Taxi oder Bus?

Die klassische Frage: gönne ich mir ein Taxi bis zum Hotel oder versuche ich es mit ÖV? Ich habe mich für Letzteres entschieden - und es fast bereut. Die Dame am Schalter schickt mich zu BusstopRead more
Die klassische Frage: gönne ich mir ein Taxi bis zum Hotel oder versuche ich es mit ÖV? Ich habe mich für Letzteres entschieden - und es fast bereut. Die Dame am Schalter schickt mich zu Busstop 13. der Herr dort zu Stopp 2. der Busfahrer vom Bus 303 will zwar mich, aber meinen Koffer nicht mitnehmen. Zurück zum Schalter. Die Dame gibt mir nun Busstopp 4b-4. und eine Busnummer. Und ein Ticket. Dieses mal bin ich schlauer und lasse mir alles aufschreiben. Denn was sich wie sevensevenone anhörte, war eigentlich sixsevenzeroone. Broken Englisch: die am meisten verbreitetste Sprache der Welt. Korean Version: mir noch unverständlich 🤷. Mittlerweile sitze ich im hoffentlich richtigen Bus und hoffe auf ein early checkin im Hotel und eine DuscheRead more
Was fiel mir vor der Reise zu Südkorea ein? Eigentlich nur Kimchi, Kimbab und Bibimbap. Und natürlich die angespannte Situation mit Nordkorea.
Wir kommen pünktlich und vorallem gut ausgeschlafen mit der Fähre über das Gelbe Meer in Incheon an. Es ist etwas absurd, dass man uns bei der Abfahrt auferlegt hat unsere Fahrräder die echt steilen Rolltreppen hoch zu hieven, damit sie in einen Abstellraum an Deck gestellt werden können. In der Regel radeln wir mit unseren Rädern ganz entspannt in das Autodeck ein. War vielleicht nett gemeint mit dem Deck, zugleich sehr unpraktisch für uns.
Von daher heißt es bei Ankunft erstmal wieder die Räder und unser ganzes Gepäck von Deck 7 schaffen. Schweißgebadet radeln wir in Incheon Richtung Seoul. Spaß ist anders, denn Fahrradwege gibt es hier null. Unser Weg führt uns durch ein großes, tristes Industriegebiet.
In einem, für uns neuen Land ankommen, heißt auch immer, sich neu orientieren und eingrooven. Sprich, wo können wir Geld abheben, wie ist der Wechselkurs, wie läuft es mit der Bezahlung hier, was gibt es in den Supermärkten, wie klappt es mit der Verständigung etc. Nachdem unsere Kreditkarten erstmal nicht am Kaffeeautomat funktionieren, lädt uns eine Koreanerin direkt zu einem Kaffee ein. Wir merken schnell, dass uns auch hier die Menschen mit offenen Armen empfangen. Sehr neugierig und freundlich werden wir immer wieder angesprochen und nach unserer Reise gefragt. Mit Google Translator und mit Händen und Füßen versuchen wir den Menschen dann zu erklären, was wir machen.
Mittlerweile habe ich ein Schild gestaltet, was unsere Reise abbildet und was wir den Menschen zeigen können. Wir ernten immer wieder erstaunte und bewundernde Ausrufe, die mich nur zu oft innerlich schmunzeln lassen, da es für mich Geräusche sind, die ich so nicht kenne.
Nach unendlich langen 20 Kilometern kommen wir endlich am Fluss und somit an unserem eigentlichen Start der Reise quer durch Südkorea an: dem 4 River Cycling Path. Ein Radweg, der Südkorea von Nord nach Süd durchquert.
Kaum am Radweg, treffen wir endlich mal wieder andere Radreisende. Deren nächstes Ziel ist allerdings die Grenze zwischen Süd - und Nordkorea. Die demilitarisierte Zone kann besucht werden und scheint ein sehr merkwürdiges Erlebnis zu sein.
