erhalten; die restlichen Menschen sitzen stoisch-schweigsam herum...und dazwischen hockt eine einzelne Dörte, deren lautes Schaben, knackendes Möhre-Kauen und abwechselndes Geplapper die einzigen Geräusche weit und breit sind.
Kannste dir nicht ausdenken.
Es ist genau mein Humor und ich muss mir ein dümmliches Grinsen heftig verkneifen. Immerhin, denke ich mir so, wird uns Dörte vermutlich vor Krokodilen und anderen Tieren bewahren... denn selbst wenn diese von Möhrenschnitze und rot lackierten Zehen angelockt werden sollten: Bei DER schrillen lauten Stimme sind sie bestimmt schnell wieder weg.
Nach 1,5 Stunden Wartezeit tut sich dann doch noch etwas. Ein vorbei fahrendes Boot wurde zwischenzeitlich um Hilfe gebeten und tatsächlich kommt irgendwann ein kleineres "Notboot" um die Ecke. Es passen leider nicht alle Passagiere drauf, aber wir sitzen weiter vorne und gehören damit zu den Glücklichen, die auf dem Fluss zum anderen Kahn rübersteigen dürfen und erstmal zum Hafen weiter gefahren werden - ohne Gepäck natürlich.
In Pavona angekommen setzen wir uns dann direkt in den Schatten, trinken etwas und genießen intensiv die Stille.
Und dann, nach ca. weiteren 30 Minuten, schippert dann endlich unser Boot mit unserem Gepäck ein. Es lag wohl tatsächlich nur am fehlenden Sprit und scheinbar kam noch jemand mit einem Ersatz-Kanister vorbei.
Statt 1 Stunde hat unser Rücktransport damit gute 3 Stunden gedauert.
Mir wird jetzt klar, warum dieser Fluss Rio Suerte (Glücksfluss) heißt - man braucht wohl wirklich eine gehörige Portion Dusel, um ohne Zwischenfälle durch diese braune Suppe zu kommen!
In diesem Sinne: Schwein gehabt.🐷🍀😊Read more
Berni und Maria On Tour
Pazifik🤔
TravelerIst am karibischen Meer, sind uns fast sicher.😉
Berni und Maria On TourStimmt👍