México mágico

December 2021 - January 2022
Im Land der Chilis, des Mais und der Schokolade. Read more
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  • Day 1

    Buenas dias, CDMX

    December 5, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 20 °C

    Mexiko begrüßt mich mit sommerlicher Wärme und brachialer Freundlichkeit. Natürlich hatte ich keine Ahnung, wie das mit diesen Metro-Bussen funktioniert. Naja, für eine touristenreduzierte Privatabgabe nimmt mich der Busfahrer auch so mit in die Innenstadt.

    Die ersten Tage durch die Stadt laufen lassen mich ankommen. Aus dem Satz "Fahr nicht mit der Metro, viel zu gefährlich", wird bei mir: "Fahr mit der Metro. Kostet nur 5M$. Schneller kommt man nicht von A nach B." Ansonsten habe ich gelernt, dass man in CDMX oder DF wie die coolen Leute sagen (Distrito Federal), gerne die hawaiische Interpretation von Tacos isst. Taco al Pastor (Hirten-Tacos), mit Schweinefleisch und Ananas,

    Apropo Pandemie, man merkt, dass gerade eine globale Krise ist, da die Menschen nicht nur diszipliniert Masken tragen, sondern man auch bei jedem (!) Gebäude auf Körpertemperatur gecheckt wird und sich die Hände desinfizieren muss. Frage mich, was wohl passieren wird, wenn das Thermometer mal nicht "La temperatura es normal" ausgibt :)
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  • Day 3

    Ein österreichischer Kaiser in Mexiko

    December 7, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 20 °C

    Na klar hat Mexiko-Stadt auch ein Habsburger Schloss zu bieten: Schloss Chapultepec (Heuschreckenhügel). Nette Geschichte wie es dazu kam: In Mexiko war 1861 gerade ein Bürgerkrieg zwischen Liberalen und Konservativen am Ende, und hat das Land wirtschaftlich ruiniert. Die Vereinigten Staaten mitten im Sezessionskrieg mit sich selbst beschäftigt, ließ die Franzosen auf den Plan rufen. Wieso denn nicht in Mexiko intervenieren und das Land an Frankreich binden? 15 Monate später marschierte die Fremdenlegion in Mexiko-Stadt ein. Damit war aber noch nicht Ruhe. Um Mexiko nun an Frankreich zu binden, sollte es eine Monarchie werden. Und damit es nicht so auffällt, wählten die Franzosen Erzherzog Maximilian von Österreich. Der fand die Idee auch nicht schlecht, und wollte in Mexiko seine Idee eines Liberalen Staates verwirklichen. Naja, aber um sicher zu gehen, dass die Mexikaner ihn wirklich als Kaiser wollten, setzte er die Bedingung auf, dass eine Volksabstimmung durchgeführt wird, ob er der neue Kaiser von Mexiko sein soll. Kurzerhand fälschten die Franzosen diese Abstimmung und übermittelten die frohe Botschaft an Maximilian. Der im Glauben, Könige und Kaiser lügen nicht und das Mexikanische Volk wünscht sich nichts mehr, als ihn als Kaiser, stellte rasch eine Kaiserliche Garde auf, verzichtete auf seine Thronansprüche in Österreich, verließ sein Schloss Miaramare in Triest (jap, dieses schöne da am Strand ist von ihm), und segelte nach Veracruz. Dort wurde er und Frau Gemahlin von Bettlern empfangen, eine Sturmböe hat den Triumphbogen umgeweht und die Straßen bestanden eigentlich nur aus Morast. Er wählte das Schloss auf dem Heuschreckenhügel in Mexiko-Stadt als seine neue Residenz, und lies es nach seinem Geschmack umbauen (Mexiko war pleite, also durfte er selbst zahlen). Angeblich waren die ersten Nächte so Kakerlaken-verseucht, dass der Kaiser lieben auf dem Tisch geschlafen haben soll.

