A 20-day adventure by Felix P. & Mila, kein Co-Autor Read more
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  • Auf ins Himalaya!

    July 29, 2023 in India ⋅ ☀️ 39 °C

    fp — Wieder einmal Lust auf Indien. Diesmal hoch in den Norden - in den Himalaya. Aber wohin genau? Ans andere Ende Indiens im Vergleich zu 2015. Nach Uttarkhand - oder nach Ladekh oder gar nach Kaschmir? Uttarkhand kennt Mila schon. Ladakh ist natürlich eine gute Möglichkeit. Kaschmir zur Zeit instabil. Oder tief in den Osten, zu den Seven Sisters? Von dort gibt es heiße Reisetipps von coolen Freunden. Wo es allerdings einen akuten Mangel an hohen Bergen gibt. Dafür warten einige ethnokulturelle Highlights sowie Tiger und der roter Panda. Oder vielleicht ein Kompromiss, man täuscht die Route zu den Seven Sisters vor, biegt dann aber bei Darjeeling Richtung Sikkim ab.

    Sikkim, das bis 1975 ein mehr oder weniger souveränes Königreich war, bis es als kleinster Bundesstaat Indiens einverleibt wurde. Soll ähnlich schöne Berge haben wie Ladakh. Man kommt an Darjeeling vorbei (wo es neben tollen Teeplantagen auch eine Dampfeisenbahn geben soll). Den roten Panda und den Tiger kann man mit etwas Glück auch sehen. Und etwa ein Drittel der Einwohner sind Buddhisten. So tauchen wir auch ein wenig in die tibetische Kultur ein. Spannend! Sikkim soll es sein. Umrahmt von einer Ankunft im magischen Varanasi und einem Abschied in der bengalischen Stadt der Paläste: Kalkutta. Top - wir haben einen Plan!

    Ach ja, ein kleines Detail: Regenzeit. Alle Klimatabellen sagen für den Reisemonat August Monsun voraus. Wir fragen uns, ob man diesen Tabellen trauen kann? Regenzeiten verschieben sich doch sowieso! Wird schon gut gehen.

    EDIT: Regenzeiten scheinen sich nicht zu verschieben. Allein im Monat Juli 2023 fällt in Sikkim eine Niederschlagssumme von 1022mm. Vergleichswert Gesamtniederschlag ganz Deutschland 2022: 670mm. Mal sehen, was das vor Ort bedeutet...
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  • Day 2

    Flugreisen machen richtig Spaß!

    August 7, 2023 in India ⋅ ☁️ 28 °C

    Man kann direkt fliegen. Man kann fast direkt fliegen. Und man kann zerstückelt fliegen. Das ist oft am billigsten, am aufregendsten und am längsten. So haben wir es gemacht und die Reise nach Indien lässt sich wie folgt zusammenfassen:
    Etappe 1: Mit dem Regionalexpress von Köln nach Dortmund. Von Dortmund mit dem nächsten Regionalexpress nach Lünen-Süd. Dort bei Michi in den Passat gesprungen und zu Michas Mama gefahren. Vielen Dank an dieser Stelle für den leckeren und tollen Geburtstagsabend!
    Etappe 2: Unchristlich früh mit dem Taxi zum Dortmunder Flughafen. Einmal versuchen, durch die Sicherheitskontrolle zu kommen. Wieder rausgeschmissen werden, weil man in der Sicherheit keine Wasserflaschen leeren darf. Beim zweiten Mal durchkommen und mit WizzAir nach Rumänien fliegen.
    Etappe 3: In Bukarest ankommen und direkt zum nächsten Gate rennen, um von dort mit der nächsten WizzAir-Maschine (separater Flug, damit der Nervenkitzel stimmt) nach Abu Dhabi fliegen.
    Etappe 4: In Abu Dhabi erst mal zu Abend essen und versuchen zu entspannen, denn der nächste Flug hat unglaublich viel Verspätung. Irgendwann dann mit einem indischen Billigflieger nach Mumbai fliegen.
    Etappe 5: In Mumbai in Indien ankommen und direkt weiter zum nächsten Gate. Die letzte Etappe führt dann nach Varanasi. Wer denkt, dass man dort am Flughafen alles bekommt, was man so braucht (neue SIM, Bargeld, etc.) - geschnitten! Es gab nichts. Die erste Taxifahrt ging los, ohne genau zu wissen wohin und ohne Geld in der Tasche :)
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  • Day 3

