Namibia 2.0

January - February 2023
Roadtrip durch Namibia plus Abstecher nach Kapstadt Read more
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  • Day 1

    Windhoek

    January 23, 2023 in Namibia ⋅ ☁️ 26 °C

    Um 6 Uhr morgens bin ich wach. Zum einen weil die Regenzeit endlich mal ihrem Namen alle Ehre macht und es die ganze Nacht gewittert und in Strömen regnet. Zum anderen ist es mein Abreisetag. Der Transfer startet 7 Uhr, also packe ich schnell noch die letzten Sachen zusammen und schleppe mich mit Koffer zum Treffpunkt.
    Zu meiner Überraschung steht das komplette Volunteerdorf zur Verabschiedung da. An dieser Stelle wird’s dann nochmal emotional.
    Und dann geht’s los. Im Kleinbus sitzt mit uns Wachhund Ranger, der sich verletzt hat und in die Klinik nach Windhoek muss.
    3 Stunden Fahrtzeit später stehen wir dann vor der Christuskirche in Windhoek und ich freue mich mega Sebastian endlich wieder zu sehen.
    Ich übergebe dem Fahrer Jack noch die von Sebastian mitgebrachten Süßigkeiten aus Deutschland für alle im Dorf zurück gebliebenen Volunteers und schenke ihm und einigen der mir lieb gewonnenen fussballverrückten Bushmen um Abschied noch ein paar Trikots meines Lieblingsfussballvereins.
    Und jetzt beginnt nun unser Urlaub.
    Wir decken uns im Supermarkt noch mit Moskitospray und ausreichend Wasser ein und machen uns auf den Weg in den Süden Namibias.
    5 Stunden dauert die Fahrt bis zum ersten Etappenziel Keetmanshoop, die allerdings schnell vorbei gehen, da wir uns so viel zu erzählen haben.
    Wir bestaunen während der Fahrt die sich ständig veränderte Landschaft und erreichen am Abend mit Keetmanshoop die größte Stadt im Süden Namibias. Wir gönnen uns noch ein namibisches Abendessen im traditionellen Restaurant Schützenhaus mit Schnitzel und Pommes und fallen nach einer Runde im Pool völlig geschafft ins Bett.
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  • Day 2

    Keetmannshoop

    January 24, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 30 °C

    In Keetmannshoop verbringen wir eine Nacht und entschließen uns am Morgen für eine Wanderung ca 40 km außerhalb. Wir entdecken die Fossilien von 250 Mio. Jahre alten Mesosaurus Überresten und genießen die Landschaft mit diesen seltsamen Gesteinen, auf denen man sogar Musik machen kann und die für die Gegend typischen Quiver Trees. Natürlich begegnet uns auch hier die hiesige Fauna. Neben Eidechsen die uns bei einer kleinen Pipipause aus dem Waschbecken begrüßen, erwartet uns ein Murmeltier am Eingang in den Quiver Tree Forest mit einem „Du kummst hier net rein“ Blick. Kommen wir doch! Und wir bestaunen diese beeindruckende Landschaft. Nach einem weiteren Stopp in der Innenstadt von Keetmanshoop, am Kaiserlichen Postamt, einem leckeren Erfrischungsgetränk und dem Museum in einer alten Kirche geht es weiter durch die Wüste in Richtung Atlantikküste.Read more

  • Day 3

    Lüderitz

    January 25, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir wachen mit dem Meeresrauschen des Atlantiks auf und winken der Robbe zu die vor unserer Terrasse ihre morgendlichen Runden dreht. Da wir für den heutigen Tag keine konkreten Pläne haben und uns einfach treiben lassen wollen, genießen wir noch etwas den Ausblick und spazieren dann durch diese ehemalige deutschen Kolonie.
    Teilweise wirkt es so als wäre die Zeit im Deutschland der 1920er Jahre stehen geblieben. Alles ist irgendwie skurril, witzig und doch wahnsinnig faszinierend.
    Am Nachmittag wagen wir uns dann an den Badestrand, für den wir allerdings erstmal die Wüste durchqueren müssen. Der Wind pustet uns gnadenlos den Sand um die Ohren. Wir lassen uns allerdings trotzdem nicht abschrecken und halten todesmutig zumindest die Füße in den eiskalten Atlantik. Das reicht dann aber auch.
    Es folgt ein Abstecher ins Lüderitz Museum, um uns weiter über die Geschichte dieser Stadt und der Region aufzuschlauen.
    Den Abschluss des Tages bildet dann ein leichtes Abendessen auf der Terrasse, Sonnenuntergang mit regionalem Bier und mal wieder der schönste Sternenhimmel der Welt.
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  • Day 4