    Das tragische an der Geschichte, Maximilian hatte ganz schön liberale Ideen zu seiner Zeit. So war er für seine französischen Befürworter, die ja immer noch im Land stationiert waren, langsam nicht mehr konservativ genug. Für seine Kontrahenten, die Liberalen unter dem gestürzten Ex-Präsidenten Benito Juarez, war er europäischer Monarchist und damit nicht liberal genug. Als der Sezessionskrieg ein Ende fand, meldete sich die USA zurück. Der Druck aus Mexikos nördlichen Nachbarn, die andauernde Kosten der Fremdenlegion und der viel zu liberale Maximilian bewegte die Franzosen sich das mit der Intervention nochmal zu überlegen und Hals-über-Kopf ihre Truppen abzuziehen. 1867 wurde Maximilian I, Kaiser zu Mexiko, am Glockenberg an die Wand gestellt und von von liberalen Truppen Mexikos erschossen.
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  • Day 4

    Palenque

    December 8, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 29 °C

    Endlich in Palenque angekommen. Nachdem Einchecken schnell rüber zu der Ausgrabungsseite getrampt und Max getroffen. Er lag schlafend unterm Baum und hat sich die Pyramiden angeschaut. Palenque soll Ende des 18. Jhd. von einem Mönch wieder entdeckt worden sein, nachdem die Einheimischen von einem "Ort der Steine" berichteten. Nun liegen Sonnentempel, Blätterkreuztempel, Kreuztempel, Palastgebäude, sowie weitere archäologisch-wertvolle Strukturen freigelegt, sowie ca. 95% noch im Dschungel verborgen.
    Auf dem Weg in den Dschungel haben wir dann erst eine sächsische Hippiefrau getroffen, die jegliche Lust mit uns weiterzureden verloren hat, nachdem sie auf die Frage "Seid ihr geimpft?" ein "na klar, drei Mal!!!" zu hören bekommen hat :) Im Dschungel kam dann der Rest der Truppe für die nächsten Tage zusammen: Mariella und Philipp, sowie Simon, den die dort getroffen haben.
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  • Day 5

    Yaxchilán & Bonampak

    December 9, 2021 in Mexico ⋅ ⛅ 28 °C

    An der Grenze zu Guatemala soll es noch spannende Ruinen geben, nehmt den Reisepass mit! Vor Sonnenaufgang rein in den Collectivo, ewig lange fahren, durch ein Frühstücksschuppen express frühstücken, weiter Collectivo, an der Grenze angekommen, rein ins Boot und den Fluss hinunter. Unterwegs schwimmen Krokodile am Boot vorbei, ich frage noch den Dulli am Steuer "Haben die Hunger?". Pedro lacht und antwortet: "ja, aber sie fressen keine Touristen, nur Flüchtlinge aus Guatemala." mhmm, na gut...

    Dann anlanden und ab in den Dschungel. In einer Flussschleife liegt Yaxchilan. Eine Metropole aus der Klassik. Nur zu einem Drittel aus dem Dschungel befreit und von einem Staudammprojekt bedroht. Man sagt König K'inich Tatb'u Skull soll den Vogel-Jaguar-König aus Bonambak entführt haben, und damit Yaxchilán als den Stadtstaat in der Region etabliert. Auch der Sieg von König Mond-Schädel über Piedras Negras hat hier wohl geholfen. Knoten-Auge Jaguar I hat später dann weiter Fürsten aus Bonambak entführt. Handelsbeziehungen mit Tikal wurden auch aufgebaut.

    Naja, und Bonambak, da wo regelmäßig die Könige und Fürsten entführt wurden, war auch ganz spannend. Hier steht nur eine Pyramide herum. Dafür ist die aber groß und hat bunte Malereien innen drinnen. Und hier gibt es Bäume mit spitzen Stacheln!
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  • Day 6

    Menschen mit Fackeln

    December 10, 2021 in Mexico ⋅ 🌙 23 °C

    Auf dem Weg durch den Dschungel gab's dann eine Polizei-Eskorte. Angeblich weil es zu gefährlich sei. Zapatisten! Und andere Kriminelle! Naja offenbar war es der Polizei auch zu langsam, denn sie hat uns nur bis zum nächsten Dorf begleitet, dann durften wir wieder alleine fahren.