    Heilig schlammiges Ganges-Wasser

    August 8, 2023 in India ⋅ ☁️ 31 °C

    fp - Varanasi ist eine der am längsten ununterbrochen besiedelten Städte der Erde. Auch Lord Shiva, der große Hindu-Gott, hat dazu beigetragen. Man erzählt sich, dass Shiva im Streit einen der Köpfe von Brahma (dem hinduistischen Schöpfergott) abgerissen und als Souvenir mitgenommen hat, der ihm leider aus der Hand gerutscht ist - genau dort, wo später Varanasi entstand. Nicht nur das, Varanasi liegt auch direkt am Ganges.
    Der Ganges ist in der hinduistischen Mythologie der Inbegriff aller heiligen Gewässer. Ein Bad in ihm kann alle Sünden auf einen Schlag abwaschen. Das ist einer der wenigen Punkte, über den sich alle hinduistischen Gelehrten einig sind und in ihren Erzählungen übereinstimmend berichten. Der Ganges fließt sowohl im Diesseits als auch im Jenseits und in der Zwischenwelt. So kann man einerseits seinen Ahnen einen kleinen Gruß zukommen lassen, indem man beispielsweise ein Blumengeflecht in den Ganges wirft. Oder man lässt sich am Ende seines Lebens verbrennen und sorgt dafür, dass seine Asche im indischsten aller indischen Flüsse landet. So kommt man am besten im Jenseits an. Wenn man ganz sicher sein will, macht man das in einer der heiligen Städte wie Varanasi.
    Und wie geht das? Zuerst sucht man sich einen der Ghats aus. Ghats sind einfach schön gebaute Flusszugänge, meistens mit Hindutempeln direkt integriert. So kann man noch mal kurz mit der einen oder anderen Gottheit plaudern. Und kann gleich ins Wasser gehen. Es gibt Ghats zum Baden, Ghats für Zeremonien und Ghats zum Sterben und Verbrennen. Morgens um 5.30 Uhr und abends um 19.30 Uhr gibt es immer an dem einen oder anderen Ghat ein großes Spektakel mit Trommeln, Gesang, Feuer und Vorbeten.
    Da der Ganges eine eigene Göttin ist, kann er auch nicht von Menschen verschmutzt werden. Das ist praktisch. So können alle Abwässer direkt eingeleitet werden. Die indischen Grenzwerte für Arsen, Cadmium, Blei oder Chrom werden um das 70fache überschritten. Trinkwasser sollte nicht mehr als 50 Bakterien pro 100ml enthalten (Asia Times), im Ganges werden regelmäßig 1,5mio. Bakterien gemessen. Das Wasser ist so verschmutzt, dass es selbst für die Bewässerung in der Landwirtschaft bedenklich ist. Und wenn die Leichenverbrennung nicht perfekt ist, findet man den einen oder anderen halbverwesten Arm am Flussufer.
    Wir für unseren Teil müssen feststellen, dass der heilige Ganges kurz nach dem Monsum sehr, sehr viel Wasser mit sich führt. Schlammiges Wasser. Nicht nur, dass es so hoch ist, dass fast alle Ghats überflutet sind, auch die Boote fahren nicht raus, damit man die Ghats von der Wasserseite aus sehen kann. Mhmm... nicht cool.
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  • Day 3