    Kolmanskuppe

    January 26, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute ist es soweit. Nachdem wir gestern das Tempo komplett rausgenommen haben, wird heute wieder hochgeschaltet.
    Der Plan ist die berühmte Geisterstadt Kolmanskuppe zu besichtigen. 1906 im Diamantenrausch mitten in der Wüste hochgezogen und in den 20er Jahren mit eine der reichsten Städte Afrikas bzw. weltweit, ist sie seit 1958 unbewohnt und der Namib-Wüste überlassen. Angeblich liegen hier noch immer Diamanten, aber sie abzuschürfen ist zu aufwendig. Sagt Jürgen. Jürgen ist unser namibischer Guide und bereits in fünfter Generation in Lüderitz lebend.
    Er führt uns durch Kegelbahn, Eisfabrik, Schlachterei und Tante Emma Laden und erklärt uns das Leben zur Kolonialzeit an diesem eigentlich komplett lebensfeindlichen Ort - am Wichtigsten natürlich wie man hier beim Kegeln das Bier kalt stellte (nämlich mit Eisblöcken über den Flaschen in einem „Kühlschrank“).
    Anschließend entdecken wir noch auf eigene Faust die teils eingestürzten und teils mit Sand verwehten Häuser des ansässigen Arztes, Lehrers, Buchhalters, Architekten, des Krankenhauses und des Präsidenten von Kolmanskop, immer darauf bedacht keiner Sandviper über den Weg zu laufen.
    Dieser Ort ist einfach surreal und es ist extrem aufregend und anstrengend durch die hohen Sanddünen zu stapfen.
    Am Ende befindet sich ein Großteil davon in unseren Schuhen.
    Den Nachmittag verbringen wir mit einem Spaziergang über Shark Island, einem kühlen Getränk an der Waterfront und dem Sonnenuntergang auf unserer Terrasse.
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  • Day 5

    Halifax Island

    January 27, 2023 in Namibia ⋅ 🌬 18 °C

    Lüderitz. Letzter Tag. Bevor wir unseren Roadtrip durch dieses wunderschöne Land fortsetzen, geht es erstmal früh am Morgen mit einem Catamaran quer über den Atlantik. Sehr früh am Morgen!
    Das Ziel ist Halifax Island, eine von ausschließlich Pinguinen bevölkerte Insel.
    Wir passieren auf dem Weg dorthin den Díaz Point, der Ort an dem dieser Fleck Erde 1488 zum ersten Mal betreten wurde und lassen uns bei angenehmer Morgensonne mit dem frischen Atlantik Wind ordentlich wach pusten.
    Vor unserem Boot tauchen bereits die ersten Robben auf, die stolz den frisch gefangenen Frühstücksfisch präsentieren.
    An der Insel angekommen genießen wir mit einer heißen Schokolade in der Hand das Treiben dieser witzigen Tiere und erfreuen uns daran, wie sie einer nach dem anderen ins Wasser hüpfen.
    Auf dem Rückweg begleiten uns noch ein paar Delphine, die rund um unser Boot herumschwirren und uns ihre Sprungkünste zeigen.
    Dieser Tag startet so wunderbar bevor wir den langen Weg durch die Wüste in Richtung Swakopmund antreten.
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  • Day 5

    Maltahöhe

    January 27, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 26 °C

    Die ersten 120 km von Lüderitz in das kleine Örtchen Aus sind teils sandverweht, aber noch asphaltiert. Nun geht es also für uns auf die Schotterpiste durch die Namib Wüste, mal begleitet von Gewitter, so dass wir Wasserlöcher umfahren müssen, mal so von Wellen und Schlaglöchern durchsetzt, dass die Stoßdämpfer unseres Toyota Starlet fast durch die Karosserie krachen und es nur im Schritttempo voran geht.
    Abends erreichen wir den Zwischenstopp. Maltahöhe, ein 3000 Einwohner Dorf, mit einer Tankstelle, einem Supermarkt und sonst irgendwie gar nichts.
    Wir verbringen die Nacht in einem Gästehaus nicht ohne erst einmal den schwarzen Skorpion zu beseitigen der sich in der Küchentür aufgebaut hat.
    Unsere Gastgeberin gibt uns noch so wertvolle Ratschläge wie auf Schlangen im Garten zu achten. Wurde doch erst gestern eine Kobra verscheucht. Und wir sollen die Türen immer geschlossen halten, denn früh morgens können auch durchaus mal Paviane über den Zaun springen.
    Na dann gute Nacht!
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  • Day 6