Im Laufe unserer Radtour sprechen wir mit einem Südkoreaner, der Tränen in den Augen hat, als er von der Teilung seines Landes spricht. Es seien doch seine Brüder und Schwestern, die da hinter der Grenze leben. Es sei doch eigentlich ein Land und nicht zwei.
Ähnlich wie Deutschland wurde Korea nach dem zweiten Weltkrieg und mit der Kapitulation Japans 1945 in zwei Teile geteilt: der Süden wurde von den USA verwaltet, der Norden von der ehemaligen Sowjetunion. Die Grenzziehung verlief Recht willkürlich entlang eines Breitengrades. Die Geschichte der daraus resultierenden Konflikte ist lange und kompliziert. Leider ist es nie gelungen die beiden Landesteile zu einem Land zu vereinigen, wie es in Deutschland gelungen ist. Und was in Nordkorea so los ist, ist ja bestens bekannt.
Hier in Südkorea ist man dennoch scheinbar gelassen bzgl. einer realen Bedrohung durch Nordkorea. Das Leben läuft hier ganz normal. Aber was bleibt den Menschen auch anderes übrig?!
Schnell merken wir, dass hier vieles möglich ist, aber eine Sache nicht: spontan sein.
Wie in anderen Ländern radeln wir in der Stadt, hier die Metropole Seoul, zu einem Campingplatz. Der Platz liegt auf einem Hügel. Schweißgebadet oben angekommen, stellen wir mit Freude fest, dass der Platz riesig ist. Es sollte also kein Problem sein, ein Plätzchen für unser Minizelt zu ergattern. Denkste - nicht in Korea. Wir haben nicht reserviert, also gibt es keinen Platz! Wir fassen es nicht. Es ist am dämmern und man schickt uns weg?!? Richtig. Ist uns so noch nie irgendwo passiert. Nach mehreren Versuchen den Campingplatzbesitzer von unserer Situation zu überzeugen und ihn von seinen Richtlinien abzubringen, radeln wir angep... wieder bergab in den größten Park von Seoul. Etwas ratlos überlegen wir, was wir machen sollen. Bis in die Stadt ist es noch ein Stück und es wird dunkel. Da wir uns hier sehr, sehr sicher fühlen, schlagen wir unser Zelt, nachdem ich einen Polizisten um Erlaubnis gefragt habe, kurzerhand im größten Park der Metropole auf. Niemals hätten wir das in Athen, Istanbul, Tiflis oder sonstwo getan! Morgens um 5h schrecken wir dann doch hoch, als es an unser Zelt "klopft" und uns jemand darauf aufmerksam macht, dass Zelten nur von 7h morgens bis 21h abends erlaubt ist. Day Camping - für uns neu und bisher Sinn befreit. In Korea sehr beliebt.
Sowieso lernen wir in den ersten Tagen viel Neues zu Südkorea:
- Die Koreaner:innen lieben das Neuste vom Neusten. Egal ob bei Rädern, Autos oder sonst was. Konsum steht hoch im Kurs und sie brauchen Statussymbole.
- selbst wenn man nur spazieren geht, kleidet man sich wie zu einer Expedition.
- Hunde sind vorallem hübsch zu kleiden und zu frisieren.
- Radwege in Städten quasi Fehlanzeige.
- Auch öffentliche Toiletten können wie geleckt aussehen.
- Schönheits-OPs gibt es als Geschenk zum 18. Geburtstag.
- Südkorea ist das Land mit der geringsten Geburtenrate: 0,72 .
- Das Bildungssystem ist vorallem eins: stressig! In die Schule geht man je nach Alter von 7h - 18h/19h/20h. Danach wird gelernt.
- die Suizidrate ist hoch, sowohl bei Jugendlichen, als auch bei alten Menschen.
- körperliche Fitness steht hoch im Kurs. Spätestens ab 6h morgens wird sich an der frischen Luft bewegt.