    Viel spannender, überall auf den Straßen laufen Menschen mit Fackeln herum. Wobei einer läuft, und immer eine ganze Kohorte beim Pickups hinten drauf sitzt. Alle ganz dreckig, da immer an Ort und Stelle geschlafen wird, bis es weitergeht. Angeblich wegen der Jungfrau zu Guadalupe. mhmm, was das wohl bedeutet...
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  • Day 6

    Kreative Wasserfallnamen

    December 10, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 28 °C

    Den Weg nach San Cristobal kann man sich mit ein paar Wasserfällen verschönern. Zu erst nimmt man Misol-Há (auf ch'ol: Wasserfall) mit. Aus etwa 30m stürzt das Wasser ganz nett in ein Becken, wo man nicht schwimmen darf, aber kann :)
    Für 100M$ kann man auch Drone fliegen, was man ebenfalls nicht darf. Ansonsten gibts hier noch eine Höhle hinterm Wasserfall, wo man auch sowas auch mal von der anderen Seite sehen kann.

    Der andere Stopp ist Aqua Azul (blaues Wasser). Hier stürzt das Wasser über angeblich über 500 Kaskaden den Berg hinunter. Hat man sich erst einmal an den vielen Souvenirverkäufern vorbeigekämpft, wird es richtig schön. Nichts erfrischenderes, als nach langer Collectivo-Fahrt ins blaues Wasser zu springen. An Salto-Springend die verschiedenen Kaskaden hinunter zu hüpfen :)

    Börsentipp: Hab dort einen tunesischen Börsenmanager verarztet (Pro-Tipp beim Wasserfall hinunterspringen: Nicht gegen Steine springen). Er sagt, Heidelbergcement und AXA sollen ganz gut gehen.
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  • Day 7

    Sich gegenseitig beschallende Bars

    December 11, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 19 °C

    San Cristobal de las Casas ist ein typisches Backpacker-Nest. Viele Souvenirläden, Hippies, Cafés, schlechtes Trinkwasser. Alles ganz nett. Nach Sonnenuntergang erwacht dort das Nachtleben. Jede Bar ist lauter als die nebenan :)Read more

  • Day 7

    Der rülpsende Priester hat gefehlt

    December 11, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 19 °C

    Fahrt nach Chamula, da soll es einen rülpsenden Priester geben. Wir clever, denken uns, das machen wir, ohne Tour, mit Collectivo. Bereits hier saßen viele lustige Frauen mit schwarzen Schafsfellen als Rock umgebunden. In Chamula wohnt der Maya-Stamm der Tzotzil Indios. Alle nicht groß, dafür sehr sehr schöne Menschen!
    Von der Busstation läuft man etwa 10min zum Hauptmarkt, wo Markt war. Dahinter ist der Kirchplatz, und da ging es rund. Es waren ja die Feierlichkeiten zu Ehren der Jungfrau von Guadalupe. Und die Kinder wollten die Stadt explodieren sehen. Folgende Szene tat uns auf. Ringsum den Kirchplatz standen die Männer und Frauen, alle mit Schafspelz umgebunden, teils mit Cowboy-Hut. In der Mitte vom Platz eine Kapelle mit Blasmusik. Und drumherum rennen die Kinder im Kreis, verkleidet in Geisterkostümen mit Winchester und Schwarzpulver Installationen auf Drahtgestellen am Rücken, die alle paar Minuten angezündet wurden und laut krachten. Dazu kamen gut im Viertelstunden-Takt Opis aus der Kirche gerannt, die freudestrahlend die richtigen Böller in den Himmel schossen. Kawumms!

