Sweden Grängesberg

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Travelers at this place
  • Day 106

    16. Mai

    May 16, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Nacht im Stadtpark war ziemlich unruhig, da allerlei Verkehr auf der Straße und ein Werk in der Nähe ist, wo die ganze Nacht laut durchgearbeitet wurde.
    Am Morgen suche ich mir wenige Meter entfernt eine Bank und halte dort lang und breit Frühstück, genieße den Stracciatella-Quark, den ich gestern Abend noch ergattert habe. Ich telefoniere etwas und ziehe dann noch mal los zum ICA Supermarkt, um mir ein paar Lebensmittel für die nächsten Tage mitzunehmen. Vor dem Markt steht gerade eine junge Frau, die die Grünpflanzen mit der Gardena-Brause gießt, ich frage sie, ob sie mir meine Thermoskanne auch gleich mit abfüllen kann. Das tut sie freundlicherweise und wir kommen eine ganze Weile ins Gespräch. Da es heute eh schon recht spät ist, tue ich mir keine Zwänge an und schlurfe um halb zwölf los. Der Weg aus Smedjebacken (Schmiedehügel) heraus führt auf einem alten Bahndamm entlang, hier treffe ich einen Schweden, mit dem ich mich auch recht lange unterhalte. Der Bahndamm führt übrigens in Richtung einer alten Erzgrube, die Gewinnung und Verarbeitung, sowie die Erzeugung von Energie aus Wasserkraft haben hier über Jahrhunderte die bedeutende Rolle gespielt. Nicht allzu lange später sitze ich im Wald an einem schattigen Platz, eigentlich nur um etwas zu trinken, da kommt eine Frau mit Hund vorbei und kurz darauf, ganz unerwartet: Der fliegende Holländer. Es ist Ralf, den ich in Åbo schon uneinholbar weit voraus wähnte. Tatsächlich ist er aber ähnlich schnell wie ich unterwegs und ist gestern Abend nicht mehr bis in die Stadt reingelaufen, sondern hat weiter draußen übernachtet und heute Morgen den Supermarkt besucht. Wir haben uns natürlich gleich erst mal eine ganze Menge zu erzählen und brechen dann gemeinsam auf, um heute den Rest des Tages zusammen zu laufen. Er hat lange Jahre in Stuttgart gelebt, spricht deshalb sehr gutes Deutsch mit niederländischem Akzent und feinster schwäbischer Note im Abgang.
    Wir sind noch gar nicht soweit gelaufen, da kommen wir an einer kleinen Hütte vorbei, die nach den ganzen Schildern außendran nach einer Motorrad-Schrauberbude aussieht. Und wie wir uns gerade noch mal umdrehen, kommt auch schon Hans Andersson direkt heraus und wir sind im Gespräch. Er schraubt hier nach eigenem Gusto Motorräder und Autos zusammen, schiebt gleich erst mal seine Harley-Davidson heraus, ein Eigenbau aus verschiedensten Komponenten. Das einzig originale, das dem Moped den Namen gibt, ist der Motor. Und stolz fährt er auch sofort den alten Pick-up raus, der auf einem Volvo-Rahmen aufgebaut ist, so dass wir ihn genau bewundern können. Er hat keine Ahnung von all diesen Sachen, deshalb macht er sie, ist seine herrliche Lebenseinstellung. Und tatsächlich ist toll, was er hier zusammenbastelt. Er als Typ in seiner Art ist auch ein Sondermodell, das merkt man sofort, ohne ein langes Gespräch geführt zu haben. Niemand wandert hier einfach vorbei, ohne mit ihm gesprochen zu haben, das glaube ich ihm gern. Wir unterhalten uns noch ein wenig und ziehen dann weiter.
    Gegen fünf erreichen wir einen Aussichtsturm, er steht auf dem Gelände einer alten Bergbauanlage. Hier sieht man noch die alten Stollenanlagen und auch rundherum kleinere Halden. Bis in die Achtzigerjahre ist hier noch gearbeitet worden. Und als wir gerade weitergehen, entdecken wir am anderen Ende des Geländes einen Eingang, dessen Tür zwar zu, aber nicht verschlossen ist. Natürlich gucken wir rein und kommen zu einem circa 50 m langen Stollensystem dass wir mit der Stirnlampe auch von innen begehen können. Es ist richtig kalt und dieser Gang führt zu einem der Stollen, die wir vom Turm aus sehen konnten.
    Da Ralf heute schon gute 10 km länger gelaufen ist als ich, schlägt er gegen sieben an einem kleinen See, den wir passieren, sein Zelt auf, ich werde noch gute 6 km weitergehen. Habe dort den Östersjön in Aussicht, an dem ich mich niederlassen will. Gegen halb neun habe ich mein Zelt eingerichtet, nehme noch ein Bad am Ende dieses heißen Tages und begebe mich dann in die Waagerechte.
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  • Day 104