    Solitaire

    January 28, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 30 °C

    Mit Sonnenaufgang verlassen wir Maltahöhe, zum Glück ohne Schlangenbegegnungen um die nächsten 400 km Wüsten-Roadtrip nach Walvis Bay oder auch Walfischbucht auf uns zu nehmen.
    Der erste Zwischenstopp nennt sich Solitaire, wir haben es dort allerdings nur auf McGregorys Bakery abgesehen. Hier soll es mutmaßlich den besten Apple-Pie geben, und in der Tat schießt dieser auf unserer Liste der besten Apple-Pie’s ganz nach oben.
    Das Dorf selbst, sofern man es denn so nennen kann, besteht neben dem Café nur noch aus einer Tankstelle, einer Kirche, einer Autowerkstatt und einer handvoll kleinen Häuschen, hat aber durch die herumstehenden Autowracks ein extrem charmantes Wüstenflair. Noch nicht wissend, dass der Apple-Pie-Ort das letzte Stück Zivilisation für die nächsten 230 km sein wird, gehen wir die letzte Etappe bis Swakopmund an.
    Ein Kudu Weibchen blockiert dabei in aller Seelenruhe die Strecke, ein Pavian schaut uns blöd von der Seite an, eine Gnu Herde begleitet uns kurz am Straßenrand und ein paar Straußen und Oryxe grüßen uns von der Schotterpiste. Leider waren alle Tiere am Ende doch zu schnell für die Fotolinse. Oder wir waren einfach zu langsam.
    Wir erreichen Swakopmund am Ende doch gut erschöpft am frühen Nachmittag.
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  • Day 6

    Kuisebmund

    January 28, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 22 °C

    Neues Land, neuer Kontinent. Jeder der uns kennt, weiß was da zum Pflichtprogramm gehört. Fußball!
    Ist hier allerdings gar nicht so einfach. Wir finden heraus, dass die namibische Premier League lange wegen Korruption und Covid pausiert hat. Allerdings ist seit November 2022 wieder einigermaßen regelmäßig der Spielbetrieb aufgenommen.
    Die Challenge ist herauszufinden wer, wann und vor allen Dingen wo spielt. Die entsprechenden Spielpaarungen werden ca 3 Tage vor dem jeweiligen Spieltag terminiert.
    Wir schaffen das erste Level und finden eine Übersicht über alle Partien.
    Im zweiten Level stöbern wir uns durch die Vereine um die lustigen Namen wie Blue Waters, Black Africans oder Eleven Arrows der jeweiligen Stadt zuzuordnen.
    Wir landen einen Treffer mit dem Team Blue Waters FC, ein Team aus Walvis Bay, Nähe Swakopmund, denn dort verbringen wir die nächsten 3 Tage.
    Der Endgegner ist die Suche nach dem Stadion. Wir finden das Heimstadion des Blue Waters FC mitten im Township von Walvis Bay, bemerken aber recht schnell, dass dort ein Turnier für Nachwuchsspieler stattfindet. Ein freundlicher Mann im Blue Waters FC Outfit erklärt uns den Weg zum eigentlichen Stadion und zum gewünschten Spiel.
    Wir schaffen es zum Ziel und kaufen für umgerechnet 1,50 Euro „Tickets“ aus einem 4x4 Jeep. Die Eintrittskarte zum Spiel ist ein Stempel auf dem Arm, den man bereits nach 5 Minuten nicht mehr erkennen kann.
    Egal! Wir suchen uns noch freie Plätze auf der Holztribüne, schauen uns vor ca 500-1000 Zuschauern das Spiel Blue Waters FC - Julinho Sporting FC an und freuen uns über afrikanischen Live Fußball und einen Länderpunkt in Namibia.
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  • Day 7