- Augen auf, bevor man in einem Motel eincheckt. Es könnte nämlich sein, dass man in einem "Love Hotel" landet, in dem unverheiratete Paare oder auch Singles absteigen, die Spaß haben wollen. Uns passiert. Deshalb lieber mal das Zelt aufs Bett gebaut. Matratze mochten wir nicht😜.
- Safety first! Egal ob Taschenlampe oder Ablassseil im Hotelzimmer ist alles vorhanden für irgendeinen Fall der Fälle. Verbotsschilder gibt es überall.
- Keine Sonne an die Haut lassen, ist oberstes Gebot. Ich werde davor gewarnt die Sonne auf meine Arme scheinen zu lassen.
- mehrfach zeigt man uns die korrekte Technik mit Stäbchen zu essen. Wir sind nämlich bei Nudeln recht unbeholfenRead more
Traveler Andere Länder, andere Sitten - das denke ich bei gefühlt jedem Artikel von euch. Danke, dass ihr mir Südkorea etwas näher bringt. Bis dato verbinde ich damit nämlich gar nichts... Meine Highlight: Das Zelt - im Park und auf dem Bett 🤣
Da es momentan ja etwas ruhiger ist, ich aber trotzdem etwas schreiben wollte, dachte ich mal ein paar (vielleicht auch kuriose) Highlights der bisherigen Reise herauszustellen. Was ganz gut passt, da ich am Montag dann schon 4 Wochen hier bin - die Zeit vergeht einfach zu schnell 🫣
Incheon: zwar wusste ich es schon, dass es in Korea immer noch Hockklos gibt, neben unseren bekannten Sitztoiletten. Aber das dann das erste mal live zu sehen, war doch eine kleine Überraschung 😄
Oft bieten öffentliche Toiletten beide Optionen an und ein Aufkleber an der Tür kennzeichnet die jeweilige Art.
Zwischenstopp in Seoul: auf dem Weg nach Daegu über die Seoul Station, habe ich mir das erste Mal was komplett auf Koreanisch bestellt (war nur ein Satz, aber trotzdem faszinierend, dass es geklappt hat)
Daegu: Spazieren gehen, fand ich schon immer entspannend. Bei meinem Aufstieg auf den Apsan habe ich aber das erste Mal gemerkt, dass Wandern/Bergsteigen noch beruhigender ist. Für mich als Norddeutsche eine sehr neue Erfahrung 😆 (inklusive dem Kaninchen, das nichts darf. Außer fotografieren). Die Mücken waren auf jeden Fall sehr hartnäckig, sodass ich vor meiner Abreise bis zu 50 Stiche zählen konnte 🫠 dafür konnte ich das erste mal einen historischen Pavillon live sehen und im Einkaufsladen ein Gefühl dafür bekommen, weshalb Korea ein so großes Müllproblem hat mit einem noch komplexeren Müllsystem.
Daejon: das historische Dorf war sehr beeindruckend. Zwar nicht so groß und nicht so alt wie das in Gyeongju, aber trotzdem sehr schön.
Busan: Die grüne U-Bahn Station, die Tour nach Gyeongju, mein erster englischer Kinofilm in Ulsan und noch vieles mehr. Busan ist eine sehr angenehme Touristadt. Es gibt so viel zu entdecken und die Landschaft hat für jeden etwas dabei.
Busan ist für mich auf jeden Fall eine Reise wert 🫶🏼 vielleicht auch 2030 zur Expo?Read more
Die Schaukelei des Vortages ist vergessen, wir liegen in Incheon im Hafen, sogar Overnight bis morgen Abend.
Der gewaltige Tidenhub von mehr als neun Metern legt hier an der Küste zeitweilig alles trocken. Ein Anblick, der mit kleinen Fischerbooten in der Bretagne aber irgendwie netter aussieht, finde ich.
Damit im wichtigsten Hafen des Landes davon unabhängig operiert werden kann, trennen ihn gigantische Schleusen vom Ozean ab und garantieren 24/7 vierzehn Meter Wasser unterm Kiel.