    14. Mai

    May 14, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

    Die Nacht hier am Holmsjön war wieder sehr hell, ich muss mich wohl langsam daran gewöhnen, auch wenn ich noch recht weit im Süden bin: In fünf Wochen ist Mittsommer und das ist deutlich zu merken.
    Sehr früh melden sich die ersten Vögel zu Wasser und die am Land beginnen zu singen.
    Am Morgen ist es schon ordentlich warm, als ich um 7:30 Uhr aufstehe, entsprechend fühlt sich das Bad am Morgen jetzt schon deutlich besser an, es ist nicht mehr diese arge Kälte im Wasser. Nicht mal mehr abtrocknen muss ich mich, sondern die Sonne tut das während des Frühstücks.
    Um zehn ungefähr ziehe ich bei strahlendem Sonnenschein los, heute geht es Richtung Kloten. Es ist der Anfang des BergsIagsleden im Norden. Es ist wirklich schon sommerlich warm. Es geht in der Hauptsache durch Kiefernwälder, immer mal wieder auch durch Hochmoore und die nassen Sumpflandschaften, durch die Wärme riecht es so unheimlich gut nach diesem für mich bis heute zauberhaften Duft. Um zwölf komme ich an den See mit dem Shelter, den ich gestern ausgeschlagen habe und mache dort eine längere Pause. Heute gibt es litauische Sprotten, eine Delikatesse, die mir Jonas und Inese mitgegeben haben. Wirklich köstlich! Während der Pause im Shelter ziehe ich dann doch ein paar Meter nach außerhalb um, da eine Bachstelze innen auf dem Gästebuch-Holzkästchen ihr Nest gebaut hat und ungeduldig auf mich wartet.
    Bei der Wärme sind unterwegs natürlich auch immer mal wieder Eidechsen, Blindschleichen und Schlangen auf den Wegen, die sich sonnen und relativ schnell abducken, sobald ich nur in die Nähe komme. Auf einem Waldweg kommt ein kleiner Rinnsal daher geflossen, da kommt der kleine Junge in mir durch und ich muss erst mal gleich einen Damm bauen, um das Wasser aufzustauen.
    Es zieht sich heute bis zum späten Nachmittag Richtung Osten/Südosten, so dass ich die Sonne oft von vorn habe und dementsprechend auch häufig den großen Sombrero aufsetze, um mir nicht komplett das bisschen Hirn zu verdörren.
    Heute ist gefühlt ein Seetag, auch wenn ich nicht auf einer Kreuzfahrt bin. Es geht von einem See zum nächsten; größere, kleinere, es ist alles dabei und natürlich herrlich anzusehen in dieser sonnigen Zeit. Mehrfach schrecken mich heute wieder Auerhühner im Wald auf, die immer bis ganz kurz vor mir warten, um dann laut flatternd wegzufliegen. Vom ersten Mal bin ich so erschrocken, dass ich Gänsehaut habe und sie zum wievielten Mal verfluche für ihre dummen Späße. Das kostet mich jedesmal vier Wochen meines Lebens.
