Unmittelbar vor der dem Zugang sorgt eine „Stadtplanerische Meisterleistung“ für die Erleuchtung der ehemaligen Hospitalskapelle sowie dem drumherum drapierten Unrat. Den Müll erwarte ich eigentlich erst später an einem Platz, wo er auch zu vermuten wäre. Doch zunächst geht es noch ein Stück durch die Ortsrandlage von Remagen. Den Stadtkern von Remagen bekomme ich - mal wieder - nicht zu sehen. Bin ich tatsächlich noch nie gewesen. Dat jiddet doch jaanet!
Nun zieht sich der Weg an den letzten Häusern vorbei und hoch an den Waldrand. Dort muss ich gar nicht lange nach dem Objekt meiner Begierde Ausschau halten. Das 1970 aufgegebene Hotel Waldburg liegt unmittelbar am Wegesrand. Lediglich ein Schild mit dem Hinweis „Einsturzgefahr nicht Betreten!“ hängt irgendwo im Dickicht, hält jedoch Spaziergänger und Wanderer nicht davon ab, dort mal einen neugierigen Blick reinzuwerfen. So mache ich mich auf die Suche nach dem wohl bekanntesten Fundstück in diesem Lost Place. Das Ausmaß der Ruine ist der helle Wahnsinn. Unglaublich wie und was sich die Natur im Laufe eines halben Jahrhunderts alles zurückerobert hat. Erst im letzten Raum werde ich fündig. Ob Paulchen Kuhn zur Blütezeit dieser einst stolzen Lokalität hier zu Gast war und wenn ja, auch das erhielt wonach er begehrte, ist nicht überliefert. Ich fand’s auf jeden Fall spannend, das aus zahlreichen Videos bekannte Klavier gesucht und gefunden zu haben.
Nachdem alles erkundet ist, führt mich ein schöner Singletrail weiter über den Victoriaberg, vorbei am Lützelbachhof und einem alten Judenfriedhof, bis ich nach 3 Km Bad Bodendorf erreiche. Ein kurzes Stück durch das Dorf, über die B266 und an einer Kriegsgräberstätte vorbei stoße ich auf die Ahr. Hier geht es weiter über den Ahr Radweg, bis ich vor einem Bauzaun stehe. Der Weg ist auf 100 Meter Länge der Flut zum Opfer gefallen und ich stelle die Frage, die ich mir schon vor Beginn der Tour gestellt habe. Gibt es die Brücke, über die der Rheinburgenweg geführt wird, überhaupt noch? Auf der anderen Seite vom Zaun ist erkennbar, dass sich mit Abstand zur Ahr ein Trampelpfad gebildet hat. Eine kurze Klettereinlage und schwupps folge ich dem Weg, bis ich vor den Brückenpfeilern der ehemaligen Flussüberquerung stehe. Frage beantwortet! Wenn man dem friedlich wie flach dahinfließendem Gewässer so zuschaut, ist das Geschehene immer noch nicht fassbar. Nun gibt es nur eine Möglichkeit. Über einen Feldweg zurück in Richtung Bundesstraße. Kurz darauf erreiche ich auch tatsächlich eine ausgeschilderte Umleitung des E8, die auch für den Rheinburgenweg Gültigkeit hat. Diese hätte ich schon ab der Kriegsgäberstätte nehmen sollen. Sie führt auf der Kölner Straße über die Ahr und in das Zentrum von Sinzig, wo ich wieder auf dem Trail lande.
Der Barbarossastadt habe ich gemeinsam mit BonnGiorno vor gut einem Jahr die Aufwartung gemacht. Hier begann unsere Tour auf dem Ahr-Urft-Weg. Die bunten Barbarossa’s die im vergangenen Jahr noch das Stadtbild bereicherten sind offensichtlich abgebaut worden. Ich möchte nicht glauben das auch sie Opfer der Flut wurden, dafür ist der Fluss zu weit entfernt und Schäden an der umliegenden Bebauung nicht erkennbar. Vorbei an der Pfarrkirche St. Peter und durch den hübschen Lunapark wird man an den Ortsrand geleitet. Meine Füße, die seit Bad Bodendorf nur noch hartes Geläuf zu spüren bekamen melden, dass sie das was ich da tue, nicht mehr lange dulden. Aber es geht noch ein gutes Stück so weiter, bis ich auf einer Hochfläche den Wald verlasse und mit bekannten Aussichten empfangen werde. Die Blicke über die Mönchsheide reichen bis zur Burg Olbrück und erstmals erlebe ich hier oben auch Segelflugverkehr. Im 2 Minuten Takt setzten die geräuschlosen Flugobjekte zum Landeanflug an. Es ereilt einem das Gefühl, Teil eines Stilllebens zu sein.
Der Blick wandert sehnsüchtig hinüber zum Gutshof Mönchsheide und erweckt Gelüste nach einem kühlen alkoholfreien Weizen. Der RBW hat jedoch anderes im Sinn und führt mich nach links zurück in den Wald. Noch ca. 3 Km bis Bad Breisig, die anfangs auf unspektakulär harten Pisten ihre Fortsetzung finden, ehe das Finale auf wunderbaren Pfaden eingeleitet wird. Kurz vor dem Abstieg ist die legendäre Aussichtsschaukel mit Panoramablick auf Schloss Arenfels erreicht. Ein letzter Vergleich…ach lassen wir das für Heute. Einfach schaukeln und genießen! 😁
In Bad Breisig besuche ich noch kurz das Brunnenfest, von dem mir ein junges Paar zuvor berichtete. An einer Bude bestelle ich Grönemeyer’s Liegblingsspeise mit einer anständigen Portion Pommes, welche ich mit einem letzten Blick auf den Rhein genießerisch verzehre. Ein letzter Vergleich zum Abschluss des Tages wird nun doch noch fällig. Die Aufzeichnung mit dem neuen Garmin Chronografen vs. Komoot. An the Winner ist Garmin mit 32,48 zu 32,00 Trailkilometern. Dazu gesellen sich noch 912 hm.
Nachtrag: Vor lauter Relaxschaukeln das Bild von selbiger Bank vergessen! 😁Read more
Hallo Alex, Du bist ja so schnell unterwegs. Kölle steht bereit 🎉wann triffst Du ein? [Denise]
Traveler 🙏 wann sind die Männer zu Hause? Du bist ja erst um 20 Uhr da oder?