Heut hab ich wieder einen Ausflug gefangen. Veronica - die wahrscheinlich (wie Mia im letzten Hafen auch) in Wirklichkeit ganz anders heißt, nur einfach keinen Bock darauf hat, Ausländern vierzehn Mal ihren Namen zu nennen - empfängt mich schon lächelnd vor dem Schiff.
Die Beschreibung meines Ausflugs liest sich recht entspannt, mit dem Bus zu vier Sehenswürdigkeiten, jeweils etwas Aufenthalt, dann schon wieder zurück zum Schiff. Wahrscheinlich ist auch genau deswegen gästemäßig so gut wie alles, was nicht mehr richtig krauchen kann, heut auf meinem Trip dabei.
Zunächst machen wir an einem riesigen Mahnmal-Museumskomplex halt. Hier wird uns in einem gigantischen Kinosaal ein kurzer Film über den Koreakrieg im Allgemeinen und die "Operation Chromite" im Speziellen gezeigt und mir wird mal wieder vor Augen geführt, wie wenig ich über all das weiß.
Nachdem Nordkorea - hochgerüstet von den kommunistischen Verbündeten - den Süden überfallen und fast die gesamte Halbinsel unter seine Kontrolle gebracht hatte, haben die Südkoreaner - gestützt von den Amerikanern und 36 weiteren Nationen - genau hier in Incheon zum Gegenschlag ausgeholt, der letztlich die Wende im Krieg brachte und zum heutigen status quo der entmilitarisierten Zone entlang des 38. Breitengrades geführt hat.
In einer gewaltigen Operation und unter haarsträubenden Verlusten auf beiden Seiten landeten hier am 15. August 1950 die alliierten Kräfte vom Wasser aus, befreiten in den Tagen darauf Seoul und schnitten den nach Süden vorgedrungenen Nordkoreanern die Versorgungslinien ab. Ein Großteil der Eingeschlossenen kam nicht mehr lebend von der Halbinsel hinunter.
Anders als in Hiroshima sieht man hier an jeder Straßenecke kupferne Soldaten, die das Ufer erklimmen oder dem leitenden Marshall der US Streitkräfte glücklich die Hände schütteln.
Also eine ganz andere Erinnerungskultur, die hier gepflegt wird.
Propaganda, möchte ich fast sagen.
Und auch unsere Veronica redet offen hasserfüllt von den Nordkoreanern. "We hate them, we really hate them. They get lots of tax money from us and send spies, lots of spies in the country and we never know what comes next."
Im letzten Jahr schickte Nordkorea hunderte Ballons mit - Entschuldigung - Scheisse gen Süden. Getrocknete Exkremente von Mensch und Tier. Veronica berichtet lebhaft, wie die Regierung strengstens untersagte, Ballons abzuschiessen oder sich ihnen zu nähern, wenn diese von selbst landeten. Zu groß war die Angst, dass diese "Geschenke" aus dem Norden biochemische Substanzen enthalten könnten.
Ich erinnere mich, dass diese Aktion es auch bis in die Nachrichten in Deutschland geschafft hatte. Neu für mich ist allerdings, dass dies die nordkoreanische Antwort darauf war, dass Südkoreaner bei entgegengesetzter Windrichtung seit vielen Jahren Ballons in den Norden schicken.
Diese enthalten immer das gleiche:
Einen kleinen Sack Reis, weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass der Empfänger Hunger leidet.
Eine Dollarnote, weil dieses Stück Papier einen außerordentlichen Gegenwert hat dort drüben.
Und schließlich einen Internet-USB-Stick. Denn nichts ist gefährlicher für das Regime, als wenn die Bevölkerung freien Zugang zu Informationen bekommt.