    Kurz vor einem Fluss, den ich jetzt an einer Brücke überquere, liegen eine ganze Reihe Birken kreuz und quer und man sieht sofort deutlich: Nein, das war keine Kettensäge, viel besser, ein Bieber hat hier ganze Arbeit geleistet. Wenig später an der Hütte Åbo treffe ich Lennart, ein Schwede, der den Bergslagsleden seit heute komplett in Richtung Süden bewandert. Ihm ist heute schon ein Holländer begegnet, der vor mir unterwegs auf dem Weg zum Treriksröset, dem nördlichsten Dreiländereck der Welt ist. Diesen Punkt werde ich später weit im Norden auch passieren. Laut dem, was Lennart erzählt, ist er wohl sehr schnell unterwegs, so dass ich ihn nicht mehr antreffen werde. Wir unterhalten uns eine ganze Stunde lang, danach telefoniere ich noch eine gute Stunde lang, um dann erst um vier rum weiterzuziehen. Eine wichtige Info nehme ich von Lennart noch mit: Gegen Moskitos hilft Bier trinken, ich werde mich also bemühen müssen. Später treffe ich noch auf weitere Wanderer, so dass ich heute neben dem Seetag noch 875 Jahre Dienstag und auch den Tag des Bergslagsleden-Wanderers feiere. Eine Schwedin ist dabei, sie erzählt mir, im Februar diesen Jahres vom Nordkap Richtung Spanien aufgebrochen zu sein. Diesen Weg wollte sie zu Fuß, mit dem Rad und per Segelboot zurücklegen, musste ihn aber wohl schon nach zwei Wochen aus Gründen abbrechen. Es gibt also noch mehr von diesen verirrten Menschen, das freut mich.
    Gegen halb sieben komme ich dann nach Kloten, wo dieser schöne Bergslagsleden endet. Es sind natürlich auch nur ein paar Häuschen, aber es gibt einen lokalen Veranstalter für Elch- und Biebersafaris. Man kann hier außerdem Fahrräder, Kanus und dergleichen ausleihen. Ich steuere auf den kleinen Laden zu in der Absicht, mir ein Eis und ein Bier zu genehmigen und ganz nebenbei, als der Besitzer Michael draußenrum einräumt, fragt er mich, ob ich denn wüsste, dass ich die nächsten 10 km auch mit dem Kanu zurücklegen kann. Der See verläuft nämlich ziemlich parallel zum Wanderweg. Auch wenn es Geld kostet, lasse ich mich da nicht zweimal bitten und so bin ich um kurz nach sieben bereit. Alle Formalitäten sind geklärt und ich starte Richtung Norden. Und so werde ich am ersponnenen Seetag wirklich noch zum Kreuzfahrer. Wer hätte das gedacht? Ich kann das Kanu in Nyfors am nördlichen Ende des Långvattnet bei der River Lodge anschließen und von da aus weitergehen. Zeit habe ich dafür bis morgen früh um neun. Bei diesem herrlichen Wetter, außerdem durchgehend Rückenwind, ist es wirklich eine große Freude, ein Stück des Weges so zurückzulegen. So viele Wasservögel, die auf den kleinen Inseln brüten, ganz aus der Nähe zu sehen und überhaupt mal nicht vom Land aufs Wasser zu gucken, ist einfach herrlich. Es ist einer der schönsten Sonnenuntergänge an diesem Abend, die ich überhaupt auf dem Weg hatte und ich komme auch an den Sheltern vorbei, die ich mir für den Abend ursprünglich ausgeguckt hatte, fahre aber noch eine ganze Ecke weiter und möchte soweit in der Nähe des nördlichen Ziels übernachten, dass es morgen früh sicher ist, pünktlich dort anzukommen. Ich finde dann eine kleine hölzerne Plattform im Wasser, die kaum groß genug ist, dass ich mich darauf legen kann. Aber genau die mache ich mir zurecht, um ab halb elf mit kaum Mücken außenrum direkt im Schlafsack zu übernachten.
    Was für ein Festtag!
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  • Day 103