    Das Highlight sollte aber in der Kirche sein. Für 20M$ und nochmal dem Hinweis, wer Fotografiert der fliegt, kommt man rein in diesen magischen Ort. Und ich meine das auch so. Da Jesus sowieso nicht zu hört, hat man den erstmal rausgeworfen, und durch Johannes dem Täufer ersetzt. Alle Kirchenbänke sind ebenfalls rausgeflogen, dafür ist der Boden mit Kiefernnadeln übersät. Weihrauch wird in schieren Massen abgefackelt, das ist aber gut, so entdeckt man alle paar Meter etwas neues -- weiter kann man auch nicht sehen. Falls Johannes der Täufer einem auch nicht zu hört, stehen an den Wänden Schulter an Schulter weitere Heilige, die man sich aussuchen kann. Praktisch! Und dann wird halt vor der Heiligen gebeten, mit Opfergabe (meist Eier) und Pox. Pox ist irgendwas gefährliches Selbstgebranntes aus Mais, Zuckerrohr und Getreide, vom Geschmack jenseits der 50‰. Beeindruckend ist auch die Menge an Gläubigen, die vor der Kirche Ihren Gebetsrausch mitten auf der Straße ausschlafen :)

    Wegen der Böllerei oder wegen der Festlichkeit ist leider der Gottesdienst ausgefallen. Man hat uns aber erzählt, normalerweise läuft er wie folgt ab: Der Priester nimmt Unmengen Posh mit Coca Cola zu sich, um dann rülpsend böse Dämonen in ein Huhn zu überführen. Das wird dann während der Messe geschlachtet, und die Dämonen sind hinüber. Beeindruckend! Als der Papst davon erfahren hat, wurde der raderdoll und fand diesen Mix aus Maya-Kultur und Christentum in seiner Kirche gar nicht gut. Er sagte nein. Das juckt da halt nur niemanden.
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  • Day 8

    Schon wieder diese Guadalupe

    December 12, 2021 in Mexico ⋅ ⛅ 12 °C

    Man sagt nicht alle Mexikaner sind Christen. Aber alle sind Guadalupisten. Angeblich soll 1531 einem Indio viermal Maria erschienen sein, und Jahrhunderte später wurde sie Schutzpatronin Mexikos. Da das ganze im Zeitraum vom 09.12.-12.12. passiert sein soll, sind das die Tage offenbar, wo Wallfahrten stattfinden. In Chiapas werdend diese von Fackeln begleitet. Das Feuer darf nicht ausgehen und muss bewacht werden.

    Zu diesem Wochenende strömen Hunderte Guadalupisten nach San Cristobal. Entweder zu Fuss, auf Pick-ups oder auf Mopedles. Alle haben sie ein Feuer dabei. Zu diesem Wochenende verändert sich die Stadt in eine riesen Kirmes. Im Abstand von wenigen Minuten wird rund um die Uhr geböllert. Bis am SO Punkt Mitternacht ein großes Abschlussfeuerwerk die Party beendet.
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  • Day 9

    Im Abflussgraben

    December 13, 2021 in Mexico ⋅ ⛅ 24 °C

    Morgens früh raus und mit der ganzen Sportmannschaft ab ins Collectivo zum Cañon del Sumidero (Gully-Schlucht). Nach holpriger, nicht enden wollender Fahrt (dafür mega heiß), landen wir am ersten Aussichtspunkt oberhalb der Schlucht. Kaum ist man von der Toilette runter, soll es schon weitergehen. Nix da, schnell noch einen Blick runter geworfen. Mächtig gewaltig! Vor mir geht's 1000m runter, die Wand gegenüber ist etwa 1km von mir entfernt, und die Schlucht soll über 10km lang sein. Zack, sitze ich wieder im Bus, und in ähnlichem Tempo gehts zu den zwei anderen Aussichtspunkten, die auf der Agenda standen. Bevor wir nach brachialer Mittagshitze in ein Boot gesetzt werden, um einmal die über 10km entlang zu brausen. Kaum sind wir vom Anlegesteg weg, kommt ein zweites Boot längsseits und verkauft Bier und Chips, na toll - kann man nicht nein sagen. Kurz meldet der Kollege noch, bitte Hut festhalten, bevor es mit gischt-spritzendem Tempo einmal die Schlucht entlang geht. Zweimal ist ihm der Motor verreckt, und am Ende warteten Krokodile auf uns, das war ganz nett. Angeblich haben sich die letzten Indios der Chiapas 1535 auf der Flucht vor den Spaniern hier in den Tod gestürzt.Read more