Wir sind hier nur wenige Kilometer von der nordkoreanischen Grenze entfernt, über unseren Köpfen ziehen immer wieder mit Waffen bestückte Hubschrauber vorbei.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, entzögen die USA dem Süden ihre schützende Hand. Tatsächlich wird mir erst in diesem Moment so richtig bewusst, wie heiß dieser Konflikt eigentlich ist, immer wieder neu genährt durch die langen Arme der beiden politischen Weltsysteme. Wobei, kann man eigentlich noch von zwei klaren Seiten sprechen gerade?
Gleichzeitig rührt sich auch die Verbindung zu meiner eigenen Vergangenheit.
Auch hier leben Menschen nur ein paar Kilometer voneinander entfernt, die eigentlich zusammengehören. Viele Jahrtausende zusammengehörten und nun seit ein paar Generationen mit gegenseitigem Hass aufgeladen werden. Immer noch ein Wimpernschlag, verglichen mit der Geschichte, die sie verbindet.
Heute wünscht man sich offen die Vernichtung des anderen.
Ich erzähle Veronica, dass ich die ersten Jahre meines Lebens im geteilten Berlin verbracht habe und frage, ob es auch in ihr die Hoffnung oder überhaupt den Wunsch gibt, dass Korea irgendwann wieder ein Land ist.
"No. We can never trust them. We just hate them."
Die weiteren Stationen des Ausflugs sind leichter verdaulich. Wir besuchen ein Stadtviertel, was vor fünfzehn Jahren noch gar nicht da war und jetzt Vorzeigeprojekt für ökologisch nachhaltiges Bauen ist. Riesige Häuser, breite Straßen, aber kaum Menschen.
Tatsächlich hat Südkorea ein echtes Nachwuchsproblem. Die Geburtenrate liegt bei 0,7. Junge Leute wollen viel Geld verdienen und es dann auch für sich ausgeben. Teure Autos, Schönheits-OPs, üppige Apartments - das steht alles hoch im Kurs hier.
Sich nicht festlegen, keine langfristige Verantwortung übernehmen in unsicheren Zeiten - alles Themen, die wir in Europa ja auch kennen. Nur: Hier ist die Generationen-Verantwortung noch viel tiefer kulturell und im System verankert als bei uns - ganz selbstverständlich teilen sich Kinder und Enkel die Pflege und finanzielle Unterstützung ihrer Eltern und Großeltern, wenn diese nicht mehr arbeiten können.
Wer kümmert sich um die, die keine Kinder haben, wenn es der Staat nicht im ausreichenden Maße tut?
Abschließend schmeissen wir uns noch ins bunte Treiben des lokalen Marktes, bevor es zurück in unsere heile Welt geht. Wieder viel zum Nachsinnen für mich während meiner „Arbeit“.
Erstes Stück heute am Klavier: Leningrad von Billy Joel.Read more
Für meine Famulatur bin ich im OP eingeteilt. Es ist hier in Korea üblich, dass man als Student primär zuschaut. Deswegen ist das Praktikum an sich eher unspektakulär. Dafür dürfen wir aber schon am Vormittag wieder gehen, sodass ich die Möglichkeit habe viel vom Land zu sehen.
Heute bin ich gegen Mittag nach Songdo, einem Stadtteil von Incheon gefahren. Um den Ort zu bauen, wurde Land im Meer aufgeschüttet und der Stadtteil ist eine Planstadt. Sie wurde als "Stadt der Zukunft" konzipiert. Es gibt sehr viele Parks und Grünanlagen und die Häuser sind sehr klimafreundlich geplant. Als erstes bin ich zum Central Park gefahren und habe dort eine Runde gedreht. In dem Park stehen viele Kunstskulpturen. Neben dem Park stehen ein paar Häuser im traditionellem Hangok-Stil, die ich mir natürlich auch angeschaut habe. Letztendlich war es dann aber zu heiß um länger im Park spazieren zu gehen. Deswegen bin ich zum G-Tower gelaufen. Dies ist ein Wolkenkratzer neben dem Central Park mit einer Aussichtsplattform im 33. Stockwerk. Von dort hatte ich einen super Ausblick über Songdo und Incheon. Anschließend war ich in einer kleinen Kunstausstellung und bin danach in ein Café gegangen, wo ich zum ersten Mal eine Croffle gegessen habe.