    13. Mai

    May 13, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute geht’s nun also wieder zurück nach Kopparberg. Deshalb stehe ich schon um 5:45 Uhr auf, um gleich mal draußen die Solardusche a la Wasserschlauch zu nutzen. Um die Zeit grinst Klärchen aber selbst erst noch verschlafen hinter den Bäumen durch. Dementsprechend erfrischend ist die Angelegenheit. Dann heißt es frühstücken, Handtasche packen und um halb acht rum fahren wir zusammen nach Vetlanda zum Bahnhof. Moritz verbindet den Weg gleich mit einem Abstecher zum Schrotti, um diverses Zeugs zu entsorgen.
    Ab 8:20 Uhr bis circa 13:00 Uhr fahre ich wieder mit verschiedenen Zügen östlich des Vättern bis nach Kopparberg. Für einen Montagvormittag ist recht viel Betrieb, auch viele junge Leute, die scheinbar auf irgendwelchen Reisen sind.
    Der Morgen hat wieder mit blauem Himmel begonnen und ich bin sehr gespannt, ob der Frühling, also die Blüten und Blätter auch im Norden schon soweit sind wie hier in Småland. Im Laufe des Vormittags werden es immer mehr dicke weiße Quellwolken, fantastisch anzusehen, die zum Nachmittag so dick sind, dass sie an ihren unteren Rändern schattig schwarz sind und drohen abzuregnen.
    Zurück in der Villa dusche ich und packe meine Sachen ein, mit Jonas zusammen gehen wir noch mal zu ihm in die Küche, weil ich uns dort auf der Wand im Gästebuch noch eintragen soll, das mache ich natürlich sehr gern.
    Um halb vier ziehe ich los und das Déjà-vu beginnt: Es ist der selbe Weg, er fühlt sich aber viel schneller an, lediglich das Wetter ist besser als beim letzten Mal. Komischerweise beginnt es aber tatsächlich an ähnlicher Stelle wie zuletzt für eine Viertelstunde leicht zu regnen, so dass ich den Poncho überwerfen muss. Oben angekommen steige ich bei diesem herrlichen Wetter sofort auf den alten Aussichtsturm, bleibe ungefähr eine halbe Stunde dort und betrachte mir die tollen Wolkenformationen. Außerdem überlege ich, ob ich noch weiterziehe oder heute hier oben auf dem Berg übernachte. Da es erst um sechs rum ist, beschließe ich noch weiterzugehen, aber nicht bis zum nächsten Shelter. Das wäre zu weit, aber bis zum nächsten See und dort werde ich mit dem Innenzelt übernachten. Ich breche die letzte Etappe des Bergslagsleden an, korrekt gesagt ist es die erste von siebzehn Etappen, da ich ihn von Süd nach Nord quasi rückwärts aufgedröselt habe.
    Als ich noch nicht so lange von Gillers klack weitergegangen bin, steht ein kleines Holzkreuz am Wegesrand mit einer Kerze daneben. Was hier im Wald nahe der Langlaufloipe wohl passiert sein mag? Auf diesen Wanderwegen passiert natürlich recht selten etwas, aber solche Sachen machen mich schon sehr nachdenklich. Wir hatten das im letzten Herbst im Sarek mal ähnlich, ein Holzkreuz mitten im Nirgendwo mit einem Namen darauf. Und später konnte ich dazu die Geschichte eines tragischen Unglücksfalls recherchieren. Immer mal wieder eine kleine, aber deutliche Erinnerung, welch kleine Lichter wir sind.
    Aber zurück zum Hier und Jetzt: Bezüglich des Frühlings ist ein deutlicher Unterschied zu sehen. Die Blätter sprießen zwar, aber Blüten sind bis dahin immer noch recht spärlich vorhanden. Aber um schon mal die Ankündigung zu machen, ruft eine ganze Zeit lang unentwegt ein Kuckuck. Der Weg zieht sich noch ein Stück auf dem Höhenpfad entlang und geht dann am Ende relativ steil ab zum See. Es ist hier gar nicht so schlimm mit den Mücken wie in den letzten Tagen im Süden, dementsprechend kann ich noch eine ganze Zeit lang draußen sitzen und den Abend genießen, bevor ich noch was zum Essen koche und mich dann recht leicht bekleidet im Zelt für die Nacht ablege.
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  • Day 96