    Swakopmund

    January 29, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 20 °C

    Unser Apartment in Swakopmund liegt quasi fast an der Strandpromenade, sodass wir mit Meeresrauschen am Morgen aufwachen.
    Da wir das erste Mal auf unserer Reise über eine eigene Küche verfügen, gönnen wir uns ein ausgiebiges heimisches Frühstück mit Fleischwurst und Rührei.
    Bei der gestrigen Anreise ist uns bereits aufgefallen, dass es verschiedene Anbieter für Quadtouren durch die Wüste gibt. Relativ schnell steht also fest was unser heutiger Plan für den Tag beinhaltet.
    Vorher schlendern wir aber noch durch diese faszinierende kleine Stadt.
    Swakopmund ist die erste von Deutschen gegründete Stadt in Namibia. Und das sieht man hier auch an jeder Ecke. Die Einheimischen nennen diesen Ort auch little Germany was wir so auch unterstreichen können. Könnte diese Stadt mit seiner Bauweise der Straßen und Häuser doch genauso gut auch an der Ostsee stehen. Ausgenommen den Palmen natürlich. Und das Wetter. Das ist entgegen unserer bisherigen afrikanischen Erfahrungen durch den kühlen Atlantikwind sehr erträglich und angenehm.
    Wir lassen uns noch etwas treiben und werden für namibische Verhältnisse super pünktlich von Malcolm abgeholt, der uns zu unserem Abenteuer „Mit-dem-Quad-durch-die-Wüste“ bringt.
    Nach einer kurzen Einweisung brettern wir dann die Dünen hoch und runter und versuchen beim Sandboarding mit dem Kopf voran im Wüstensand runterzusausen.
    Ca 2,5 Stunden und einen Sonnenbrand später ist der Spaß leider schon wieder vorbei.
    Erschöpft aber mit ausreichend Adrenalin schlendern wir noch am Strand entlang, besichtigen den Leuchtturm und die Strandpromenade und gönnen uns extrem leckeres Steak und Fisch in einem der besten Restaurant’s der Stadt.
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  • Day 8

    Pelican Point

    January 30, 2023 in Namibia ⋅ 🌬 18 °C

    Der Wecker klingelt um 6.30 Uhr. Zu früh für mich, aber hilft nix. Nach dem gestrigen Wüstenabenteuer wollen wir heute auf‘s Meer. Leider hat der Atlantik an dieser Stelle des Landes die Angewohnheit ab mittags hohe Wellen zu schlagen. Wenn wir also mit dem Kayak einigermaßen trocken und heil wieder ankommen wollen, bleibt uns nix anderes übrig als morgens rauszupaddeln.
    Mit Francois unserem namibischen Guide und 2 Kayaks starten wir zum Pelican Point, eine Sandbank etwas außerhalb von Walvis Bay.
    Dort erwartet uns eine unglaubliche Kulisse. Verschiedene Kolonien von Robben gönnen sich das was ich heute noch nicht hatte, einen ausgeschlafenen Montag Morgen. Beim Anblick auf weit mehr als tausend Tiere am Strand verschlägt es mir das erste Mal vor Faszination die Sprache.
    Wir paddeln entlang der Küste vorbei an dösenden Robben deren Aufmerksamkeit wir direkt mit unseren lustig roten Kayaks erregen. Neugierig wie diese Tiere sind kommen nach und nach immer mehr ins Wasser und begrüßen uns mit den für Robben typischen Lauten und Sprüngen neben unserem Kayak.
    Ich kann die ungezwungene Nähe zu diesen wunderschönen Tieren überhaupt nicht fassen und bahne mir total ergriffen und mit einem Dauergrinsen vor Glück den Weg durch die übermütige Robbenmeute, die sich mittlerweile einen Spaß daraus machen direkt neben unserem Kayak zu planschen und uns nass zu spritzen.
    Eine Stunde verbringen wir paddelnderweise mit diesen tollen Tieren, erfahren unfassbar viel von Francois über ihr Leben in Namibia, die Gegend, die Geschichte des Landes und auch etwas von seiner Geschichte.
    Am Ende stehen wir mit heißen Kaffee und Blick auf die unzähligen Robben am Strand und erzählen uns gegenseitig vom Leben in Europa und Afrika.
    Was ein toller Moment!
    Auf dem Rückweg zeigt uns Francois noch Schakale und Flamingos die auf dieser Sandbank wohnen und wir entdecken noch einen der pinken Seen, die für Walvis Bay so typisch sind.
    Diese krasse intensive Farbe wirkt im ersten Moment extrem chemisch, entsteht aber auf völlig natürlichem Weg durch verschiedene Mikroorganismen die Beta-Carotine als Teil ihrer Photosynthese produzieren. Ich kann mich von diesem surrealen Anblick kaum trennen und bin einmal mehr fasziniert was die Natur so drauf hat.
    Den Rest des Tages nutzen wir um uns im Museum von Swakopmund noch zur Geschichte der Region weiterzubilden und kühlen uns bei strahlendem Sonnenschein nochmal im Atlantik ab.
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