Bei meinem folgendem Spaziergang durch das Viertel bin ich auf einem Gebäudekomplex im westlichen Stil gestoßen. Dort habe ich auch zu Abend gegessen. Für den Abend bin ich zum Meer gefahren, um mit der Incheon Brücke in Hintergrund den Sonnenuntergang zu genießen.Read more
Ausflug Helga und Gerd:
Als erstes sehen wir viele spektakuläre Hochhäuser und im Songdo Central Park große futuristische Gebäude, die für kulturelle Zwecke erbaut wurden. Obwohl wir keine Menschen sehen, ist der Park am Wochenende bei Spaziergängern und Sportlern sehr beliebt. Abends wird er bunt beleuchtet.
Anschließend besuchen wir den traditionellen Sinpo-Markt im alten Stadtviertel. Hier kauft die Bevölkerung ein - es gibt alles!!
Nach kurzer Fahrt sehen wir im Museum die Entwicklung der ehemals kleinen Hafenstadt.
Nun wird es anstrengend, denn wir klettern die Stufen, die einst das chinesische Viertel und das japanische Viertel trennten, hinauf zum Freedom-Park. Viele Kirschbäume am Weg - wo bleibt die Blüte 🌸??
Von oben haben wir eine schöne Aussicht auf das Hafengelände und auf die Statue von Mac Arther, der im Koreakrieg die nordkoreanischen Streitkräfte zurückdrängte.
Durch Chinatown geht es zurück zum Bus.Read more
Irgendwann kommen wir in die moderne Innenstadt, die Hochhäuser sind nun mehr mit Glas verkleidet 😏. Wir radeln und radeln durch diese spannende Stadt, machen Halt wo es uns gefällt und können uns garnicht sattsehen.
Wir sehen: Riesige Häuser, Hochhäuser, kleinere Hochhäuser, alte Häuser, Parks, Brücken, Denkmäler, ein schönes Chinatown (das größte Südkoreas), hügelige Straßen, einen bunten Rummel und auf dem Rückweg viel viel Verkehr!
Nach 50 Kilometern sind wir wieder am Schiff. Was für ein super spannender und abwechslungsreicher Tag.
Danke, Alex, für diese tolle Radtour!!!Read more
Schnell die Gangway runter, in 2 Minuten fährt der Shuttlebus in die Innenstadt von Incheon!
Incheon - quasi das Potsdam von Seoul (nur dass hier 3,6 Mio. Menschen leben und in Seoul knapp 10 Mio.) - hab ich mir ja gestern schon etwas anschauen können.
Deswegen will ich heute in die pulsierende Hauptstadt, ehe ich um vier wieder bei Herrn Steinway und seinen Söhnen sitzen muss.
Staunend vor dem 555m hohen Lotte World Tower stehen? Vielleicht sogar auf die Aussichtsplattform hochfahren? Oder doch eher den Gyeongbokgung-Palast?
Mittag essen auf dem berühmten Streetfood-Markt Myeongdong?
I have options.
Shuttlebus bekommen, puh.
Aber Moment, der fährt gar nicht bis in die Innenstadt, sondern nur bis zum Ausgang des Hafengeländes?
Na gut.
Fahr ich halt bis dort und laufe die verbleibenden anderthalb Kilometer bis zur Metro.
Ganz schön laut hier an der sechsspurigen Straße vor dem Hafengelände.
Schwer beladene Lastwagen, soweit das Auge reicht. Google Maps funktioniert hier nicht richtig, aber ich weiß, dass ich der Straße einfach folgen muss. Dem Fußweg ist das aber egal, der hört einfach auf.
Na gut.
Muss ich irgendwie auf die andere Straßenseite kommen.
Die Lücke da müsste, .. nee, doch nicht, ah, doch vielleicht noch vor dem schiefen LKW mit den gestapelten Autos, jep - geschafft.