    6. Mai

    May 6, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 4 °C

    Wir frühstücken spät und lange in der Villa. Dann kommt Jonas noch dazu und bemüht sich um Gaskartuschen aus seinem Fundus, ein paar kleine uralte hat er für alle Fälle. Wir unterhalten uns lange und ziehen dann los in die Stadt, das Gepäck lassen wir zurück, da der Weg uns eh wieder hier entlang führt. Und wenn es jemanden gibt, der entspannterweise kein Problem damit hat, dann ist es Jonas.
    Der erste Versuch nach Gas an der Tanke bleibt einer, sie verweisen uns auf das Haus der 1000 Dinge, das allerdings ziemlich außerhalb liegt. Ich nenne diesen Laden so, weil er mich an ein gleichnamiges ehemaliges Geschäft in Heiligenstadt erinnert. Von Shampoo über Gartenmöbel bis zu Trinkjoghurt, ein Tempel zum Geldausgeben. Kaum sind wir die zwei Kilometer dahin marschiert, treffen wir dort zufällig Jonas wieder an. Da es hier wohl unsere Kartuschen auch nicht gibt, telefoniert er rundrum alle weiteren in Frage kommenden Läden ab. Aber dann: Es gibt hier eine Sorte von Kartuschen in Form von Spraydosen, die ich noch nicht kenne und die haben das Gewinde drauf, das ich brauche. Danke Jonas für die großartige Hilfe.
    Unseren Supermarkteinkauf können wir hier auch gleich zu 80% erledigen, anschließend sitzen wir vor dem Laden auf einem Einkaufswagen und halten Vesper. Dass man uns dabei als Deutsche erkennt, hätten wir nicht erwartet. Sehen wir so runtergekommen aus? Eben nicht, sagt uns ein Mann, ebenfalls deutsch, der im Vorbeigehen „Mahlzeit“ wünscht, selbst als Penner ist immer alles so akkurat. Na dann…vielen Dank für die Blumen. Fünf Minuten vorher, als er an seinem Auto mit estnischem Kennzeichen stand und niesen musste, waren wir der Meinung, „Gesundheit“ zu wünschen wäre wohl unangebracht. So falsch kannst du liegen.
    Wir schleppen den ganzen Plunder durch die Stadt zurück und packen ein, trinken noch einen Kaffee und halten zum dritten Mal einen Talk mit Jonas. Wir schaffen es, dass es sage und schreibe 18:00 Uhr wird, bis wir heute losziehen, haben uns noch gute 9 km bis zur Bergspitze „Gillersklack“ vorgenommen, schließlich sind wir ausgeruht und es ist auch recht lange hell. Übrigens sind die Tage hier aktuell circa eineinhalb Stunden länger als zuhause, gerechnet nach dem Sonnenauf- (1Std. früher) und Untergang (0,5Std. später)
    Der Weg zieht sich auf Schotterpfaden erst mal in Richtung eines Waldes. Als wir in dem Wald an einem total verfallenen Gehöft sind, zeigt die Karte einen Weg nach Norden, den es aber in Wirklichkeit nicht gibt. Stattdessen gibt es einen Richtung Osten, der aber in der Karte nicht drin ist, wir folgen diesem östlichen Pfad, der kurz darauf ins sumpfige Grasland geht, das wir so sehr mögen. In dieser Landschaft stehen wir kurz darauf und essen frische finnische Lakritze, die wir heute morgen im Allesundnichtsladen erstanden haben. Da uns der unbekannte Pfad immer weiter aus der Richtung bringt, beschließen wir, ab jetzt einen halben Kilometer querwaldein (das Wort gibt es nur in ausgewählten Duden) zu gehen, um auf einen anderen Weg Richtung Norden zurückzukommen. Das ist ein gutes Stück durch abgeholzten Wald, ziemlich zerfahren durch die Harvester und ruppig zu laufen. Zurück auf dem Pfad läuft es sich dann recht einfach und zügig bis zu dem ehemaligen Skiresort, das rund um die Bergspitze brach liegt. Nach guten Jahren seit Mitte der 80er ist es in den letzten zehn Jahren runtergekommen, geblieben ist eine Art teilweise bewohntes Dorf.
    Wir erklimmen als erstes Mal den alten, gesperrten Aussichtsturm, dem inzwischen diverse Holzteile abgefallen sind, aber die Stahlkonstruktion wirkt neben dem Rost noch stabil genug für uns zwei. Es ist ein toller Rundumblick abends um neun übers weite Land. Von hier gehen wir nur noch ein paar hundert Meter Richtung Dörfchen, um nach einem Schlafplatz zu gucken und just, als wir gegen halb zehn auf den letzten Metern sind, passiert es: Verena tritt in ein Loch im Weg und knickt derb seitlich um. Das war’s!
    Jetzt heißt es auf die Rasche erstmal kühlen und gucken, was da genau los ist. Eine Anwohnerin, die mit dem Hund grad vorbeikommt, bringt uns ein Kühlpad und ich verfrachte das Fräulein in eine Grillhütte circa 80m entfernt. Laufen geht definitiv nicht, vermutlich ist aber auch nichts gebrochen. Die Rettung anzurufen ist uns zu fett, aber irgendwie müssen wir auch vom Berg runter. Und so spreche ich mit Jonas, was er empfehlen würde. Er braucht auch einen Moment, um brauchbare Infos zusammenzutragen und er organisiert mir eine Rufnummer des örtlichen Ärztehauses in Kopparberg, die ich morgen früh ab acht anrufen kann und die mir per Rückruf einen Termin für den Arzt geben werden.
    Ok, wir werden also hier übernachten und Jonas will uns morgen zur fraglichen Zeit abholen und nach Kopparberg zum Doc fahren.
    Das Feldlazarett ist 20 Meter entfernt schnell eingerichtet, nebenbei immer mal einen Blick werfen, ob noch alles ok ist. Dann gibts Voltaren drauf, eine Bandage drum und husch, geht’s bei frostiger Mitternacht ab in die Koje.
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  • Day 336