    1 Haarschnitt für 8x Restaurantessen

    August 8, 2023 in India ⋅ ☁️ 31 °C

    fp - „Mister, Mister - Haircut?“ Die Kontur des Bartes könnte noch etwas nachgebessert werden, also „ja“. Er deutet mit der Hand, sich zu setzen. Als ich sitze, frage ich: „Was kostet das?“ - und im gleichen Moment werde ich von einer kräftigen Hand entschlossen auf die Kopfstütze gedrückt und es wird mit dem Einseifen begonnen. Na gut, das war wohl das internationale Zeichen für „Ich bin Friseur und bestimme jetzt den Preis“. Wird schon nicht so schlimm. Dann wurde der Bart gestutzt, die Haarlinie getrimmt (sieht jetzt sehr affig aus), das Gesicht eingeschäumt, diverse Massagen und eine Rechnung, mit der man 8x ins Restaurant gehen kann. HAHAHA, gleich am ersten Tag in Indien übers Ohr gehauen worden.Read more

  • Day 4

    Blue Lassi Shop 🥛

    August 9, 2023 in India ⋅ ☁️ 28 °C

    fp - Ein unglaublich schöner kleiner Laden. Seit über 70 Jahren soll hier in der Altstadt von Varanasi Lassi verkauft werden. Angeblich gibt es hier über 100 köstliche Lassi-Kreationen. Sogar Lonely Planet sagt sehr gut.
    Wir haben es allerdings nur bis Seite 1 der Lassi-Karte geschafft, um das Plain Indian Lassi zu probieren. Das einfachste Lassi auf der Karte. Wie jeder gute Lassi besteht es aus einer guten Portion Joghurt, mit einer guten Portion Wasser und Gewürzen - in unserem Fall waren es Kardamom oder Pistazien und ein Schuss Mangosaft oder ähnliches.
    Serviert wird das Lassi in kleinen getöpferten Einwegbechern (Kulhars). Das muss ich in der Hütte auch einmal einführen. Kein Abwasch mehr - und kein Plastik!
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  • Day 5

    Eine Zugfahrt durch Indien.

    August 10, 2023 in India ⋅ ☁️ 30 °C

    Drei Mal mehr Streckenkilometer (120k zu 40k) hat die Indische Eisenbahn im Vergleich zur Deutschen Bahn - dafür ist das Land auch neun mal größer. Die DB fährt etwa doppelt so viele Züge pro Tag (21.000 zu ca. 40.000). Es sitzen zwar viel weniger Menschen drin, mit 23 Mio. Fahrgästen zu ca. 4 Mio. Fahrgästen pro Tag - dafür transportiert die DB viel mehr Fracht, 300 Mio. t zu 3 Mio. t. In Deutschland arbeiten gut 210.000 Menschen bei der DB, in Indien sind es 1,3 Millionen - damit ist die indische Eisenbahn der zehntgrößte Arbeitgeber - weltweit. Soweit der Direktvergleich. Folgende Zugklassen stehen zur Mitfahrt in Indien zur Auswahl:
    UR - Allgemeine nicht reservierbare Klasse, vergleichbar mit unseren S-Bahn-Wagen
    2C - Zweite Klasse mit Sitzplätzen
    SL - Schlafwagen, 6 Betten durch Vorhänge getrennt
    3A - Schlafwagen, 6 Betten durch Vorhänge getrennt, mit Klimaanlage
    2AC - Schlafwagen, 4-Bett-Abteil, mit Klimaanlage
    1AC - Schlafwagen, 4 bequeme Betten im Abteil, mit Klimaanlage

    Genug der Zahlen - wie war die Erfahrung? Theoretisch ist es ganz einfach, ein Ticket zu buchen, es gibt eine Website - und die bricht nicht gleich zusammen, wenn man sie auf dem Smartphone öffnet. Nur ohne indische Handynummer kommt man nicht weiter. Die leiht man sich am besten von einem Inder. Dann kämpft man sich ein bisschen durch maximal statische Oberflächen - und zack hat man auch schon die Tickets. Da es an den Bahnhöfen so gut wie keine Anzeigetafeln gibt, muss man sich mit Hilfe von Google und den Anzeigetafeln zum richtigen Gleis navigieren. Wenn man dann am richtigen Gleis steht, kommen die Züge sogar ziemlich pünktlich.