Kinder: Nicht nachmachen.
Da vorn die Metrostation.
79 Stufen hinunter in die blank geleckte Marmorhalle und zum Ticket-Automaten.
Was?
Man kann Fahrkarten hier nur bar mit südkoreanischen Won kaufen?
Na gut.
79 Stufen wieder hoch, laufe ich die zwei Kilometer zum Regionalbahnhof halt auch noch. Da wird man ja wohl Tickets bekommen.
Bahnhofshalle, das sieht gut aus.
Ganz ganz viele Ticket-Automaten stehen da rum. Aber … die sehen ja alle genauso old school aus wie eben schon in der Metrostation? In dem Land, aus dem die smartesten Gadgets bei mir zu Hause kommen, ernsthaft?
Na gut.
Muss ich mir halt einen Geldautomaten suchen. Da drüben über die Ampel blinkt direkt einer, perfekt.
Piep piep piep piep.
Card not valid, no withdrawal.
Diese Information wird unterlegt mit leichten Mozart-Klängen.
Na gut.
Wird ja noch mehr Automaten geben hier.
Da, 300m den Berg hoch zum Beispiel. Uff.
Piep piep piep piep.
Incorrect PIN number, no withdrawal.
What?
Nochmal.
Incorrect PIN number, no withdrawal.
Na gut.
Ich bin mir zwar 110%ig sicher mit meinem PIN, aber ich kann ihn ja eben in der Bank-App nochmal überprüfen. Check.
Einmal versuche ich es noch.
Piep piep piep piep.
Nix.
Das Ding kann Mozart spielen, mir aber kein Geld geben.
Schuster, bleib bei deinen Leisten, ey!
Dann vielleicht mal in einer richtigen Bank?
Fünf Minuten später stehe ich in einer Filiale.
Der Automat sieht fancy aus. Ich hab ein gutes Gefühl. Ich brauche nur ein paar tausend Won für ein Ticket hin und zurück. Das sind umgerechnet nicht mal 8 Euro.
Piep piep piep piep.
Das sieht gut aus.
Das sieht seeehr gut aus.
Wieviel tausend Won?
Na den kleinsten Betrag, Kollege.
Ich verlasse heute Abend das Land und meine Pläne, nach Südkorea zurückzukehren, sind gelinde gesagt vage.
Mozart.
4 Dollar fee?
Na gut.
4 Dollar fee.
Mozart.
Meine schlaue Uhr vibriert am Handgelenk, ein gutes Zeichen. Jetzt sagt mir meine Bank sicher, dass ich Geld abgehoben hab.
Seoul, viel Zeit bleibt uns nicht, aber ich werde in wenigen Augenblicken endlich zum Bahnhof hechten, Scheine in einen Automaten schieben und in dein Herz hineinfahren.
Denkste.
„Lieber Kunde, Geldabbuchungen sind in Südkorea erst ab 50,- EUR möglich.
Vorgang abgebrochen.“
Naaa gut.
Die Aussicht, ab sofort mit mehreren Kilo Won-Scheinen im Gepäck herumzureisen, die ich mir dann zu Hause an die Wand kleben kann .. das ist es mir nicht wert.
Dann halt nicht, Seoul. Da gehören ja auch immer zwei dazu, und ich kann mir echt nicht vorwerfen, mich nicht bemüht zu haben.
So wird aus "schnell schnell nach Seoul" ganz plötzlich"entspannt entspannt zurück zum Schiff".
Ich lustwandele durch die Gassen von China Town, stolpere über ein süßes kleines Café, in dem ich ausgiebig frühstücke, schlendere schließlich noch in Zeitlupe durch einen riesigen Supermarkt und decke mich mit allerlei Sachen ein, von denen ich absolut keine Ahnung hab, was es sein könnte, die aber lecker aussehen.
Am Ende komme ich überpünktlich und buddhamäßig in mir ruhend wieder am Schiff an. Vielleicht war das genau das, was ich heut gebraucht hab?