    Ludvika

    September 17, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 15 °C

    ... aktuell müssen wir etwas mehr Pausen machen als erwartet. Der Hund hat sein Futter nicht so vertragen und uns eine super Nacht beschert 🤢 zum Glück gibt es auch am Sonntag Zoohandlungen.
    An diesem Örtchen ist es super schön.Read more

  • Day 10

    Start Tag 9

    July 28, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 16 °C

    Übernachtung im Nationalpark. Auch nach 2000 km trifft man noch jeden Tag andere Teilnehmer zum gemeinsamen Abendessen. Die Landschaft ist sehr wellig und der Wind drückt von vorne, zum Glück besteht Schweden hier großteils aus Wäldern.Read more

  • Day 173

    Von Gävle bis an den Hamptjärnen See

    October 8, 2023 in Sweden ⋅ 🌙 4 °C

    Sonntag, 9 Uhr, 8 Grad, ein wunderschöner Herbsttag☀️🍂

    Die Sonne schafft es bis zu ihrem Tageshöchststand kaum noch über die hohe Baumwipfel. Dementsprechend, wenn wir ihr entgegen fahren blendet sie extrem.
    Heute fahren wir zuerst nach Avesta, eine 12‘000 Einwohner-Stadt. Hier soll beim Rastplatz Dalahästen, mit 13 Metern Höhe das grösste Dalapferd der Welt stehen. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
    Das riesen Teil steht zwischen Tankstelle, Einkaufszentrum und Burger King.
    Nach der Fotosession mit dem mega Betonpferd essen wir heute bei „Burger King“ zu Mittag.

    In der Nähe der Stadt gibt es auch einen Wisentpark. Den lassen wir aus, können wir zu Hause auch haben. Vor etwa zwei Jahren wurden im Solothurner Jura im „Naturpark Tal“ in Welschenrohr auch wieder Wisente angesiedelt.

    Und auch sonst, wir haben gerade „null Bock“ auf irgendwelche Stadtbesichtigungen.
    Uns zieht es weiter.
    Via Fagersta-Ludvika und Sunnansjö, immer durch wunderschöne herbstliche Gegenden, mit vielen kleinen Ortschaften, vorbei an grösseren und kleineren Seen und Landwirtschaftlichen Betrieben, fahren wir an den Hamptjärnen, einen kleinen See mitten im Wald.