    Wir haben 1AC gebucht, um erst einmal auf der sicheren Seite zu sein. Dafür bekamen wir ein kleines Coupé. Es gab fast saubere Bettwäsche und eine kleine Crew, die sich komplett um einen kümmert. Die Waggons und die Toiletten waren einigermaßen sauber. Da wir ganz vorne saßen, konnten wir den Zug nur in eine Richtung erkunden. Direkt hinter unserem 1AC kam der Küchenwagen. Hier war eine offene Großküche mit Gasherden, großen Töpfen und Säcken voller Zwiebeln, Kartoffeln und Reis, wo richtig gekocht wurde. Coolio. Danach ging es gleich mit der Non/AC-Klasse los. Eine Wand aus Hitze und Passagieren machte mir klar, dass die Erkundung hier so nicht weitergeht. Das Frühstück war überraschend gut, mit leckerem Gemüsebumm, Krümelkaffee, Fluffy Toast und Corn Flakes. Dann erreichten wir auch schon pünktlich den Eisenbahnknotenpunkt Shiliguri. Einmal an Bord, ist die Fahrt im 1AC ziemlich gemütlich!
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  • Day 6

    Endlich wieder auf einer Enfield.

    August 11, 2023 in India ⋅ 🌧 30 °C

    Ein paar Testfahrten später, steht die Auswahl fest. Mila macht auf der neuen Himalayan weiter und bei mir wird's die Bullet 500 - wegen dem schönen Sound. 411ccm mit 25PS vs. 499ccm mit 27PS.

    Wie ist das eigentlich Motorräder in Indien zu mieten?
    Grundsätzlich recht einfach. Motorradverleihe findet man in jeder zweiten größeren Stadt. Man kann mit knapp unter 20 EUR / Tag kalkulieren, Ersatzteile inklusive. In der Regel braucht man die auch. Bei der Himalayan war der Tankdeckel undicht und es hat hineingeregnet. Bei der Bullet der Sicherungskasten überbrückt auf eine einzige 15A-Sicherung, versteckt unterm Tank, die ebenfalls schon häufiger durchgeschmort wurde. Motorradwerkstätten gibt es in jeden zweiten Dorf, von daher wird man schon ankommen.
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  • Day 7

    Schmalspurdampf in den Bergen.

    August 12, 2023 in India ⋅ ☁️ 16 °C

    Kenner denken bei Darjeeling nicht nur an Tee, sondern auch an Eisenbahn. Mega cool, eine Schmalspureisenbahn unter Regeldampf von Shiliguri hoch nach Darjeeling. Da den Briten es in Ihrer Hauptstadt Kalkutta im Sommer zu heiß wurde, haben sie Ihre Sommerhauptstadt nach Darjeeling verlegt. Und um nicht hochlaufen zu müssen, wurde bereits 1881 die Darjeeling Himalayan Railway (DRH) fertiggestellt. Auf 86km überwindet sie ganz ohne Zahnunterstützung 2.000Hm. Vom Lokomotivensatz (1889-1927), die auf einer Spurweite von 2 Fuß (610mm) fahren, sind noch 12 im Einsatz. Sechs Diesellokomotiven unterstützen den Fahrplan - von 07:00 bis 19:00 kommt alle 2h ein Zug. Die Strecke führt ausnahmslos entlang der einzigen Straße hoch nach Darjeeling, die wir auch gefahren sind. Wir hatten Glück, im Lokschuppen von Darjeeling wurden gerade sechs Lokomotiven angeheizt - Wo bitte auf der Welt, hat man sonst noch so ein Bild im Regelbetrieb?Read more

  • Day 8

    Tibetan Refugee Self-Help Centre

    August 13, 2023 in India ⋅ ☁️ 16 °C

    1959 - Im Jahr des tibetischen Aufstandes gegen die Besetzung durch die Volksbefreiungsarmee - wurde in den Bergen rund um Darjeeling von der Frau des Bruders des 14ten. Dalai Lamas ein Selbsthilfezentrum für tibetische Flüchtlinge gegründet. Um die 100.000 Tibeter leben heute noch im Exil in Indien. Hauptsächlich in den westlichen an Tibet angrenzenden Bundesstaaten, aber auch in Sikkim und in West-Bengalem.Read more