Soulfood statt Seoul.
Fühlt sich auf jeden Fall so an.Read more
Morgen starten die ersten Team-Meetings rund um die Konferenz. Das heisst: heute ist Turbo-Sightseeing angesagt. Vom Hotel geht es mit der U-Bahn in 2 Stunden zum City Center. Aber hey: der Weg ist das Ziel oder wie man hier sagt: 길이 곧 목표이다Read more
In Südkorea gibt es genau eine offizielle Chinatown und die liegt praktischerweise in Incheon. 1883 wurde der Hafen von Incheon geöffnet, was die Geburtstunde dieses Distriktes darstellt. Im selben Jahr wurde Incheon als Exterritorialität der chinesischen Qin-Dynastie anerkannt. Im Jahr 1900 lebten bereits über 1000 Chinesen in Incheon. Mittlerweile leben über 50 000 Chinesen in Südkorea. In der Chinatown leben hauptsächlich die Nachfahren der ursprünglichen Siedler, mittlerweile in der 2. oder 3. Generation.
Direkt zu Beginn wird man von einem Paifang einem traditionell chinesischem Tor begrüßt. An den Straßenrändern stehen rote Laternen und die meisten Häuser haben einen chinesischen Stil.
In der Chinatown liegt auch das Fairy Tale Village, welches einen großen Kontrast zu dem restlichen Viertel darstellt. Dieses wurde 2013 errichtet, mit dem Ziel die Nachbarschaft aufzuwerten. Die Häuser wurden Motiven aus koreanischen und weltbekannten Märchen dekoriert. Die Häuser sind alle bewohnt, auch wenn ich mir nicht vorstellen könnte dort zu leben.
Nachdem ich ein wenig durch das Viertel geschlendert bin, habe ich mich in einem Café von der Hitze erholt.
Als kleinen Programmpunkt habe ich anschließend das Jjajangmyeon Museum besucht. Laut meiner Recherche ist das gibt es hier kein authentisch chinesisches sondern ein ganz spezielles koreanisch-chinesisches Essen, wobei Jjajangmyeon das bekannteste Gericht ist. Jjajangmyeon ist ein Nudelgericht mit schwarzer Sojabohnensoße. Es wurde als simples Gericht der einfachen Leute bekannt, so bekannt, dass es ein Museum nur über dieses Gericht gibt. Die Texte in dem Museum waren nicht auf englisch, aber dank meiner Übersetzungs-App Papago konnte ich die Texte trotzdem lesen.
Nach meinem Museumsbesuch musste ich natürlich Jjajangmyeon auch selbst essen, also habe ich mir eines der vielen Restaurants rausgesucht. Es war sehr lecker und unglaublich sättigend.
Für den Rückweg bin ich erst noch eine Weile spazieren gegangen und habe eine Bushaltestelle anvisiert, auf der ich bereits am Hinweg vorbeigefahren bin. Dabei bin ich zufällig an einer Treppe vorbeigekommen, die die Grenze zwiwchen der Chinatown und dem japanischen Viertel, das ebenfalls 1883 entstand, markierte. Links von der Treppe liegt Chinatown und rechts davon stehen Häuser im japanischen Stil. Auch die Laternen auf den beiden Seiten der Treppe sind im jeweiligen Stil errichtet worden.Read more
Traveler lass mich raten.... es wurde nichts aus dem early chek in
Traveler Oh doch. Ausgepackt und geduscht ist wie neu geboren 😉
Traveler Auf welchem Flughafen bist du gelandet? Wir sind auf dem Weg nach Seoul und hatten auch vor mit den ÖV zum Hotel zu reisen... man wächst an seinen Aufgaben, aber ich bin schon im Urlaubsmodus und nur begrenzt bereit so eine Aufregung zu "erleben".
Traveler Incheon. Wenn man den Trick mal raushat, gehts. Hab am Flughafen gleich noch Sim-Karte und Wertkarte für ÖV gekauft