    Von einer Schwedin hab ich erfahren, dass die Preiselbeeren am Wasser, also eher im sumpfigen Gelände grösser wachsen als jene auf dem trockenen Waldboden und gut zum roh essen sind; kleine Vitamin C Bömbchen! Sie mischt die gesunden roten, sauer-bitteren Früchtchen ins Joghurt…gute Idee.
    Solange es noch hell ist sammle ich auch eine Schale voll. Der Vorteil von den grossen Beeren; die Schale ist schnell voll!😅
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  • Day 16

    Grängesberg Tag 2

    June 20, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute verbrachten wir den kompletten Tag an diesem schönen Fleckchen. Die Kinder badeten und spielten. Dann kam noch ein weiteres Wohnmobil aus Deutschland neben uns. Da waren zwei Mädels im Alter unserer Kids dabei. Den gesamten Tag spielten die Kinder zusammen. Ein Glück, endlich mal Abwechslung, denn immer mit dem eigenen Bruder Zeit zu verbringen kann auch mal nerven. Matze fuhr zum Mittag mit dem Rad in die Stadt und kaufte für Mittag und Abendessen ein. Mittag gab es Pudding für die Kids, Matze drehte ein 50km Radtour. Zum Abendessen machte Matze wieder den Dutch oven Startklar. So ging der Tag gemütlich dem Ende entgegen. Anna fuhr noch Stand Up Paddle und genoss die Ruhe auf dem Wasser.Read more

  • Day 15

    Örebro ➡️ Grängesberg

    June 19, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute morgen dampfte der Wald nach dem gestrigen Regen. Die Hasen hatten Klöße gekocht. Um 7 Uhr standen wir alle auf. Gestern ging es eher ins Bett, vor 10 lagen wir im Nest. Ich checkte Abends unsere Stelle und Highlights der Umgebung, jemand der Park4night App Nutzer schrieb, dass es einen nahegelegenen Aussichtspunkt gibt. Wir packten Kekse und Zimtschnecken und liefen Richtung Ståle Klint, ein "Berg" unglaubliche 197m hoch. Schöne kleine 5km Wanderung über Wurzeln, Steine und einen wilden Pfad. Die Strecke war so lang, dass die Kids geradeso nicht maulten. Anna und ich schwommen danach abwechselnd noch ein Stück (300m/600m). Dann wurde gepackt und weiter ging es 150km Richtung Norden. Ich suchte gestern Abend einen tollen See. Eigentlich wollten wir in Örebro ein Schloss ansehen. Ich ärgerte mich aber über den dortigen Verkehr und fand keinen Parkplatz. Anna kotzte ab. Am Stadtrand gab es einen kleinen Parkplatz mit Badesee. An den Duschen gab es einen Wasserhahn für Frischwasser. 8 Gießkannen füllte ich nach, wir machten Mittag und fuhren weiter. An einer Wechselstube holte ich mir zum ersten mal schwedische Kronen. 3300 Kronen = 310 Euro. Mal schauen wie weit wir damit kommen. Gegen 16 Uhr kamen wir zum Platz. Perfekt. Platz ohne Ende, riesen See und super Strand mit Spielplatz und Toiletten. Parken for free. Somit auch dank Jedermannsrecht über Nacht no Problem. Ich schwomm wieder ein Stück (1200m) und danach gingen wir alle eine Runde Laufen. Abendessen gab es erst 21 Uhr. Jetzt, 23 Uhr ist es ein bisschen dämmerich. Überall Tiergeräusche vom See und Wald. Vorallem der Klang des Kuckucks begleitet uns seit vielen Tagen. Gute NachtRead more

  • Day 16–17

    Djurlången

    August 17, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute ist nochmal übernachten am See angesagt. Der Djurlången liegt im Naturreservat Malingsbo - Kloten. Das Naturreservat liegt südlich in der Provinz Dalarana und nördlich in der Provinz Västmanland und ist eines der größten Naturreservate Schwedens.
    An der Grenze zwischen den Provinzen Grävle und Darlana in dem Örtchen Noppikoski befindet sich ein kleiner Wasserfall und zwei Geocaches, die wir mit einsammeln. Nur wenige Kilometer südlich steht eine ungewöhnliche Kiefer, die auch als Naturdenkmal gekennzeichnet ist. Auch hier gibt's zwei Cache. Warum die Kiefer diese merkwürdige Form hat, war nicht in Erfahrung zu bringen. Nach dem wir unseren heutigen Standplatz gefunden hatten, ging auch dieser Tag dem Ende zu....am See!
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